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allen.

nennt sie ihn ausdrücklich

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Ein kurzer Vortrag

Gerichts- Beitung.

Genuß

2 Jahre eine Müze, jährlich statt 1 Taschentuch 3 Taschentücher, jährlich Zu der Verhaftung des angeblichen Schoetzel in Frank- wandlungssoubrette Aranka Braffay. Ein einzig dastehender Artist statt 2 Heinden 3 Hemden. Die konfirmirten Knaben bekommen stadt in Mähren  , der unter dem Verdachte, der steckbrieflich ver- ist der amerikanische Seilfünstler Nordheim  , der auf seinem Gebiet statt der Schuhe Stiefel, statt der Müßen Hüte, ferner Handschuhe folgte Raubmörder Albert Wegener zu sein, festgenommen mit geradezu erstaunlicher Gewandtheit arbeitet. und Kleiderbürsten. Für die Mädchen sind Beinkleider, in der ge- wurde, wird noch gemeldet: Eine reduzirt aussehende Person, die Der achte Beobachtungsabend des" Vereins von Freunden der fammten Waisenpflege Zahnbürsten eingeführt worden. Ueber die durch ihr scheues Benehmen auffiel, wurde auf offener Straße Treptow- Sternwarte" findet am Donnerstag, den 10. November cr., abends einzelnen Abtheilungen und Anstalten der städtischen Waisenpflege von einem Gendarmen angehalten. Der Sistirte fonnte feine 72 Uhr, statt. Der Direktor der königl. Sternwarte zu Berlin  , Herr Geg. find eingehende Sonderberichte erstattet worden( auf die wir Papiere vorweisen und wurde daher arretirt. Der Gendarm Regierungsrath Prof. Dr. Förster, hat diesmal den Vortrag übernommen ihn nach dem Bezirksgericht Frankstadt. Der Verhaftete- in das Leben dieser Kinder thun, die durch Verwaisung, Verelendung wurde durch den in jener Gegend selten gehörten norddeutschen sprechen. Beginn pünktlich 72 Uhr. Eine Stunde vor und nach dem Vor­oder Verwahrlosung der Erziehung auf Gemeindekosten anheim- Dialekt dem Untersuchungsrichter auffällig. Bei der Angabe seines oder Nebelflecks, je nach den Luftverhältnissen, statt. trage findet mit dem großen Fernrohr die Beobachtung eines Doppelsterns Nationale behauptete der Arrestant, August Schoezel zu heißen ,, Volksthümliche Kunstausstellungen" benennt die Direktion des Sahnemann, geh' Du voran! Nachdem Stöcker die Wag- und aus Hamburg   zu stammen. Im Laufe des Verhörs fiel Schiller- Theaters thren neuen Versuch in der Richtung der Popularisirung haljigkeit unternommen hat, den Betrüger und Ehrabschneider Fischer dem Richter auf, daß der angebliche Schoezel mit einem Bilde des der Kunſt. Der Magistrat hat zu dieſem Unternehmen den Bürgerſaal des christlich in sein Herz zu schließen, kriegt auch die" Post" Kourage. Raubmörders Wegener, das in der letzten Nummer eines Wiener   Rathhauses an den Sonntag- Nachmittagen zur Verfügung gestellt. Sie preist den Menschen, der wegen Betruges und Messerstechereien Blattes wiedergegeben war, viel Aehnlichkeit hatte; auch die Personal- wenige( höchstens 40) Kunstwerke sollen diese Ausstellungen umfassen. Alle mehrfach das Gefängniß geziert, sinnvoll als einfachen beschreibung paßte auf den Verhafteten. Insbesondere bestärkte der Werke sollen dem Auge des Beschauers bequem zugänglich sein; die Be­Arbeiter" und schreibt dann: Es ist geradezu Ehrenpflicht Umstand, daß der Häftling gleich Wegener einen behaarten Leberfled fucherzahl foll auf 120, höchstens 150 Personen beschränkt werden. soll das Ganze beleben und den aller derjenigen, welche in der Bekämpfung der Sozialdemokratie unterhalb des rechten Ohrläppchens und eine Warze unweit des linken fördern. An jedem Sonntag Nachmittag sollen drei Besucher: eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit erkennen, ihn( Ehren- Mundwinkels aufweist, in der Vermuthung, daß Schoezel mit dem abtheilungen und zwar einen Monat hindurch, also 4-5 Sonntage, Fischer) in diesem Kampfe nach Kräften zu unterstützen." gesuchten Wegener identisch sei. Der Verhaftete protestirte gegen eine neue Serie von Kunstwerken vorgeführt werden. Der Eintrittspreis Das Wort von der Ehrenpflicht hätte die" Post" in ihrem seine Zurückbehaltung im Amtsgefängniß und leugnete hartnädig, foll 20 Pf. betragen. Die fünstlerische Leitung der vollsthümlichen Kunst­Interesse lieber nicht gebrauchen sollen. Sie weiß doch ebenso gut daß er irgend ein Verbrechen auf dem Gewissen habe. Der unter- ausstellungen hat der Maler Otto Feld übernommen. Die Direktion des wie wir, daß ihr Mitarbeiter Fint- früherer Mitarbeiter" suchende Beamte aber hatte so starke Zweifel an der Richtigkeit der Schiller Theaters hat sich in diesen Tagen an eine große Zahl von Künſtlern gewandt, um sie zur Theilnahme an dem neuartigen Unternehmen aufzu - sich zweimal beim Stolpern über von dem angeblichen Schözel gemachten Angaben, daß er sich zu fordern. Es haben auch bereits mehrere unserer ersten Künstler ihre Sym-. eine Ehrenpflicht das Bein gebrochen hat. Einmal als er eine Ehren- dessen Freilassung nicht entschließen konnte. Das Frankstadter Polizei- pathie für das Unternehmen ausgesprochen und ihre Theilnahme fest zugesagt, pflicht in ihrem Sinne beging und den Chrabschneider Fischer kommissariat hat sich brieflich mit dem Berliner   Polizeipräsidium in so Frenzel, Leistikow, Liebermann, Meyerheim, Starbina u. a. nach Kräften unterstüßte", und zweitens, als er mit der Regulirung Verbindung gesezt. einer Sache, die von anständigen Leuten als Ehrenpflicht angesehen wurde, start im Hintertreffen blieb. Man kann doch nicht gut annehmen, daß die" Post" noch einen zweiten Fint in petto Hat, den sie mit ihrer verdächtigen Aufforderung in die Falle locken möchte. Die Polizeistunde soll den Gastwirthen erhalten bleiben. Auf die Petition des Verbandes der Gast- und Schankwirthe für Berlin   und Umgegend" um Aufhebung der Polizeistunde für die Gastwirthschaften, welche mit dem wachsenden Nachtverkehr der Reichshauptstadt u. f. w. begründet wurde, ist dem Verbande der nachstehende ablehnende Bescheid des Polizeipräsidenten v. Windheim zugegangen: " Auf Ihr Schreiben ertvidere ich ergebenst, daß ich aus dem selben einen hinreichenden Grund nicht zu entnehmen vermag, um die im Interesse der öffentlichen Ruhe und Ordmmg ergangene Polizei­verordnung vom 9. März 1866, betreffend die Polizeistunde, auf­zuheben. Insbesondere kann ich nicht als zutreffend anerkennen, daß dem hervortretenden Bedürfnisse der hiesigen Bevölkerung, die ganze Nacht hindurch Speise und Trank sich zu verschaffen, nicht ausreichend Rechnung getragen sei, da überall dort, wo ein solches Bedürfniß sich geltend macht, den Schank- und Gastwirthen ohne Rücksicht auf die Zugehörigkeit ihrer Gäste zu einer bestimmten Bevölkerungs­schicht eine entsprechende Verlängerung beziehungsweise völlige Be­freiung von der Polizeistunde gewährt ist, sofern nur die Wirthe die erforderliche Zuverlässigkeit in ihrer Geschäftsführung bewiesen haben und die Ausübung ihres Gewerbebetriebes zu Störungen der öffent­lichen Ordnung und der Nachtruhe keine Veranlassung bietet." Gewarnt wird vor einem Ausstellungsschwindler, einem gewissen Dr. Heinbor, welcher an verschiedene Firmen Zirkulare mit Einladungen zu einer angeblich im nächsten Jahre in Nizza   ftatt­findenden Internationalen Ansichts- Postkarten- Ausstellung" versendet. Da am Plage felbst von einem derartigen Unternehmen nichts be­fannt ist, während die Plazmiethen, zu deren Empfangnahme sich Dr. Heinbor schon jetzt bereit erklärt, ziemlich hoch sind, dürfte es sich um eine sogenannte Schwindel- Ausstellung handeln, bei der man, wenn es überhaupt zu ihrer Eröffnung tommt und die Unter nehmer" nicht vorziehen, mit den erhaltenen Miethsgeldern und Vor­schüssen das Weite zu suchen, im besten Falle für theures Geld werth­lose Auszeichnungen eintauscht.

Zur Verhütung der Einführung von Vichsenchen wird folgende Anordnung zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Es ist ver­boten, die auf den Bahnhöfen Lichtenberg  - Friedrichsfelde  , Vichstation und Rangirbahnhof Rummelsburg, Schlesischer Bahnhof  , Ostbahnhof, Frankfurter Allee   und Weißensee ankommenden Rinder, Schafe, Schweine, Geflügel ausländischen Ursprungs, sowie Gänse in- und ausländischen Ursprungs ohne vorherige Untersuchung durch einen be­amteten Thierarzt auszuladen bezw. vom Bahnhofe zu entfernen. Die dem Verbot Zuwiderhandelnden unterliegen der Bestrafung ge­mäߧ 328 des Reichs- Strafgesetzbuches.

Die Personen, die am 10. Oktober, mittags 12 Uhr, gesehen haben, wie ein junger Mann vor dem Hause der Maschinenfabrik von Dopp, Eichendorfstraße 20, Versammlungszettel vertheilte, werden ersucht, sich beim Unterzeichneten schriftlich zu melden. Un fosten werden. zurückerstattet. Felig Weinberg, Reinidendorferstr. 2F, of IV.

Mart

Ein Unglücksfall, der zur Vorsicht mahnt, ereignete sich gestern Abend bei Eintritt der Dunkelheit auf dem Oranienplatz, am Treff­punkt der Dresdener- und Oranienstraße. Dort war das Pferd, Ein besonders schwerer Fall von Kautionsschwindelet ge welches vor einem Geschäftswagen der Firma J. Kayser lief, zu langte gestern vor einer Strafkammer des Landgerichts I zur Fall gekommen, ein Vorfall, der zahlreiche Menschen herbeilockte. Verhandlung. Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Rößeler, be Auf dem Hinterperron eines bald darauf diese Stelle paffirenden merkte, daß es wünschenswerth sei, wenn dieser Fall den weiteften Straßenbahnwagens der Linie Zoologischer Garten- Görlizer Bahnhof Weg in die Oeffentlichkeit fände, damit möglichst viele Menschen, die befand sich eine Dame, die den Wagen an der nächsten Haltestelle ja leider mur zu leicht auf Kautionsschwindeleien hineinfielen, ge­verlassen wollte. Vor sich hatte sie ihr sechsjähriges Töchterchen warnt würden. stehen, das bereits auf das Trittbrett geflettert war. Durch den Aus der Untersuchungshaft wurde der noch jugendliche Kaufmann Auflauf neugierig geworden, lehnte sich das Kind weit vornüber; in Bruno Mundhaß vorgeführt. Er hatte am Schlusse des vorigen demselben Augenblick durchfuhr der Wagen aber eine Kurve, wodurch Jahres eine zehnmonatige Gefängnißstrafe wegen Urkundenfälschung derselbe einen turzen Ruck bekam, die Kleine den Halt verlor verbüßt. Im März d. J. miethete er sich zwei kleine Zimmer in und auf das Pflaster stürzte. In diesem Moment versuchte der der Reichenbergerstraße, von denen er das eine in der nothdürftigsten Wagen Nr. 3 des Krüger'schen Bierverlages furz vorbei zu fahren Weise als Komptoir und Lager ausstattete. Das Lager" bestand und da der Führer desselben das dicht vor seine Pferde stürzende aus einem geringen Posten von Damenkleiderstoffen und das Kind in dem herrschenden Trubel nicht bemerkte, fuhr er über das Geschäft sollte dadurch gemacht werden, daß die Stoffe an Privat­selbe hinweg. Man trug das arme Kind, dem die Räder über Brust personen verkauft werden sollten. Der Angeklagte gebrauchte hierzu und Hals gegangen waren, in die nahegelegene Privatklinik des Reisende. Er suchte solche mit Kaution, und imerhalb zweier gingen acht Personen ins Garn, die Dr. Jacoby. Auf dem Wege dahin verschied es aber bereits, so daß Monate aufs der Arzt nur noch den eingetretenen Tod konstatiren konnte. Die schändlichste betrogen wurden. Der Angeklagte versprach Gehalt, verlangte aber hohe Kaution, da seinen fleine Leiche verblieb vorläufig in der Klinit. Traurig war es mit gutes Gehalt, anzuhören, wie die fassungslose Mutter sich allein alle Schuld an Angestellten große Summen und werthvolle Muster durch die Finger dem schrecklichen Unfall beimaß. gingen. Die Kaution solle bei der Dresdener Bank hinterlegt Durch ein Vorkommnik, wie es im Eisenbahnbetriebe werden. Die Bedauernswerthen, welche ihm Glauben schenkten, felten vorkommen dürfte, wurde am Dienstag auf dem Südringe opferten je nach der Höhe ihrer Ersparnisse größere Summen, inner ein Zusammenstoß eines Güterzuges mit einem Waggon herbei halb furzer Zeit hatte der Angeklagte gegen 7000 geführt. Der abrangirte Wagen hatte auf einem todten, start zusammengerafft. Die von ihm angenommenen Leute wurden in steigenden Geleise gestanden, wo er entladen worden war. Um ihn sonderbarer Weise beschäftigt, einige schrieben Adressen, andere am Fortrollen zu hindern, war vorschriftsmäßig gegen die rechte mußten Musterfollektionen zusammenstellen und wieder andere Hinterachse ein Bremsflog gelegt. Dieser muß nun entweder durch mußten die Schilder der Modiftinnen auf den Straßen aufsuchen und abschreiben. So gelang es dem Angeklagten, in den einen Zufall gelockert oder von unberufener Hand bei seite gestoßen sie worden sein. Vorgestern früh setzte sich der Waggon plötzlich in Leuten den Glauben zu erwecken, als handle es sich um Vor­Am 10. Juni erfolgte Bewegung, fauste das Geleise hinab und stieß an der nächsten Weiche bereitungen zu einem größeren Geschäft. Als seine Angestellten am folgenden Tage auf einen rangirenden Güterzug. Die Maschine des Zuges wie auch die Katastrophe. der Wagen erlitten starte Beschädigungen. Der Lokomotivführer ins Geschäft gehen wollten, kamen sie vor eine verschlossenen Thür. Als er sich nach Wochen nicht hatte sich rechtzeitig durch einen Sprung von der Maschine gerettet, Der Inhaber war verschwinden. wieder blicken ließ, wurde sein Lager" versteigert- es brachte gegen auch das übrige Zugpersonal tam ohne Verlegungen davon. 70 M. Mitte Juli kehrte Mundhaß nach Berlin   zurück; er wurde fofort in Haft genommen. Mittel besaß er nicht mehr. Seine Angaben über den Verbleib des Geldes flangen so ungeheuerlich und geheimnißvoll, daß der Vorsitzende ihn dringend ermahnte, von seinem Lügengewebe abzulaffen. Am 11. Juni habe er seinen Angestellten ihre Kautionen zurückgeben wollen und deshalb am 10. Juni alle Beträge, die Zu einer Schlägerei kam es gestern vor dem Fabrikgebäude noch auf seinen eigenem Namen bei der Dresdener Bank hinterlegt von Rössemann u. Kühnemann in der Gartenstraße. Ein nicht in waren, abgehoben. Mit über 6000 M. in der Tasche habe er am Abende des 10. Juni eine Bierreise gemacht, die im Café National endete. der Fabrik arbeitender Former D. hatte, wie es heißt, einen Meister Hier habe er einen Kriminalbeamten fennen gelernt, der sich als solcher unnüz belästigt und schließlich ein Messer hervorgeholt, das ihm aber von durch die Medaille auswies und sich Albrecht nannte. Da er, der An­den aus der Fabrik hinzukommenden Arbeitern abgenommen wurde. Eine für die Berliner   Hausfrauen wichtige Frage wurde Nun raffte D. an Steinen zusammen, was er bekommen konnte, getlagte, mit einer der Besucherinnen des Cafés gehen wollte und in einer gestern Abend im Englischen Garten  " abgehaltenen Ver- und schleuderte sie in die Arbeitermenge hinein, die auf dem Hofe ihm sein Geld in der Tasche nicht sicher genug war, so habe er dem Kriminalbeamten die 6000 M. übergeben mit einem Verzeichniß fammlung des Vereins der Gemüsehändler besprochen. Eine zusammen lief. Leute, die von der Straße her den Vorgang wahr­Maschinenbau- Anstalt ist nämlich an den genannten Verein mit dem nahmen, benugten die Gelegenheit, Radau zu machen, und ergriffen derjenigen Personen, deren Eigenthum es war. Der Beanite habe Anerbieten herangetreten, die bisher in Gebrauch befindlichen Dreh- die Partei des D. Eine große Schlägerei drohte sich zu entwideln. versprochen, die Kautionen den Eigenthümern auszuhändigen. Der ollen mit Haudbetrieb unter günstigen Bedingungen durch solche Die Polizei, die von der Fabrikleitung durch den Fernsprecher zu Angeklagte habe nur wenig Geld für sich behalten. Er sei am folgenden Morgen in der Frühe nach Frankfurt   a. M. gefahren, mit Motorbetrieb zu ersetzen. Die Firma empfiehlt statt der ge- Hilfe gerufen wurde, machte dem Lärm bald ein Ende. aber ohne hiervon etwas zu wissen, denn er leide manchmal an bräuchlichen Kastendrehrollen ein neues System, das bei gleicher In größter Lebensgefahr schwebten Mittwoch früh 5 Personen eigenthümlichen Schwindelanfällen. Die Zuhörer hatten Mühe, Triebfraft eine weit größere Leistung vollführt. Aber auch dort, bei einem Zimmerbrande, der Oranienburgerstr  . 45 abzulöschen war. bei diesem Geständnisse ernst zu bleiben. Auch eine Dame sollte in wo man die alten Rollen beibehalten will, find dieselben leicht mit Dort befigt der Kaufmann Clavier eine im Vorderhause im rechten Seiten- dem Leben des Angeklagten eine Rolle spielen, sie sei schwer reich einem Motor zu verbinden. Aus der Besprechung der Offerte ging flügel sowie im Quergebäude aus acht Zimmern bestehende Wohnung, und habe ihm ihr ganzes Vermögen zur Verfügung gestellt, aber der hervor, daß der Theil der Händler mit kleinerem Kundenkreise während das von ihm betriebene Möbelgeschäft Oranienburgerstr  . 27 Gerichtshof werde es ihm sicher nicht verdenken, wenn er in betreff nicht gewillt ist, das System des Handbetriebes aufzugeben, da sich befindet. Der Geschäftsinhaber ist zur Zeit auf Reisen. Früh ihres Namens Berschwiegenheit beobachte. fich nach ihrer Meinung das Anlagekapital- es beträgt halb 11 Uhr befand sich die Frau Clavier mit zwei Kindern im Alter Einen tragikomischen Beigeschmack hatte es, als einer der Zeugen 1500-2000 M. nicht rentiren würde. Eine größere An- von sieben und fünf Jahren im Toilettenzimmer, das in der Mitte seine Erlebnisse mit dem Angeklagten schilderte. Es war ein alter zahl von Händlern will dagegen den Motorbetrieb einführen. Zu des rechten Seitenflügels belegen ist. Das jüngste ein Jahr alte pensionirter Lehrer, der einen ehrwürdigen Eindruck machte. Der Diesem Zwed soll ein für sämmtliche Betriebe geltender Tarif auf Kind befand sich im ersten, nach der Straße belegenen Zimmer, Angeklagte hatte ihn angenommen, gerade seines ehrwürdigen Aus­gestellt werden. Die Preise für die Benutzung der Motorrollen während zwei Dienstmädchen in der Küche Hantirten. 2ie sehens wegen. Der Zeuge folle gewissermaßen das ganze über­würden, nach der Zeit bemessen, allerdings doppelt so hoch sein, als es heißt, sind mun im Toilettenzimmer brennende Kohlen aus wachen" und dafür sorgen, daß die jungen Leute keine unanständigen bisher. Dies bedeute aber dennoch einen Vortheil für das Publikum, dem Ofen gefallen und haben dabei die in der Nähe befind- Reden führten. Hierfür sollte der Zeuge monatlich 75 M. erhalten, da man nach dem neuen System in derselben Zeit dreimal so viel lichen Wandteppiche in Brand gesetzt. Frau Clavier, fast un- als Sicherheit" aber 1000 M. Kaution hinterlegen. Und der alte Wäsche rollen könne, als nach dem alten. Da die Händler außer- bekleidet, stürzte aus dem Zimmer und schrie um Hilfe. Der würdige Herr war darauf eingegangen. dem auf größeren Zulauf rechnen, so hoffen sie nicht nur die Zinsen Schreck hatte sie förmlich gelähmt, so daß sie auf die Rettung Der Angeklagte selbst hatte als Chef ein sehr loderes Leben für das Anlagekapital, sondern auch noch einen guten Profit dabei ihrer Kinder im ersten Augenblick nicht bedacht war. Glücklicherweise geführt. Er hatte auch eine Dame im Geschäft, die Enthüllungen zu gewinnen. Das Wäscherollen, an das sonst jede Hausfrau mit waren die letzteren beim Ausbruch des Feuers nach vorn geeilt, fodaß eigener Natur machte. einem gewissen Grauen dachte, dürfte vielleicht bald seine Unan- sie wenigstens fürs erste gesichert waren. Das Feuer hatte sich Staatsanwalt Flickel wies darauf hin, wie traurig es sei, daß nehmlichkeiten verlieren. mittlerweile mit rasender Schnelligkeit ausgebreitet, hatte dabei den sich immer wieder Leute fänden, die selbst auf den plumpften Die beiden Asyle für Obdachlose wurden während der legten Rorridor erfaßt und so die Verbindung mit den Kindern abge- Rautionsschwindel hineinfielen. Der vorliegende sei einer der Abende infolge des empfindlich falten Wetters in bisher selten da- schnitten. Die mittlerweile eingetroffene Wehr drang mit Saten schlimmsten Art und der Angeklagte sei um so strenger anzusehen, gewesenem Maße in Anspruch genommen. Wie die wirklich noth- leitern zu dem Feuerherde vor. Auf den Knien rutschend gelang es da er versuche, seinen Richtern ein Märchen aufzubinden. Der An­leidenden Obdachlosen flagen, gesellen sich zu ihnen jest zahlreiche ihnen, den Korridor und das Toilettenzimmer abzusuchen, um fest- geklagte fei in unerhörter und schamloser Weise vorgegangen. Der Elemente, die das Ashl nur aufsuchen, um dort allerlei Adotria zu zustellen, daß die Kinder sich nicht mehr dort befanden. Ein Kinder- Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten eine Gefängniß­treiben, oder deren Zwed es ist, den armen Leuten noch die letzte mädchen und einige Feuerwehrmänner unternahmen dann, von der strafe von acht Jahren und fünfjährigen Ehrverlust. Habe, die einen Werth hat, zu stehlen. Schuhe und Ueberzieher Haupttreppe aus das erste Zimmer zu erreichen, was auch gelang. werden den Asylisten direkt von der Holzvritsche fortgenommen; die Auf diese Weise wurden die Kinder, die durch den Rauch bereits start Entdeckung der Diebe gelingt nur äußerst selten, da sie mit den gelitten hatten, gerettet. Die Frau Clavier liegt krank darnieder. Dertlichkeiten des Obdachs und den dort üblichen Gebräuchen völlig Der verursachte Schaden ist groß, da drei Zimmer mit werthvoller vertraut und daher im stande find, rechtzeitig zu verschwinden resp. Einrichtung vernichtet wurden. Ein merkwürdiges Bräu soll ein Gastwirth im Grunewald aus einem Schlaffaal in den anderen zu gelangen. Auch über grobe Ausschreitungen, die sich die vielfach angetrunkenen Rowdies zu seinen Gästen verabreicht haben. Am Tage der Hubertusjagd waren schulden kommen lassen, wird von den durch ihre Nothlage ohnehin die Gastwirthschaften im Grunewald überfüllt und die Besucher meist Die wunderliche Frage, ob es einen Alexanderplatz   fn schon niedergedrückten Leuten bittere Klage geführt. Hauptsächlich in animirter Stimmung. Diese Kritiklosigkeit seiner Gäste soll nun Berlin   giebt, lag vor einigen Tagen dem Landgericht I zur Ent­gelten diese Beschwerden dem städtischen Obdach in der Fröbelstraße, jener Wirth insofern ausgenutzt haben, als er Bierneigen in Spül- scheidung vor. Es handelte sich um ein Verfahren gegen einen bem sogenannten" Polizei- Ajyl", woselbst die Aufnahme Suchenden wasser goß, dieses eigenartige Gebräu in Gläser füllte und, mit Händler, der gegen die Verordnung vom 18. März d. J. gefehlt zwar bei ihrem Eintritt in das Haus mit eiserner Strenge kontrollirt, frischem Bier vermengt, den Gästen tredenzte. Ein Gast will dieses haben sollte, wonach die Zufahrtstraßen zu den Markthallen aber nach dem Einlaß in die Schlafsäle ihrem Schicksal, b. H. der eigenartige Verfahren beobachtet haben und erstattete die Anzeige. für den Straßenhandel gesperrt sind. Der Mann war seinem Streitlust der zunftmäßigen Rowdies überlassen werden. In dem Das Passage Panoptikum hat in diesem Monat ein an- Erwerb auf dem Alexanderplatz   nachgegangen, und zwar in Vereins- Asyl in der Wiesenstraße herrschen einigermaßen beffere sprechendes Programm zusammengestellt. Als eine merkwürdige der Gegend der kleinen Alexanderstraße, die von der Behörde Bustände, da es dort der Hausvater an gründlichen Ermahnungen Abnormität ist ein Komiker zu nennen, der sich Storchmensch" be in den Markthallenbereich eingerechnet wird. Während die Polizei nicht fehlen läßt und außerdem in jedem Saale   ein Angestellter des titelt und diesen Namen insoweit rechtfertigt, als seine mehr als die Ansicht vertrat, daß es einen Alexanderplatz   überhaupt nicht Asyls auf Ordnung hält. schlanke Figur an sich schon zur Heiterfeit anregt. Mit anderen ver- gebe und mit dieser Ansicht vor dem Schöffengericht, das sich mit In den letzten drei Jahren sind 241 Gemeindemitglieder aus fänglichen Eigenschaften, die dem Storch noch zugeschrieben werden, dem Einspruch gegen den erlassenen Strafbefehl zu beschäftigen dem Zudenthum, 34 aus dem Verband der Synagogengemeinde tritt dieser Artist nicht hervor. Im Zeichen der Verwandlungs- hatte, auch durchgedrungen war, verhalf das Landgericht dem ausgeschieden. Die Zahl der beitragspflichtigen Mitglieder ist jedoch fünfte stellt auch das Panoptikum seinen Mann. Herr Paladini Alexanderplatz wieder zu seiner Realität, indem es den polizeilichen Der freigesprochene Händler­bon 16 235 auf 21 389, also um über 5000 gestiegen. Die agrarische ist natürlich ein Landsmann des Herrn Fregoli und kommt seinem Strafbefehl für ungiltig erklärte. bedauert, daß seine wegen ähnlicher Ueber­Die gleichfalls in Berlin   wirkenden Vorbilde nicht nur örtlich nahe. Sehr Bogel mit Namen Deutsche Tageszeitung" nennt das bedenkliche Zeichen". Deutsche Tageszeitung" sollte sich freuen, daß der nothleidenden tüchtige Trapeztünstler sind die Herren Gebrüder Hellwig; auf dem tretungen oftmals hart bestraften Leidensgefährten nicht ebenfalls Raffe vermehrte Gelegenheit geboten ist, durch Herzensbündnisse mit Gebiete der Kopf- Equilibristik verdienen die Piccardi lebhafte Be- die Berufungsinstanz angerufen haben; er hofft aber, daß die jüdischen Banquierstöchtern Blut und Finanzen vom Verderben zu achtung. Weiter nennen wir aus dem Programm noch die Excentrics Polizei den auf dem Alexanderplatz   handelnden Personen wenigstens auf dem Zweirade, Briston und Gilwart, sowie die ungarische Ver- in Zukunft Ruhe gönnen wird.

retten.

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Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zit einer Gefängniß­strafe von drei Jahren und 5jährigem Ehrverlust. Der Gerichtshof habe die Ueberzeugung, daß der Angeklagte das auf schändliche Weise erbeutete Geib beiseite gebracht habe.

8ivei Fälle blieben noch unerledigt, wegen dieser wird der Ans geklagte sich noch in einer späteren Verhandlung zu verantworten haben.

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