Mittwoch, 9. Feber 1927.

Eine wichtige Tagung der Metallarbeiter- Internationale in Berlin  

Russenfrage.

Internationales Stahltartell.

Aus Berlin   wird uns geschrieben: Montag, den 7. Feber, trat in Berlin   im Ge­babe des alten preußischen Herrenhauses das Zentralfomitee des Internationalen Metall­arbeiterbundes" zu einer Tagung von besonderer Bedeutung zusammen.

Ms Tagesordnung war vom Vollzugsaus­schuß vorgeschlagen und wurde einstimmig ange­

nontment:

1. Antrag auf Aufnahme des allrus­sischen Metallarbeiterverbandes in ben Internationalen Metallarbei. terbund;

2. Eisen- und Stahlkartelle;

3. Vorbesprechung der Tagesordnung für den im August tagenden Metallarbeiterkongreß;

4. Bericht der Delegation nach den Vereinig­ ten Staaten   von Nordamerika  ;

5. Sekretariatsbericht.

Seite 3.

Neue Verhandlungen über die Rheinlandsräumung.?

arbeiterverband die abgefplitterten und von den Kommunisten gegründeten Metallarbeiterverbände und Gruppen sowie auch die Zellen in den einzelnen Ländern aufzulösen und Paris  , 8. Feber. Der Aufenthalt Dr. dafür einzutreten, daß sich die aufgelösten Verbände Stresemanns an der Riviera wird, wie das des, das gestern und heute in Berlin   tagte, nahm und Gruppen wieder dem internationalen Metall- Journal" entgegen der gestrigen Meldung zu dem Antrag des allrussischen Metallarbeiter- arbeiterbunde anschließen. Die Delegierten des rus- der Agence Havas mitteilt, streng geheim gehalten. verbandes um Aufnahme in den internationalen fischen Metallarbeiterverbandes lehnten dies kate- Das Blatt meldet weiters, daß der bekanntlich Metallarbeiterverband Stellung. gorisch ab. Deshalb wurde nach dem Berichte der gegenwärtig in Berlin   weilende Botschafter von oesch mit genauen Instruktionen seiner Re­gierung nach Paris   zurückkehren wird, namentlich mit solchen betreffs Anknüpfung von Verhand lungen über eine vorzeitige Räumung des linken Rheinufers. In seinen Instruktionen werden sich auch Vorschläge betreffend politische und wirt­schaftliche Kompensationen seitens Deutschlands  befinden.

Die für die Verhandlungen mit den Russen Delegation über den negativen Ausgang der Ver­zum Komitee gewählte Delegation stellte den rus- handlungen mit den Russen von der Konferenz fischen Vertretern die Frage, ob sie gewillt seien, beschlossen, die Frage nicht weiter zu verhandeln. bei einer Aufnahme in den internationalen Metall­

Friedliche Beilegung des Chinafonflittes.

Thronrede des englischen Königs. Freundschaftliche Beziehungen zum chinesischen   Volte.

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Unschuldig hingerittet?

In Meklenburg wird eine Todesstrafe vollzogen, obgleich der Indizienbeweis lückenhaft ist.

Im März 1925 wurde der russische Staats­angehörige Joseph Jakubowski vom Schwurgericht Neustrelitz   wegen Mordes an seinem unehelichen Kinde, Ewald Nogens, zum Tode verurteilt. Die vom Verteidiger eingelegte Revision wurde som Reichsgericht verivorfen. Das Gesuch um Begnadi­gung wurde von der mecklenburgischen Regierung abschlägig be chieden. Der Verurteilte wurde am 15. Februar 1926 hingerichtet. Der Verurteilte fenerf. Seine Verurteilung erfolgte auf Grund eines sogenannten Indizienbeweises.

Vor der Einigung mit Kanton. bat feine Unschuld bis zum letzten Augenblick be

Ablenkung der englischen Truppentransporte

London  , 8. Feber.( Eigenbericht.) Heute mit die fich mit Sozialpolitik beschäftigt, allgemein ge­tags wurde die diesjährige Sigungsperiode des saat, daß Gesetzesvorschläge betreffend die Konflikte Parlamentes vom König mit dem üblichen Zere- in der Industrie, deren Notwendigkeit sich aus den Von besonderer Bedeutung, weit über den moniell eröffnet. Die Thronrede ist außerordentlich letzten schweren Industriekämpfen ergeben hat, Rahmen der Metallarbeiterinternationale hinaus, furz. Es wird darin der Eintritt Deutschlands   in dem Parlament im Laufe der kommenden Periode find die ersten beiden Tagesordnungspunkte, was den Völkerbund als ein weiterer Schritt zur Wie- vorgelegt werden sollen. auch durch das fast vollzählige Erscheinen der an derherstellung der normalen Beziehungen begrüßt. Die Debatte über die Thronrede wird morgen gefchloffenen Landesorganisationen zum Ausdruck Bon China wird gesagt, daß die Fortsetzung nachmittag im Unterhaus eröffnet werden, und tam. des Bürgerkrieges in China  , die von einer auslän- zwar spricht als erster Führer der Opposition Vertreten varen: Deutschland  , Frankreich  , derfeindlichen und besonders antibritischen Agita- Macdonald, Belgien  , Holland  , Dänemark  , Schweden  , Nor- ton begleitet war, Anlaß zu ernster Beun­wegen, England, Luxemburg  , Spanien  , Defter- ruhigung gab. Infolge der in Santau und an­reich, Ungarn  , Polen  , Schweiz  , Tschechoslo- deren Städten Chinas   eingetretenen Ereignisse watei( nt. Metallarb.- Verband und Prager fand die Regierung die Entsendung hinreichender Verband). Der Vertreter des italienischen Metall- Streitkräfte zum Schutze des Lebens bri­arbeiter- Berbandes, der. durch die Fascisten ver- tischer und indischer Untertanen gegen trieben in Frankreich   im Eril lebt, hat sein Ein- die Gewalttätigkeiten der Menge und gegen be­treffen mit Verspätung gemeldet, der jugosla- waffnete Angriffe nach dem Osten notwendig. wische, finnische und rumänische Verband haben ihr Nichtkommen entschuldigt. Die Amerikaner haben ihre Stellung zur Tagesordnung der vom Bund im September 1926 entfendeten Delegation bekanntgegeben. Zum Punkt 1 berichtet Bundessekretär Jg, daß trotz der Enttäuschungen, die alle in den lebten sechs Jahren unternommenen Versuche, auch die ruffischen Metallarbeiter dem Bund anzu schließen, gebracht haben, neuerdings im Herbst eine Einladung an den allrussischen Metall­arbeiterverband gesandt wurde, in Verhandlungen, wegen des Beitrittes zum J. M. B. einzutreten. Nach langem Warten kam eine telegraphische Zu­sage, auf die mit der offiziellen Einladung zu der nun tagenden Sigung geantwortet wurde. Die russische Delegation soll mun heute, 7. Feber, nach mittags 5 Uhr eintreffen.

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen und, um die Verhandlungen zu vereinfachen, be­schlossen, den Vollzugsausschuß mit den Verhand­lungen mit der russischen Delegation zu beauf­tragen und erst das Resultat derselben dem Plenum des Zentralfomitees vorzulegen.

nach einem anderen Hafen? Hantau, 8. Feber.( Reuter.) Die nationali stischen Behörden erklären, daß es bei der gestr'gen Der König erklärte weiter, daß die britische Zusammenkunft Tschens mit dem Leiter der briti Regierung alle bestehenden Konflikte in fried schen Gesandschaft in Peking   O'Malley fast zu licher Weise beizulegen wünsche; die britische einer Einigung fam. Die Nationalisten wollen Regierung veranlaßte, daß den chinesischen   Behör- aber ehe sie unterzeichnen, wissen, was Großbri­den Vorschläge gemacht werden, welche die öffent- tannien mit Shanghai   vor hat, wo, wie sie be­liche Meinung Chinas   und der ganzen Welt über- fürchten, zwei gegnerische Truppen, und zwar die­zeugen können, daß es der Wunsch der britischen jenigen Suntschuanfans und die britischen, zusam­Nation sei, alle wirklichen Schwierigkeiten zu be­feitigen und die britischen Verträge auf gerechter Basis zu erneuern. Die Regierung wünscht fünftig die Beziehungen mit dem chinesischen   Wolfe auf Grund der Freundschaft und des guten Willens auszubauen und will auch weiterhin eine Politik der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas   verfolgen.

Es wird dann die Besserung der wirtschaft­lichen Lage Englands festgestellt und bei der Stelle,

Der Anklage lag folgender Tatbestand zu­grunde: In Ballingen, einem Bauerndorf in ber Seide, im Lande Ratzeburg  , verschwindet im No­vember des Jahres 1924 der vier Jahre alte un­eheliche Sohn des Verurteilten Jakubowsfi und wird wenige Wochen später von einem Arbeiter in der Heide in einem Kaninchenloch tot aufgefunden, Der Obduktionsbefund ergibt, daß das Kind er­drosselt wurde. Der Verdacht lenkt sich als­bald auf den Verurteilten, der trotz seiner Un­schuldsbeteuerungen als des Mordes an seinem un­menstoßen könnten. Die Nationalisten betonen, daß chelichen Kinde für überführt erachtet wurde. Die ihre Regierung nicht beabsichtige, die fremden Verurteilung gründet sich einmal darauf, daß Ja­Konzessionen zu überfallen, und daß also die be- fubowski über die Zeit des Verschwindens seines waffneten Kräfte, die sich dort befinden, bis jetzt eindes widerspruchsvolle Angaben gemacht habe. dazu ausreichen, bei eventuell eintretenden Un- Jakubowski hatte in der Verhandlung vor dem ruhen Ordnung zu schaffen. Die Nationalisten Schwurgericht gebeten, ihm einen Dolmetscher zu schlagen vor, daß die britischen Kräfte entweder in stellen, damit er sich verständlich machen könne. Hongkong   oder besser in Singapore   ausgeschifft Diese Bitte wurde vom Vorsitzenden abgelehnt. werden, um nicht eine gefährliche kantonesische Tatsächlich sprach der Verurteilte zwar deutsch  , aber Reaktion herauszufordern. so gebrochen, daß die Möglichkeit eines Mißver­ständnisses feineswegs ausgeschlossen ist. Eine wesentliche Rolle in der Verhandlung spielte der Nachweis des Alibis. Von der Bevölkerung aus wurde der Verdacht auf ein Individuum gelenkt, das nach seinem ganzen Vorleben weit eher als Täter in Frage tam als Jakubowski. Als die er Verdächtige auferstande war, anzugeben, wo er sich an dem Mordage in der fraglichen Zeit aufgehal ten habe, erklärte der Vorsitzende leichthin, daß man auf Zeitaugaben auf dem Lande nicht el geben könne. Dem Angeklagten indessen wurde es zum Verhängnis, daß er nicht anzugeben ber­mochte, wo er sich in der fraglichen halben Stunde aufgehalten habe. Der Hauptbelastungszeuge war

Ausbreitung des Aufstandes auf Lissabon  .

Garde. Polizei und Infanterie auf Seite der Aufständischen. Standrecht in ganz Portugat.

die

London  , 8. Feber. Der Sonderbericht| Armee unter Mitwirkung der Bevölkerung die erstatter der Chicago Tribune" in Lissabon   mel: Ordnung wiederherzustellen habe, und geben det: Gestern morgens brach in Lissabon   eine Namen der von ihr gebilligten provisorischen Re­revolutionäre Bewegung aus, an der die repu- gierung bekannt. blikanische Garde, die Polizei und die Infanterie An der svanischen Grenze eintreffende Rei­

Als grundsätzliche Unterlagen für die Ver­handlungen wurden zwei Anträge der Vertreter von Deutschland   und England angenommen. Im Antrag der Deutschen   ist vor allem die Bedingung enthalten, daß der allrussische Verband die Bundesstatuten annehmen und befolgen muß, die Bundesstatuten annehmen und befolgen muß, daß der Kampf der Dissidentengruppen und der Zellen teilnahmen. Die aufständischen Streitkräfte be- jende aus Lissabon   brachten die bisher noch nicht ein Schwachsinniger, der nicht einmal in der Lage

nationalen Metallarbeiterbund an­

bau in den einzelnen Bändern einzu­stellen und der Anschluß dieser Grup- ferung hat zu den Waffen gegriffen und unterstüßt den Revolutionären die wichtigsten Bositionen stellen und der Anschluß dieser Grup- endgütiger Sieg ist sicher. Die ganze Zivilbevöl- rungstruppen in Oporto   eingedrungen sind und ben an die zuständigen dem Inter  - die Bewegung. Der Minister des Innern und der wieder entrissen haben. Die Eisenbahner im Süden geschlossenen Landesorganisatio- Minister des Aeußern wurden verhaftet. Demgegenüber erklärt die portugiesische Re­nen mit Hilfe des allrussischen Me tallarbeiterbundes durch zuführen gierung, sie habe in Lissabon   alle nötigen Vor­ist, und daß der allrussische Metallarbeiterverband lichtsmaßnahmen" gegen einen revolutio= sein Verhältnis zur Gewerkschaftsinternationale ( Amsterdam  ) klar und eindeutia festlegt,

Der Antrag der englischen Vertreter beinhal­tet neben der unbedingten Respektierung des Bun­desstatutes als absolut gültige Richtlinien die Be stimmung; daß keine Landesorganisation das Recht hat, sich in die inneren Angelegenheiten einer an­deren Landesorganisation eingumischen, die Selb

ständigkeit einer jeden Landesorganisation in bezug

auf ihre inneren Angelegenheiten muß vollständig respektiert werden.

Die Verhandlungen über diesen Punkt der Tagesordnung wurden hierauf bis nach der Aus­fprache mit den Russen vertagt.

Zum 2. Punkt: Eisen- und Stahlfartelle re­ferierte Genosse Reichel, Stuttgart  . Bei Ab­sendung dieses Berichtes war dieses interessante Referat noch nicht beendet, doch werden wir das selbe ebenfalls verlautbaren.

So weit der Bericht. Die russischen Metall­arbeiter stehen nun vor einer ernsten Entscheidung.

nären Streich getroffen. Zwei Lissaboner   Blätter sind wegen eines Verstoßes gegen die Zensur ver­boten worden. Der frühere Generalgouverneur in Port.- Indien fordert in einer Kundgebung die Regierung zum Rüdtritt auf.

Die Revolutionären in Oporto   teilen in einer öffentlichen Erklärung mit, daß die republikanische

Das Burgenland   lehnt sich nicht nach

Horthys Fremdherrschaft. Einmütige Kundgebung des Landtages gegen die

hochverräterischen Strömungen.

Wien  , 8. Feber.( Eigenbericht.) Der burgen­ländische Landtag hat heute einstimmig den An­trag der Sozialdemokraten angenommen, worin zunächst den Angehörigen der Opfer von Schat­ tendorf   das Beileid des Landtages ausgespro­chen wird. Dann heißt es weiter:

und Often sollen den Generalstreit erklärt haben. Die Regierung hat im ganzen portugiesischen Staatsgebiet das Standrecht erflärt.

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Englische   Kriegsschiffe nach Oporto  .

Gibraltar  , 8. Feber. Im Hinblick auf die revolutionäre Bewegung in Portugal   werden ein Kreuzer nach Lissabon   und zwei Torpedoboot zerstörer nach Oporto   entsandt werden, um die britischen Interessen zu schützen.

wegen Verstandesschwäche nicht zu bereid gen ver­war, sein Alter anzugeben, und den das Gericht mochte. Allein dieser Zeuge hatte bekundet, daß er den Angeklagten an dem fraglichen Tage mit seinem Seinde in der Richtung auf die Heide habe zugehen sehen. Dieser Zeuge ist inzwischen voll ständiger Geistestrantheit verfal­Len und befindet sich in der Irrenanstalt.

Noch niemals, so muß zur Ehre der deutschen Justiz gejagt werden, ist ein Mensch auf Grund eines so ich wachen und teilweise halt­losen Indizienbeweises zum Tode ver­urteilt worden. Keine Feststellung findet im Ur teil, bei der man sagen könnte, daß sie als Beweis für die Täterschaft gewertet werden könnte. Nichts als allgemeine Erwägungen, nichts als Anhalts­punkte, die genau so auf jeden anderen Täter hät sem Menschen die Zuziehung eines Dolmetschers verweigert hat, in einem Falle, in dem es um Le­ben und Tod ging, und daß man dann seine wider­spruchsvollen Angaben als Indizien gegen ihn ver wertet hat. Ob Jakubowski tatsächlich unschuldig hingerichtet worden ist, kann mit Sicherheit noch nicht gesagt werden.

Auffüllung der Gendarmerie auf den vorgeschrie- ten zutreffen können. Man bedenke, daß man die­

Der Landtag fordert endlich die sofortige benen Stand und die sofortige Ergänzung der burgenländischen Formationen des republikani­schen Bundesheeres.

Reubell bleibt trotz allem? Das Zentrum scheut vor dem Bruch mit den Deutschnationalen zurüd.

antworten soll.

Das im Auftrage der Deutschen Liga für Men­Berlin, 8. Feber.( Eigenbericht.) Im Falle rechte von dem Berliner   Rechtsanwalt Dr. Artur des deutschnationalen Ministers von Steudell soll Brandt betriebene Wiederaufnahme= die Prüfung der Akten noch heute abends, spä- verfahren wird darüber Klarheit schaffen. An alle Burgenländer   richtet die Volksver- testens morgen abgeschlossen werden. Der Reichs- Schon die Vorstellung, daß hier ein Mensch wegen Sie werden nun zu bestätigen haben, ob der Ruf tretung die ernste Mahnung, politische Kämpfe tanzler will Herrn von Kendell das Unter eines Mordes an seinem Kinde hingerichtet worden nach der Einheitsfront der kommunistischen   Ge- mit geistigen Waffen auszutragen und sich nicht werkschafts ruppen in den ein elnen Ländern ehr- verleiten zu lassen zu Gewalttafen, die nur immer ſuchungsergebnis mitteilen, auf das dieser dann ist, den er nicht begangen hat, ist zu grauenhaft und zu erschütternd, als daß man sich mit dieser lich gemeint oder nur eine taktische Phrase ist. neue Gewalttaten auslösen. Wenn vereinzelt Jezt ist die Gelegenheit gegeben, die Einheits- hochverräterische Elemente auftreten, so hat der Obgleich Dr. Marx noch nichts darüber mit Vorstellung überhaupt beschäftigen könnte. Eines front, und das ist der Internationale Metall- Landeshauptmann und die Landesregierung die geteilt hat, wie das Untersuchungsergebnis aus- aber ist nicht wegzuleugnen: daß hier ein Mensch, arbeiterbund doch für die Metallarbeiter der gan- Pflicht, mit aller Strenge gegen sie aufzutreten; gefallen ist, wird in der Rechtspresse doch schon der bis zum letzten Augenblick ſeine Unschuld be­zen Welt in erster Reihe, von oben herzustellen. öffentliche Angestellte, die sich solcher Verfehlun- behauptet, daß es günstig für Herrn von Steu- tenert hat, von dessen Unschuld nahezu die gesamte dell sein soll und daß der Reichskanzler feine Ver- Bevölkerung und alle die Personen, die mit ihm anlaffung nehmen wird, dem Innenminister die in Berührung kamen( mit Ausnahme der Rich­Grund der der Sitzung vorliegenden Anträge aber gen schuldig machen, sind sofort zu entlassen. ter), fest überzeugt waren, auf Grund eines Indi Niederlegung des Amtes zu empfehlen.

auch in den Bändern möglich, wenn die Russen mit ehrlichen Absichten zum Verhandlungstisch fommen.

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K.

Die Verhandlungen mit den Russen gescheitert.

Sie wollen auf die Auflösung der Zellen nicht

eingehen.

Die Burgenländer   wollen gleich allen anderen Oesterreichern Friede und Freundschaft mit allen Nachbarn, Frieden auch mit Ungarn  , Freundschaft au.) mit dem ungarischen Bolt, aber mit Leidenschaft lehnt das Burgenland  die Zumutung ab, jemals wieder unter unga­rische Fremdherrschaft zu gelangen.

Nach dem der Sozialdemokratie bekannt gezienbeweises zum Tode verurteilt worden ist, der wordenen Material dürfte ein solches günstiges in den Annalen der deutschen Justiz wohl einzig Ergebnis wohl ausgeschlossen sein. Allerdings dastehen dürfte; und es ist nicht wegzuleugnen, daß hält man es für möglich, daß das Zentrum troß- gerade dieser Mann in einer Zeit, in der kaum ein dem Herrn von Reudell halten wird, um es nicht Todesurteil mehr vollstreckt zu werden pflegt, wegen dieses Falles zu einem Bruch der Stoali- auch hingerichtet worden ist, obwohl die tion kommen zu lassen. Ueber das von den Som medfenburgische Regierung nur einen Blick in die munisten eingebrachte Mißtrauensvolum gegen Urteilsgründe zu tun brauchte, um die Lüden den Innenminister wird voraussichtlich Ende der haftigkeit dieses Judizienbeweises" zu erkennen. deutschen   Woche abgestimmt werden.

Berlin  , 8. Feber. Der Sozialdemokratische Niemals wird das Land eine andere Staatenzu Pressedienst meldet spät nachts: Das Zentral- gehörigkeit anerkennen als die zum fomitee des internationalen Metallarbeiterverban- Baterland.

Karl Großmann  , Sekretär d. Deutschen Liga f. Menschenrechte E. V.