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Inland.

Ein Aufruf der tschechischen Sozial­

demokraten.

Dienstag, 25. Jänner 1927. politischen Bezirksbehörde fchriftlich anzumelden, und nach den Bestimmungen des§ 5, bzw. 6 der Wahl- die Abstimmung über alle anderen Fragen. Ver­stvar innerhalb der Fallfrist von drei Wochen vom ordnung zu belegen. Verspätet erfolgte Anmeldungen teidiger Dr, Klouda hält dem Zeugen vor, daß Bezirksbehörde an die im§ 2 der Wahlordnung ge- Verlautbarung. Prag  , am 21. Jänner 1927. Der gen auseinandergehalten werden müffen; wenn Tage an gerechnet, an welchem durch die politische werden nicht mehr berücksichtigt. Hievon geschieht die die Tendenz eines Gesetzes und Einzelbestimmun nannten Vereine des Bezirkes die direkte Verständi- Präsident der politischen Landesverwaltung: Kubát man auch mit der Tendenz übereinstimmt, braucht gung evgeht. Die Anmeldung des Wahlrechtes ist m. p.

Geschäftsordnungsdebatte im erichtsjaal.

Scharfe Kritit des Genossen Dr. Czech an die Abitir angstomödie im Barlament. Entlastungszeugen für izlit.

Genosse Dr. Czech.

man durchaus nicht auch schon alle Details anzu­nehmen. Ausweichend erwidert Zeuge, daß der­felbe Abstimmungsvorgang auch schon vorher ein­mal im Senat angewendet worden sei.

Abg. Bolen

gibt dann turz über seinen Protest gegen den Ab­stimmungsvorgang, den er beim Vorsitzenden vor­brachte, Aufschluß.

Der tschechische Sosialdemokrat

Tomašek

erklärt, er habe bei der Zollabstimmung

erst nachträglich aus den Zeitungen erfahren, daß die Abänderungsanträge auf einmal ab­gelehnt wurden;

Der Vollzugsausschuß der tschechoslowakischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei wendet sich in einem Aufruf an die arbeitende Bevölkerung der Republik  , in dem zunächst auf die Stärkung hin­gewiesen wird, die die reaktionäre Parlaments­mehrheit durch den Eintritt der flowakischen Kleri­talen in die Regierung erfahren hat. Es wird da gesagt: Die Selerifalen sind heute bereits der zahlenmäßig stärkste Faktor in der Regierung. Dadurch wird die Regierung der reaktionären Prag  , 24. Jänner. Int Prozeß gegen die( Hier erhebt sich der. Staatsanwalt, den die Rechten befestigt, welche ihre Tätigkeit mit Ein- Parlamentsobstruktionisten wurden heute, am präzisen Aussagen des Zeugen über das geschäfts­führung hoher Agrarzölle und der Erteilung von se ch st en Verhandlungstage, die Klubvorfizen- ordnungswidrige Verhalten des Vorsitzenden sicht­10- Millionen- Geschenken aus der Staatstaffe an den der oppositionellen sozialistischen   Parteien ein- lich nervös machen, von seinem Siz und legt gegen die Geistlichen begonnen hat. Dann kam die vernommen. Es wurde vor allem die Frage einer die Art seiner Darstellung Protest ein; Dr. Czech Verteuerung des Zuckers, die Erhöhung der Kon- Erörterung unterzogen, wie die zahlreichen, von sei nur als Zeuge einvernommen und nicht als sumentensteuern, die selbstmörderische Zollpolitit der Opposition Opposition eirebrachten Abänderungs- Sachverständiger über die Geschäftsordnung.) und die Untätigkeit der Regierung gegenüber anträge zu beiden Vorgen vom Vorsitzenden be- Genosse Dr. Czech vertritt weiter die Auf­der Verteuerungspolitik verschiedener Interessen handelt, beziehungsine zur Abstimmung gebracht fassung, unseres Klubs daß bei der Abstimmung war ein derartiger Lärm, gruppen. Das alles führte zur Verschlechterung wurden. Der erste Zeuge war daß er die Enuntiationen des Präsidenten einfach die damals gefaßten Beschlüsse null und nichtig nicht verfolgen konnte; erst nachträglich er­der Lebenshaltung des arbeitenden Voltes und zur Verschärfung der fatastrophalen Wirkungen seien: es hat kein einiger der oppofitionellen Ab- fuhr er von der Anwendung des Paragraphen 57. der steigenden Arbeitslosigkeit." Nun schreitet die ceordneten infolge der Strawalle wissen fönnen, Während seiner Anttstätigkeit als Vorsitzender des Reaktion, wie es in diesem Aufruf weiter heißt, Auf Befragen des Vorsitzenden gibt er an, toorum es sich eigentlich handelt. Zeuge selbst Parlamentes hat er diesen Paragraphen nur ein zur zweiten Etappe der Durchführung ihrer volks- daß damals von der Opposition mehr als fragte in seiner Eigenschaft als Klubvorsitzender einziges Mal benützt, um eine Abstimmung u feindlichen Pläne. Als solche werden aufgezählt tausend Abänderungsanträge zu den einen Regierungsabgeordneten, der als Stimm- vereinfachen, feineswegs aber, um etiva opposi die Steuerreform, die Wahlordnung in den Landes- Zöllen gestellt wurden. Bei der Zollabstimmung zähler fungierte, worum es sich bei dieser Abstim- tionelle Anträge in Bausch und Bogen abzulehnen. fulturrat und vor allem die Verwaltungsreform, am 12. Juni ging der Vorsitzende ganz un mung gerade handle; der aber zuckte die Achseln Das konnte ihm auch nie einfallen, da nach einer die in der Beseitigung des Gaugesetzes besteht. gewöhnlich vor, indem er sich auf eine noch und erklärte, er wisse es auch nicht! Der Meinun dieser Paragraph einen ganz an­ Dieses Gesetz würde", so heißt es wörtlich, das nie angewendete Auslegung des Paragraphen 57 diesbezügliche Protest unseres Kelubs wurde in der deren Zweck verfolgen soll. Von dem Vorgang Grab der tschechoslowakischen Demokratie bedeuten, stüßte, der Richtlinien für die Abstimmung gibt Sibung vom 20. Oktober behandelt und von der bei der Kongruaabstimmung erfuhr er auch erst die Auslieferung der Verwaltung in die Hände der und von der eventuellen Stellung einer prin- Mehrheit zurückgewiesen; Malypetr vertrat dabei nachträglich aus den Zeitungen, weil man Bürokratie und der vermögenden Schichten und zipiellen Frage" spricht. Auf diese bisher die Auffassung, daß der Abstimmungsvorgang ich während der Abstimmung absolut nicht klar die Unterstellung der beschnittenen demokratischen nie dagewesene Art wurden sämtliche Abände- richtig gewesen sei; demgegenüber ist daran fest- fein konnte, was da einentlich vorgehe. Auf Be­Selbstverwaltung unter die Kuratel dieser büro- rungsanträge der Opposition in einer einzigen zuhalten, daß niemand eine Ahnung haben konnte, franen des Verteidioers gibt Zeuse noch an daß fratisierten und privilegierten Institutionen und Abstimmung niedergestimmt. Verwaltungsvertretungen. Durch die Vereinigung Genosse Dr. Czech erklärte, daß diese Abstimmung daher nicht gültig sein konnte. Die Lärm Tribüne gefchickt wurde, um dort sicherzustellen, Genosse Dr. Czech erklärte, daß diese Abstim orunt es sich eigentlich handelt, und die Abstim von seinem Klub Abgeordneter Beneš auf die der politischen und autonomen Verwaltung würde muna der Geschäftsordnung ſtrikt zuwiderläuft; zenen haben sich gerade deshalb, weil der Vor- was eigentlich vorgehe; auch an Khejzilf erinnert die Verstaatlichung und Bürokratisierung der als Beweis, daß dies noch nie früher praktiziert fizende abstimmen ließ, immer mehr gesteigert, und er sich, daß er von der Tribüne aus Zeichen für Selbstverwaltung bewirkt werden. Die Selbst wurde, führt er aus der Replik des Vorsitzenden die Opposition machte protestierend das Präsidium die Opposition gab. verwaltung durch das Volt, welche die Grundlage auf den diesbezüglichen Protest unseres Klubs darauf aufmerksam, es müsse die Sigung unter­des Staates und ein unentbehrlicher Faktor des nach dem stenographischen Protokoll eine Stelle brechen, weil unter solchen Umständen der Dr. Franke, Verwaltungslebens ist, soll unterdrückt werden." an, wo Malypeir selbst zugibt, daß man sich brechen, weil unter solchen Umständen der Zum Schluß wird die Bevölkerung aufgefordert, bielleicht" bisher noch nicht ausdrücklich auf wahre Wille des Hauses", der in der der Vorsitzende des Klubs der tschechischen Na­den Stampf gegen dieses Regime aufzunehmen, diesen Paragraphen gestützt habe. Die Opposition Abstimmung zum Ausdruck kommen soll, nicht tionalsozialisten, konnte während der Abstimmung die Enuntiate des Präsidenten ebenfalls nicht denn nur durch seine Beseitigung fönnen die Ver- war durch dieses Vorgehen des Präsidiums ganz verstehen und hat erst nachträglich von der An­hältnisse in der Republik   verändert werden. bestürzt und überrascht. Das Präsidium wendung des§ 57 erfahren: dak bei der Kongrua einzeln abgestimmt wurde, erfuhr er auch erst aus angeblich über die oppositionellen Anträge doch den Zeitungen. Die Anwendung des§ 57 erklärt er als einen einzig dastehenden Fall, der der bisherigen Praxis widersprach. Sein Klub sei. Erst nach der Sizung hat Zeuge erfahren, Fat vorhergehende Vorschläge der Kommunisten daß auch schon die zweite Le ung der Vorlage mitt auf gemeinsames Vorgeben grundfäßlich abaelent ferweile abgeführt worden war, ohne daß die und war bei der Kongrua durch einen Beschluß Opposition davon auch nur eine Ahnung hatte; des Vollzugsausschusses direkt gebunden, nicht er sei nicht imstande, bei derartigen Vorkomm zu obftruieren. Dazu kam es erst, als der Vor­niffen die Legalität der Abstimmung uzugeben. sisende auf seine Intervention wegen eines An­Zeuge war Jahre hindurch Bizepräsident, hat trages auf Stimmzählung ihm brüst erwiderte, aber nie einen ähnlichen Fall erlebt. Als Prä- daß der Antrag nicht vorliege. So mußte zedenzfall dafür, daß keineswegs alle Enuntia- er den Eindruck gewinnen, daß die Opposition fionen des Vorsitzenden richtig sein müssen, führt bergewaltigt werden solle, und das war der er den Fall des Vizepräsidenten Do stalet an, Grund. der seine Partei dann in die Obstruktion Dosta an, eine Entscheidung über die nächste Sitzung traf, nung schuldig, da es nicht einen derartigen der zum Schluß einer beschlußunfähigen Sibune trieb. Das Präsidium machte sich einer offensicht lichen mi zachtung der Geschäftsord= die am nächsten Tag vom Präsidium widerrufen Stand herbeiführte, daß es möglich gewesen wäre, ung schuldig, da es nicht einen derartigen werden mußte. den Verhandlungen zu folgen.

hat mit den oppositionellen Klubs, troßdem fich

der Fall zum erstenmale ereignete, überhaupt nicht verhandelt, ja nicht einmal alle Mit­glieder des Präsidiums wurden hievon rechtzeitig verständigt, wie aus einem nachträglichen Protest der tichechischen So ialdemokraten hervorgeht.

Finanzielle Schwierigkeiten eines Fafciften­blattes. Die Brünner ,, Moravska Orlice" fonnte Samstag nicht erscheinen, de sich die Druckerei weigerte, weiter auf Bump zu drucken. Das Er­scheinen des Blattes war auch für die weitere Zeit in Frage gestellt, da sich keine andere Druckerei Weiter macht Genosse Dr. Czech nachdrück­fand, die dem Blatte Kredit gewährt hätte. In lichst darauf aufmerksam, daß es sich nicht etwa letter Stunde soll es aber doch gelungen sein, um rein demonstrative Obstruktionsanträge han­mit der bisherigen Druckerei ein Uebereinkommen belte; in diesem Falle hätte der Vorsitzende den zu trefent, das die Weiterführung des Blattes er- Paragraphen 50 der Geschäftsordnung anvenden können, der ihm das Recht gibt, offenbar auf die Vereitelung oder Verzögerung der Verhandlungen hinauslaufende Anträge und Kundgebungen von der Verhandlung auszuschließen; dies ist aber nicht geschehen.

möglicht.

Die Wahlen in den Landeskulturrat. Stund  machung betreffend die im Grunde des Erlaſſes des Landwirtschaftsministeriums vom 14. Jänner 1927, 3. 93.673-11/ 1926, angeordnete Ausschreibung der Neuwahlen der Vereinsdelegierten in den Landes­kulturrat für Böhmen. Im Grunde des§ 5 der Kundmachung des vormaligen Statthalters vom 7. Juni 1893, 2.-G.-Bl. Nr. 46, betreffend die Wahl ordnung für die Wahl der Vereinsdelegierten in hen Landeskulturrat für Böhmen finde ich die Neu­wahlen diese: Vereinsdelegierten hiemit auszuschrei ben. Auf Grund derselben Bestimmung werden hie­mit alle jene Beveine, welche sich nach§ 3 des Ge­seges vom 20. März 1891, 2.-G.-BI. Nr. 20, be­treffend den Landeskulturrat für Böhmen für wahl berechtigt halten, aufgefordert, ihr Wahlrecht bei der nach dem statirtenmäßigen Vereinssize zuständigen

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Die Entsagung.

Eine Kloster- Erzählung

von Gerhard Färber.

festzustellen war.

Auf weitere Fragen des Verteidigers Dr. Klouda führt Genosse Dr. Czech weiters an, er habe bei der Zollabstimmung den Eindruck ge­habt, daß dies

ein in völliger Auflösung begriffenes Haus, aber kein Parlament

fzenen abgespielt, so daß man die Enuntiate des Die Abstimmung hat sich unter großen Lärm Präsidenten überhaupt nicht verstehen konnte; es war deshalb auch nicht möglich, rechtzeitig gegen diesen Abstimmungsvorgang zu protestieren. Wir waren, erklärte Zeuge, wie vom Blik getroffen, als wir hörten, daß auf einmal alle Abänderungs- geordnetenhauses anträge auf einen Schlag abgelehnt wurden. Dies verursachte natürlich unter den oppositionellen Ab­geordneten eine ungeheuere Erregung.

Bei der Abstimmung über die Kongrua wurde ein anderer Vorgang praktiziert, gegen den unser Klub gleichfalls Protest erhoben hat.

Der nächste Zeuge ist der Vorsitzende des Ab­

Malypetr,

=

der sein Verhalten bei der Zollabstimmung ver­teidigt. Die Mehrheit habe sich grundsäz lich" für den Initiativantrag der Regierungs­parteien entschieden und dadurch entfiel einfach

dem man ein kaum beachtetes Spielzeug weg­genommen hat und das mun aus Opposition schreit, weil es das Ding wieder haben will, bis hmt der Hals platet, glaubt ihr, daß dieser Schmerz veredelt?

Als charakteristisches Beispiel dafür, wie damals abgestimmt wurde, führt Zeuge folgenden Vorfall an: die offizielle Parlamentsforrespondenz zeigte unmittelbar nach der Kongruaabstimmung an, daß eine Resolution der tschechischen National­sozialisten, wonach die Regierung binnen vierzehn Tagen einen Gesezentwurf über die Trennung der Kirche vom Staat vorlegen sollte, ange=

Wenn du wüßtest!"

Marie sah sie an- erschrat. Franziska setzte fort: Wenn du wüßtest und dabei hob sie die Hand in schlichter Ratlosig feit und winkte: Wenn du wüßtest."

-

Eifersucht von Marie aus, denn in ihrem Herzen| streicht! Jener Schmerz, der verzichtet und dann konnte sie die neue Botschaft, daß Franziska die- mit seinem Verzicht buhlt! Glaubt ihr, das Kind, sen Pater Frank nicht liebte, noch nicht recht glauben, aber sie gestand sich dieses Mißtranen nicht so recht ein. Und dann, könnt ihr Marie: Was?"( Fast tonlos sprach sie das.) euch das düstere, braungebrannte Geficht mit den Und jetzt sagte Franziska mit einer Stimme, Leidensfalten weinend vorstellen? Nein. Jest Es ist ein nicht zu leugnender Umstand, daß glomm es hohl, wie ein Stück glühende Krhle Was konnte Frangista Bulanowic von Fritz die man von einem Menschen den die Kraft ver Franziska ein schönes Mädchen genannt werden zersprisen in einen Teich von Wahnsinn, in Bünther wollen? Anfangs nichts, aber jetzt bes läßt, hören fann, der klar sieht, daß nichts mehr muth; wenn sie an ihren" Frizz Günther dachte, einer Lache von Durst zwischen hysterischen Auf- gann sie sich in ihren zornigen Schmerz hinein- zu machen ist: Jetzt hat er mich ganz alleine straffte sich ihre Gestalt, blitzten ihre Augen, wie schreien und leisem Dahinklagen und zuleht zufreffen, wurde erst gierig und immer mehr und gelassen. Marie: Tonlos freischend, berstend vor das im Kino Filmuheldinnen tun, das sie neuer- hinderte sie eine Scham, reich zu sein; etwa zar nehr, je länger sie sich in ihn hineinvühlte. Oft dings aufsuchte. Das war trok der Schönheit der Frau, die sie in aufgepeitschter hachiucht entschlugen ihre Zähne aneinander in heimlicher Angst: Wer?? Jetzt entscheidet sichs! Jezt ist sie aufrichtig! Franziskas komisch. Hahaha, zum Lachen! blößt hatte? Die fie gedemütigt batte?? War Sucht so saß sie oft lange. Und das zeigte sich Romisch Romisch! War sie nicht wie die edle es nicht eine neue Demü igung nie sie, daß fie in neuester Zeit auch, wenn sie bei Marie war. Leben und Leben sind auf dem Spiel: In dieser Gestalt der Jungfrau Sisiifredis, wenn sie an jezt bei ihr war? Ihre Leibesfrucht, hre schwache Nichts sprach sie. Maries Stimme wurde stählernen Zehntel- Sekunde: Wieder Bause ihren Verlobten, den argen Menschen, dachte, in Stunde hätscheit? Nem sie sollte nicht bei ihr immer heiserer, ihre dürren Finger spielten mit Marie ist in der enfeßlichsten Aufregung jetzt, der Schneegipfel des Alpenbergs in ihrem Roman bleiben, nicht mehr zu ihr kommen. Liebte Fran- der rostbraunen Decke, die über ihren schwellen- ießt, jest! Was tun, sie glaubt den Namen unter dem Kopflissen, den sie abends bei Kerzen- zista ihn, fo war sie hassenswert, liebte sie ihn den Leib wie über einen geaderten Hügel lief. Augustinus   schon zu hören.- Beten! Beten!- so Ave Maria Virgo Virginum stümpfchen las? Sicherlich! Das klingt alles sehr nicht, mußte Marie in ihren Augen lächerlich sein sie neckte und neckte immer wieder, wurde zuletzt Franziska( träumt): Günther fomisch aber wir können beruhigt sein, das und das machte ihre Antworten oft scharf und spiß. sehr häßlich doch Franziska sagte nur zu Marie: Ahhh! Seufzer! das arme Weib Nonnentum bat bei Franziska Bukanowic keine Wir müssen das verstehen. Schon die natür allem apathisch: Jajaja." Sie war fie schlägt mit dem zerriebenen Stopf hart gegen das liche Verfassung der Schwangeren wehrte sich berkrank. blaß und sinnlos müde. 4 Sie war ein schlägt mit dem zerriebenen Kopf hart gegen das zu furze Bett gegen diefe weißgekleidete Frau, die zwar nach Nichts, denn sie war nicht, wie sie sein wollte- Sarbolgeruch duftete, von der man aber doch nicht in wunderbarer Toilette, Düften, in rauschende Und nun zu Marie und Franziska. Marie genau wußte, ob sie es gut meinte. Heute war Musifen eingehüllt. Sie war eine Sklavin ihrer war hochschwanger und hatte ein dringendes An- es besonders arg. Jedes Wort Maries fast war felst. feine freie Frau, die sagen konnte: Ich will lehnungsbedürfnis au Menschen. Wer sich aber eine Spitze gegen Franziska und ihr Verhältnis dich! Dich! Dich! Dich! Sie begann langsam vorstellte, sie wäre deswegen schmiegsam oder gar zu Augustin Frank. zu verbrennen. Es fann einer fromm sein, man wird ihn für weich oder vielleicht aufgeräumt gewesen, iven Franziska bei ihr war, der hätte sich geirrt. einen Heuchler halten, oder gut, man wird ihn Schmiegsam fonnte sie nicht sein, dazu war sie für einen Schwächling halten, oder takivoll, man viel zu grobförnig, batte viel sut barie Knochen wird ihn für einen Dummkopf halten, wenn er und war auch vielleicht zu mißtrauisch. Dazu es nicht versteht, mit den dreckigen Waffen der hatte sie zu viel Schmerzen gehabt, deren Wirkung Welt feine arme, unglückliche, mit der Krankheit noch nicht gestillt war. Und wollte sie auch weich der Unschuld und Einfachheit behaftete Seele zu sein? Nein! Sie wollte die Menschen hassen, verteidigen. wollte sie beleidigen, weil sie zu einer Freund- Franziska war aber nicht mehr ganz so ein lichkeit viel zu zerschlagen war, nahm dabei nie- fach man fagt, Schmerz veredelt, und mit manden aus, auch Franziska nicht. Und dann Recht, aber man bergißt zu sagen, daß der ging vielleicht noch immer ein Strahl versteckter Schmerz, der sich selbst vernichtet, sich auch aus­

Aussichten mehr.

XI.

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Pause

Stillstand der Herzen Stillstand der Schöpfung!

-

und

Franziska beginnt jetzt stehend und weinend: Marie, wie ich dich jetzt versteh! Wenn du wüßtest, was ich jetzt ausgestanden habe Obwohl Marie schon gelernt hatte, Leid zu wie ein hilfesuchendes Kind wendet sie sich zu der erwacht diese Se­tragen, merkte sie gar nichts davon und stichelte Schwangeren. Marie weiter. Sie sagte zu ihr zuletzt: Assunta Clara". tunden sind wie ein Jahr für beide: Eisbrecher Rebelflucht Kleejaat Augen steigen af, wie um sie zu erinnern und sie zu einem unbe dachten Wort zu verleiten, das ihr die Wahrheit Maiglödchen und dann geschieht etwas ganz zeigte. Da sah sie Franziska an- auch in ihr Unbegreifliches: Mit einem Mal macht Mrrie brannte es sie sah in den Augen Maries ein ihre Hände ganz weit auf und sie, es sind Kinder­schwesterliches Glimmen: Eifersucht. Sie war zu hände und was geschieht? Sie nimmt Fritz elent, um das zu ertragen. Und mit einer ziska, wie damals, aber inng in den Arm, füßt Stimme, die wie berstender Eispanzer die Golf- fie auf den Mund und sagt Franziska, ströme des Weinens aufhalten wollte es müh liebe! ich danke dir"; Marie ist erlöst. jagie fte: ( Fortsetzung folgt.) sam fertig brachte

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Du