Conntag, 6. Feber 1927.

Zwei Todesopfer einer Schießerei. Am Mitt- noch ein Abgeordneter unseres Klubes den Mann moch abends wurden zwei Polizeibeamte in Rott- iemals gefehen oder gekannt hat. Die Anklage ver hausen bei Gelsenkirchen  , die ein Gastwirt zu trat St.-A. Dr. Novotny. Hilfe gerufen hatte, da eine große Anzahl von Per­sonen ihn bedrohte, so hart bedrängt, daß sie von der Schußwaffe Gebrauch machen mußten. 3 wei Per­ionen wurden getötet, eine schwer verletzt. Mehrere Personen wurden verhaftet.

Ein„ internationaler"- Dieb.

( Landesstrafgericht Prag  .)

Josef Herrn ball, 40 Jahre alt, gebürtig aus Polen  , scheint es in der Tschechoslowakischen Republit Für zwei Morde acht Monate Gefängnis. In außerordentlich zu gefallen. Vielleicht deshalb, weil Für zwei Morde acht Monate Gefängnis. In außerordentlich zu gefallen. Vielleicht deshalb, weil Bolen haben die Mörder gute Zeiten, wenn er im Jahre 1924 unter dem Namen Ehrlich fie Offiziersuniformen tragen. Der Hauptmann tonnte er sich denn ein schöneres Pfeudonym erwäh Tadeusz Petrulewicz hatte in einem Omnibus len? für einen Pretiosendiebstahl im Werte von zwei Reisende niedoigeschossen, mit denen er in Ke 70.000 im Geschäfte des Juweliers Tordek vier einen Wortwesel geraten war. Diese bestialische Jahre schweren Kerkers und die Landesverweisung Ermordung hatte großes Aufsehen erregt und zwei Drittel des Strafausmaßes den polnischen Alem wurde von der gesamten Presse lebhaft kommentern übergeben worden war, beehrte er Prag   wieder tiere. Dieser Tage hatte sich nun dieser Mörder ausgefaßt hatte. Nachdem er nach Verbüßung von in Offiziersuniform vor dem Warschauer Militär- mit einem Besuche. Er wurde am 21. Dezember bezirksgericht zu verantworten, das ihn zu acht v. J. im Geschäfte des Fleischhauers" Cyrill Svoboda Monaten Gefängnis verurteilte. Als Milderungs- in Prag   III erwischt, wie er sich mit der Handkassa gründe wurden angeführt, daß der Mörder ein zu schaffen machte, die aber leer war. Um dem Gau­berdienstvoller Offizier sei und sich bisher ner das Handwerk gründlich zu legen, klagte ihn der nichts zufchulden habe kommen lassen. In Lem- Staatsanwalt auf den versuchten Diebstahl des im berд wurde ein Unschuldiget totgeprügelt. Ur- Laden befindlichen Fleisches im Werte von 1000 K, teil: acht Monate Gefängnis und ein Freispruch; da er sonst, weil die Kasse leer war, nur wegen einer hier ein Doppelmord- Urteil: acht Monate Ge- Uebertretung bestraft werden konnte. Obgleich Herrn fängnis; in Tschenstochau   aber erhielt eine jüdische ball zugab, mit der Absicht gekommen zu sein, Bar­Studentin für das Tragen eines Nonnenfostümis geld zu nehmen und gegen einen beabsichtigten Dieb­stahl des Fleisches protestierte, wurde er doch dank auf einem Maskenball ein Jahr Gefängnis.

Flanheit im Lourdesgeschäft? In einer großen Pariser Zeitung findet sich folgende Anzeige:. Lourdes  ,

Großhandel mit Devotionsartikeln, garantierter

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der Schlanheit des Herrn Staatsanwalts Novotny zu zwei Jahren schweren Kerkers für diesen ver­juchten, unvollendeten Diebstahl verurteilt.„ Ich wollte mir nur Reisegeld nach Deutschland   verschaf fen," meinte er ,,, was hätte ich denn mit dem Fleisch im Laden anfangen können?" Nun, es wird dem vielmals vorbestraften internationalen Dieb nicht schaden, diesmal wegen eines Deliftes verurteilt wor­gangen hätte. Die Frage bleibt mur, ob ihn die zwei ben zu sein, das er aller Wahrscheinlichkeit nicht be­Jahre bessern werden.

*

Die Geschworenen Auslosung fand Freitag im Präsidium des Landesstrafgerichtes Prag  für die nächste Periode statt.

Devi enturie.

Prager   Kurse am 5. Feber.

100 holländische Gulden 100 Belnas.

100 Reichsmart

100 Schweizer Franks Pfund Sterling 10 Lire

1 Dollar

100 französische Frants 10 Dinar 10 Benaös

100 polnische Bloth. 100 Schilling

40 bis 60 Kč Wochenlohn!

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Geld Ware 1848.25 1354.25

798. 802.­468.62% 471.621 647.50 61.50

163.17% 164.37%

143.9 145.324 33 619 33.91 132.52% 133.7-1/ 2

59.20 59.70

590.02% 593.02%

375.50

474.1

381.50

477.1.1/ 2

Nettoumfat 80 000 Franken, Kapital von 200.000 Bei zehn- bis zwölständiger Arbeitszeit.- Der Kiebergang der Glasin ultrie. Franken gesucht. Man sucht Kompagnon mit 120.000 Franken Kapital für Monopolverkauf von Sonntag, den 30. Jänner d. J. fand in wird und dadurch eine größere Anzahl von Arbei­Maria- Lourdes- Statuen ohne Konkurrenz. Von Eisenbrod   eine Konferenz der tschechischen tern beschäftigt werden kann. Redner habe damals Glasarbeiter statt, die vom Arbeitsausschuß der Blasarbeiter, deren Vorsitzender der frühere Sena­tor Lisy ist, einberufen war. Zu dieser Konferenz waren das Ministerium für Handel und Gewerbe, das Ministerium für soziale Fürsorge, die Zentral­fommission für Glasheimarbeit, die politischen Be­zirksverwaltungen Turnau   und Semil, die Han­delskammer in Reichenberg, die Gewerbeinspek torate in Reichenberg und Jungbunzlau  , die Ab­geordneten und Senatoren des Jungbunzlauer Kreises, die Genossenschaften mit dem Sitz in Gablonz   und Tannwald, sowie der Zentralverband der Glasarbeiter mit dem Sitz in Tannwald, ge­laden.

Ostern bis Oktober netto 75.000 Franken. Bu­schriften an Biebuyd, Lourdes  . 75.000 Franken Nettogewinn in einer Saison sind nicht zu verachten. Aber warum will der fromme Mann, dem die heilige Jungstou von Lourdes   das Monopol für den Verkauf ihrer Statuen anvertraut hat, das Geschäft mit einem anderen teilen? Doch nicht bloß aus christlicher Uneigennütigkeit? Es will fast scheinen, daß Flau­heit im Lourdesgeschäft eingetreten ist. Die Kon­kurrenz zwischen den Wallfahrtsorten ist so groß und bald wendet sich diesem, bald jenem die Gunst des Publikums zu. Um sich behaupten zu können, bedarf man jetzt offenbar in Lourdes   neuen Be­triebskapitals.

Gerichtsiaal.

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Die Regelung des Gewerbebetriebes bei Bankgeschäften. Der Unterausschuß für Fragen des Kredites des Wirtschaftsbeirates hielt am 3. Feber eine Sitzung ab, an der Vertreter des Fi nanzministeriums und des Senates teilnahmen. Es handelte sich hiebei um die Stellungnahme zum werbebetriebes bei Bankgeschäften. Das Gewerbe sunt Gesetzentwurf über die Regelung des Ge des Privatbankiers ist bisher frei und der Gesetz­entwurf sieht nunmehr die Konzessionierung die­fes Gewerbes vor. Außerdem sollen alle Privat bantiers in eine Zwangsorganisation vereinigt werden und alle Inhaber von Bankgeschäften sol­Jen einer strengeren Revision untergestellt werden. Es wurde ein Arbeitskomitee eingesetzt, dem für die Arbeitnehmergruppe der Sekretär der Bantbeamtenorganisation Genosse Rollin an

gehört,

Tschechoslowakisch- deutsches Porzellangeschirr­fartell. In Deutschland   schweben gegenwärtig Verhandlungen über die Schaffung eines Kartells der Porzellangeschirrfabriken. Wie nun das„ Ber­liner Tageblatt" meldet, besteht in Kreisen der gleichartigen böhmischen Fabriken die Absicht, falls das deutsche Kartell zustande kommt, in eine Interessengemeinschaft mit diesem einzugehen.

Bildungsarbeit

Die Dauer beider Schulen ist mit je vier Wochen festgesetzt. Form ist das In­ternat.

Die Reichsparteischule beginnt am Montag, den 28. März und endet am 23. April. Sie findet im Genesungsheim m Johannisbad statt.

Unsere Reichspartei'chulen 1927. Die gewaltig gesteigerten Aufgaben, die un­serer Partei in diesem Lande gestellt sind, ver­darauf hingewiesen, daß wohl das Quantum auf pflichten uns, alle geistigen und intellektuellen das drei- und vierfache steigen kann, aber von den Kräfte der klassenbewußten Arbeiterschaft zu mo­dreitausend Ringschleifern wird in absehbarer Zeit bilisieren. Von dieser Auffassung getragen, hat der nur ein geringer Bruchteil mehr beschäftigt wer- Parteivorstand den Beschluß gefaßt, die Zentral­den können. Was vorausgesagt wurde ist eingestelle für das Bildungswesen zu beauftragen, auch treten; während einmal im deutschen Gebiete 1700 in diesem Jahre wieder zwei Reichsschulen Arbeiter beschäftigt werden konnten, wird heute( eine Reichspartei- und eine Reich- die Zahl faum 500 betragen. Derselbe Nieder- frauenschule) zu veranstalten. gang ist im tschechischen Gebiet zu verzeichnen. Aber nicht nur die Ringbranche, auch die Schliff­perlenbranche wurde zu Tode geschmirgelt und jetzt droht dieselbe Gefahr der Kristallglasbranche. Wir können uns nicht wehren, wenn die Maschine gleichwertige Erzeugnisse schafft, wir müssen aber Die Konferenz war sehr stark besucht. verire entschieden Stellung nehmen, wenn durch Schund­ten waren die politischen Bezirksverwaltungen in ware tausende um ihr Brot gebracht werden. Die Reichsfrauenschule beginnt ant Turnau   und Semil, die Zentralkommission für Den Arbeitern des tschechischen Ge- Montag, den 4. April und dauert bis 30. Glasheimarbeit und die in betracht kommenden bietes müssen wir sagen, sie sollen April. Sie wird im Genesungsheim in Sun­Genossenschaften. Von den Abgeordneten und sich eine starte gewertschaftliche Ornersdorf( Bezirk Deutsch- Gabel) abgehalten. Er gab sich als unier Klub elretär aus. Senatoren war der Senator Facet erschienen. ganisation schaffen, nicht auf die Be. Der Lehrplan für beide Schulen wird Der Vorsitzende des Arbeitsausschusses Lisy hörde oder die Erzeuger, Hoffnunbekanntgegeben, wenn die Verhandlungen mit den sprach über die Ursachen, welche die Konferenzgen sehen, sondern nur durch eigene Lehrern abgeschlossen sein werden. Die Zentral Vor dem Dreirichtersenate des D.- L.- G.- Rates notwendig machen und schildert die trostlosen Ver- Kraft, vereint mit den klassen bewuß- bildungsstelle bemüht sich um die Gewinnung der Bouček hatte sich vergangene Woche Lothar hältnisse im Turnauer und Semiler Industriege- ten Glasarbeiten des deutschen Ge- bewährtesten Lehrkräfte des In- und Auslandes. Wagner, angeblich Sprachlehrer in Olmütz  , wegen biete. Die Arbeitslosigkeit sei vor allem darauf bietes andere Verhältnisse schaffen. Das Schulgeld, das von den delegierten des Verbrechens des Betruges zu verantworten. Wag zurückzuführen, daß an Stelle der geschliffenen Es sprachen dann die Vertreter der Genossen- Organisationen zu entrichten ist, wurde mit Ke ner verkehrte in einer Restauration auf der Letna, Ware minderwertige gepreßte, geschmirgelte Ware schaften, sowie der Senator Faček. Sodann wur- 400.- festgesetzt. Dieser Betrag ist kaum ein wo es ihm gelang, sich in eine seine Stammtisch ausgeführt wird. Er verlangt, daß die Ausfuhr den die Vertreter namhaft gemacht, welche für die Drittel der auf einen Schüler, beztv. eine Schüle­gesellschaft hereinzuschmuggeln. Er gab sich als Serre- derfelben verboten und die Kontrolle strengstens Arbeiterschaft der Enquete im Handelsministerin, entfallenden Gesamtkosten. tär unseres Abgeordnetenklubs aus, verteilte sogar gehandhabt wird. Die Ausführungen einzelner rium beiwohnen. wiederholt Eintrittskarten auf die Galerie ins Par- Arbeiter gaben ein entsetzliches Bild, Löhne von lament weiß der liebe Himmel, wie er zu diesen 40 bis 60 Kě bei zehn- bis zwölfftündiger Arbeits­und sich sich eines Tages von einem Gaste zeit. Die Arbeiterschaft ist unorganisiert und be­die goldene Uhr mit dem Vorwande aus, einen Abge- kommt daher keine Arbeitslosenunterstützung. ordneten bei Nacht am Bahnhof erwarten zu müssen Nachdem der sogenannte Schmirgelring heute und seine eigene Uhr vergessen zu haben. Ein Gast schon von den Glashütten exportiert wird, sind war wirklich so naiv, ihm die Uhr zu leihen. Wagner hunderte Arbeiter und der überwiegende Teil der verschwand hierauf und wurde auf Grund des Ver- Unternehmer in ihrer Existenz bedroht. brecheralbums auf der Polizei dingfest gemacht. Er Für den Zentralverband der Glasarbeiter Wir müssen zum Schluß feststellen: Die ist bereits biefemal vorbestraft. so fünf Jahre wegen sprach der Gen. Redziegel. Derselbe schilderte Ausbreitung der Schmirgelware be­Diebstahles in Graz, acht Monate wegen Schändung, die Bemühungen des Zentralverbandes, es wur- deutet dauernde Arbeitslosigkeit zwei Monate wegen Vagabundage in Reichenberg, den alle in Betracht kommenden Faktoren aufmert für zwei Drittel der Glasschleifer, 1925 wegen Diebstahles acht Monate. Dabei hat der sam gemacht, welche Gefahr der Ringbranche durch welche ihren Beruf gelernt haben Mann Matura und sieben Semester Philosophie stu- die Erzeugung des Schmirgelringes droht. Im und zum Beispiel in der Kristall­zum Beispiel in der Kristall. diert. Er erhielt diesmal zehn Monate schweren Jahre 1922 erklärten die Exporteure, daß der Um- glas branche Erzeugnisse von gro­Sterkers. Es ist selbstverständlich, daß unser Klub, satz durch den billigen Ring sich bedeutend steigern ßer Kunstfertigteit herstellen.

tam

( Landesstrafgericht Prag  .)

Theaterfitten von anno dazumal

verwalter wußten, wie man das Publikum zu be­handeln hatte.

-

Bei der Enquete am 31. Jänner nahmen die Vertreter der Arbeiter, sowie die der Genossen­schaft, den Standpunkt ein, das Ausfuhrverbot für bestimmte Artikel sei aufrecht zu erhalten, während die Vertreter des Gremiums der Exporteure in Gablong. sowie Dr. Ko sta für die Reichenberger Handelskammer, für die freie unbehinderte Aus­fuhr sprachen.

doppelt andächtig, d. h. wie man eben dazumal die Andacht im Theater auffaßte.

Die Anmeldung der Schüler und Schülerinnen muß durch die zuständigen Organisationen bis längstens 20. März bei der Zentralstelle für das Bildungswesen erfolgen. Der Anmeldung ist eine vom Schüler, bezw. Schülerin, geschriebene Darstellung des Entwick­lungsganges und der sozialistischen   Vorschulung beizuschließen. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme steht dem Parteivorstand zu. Parteivorstandes, jedes Jahr aufs neue eine Wir sind überzeugt, daß die Absichten des Schar von Vertrauensleuten und befähigten Funktionären, mit umfassendem sozialistischem Funktionären, mit umfassendem sozialistischem Wissen auszurüsten, von allen Parteikreisen ge­bührend unterstützt werden. Die sudetenländische Arbeiterschaft hat der Arbeiterbewegung Defter­reichs eine stolze Anzahl erster Führer gegeben. Dieser Quell ist nicht versiegt, auch heute noch finden wir in unseren Reihen viele hervorragend begabte Genoffen und Genoffinnen, die zu schut­len unsere Pflicht ist. Dies um so mehr, als uns in der nächsten Zeit harte Kämpfe erwarten( wir verweisen nur auf die kommenden Gemeindewah­len) und wir alles tun müssen, um unsere Be­wegung vorwärts zu führen.

Literatur.

„ Jahrbücher für Kultur und Geschichte der Slaven", herausgegeben von Erdmann Hanisch, Priebatsche Verlagsbuchhandlung, Breslau  ( Oft­europa- Institut). Dos soeben erschienene Halbjahrs­best bringt Abhandlungen über die Kolonisation des

Dergleichen Dinge passierten aber nicht nur in Wurden die Studenten gar zu frech, d. h. sangen Hamburg  . Auch selbst in Weimar   riffen die Zwi- sie während der offenen Szene ihre Sauflieder oder Den Theaterbesucher von heute, der nicht nur schenfälle im Theater nicht ab, sogar unter des Mini- machten unpassende Zwischenrufe, dann rief ihnen an die Aufführungen, sondern auch an den Zusters Goethe   Augen. Hier sorgten besonders die der ergrimmte Goethe zuweilen von seiner Loge schauerraum und das ruhige Verhalten des Publi- Studenten während der Vorstellung für Abwechslung aus ein verärgertes Wort zu. Doch denen da unten kums die höchsten Ansprüche stellt, mutet es seitfum und Kurzweil. Daß die Studenten aus der benach- im Parkett imponierte das keineswegs sonderlich. cut, gelegentlich aus einer zeitgenössischen Chronik zu barten Landesuniversität Jena   während der Sie trieben ihren Unfug weiter, und der sonst so erfahren, daß es noch vor einem Jahrhundert mit Räuber"-Aufführungen das Räuberlied bei offener Allmächtige in seiner Loge war froh, daß die Unge­der Kultur des Zuschauerraums zuweilen sehr gute Szene regelmäßig mitjangen eine Sitte, die sich ratenen ihn nicht noch persönlich anulften. Auch der Wege hatte. Wir hören da, daß man nicht nur übrigens noch bis zum Weltkriege bei der in jedem Landesvater Karl August sah sich gelegentlich während der Aufführungen seine mitgebrach: en But Winter einmal offiziell von Jena   aus unternom- genötigt, den Studenten seine imßbilligung zuzu­terbrote in aller Gemütsruhe verzehrte, sondern sich menen Räuber"-Fahrt erhalten hat, war schon rufen, was in der Regel auch nicht viel fruchtete, auch in mancherlei Unterhaltungen erging, ohne auf nichts besonderes mehr und wurde im Interesse des einmal aber sogar zur Folge hatte, daß einer der die übrigen Theaterbesucher die geringste Rücksicht Hausfriedens und der Kassenverhältnisse wohl oder Jenaer   Studenten, ein Grof Plattenberg, dem Her­zu nehmen mit andächtiger Hingabe läßt der Stunt übel geduldet. Schlinumer war es schon, wenn ein 30g eine Forderung wegen Beleidigung übersenden Nord- Kaukasus, Neuerscheinungen auf philologischem enthusiast unserer Tage eine Klassikeraufführung an zelne der jungen Gäste sternhagelvoll betrunken ins ließ! Nur infolge der Nachsicht des Herzogs wurde Gebiete, eine Bibliographie der bisher in deutscher  sich vorüberziehen Wie aber war es in der Ent- Theater kamen. Da ging es denn felten ohne allerlei nichts weiter daraus. Zu den wenig beliebten Per- Uebersetzung erschienenen tschechischen Belletri­stehungszeit dieser Werke? Als in Hamburg   Biden ab. Die Weimarer   Philifter wagten nicht sonen am Weimarer Theater gehörte die Schauspie- stik u. a. m. Von den vielen Buchbesprechungen fla­Leffings Minna von Barnheim" und der zu mucksen, und die Studenten wurden immer dreilerin Staroline Jagemann, die Geliebte des Her vischer Publikationen ist für uns in diesem Staate ,, Nathan" aufgeführt wurden, wollte das Theater fter. Sie behielten ihre Mützen auf, zogen bei allzu zogs, und ihr gegenüber glaubte man schon wegen eine wohl informierte Kritik des Buches des Diret publikum diesen Stüden gar feinen Geschmack ab- warmem Hause ihre Röcke aus und ließen schließli ihrer Beziehungen zum Herzog durch gelegentliches tors des tschechischen stat. Amtes Jan Auerhan  , gewinnen, und die Stücke der Iffland und auch die mitgebrachten Wein- und Bierflaschen von Randalieren rüpelhaft auftreten zu dürfen.„ Die sprachlichen Minderheiten in Europa  " die Rozebue waren ihm, von sonstigem Hokuspokus Mund zu Mund gehen Wie für manchen anderen Solche nicht gerade erfreulichen Theatersitten gab wichtigste. Der Rezensent des Werkes, Univ.- Prof. abgefchen, entschieden willkommener. Hätte deshalb Theaterbesucher war das auch für Goethe ein es im Goethoschen Weimar. Der fürstliche Absolutis- Dr. Manfred Laubert   in Breslau  , wirft Auer­der Theaterdirektor nich: zwischendurch ein wenig Greuel. Ehe die Studenten sich diese Weimarer Bor mus stedte hier einen Pflod zurück, denn die skandal han vor, die ganze Schrift nur als Tendenz- ropa­furzweilige Unterhaltung gesorgt, so wären am Ende rechte herausgenommen hatten, war es in dem flei füchtigen Jenaer   Studenten brachten Geld nach Wei- gandaschrift über die herrlichen Verhältnisse der das nächstemal seine Gäste überhaupt nicht wieder- nen Hoftheater gang manierlich zugegangen. Zwar mar, und das wurde durchaus geschätzt. Schließlich Minoritäten in der Tschechoslowakei   verfaßt zu gekommen So geschah es denn, daß während der hatten die Hausfrauen von Anfang an ihr Strid muß man auch berücksichtigen, daß die studentischen haben. Die genauen statistischen Nachweise Prof. Nathan"-Aufführung das Publikum in den Bausen zeug mitgebracht, das sie während der Aufführung Sitten damals an und für sich äußerst rüpelhaft Vauberts über die Schulverhältnisse, Schuldrosselun zwischen den einzelnen Akten durch Trapez- und fleißig und fingerfertig handhabten, jedoch regel waren, ferner, daß der Dichter Goethe   bei aller gen, Dotationen an Unterrichtsanstalten deutscher ähnliche Varietékünfte unterhalten wurde. Hier und rechte Rüpeleien hatte es nicht gegeben. Bei kaum Verehrung und Wertschätzung, die er zu seinen Leb- und tschechischer Muttersprache erbringen den Be da trollte sich auch ein Spaßmacher herum. Man hörbarem Klappern der Stricknadeln folgte man den seiten genoß, für seine Zeitgenossen im allgemeinen weis, daß man in Deutschland   sehr wohl über die wollte doch etwas davon haben, wenn man ins Thea- Vorgängen auf der Bühne, und waren gar erst eben noch nicht das war, was er für die Nachwelt wahren Verhältnisse bei uns informiert ist und ter ging, und der Theaterdirektor und sein Kassen. Goethe und der Herzog im Theater, dann war man wurde. J. Kliche im Sos. Pressedienst. sich kein für ein U vormachen läßt. J. R.