Geite 2
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t es Gemeinheit oder Dummheit, die so
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Inland.
Borläufig fein Barlament.
Prag , 21. Jänner. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich heute u. a. mit der Frage der Parlamentseinberufuna; es wurde jedoch beschlossen, dem diesbezüglichen Antrag der tschechischen Sozialdemokraten nicht statt zugeben und diese Frage vorläufig offen zu lassen. Die Schwierigkeiten innerhalb der Koalition scheinen also unvermindert fortzubestehen.
Die tschechischen Sozialdemokraten beschlossen daraufhin einen scharfen Protest gegen die ständige Verschiebung des Sessionsbeginnes; sie werden diesbezüglich eine neue Aktion unternehmen.
Auch der Budgetausschuß wurde nach der Beendigung der Generaldebatte auf unbestimmte Zeit vertagt.
Samstag, 22. Jänner 1927.
Rundfunk für Alle!
Die deutschen Radiosendungen in Brünn und die Gründung einer deut chen Sendegesellschalt.
Wie bereits mitgeteilt, hat sowohl das Minifterium als auch die Prager Zentrale di Radis Journales sich mit der bescheidenen Forderung der Brünner Deutschen nach einer täglichen deutchen Sendung von einhalbstündiger Dayer, einverstanden erklärt. Aber den Brünner Radioge= waltigen unter Führung des streitbaren Dr. Schulz ist es gelungen, die Erfüllung dieser Forderung bis zum heutigen Tage zu vereiteln. Da nach dem bisher Geschehenen anzunehmen ist, daß das Ministerium in diesem Kampfe gegen den Brünner„ Narodny Radiovybor" nicht reussieren wird, haben die deutschen Interessenten die vor= bereitenden Schritte zur Gründung einer deutschen Sendegesellschaft bereits unternommen.
Programm für morgen, Sonntag.
Prag , 349, 9: Landwirtschaftlicher Rundfunt. 10.30: Matinée: 1. Staatshymnen. 2. Jtalienische Staatshymne.
von Liedern 7. Smetana ; Lied. 8. Militärlieder. 9. Foer10 Das Osterfeit im Jahre 1917. fchaftlicher Bericht des Preßbureaus 17: Militärmusif. 18:
bald Douglas. 2. Kleiner Hausbalt. 3
Meeres
lampf wird man Proletarier, nicht durch Erzie bung! Auch der Arbeiter, der das Wort Proleta- fragt? riat noch nie gehört hat, ist ein Proletarier, Welcher vernünftige und nicht böswillige und auch der finderlose Arbeiter ist es, denn mit Mensch fann unser Verlangen, daß die Arbeiter ber ursprünglichen, auf den reichen Kinderbesitz nicht bloß Objekte, sondern auch Subjekte der Fürsich beziehenden Bezeichnung deckt sich der gefell- forge so auslegen, daß ein herabgekommener Alfo Schaftswissenschaftliche Ausdruck Proletariat" holiker dieses schrecklichste Ergebnis der kapitalängst nicht mehr. listischen Gesellschaft, Subjekt der Fürsorge sein Welche ungeheuerliche Beleidigung der foll; weicher Vernünftige und Ehrliche kann Arbeiter, die Proletarier als Menschen zu be- unser Verlangen so deuten, daß die befürsorgten zeichnen, die ohne inneren Trieb zur günstigeren Personen Subjekte der Fürsorge sein sollen? Gestaltung ihrer Wirtschaftslage aus eigener Unsere Forderung geht doch dahin, daß die VerKraft, ohne Verantwortungsgefühl trauensmänner der Arbeiterschaft Subjekt für ihre Familien, dumpf dahin leben, der Fürsorge werden, nicht jeder einzelne Mensch. welche frivole Beschimpfung einer ganzen Klasse! Das ist eine Forderung nicht nur an die DeffentDer Proletarier hätte nicht den Willen zur lichkeit, an die bestehenden halbamtlichen Für günstigeren Gestaltung seiner Wirtschaftslage, be- forgeorganisationen, sondern auch an die Arbeiter, hauptet Moritz Tschamfer, aber wenn die Pro- ist Mahmung an die Pflichten, die sie gegen sich letarier aus Verantwortungsgefühl ihre selber haben. Aber selbstverständlich beinhaltet Familien! in Zeiten steigender Teucra hö diese Parole auch die Anmeldung eines Anspru3 here Löhne fordern, dann wird über die Begehr- ches der Arbeiter, des Anspruches. durch ihre Verlichkeit der ,, bon den Sozialdemokraten verheßten" trauensleute mitzuwirken an der öffentlichen FürBudgetausschuß oder Achterausschuß. Welcher Arbeiter gezeiert! Tschantler und seinesgleichen forge. Wertschäßung sich hierzulande die gesetzgebenden follen doch einmales dürfte freilich ein erfolgDas aber scheint ein Teil des Bürgertums, Körperschaften beziehungsweise die von ihnen Joses Verlangen sein-bei Marg, Engels, Som- scheinen jene Streife, zu deren Wortführer sich eingesetzten Ausschüsse erfreuen, lehrt die gestrige bart nachlesen, wie furchtbar der Kapitalismus Tschander aufwirft oder die ihn als ihren Wort- Prager Presse". Es wird in diesem Blatt von ber Frühzeit die Proletarier verelendete, und sich führer auserforen haben, nicht zu wollen! Jene der Steuerreform gesprochen und bemerkt, daß 3. Novat: Majaryf. 4. Zvěřina: Arulo, Verräter, Traditori enzählen lassen, wie die Arbeiter, getrieben von Volksgenossen" Bürger, die trotz gelegentlicher die bezüglichen Arbeiten in Beratungen 5. Italienische Lieder. 6. Novoiny: Wir bringen eine Fülle ihrem Willen nach günstigerer Gestaltung ihrer fanfter Slagen über die Sünden der deutschen zwischen dem parlamentari schert fter: Impressionen. Wirtschaftslage und vom Verantwortungsgefühl Aktivisten doch in denen, die sich so freudig ihren Ausschuß der Koalition und dem Ji- 11. Smetana: Aus„ Libuša "". 12. Lieb. 18.15; Landwirt für ihre Familien, sich in Organisationen zu fchechischen Klaffengenossen in die Arme gestürzt nanzminister ihren Schwerpuntt Deutsche Sendung, Wetterbericht und Tagesneuigkeiten fammenschloffen und sich durch diese Organisatio- und dem tschechischen Diktat unterworfen haben, ha ben". Die Beratungen, die in Budgetaus- bom Breßbureau, hierauf: Dr. Bruno Fifer, Dozent nen in jahrzehntelangen schweren und opferreichen keine nationalen Verräter sehen, erbliden, verblen- fchuß geführt werden, scheinen also nach der der Deutschen Univerſität, Prag : Löwe- Balladen: 1. Archi Kämpfen Verkürzung der Arbeitszeit, Erhöhung det durch stumpfsinnigen Haß, in jedem Sozial- Wertschätzung der„ Prager Presse" für die Katz ritt. 4. Jungfräulein Anninfa. Am Klavier: Frau Grete der Löhne, menschenwürdige Stellung im Betriebe bemokraten einen„ Nationsfeind", wollen nie und zu stehen. Die Regierungsparteien selbst find es, fche r. 19: Vortrag: Lohn, Leiftung, Breife. 20: Better. voraussage und Preffenachrichten. 20.05: und in der Gesellschaft, Avbeiterschuhgesche und nirgends einen Sozialdemokraten dulden und welche so das Parlament und seine Ausschüsse in Foerster : Ouverture Eva". 2 Smetana: Die verlaufte foziale Versicherung errangen, gegen den Wi- lagen dann darüber, daß die Sozialdemokraten den Augen der Bevölkerung herabseßen und den vaters", 4. Dvokat: Die Waffernize. 21: Zeitfignal. Lufifpiel derstand des Bürgertums! Erst wer die Geschichte sich außerhalb der Volksgemeinschaft" stellen! Der Schwerpunkt aller Tätigkeit in geheime Konven- Der Subertustag 21.30: Leichte Muſik 1. Nedbal : Der des Proletariats fennt, wird verstehen, daß, und ganze langarmige Aufsatz des Herrn Tschamfer tifel der Regierungsparteien verlegen. wie sich proletarisches Gemeinschaftsgefühl ent- mit all' den Entstellungen und Verdächtigungen, wickelte, und den Sinn proletarischen Gemein vor allem aber mit dem Mißbrauch einer rein natürlich sind das nicht die Zölle in der TschechoDie Prager Prejse" flagt über hohe Zölle! schaftslebens begreifen. internen Fürsorgeberatung, wurde ja nur geschrie- 280 fiat en goncaballa Tschantler aber scheint unter proletarischer ben, um gegen den sozialdemokratischen Bizeprä- Slowakei . Ueber sie fann die„ Prager Breffe" Lebensgemeinschaft irgend etwas ganz besonders fidenten der mährischen Landeskommission für nicht klagen, weil sie ja das Blatt einer RegieGriffeliges zu verstehen, etwas Entsetzliches Kinderschutz und Jugendfürsorge anzustürmen. rung ist, deren Stützen an den erhöhten Zöllen und Verabscheuungswürdiges, Menschenverder as Leiter der Fürsorgearbeit kommen, so lehri bas größte Interesse haben und die die Urheber bendes, Sittenzerstörendes. Ja, Tschamler glaubt Herr Tschamler, jene Bolitiker nicht in Betracht, der letzten Zollerhöhung vom Sommer 1926 find. oder tut sp, als würde er es glauben, daß das die an erster Stelle ihrer Parteien stehen, da deren Vielmehr klagt die Prager Presse" über die hoProletariat eine Hölle der Verworfenheit und Zeit und Sinn für die ruhige Arbeit in den Für- hen Zölle in den anderen Staaten, insbeson Gemeinheit ist, denn er wagt von Arbeiterkindern forgen nicht vorausgesetzt werden kann." Das dere in Desterreich und in Italien , und wünscht, zu sprechen, die Proletarier geworden gilt natürlich nur gegenüber sozialdemokra- daß anläßlich der im Mai stattfindenden interna tionalen Wirtschaftskonferenz ein Waffenstillstand ind, wenn nicht noch ärgeres, falls tischen Politikern. Dagegen, daß an der Spitze es nicht in manchen Fällen der Einber böhmischen Landeskommission der deutsch - in der Bollrüftung geschloffen werden solle. Da wirkung der Schule und edler Men- nationale Reichenberger Bürgermeister steht und bei müßte freilich die Tschechoslowakei mit gutemt schenfreunde gelang, das Kind vor Präsident der schlesischen Landeskommission ein Beispiel vorangehen und dazu haben die Regiedem verderblichen Einfluß des GI- christlichsozialer Senator ist, dagegen haben rungsparteien teine Luft. Die Klage der Brager ternbauses zu schützen". Man wäre chamfer und die Seinen natürlich nichts einzu- Breffe" über die hohen Zölle ist daher nichts ant- tin, 484, morgenfeier, 11.30:@asmufif 13.10: Stunde versucht, Tichamfers stumpfe Redereien als Aus- wenden! Aber den einen Sozialdemokraten, deres als eine Heuchelei, flug einer zwar unglaublichen und sicher sehr fel- der in Mähren an leitender Stelle tätig ist, den tenen, in diesem Falle aber alles bisher Dage- will Herr Moritz Tschamler nicht dulden! Er, der wesene weit übertreffenden Univissenheit zu halten, uns anzuflagen wagte, daß wir die ganze Für wenn nicht feine späteren Ausführungen zeigen forge erobern" wollen, er will sie als Alleinwürden, daß er ein solches Schreckgespenst des besitz des Bürgertums! Als Offenbarung dieses Proletariats, das uralten Jahrgängen des Ber- Wollens gewiffer deutschbürgerlicher Streife betomliner„ Kladderadatsch" entstiegen scheint, braucht, men selbst die unfreiwillig- komischen Phantasien gegen unsere Forderung, der Arbeiter des Moritz Tschamler einen gewissen Wert, den ernannt werden wird. An der Spize des Landes müsse auch Subjekt der Fürsorge sein, polemisteren zu können.
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Denn um die ,, Unmöglichkeit " dieses Subjekfeins der Arbeiter zu beweisen, erzählt er eine Geschichte von einem armen Manne, der Feind der Arbeit, aber Freund des Alkohols war, dessen Frau bei der Geburt des sechsten Kindes starb und der, wie sich bei Unterbringung der Kinder in Pflegestellen herausstellte, zum Sittlichkeitsber brecher an seinem dreizehnjährigen Töchterchen geworden war. Und nun, so fragt Tschander nach dieser Erzählung, denke man sich den Vater als Fürsorge- Subjeft"!
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Die Entsagung.
Eine Kloster- Erzählung
von Gerhard Färber.
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Die Verwaltungsreform in der Slowakei . Ueber die Neorganisation der Verwaltung in der Slowakei , wie dies den Vereinbarungen lintas mit dem Ministerpräsidenten entspricht, berichten diet dove Noviny", daß ein Drittel der geplanten Län besvertretung gewählt, ein Drittel von Interessenten entsendet und ein Drittel von der Regierung Wert, uns zu zeigen, daß selbst dort, wo ungeachtet wird der Landespräsident stehen, dem das Recht der aller politischen Gegenfäße Zusammenarbeit von Ernennung, Erhöhung und Pensionierung der admiVertretern aller Kreise der Bevölkerung möglich nistrativen Beamten bis zur achten Rangsklasse zu ist, daß selbst auf neutralemt Arbeitsboden die stehen wird. Dieses Recht betrifft nicht die Beamten deutschbürgerlichen Parteien ihre Parteiherr der Finanzverwaltung, des Gerichtes, der Poſt und fchaft aufrichten wollen, daß sie sogar die offizielle der Eisenbahn, aber auch da wird der LandespräsiJugendfürsorge zu einem Besistum des Bürger- dent das Betovecht haben. Was das Schulwesen fums machen wollen. Aber dagegen werden wir betrifft, wird ein eigener flowakischer Landesschul uns schon zu wehren wissen und es wird schon rat errichtet werden. Die Verwaltungsreform wird dafür gesorgt werden, daß Phantasien und Pläne ins Parlament innerhalb von zwei Wochen gelandes Ruheständlers Tschamler und seiner Freunde gen. Inzwischen werden das Ministerium für die bald in den dauernden Ruhestand versetzt Slowakei und die Gauverwaltungen werden!
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gesicht ein aufteimendes Etwas in ärgerlichem Querulieren und Oppositionssucht.
Günther: Wie so? Kennen Sie die? Franziska: Ja.
Günther: So, dann müssen Sie was wissen, aber ich hab recht, arbeiten denn Nonnen?
werden.
Franziska: Ja!
liquidiert
Braut. 3, Novat: Szene aus„ Das Vermächtnis des Groß
faule Sans. 2. Chabrier : Espana. 3 Strauß: Italienischer Walzer. 4. Meyerbeer : Krönungsmarsch aus„ Der Prophet". 22: Letzte Nachrichten des Preßbureaus. liebersicht der TagesBrünn, 441, 10.15: Feierliche Akademie. 19: Konzert. 20: Konzert. 1. Bizet : Arie aus Carmen ". 2. Leoncavallo : Bajazzo". 3. Proben aus den Werken der Die Gralslegende aus Lohengrin " Zeitzeichen und Sport
ereigniffe, Sport- und Theaternachrichten, 22. 15: Tanzmusik.
bar: 1. b. 2. o bie erdhe final 3. Die blaue Mazur Arie aus Kräfnohorsky. 4. Dvorak : Arie aus„ Rufaifa". 5. Wagner: nachrichten. 22: Breffe und Sportnachrichten. Presburg, 300, 10.30: Matinée. 1 Mozart: Cofi fan
4. Becce: Serenade d'Amalfi 5. Frimi: In den ſtillen Rächten, 6. Jones Gibneh: Geifba. 7. Roffey: Marich Jangdem Slowakischen National Theater: Strauß: Die Fieber20ten, 517, 10.30: Orgelbortrag. 11: Symphoniekonzert. ma Mozart: Symphonie c- but. Kattnigs: Suite. Bortfiewitsch: labterfonzert. Goumann. 2. Embo fonaert. 17.30: Ein Alltag auf Jaba 18.30: Götterbän merung". Oper von Wagner.
leur. 19: Die Hygiene des Kindes. 19.25: Ueberfragung aus
Rönigswusterhausen, 1300, 9: Uebertragung von Berber Lebenben: Alexander Lernet- Ho enia und Hans Hennh Johnn. 15 30: Guntheinzelmann. 16.30: Nachmittagskonzert. 20.30: Runterbunt. 22.30: Tangmusif. Breslau , 323, 10: Schachfunt, 11: Morgenfeier. 12: Beet
14.30: tätfelfunt. 14.45: 16:
boven- Konzert. Flötenfonate. An bie ferne Geliebte Baria Theater, Film und Hörspiel 15.15: Märchenstunde. bet tie piel Unterhaltungskonsert. 18 on Sandperfern und zünften. 19: Unter den Matacos. 20.20: Mozart- Weber- Abend.
17.30: Oberfchlesische Dichterstunde. Indianern. 19.30: Streifzüge in das Gebiet des Komischen.
Frankfurt , 429, 8 30: Morgenfeier. 11.50: Elternstunde. 12: Die Oper der Woche. 15.30: Jugenditunde. 16.30. Achint und Bettina von Arnim . 17.30: Lernet- Holenia und das Theater. 19: Stunde der Beitung. 19.30: Symphoniekonzert. Sahon: 7. Symphonic Loch: Cellotonsert. Strauß: Don
Hamburg, 395, 9.15: Dorgenfeier. 11.30 Blatongert. 14 30: Schachschule 15.30: Funtheinzelmann 16.30: Norddeutsche Dichter im Lied.
12.30: Dr. Sunt, der Ingenieur. 13.05: Sonntagskonzert. 13.45: Unterhaltungskonzert.
17: NachmittagsLongert. 18.35: Oslo , 19.20: Erinnerungen eines Weltforrespondenten. 20: Die Lachende Norag. Tang
mufit.
Sangenberg, 469 9: Stunft der Seele 11: Goethe. 11. 15:
Mille- Geler. 12.15: Kammermufit. Reanicet: Streichquartett. Tafella: Doppelkonzert. 15: Eachfunt. 15.30: Kinderfunk. von Beethoven . 22.30: Zanzmusif
16: Jugendfunt. 18.30: Bor- Turnier. 20: Fidelio", Oper
Leipzig, 366, 8.30: Orgelfonzert 9: Morgenfeier. 11: Berufswahl. 11.30: Brutpflege bei niederen Wirbeltieren. 12: Russische Kammermufif. 16.30: Orchesterkonzert. 19: Die berarbeitenbe Industrie. 19.30: Die Relativitätstheorie. 20.15: Ein Abend bei Lanner. 23: Tanzmusit.
und Dr. Klingenbein erklärte ihm eines Tages für Günther: Dann bin ich in ihren Augen also gesund und kommandierte noch eine vierzehntägige der gebrandmarkte Sünder, vielleicht freuen Sie Rekonvaleszens. Rangsam bekamen die Gespräche fich, wohl mit Recht über mein Unglück und zwischen Franziska und Günther etwas heimlich ich habe ja auch sehr schlecht gehandelt fonnte Trauriges und langsam fem der Abschied heran. aber nicht anders ich wußte ja nicht, daß Sie Je näher er rückte, desto schöner wurden die Stun Franziska( die wieder die Oberhand über ihre eine gute Nonne sind, glauben Sie mir, es tut den, die man noch zusammensitzen konnte. Gelber ,, Wer war diese Schwester, wie fam fie Gefühle und zugleich über Günther gewonnen hatte, mir sehr leid( er sagte das letzte weinerlich). Franziska: Lieber Freund, seien Sie nicht ut ihm, was wollte sie mit ihm machen?" War antwortet mütterlich überlegen): Ja, was glauben Sie sind in meinen Augen denn das schon das Inquisitenspital? Hatte man Sie denn, daß es enva gar so leicht ist, ins Kloster bitter und ungerecht noch nicht ganz verloren vielleicht habe auch ich ihn wegen gestern also doch gefaßt? Jest fab bie zu gehen? Franziska antwortete so, daß Günther von was dabei gelernt Schwester auf und munt erschrad Friz Günther Günther: Sie?? noch mehr, noch tiefer! Sein Atem ging schneller, dieser Antwort berührt werden mußte. sein Gesicht wurde fahl, sein Fieber schien zu- Günther( altflug): Glauben Sie Schwester, Franziska: Nicht allein durch Sie, ich glaube rückzukehren? Was wollen sie? Was wollen sie? wir in der Fabrik sind nicht auch ganz gefangen? jetzt nicht mehr ganz. Deswegen müssen wir doch unser Essen holen und Günther: Und Sie habe ich verletzt, nein, wie mir das leid tut! alles bezahlen!
Franziska:„ Ich bin die Hilfsschwester!" Günther: Nein, sie sind die Nonne von gestern, sie wollen sich rächen! Franziska: Beruhigen sie sich doch, sie fiebern! ( Günther wurde etivas ruhiger): Oder sie müssen ihr ähnlich sehn!
Nonne!
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und satter wurde der Sonnenschein, feuriger blüh ten auf dem Fensterbrett die Pelargonien, die sie ihm geschenkt hatte, die Gespräche verstrickten sich aber oft in belanglosen Sachen ein wertloses Für und Wider, das wertlosen Dingen galt eine scheinbar hißige und aufgeregte Debatte oft hart an der Grenze des Streites vorbei. Aber ihre Augen wollten etwas ganz anderes sagen, ivenn auch ihre Stimme, ihre Haltung und ihre Worte sich noch dagegen aufbäumten, Franziska: Ja, das ist eben das böse Leben: Franziska: Ja, das kommt davon, weil sie wie Narkotiker gegen ein Gift, dem sie später doch Sorgen und Entbehrung, weil die Denut in Gott eben frech geworden sind gegen eine einzelne erliegen. Frizz Günther hatte sich in seiner Stran Dame, zufällig war es eine Unschuldige. Aber tenzeit verändert, er war feiner, schwächer, aber fehlt, und die ist im Kloster, " Günther( aufgeregt und ärgerlich): Aber Sie dürfen auch nie wieder auf der Gaffe so ge- auch mißtrauischer und streitfüchtiger geworden. jemand muß doch arbeiten, Geld verdienen und mein werden, das ist so unfein und das gefällt Vielleicht war er auch durch das eigene keusche Franziska: Wem? Günther: Einer Nonne, einer verdammten Rinder kriegen. Es fönnen nicht alle ins Kloster! mir an ihnen nicht und das müssen sie mir ber- Wesen der Schwester aufgepeitscht. Manches bitFranziska: O, gingen alle ins Kloster, das sprechen, daß sie das nicht mehr tun werden, wie tere Wort und manchen Fluch verschluckte er, um Paradies wäre auf Erden und Gott der Herr leicht hätte noch mehr passieren können. die Schwester nicht zu tränken, die er auf so selt Günther: Aberaber ich tat mur, weil ich fame Art fennengelernt hatte. Sonst waren alle, fönnte die arme Men'chheit wieder zu sich nehmen. Günther: Ja, das könnte denen paffen! Weil helfen wollte. Weiber, die er tannte, gleich drauf los gangen, Franziska: Aber Sie haben sich so geschadet, und wenn man nur den kleinen Finger rührte, sie den ganzen Tag fromme Gesichter schneiden, und den ganzen Tag das Wachs von den Toten- fehr Sie, fo darf man das nicht machen, wenn man gleich liegen sie alles an sich geschehen, was man terzen ablecken, sie haben eine Protektion bei dem gleich recht hat. Aber doch mit feineren nd schärLumpengott, ja Schnecken. Und da denten sie noch, feren Waffen und wie leicht fann, wie leicht hätten mir wollte. Aber diese hier? Er war sich über Bewegen Sie sich nicht so viel, der Fuß heilt sie ein paar Krautköpfe angebaut haben, Sietot fein fönnen...( Sie sagte das fast fie nicht klar, kannte weder die Verstecktheit der Intellektuellen noch ihre Feinheit und die schwerer und dann irren Sie sich auch in der arbeiten sie was, faule Ludern find es!( Ein Blid besorgt.) Günther: Nein, nein, ich will es nicht wieder eigene Atmosphäre, die um sie lag, verivirrte ihn Schwester, das war keine gemästete Küchenschabe! fam von ihr.) Gut, meinetwegen nicht elle aber. ( er war jetzt noch roter als zuborer vollends. Ein eigenes, mattes und doch verzehNun wußte Günther genug sie wars. Aber ist liege jest da wegen gestern und ich war ein tunt schämte sich fehr, war fast glüdlich, daß die rendes Feuer lag über diesen Augen, die oft vor er gabs nach außen noch nicht zu, er schämte sich rechter Arbeiter!!! feiner gestrigen Roheit zu fehr; aber auch noch Er hatte sich regelrecht ins Feuer gesprochen, Schwester so lieb war, und dann machte ihre ernste Scham zu sterben schienen, aus einem anderem Grund; er hatte schon gestern wohl an gestern ganz vergessen und Franziska altfluge Rede auf ihn einen großen Eindrud und wurden vor Angst, wenn man nur ein geregdas Gesicht der Nonne nicht übersehen können, im hing an seinen Worten, ihr machte das Eindrud er nahut jich vielleicht wirklich das Ver prechen ab, teres Wörtchen fagte, eine innen und innen so etwas nie wieder anzuftiften.) Es kam der Arzt doch nonnenhafte Seele! Traume hatte er sich davor gefürchtet, und jetzt sah, und verstärkte die gestrigen Erlebnisse. er es wieder, über ihre Schönheit erschrocken, verund machte dem Gespräch ein fähes Ende. bang er boll flammender Röte im Jungen
Franziska: Warum verdammtt? Günther: Ach hat ich wieder ins Kriminal gebracht. Wir haben nichts zu essen und diese verDammien Küchenschaben mästen sich, und wenn wir uns aufregen, gleich packt utan uns dies ist
doch das Inquisitenspital? Franziska: Nein, die Klinik des Clarité.
Franziska: Jagerade die gestrige Nonne. Günther:( Jest wagte er die Frage): Sie???
Langsam heilte der Fuß Friz Günthers zu
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frank und trocken
( Fortfegung folgt.)