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Sigung der Erefutive der S. A. I.]

Zürich , 8. Jänner. ( I. I.) Die Exekutive der Sozialistischen Arbeiter- Internationale wird am Samstag, den 12 Feber 1927 in Paris zu einer Beratung zusammentreten. Auf der Tagesordnung

ſtehen vor allem weltpolitische Fragen, unter ihnen werden eine besondere Behandlung die Rüstungs­und Abrüstungsfragen finden. Die Exekutive wird sich auch wieder mit dem Kampf um den Achtstun­dentag zu beschäftigen haben und die nächsten Schritte für die Ratifilation der Konvention von Washington festzustellen haben. Außerdem werden eine Reihe von politischen Fragen, die einzelne Länder betreffen, sowie organisatorische

Fragen zu behandeln sein. Unter letzteren steht die Schaffung eines internationalen Frauen to­mitees, zu dem die Brüsseler Internationale Frauenkonferenz Stellung genommen hat, in er­

fter Linie.

Der Sigung der Exekutive wird am Tag vor­her eine Sigung des Bureaus der S.A.J. voran­gehen, die vor allem die Agenden der technischen und administrativen Geschäftsführung zu behan­deln haben wird. www

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Senatswahlen in Frankreich .

Ein Drittel aller Site werden neu belegt.- Günstige Aussichten für die Linksparteien.

Vorabend der Senatswahlen resumieren die Blät- 3. die von den Gemeinderäten delegierten Wahlmän Paris , 8. Jänner. ( Eigenbericht.) Heute am die Mitglieder der Bezirksräte( Arrondissements) und ter nochmals eingehend die Lage in den 32 Depar- ner. tements, in denen die Wahlen morgen stattfinden werden. Neugewählt wird ein Drittel der Sena­toren, und zwar jene, die zuleßt im Jahre 1920 ge­wählt worden sind. Insgesamt gelangen 109 Mandate zur Besehung.

Politisch ist der französische Senat in zwei große Politisch ist der französische Senat in zwei große und drei Heine Gruppen geschichtet:

Eonntag, 9. Jänner 1927.

Inland.

3ur Hege gegen die Bruderladen.

In dem von uns schon besprochenen Artikel des Benkov", der die zu hohen" Invalidenpro­Schwierigkeiten der Bruderladen verantwortlich visionen der Bergarbeiter für die finanziellen zu machen sucht, wird auch, um den Agrariern ob len Lasten gruseln zu machen, angeführt, daß die der hohen Belastung des Kohlenpreises mit sozia­gesamten Versicherungsbeiträge einen Metergentner 1. die demokratische, radikale und sozialistisch- Sohle im Ostrauer Revier mit 69 Heller und int radikale Linke mit 160 Mitgliedern, denen die Radi- Brüyer Revier mit 46 Heller belasten. Mit die­Die Linksblätter find überzeugt, daß die Linke falen, die sozialistisch Radikalen, die Sozialisten und sen Angaben hat der ,, Venkov" entschieden zu hoch zahlreiche Siße gewinnen wird. Man glaubt an die sozialistischen Republikaner angehören. gegriffen. Richtig ist, daß die auf die Unterneh einen Gewinn von 15 Sigen durch die Links­2. die republikanische Union ( ungefähr 90 Mitmer entfallende Belastung an Versicherungsbeiträ parteien, namentlich die Sozialisten. Jedenfalls glieder), die Anhänger der sogenannten demokrati- gen im Oftrauer Revier 55 Heller und im nord­ft das Blatt Le Soire überzeugt, daß die eher ſchen Allians, aus denen insbesondere der Nationale beträgt. Der" Benkov" hat aber, rein westböhmischen Revier 28 Heller pro Meterzentner heit im Senat sich zugunsten der Linken verschieben wird. Vor allem rechnet die Linke darauf, dem Block gebildet wurde, und die Angehörigen der sog. aus dem Handgelenk, die bezügliche nationalen Blod die Senatssiße im Seinedeparte- republikanischen Federation, welche vor mehr als 20 Belastung um 14, bzw. 18 Seller pro Seinedeparte- Jahren gegen die Radikalen gegründet wurde. Meterzentner erhöht. 3. Die demokratische und radikale Union ( unge- Es sei jedoch dem Venkov" dieses Hinauf­fähr 20 Mitglieder), denen Anhänger des linken Flü- lizitieren nicht bös angetreidet, weil er im gleichen gels der republikanischen Union und einige auf der Zusammenhang durch Anführung anderer Ziffern, Rechten stehende Parteigänger der demokratischen ganz gegen seinen Willen den Be­| Linken angehören. weis erbringt, daß der Lohnanteil glieder), bestehend aus einigen Liberalen und fort- tionswert niedriger sind, als vor 4. Die republikanische Linke( ungefähr 30 Mit- und die sozialen Lasten an Produk­schrittlichen Republikanern, und dem Kriege. Er schreibt:

ment wegzunehmen. Man hält eine Nieder= lage Milerands in diesem Kreise für sicher, eine solche des Senatspräsidenten De Selves für wahrscheinlich. In den Rechtsblättern wird zugegeben, daß aller Wahrscheinlichkeit nach die Linke einige Site gewinnen wird, doch wird behauptet, daß das nicht wwwwwwww.genügen würde, um die Mehrheit des Senats zu­gunsten der Linksparteien zu verschieben.

noch gar nicht offiziell anerkannten chinesischen Machthaber erbitten, die englischen Truppen wur den unter dem Gejohle der Menge auf Lastautos unter Bewachung chinesischer Soldaten nach den Landungsplätzen transportiert und von dort auf die anternden Kriegsschiffe zurückgebracht. Nie ist dent Union- Jack, der einst in allen Erdteilen fast abergläubisch gefürchteten Flagge des britischen Weltreichs eine solche Behandlung zuteil gewor­den.

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Die Wahlen in den Senat sind indirekt. Wahl­männer sind 1. alle Mitglieder der Generalräte, 2.

Attentatspläne gegen Hermann Wendel ?

Der Kamp] um die Abrüstung in Holland .

5. die konservative und katholische Gruppe der Rechten( 10 Mitglieder); Außerdem sind fünf Wilde.

,, Nehmen wir zu diesen sozialen Lasten die Löhne, so erhalten wir diess Verhältnis: Auf den böhmischen Kleingruben( gemeint sind die Rako­nizer Gruben, d. R.) beträgt der Anteil 77 Pro­zent, in Mährisch Ostrau 31 Prozent und im Brüger Revier 33% Prozent vom Kohlenpreis."

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In seiner Weihnachtsrede beschäftigte sich Genosse Albarda, der Vorsitzende der sozialde­mokratischen Kammerfraktion, neuerlich mit der Abrüstungskampagne der holändischen Sozialde­mokratie. Er behandelte zunächst die Argumente, die der Kriegsminister gelegentlich der Budgetde batte gegen den fozialdemokratischen An van vor­batte gegen den sozialdemokratischen An rag vor brachte. Er hob hervor, daß jeder Versuch, die holländische Wehrmacht als ausreichend für einen Stampf mit einer Großmacht hin ustellen, völlig ( I. I.) In den letzten Monaten ist die Abrü- aussichtslos sei und keiner besonderen Widerlegung Dafür möge aber Venkov" zur Kenntnis stungsfrage für Holland in ein neues Stadium ein- bedürfe. Er fuhr fort: Unser Ziel ist die natio- nehmen, daß die Kohlen- und Umsay­getreten. Die Aktion der sozialdemokratischen Bar- nale Abrüstung, weil sie zur internationalen Ab- steuer jeden Meterzentner Kohle tei für die Abrüstung in Holland hat im ganzen rüstung führen muß. Genau so verhält es sich bei mit über 13 Prozent verteuert! Die Lande lebhaften Widerhall gefunden und demnächst der Konvention über den Achtstundentag. Die erwähnten Steuern betragen bei der Mäbrisch­wird das holländische Parlament über einen ent- Stapitalisten sind froh, wenn sie sagen fönnen, daß Oftrauer Steinkohle 156 Seller, und bei Nordwest­sprechenden Antrag der sozialdemokratischen Frat die Ratifizierung so lange nicht möglich sei, als böhmischer Braunkohle 99 Heller pro Meterzent­tion zu beschließen haben. nicht dieses oder jenes Land es vorher getan. Wer ner. Alles in allem steden im Kohlen­aber von einer sittlichen Ueberzeugung erfüllt ist, preis über 20 Prozent Steuern und der muß voranschreiten, damit er mit um Abgaben. Den Bergherren fonnte allerdings so größerer Kraft andere auffordern könne, ihm zu die hohe Besteuerung keinen besonderen Schaden folgen. Wenn wir zur Abrüstung übergehen, wie zufügen, weil sie es im Bunde mit der Regierung ganz anders wird da die Stimme des niederländi- berstanden haben, trotz der Steuer ihren Profit fche Delegierten an der Abrüstungskonferenz in auf Kosten der Löhne der Arbeiter zu mehren. Genf tönen." Albarda ist sich klar darüber, daß Daß dem so ist, beweist das Mißverhältnis zwi­der sozialdemokratische Antrag in der zweiten Ram- schen dem gegenwärtigen Lohnanteil und jenen mer abgelehnt werden wird. Damit ist aber die vor dem Kriege. Aktion noch nicht beendet. Die Debatte selbst wird Dies dem Blatte des Ministerpräsidenten zur im Lande aufklärend wirken. Antwort auf seine Hezze!

nahm auf Grund von Berichten von ter Laan, Kupers und Albarda zu den Abrüstungspro­blemen Stellung und faßte eine Resolution, in der Diesen Ziffern seien jene aus dem Jahre Mazedonische Emigranten verdächtig. es unter anderem heißt: Der Kongreß begrüßt 1913 entgegengestellt. In diesem Jahre betrugen Die letzten aus China eingetroffenen Nach- Berlin , 8. Jänner. ( Eigenbericht.) Wie das Berlin , 8. Jänner. ( Eigenbericht.) Wie das auf das wärmste den Gefeßentwurf über die Ab- der Lohnanteil und die sozialen Lasten um Mäh­richten sind allerdings außerordentlich wider Polizeipräsidium von Frankfurt am Main mit- üstung, den die sozialdemokratische Fraktion in der risch- Oftrauer Revier 47.38 Prozent und im Nord­spruchsvoll. Neben sehr pessimistischen Berichten teilt, ist es von vertrauenswürdiger Seite aufmerkzeugung durchdrungen, daß der Kampf gegen den duktionswert. Daraus ergibt sich also, II. Kammer eingebracht hat, Er ist von der Ueber- westböhmischen Revier 43.76 Prozent vom Pro­verbreitet die offiziöse Reuter- Agentur beruhigende fam gemacht worden, daß eine Gruppe mazedoni- militarismus und für die Abrüstung zu den als daß der gegenwärtige Lohnanteil Telegramme, wonach die Engländer wieder im scher Gmigranten einen Anschlag auf Genossen vollen Besitz der Hankauer Konzession seien und die Hermann Wendel plant. Zwei Mitglieder die- lerwichtigsten Aufgaben der Arbeiterklasse gehört." und die sozialen Lasten im Ostrauer Kanton- Regierung sich beim englischen Konful ent- fer Gruppen sollten sich unter einem Vorwand an Eine Massen demonstration der hol- Revier um 16.38 und im nordwest böh­schuldigt hätte. Aber, selbst wenn diese letzte Ver- Wendel heranmachen und ihn ermorden. Genosse ländischen Arbeiterschaft am folgenden Tage brachte mischen Revier um 10.26 Prozent sion zutreffen sollte, so dürfte es sich nur um eine Wendel hat sich in einer Reihe von Artikeln mit die Kampfentschlossenheit der Arbeiterklasse kraft- niedriger sind, als vor dem Kriege! furze Atempause in dem langwierigen Be- Balfanfragen beschäftigt und dabei auch seiner Auf- boll zum Ausdruck. Glänzender, als es hier geschieht, konnte sich wohl freiungsprozeß Chinas von der fremden Vormund- fassung über die mazedonische Frage Ausdruck ge­das Organ der Partei des Ministerpräsidenten schaft handeln. Was die Menschheit gegenwärtig geben. Das scheint das Mißfallen der Emigranten nicht hineinlegen. Der Venkov" bestätigt in fei­im Fernen Osten erlebt, ist eine wahre Welten erregt zu haben und Wendel sollte deshalb kurzer­ner hemmungslosen Wut gegen die Bergarbeiter wende; es sind Ereignisse, die in ihrer Tragweite band erledigt werden. Die Polizei verfolgt der ganz gegen seine Absicht das, was wir schon wie­fast noch bedeutungsvoller sein dürften als der bereit gewiffe Spuren, die nach einer Nachbarstadt schon für sich allein die Tatsache den Benkov" berholt bargetan haben. Unseres Erachtens sollte flossene Weltkrieg. Denn die Verdrängung des bri- Frankfurts führen. stutzig machen, daß man doch unmöglicher Weise tischen Einflusses aus China wird das Signal für von einer Ueberlastung mit Löhnen und sozialen die Abbröckelung des britischen Weltreiches sein, sowie für die Emanzipation ganzer Erdteile von Basten reden kann, wenn deren Anteil nicht einmal der kolonialen Fremdherrschaft. ein Drittel des Kohlenwertes beträgt. Ausnahme der Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Desterreich. Prag , 8. Jänner. ( C. P.-B.) Die Wirtschafts­verhandlungen über die Neuregelung der zolltari farischen Bestimmungen des Handelsvertrages zwi­schen der Tschechoslowakischen Republik und Dester­reich wurden heute in Prag , wie zwischen den bei- Die Vorberatung erfolgte in einemt gemein­den Regierungen vereinbart worden war, aufge- samen Ausschuß der Partei und des Gewerk­nommen. Man ging sogleich an die meritorische schaftsbundes, der unter dem Vorsitz von R. ter Behandlung des Materials, das, wie es der In- Laan tagle. Genosse Troelstra nahm an den tensität der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Arbeiten lebhaften Anteil und steuerte einen Bei­beiden Staaten entspricht, sehr umfangreich trag bei, der sich auf die Frage der Geheimdiplo­ist. Die Verhandlungen werden tschechoslowati- matie bezog. Eine gemeinsame Tagung der so­scherseits vom Vorstand der volkswirtschaftlichen zialdemokratischen Arbeiterpartei und des Gewerk­Sektion des Ministeriums des Aeußern Dr. schaftsbundes Holland, die am 18. September un Friedmann und österreichischerseits vom Set- ter dem Vorsiß von Henri Po la t, des Vorsitzen­tionschef Dr. Schüller geführt. den der Sozialdemokratischen Partei statifand, richtigkeit von Heuchelei zu scheiden? Sie war ja| Strohfeuer, wie es schien. Doch sind es vor­so blutjung und hatte, was die Klosterfrauen an- nehmlich zwei Gegensätze, in die er verfiel- oder belangt, bis jetzt nur die würdevollen Gesichter es waren zwei Menschen in ihm, die sich gegen­ihrer Lehrerinnen gesehen und die Männer? feitig bekämpften der eine, der sinnliche, nennen Ja, wenn Pater Frank ein gewöhnlicher Don wir ihn Frant, hatte nichts mönchliches an sich, Juan gewesen wäre aber das war er nicht! war eine wildlebendige Vollblutkreatur- gemein Pater Frank hatte sie als siebzehnjähriger Bei ihm versteckte sich die Lüsternheit ganz tief und zugleich und wahr der andere, geistige, nennen Bursche das erstemal gesehen schön, goldblond, Aus den Aermeln hingen fein gepuderte Hände zudem war er geistreich und schön; das wäre wir ihn Pater, das war der Mönch, der Moralist, mit einem zarten rosigen Teint, war sie in einem mit häßlichen affenartigen Fingernägeln heraus; Grund genug für eine reife Frau gewesen, ihn für der Philister und der Gott sicher in ihm. Frank damals modernen weißen Kleide und einer zwet­man hätte ihn deswegen für eine der braunen einen in Liebessachen wohl erfahrenen Manne zu lachte über den Bater und der Pater weinte über spännigen, tackledernen Kutsche durch die Baum­Portieren halten können, weil seine Kutte dieselbe halten. den Frank in ihm. Wer sollte siegen? Als Gym gärten der Stadt gefahren. Wer sie ansah, mußte hatte wohl auch Dieses Motiv war wohl auch bei Assunta nasiast war er durchgefallen braune Farbe hatte wie die Vorhänge des Kapitel­zugeben, daß sie schön war und so wirkte dieser jaales. Bater Frant erhob sich nun und breitete Clara unterirdisch und unbewußt da. Nein, es einige Bubenstücke verübt, für die er dieser ge- ihr Anblick auch auf Frank wie eine Offenbarung seine Hände, auf die er sehr stolz war, in traurig- mußte eine Gott verwandte Natur sein, denn so rechten Strafe verfallen war er schlug um, ver­er begann seit diesem Augenblick seine Sinn­schöner frommer Gebärde wie zum Gebet aus und schön war weder Herr Momčilo Dreffelberger, liebte fich schwärmerisch in eine blonde Gräfin und lichkeit zu hassen, ja schwvor sich, sie abzutöten. gab so der hintersten Reihe der Nonnen eine be- noch Mirco Cand. phil., noch irgendein anderer als diese selbstverständlich eine anderweitige gute Doch das geschah nicht ungestraft. fondere Gelegenheit zu dreckigem Grinjen. Doch bekannter Mann gewesen. Mittlerweile hatte die Partie machte, trat er ganz überspannt und Assunta Clara fank vor diesem gewaltigen Anblick alte Aebtissin das Schreiben aus Assuntas Hei- schwärmerisch geworden, in ein Kloster. in die Knie, ihre Gefühle sind schwer wiederzu- matsstadt durchgraben und mit dem schleimig er hatte nicht mit der gewaltsamen Natur feines niemals rechtzeitig befriedigt worden und hatte geben; sie war bestürzt, fämpfte mit den Tränen scheinheiligen Grinsen eines alten Filzes hängte anderen Menschen gerechnet. Im Kloster tüm sich verbreitet und zuletzt den ganzen Menschen und war dieser ganzen Stala von Eindrücken ein- sie sich in das junge Mädchen ein und schleppte fie, merte er langsam hin, beschäftigte sich mit Gärt- besetzt. Niemand hatte die beginnenden und boh­fach ausgeliefert das arme, kleine Mädchen aus das heißt, ließ sich von ihr in die neue Wohn- nerei und zeichnete auch viel und gern. Aber nur rerben Unterschiede in seinem Gesicht entdeckt und der Provinz, in der sich die Füchse gute Nacht gelle schleppen, um ihr, wie sie sagte, eine Freund ganz naive Menschen konnten seine Zeichenfucht niemand ahnte, als er noch von Ordenstelle zu sagen, dieser opernhaften Pracht, diesem farbigen lichkeit zu erweisen. Es war komisch anzusehen, mißverstehen und sie für einen Ausfluß unbeschäf- Ordenstelle stieg, daß diese gefräßige Seuche auf und glänzenden Gemisch. Für sie wuchs alles zu wie das junge Mädchen Assunta Clara mit der tigten Talentes halten; wer näher zusah, konnte alle förperlichen und geistigen Gebiete seines fammen, das goldblonde Gesicht des Baters, die hypochondrischen und kranken Alten die Stiege allerhand dunkle Dinge entdecken. So stand unter Menschen übergriff, ja, die Seele des Pater Frank Kutte, die Nonnengalerie, die Unzahl der schwar- hinaufgewantt fam, immer einen Fuß auf die seinem Bette ein staubiger Kasten mit tausenden geradezu auffraß. Niemand ahnte das, er selbst zen Struzifige, furz alles, alles zu einem Geruch Stiege stellte, den anderen zitternd nachzog und Betteln voll weiblicher Akte in wenigen Strichen, nicht, oder er mag dem wenigstens teine Bedeu aus Weihrauch , Rausch, Fronie, Glanz und alles das zart, sorgsamt, mit Rücksicht auf das bei deren Zeichnung der Autor eine ungeheure tung bei, als eines Tages etwas Entießliches ge­Raffineß an den Tag gelegt hatte. Diese Gier sei- schah! Ich erzähle am besten chronologisch: schwindelige Farbenpracht, die sie aber nicht aus- Alter tat, furz sittsam und voll Respett.

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Die Entsagung.

Eine Kloster- Erzählung

von Gerhard Färber.

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viel gemeiner, gieriger, gefräßiger; hier in den betri helten Papieren wühlte seine andere, seine sinnliche Natur, die er seit jener Liebe zu einer großen, blonden, sehr feinen Somtesse vergessen hatte.

Aber Diese mißachtete hypersexuelle Anlage war

einanderkennen konnte, ganz gefesselt war sie von Pater Franks Historie und sein langsames ner Phantasie nach weiblichen Linien, besonders Pater Frank hatte, als damals noch kurz aus­dem edeln feuchten Glanz in den, hehren" Augen Eindringen in dieses Frauenkloster ist notwendig nach solchen der Fußsohlen, der Schenkel, über- geweihter Priester, sich zu einem langen Gebete, des Paters, der ihr wie Gott selbst erschien; und für das Verständnis der weiteren Vorgänge des haupt des ganzen gereizten Leibes, war nur ver- einer Fleißaufgabe, in seine Zelle eingeschlossen. als er ihr die Hände auf den Kopf legte und sie selosters zu M. Sein Charakter war mit einem ständlich, wenn man an den hinausgeworfenen Als der Frater Kellermeister am Schlusse der lateinisch segnete, da erstickten Tränen der Auf- Barometer zu vergleichen, das den wildesten Gymnasiasten dachte und nicht an den frommen Fastenzeit an Pater Franks Zelle anklopfte, öff­nete niemand er klopfte regung das Amen in ihrem Mund. Was sie aber Stürmen der Witterung ausgesetzt war: Nichts Novizen, der er allen schien. Hier konnte man er klopfte nicht fah, das war das gemeine Gekicher der Non- ständiges war in ihm, alles was er anpadte, be- einen tiefen Blick in seinen verborgenen Charakter da sich nichts rührte, starrte er in das Zellen­nen, der beschämte Blick der Aebtissin , der streng trieb er immer mit einer gewissen Gründlichkeit tun. Tausende alte Meister und moderne Künst- guckloch- starrte aumuten sollte und das lüfterne Blinken in den ja Begeisterung, bis er es übertrieb, entweder ler haben dieſe Linien in die edelſten Werke ihres Erbienpuree fallen zu lassen und schreiend davon­verlangenden Augen des Paters, der blitzschnell einen Etel davor bekam oder gar in eine Stata- Genies eingearbeitet, ohne gegen die Reinheit zu zulaufen. mit Kennerblicken Assunta gemustert hatte aber strophe gestürzt wurde und nun das krasseste verstoßen.

woher sollte sie auch die Erfahrung nehmen, Auf- Gegenteil seines bisherigen Charakters wurde

Bei Pater Frant aber war es ganz anders,

starrte

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( Fortsetzung folgt.)

und

um Teller und