Freitag, 11. Feber 1927.

Was kostet Ford? In den letzten drei Jahren ist Henry Ford   dreimal das Anerbieten gemacht worden, sein Automobilgeschäft für eine Milliarde Dollar zu verkaufen, und dreimal hat er abge­lehnt. Diese Tatsache wurde durch die. Vernehmung eines Bankiers von Wallstreet  , John W. Prentiß, bekannt, der bei einem Steuerprozeß gegen Ford ver

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3ur Lohnbewerung in Wordböhmen. Ein Angriff auf die Gewerkschaft.- Vor schweren Kämpfen in der nordböhmischen Textilindustrie.

gleichen Augenblick kehrte Kovarik den Revolver I geht in diesen Tagen um 3 Uhr 39 Minuten auf gegen fib und 1ötete sich durch einen Schuß in und 8 Uhr 24 Minuten unter, scheint demnach 16 den Kopf. Was die Ursache der Tat des jungen Stunden 45 Minuten. Der Unterschied in der Tages. Mannes ist, konnte bisher nicht sichergestellt werden. länge zwischen dent 1. und dem 20. Juni macht nur Wie die Tage zunehmen. Am 1. Jänner ging 21 Minuten aus, denn am 1. Juni beträgt die die Sonne 8 Uhr 14 Minuten auf und 3 1hr 54 Tageslänge 16 Stunden 24 Minuten Bekanntlich haben auf Grund der Teuerungs­verhältnisse die Textilarbeiter Nordböhmens die Minuten unter, die Tageslänge an diesent Tage Zwei Einbrecher von Gendarmen erschossen, ein Bohnverträge gekündigt und eine Erhöhung der nommen wurde. Prentiß erklärte, Ford habe ihn betrug 7 Stunden 40 Minuten. Am 15. Jänner fer dritter verlegt. Der Gendarmerie in Oberce Löhne um 15 Prozent verlangt. Die Unterneh ausgelacht, als er ihm dieses Anerbieten gemacht hat. der Sonnenaufgang auf 8 Uhr 7 Winter, her rekwe an der böhmisch- mährischen Grenze fam zur mer haben lange Zeit nichts von sich hören laſſen, Untergang auf 4 Uhr 13 Minuten, die Tageslänge Stenntnis, daß am vergangenen Samstag das in der obzwar bereits am 15. Jänner ein vertragsloser Feuer in einem Krankenhaus. In Furtwan machte 8 Sunden 6 Minuten aus. Aut 2. Feber Einsamkeit liegende Gehöft des Landwirtes Franz Zustand eintrat. Sie teilten lediglich der Arbeiter­gen im Schwarzwald   ist in der Nacht zum Montag( Lichtmeh) ging die Sonne 7 Uhr 43 Minuten auf Blajat, unweit der Ansiedlung Turowka, ausraubt schaft mit, daß sie noch atcht in der Lag: wären, um drei Uhr früh im Städtischen Krankenhaus ein und 4 Uhr 45 Minuten unter, die Sonne schien werden soll. Das Anivesen wurde von Genen zu den Forderungen Steung zu nehmen( dic Großfeuer aus corochen. Das Feuer war im D 9 Stunden 2 Minuten. Am 15. Feber wird die besetzt und kurz nach 22 Uhr kam es zwischen einer Vorbereitungen zum Industriellenball dürften geschoß entstanden und griff rasch auf das dritte Sonne 7 Uhr 20 Minuten aufgehen und 5 Uhr 10 ganzen Gruppe von Einbrechern, die sich eingestellt viel Zeit in Anspruch genommen haben) und er­Stockwerf über. In aller Eile mußten daher fämt Minuten untergehen, die Tageslänge macht schon hatten und gerade eine Fensterscheibe ausschneiden klärten, daß sie den Vertrag bis zur Entscheidung liche Kranke in Sicherheit gebracht werden. Die Be 9 Stunden 50 Minuten aus. Am 1. März fällt der wollten, und der Gendarmerie zu einem Zusammen- anerkennen wollen, wenn dies auch auf der Ge­kämpfung des Feuers war wegen der Kälte und des Sonnenaufgang auf 6 Uhr 50 Minuten, der Unter- stoß. Die Einbrecher, die mit Jagogewehren aus genseite der Fall ist. Erst am 31. Jänner 1. J. hohen Schnees sehr schwierig; die Motorsprisen gang auf 5 Uhr 36 Minuten, die Tageslänge stellt gerüstet waren, wandten sich zur Flucht, wobei sie auf erhielt die Union der Textilarbeiter eine Zuschrift, fonnten erst nach längerer Zeit in größerer Tiefe sich auf 10 Stunden 46 Minuten. Am 21. März, die Verfolger mehrere Schüsse abgaben. Das Feuer in welcher von den Unternehmern der Vorschlag genügend Wasser fassen. In derselben Nacht zer Frühlings Anfang, fällt der Sonnenaufgang auf wurde erwidert. Einer der Einbrecher wurde er unterbreitet wurde, daß der Vertrag für Reichen­störte ein Großfeuer in Bleichheim bei Freiburg   6 Uhr 4 Minuten, Sonnenuntergang auf 6 Uhr ichossen, ein zweiter starb während der Ueber- berg, Tannwald, Friedland, Rumturg, Warns­drei Wohnhäuser und zwei Scheunen, 12 Minuten, die Tageslänge stellt sich demnach auf führung ins Počateter Krankenhaus. Ein drittes dorf, Schönlinde, Schluckenau   auf ein Jahr Tod eines Eiskunstläufers. Auf der Eisbahn 12 Stunden 8 Minuten. Am 31. März geht die Mitglied der Einbrecherbande wurde verlegt, doch unverändert berlängert werden bon Pontresina( Schweiz  ) stürzte der Berufs- Sonne 5 Uhr 40 Minuten auf und 6 Uhr 30 Minu fonnte es entkommen. Die Gendarmerie stellte feft, fo II. Diesem Vorschlage wurde die übliche eisläufer 2. Larsen bei der Borführung einer komi- ten unter, es ergibt sich eine Tageslänge von 12 daß die Räuber aus der Gemeinde Altplatz bei Neu- Begründung beigefügt, die die Textilarbeiter schen Nummer Erste Eislauflektion", wobei er den Stunden 50 Minuten. In den einzelnen Monaten haus stammen. Am nächsten Tage wurde dort ein bei allen Lohnverhandlungen zu hören be­Anfänger danstellte, so unglücklich, daß er auf der nimmt die Tageslänge zu um 1 Stunde 14 Minuten gewisser Thomas Hubeny verhaftet. Die Erschoffenen kommen. Daß jedoch die Unternehmer bei die­im Jänner, um 1 Stunde 44 Minuten im Feber, heißen Johann Studeny und Karl Vrba. Nach zwei fer Lohnbewegung die Arbeiterschaft niederringen um 2 Stunden 4 Minuten im März, um 1 Stunde Brüdern des Vrba, die an dem Raubzug teilgenom- wollen, beweist, daß sie das ganze nordbogmæ Eine Kindesleiche im Koffer. Im Aufbewah 55 Minuten im April, um/ 1 Stunde 31 Minuten men hatten, wird geforscht. Der Plan iſt von einem Gebiet zu einem Kampfgebiet zusammenziehen. rungsraum des Eisenbahnfundbüros in Salle im Mai, bis dann die Sonne in den Tagen vom Mitglied der Bande der Gendarmerie verraten Von Schluckenau   bis Raspenau   sollen die Textil­arbeiter niederge.ämpft werden. Obzwar it ch feine Verhandlungen stattgefunden haben, stellt die Unternehmerorganisation an die Gewerkschaften cin Ultimatum, daß sie bis spätestens 12. Feber 1. J., 12 Uhr mittags mitzuteilen haben, ob sie gewillt sind, den Unternehmer- Vorschlag anz meh­Stahlwerksverbandes über die europäische   Eisen- men oder nicht. Gleichzeitig haben sie Fch an und Stahlindustrie als gesichert anzunehmen. die Textil- Arbeiterschaft mit einem Flugblatt ge­Wenn wir die derzeitige Leistung der im wandt, in welchem sie dieser weiszumachen ver­Stahlwerksverband vereinigten Werke mit 27.5 suchen, daß es unmöglich ist, eine Lohnerhöhung Beratungen der Metallarbeiterinternationale. Millionen Tonnen feststellen, hiezu noch Außenfei zu gewähren. Man hat als der Arbeiterschaft Als Ergänzung und Abschluß unserer Be- ter, vor allem England mit 12.3 Millionen Ton- anstatt einer Lohnerhöhung ein papierenes Flug­richte über die mehrere Tage währenden Beratun nen rechnen, haben wir eine faft gleichwert.ge blatt in die Hände gedrückt, von dem die Arbeiter­gen des Zentralkomitees des Internationalen industrielle Produktionskraft wie die amerikanische   schaft beſtimmt nicht fatt werden kann. Obzwar

Stelle tot liegen blieb.

schritt man infolge starken Verwesungaperuchs gur 20. bis 23. Juni ihren höchsten Stand erreicht. Sie worden. Untersuchung der vorhandenen Fundstücke. Dabei fand sich in einem Koffer die Leiche eines Kindes. Der Koffer ist am 20. Dezember auf der Station Gotha   in einemt Eisenbahnwagen vierter Klasse ge­funden und am 30. Dezember nach Halle gebracht worden.

Volkswirtschaft.

Die Konzentration in der Eisen­

industrie.

Neues Verfahren gegen Tollwut  . Dem österret­chischen Professor Dr. Hemp: foll es gelungen fein, ein neues Heilverfahren gegen Tollwut zu entdecken. Tollwut kann danach in etwa fünf Tagen mit nahe­Bon zu vollkommener Sicherheit geheilt werden. 3063 Benjonen, die im Jahre 1926 nach Biffen toll­wütiger Hunde oder Staben in das den daß nur zur Behandlung eingeliefert waren, sind nur vier über das Referat und Beschlußfassung zum Punft von 45 Millionen Tonnen pro Jahr derzeit noch von Organisation zu Organisation verhandelt

Personen gestorben.

mann, die mit ihm im

1,

ten werden.

2 der Tagesordnung: Eisen- und Stahllartelle" an der Spike steht. Hier stehen sich zwei Mächte nachzuholen. Darüber referierte Genosse Reich gruppen gegenüber, die in absehbarer Zeit zu Stuttgart  : einem gewaltigen Ringen in den Weltmarkt antre­Als Gewerkschafter müssen wir die Struktur­veränderungen in der Industrie scharf beobachten, weil die Schaffung von Monopolen durch Zusam­menfassung der Mehrheit der Betriebe einzelner weige für die gesamte andere Industrie, ja für die gesamte Wirtschaft von den verhängnisvollsten Folgen sein kann. Die vollständige Vertruſtung der Eisen- und Stahlindustrie ist nurmehr eine Frage der Zeit.

Einen Säugling mit Nadeln und Drahtstücken gefüttert. Aus Friedland wird gemeldet: Von der Gendarmerie wurden die in Mildeneichen wohn­haften Personen, u. zw. der 22jährige Franz Leh­gemeinsamen Haushalte lebende Anna Krause und deren 24 Jahre alter Binder Josef Strause verhaftet und dem Bezirks. gerichte in Friedland eingeliefert. Sie sind beschul­digt, versucht zu haben, das sieben Monate alte Kind des Lehmann und der Krause ums Leben zu bringen, Wie mächtig die Stahlgemeinschaft bereits ist, indem sie dem hilflosen Säugling abgewidte rostige Nadeln sowie etliche Drahtstüde eingegeben haben. geht daraus hervor, daß sie über ein Stapital von Das Kind, welches naturgemäß ichiver erfrankte und 1.325,000.000 Goldmark verfügt und Betriebe mit bor   Schmerzen ununterbrochen schrie, wurde erst 250.000 Arbeiter in ihr zusammengefaßt sind. Ge­über Drängen der Großmutter zu einem Arzt gelingt es noch, die englischen Werke zum Anschluß bracht, worauf verschiedene Drahrſtücke auf natür zu gewinnen, wird die dann in der Stahlwerks­lichem Wege wieder ausgeschieden wurden. Das be- gemeinschaft vereinigte Stapazität nicht viel hinter dauernswerte Kind ist trotz der folgenschweren under des amerikanischen   Eisen- und Stahltvustes menschlichen Behandlung bisher noch am Leben ge- zurüdstehen. blieben. Bisher ist der Besitz der Stahlwerksgemein schaft 59 Bergwerksgesellschaften mit 160 Schäch Bluttat eines Fleischerlehrlings. Das Pilsner ten  , das sind 25 Prozent der gesammten deutschen| Tagbl." meldet: Montag abends gina der im Pilsner Steinkohlenförderung, weiters 72 Eisenwerfe mt Eisenbahnerkonsum beschäftigte Fleischerlehrling Sto- 507 Abteilungen und 85 Hochöfen. Da in Deutsch  varit mit einer gewissen Olga Pruba spazieren. Ohne land insgesamt 208 Hochöfen stehen, von denen daß zwischen den jungen Leuten irgendein Streit ein erheblicher Teil st llgelegt ist der überwiesende oder ein Mißverständnis entstanden wäre, zog Ko Teil der deutschen Hochofenproduktion in den Sön varik plötzlich aus der Tasche einen Revolver, schlug den des Stahlwerksverbandes. Das geht auch aus damit gegen das Mädchen an und drückte ab. Das der Leitungs; ffer hervor, nach der von 18 Mil­Projektil verfehlte aber zum Glüd fein Ziel und lionen Tonnen Gesamtkapazität in Deutschland  ging über den Kopf der Pruha hinweg. Das zu 12 Millionen Tonnen, das sind zwei Dr.ttel im Tode erschrockene Mädchen sprang im ersten Augen- Stahlwerksverband. vereinigt sind. Wenn wir blick zur Seite, besaß dann aber sobiel Geistesgegen hiezu noch die Rationalisierung der Produktion wart und wollte auf Kovarif zugehen, um ihm die und die Stillegung aller weniger leistungsfäh gen Waffe zu entreißen. Sie kam aber zu spät, denn im Betriebe in betracht ziehen, ist die Herrschaft des

Dr verpozte Inschenier. Humoreske. Mundart des Teplitzer Erzgebirges. Von Rudolf Hantschke.

dr

Kome emo( 1) dr Hinken- Paul ei, de Gechwal­der Arethele.' s wor ke Mensch drinne als de neiche Praktikante, e blutjunges Bärschl.

" 1

Is de dr Carre ni drhome?" frohte der Paul. Nein". johte der junge Mensch ,,, der Herr Apotheker   ist verreist, doch der Herr Provisor fommt in einer kleinen Weile."

Su su, verreist." Do kroßzte sich dr Paul ei fann Pubve. Wort'n mer halt e finkl bis dr Harr Provise kimmt dern zu dan jung'n Bärschl hot er fe Zutraun gebott Wie denn, wenn dar sich ei de viel'n ichin ni richtig ausfennt und ' s ärschliche drwischt. drno is' s Walleer fartig( b). -Himmel- Kreiz! wu rd dr Probisr fu lange ſtact. Na warft's balt brubiern. amende versteht Far junge Karle doch ewos. Er must ju a feine Studie gemacht bonn  . Ei Gott's Nom, war mer's bolt verfuchu.

Momit kann ich dienen?" frohte the dar

hinter'n Lodn: the.

,, Och Gott mer lieber junger Harre, ich ho' s schu e por Tän( be fu fehr ei mann Ranz'n. Kinn Se mer nicht gahn derfür?"

,, ja. das kann ich schon. Sie wollen also ein Stopfmittel?"

Ne, ne, grode s funtrere brauch ich.' s gieht schu e poor Täg( h) niche."

,, So. so, dann geben wir holt ein Lariermit tel." Ar verstieht doch wos, duchte de Paul, weil ar dos Ding glei' bann lateinisch'n Nom'n kannte.

halt ollerhand Frog( o) n' n Baul stell'n. Dos mußter ar, doss ar e bissl de Ortschaft'n und de Leite fenn'n lagnte.

Seid wohl nicht von Eichwald? Gewiß da oben vom Gebirge. Wie heißt es doch gleich?" -- ,, Och Se menn Ziewald, ne, ne, ich bi bu Hindorf."

Der Internationale Metallarbeiter hat seinen Standpunkt hiezu nicht nur in einer Entschließung festgelegt, es wurden auch Beschlüsse gefaßt, defer mächtigen Kapitalsorganisation eine zum Schutz der Arbeiter befähigte Gewerkschaftsorganisation gegenüber zu stellen.

Gewaltige Aufgaben erwachsen unseren Ge­werkschaften mi diefer Entwicklung, die sie nur bewältigen fönnen, wenn die Arbeiter gefchloffen hinter ihnen stehen und ihre ganze moralische und materielle Kraft in ihnen vereinigen.

werden soll und dieser Vertrag noch gültig ist, haben sie trotzdem die Organisationen ausgeschal­tet und sich direkt an die Arbeiterschaft gewandt. Aus dieser Vorgangsweise ist zu schließen, daß die Unternehmer einen Angriff gegen die Arbeiter­schaft planen. Was sie für eine Stellung ein­nehmen werden, können wir heute noch nicht voraussehen, aber wir vermuten, daß die Unter­nehmer mit jedem Arbeiter einen Ginzelvertrag abzuschließen beabsichtigen. Es ist möglich, daß die Unternehmer nach dem 12. Feber, falls die Arbeiterschaft nicht akzeptiert, die Einstellung der 9prozentigen Hellerzulage androhen und nachher den Arbeitern erklären, daß sie bereit sind, die Hellerzulage weiter zu zahlen, wenn die Arbeiter Als 3. Punft wurde der im August tagende ohne Gewerkschaften diesem Vorschlag der Unter­Metallarbeiterkongreß beraten und mit Rücksicht nehmer zustimmen. Die Vorgangsmeise der auf das Verhandlungsresultat mit den Russen be- Unternehmer ist nichts anderes, als eine heraus­schloffen, die Russenfrage von der Tagesordnung fordernde Provokation, welche sich die Arbeiter­des Kongresses abzusetzen. schaft auf keinen Fall bieten lassen kann. Wiv Aus dem Bericht der Delegation, die der I. empfehlen daher der Arbeiterschaft M.-B. im September nach Amerika   entfendet trengste Disziplin zu halten und kei­hatte, geht hervor, daß der amer kanische Maschinen Revers zu unterschreiben. Wir nenbauerverband mit über 100.000 Mitgliedern empfehlen ferner den Betriebsausschüssen, sich be­sofort in das Metallarbeiterkartell des amerikani- triebsweise in teine Verhandlungen über die schen Gewerkschaftsbundes mit 16 Verbänden und Lohnforderungen einzulassen, sondern die Unter­543.000 Mitgliedern auf Grund eines Konferenz- nehmer sind an die Gewerkschaften zu verweisen. beschlusses dem Bund beigetreten sind. Der Be- Die Forderung der Arbeiterschaft ist voll berech richt wurde mit Beifall aufgenommen. Auch der tigt, denn die Lebensmittelpreise sind in der große Ozean ist kein Hemmnis mehr für die wei- lebten Zeit bedeutend gestiegen. Die Löhne in der tere Fonzentration der Arbeiterschaft. Tschechoslowakischen Republik sind nieoriger als

Das was die Metallarbeiter sich hier erarbei- in tet haben, ist d'e Einheitsfront der Metallarbeiter der Welt, die Einheitsfront der Tat, nicht d'e Ein heitsfront der Phrase. Mögen daraus auch unfere Arbeiter in der Tschechoslowakei   zu ihrem Heil lernen.

R.

verschiedenen anderen Industriestaaten. Deutschland  , die Schweiz  , Desterreich und England haben bedeutend höhere Löhne als die Textil arbeiter in der Tschechoslowakischen Republit. Bei Lohnverhandlungen in diesen Staaten wird der Arbeiterschaft immer der niedrige Lohn der tsche­choslowakischen Textilarbeiter vor Augen gehalten " Ja, ju so wos, e Ladiermitt'! brauch ich." bergahn, mer finnt'' s a enner gut'n holb'n und erklärt, daß im Ausland es unmöglich ist, höhere Löhne zu bezahlen, wenn die tschechoslowa Der junge Monn, dar no ni lange do wor Stunde dermochn." und sich ei dr Geg( h) nd no ni su austannte, tot' n Apothekerpraktikanten gunge ite e Lichttischen Textilindustriellen durch die niedrigen Ar­beitslöhne ihnen Konkurrenz machen können. Die auf, denn de Paul duchte, ar frog( h) te' n uc aus, Basten, welche in der Tschechoslowakischen Repu im dernoch de Medezie ze moch'n. blik die Unternehmer zu tragen haben, sind be Dar junge Mensch wor e Scholt und gunge stimmt nicht höher als in anderen Staaten. In a glei af' n Paul feine Gedank'n ei, frohte noch den nordböhmischen Textilgebieten dürfte int allerhand und noch jeder Antwort gob ar wieder Durchschnitt der Lohn pro Woche Ke 130 nicht e voor Truppen ei' s Flaschel. Endlich wor's übersteigen. Aus all diesen Ursachen sind die bu( l). angeführten Gründe der Unternehmer nicht stich hältig, denn es wäre möglich, die bescheidenen Forderungen der Arbeiterschaft zu erfüllen. Auf feinen Fall fann die Arbeiterschaft sich die Pro votation der Unternehmer gefallen lassen, sondern sie muß den Vorschlag der Unternehmer ablehnen. Allerdings muß heute schon betont werden, daß die Vorgangsweise der Unternehmer die Textil­arbeiterschaft zum Kampfe zwingen dürfte Aber vor einem solchen Kampf fönnen die Textil­arbeiter nicht zurückschrecken, sondern sie müssen ihn aufnehmen, um nicht vollends em Spielball in den Händen der Industriellen zu werden. Am nächst'n Toe( b) e frieh. der Herr Prakti- Die Entscheidung ist heute noch nicht gefallen. Die fante botte famt de Rullod'n on Apothekenfanstern einzuberufenden Konferenzen werden erst zu dem ei de Hieche gezoach) n, rufte der Baul zer Türe Unternehmervorschlag Stellung nehmen. Gejagt nei: Schie qui'n Morg( h) n Sarré!"

" Von Hindorf? So. fo. fagt an", do drbei ,, So das trinket auf einmal aus. Es wird nohm er e ganz flenes Flascht aus' n Schränkt schon helfen. 2 Kronen und 50 Heller bekomme Hindorf, wo liegt denn das? wohl da abwärts ich." in der Ebene?", Ne, ne, do sein Se am Hulz wag( b) e, Hindorf leibt do dribn", do zeig( h'te ar mit fanner aruk'n Sulzmachrpfute iber'n Kochl­uf'n hie. Sindorf leiht am Bargobhange."

,, So. so, ant Beroabbange." Do schitt ar mit braun'n Zeigh)' s Flaschl holb vu( ll).

zer

Wie heißt Ihr denn?" Ich?, Hinke Paul." " Paul Sinke." Do nohm ar wiedr e laschl Hand und gob e vor Truppn nei ei de Medzie. Ju, ju, Sinke Paul beek ich. 3 Peter und Paul bo ich mann Nomstog( b), dos heeft, blus nochmitt g( b). Viermitti( b) hot'n dr Peter. Do is odr a af ndorf' s Fest. Do miss'n Se hint fumm Harre."

Dr junge Mensch lochte und frob( h) te wettr: ist es denn weit von bier nach Hindorf?" ,, Ni ganz dreivaril Stund'n."

,, Nicht ganz dreiviertel Stunden" wiederhulte dar, Harr Praktikant und gob wieder vu enn andern Flaschl e por Trupp'n ei de Medzie.

,, Halt!" schrie dr Paul und fule' n Apethefer­praktikanten ci de Orme, doss Se sich ni amende

Do wure dr Paul wiedr mistrautsch. Blus zwe Kronn fufzrg( b) Hallr. do konn ni olls darzu sei und ock su e flenes Flaschel. Dos a gerode heinte der Harre ni derheme is.

Vir dr Apothekentiere tote dr Paul& Flascht ausfauf'n und mochte sich geschwinde am Wag( b) denne ar wullte ei einer holbn Stunde drheme sein und wor's a.

"

Ei, ei, meine Fundschaft von Gestern. Na. gangsweise der Unternehmer und ihre Heraus­Ei, ei, meine Fundschaft von Gestern. Na fann jedo schon heute verden, daß die Vor­hat das Mittel gewirkt?" forderung nicht gerade eine friedliche Stimmung erzeugt hat. Alle unorganisierten müssen die Situation erkennen, denn in einem Fingblatt wird ausdrücklich mitgeteilt, daß niemand mit einer Sonderstellung rechnen kann.

Ich fog( h)' Ihnen, grußortia( h). Odr wifft Ihr lieber Harre, Ihr hätt' fill'n ni Apothek'r larna, on Eich is e Inschenier verpott, Ihr hott dos su genau ausgemass'n,' s hot gestimmt bis of enn vartel Zull genau, bis zin Häuft. Wenn sich's Batterhus'nband! ni verknötert hätte, wäre olles gutt gang'."

( Aus der Erzgebirgs- Zeitung".)

Textilarbeiter, feftigt daher Euere Organisationen. Es heißt in der gegenwärtigen Zeit werben, werben und zum Kampfe rüsten!