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nale" beschäftigen. Es ist zu hoffen, daß ange­fichts der Wichtigkeit internationaler Zusammen­arbeit der sozialistischen   Parteien aller Länder, auf diesem Kongreß schon die neue starte norwe gische Sozialistenpartei, die Partei der norwegi­schen Arbeiterklasse, sich für die nun einmal be­Stehende nitrnationale entscheiden wird.

Landbündlerische Brosamenpolitit.

Viel Geschrei und wenig Wolle,

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Mittwoch, 22. Dezember 1926.

allernächster Nähe selbst kennt, läßt sich durch hoch­tönende Ministerworte in Bolfsversamm­lungen, die billig wie Brombeeren sind, über die wirtlichen Machtverhältnisse nicht hinwegtäu­schen. Viel Geschrei und wenig Wolle

J. Sch.

Sind die Landbündler aber bescheiden rechtigung", von der Herr Abg. Zierhut dies Wort gilt auch für das jetzige politische geworden, seit sie gezwungen sind, ihren erwar- fabelt. Genannter behauptete in feiner Saazer Engros- Geschäft der Landbündler und ihrer Ver­Mit den Moskau  - Kommunisten hat man an- nungsvoll hoffenden Anhängern immer wieder Rede auch, daß die Schuld an der ungerechten Zu- bündeten. fangs natürlich auch verhandelt, der Gedanke war Geduld zuzurufen! Auch in der Bodenre- teilung oft nicht an der Leitung des Bodenamies zu schön, die gesamte Arbeiterklasse unter einen form ist dieses merkwürdige Schauspiel zu selbst liege, sondern an den untergeordneten Die ilowatischen Autonomiewünsche. Hut zu bringen. Aber es zeigte sich in Norwegen  , beobachten, das absolut nicht zeigt, daß jie in der Organen: Eine sonderbare Amtsleitung, die sich wie es sich in anderen Ländern gezeigt hat, daß Regierung großen und entscheidenden Einfluß be- angeblich von untergeordneten Organen auf der Regierungseintritt erst nach Inkrafttreten die Kommunisten für eine Einheits- sizen. Wir haben auf der Ruderbank des Regie- Nase herumtanzen läßt! Will Herr Abg. Zierhut der Autonomie. front nicht zu haben sind. Als ihre phan- rungsschiffes nicht bloß als Mitruderer Platz ge- durch diesen seinen Ausspruch am Ende auch den Nach einer Meldung der tschechischklerikalen tafievollen Anträge eines Kongresses der Werk- nommen, wir haben die hand auch an Präsidenten des Staatsbodenamtes, den so auf Lidové Listy" werden die Slowaken wohl weiter tätigen u. a. abgelehnt wurden, hatten sie fein das Steuer des Schiffes gelegt" so fällig rasch avanzierten Herrn Dr. Voženiletidové Listy" werden die Slowaken wohl weiter in der Regierungsmehrheit bleiben, jedoch bis Interesse mehr an den Einigungsverhandlungen. erklärte stolz, wie ein Spanier der Minister Dr. entschuldigen, der bekanntlich im Budget- auf weiteres nicht in die Regierung eintreten. Zu Ihr letter Verwirrungsversuch war, die Gewert Spina in einer Saazer Versammlung. In der ausschuß feierlich erklärt hat, bei der Bodenreform den Forderungen, die sie Freitag dem Minister­schaften zu einer Verwischung der sozialistischen selben Versammlung sprach auch Vizepräsident werde nicht nach nationalen Grundsätzen vorge- präsidenten überreichten, gehört namentlich die, Linie heranzuziehen. Aber sowohl die Landes- 3ier hat über die Bodenreform. Hiebei for- gangen?! Der Präsident Dr. Voženilet als natio- daß ihnen der Geseßentwurf über die Einführung organisation der Gewerkschaften wie die beiden mulierte er seinen Standpunkt wie folgt: nal Harmlofer-Herr Zierhut sprach einmal eines Landesverwaltungsausschusses für die Slo­fozialistischen Parteien erklärten, daß die Gewerk­schaften selbständig sich zu entscheiden hätten und wakei nach dem Vorbild der historischen Länder ganz anders! Daß es sich im vorliegenden Falle nicht um vorher zur Begutachtung vorgelegt werden soll, daß sie unabhängig von den Parteien daständen. einen llebergriff untergeordneter Organe damit sie Verbesserungsanträge stellen können. Und in der Tat war die Heranziehung der Ge­handelt, zeigt nachstehende Stelle aus einem Be- Erst nach der parlamentarischen Verabschiedung mertschaften nicht nötig, denn diese sind nie ge­richte am 12. Dezember d. J.: dieses Gesetzes wollen die Slowaken in die Regie­spalten gewesen. Zwar stehen sie nicht in der Der Bezirksobmann der Domovina" im rung eintreten. Inzwischen soll das Ministerium Amsterdamer Internationale, aber in sich ist Nikolsburger Bezirke( Herr Hala vie aus Gu- für die Slowakei   weiter bestehen bleiben, muß der norwegische Gewerkschaftsbund geschlossen- tenfeld) scheint ganz die Wahrheit gesprochen zu aber nicht mit einem slowakischen Volksparteiler eben erst ist ihm der vor einigen Jahren ausge­haben, als er erklärte, der 3uteilungstom- besetzt werden. Sobald die neuen Autonomiebe­tretene Maurerverband wieder beigetreten- und missär in Břeslav  ( Lundenburg) habe vom stimmungen in Kraft treten, haben die Slowaken der Vorsitzende des Bundes, Halvard Olsen, hat Staatsbodenamt in Prag   den Auf- gegen die gängliche Aufhebung dieses Ministeri eben erst erklärt, daß im Vorstand eine Mehrheit trag erhalten das zu tun, was die Domo- ums nichts einzuwenden. Sollte es jedoch bezüg­für den Beitritt zur Amsterdamer Gewerkschafts­vina" wünscht." lich der flowakischen Autonomie zu feiner Eini internationale vorhanden sei. So wird auf dem gung kommen, dann würden die Slowaken auf dent nächsten Jahreskongreß der norwegischen Gewert Weiterbestand des Ministeriums für die Slowakei  schaften die Frage, ob man nicht die Verbindung mit Amsterdam   wieder aufnehmen soll, zur De­und auf dessen Besetzung durch einen Angehörigen ihrer Partei verharren. Vorläufig warten die batte stehen, und man hat allen Grund, anzuneh Volksparteiler die Antwort Švehlas ab. men, daß auch hier die norwegische Arbeiterschaft fich einfügen wird in den Bund der Gewerkschaf­ten der übrigen Länder. Mo stau hat aus= gespielt in Norwegen  , darüber kann kein Zweifel fein. Und, wie die Presse der norwegi­schen Sozialdemokratie betont, ist erst die geeinte Partei da, so wird die Zusammenarbeit und der zu erwartende Zuwachs an innerer und äußerer Kraft die Wunden heilen und die Unklarheiten beseitigen, die die fünfjährige Spaltung verursacht Das Regierungsprogramm der

hat.

Butschiften.

Wir übernehmen teine Verantwortung für das, was in der früheren Zeit auf dem Gebiete der Bodenreform sich abspielte, im Gegenteil, wir halten unsere Forderungen aufrecht. Es dürfte eine sehr schwere Arbeit sein, speziell in der Baustellen Aktion, einmal Erfolge zu er­ringen. Wohl seien vom Bodenamt ganze Berge von Aften an die Distriktsstellen zur Erledigung hinausgegangen und nun mußten die Bo­denbewerber durch Vorsprache ihre Sache zu beschleunigen versuchen. Was die allgemeine Bodenzuteilung anbelange, so ver­langen wir volle Gleichberechtigung im deutschen Gebiete und wo die Bodenreform bereits durchgeführt sei, dort müßten die Bodenreser ven den deutschen Bewerbern restlos zur Ver­fügung gestellt werden. Das Rolonisations­system, das durchwegs Tschechisierungsabsichten diene, sei auf das Entschiedenste abzulehnen, da

wir selbst genug Bodenbedürftige hätten. Betreffs der Restgüterzuteilung sei es flar, daß das wenig Borhandene dem deutschen   Volke entsprechend

seiner Zahl und Stärke zukomme."

Dieser Herr Halavič hat gesagt:

Ja, ihr( Deutschen  ) bekommt Boden, nur müßt ihr bestimmte Bedingungen anerkennen. Je­müßt ihr bestimmte Bedingungen anerkennen. Je­der Bodenbewerber muß unterschreiben."

Und worin bestehen die von der tschechischen

Die Reparationsschuld der Tschecho­¡ lowatei.

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Domovina" den deutschen Kleinlandwirten vor­geschriebenen Bedingungen? Es ist einfach uner­nossenschaft werden muß, ist noch begreiflich, aber hört: daß jeder Bewerber Mitglied der Ge­ganz unbegreiflich ist, daß außerdem noch Stříbrný darüber, daß die Reparationskommission In seinem neuen Montagsblatt berichtet Während wir deutschen Sozialdemokraten 100 K als Beitrag an den tschechischen unbedingt auf einer gründlichen Revision der Sofolverein zu zahlen sind! Man stelle von der Tschechoslowakei   als Ersatz für die von gesamten Bodenzuteilung bestehen, macht Herr sich einmal vor, Deutsche   würden Tschechen   Betrag von 3800 Millionen Goldkronen verlangt. Desterreich- Ungarn   übernommenen Werte einen Abg. Zierhut unter das alte Anrecht einen dicken zumuten, für einen deutschnationalen Turnverein Zusammen mit der sogenannten Befreiungsgebühr Strich, um sichs nicht mit seinen tschechischen Re- zwangsweise, aus der Not heraus, 100 K bezah von 750 Millionen Goldfranken und einem Be­gierungsfreunden zu verderben und begnügt sich len zu müssen! Was gäbe es darob( mit Recht!) trag von 15 Millionen Goldkronen für Werte, die mit Brosamen, die den Deutschen   geschenkt wer- für ein Geschrei wegen nationaler Vergewal- von Deutschland   übernommen wurden, werden den sollen. Und selbst diese Brosamen sind schwer tigung! von der Tschechoslowakei   angeblich 4% Milliarden Das Narodni Osvobozeni" bringt zu erlangen. Wo bleibt erstens der Grundsatz Es steht für uns fest, daß die Behauptung, Goldkronen verlangt, was einer Summe von 27 weitere Enthüllungen über den geplanten Fascisten- einer wirklichen Bodenreform und zwei- als ob seit dem Eintritt der Landbündler, Christ- Milliarden Tschechokronen und Zinsen sowie putsch am 28. Oktober. Neben genauen Anweisungen tens die angebliche Macht der deutschen Re- lichsozialen und Gewerbepartei sich etwas zugun- Amortisationen von zwei Milliarden Tschechokro­zur Durchführung des Umsturzes war auch ein gierungsparteien? sten der deutschen Kleinlandwirte ge- nen jährlich gleichkommt. Die Národní Listy" fascistisches Regierungs- Programm Daß sich in der Bodenzuteilung trotz der an- beffert habe, total falsch ist. Woh I aber haben erklären, daß diese Nachricht falsch ist, und daß ausgearbeitet worden. Darin wird unter anderem geblich besseren Atmospäre", von der Minister die deutschen Großagrarier Nutzen über die Höhe der Reparationssumme noch ver­die Benennung des Staates" Československa Repu- Spina sprach, gar nichts zugunsten der deutschen gezogen. In tschechischen Streifen erzählt man handelt wird. Es ist wahrscheinlich, daß die blika" bemängelt; den Fascisten gefalle diese Bezeich Kleinlandwirte geändert hat, beweisen schlagend sich ganz ungeniert, daß die deutschen Senatoren Höhe dieser Reparationssumme noch nicht festge­nung nicht, weil eine tschechoslowakische Nation bzw. nachstehende Tatsachen. In Dürnholz existiert Dr. Medinger, Dr. Ledebur und Stol setzt ist, daß aber die ehemaligen Ententestaaten Sprache niemals existiert habe. Die deutschen und ein staatliches Fondsgut, das früher( in der berg, weiters das Shift Tepl, Clam Gallas   eine Summe verlangen, wie sie Stříbrný angibt, ungarischen Bezeichnungen für Tschechoslowakei  ", österreichischen Zeit) der Theresianischen Militär- in Reichenberg und noch andere deutsche   Groß- ist sehr wohl möglich. Daß eine neue Zinsenlast ferner die geographischen Begriffe Deutschböhmen", akademie überlassen war und jetzt dem Prager   grundbesitzer nun vom Bodenamte in Ruhe.ge- von zwei Milliarden Tschechokronen den ganzen Sudetenland  " usw. sollten verboten werden. Weiters Schulministerium untersteht, das es zugunsten der lassen werden. Davin werden sich die großarti- Aufbau des tschechoslowakischen Staatshaushaltes sollte auch die Uebersetzung aller tschechischer, flowa- tschechischen Militärzöglinge bewirtschaften läßt. gen" Erfolge der Landbündler in der Bodenreform umwerfen und für den Staat eine schwere Kala­fischer und russischer Eigennamen, namentlich auch die In der Zweckbestimmung dieses Fondsgut hat sich ausschöpfen. mität bedeuten würde, versteht sich von selbst. Bezeichnung von Orten und Gassen in Druckschriften im Wesen nichts geändert: es dient dem Moloch Herr Justizminister Mayr- Harting hat und auf Briefen, verboten werden. Ein weiterer Militarismus. Ein wesentlicher Unterschied besteht in einer Versammlung erzählt, daß er täglich hun- Die Wahlen in die Krankenkasse der tschecho­Gesezartikel setzte die tschechische, bzw. slowakische und nur darin, daß früher die heimische deutsche Bevöl- derte(?) Briefe von Leuten erhält, denen aber slowakischen Staatsbahnen. Bis gestern sind bei russische Staatssprache fest. Alle behördlichen Kund- Berung von Dürnholz, Neusiedel usw. größere Flä nicht geholfen werden könne. Wer auf die den Wahlen in die Krankenanstalt der tschechoslo gebungen dürfen nur in der Amtssprache veröffent chen in Pacht hatten. Jetzt ist das mit einem Versprechungen der Minister immer bauen wollte, wakischen Staatsbahnen für die nachfolgenden licht werden, ebenso ist die Verhandlungssprache bei Schlage anders geworden. Aller zur Aufteilung be- wäre schwer enttäuscht. Dem Schreiber dieser Listen abgegeben worden: Jednota( tschechisch­allen Behörden ausschließlich die Staats- stimmter Boden ist nämlich an die tschechische Seilen hat ein leitender Sektionschef eines nationalsozialistisch) 39.385 Stimmen, Akční   vý­iprache. Die Parteien sind verpflichtet, bei allen Bachtgenossenschaft, Pachtovni a toloni- bestimmten Ministeriums in Anwesenheit einer bor  ( tschechische Sozialdemokraten) 37.054, Inter­staatlichen und Selbstverwaltungsämtern die Staats- fačni družstvo Brno  " verpachtet worden die Deputation warnend erklärt, sich lieber nicht an die nationale Föderation- Verband der Eisenbahner sprache anzuwenden; Personen, die die Staatssprache deutschen   Bewerber, die jahrzehnt Minister zu wenden, da sie zu vielverspre( Kommunisten und deutsche Sozialdemokraten) nicht beherrschen, sollten verpflichtet sein, einen belang den Boden bearbeiteten, gehchen, ihre Zusagen könnten in der Praris nicht 27.512, Národ( leritale und Nationaldemokraten) hördlich autorisierten Dolmetsch mitzubringen. leer aus! Das ist die volle Gleic eingehalten werden! Wer alle diese Dinge aus 16.381, Verein( Deutschbürgerliche) 6134,

Ein Weihnachtsstriezel.

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Philadelphos hatte schon lange keine Mutter mehr. Sein Papa war ein Witwer.

Schreibtisch, einen drehbaren Schraubsessel und| blieb nur ein Augenblick für sich selbst übrig. Vom In dem Kistchen befanden sich die Weih­einen fleinen, eisernen Ofen, den Herr Kartula mit unausgesetzten Sprechen, Anrekommandieren und nachtsgeschenke für Philadelphos, Hemden, Socken, Rots speiste. Die Blechröhre dieses Ofens war Loben hatten sie schon auf beiden Seiten wunde Hosenträger, ein Hut, Handschuhe, je ein Leder­durch die oberste Fensterscheibe geführt, die aus Mundwinkel, die sich immer mehr und mehr ein- fäschchen für Geld und Zigarren, Selbstbinder, eine Von Jgnát Herrmann. diesem Grunde mit einem schwarzen Eisenbleche riffen. Der Diener Mates taumelte wie vom Kassette mit Suverts und Schreibpapier, Schlitt­Es fehlten nur noch wenige Tage zu den und keiner Fensterscheibe ,, berglast" war, und auf Schwindel gepackt, durch den Laden, ständig wurde schuhe, eine Müße mit Läppchen", Pantoffeln, Weihnachten. dem Hofe irgendwo in einem gemauerten Kamin er hin und her gezogen, von allen Gehilfen gleich- Schuhe mit einem Worte eine vollkommene Im Laden des Herrn Karkula, der, zwar nicht endete. zeitig gerufen und von jedem einzelnen sodann Ausstattung. Im Briefe aber lagen noch ein paar groß, aber vom Fußboden bis zur Dede mit den Diese Feuerungsanlage war gewissermaßen wieder zu allen Teufeln verwünscht. Er reichte Banknoten dazu, zum Aufbessern. mannigfaltigsten Galanteriewaren und kleiner die eigene Erfindung des Herrn Karkula und Herr gewöhnlich dem einen, was der andere von ihm Sobald Herr Karkula diese Sorge vom Halse Wiener   und Pariser Bijouterie vollgestopft war Karkula äußerte sich über diese selbstbewußt: verlangt hatte, und diesem reichte er wieder, hatte, atmete er immer auf. Dann schien es ihm -in diesen Laden sah es in diesen Tagen wie ,, Ein derartiger Ofen ist sehr gut!" worum sich ein dritter riß. Selbst sprach er wohl erst, als ob er diesen ganzen Weihnachtsrummel in einem Bienenstode aus. Wenn Herr Kartula aber irgend jemanden nicht sehr viel, aber durch diesen endlosen Vor- beendet, hinter sich haben würde. Sein Philadel An den Laden grenzie rückwärts ein Magazin, ſeiner Untergebenen zur Audienz in seinen Hüh- weihnachts- Tummel und-Rummel hing ihm schon phos, so dachte er bei sich, muß reichlich beschenkt das beinahe größer war als der vordere Raum für nerforb befahl, mußte der Gerufene stets an der die Zunge aus dem Munde heraus, aus dem linken werden, damit er sein Verlassensein in der Fremde das Publikum, doch ohne künstliche Beleuchtung, Schwelle, mit dem halben Körper in der Kanzlei, Mundwinkel, wie einem Reh bei einem Wild- nicht so empfinde. Damit ihm nicht das Herz schwer werden sollte, weil er am Weihnachtsabend und daher dunkel wie eine Räuberhöhle. Den gan- mit der anderen Hälfte im Magazin, in der offe- prethändler. zen Tag hindurch brannten dort Gasflammen und nen Tür stehen bleiben. Jetzt aber rief ihn der Prinzipal von rüd- nicht beim Bapa   daheim size. Der Vorderteil des Betreffenden wurde ihm wärts. den ganzen Tag bindurch waren dort Hände ge- daher durch die Ofenglut gebraten, dagegen zogs schäftig, um die Ware auszupacken, die sich in die sich in ,, Mates!" Riften und Schachteln befand oder in Ballen, die ihm aus dem Magazin falt über den Rüden. Des­,, Noch das fehlte zu allem!" freischte der Uebrigens war Philadelphchen ein braver, in grobe Sadleinwand eingenäht waren. Aus die- halb betrachtete auch niemand die Audienz beim arme, geschundene Mates und schlich sich nach rück- tapferer Bursche, der sein interimistisches Exil mit sen Vorräter wurde neue Ware in den Laden gelten als eine besondere Annehmlichkeit. Audien- wärts, in die Kanzlei. Alten als eine besondere Annehmlichkeit. Audien­Heldenmut ertrug. Es wird ja einmal auch vor­bracht, damit die Lücken in den Regalen, die durch zen bei den Prinzipalen sind überhaupt nicht an­genehm. Höchstens, wenn sie ihren Sklaven" ver- ,, Schnell! Mit diesem da zur Post! Da baben übergehen und dann wird er zum Papa Karkula den ununterbrschenen Absatz entstanden wares, fünden, daß sie ihnen den Gehalt vom Ersten an Sie alles beisammen: Begleitadresse, die grüne nach Prag   zurückkehren ausgefüllt würden. Es neigte sich gegen die Abendzeit, der An­In der Ecke des Magazins befand sich ein ein- erhöhen. Aber so etwas tun die Prinzipale sehr Bolldeklaration und die zwei weißen Deklaratio nen. Hier ist das Geld für die Frankatur! Und drang im Laden flaute ab, bis er gänzlich nachließ. siges, nach dem engen, schmutzigen, dunklen, ver- Herr Karkula vergrub sich in den Rechnun- hier ein Brief, eingeschrieben. Also merken Sie Es war gerade knapp vor dem Schließen, als da fallenen Hofe gerichtetes Fenster, und bei diesem Fenster stand der Schreibtisch des Herrn Karkula, gen, falkulierte, schrieb Zettelchen für die Ware, sich ein Stiſtchen, ein Brief! Zwei tezepisse plöblich noch irgend ein junges Frauchen hereineilte. aber jeden Augenblick drehte er sich vom Tische um, müssen Sie zurückbringen! Abmarschieren!" von welchem aus der Prinzipal sein ganzes Unter- warf einen Blick in den Laden, der voll mit Leuten Diese zwei Sendungen besorgte sich Herr Kar- Als dieses Frauchen eintrat, rief man den fula stets allein. Es war die Weihnachtsbescherung Herrn Starkula aus seiner rückwärtigen Verscha­Dieser Schreibtisch war ringsherum mit zer- Jetzt ist's ein vollkommenes Irrenhaus! für seinen Sohn, der in Amsterdam   an. irgend lung heraus, damit er sie persönlich bediene. Denn schlagenen und verglasten Rahmen umgeben, die Jeder erinnert sich erst im letzten Augenblicke! Den einer Handelsakademie oder Marineakademie stu- das Söhnlein des Ehepaares Schimanet studierte bis zur Decke hinauf reichten, so daß diese Ecke ganzen November hindurch haben wir einander dierte. Sie wurde ihm empfohlen, weil der Zög- ebenfalls an der Amsterdamer Akademie, war ein einen eigenen fleinen Raum innerhalb des Ma- angeglokt und konnten spazieren gehen! ezt aber ling dort angeblich spielend etwa fünf oder sieben Kamerad des jungen Starkula, ja wohnte sogar gazinsraumes bildete. Anderwärts nannte man tönnte man sich zerreißen! Und jedesmal ist so ein Sprachen erlernte, und der Karkula wollte, daß es unter einem Dache mit ihm. etwas derartiges einen Verschlag", aber int Un- Rummel! Wahrhaftig, ein verdammtes Leben!" sein Sohn Philadelphos recht weit bringe. Es ternehmen des Herrn Kartula nannte man es stolz Um nichts besser ging es den Gehilfen in gibt immer wieder Väter, die so töricht sind, zu die ,, Kanzlei". Laden. Die Hände schwollen ihnen an. Sie führ- wünschen, daß ihre Söhne mehr wissen und kön­Es war gerade genug Platz dort für den ten sich Splitter hinter den Nägeln ein, niemanden nen sollen als sie selber.

nehmen wie ein General eine Schlacht lenkte.

felten.

war, und sprach mürrisch:

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( Fortsetzung folgt.)