Br. 264. 15. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Douneetag, 10. November 1898.
Der jetzt beigelegte Konflikt über Faschoda ist nur eine Theilerscheinung der Vorgänge in Afrika gewesen, woselbst die beiden rivalisirenden Mächte Frankreich und England mit ihren Gebieten aneinanderstoßen. Beide Staaten haben ganz ungeheure Landstriche des schwarzen Erdtheils ihrer Botmäßigkeit unterworfen und verfolgen muausgesetzt das Bestreben, ihre Besitzungen das felbst weiter auszudehnen, sei es in Form der Werbung fefter Kolonien, sei es in Form des Protektorats oder der Ertheilung politischer Vollmachten an Privat- Erwerbsgesellschaften. Ueber den gegenwärtigen Standpunkt, bis zu dem die Auftheilung Afrika's zwischen diesen beiden Mächten gediehen ist, giebt unsere beistehende Starte ein anschauliches Bild. In derselben sind sämmtliche Kolonial- bezw. Staatsgebiete Afrika's durch deutliche Abgrenzung dargestellt, und be sonders ist das britische und das französische Gebiet von einander unterschieden, ersteres( vergl. die Zeichenerklärung) durch schräge Schraffirung feiner Flächen, letzteres durch Punktirung derfelben. Diejenigen Grenzlinien, welche auf grund fester Vertragsabmachungen zwischen den betreffenden Grenznachbarn endgiltig bestimmt sind, sind in der Karte durch eine starke schwarze Linie hervorgehoven; da, wo diese Umgrenzung durch ine solche starke Linie fehlt, ist die Grenzfrage noch eine offene, was in vielen Fällen zu vorübergehenden Differenzen führen kann.
Das Gebiet bei Faschoda am oberen Nil, der Baar el Ghazal, ist dasjenige, um welches es sich bei der sogenannten Faschoda- Frage handelt. Die französische Expedition des Majors Marchand war bekanntlich vom Ubangi , einem rechten Nebenfluß des Kongo, aus Nordosten bis
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X. Generalversammlung des Verbandes der Glacéhandschuhmacher Deutschlands .
Burg, den 8. November 1898. ( Vormittags- Sigung.)
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zum Orte Faschoda vorgedrungen, und hat dabei das Gebiet von Baar el Ghazal durchquert. Wenn jetzt auch die Expedition Marchand aus Fafchoda zurückgezogen wird, so ist damit die Frage, welchem Staate der Baar el Ghazal zugehören soll, noch keineswegs entschieden. Eng land beansprucht denselben unbedingt für sich und beruft sich dabei darauf, daß im Jahre 1893 zwischen England und Deutschland eine Abmachung bezüglich dieser Gebiete im oberen Sudan dahin getroffen ist, daß eine Ausdehnung des deutschen Gebietes von Kamerun aus nach Osten nicht über eine gewisse nordwestlich verlaufende Linie, die in unserer Karte stark punktirt an gegeben ist, erfolgen dürfe. Die Linie bewegt fich ungefähr auf der Wasserscheide zwischen den linken Zuflüssen des oberen Nil und den rechten Zuflüssen des Ubangi bezw. dem oberen Laufe Sharider, der bekamtlich in den Tsadsee mündet. Bu jener Zeit war das Gebiet von Ubangi von den Franzosen noch nicht offupirt, wie es jetzt der Fall ist. Es ist jetzt anzunehmen, daß England auf grund jener deutsch - englischen Abmachung sich das alleinige Recht der Besitzergreifung das Baar el Ghazal gegen jeden anderen Staat, also im vorliegenden Fall gegen Frankreich wahren wird. Somit erhält das in unserer Karte dargestellte Gebiet, selbst wenn augenblicklich die Offupirung Faschoda's rückgängig gemacht wird, ein ganz besonderes Interesse und man kann vorausschen, daß es noch zu eingehenden Auseinandersetzungen zwischen Frank reich und England hierüber kommen wird. Unfer beistehendes Kartenbild, welches die gesammiten Besitzverhältnisse in Afrika darstellt, hat daher ein über den gegenwärtigen Zeitpunkt weit hinaus reichendes Interesse.
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führungen an. Leid beklagt sich über nicht befriedigende Bericht erstattung vom Internationalen Handschuhmacher Kongreß, habe
aber über die prinzipielle Saltung nicht zu flagen. Sammer
bacher verliest die. Briefe, die den Fall Erlangen betreffen, und macht dem Redakteur bittere Vorwürfe.
Redakteur Stelefeld rechtfertigt sich nochmals gegen die Angriffe und wahrt als Redakteur sein Selbstbestimmungsrecht, das er sogar durch Aufgabe seines Redaktionspostens wahren werde. Die Debatte wird bis zum Schluß der Vormittags- Sigung fortgesetzt. Nachmittags- Sizung.
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Eingelaufene Druckschriften.
Von der Nenen Zeit"( Stuttgart , Dick' Verlag) ist soeben das 7. Heft des 17. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Die Probe aufs Exempel. Landwirthschaftlicher Arbeitermangel und Zur Taftit der GewerkArmenpolitik in der Schweiz . Von Ruſticus. schaften. Von W. Gewehr. Die preußischen Sparkassen und das Prole= tariat. An der Schwelle des neunzehnten Jahrhunderts. Eine natur: wissenschaftliche Umschau von Dr. Friedrich Knaner. In eigener Sache.- Notizen: Zur schädlichen Wirkung des Bronzestaubs. Das Thaunerwesen. Feuilleton: Eine Unzivilifirte. Erzählt aus dem russischen Leben von Olga Kobylansta.( Fortsetzung.)
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Bur Berathung steht der Bericht der Redaktion des Handschuhmacher". Redakteur Stelefeld konstatirt einen Aufschwung des Organs, dessen Abonnentenstand sich seit 1893 von 2900 auf 3700 gehoben. Prozesse sind mehrfach zu führen gewesen. Alsdann geht er ein auf die Klagen über die Nedaktion. Die Klagen erstreden sich nicht auf die prinzipielle Haltung, sondern Nach einem Schlußwort des Vertreters des Verbandsausschusses, Von der„ Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen auf die redaktionstechnische Seite. Der Redakteur Stelefeld Gieled, erfolgt die Annahme einer von Leid- Berlin en-|( Stuttgart , Diet' Berlag) ist uns soeben die Nr. 23 des 8. Jahrgangs soll unrechtmäßiger Weise Berichte zurückgewiesen haben, auch feien gebrachten Resolution folgenden Inhalts: Die Generalversammlung zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Die Berichte verstümmelt worden. Weiter wünschen Mitglieder eine Viel- erwartet von der Redaktion des" Handschuhmacher", daß sie in Zuleischnoth. Die Hausindustriellen Arbeiterinnen in der Berliner Blusen, feitigkeit des Organs. Stelefeld geht auf diese nicht neuen funft den Beschlüssen des Verbandsausschusses( Preßkommission) unterrock, Schürzen und Trikotkonfektion Von Gertrud Dyhrenfurth. Be Aus der Bewegung. sprochen von Henr. Fürth . II. Klagen ein und vertheidigt sein Recht, Berichte, die zu lang oder nachkommt." Hierauf wird der Redaktion Decharge ertheilt. Feuilleton: Die Proletarierfrau in der neueren französischen Lyrik. Von H. Thurow. stilistisch unverwerthbar sind, umzuarbeiten. Durch die Umschreibung Mohring- Liegniz hatte den Antrag gestellt, eine Aussprache Notizentheil von Lily Braun und Klara Bettin: Weibliche Fabrikfei aber kein Bericht verdorben" worden. Artikel beleidigenden über die bei großen Streits einzuschlagende Taftit zuzulassen. Nach inspektoren.- Sozialistische Frauenbewegung im Auslande. Publitas Inhalts habe er zurückgewiesen, so vor allem Berichte dem Leid sich hiergegen ausgesprochen, erfolgt Ablehnung des tionen zur Frauenfrage. Frauenarbeit auf dem Gebiete der Industrie, aus Erlangen . Der Verbandsausschuß habe die Aufnahme Antrages und lebergang zu Punft 4 der Tagesordnung:" Berathung des Handels und Verkehrswesens. Frauen Stimmrecht. Frauens des Erlanger Berichts verlangt, trotzdem er( Stelefeld) über das sogenannte Filialwesen, die Hausarbeit und leberzeitarbeit bewegung. der Ansicht gewesen sei, der Bericht habe einen beleidigenden, resp. Beschlußfassung etwaiger Maßnahmen dazu. Es liegen hierzu Die„ Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer strafbaren Inhalt. Hätte der Ausschuß absolut die Auf- neun Anträge vor, die sich bis auf zwei gegen das Filialwesen, die für 1898 unter Nr. 2970) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspost- Zeitungsliste nahme verlangt, dann hätte er( St.) sogleich die Redaktion Haus- und eberarbeit und gegen den Stücklohn wenden; von den Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. niedergelegt. Auf die Klage über nicht genügende Vielseitigkeit des beiden letzten Anträgen erklärt sich einer für Beseitigung des Organs sei nur zu erwidern, daß einmal die langen Versammlungs- Stücklohnes und der andere verlangt, daß Beschlüsse der Ortsvereine markt- Berichte( Herausgeber Dr. Jajirow), Berlin , Verlag von H. S. Her Der Arbeitsmarkt", Monatsschrift der Bentralstelle für Arbeitsberichte den Raum für andere Sachen wegnehmen, dann aber halte für die Mitglieder des Ortes statutarische Giltigkeit befizen. mann. Die als Organ des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise" er die Redaktion es für besser, den„ Handschuhmacher " als ein Branchen- Der Antrag Arnstadt : von einer bestimmten Zeit an feine fcheinende Zeitschrift enthält in Nr. 2: Die Tarifbewegung im deutschen organ zu leiten. Vor allem sei die Bitte auszusprechen, fürzere Be- Haus- und Nebenarbeit zu dulden, wird von Roth zurückgezogen, Buchdrudergewerbe. Situationsberichte aus einzelnen Gewerben: Ars richte einzusenden. da er sich von der den Antrag für nicht gut durchführbar hält. beitermangel im Kohlen- Bergbau und Eiſenindustrie; Betriebseinschränkungen Gieled geht im Auftrage des Verbandsausschusses auf zwei Nachdem sämmtliche Anträge turz begründet sind und hierbei in der Bigogne und Kanimgarnbranche; Saisonwechsel im Baugewerbe. Streitfälle ein, von denen der eine den Ortsverein Berlin , der die Schädlichkeit der Haus- und Ueberzeitarbeit geschildert ist, erfolgt Lage der Zimmerer. Situationsberichte aus einzelnen Pläßen: Chemnit; andere den Ortsverein Erlangen betrifft. In der ersteren Sache stehe eine Spezialdiskussion über die Anträge, welche sich auf die Beseitigung Schweinfurt ; Freiburg i. Br.; Ulm. Haushaltungskosten, Konsum: Bu nahme des Pferdefleisch- Konsums; Kartoffelversorgung der rheinisch- westder Ausschuß auf Seite der Redaktion, in der zweiten Angelegenheit der Haus- und Nebenarbeit bezichen. Wasner- Stuttgart hält fälischen Industriegebiete. Einfluß des Mittellandfanals; sichtbares Preisstehe er auf Seite des Ortsvereins Erlangen . Der zweite vom Orts- ein kleines Referat hierüber und schlägt vor, den Vorstand zu verzeichniß in den Bahnhofs- Restaurants; Lebensmittelpreise im Ottober. verein Erlangen eingesandte Bericht hätte aufgenommen werden beauftragen, dem Fabrikantenverbande die Forderung auf Abschaffung Lohnbewegungen: Internationale Streifstatistik. September Oktober; können, da er keine Beleidigung enthalte. Der Ausschuß habe als der Haus- und Nebenzeitarbeit zuzusenden. An der Diskussion be- Streits in Deutschland , Desterreich Ungarn, Schweiz im Oktober. höchste Beschwerde- Instanz Beschluß gefaßt, jener Bericht solle theiligen fich 17 Redner, unter denen sich auch Legien befindet. Arbeitsmarkt im Oktober. Verwaltung der Arbeitsnachweise: Der Arbeitspublizirt werden. Da sich aber die Redaktion dem Beschluß nicht Letterer hält die Organisation für start genug, um im Sinne nachweis als Kampfmittel; Stadtzentralen und Nachbarschaftsverbände; Mittheilungen unterordnet, sei die Frage zu erörtern, ob die Redaktion verpflichtet Wasner's vorgehen zu können. Würde nach Wasner's Vorschlag ge- Rangordnung der steierischen Arbeitsvermittelung. sei, die Beschlüsse des als Preßkommission thätigen Ausschusses zu handelt, dann komme erst die richtige Bewegung für die Frage in Arbeitsnachweise. Beitrittserklärung; Bersammlung des Verbandes zur Verband deutscher aus deutschen Arbeitsnachweis- Verbänden: respektiren. Fluß. Und letteres sei sehr nöthig. Förderung des Arbeitsnachweises im Regierungsbezirk Düsseldorf . Von Leid Berlin und Hammerbacher- Erlangen gehen gleich- Um 7 Uhr abends ist die Diskussion noch nicht beendet. Es ist aber der nächsten Summer an erscheint der Arbeitsmarkt" am 15. jeden falls auf die Redaktionsführung ein und schließen sich Gieleck's Aus- mit Gewißheit die Annahme des Vorschlages Wasner vorauszuschen. Monats. sämmtliche Gastwirths- Artikel Dresdenerstr.
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