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Bettland, Litauen , Estland und Finnland

auf Chamberlains Signal, um gegen Sowjet­rußland loszuschlagen?

Wittwoch, 26. Jänner 1927.

murften hervorgerufenen Kriegsalarms, müssen unbe-| Untersuchungsrichter abgefaßtes Protokoll ver- Wahrscheinlich sind es aber schlechte Menschen, dingt auch die allgemeine politische Lage und die lesen. Darin bestätigt er im großen und ganzen die den Spina daran hindern wollen, den not­Bedingungen berücksichtigt werden, unter denen Knejzliks Verantwortung. leidenden Agrariern und Pfaffen aus der ver= Die internationale Lage ist freilich sehr ge- das Kriegsgefahrspiel von Stalin und seiner Ge­zweifelten Situation zu helfen. Es ist kein Zweifel, spannt. Die letzten Ereignisse an den beiden folgschaft getrieben wird. Sowjetrußland treibt Das Gericht entscheidet daraufhin nach kurzer daß er energisch zugegriffen und die Großgrund­Küsten des Pazifischen Ozeans in China uno unter dem Drude der unlösbaren Widersprüche Beratung, daß alle weiteren Anträge der Vertei- besitzer über die ärgste Not gerettet hat. Es wer­in Zentralamerika - drohen mit sehr ernsten und der innerlichen Umgestaltung der Diktatur, digung auf Einvernahme weiterer Zengen abge- den immerhin einige tausend Familien von Berwicklungen. Das Verhältnis der imperialisti - im beschleunigten Tempo dem mathematischen lehnt werden. Sodann wird die Verlefung Grundbesißern und Großbauern zusammenkom­schen Staaten, insbesondere Englands, gegenüber Punkt des Bonapartismus entgegen. Die Zu- verschiedener Akten fortgesetzt. Zunächst men, die ehrlich sagen können, ihnen sei durch die Sotpjetrußland, läßt in der Tat viel zu wünschen spizzung der ganzen Politik auf das Kriegsgefahr werden Teile aus dem stenographischen Protokoll Zölle der Profit vergrößert worden. Daß dabei übrig. Die Randstaaten betrachten mit wachsen problem rückt unvermeidlich die rote Armee in der Sitzungen vom 9., 12. und 19. Juni verlesen. einige hunderttausend Proletarier, der Angst das Erstarken ihres unruhigen Nach- den Vordergrund, der eine außerordentlich starke Sodann wird auf Antrag Dr. Kloudas der Arbeiter, Kleinbauern und Gewerbetreibende auf bars. Es wäre leichtsinnig, den politischen Position im Staate eingeräumt und die gewisser- Bericht der Minderheit des Immunitätsaus- den Hund gekommen sind, daß wir einer Viertel­Horizont als wolfenlos zu bezeichnen. Jedoch maßen dazu angespornt wird, als Retterin schusses über die Auslieferung der angeklagten million Arbeitsloje, zahllose Kurzarbeiter und haben in derselben Parteikonferenz manche Bol- des sozialistischen Vaterlande 3" und Abgeordneten zur Verlesung gebracht, der aus einige Millionen hungernder Mäuler im Staate schewisten der herrschenden Richtung gegen die als Ruhe- und Ordnungsstifterin in Lande selbst sachlichen und prinzipiellen Gründen die Aus- haben, das ist ja nicht Sache des Herrn Ministers bucharinischen Alarmrufe Einwendungen erhoben aufzutreten. Nur durch politische Blindheit fann lieferung der Abge rdneten ablehnt. End- Spina. Die Verzweiflung äußert sich eben ver­und darauf hingewiesen, daß die Kriegsgefahr man dieses Aufwiegeln der Kriegsinstinkte in den lich wurden auch die diesbezüglichen Reden der schieden; die einen greifen in der Verzweiflung, übertrieben sei. Die scharfen Interessengegenfäße Bevölkerungsmassen, diese herausfordernde und oppositionellen Abgeordneten bei der Verhandlung angesich's ihrer hungernden Kinder und einer zwischen den imperialistischen Staaten selbst, abenteuerliche Außenpolitik begreifen. Sehen die des Auslieferungsbegehrens im Plenum des troftlosen Wirtschaftslage, u Strick und Revolver, schließen, ihrer Meinung nach, eine unmittelbare leninfchen Nachfolger nicht ein, daß sie selbst, so- Hauses verlesen. Zum Schluß wurde das Ver- um ihrem Proletarierdafein ein Ende zu machen, Angriffsgefahr aus und das um so mehr, als auch zusagen eigenhändig, die psychologischen Vorauszeichnis der Vorstrafen der Angeklagten verlesen die andern senden auslauter Verzweiflung ihre die Arbeiterklasse Westeuropas keinen bewaffneten fehungen für einen Staatsstreich im Stile des und die Verhandlung sodann auf Mittwoch vor- Minister in die Regierung, pfeifen auf die Rütli­Angriff gegen Sowjetrußland zulassen werde. 18. Brumairs schaffen? mittag vertagt. schwüre und völli chen Belange und verschaffen Die Arbeiterklasse Westeuropas ist verpflich­Morgen wird noch der Zeuge Dr. Mičura sich auf Kosten des hungernden Volles eine Pro­tet, mit allen Sträften und mit allen ihr zur Ver- einvernommen werden, worauf der Staatsanwalt fiterhöhung. Das nennt man attivistische fügung stehenden Mitteln jeden Versuch eines be- fein Plädoyer halten wird. Realpolitik, und solange die Arbeiter dies waffneten Angriffs gegen Sowjetrußland zum nicht verstehen, fan ihnen allerdings nicht gehol­

Scheitern zu bringen. Aber sie muß auch gleich- Der Regierungseintritt der Deutschen - fen werden. Darum ist es sehr zu begrüßen, daß zeitig gegen die bolſchewistische Abenteurerpolitit, eine Berzweill imgstat der not.eidenden ein Minister sie ab und zu einmal darüber auf­gegen das verbrecherische Spiel mit dem Feuer auf das entschiedenste protestieren.

Inland.

Agrarier.

flärt.

Außenausschuß des Senates

Beneš ist der alte geblieben.

Sigung das Uebereinkommen von Bern über die Nach kurzer Debatte wurde in der, gestrigen internationale Regelung des Verkehrswesens an­genommen. Hierauf richteten einige Senatoren Anfragen an den anwesenden Minister Dr. Beneš.

Es versteht sich von selbst, daß die Gefahr einer bewaffneten Intervention sich noch mehr berringern würde, wenn die bolschewistische Regie­rung selbst die Abenteuerpolitik des roten Impe­rialismus unter dem Dedmantel der Weltrebolu­tion, aufgebe. Beider ist sie weit davon entfernt. Auch jetzt ist das Säbelraffeln der Bolschewiften gewissermaßen nichts anderes, als eine Art milt­tärischer Demonstration gegen England, das ge­Der Herr Minister Spina hat auf dem rade jetzt, infolge der Ereignisse in China , eine Kreisparteitag der Agrarier in Reichenberg besondere Empfindlichkeit an den Tag legt. Ande­eine feiner Verteidigungsreden gehalten, der man rerseits bezwecken die Alarmrufe aus dem Kreml bei aller Großsprecherei anmerkt, daß der Aktivis­den Versuch der Wiederbelebung der ziemlich ab- Der Obstruktionistenprozek. mus schon heute einen argen Kazenjammer hat, gefühlten Sympathien der westeuropäischen Arbei­Das Beweisverfahren vor dem Abschluß. wenn er kommender Wahlen gedenkt. Was Spina termassen Sowjetrußland gegenüber und das um über den nationalen Auscleich erzählt, unter so mehr, als die Sowjetmacht die Arbeitermassen Prag , 25. Jänner. Am heutigen 7. Verhand- scheidet sich nicht von seinen bereits früher ber Westeuropas in gleichem Maße wie die unge- lungstage gegen die fünf Abgeordneten, wurden zu- zapften Phrasen über die Symbiose von Deutschen heuren Volksmassen des revolutionären Chinas nächst noch einige Zeugen vernommen. und Tschechen, über den Schutz der Heimat, die offen als eine eigene Reserve im Kriegsfalle be- Der jozialdemokratische Abgeordnete Brožet nun einmal in diesem Staate liege, und über de erklärt, daß er Knejzlik zu der Zeit, als die Holz- Versöhnuna. die mit der Zeit schon kommen werde. Trotz alldem verfolgen die Alarmrufe nicht stud geworfen wurde, auf der Präsidententribüne wie sein Kollege Mayr- Harting ist auch Spina so außen- als inner politische Ziele. Die fah. Snejzlit sist so nahe dem Plage des Abge- von einer Engelsgeduld. Er vertagt sogar den Schaffung einer Atmosphäre der unmittelbaren ordneten Sancto, daß die Verwundung hatte nationalen Ausgleich auf spätere Verfuche", klärte selbstverständlich, daß die Kleine Entente Striegsgefahr soll offenbar die Diktatur stärken, ernst er ausfallen müssen, wenn Snejzlik wirt- scheint die Soffnung, selbst etwas zu erreichen, die in den gegenwärtigen Bedingungen des friedlich aus dieser Nähe geworfen hätte. Auf die Frage begraben zu haben. lichen Wiederaufbaues auch den letzten Schimmer Dr. Kloudas nach seinem Urteil über das Vor­einer Daseinsberechtigung verloren hat. Das gehen des Präsidiums erklärt Brožit: Wenn das Alarmgetöse soll die Aufmerksamkeit und Aktivi- Präsidium auf der Höhe gewesen wäre, hätte es tät der werktätigen Massen von den innerlichen nicht zu den bekannten Auftritten fommen fönnen. Schwierigkeiten nach außen hin ablenken. Es soll Die Geschäftsordnung gibt dem Präsidium ge­nügend Mittel an die Hand, die es im Interesse den Kriegsgeift der roten Armee stärken und ihre der ungestörten Verhandlung zu gebrauchen verstellt sich das friedliche Zu'ammenleben der Völfer geordnet werden. Was das Verhältnis zu Ruß­nationalgesinnten Oberschichten enger an die Sowjetregiering fnüpfen, die die Großmacht pflichtet ist.

trachtet.

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Der Ansturm in diesem Sinne muß immer wiederholt werden, bis die Mauer einstürzt, die das friedliche Zusammenleben der Völker verhindert."

Das heißt mit anderen Worten, Herr Spina als das Ergebnis einer ganzen Serie politif- Abgeordneter Geršt hält es gleichfalls für aktivistischer Kapitulationen vor. wenn auch unter dem Banner der sozia- ausgeschlossen, daß Kneizlit Hancto ver- Immer wieder muß man u Kreuze friechen, bis Ten Weltrevolution entschlossen durchführt. Aber das Hauptziel des Säbelvaffelns und wundet hätte, da nejzlit zu dieser Zeit auf der es besser wird. Wenn sich die Bürgerlichen aber Aber das Hauptziel des Säbelvaffelns und Tribüne war, von wo er der Opposition Zeichen nicht sehr beeilen, können sie durch die nächsten des Alarms scheint vor allem durch das Bestreben gab. Die Enunziationen des Vorsitzenden waren Wahlen überrascht werden und die Gelegenheit zu verursacht zu sein, die Parteiopposition zur rest nicht zu vernehmen und Dostalet ging über die neuen, Versuchen" dürfte ihnen dann genommen lofen Waffenstreckung zu zivingen. Bucharin führt Anträge der Opposition hinweg, ohne über werden. in der Parteikonferenz aus, daß die Partei die sie abstimmen zu lassen. Wenn der Vor- Gelungen aber ist die Motivierung des Re­drohende Kriegsgefahr mit einem„ nie dagewese- fitzende seine Pflicht getan hätte, müßte jetzt nicht gierungseintritts der Agravier durch Spina. Er neu zusammenschluß ihrer Reihen" beantworten der Staatsanwalt und das Gericht ihre Bilicht stellt ihn als eine Verzweiflungstat der müsse. Wenn man diefe Worte in die Sprache tun. Auf eine Verwahrung des Staatsanwaltes notleidenden Agrarier dar und behauptet kühn: des innerparteilichen Kampfes übersetzt, so bedeu- erklärt Geršl, daß der Vorsitzende des Abgeord ten sie die Forderung einer sofortigen, endgülti- netenhauses verpflichtet ist, die Geschäfts­gen und bedingungslosen Unterwerfung der ordnung zu handhaben, wenn die Verhandlungen Parteiopposition. Aber auch diese scheint die ernstlich gestört sind. Gründe dieses Manövers richtig verstanden zu Der Vorsitzende O.-L.-G.-R. Novotny haben. Manche von ihnen wiesen darauf hin, verkündet sodann, daß der Zeuge Dr. Mičura Faß die Parteimtehrheit absichtlich durch die an- fich telegraphisch entschuldigt hat. Er wird sich gebliche Kriegsgefahr die Parteimassen einzu- morgen dem Gerichte stellen. Abgeordneter schüchtern" versuche und freventlich mit der Bechyně, der gleichfalls als Zeuge einver­Striegsgefahr ſpiele. nommen werden sollte, ist krant; im im Einver­Bei der Beurteilung des von den Bolschewis nehmen mit der Verteidigung wird sein beim

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Die Entsagung.

Eine Kloster- Erzählung von Gerhard Färber,

,, Die bittere wirtschaftliche Not war der An­laß, daß sich das ereignete, was im alten Stampf­lande Böhmen als Wunder erscheinen mußte, deutsche und tschechische bürgerliche Parteien fan den sich in wirtschaft lichen Fragen."

An einer anderen Stelle wieder: ,, Wer bei uns bei unserer Arbeit, die bei der verzweifelten wirtschaftlichen Not dringend ge­boten war, in den Arm fällt, ist entweder wahn­wißig oder ein schlechter Mensch."

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Genosse Dr. Heller fragte über die Vor­gänge, welche zu einer Schwächung der Kleinen Entente führten, weiter über das Verhältnis zu Rußland , über die Nachrichten betreffend den Ab­schlug eines Konkordates mit dem Vatikan und die Abschaffung der Pazvija. Der Minister er­vollständig unerschüttert set, daß alles im gegen­seitigen Einvernehmen geschehe und jeder Teil eine auswärtigen Beziehungen frei regeln könne. Er würde es begrüßen, wenn auch Ungarn mit den Nachbarstaaten und mit Italien zu einer Regelung der Beziehungen käme. Die Königsfrage werde strenge im Sinne der bestehenden Verträge land betrifft, so bleibe er persönlich bei seinem früheren Standpunkt; geändert habe sich in der zwischenzeit nichts. Verhandlungen über den Abschluß eines Sonkordates mit dem Vatikan be stehen nicht. Was die Abschaffung der Paßvisa anlangt, so unterſtüße das Miniſterium des Aeußern deren Beseitigung, doch habe das Ministerium des Innern aus Gründen der Sicherheit gewisse Be­denten; die Angelegenheit beschäftigt jetzt eine be sondere ministerielle Stommission. Eine Anfrage des Senators Dr. Wit betreffend den Status und die Vorrückungsverhältnisse im Auswärtigen Amte beantwortet der Minister dahin, daß seit ungefähr drei bis vier Jahren die Verhältnisse dieselben seien wie in den übrigen Ministerien, allerdings müsse bei selbständigen Stellen besonders im Ausland auf die Befähigung Rüdsicht genom­men werden. Die Aussichten der Emigranten seien sehr schlechte, da die Vereinigten Staa­ ten von Amerika das Kontingent herabgesetzt haben und die Auswanderung nach Südamerika bon fraglichem Werte sei. Auch aus Frankreich

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Sie

Armut. Da er bei seinem Meister wohnte, der fichte auf eine kleine Pellargonie. Nun doch! Das| schrie auf und ein altes Weib jagte mit fnarren­ihm dafür eine Summe vom Lohne strich, und Ladenfräulein verstand ihn erst nicht, und so der Stimme: Wer schreit hier denn und das be­da er nur eine eigene Bettstatt besaß, hatte er deutete er noch mehrere Male stumm auf die nüßte sie und fragte rauh: Friz Günther diese mit ausgeschnittenen Porträts aus der Gar- Pflanze und sagte mühsam zuletzt das da" und suche ich! Man kannte ihn in der Straße und tenlaube beklebt. Da war Mignon, des blinden zwar in grobem Ton, den er oft in ratlosen fie erhielt zur Antwort: Linienstraße 67b, Sou­Harfners Kind, Hella und so manche andere limo- Augenblicken hören ließ. Dann zahlte er mit terrain, erste Türe links bei Krellhuber. Sie trifft nadenhafte Schönheit. Er begann von absonder- seinen ganzen Ersparnissen und rückte mit dem noch ein Kind und fragt wieder: Frizz Günther, Aufgelöste Menschen, willenlos hingegeben lichen Gefühlen bewegt Geige zu spielen, legte diese Berg Blumen ab. Das war eine Zeit lang jeine einen von der Wach- und Schließgesellschaft," dem freien Lauf der Gefühle, erzählen sich die Beschäftigung aber bald wieder aus der Hand, Freude. Zuleyt ging das kleine rhachitische Ge- Friz Günther? alle diese nicht mehr ganz sinn­rauen, was, wir wissen. Sie werden nun wirt. weil er kein besonderes Geschick zeigte, viel zu un- wächs ein, weil er es Tag für Tag gefüßt hatte. vollen Fragen werden mit stummen Fingerzeigen lich engbefreundet. Nicht nur dadurch, daß Fran- geduldig war und viel zu rasch einen Erfolg ver­nach dem Haustor beantwortet. Links das Haus zista flar bewies, daß sie Augustinus Frank nicht langte Er wollte irgend etwas Sentimen- Franziska war einem Nervenzusammenbruch ist es. Franziska bleibt stehen und jetzt hat sie liebte, rückte sie der Marie näher, sondern da- tales machen, das heißt er wußte nichts davon, nahe! Das Wort Günther war für sie Grund Angst, jetzt denkt jie, was er dazu sagen würde durch, daß sie ihr Inneres öffnete, nahm sie der daß er sentimental war, er wollte nur irgend zu amofartigen Zusammenbrüchen der Wut! Ein- und hat noch größere Angst, aber das hätte jie anderer die Scham! Franzista wurde heute auch etwas wunderbar Trauriges erleben. Er wollte mal zerrig fie in blinder Raserei das Federbett früher überlegen sollen, jetzt muß sie handeln. über etwas anderes klar: Daß sie mehr Ansprache plöblich alle Menschen weinen sehen. Natürlic und tobte und tollte in dem Wirbel der kleinen Ihr klopft das Herz wie eine Mühle. auf Friz Günther machte, als auf andere Men- zunächst die, die es nicht einmal wert gefunden weißen Federn umher. Günther war für sie nicht möchte jetzt alle Menschen lieb haben und sich ber schen. In dieser Nacht blieb sie bei Marie, denn hatte, von ihm Abschied zu nehmen. Daß er selbst eine einzelne Person, sondern das Tor zur Frei- ihnen verkriechen können, hört aber die Welt der es kam das Kind! Ein kleines blasses, schwaches weggelaufen war, das hatte er schon vergessen. heit, zur Entflosterung der Welt. Er war das Wirklichkeit weit, weit weg verrauschen: Sie ist Siebenmonatekind. Marie litt sehr viel. Fran Er wollte alles, was dumme Jungen wollen, Symbol Mann das sie ihrer Schwäche ent- allein! Jezt wird sie ganz klein, was soll sie tun? zista sah nur entfeßt, wie Maries Nonnenschieier wenn sie verliebt sind, die ja dann nicht wissen, heben sollte. Heute aber war Franziska ruhig! Vergessen das Ziel des Haffes, die Wut, die auf­zerriß und wußte nun, erkannte, was auch sie was sie vor Kunterbuntheit anstellen sollen, und Ganz flar; es lag eine Stille vor dem Sturm geregte Gier. Niemand fümmert sich jest um sie, kommen anderen vernünftigen Menschen daher über ihr! Einige Zeit saß sie wie tot, dann raffte wie soll sie das Schwere vollführen? Keiner iſt Nun kamen Tage des elendesten Kampfes un unglaublich lächerlich vor. Und Günther war sie sich nun zum Letzten auf: Die Bittende, Ge- da, der ihr zuredet, ihr rät, ihr hilft: Sie sieht sinkt in die das Phantom der Steuschheit! Noch liebte sie allem noch unbeholfen und einfältig! Vielleicht stehende zu werden. Heute barsten die Tore an- ins wahre Gesicht der Welt: Weint nicht, aber sie war heiß von einer uferlosen Be- war sein ganzes Weglaufen Einfalt zu nennen, erzogener Scham! Sie wollte hin zu Friz Gün- Knie ruft die Mutter und Günther? Heute früh hat er die gierde! Stundenlang saß sie im abendlichen Zim- ja mehr noch, als das, unschuldige Dummheit, ther oder doch wenigstens zu seinem Hause, und mer und blätterte in der Bibel, während sich ihre ungezogenheit! Wie oft ist das im Leben über wenn sie ihn nicht fand, oder sein Haus, so doch fleine Pellargonie tot gesehen. Wie bei einem Knie aneinander wundschlugen. Nicht mehr um flüssig, wie oft tun das Menschen und sind dann in feine Gaffe! Sie stürzte zum Schrant, riß instinktiven Tiere tritt bei ihm mun der Um­des Klosters willen war fie feusch, sondern weil noch stolz auf diese Heldentat und ahnen nicht, alles heraus, ließ Scheuerlappen, Waschgefäße und schwung ein: Alle Romantik, alles Pathos, alles ihre Seele sich eingefapfelt hatte in einen natür- wie viel Entsetzlichkeiten hier von der Mutter ungebrauchte Kleidungsstücke wirr durch einander ist weg. Und sie hat mich doch verlassen", wütet lichen Klosterschleier der Angst daneben wie- Bufall an diesen banaufen Dingen befruchtet, ge- liegen und machte sich schnell fertig. Sie war aufer in verkehrter Logik. Und nun verlasse ich der lauerte in ihrer Kehle der Schrei nach der boren werden. Wir sind noch nicht am Ende. Da geregt wie nie in ihrem Leben, wie mur ein sie!" schreit er, daß Frau Krellhuber erschreckt ins Befriedigung. Wann kam die Liebe, wann tam mals als Günther im Krankenhause gelegen war, Mensch mit brennendem Haar, rasch, rasch ge- Bimmer glotzt. Er reißt die Bilder von seiner die Erlösung, die alles: Elternangst, Klostergelübde hatte ihm die Schwester" einer feuerrote Pel- pudert, die Lippen bemalt und dann fört! fort! Bettstatt und wirft den Blumentopf auf den Wüll, und Ordnung, was in ihr noch gegen sie wütete, largonie geschenkt. Nun als er alle Unvernunf Sie lief, lief hin zur Quelle, zur Rettung! Zum daß es scherbt. Abends zieht er seinen großen umstoßen mußte. Frizz Günther begann sich wie- tigkeiten durchgegangen war, faufte er Blumen, Waffer! Sah nicht die Straßen, nicht die ein- grauen und unvorteilhaften Sonntagsrock on und der aufzudrängen, aber irren sie nicht, bei weil er bedrückt war und sich schänite, teine brechende Dunkelheit, merkte nicht, daß ihr die puzzt sich Fingernägel und Schuhe. Er geht ins Franziska war nur sein Phantom, wo war er Pellargonien, sondern Tulpen, Zimmer- Schuhe trüdten, daß sie den umgeworfenen Restaurant Ausschuß" in die Tanzdiele. - Nichts: selbst? Frizz Günther saß jetzt meift in seiner aune, mcrifanisch Statteen, auf deren Zucht er Schleier durch die Gaffe fchleifte. Die Liniens raße war ganz Roje" wie er sein fleines Zimmer nannte! er sich gar nicht verstand. Er wollte davon gehen, Nichts!! war mürrisch, unzufrieden, angeelelt von seiner befann sich aber und deutete mit hochrotem Ge- feer; sie traf auf eine lautlose Kaye, erschraf,

wollte.

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( Fortsetzung folgt.)