Ingesneuigleiten.

agiriegs zenen.

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ge.

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Donnerstag, 27. Jänner 1927.

ant 24. Jänner 52 grippetrante Berfonen in Behand-| doch bei der Regierung etwas für ihn tun, wird lich waren. Es handelt sich um Franz Fritz, Peter lung. Am 25. Jänner famen 23 dazu, entlassen wur- er sich gewiß darauf berufen, daß dies nicht in Schamber und Anicz Jacob. Frizz und Schamber den 15, Todesfälle waren nicht zu verzeichnen. feine Kompetenz falle. Aber für sich selbst etwas wanderten jantt ihren Familien nach dem Kriege Mähren  : Nach einer amitlichen Mitteilung zu tun, ja Bischof, das ist etwas anderes. nach Amerika   aus und ließen sich in Mansfield, Sechsundzwanzig Konsuln und ein Invalider. aus Mähren   wurden in der Zeit vom 1. bis 15. Qualifizierte kommunistische Arbeit. Der Ohio  , nieder. Sie schrieben auch ihrem Freunde Jänner amttich 279 Grippefälle gemeldet, von denen Reichenberger, Vorwärts", der ja schon Jacob, er solle ebenfalls herüberkommen, aber die Vor einigen Monaten wurde in ein Kran der Großteil auf Brünn   entfiel. In der Woche vom im Jahre 1920 die zwölfte Stunde" gekommen Quote war gefüllt, und er ging nach Kanada  . tenhaus in Rotterdam   ein taubstummer Jn 16. bis 22. Jänner wurden in Mähren   antlich ins- fah, in der die Arbeiter für Bildungsarbeit Die beiden Freunde in Amerika   schmuggelten dann valide gebracht. Sein Körper war mit Stich- und gejamt 4032 Grippeerkrankungen, darunter 4 Tobes nichts übrig haben dürften, verfällt von Zeit zu ihren anderen Freund über die Grenze nach hier. Schußwunden aller Art bedeckt, sein Brustkorb fälle gemeldet. Am stärßsten traten in dieser Zeit Beit in einen so ordinären Ton, daß nur Lumpen- Nun mußten sich alle vor Bundesrichter Jones verbrannt, alle diese Verlegungen schienen aus die Grippeerkrankungen im Mähr. Ostvanter Bezirke proletarier sich von ihm nicht angewidert fühlen in Cleveland   dafür verantworten und ihre Strafe dem Kriege zu stanimen. Die Spitalverwaltung auf( 2013). Eine größere 3ahl von Grippefällen ist dürften. Erzählen wir dann, wie der Vor- fiel wahrlich nicht leicht aus. Die ganze Familie fonnte jid) mit ihm nur sehr mangelhaft in einer weiter im Misteker Bezirke( 355), in Göding  ( 354), wärts" polemisiert, so antwortet er mit einer Frih wurde bestraft, und zwar der Vater und Zeichensprache verständigen, tam aber zu dem in Hohenstadt( 224) und in Zwain- Stadt( 125) zu 8-19- Berichtigung( von der wir aber kei- der Sohn, Frizz jun., je sechs, die Mutter, Mare, Schlusse, daß er wahrscheinlich ein im Kriege ver- verzeichnen. nen Gebrauch machen werden). Sie veranlaßt zu sechs Monaten Arbeitshaus und schollener englischer Soldat sei. Es wurde Die Krankheit nimmt in den meisten Fällen uns aber, die Ordinärheit des Vorwärts" im die Tochter, Frau Elisabeth Bischof, zu drei Tagen der englische   konsul von Rotterdam   verstän- einen leiden Verkauf. Auf Bauchgrippe entfallen Wortlaut wiederzugeben, was wir bisher aus Gefängnis. Peter Schamber muß 61 Tage im digt, dem der Invalide mit Hilfe von Landkarten, zwei, auf Stopfgrippe ein halbes Prozent. Am stärk Reinlichkeitsgründen vermieden. Der Vorwärts" Daytoner Arbeitshaus abbüßen und nach Ablauf Wortzeichen und Gebärden die schwer zu entzif- ften trat die Grippe unter der Schuljugend auf( un- überschrieb vor einigen Tagen eine Bolemit gegen ihrer Sivafen werden alle deportiert wer fernde Mitteilung machte, daß er ein englischer gefähr 64 Prozent), besonders im M.- O strauer uns mit dem zweisvaltigen Titel: Dünner den, ebenso wie Anton Jacob, der Eingeschnug­Soldat jei, der auf allen Striegsschaupläßen ge- Bezirke, tbo sämtliche Schuten pischen!" Der Vorwärts", dessen Geist und gelte, es jetzt schon wurde. lämpft habe. Er gab abwechselnd die Namen schlossen wurden. Vornehmheit sich also manifestierten, wird es sich Eine bestialische Tat. Aus Preßburg   wird Gordon, Newlove und Horn an. Der Konsul Nach einem Telegramm aus žhorod wurde berichtigen zu wollen. wohl überlegen, diese Feststellung mit dem§ 19 gemeldet: Der 33jährige Koloman 3femle in der blieb zwar sehr steptisch, dennoch ließ er die Er­Gemeinde Bata wollte seine 35jährige schier zählung des englischen   Soldaten in allen anteri- dort bis zum 24. Jänner fein Todesfall infolge Schauerliche Rache einer Frau an ihrer trante Schwägerin Marie Hanat beerben und fanischen und englischen Zeitungen veröffentli- Grippe gemeldet. In Uzhorod   selbst erkrankten un- Nebenbuhlerin. Dieser Tage hat sich in der Ge- nahm sie zu sich ins Haus. Um sie aus dem Wege chen, auch die Photographie des Mannes wurde gefähr 5 Prozent der Bevölkerung; Komplikationen meinde Mera in Rumänien   ein schauerliches Ver- zu räumen, erfann er folgenden Blan: Er befahl verbreitet und die Aufforderung an die Zeitungs  - wurden nicht gemeldet. In Berehov wurden fané brechen ereignet. Die Bäuerin Ruganda Mandroiu ber schwerkranten Frau, die ständig bettlägerig lejer gerichtet, Näheres dem Konsul in Rotter- liche Schulen geschlossen, weil 30 Prozent der Kinder lockte ihre Verwandte Nastasia Alexandroiu in ihr war, aufzustehen, sich anzuziehen und mit ihm zu dam mitzuteilen. Biertausend Briefe und 7 Prozent der Erwachsenen an Grippe erkrankt Haus unter der Vorspiegelung, daß sie ihr Kutu fonment. Nichts Böses ahnend. folgte die Krante liefen in Rotterdam   ein, unter denen gab es 370, find. Aus der übrigen Provinz wurde ein Auftreten ruz geben werde. Die Alexandrou folgte, nichts dem Schwager. Als beide die Landstraße erreich in denen mit aller Bestimmtheit erklärt wurde, der Grippe nur im Bezirke Perečin gemeldet.( Bom Böses ahnend, der Einladung. Die Mandroiu ten und sie zu einem tiefen Graben tamen, stieß daß die Briefschreiber in dem ,, Seriegshelden" den Gefundheitsministerium.) gab ihr tatsächlich den versprochenen Kufuruz, 3semle die unglückliche in den Gra verschollenen Mann oder Sohn erkannt hätten. doch als sich die Alexandroiu darüber beugte, um ben und eilte davon. Er rechnete damit, daß sie Mehr als hundert Familien schickten Die Grippe in Eger  . Die Grippeerkrankungen ihn in einen Sack zu stecken, schlug sie die Haus- hier den Tod finden würde. Volle zwölf ihre Angehörigen nach Rotterdam   mit dem Auf- beim Militär und unter den Schulkindern haben in frau von rüdwärts mit einer Art nie- Stunden lag die Hanaf hier bewußtlos, bis sie trag, von dem Spital die Auslieferung des ver- letzter Zeit bedeutend zugenommen. Ein der. Als die Ueberfallene bewußtlos zusammen- wieder zu sich fam. Mit ihven letzten Kräften schollen geglaubten Familienangehörigen zu ver- Soldat des 33. Infanterieregimentes, nomrens Fra- stürzte, band sie die Mandroiu mit Striden raffte sie sich auf, und troch aus der Grube. Da langen. Es entstand ein regelrechter Kampf un- rick ist im Egerer Krankenhause an Grippe ge- und schleppte sie in die Kammer. Hier hängte sie ihr Ende herannahen fühlte, schrieb sie auf ein ter den Unglücklichen, die in der Menschenruine sorben. Im Krankenhause selbst befinden sich sie ihr Opfer an einen Balken mit den Stück Papier  , daß ihr Schwager sie in die Grube ihren Angehörigen zu erkennen wähnten und aber nur wenige an Grippe erkrankte Personen. Füßen hinauf und dem Kopf nach unten, riß ihr gestoßen habe. Nach einigen weiterer Schritten darauf bestanden, daß er ihnen zurückgegeben Der Stadtrat Eger, der verschiedenen Vereinen für die Kleider vom Leib und begoß ihren kör- brach sie tot zusammen. Ihre Leiche werde. Es gab große Tumulte vor dem Konsulat Unterrichtszwecke in den Abendstunden Schulzimmer per mit Petroleum. Dann zündete wurde erst nach mehreren Stunden aufgefunden. und herzzerreißende Szenen spielten sich ab zur Verfügung gestellt hatte, hat, um der weiteren sie die Unglückliche an. Diese tam erst Die Gendarmerie wurde verständigt und auf ein grotes es und doch tieferschütterndes Nach- Verschleppung der Grippe Einhalt zu tun, diese Be- jetzt zu Bewußtsein und stieß furchtbare Schmer Grund des vorgefundenen Zettels fonnte spiel zum Striegselend. Da so viele Familien den willigung vorläufig bis zum 6. Feber außer Kraft gensrufe aus. Aber das entmenschte Weib ließ 3semle verhaftet werden. Die Nachricht Invaliden für den Ihrigen erklärten, fonnte er sich nicht abhalten, der schon von Flammen um von der bestialischen Tat des Zsemle verbreitete natürlich feiner übergeben werden, und der eng­hüllten Alexandroin mit einer Schere zunächst das sich wie ein Lauffeuer in der Gemeinde und als­lische Konsul setzte nun seine Nachforschungen Haar abzuschneiden und dann die Nase zu ver- bald rottete sich eine Volksmenge zusammen, um fort. Da er schließlich Verdacht schöpfte, daß der Vorbildliche Organisationsarbeit für unsere stümmeln. Dann erst gab sie ihr Opfer frei, 3somle zu lynchen. Die Gendarmerie konnte dies Mann kein Engländer set, veranlaßte er, daß alle Partei hat die Bezirtsorganisation die Alexandroin stürzte aus dem Haus und brach nur mit schwerer Mühe verhüten. Konsulate Beamte in das Krankenhaus schickten Braunau   aufzuweisen. Sie hat es durch die auf der Straße zusammen. In sterbendem Schuld der Kartenschlägerin. Durch eine Kar und der Taubstumme wurde der Reihe nach in vor kurzem erfolgte Gründung einer Lokalorgani- 3ust a n de wurde sie ins Spital überführt. Die tenlegerin ist in Halle die junge Frau eines Mas 26 Sprachen angesprochen. Aerzte beob- fation in Bodisch  , der eine ansehnliche Anzahl vertierte Mörderin Mandroiu wurde gleich darauffeurs in den Tod getrieben worden. achteten heimlich, wie er auf die verschiedenen Mitglieder angehören, zuwege gebracht, daß nun- durch Gendarmen verhaftet. Sie gab an, die Tat sehr nervöse junge Frau, die ohne Grund eifersüchtig Sprachen reagierte. Nun merften sie, daß, als mehr im Gerichtsbezirke Braunau   in aus Eifersucht begangen zu haben, da ihr war, erhielt von der Kartenlegerin, der viel besuchten der Vertreter des ungarischen Konsulats ihn allen Orten eine fozialdemokrati- Mann zur Alexandroiu intime Beziehungen unter- 78jährigen Wire Martha Bieber, aus den Karten ansprach, er sehr aufgeregt wurde. Darauf vedete sche Parteiorganisation existiert. Die- halten hätte. Bescheid, ein schwarzes Weib stehe zwischen den der ungarische Konsul auf ihn eindringlich ein, fes geiviß stolze Ergebnis unermüdlicher Klein­Eheleuten und habe von ihrent Manne ein Kind. mit dem Ergebnis, daß der Mann im Laufe des arbeit diene allen anderen Bezirksorganisationen Das regte die junge Frau so auf, daß sie sich ver. Gesprächs drei Nervenanfälle erlitt. Diese Spur als nachahmenswertes Beispiel. giftete. Das Gericht in Halle, vor dem sich die wurde dann weiter verfolgt und schließlich brach startenlegerin zu verantworten hatte, verurteilte der Simulant zusammen und legte ein Geständ diese wegen Unfugs zu zwanzig Mark Geldstrafe. nis ab. Er erzählte, daß er Franz PaI heiße, aus Ungarn   stamme, viel gelitten und entbehrt habe und von einem Filmschauspieler in Wien  den Rat erhielt, er möge sich als taubftummer Striegsinvalide verstellen und sich mit Bettelei erhalten. Er schlug sich auch jo in vielen Län­dern durch, wurde aber des Elends und des un­steten Lebens müde. Da kam ihm der Gedanke, sich als ein ,, verschollenes" Mitglied in eine reiche englische   Familie hineinzuschmuggeln. ,, Aber der Herr Konjul bat einen Strich durch meine Rech nung gemacht" fügte der ungewöhnliche arme Schwindler mit einer melancholischen Geste hinzu.

Die Grippe.

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Prog, 26. Jänner.( Grippeepidemie.) Im IL gemeinen Krantenhaus in Prag   be farben sich am 24. Jänner 70 grippefrante Per sonen. Am 25. Jänner tamen 11 dazu, entlassen wurden 18, Todesfälle waren feine zu verzeichnen. Im Weinberger Krankenhaus waren

Die Schritte.

Von Arturo Giovannitti  :

II.

Aber denkt er überhaupt? Warum sollte er denfen? Denke ich? Ich höre mur die Schritte und zähle fie. Vier Schritte und die Wand. Vier Schritte und das Gitter. Aber darüber hinaus? Darüber hinaus? Wohin geht er, wenn er an der Wand oder an der Tür angelangt ist?

Er geht nicht darüber hinaus. Sein Denken zerbricht da an den eisernen Stäben. Vielleicht bricht es sich wie eine Woge der Empörung, vielleicht wie

gesetzt.

Die

spanischen   Stüfte herrschenden Sturmes ist der spant­Vierzehn Mann ertrunken. Infolge des an der panischen Küste herrschenden Sturmes ist der spani sche Dampfer ,, Retuerto" auf der Höhe von San

Esteban de Pravia( Provinz Oviedo  ) gesunt en. Von der Besagung des Schiffes konnten nur menige Mann gereitet werden. 14 Matrosen sind

ertrunken.

Die Anbeter der weinenden Mutter Gottes ver­

Die Massenmord- Epidemic. In der gemein­samen Wohnung eines 55jährigen Büroangestell ten in Dresden   wurden Montag vormittag Der arme Bischof. Wer hätte es geglaubt, deffen 84jährige Mutter und seine beiden 45 daß es einem Bischof in der Tschechoslowakei   so und 42 Jahre alten Schwestern in ihren Bet­schlecht geht, daß er sogar Bittbriefe schreibt! Und ten liegend tot aufgefunden. Offenbar liegt doch ist es so. Der Budweiser Bischof Sinton Gasvergiftung vor, die der Mann ohne Barta hat an das Unterrichtsministerium einen Einwilligung seiner Angehörigen herbeigeführt Brief gerichtet, in dem er in herzzerreißender hat. Der Mann beging Selbstmord durch Weise darüber Klage führt, daß sowohl den Erhängen. Staatsangestellten als auch der Geistlichkeit das Eine Tagung fozialdemokratischer Akademiker Einkommen aufgebessert wurde, daß man aber in Deutschland  . Der Verband sozialdemokrati gerade an dem armen Bischof von Budweis   ver- scher Akademiker in Deutschland   hält seine dies­geffen hat. Er bittet deshalb darum, daß man jährige Jahresversammlung vom die Dotation der bischöflichen Mensa( der bischöf- 18. April in Nürnberg   ab. Im Mittelpunkt der urteilt. Man erinnert sich noch an die Teufelsaus lichen Küche) auf 100.000 Stronen erhöhe. Tagung stehen die Referate der Genossen Univer- treibung von Bombon, die vor einem halben Jahre Univer- treibung Armer Bischof! Die Bischofstöchin muß lauter fitätsprofessor Dr. Lederer Heidelberg   Der viel von sich sprechen machte. Die Anbeter eines Kartoffeln tochen, kaum einmal in der Woche moderne Imperialismus und der Sozialismus" weinenden" Wuttergottesbildes in Bordeaug waren kann sich der Herr Bischof ein Stückchen Fleisch und Dr. Mennide, Direktor an der Hoch über den Pfarrer Desnoyers von Bombon leisten. Es ist wirklich höchste Zeit, daß dem schule für Politik Berlin  , Der Sozialismus als erbittert, weil er sich mit dem Oberhaupt ihrer Sekte, Bischof geholfen werde. Es gibt zwar in der jittliche Idee". An jedem der Vorträge wird sich einer Hausbesorgerin, zerschlagen hatte. Sie tamen Budweiser Diözese Tausende von Menschen, die eine Aussprache anschließen. hungern müssen und für die der Herr Bischof noch Deportation Deutscher   aus Amerika  . Im so nie ein Wort gefunden hat und für die er noch aldemokratischen Vorwärts" aus Milwau bei feinem Minister als Bittsteller erschienen ist. te e lesen wir: Ein schweres Unglüd hat drei Sollte ihn irgend ein armer Teufel aus dem Freunde betroffen, welche vor fünfzig Jahren in Böhmerwahld ersuchen, der Herr Bischof möge München   geboren wurden und immer unzertrenn­

Und das ist es, woran zweihundert Gehivne in der Dunkelheit und der Stille der Nacht denken, und das ist es, woran ich denfe.

Wunderbar ist die hohe Weisheit des Gefängnis jes, die alle den gleichen Gedanken denken läßt. Aus­gezeichnet ist die Vorsorge des Gesetzes, die alle gleichmacht, im Geiste und im Gefühl. Gefallen ist die letzte Schránke des Vorrechts, die Aristokratie des Intellekts. Die Dentokratie der Vernunft hat alle die zweihundert Gehirne auf das gemeinsame Niveau des gleichen Gebankens gebracht.

Jch, der ich niemals getötet habe, denke wie der

Mörder.

Jh, ber ich niemals gestohlen habe, denke wie der Dieb.

=

16. bis

zu der Ueberzeugung, daß der Pfarver vom Teus fel besessen sei, und fuhren zur Teufelsaustrei­bung nach Bombon. In der Kirche überfielen sie dent Pfarrer, zogen ihm die Hose aus und geißelten ihn so lange, bis kein Teufel es mehr aushielt. vei Männer und acht Frauen, die an der Teufelsaustrei­bung teilgenommen hatten, wurden angeflagt. In der Gerichtsverhandlung, die Mittwoch stattfand, er­schienen sie nicht, und so wurden sie in contumaciam berurteilt: die Männer zu je acht Monaten Gefängnis und hundert Franken Geldstrafe, dic Größer als alle Menschen ist der Mann mit dem Frauen je sechs Monaten Gefängnis und weißen Haar und dem kleinen Messingschlüssel, denn hundert Franken Geldstrafe. Weiter haben die Ves fein anderer Mensch in der Welt vermöchte zwei- urteilten dem Pfarrer fünftausend Franken, seinen hundert Menschen zu zwingen, unaufhörlich dem beiden Hausgehilfinnen, die auch mißhandelt wurden einen gleichen Gedanken zu denken. je tausend Franken Schmerzensgeld zu bezahlen.

den fünften gehen läßt, und sie alle wachend und lauschend hält und sie zwingt, den gleichen wahnsin­nigen Gedanken zu denken.

Jede Faser in mir hält er gefangen, denn das glühende Brandmal der Ausgestoßenen, das zwei­Schneidige Schwert der Einsamkeit läßt den Apostel und den Mörder, den Dichter und den Kuppler an die gleiche Tür, den gleichen Schlüssel, den gleichen Weg ins Sonnenlicht des Lebens denken.

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sin plösliches Anfluten der Hoffnung, aber immer Ich denke, überlege, wünsche, hoffe, zweifle, Mein Bruder, geh nicht länger mehr auf pieder tehrt es zurüd wie eine zernagende Welle warte wie der Totschläger, der Defraudant, der Fäl- und ab. ber Soffnungslosigkeit und Verzweiflung. scher, der Betrüger, der Blutschänder, der Räuber, Es ist nicht gut, in einem Grab auf und ab zu Er schreitet auf und ab in dem Maelstrom fei- der Trunkenbold, die Prostituierte, die Supplerin, gehen. Es ist ein Satrileg, vier Schritte zu machen nes stürmenden, unaufhörlichen, einzigen Gedankens. ich, der ich gewohnt bin, an Liebe und Leben und von dem Gitter zur Wand und vier Schritte von Nur ein Gedanke feststehend, unverrückbar, un- Blumen und Gesang, an die Schönheit und die der Wand zum Gitter. beweglich, bohrend, ohne Kraft und ohne Stimme. Ideale der Menschheit zu denken. Ein Gedanke des Wahnsinns, der Tollheit, ber

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und ein natürlicher Gebante. Aber alle natürlichen aus glänzendem Messing.

Wenn du mit dem Gehen innehältst, mein Ein leiner Schlüssel, ein einer Schlüssel, so Bruder, wird dies nicht länger mehr ein Grab sein, Bein und der Verzweiflung, ein höllischer Gebante flein wie mein kleiner Finger, ein kleiner Schlüssel denn du wirst mir meinen Verstand zurückgeben, Dinge sind unmögliche Dinge für den Gefangenen Alle meine Ideen, meine Gedanken, meine der an deine Füße gefettet ist, und das Recht, meine Brot, Arbeit, Glück, Friede, Liebe. Träume konzentrieren sich auf einen einen Schlüf- eigenen Gedanken zu denken. fel aus glänzendem Messing.

Aber er denkt nicht an das. Die ganze Nacht denkt er an das übermenschlichste, unerreichbarste, un möglichte Ding auf der Welt.

Er denkt an einen kleinen Messingschlüssel, der nur halb herumgedreht zu werden braucht, um die rote, eiserne Tür zu öffnen.

Mein ganzes Sehnen, meine ganze Seele, alle die aufbrandenden Kräfte meines tiefsten Lebens sind in der Tasche eines weißhaarigen, blanunifor­mierten Mannes.

Er ist groß, mächtig, furchtbar, der Mann mit dent weißen Haar, denn er hat in seiner Tasche den Das ist es, woran der Geher denkt, wenn er mächtigen Talisman, welcher den einen weinen, den bie Nacht durch geht. ander beten, ben dritten lachen, den vierten husten,

Ich sehe dich an, mein Bruder, tue es, denn ich bin müde von der Tangen Nachttache, mide. vom 3ählen deiner Schritte, und müde vom Denken.

Halte an, ruhe, schlafe, mein Bruder, denn der Tag bricht an und es ist nicht der Schlüssel allein, der die Türe öffnen kann.

( Einzig berechtigte Uebertragung aus dem Amerikanischen von Otto Bafil.)

Nach elf Jahren aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Ein Genosse schreibt uns: Am 31. D gember 1926 brachte ein tschechisches Blatz die M teilung, daß laut ,, Breslauer Anzeiger" der Bruder des in Waldenburg in Preußisch- Schlesien   lebenden Bergmannes Johann Schiewed nach elfjähriger ruf aus Sibirien   in seine fischer Kriegsgefangenschaft Seimat zurückgekehrt ist und daß sich laut seiner Angabe noch tausende Kriegsgefangene in Rusland  befinden sollen. Diese Nachricht zum Anlasse neh mend, hat die in Göding   lebende Frau F. Cz., beren Ghegatte im Weltkriege an die russische Front abging und seither verschollen ist, am 7. d3. an den genann ten Bergmann   sich mit der Bitte gewendet, ihr be fanntzugeben, ob nicht vielleicht sein Bruder mit ihrem Chegatten A. Cz. in Rußland   zusammenge troffen sei, da sie trotz mehrjähriger Nachforschungen über dessen Verbleib nichts Näheres erfahren kann. Wie erstaunt war die Frau num, als sie statt der sehnsuchtsvoll erwarteten Nachricht am 21. bs. eine von Staatsanwalt in Waldenburg datierte Berständigung, 31. J. 69/27, erhielt, daß der Bergmann Schietbed nie in Sibirien   war und es sich vielmehr um einen Schwindler handelt, gegen den jetzt die Anlage wegen Betruges erhobent wird. Aus dieser Mitteilung ist( auch für uns) zu ersehen, wie vorsichtig Nachrichten über verspätete Heimkehrer aufzunehmen sind.

bom 17. ds.