Bette 2.

Nordböhmen .

Zetschen: Mittwoch, den 2. März.

Losdorf und Heidenstein: Wittwoch, den 2. März. Wilsdorf: Donnerstag, den 3. März.

Birligt: Freitag, den 1. März.

Mittelgrund: Freitag, den 4. März. Kalmswiese: Freitag, den 4. März. Bensen: Samstag, den 5. März. Algersdorf : Samstag, den 5. März. Franzenthal: Samstag, den 5. März. Großwöhlen: Samstag, den 5. März. Ober- und Nieder- Ebersdorf: Samstag, den 5. März. Hochdobern und Güntersdorf: Samstag, den 5. März. Groß- Priesen: Sonntag, den 6. März. Mariaschein: Freitag, den 4. März. Pömmerle: Samstag, den 5. März. Peterswald: Sonntag, den 6. März.

*

Ueber die Versammlungen in Ost- und Südböh­ men eine Uebersicht zu geben, sind wir heute noch nicht in der Lage. Genosse Dr. Strauß spricht Sonntag, den 6. März in Braunau , Halbstadt. In Trautenau hat bereits am letzten Sonntag eine unge. mein machtvolle Versammlung stattgefunden, in der Genosse Schäfer referierte, in Mies spricht Sonn tag, den 6. März, Genosse Goldschmidt.

In Mähren

Petersdorf: Sonntag, den 6. März, Gen. Bindner.[ Senftleben: Sonntag, den 6. März. Johannesthal: Sonntag, 6. März, Gen. Lindner. Freihermersdorf, Roschendorf, Brättersdorf: Sonn Soßenploß: Sonntag, den 6. März, Genosse Sit bl. tag, den 6. März, Genosse JoI. Füllstein: Sonntag, den 6. März, Genoffe üb. Groß- Glodersdorf: Sonntag, den 6. März, Genosse Liebenthal: Sonntag, den 6. März, Genosse Hüb 1. Wesely.

Geppersdorf: Sonntag, 6. März, Gen. Burtert. Staaje: Sonntag, den 6. März, Genosse Tis. Reigelsdorf: Sonntag, den 6. März, Gen. Burkert. Röwersdorf: Sonntag, 6. März, Gen. Burkert. Spachendorf: Sonntag, den 6. März, Genosse Tit. Alt- Lubliß: Sonntag, den 6. März. Schönwiese- Rohlbach: Sonntag, den 6. März, Genosse Petershofen: Sonntag, den 6. März, Genoffe Jo kl. Jägerndorf: Dienstag, den 8. März. Witlowig: Dienstag, den 8. März, Genosse Tiv.

11 I rich.

Romeise: Sonntag, den 6. März. Ruttelberg- Rammer: Sonntag, den 6. März. Sillersdorf: Sonntag, den 6. März, Gen. Mayer. Friedersdorf: Sonntag, den 6. März, Gen. Kolbe. Seifersdorf- Wiese: Sonntag, den 6. März, Genosse

So I be.

Würbenthal - Einsiedel: Sonntag, den 6. März Genosse Heeger. Karlsthal: Sonntag, den 6. März, Gen. Heeger. Groß- Raaden: Sonntag, den 6. März, Genosse Buresch.

Mittwoch, 2. März 1927.

Inland.

Die Bauförderung im sozialpolitischen Ausschuß. is

Prag , 1. März. Der sozialpolitische Ausschuß des Abgeordnetenhauses setzte heute die Beratun gen über den Bauförderungsentwurf fort, kam aber damit nicht weit, weil die Regierungspar­teien scheinbar nicht recht wagen, mit so einem elenden Gesetz vor die Bevölkerung zu treten, und sich über die definitive Fassung noch nicht einigen fonnten.

In Tschechisch- Tetschen hat bereits am Sonntag Es wurde eine sehr lebhafte Debatte eine sehr gut besuchte Protestversammlung stattgefun abgeführt, in welche von unserer Seite die Ge­den, in der Senator Genosse Bolach referierte. nossen Taub und Schuster wiederholt eingrif Obwohl in der Anfündigung der Versammlung allen fen, doch wurde die Beschlußfassung über die wich Parteien volle Redefreiheit zugesichert worden war, tigsten Bestimmungen, nämlich über die Höhe der hatten es die deutschen Regierungspar- staatlichen Garantie und die Form, in der sie ge­teien vorgezogen, in der Versammlung nicht zu währt werden soll, ausgesetzt. Ebenso wurde die

erscheinen.

Wie die Agrarier an den Zöllen verdienen.

An dem Steigen der Getreidepreise über 900 Millionen K, an der Teuerung der Kartoffeln über 800 Millionen.

Kartoffeln,

Entscheidung über den Abschnitt ohn schiedsgerichte" vertagt, da die Vertreter aller sozialistischen Parteien erklärt haben, daß diese ganze Einrichtung für die Arbeiterschaft wert­Los sei, wenn nicht gleichzeitig die Preisgerichte wieder aktiviert werden.

Zum§ 2 wurde ein Zusabantrag des. Gen. Taub angenommen, wonach die Enteignung von Bauplätzen auch zugunsten von Konsumgenossen

wurden dann auch Lagerhäuser einbezogen. Dem weiteren Antrag des Genossen Taub, daß Unter­stützungen aus dom Ertrag der Losanleihe allen Baugenossenschaften erteilt werden können, welche sich verpflichten, Staatsbeamtenwohnungen zu er­stellen, wurde insofern entsprochen, als diese Aus­legung in den Motivenbericht aufgenommen wird.

Seit dem Frühjahr 1926, insbesondere aber! Noch empörender ist es, wenn man die Teue- schaften erfolgen kann. Auf Antrag der Agrarier seit der Einführung der festen Zölle auf Getreide, rung der finden in den kommenden Tagen unter anderem Ver- find die Preise der pflanzlichen Nahrungsmittel sammlungen des Genossen Niegner in 3naim, gewaltig gefficent. Das lehrt die nachstehende des Brotes der Armen, in Erwägung zicht. Die Nennowiß und Ober- Gerspiß statt, Genosse Taublebersicht. Die Preise der einzelnen Ge- Kartoffelernte betrug 16,562.858 Meterzeniner, die spricht in Mährisch- Trübau und Zwittau, Genosse treidearten betrugen in Kronen: Preissteigerung seit März 50 Stronen, so daß die Seeger, Montag, den 7. März in Neutitschein . Weizen Korn Gerste Hafer Bevölkerung allein an 210.40 132.32 164.79 142.61 195. 128.14 149.08 142.92 198.69 122.82 144.22 138.90 209.15 131.28 152.61 143.71 153.90

Schlesien .

1926

Jänner Feber

Troppau : Donnerstag, den 3. März, Gen. Seeger. März Freudenthal: Samstag, den 5. März, Gen. Polach. April Oderberg : Donnerstag, den 3. März, Gen. Jokl. Mai Budmantel: Samstag, den 12. März, Gen. Polach. Juni Freiwaldau : Sonntag, den 13. März, Gen. Pol a ch. Suli Olbersdorf: Donnerstag, 3. März, Gen. Lindner. Auguſt Fulnek : Donnerstag, den 3. März.

November Dezember

1927 Jänner

September Freistadt : Donnerstag, den 3. März, Gen Vesely. Oktober Nesselsdorf: Donnerstag, den 3. März. Söhl: Freitag, den 4. März, Genosse Beier. Přivoz: Freitag, den 4. März, Genosse Tip. Mouendorf: Freitag, den 1. März, Gen. Mend I. Wagstadt: Freitag, den 1. März, Genosse Jotl. Schillersdorf: Samstag, 5. März, Gen. Rutsch a. Gotschdorf, Samstag, den 5. März, Gen. Lindner. Weißkirch, Samstag, den 5. März, Genosse übI. Schönau: Samstag, den 5. März. Wigstadtl: Samstag, den 5. März, Gen. Vesely. Bolatip: Samstag, den 5. März, Gen. Tit. Bransdorf: Sonntag, den 6. März, Gen. Buresch. Bennisch: Sonntag, den 6. März, Gen. Tip. Seblnih: Sonntag, den 6. März.

Engelswald: Sonntag, den 6. März. Zauchtel: Sonntag, den 6. März. Bodenstadt: Sonntag, den 6. März. Bielau: Sonntag, den 6. März. Haatsch: Sonntag, den 6. März, Gen. Nutsch a. Ludgerstal- Petershofen: Sonntag, den 6. März Ge noffin Sohberger, Troppan. Groß- Darkowiß: Sonntag, den 6. März, Genosse Kutscha.

Klein- Darlowitz: Sonntag, 6. März, Sen. Kutsch

Hoschiallowitz: Sonntag, den 6. März, Gen. Sieg mund.

a.

214.132.27

144.­

148.26

159.83

142.36 136.03

225.50 135.18 142­235.27 153.35 147.­235.76 165.50 175.50 228.90 174.70 172.86 231.90 188.91 189.35 137.15 240.- 207.64 187.18 138.85

240. 208.19 179.50 139.48

Preissteigerung bei diesem einen lebens­wichtigen Nahrungsmittel den Agrariern 828,142.900 bezahlen

mußte.

Genosse Taub benüßte überdies die Gele genheit, mit einer groben Demagogie der Natio nalbemokraten abzurechnen. Herr Matoušet hatte nämlich auf einer Tagung seiner Partei behaup Rechnet man Getreide und Kartof tet, daß er im sozialpolitischen Ausschuffe den An­trag auf Reform der Krankenversiche feln zufammen, ergibt sich eine Breis trag gestellt babe, den nationaldemokratischen An­teigerung von nicht weniger als rung der Angestellten ehestens in Ver­1.737,849.517 oder eindreiviertel handlung zu ziehen. Genosse Taub konnte feststel fen, daß Herr Matoušet feit Monaten nicht mehr Milliarden Ke, eine geradezu unheimitglied des sozialpolitischen Ausschusses ist und daß weder er, noch ein anderer Abgeordneter einen solchen Antrag gestellt hat. Dom Vorsitzenden Cuřit blieb nichts anderes übrig, als die Fest­stellungen des Genossen Taub zu bestätigen.

liche Zahl.

Wer nur einigermaßen Zahlen zu lesen ver­239.90 211.70 184.04 145.88 steht, wird von dem Ergebnis dieser Berechnung Da nun das Statistische Staatsamt die Ernte- erschüttert sein. Wir haben es in der Tschechoslo­ergebnisse bekanntgegeben hat, kann man leicht bewafei mit einer chronischen Wirtschaftskrise zu tun, rechnen, wieviel die Agrarier an der Steigerung Wassenarbeitslosigkeit und Sturzarbeit sind an der der Getreidepreise verdient haben. So beträgt die Tagesordnung, Weizenernte 3,777.891 Metergentner, die Steige rung der Weizenpreise seit Mär; 41.41 Rronen, so daß der Verdienst an der

Hunger, Elend und Sorge find täglicher Gast bei den Arbeitern.

Preissteigerung bei Weizen allein 155,683.591 beitersfrau ihren Kindern nicht genug zu effent beträgt. Bei

Korn

beträgt die Ernte 6,013.285 Metergentner, die Preissteigerung seit Mär; 88.88 Stronen, so daß der Gewinn der Agrarier

nur am erhöhten Preis allein 534,460.770 Ke beträgt. Die Gerstenernte betrug 4.210.581 Meter sentner, die Preissteigerung 39.82 Stronen pro Meterzentner,

der Nebergewinn der Agrarier an Gerste demnach

Bobrownik: Sonntag, den 6. März, Genosse Sieg- ner,

mund.

Ellgoth: Sonntag, den 6. März, Gen. Siegmund. Rosmüß: Sonntag, den 6. März, Gen. Wagner. Sultichin: Sonntag, den 6. März, Gen. Wagner.

Stiebnig: Sonntag, den 6. März. Hennersdorf: Sonntag, 6. März, Gen. Lindner.

Die Frieda.

Novelle

von Friß Bondy.

,, Nein, wissen Sie, liebe Frau Struje ", meinte auch Frau Dottor Westphal, ich bin gewiß nicht fleinlich, aber da muß ich Ihnen schon dringend abraten. Man kann doch nicht so mir nichts, dir nichts einen fremden Mann ins Haus lassen; wenn nachher etwas fehlt, gibt das immer pein­liche Geschichten."

Etwas eingeschüchtert verteidigte Frau Kruse ihre übertriebene Güte.

Er sieht wirklich sehr honett aus. Gar nicht wie ein Arbeiter. Er hat sich mir sogar vorge­stefft. Lembke heißt er. Er ist Monteur irgend wo bei einer großen Fabrik und hat auch schon Leute unter sich. Ich glaube, er hat ganz solide Absichten."

167,665.335.

die Preissteigerung 6.98 Kronen, Die Haferernte betrug 7,435.089 Meterzent­der Gewinn der Agrarier an Hafer demnach 51,896.921.

An der Preissteigerung des Getreides haben daher die Agrarier insgesamt 909,706.617 glatt verdient.

phal eine Schauergeschichte zu erzählen, die Frau Studienrat Höhm mit ihrem Mädchen passiert

war.

fein Mensch hatte was gemerkt und cines schönen Tages war das Malheur da und dieses clende Geschöpf hat doch richtig das Kind umgebracht. Sie glauben gar nicht, was Höhms für Scherereien damit gehabt haben...!"

Die arme kleine Frau Kruse war ein wenig blaß geworden. ,, Mein Mann behauptet ja schon längst, daß bei der Frieda etwas los wäre, aber der denti immer gleich an solche Sachen..."

Frau Struse brach ab und wurde rot, weil sie sich bewußt wurde, dunklere Winkel der Gedanken­gänge Herrn Kruses preisgegeben zu haben.

Die andern Damen lächelten mild und Frau Doktor Westphal fragie scherzhaft:

eigenen Frau an solche Sachen denken..." ,, Da sollte er doch lieber mal erst bei seiner

Noch immer nichts in Aussicht," fragte mit verschmitten Lächeln Fräulein von Lessenthin, für das jede Anspielung darauf, daß andere Menschen Das ist alles gut und schön, aber nehmen nicht bloß in platonischen Beziehungen ſtanden, Sie mir's nicht übel, liebste Frau Struse, soweit eine Labung war. darf man nun doch nicht gehen." Frau Rechts- ,, Was denken Sie nur! Bei diesen schlechten anwalt Wetzien geborene von Pahlbow faß fer- Zeiten..." wehrte Frau Kruse ab. Nein, nein, zengerade auf ihrem Fauteuil und sah die kleine wir müssen noch mindestens zwei Jahre warten. Frau Kruse an, wie die diversen Generale von Dann ist mein Mann Proturist, und Vati hat mir Pahlbow vom hohen Roß herab einen Bleinen Leutnant angesehen haben möchten. Wenn bei versprochen, uns zu einer kleinen Villa zu ver­helfen..." meinem Vater sowas passiert wäre..."

überaus gewagt.

Und gevade in einer solchen Zeit, wo die Ar­geben fann, hat man die Zölle auf die lebensnot­wendigsten Nahrungsmittel erhöht, damit die Agrarier eindreiviertel Milliarden Mehrgewinn einsteden können und gleich Vampyren aus den Knochen der arbeitenden Bevölkerung das Mark faugen fönnen. Ein solcher Klassenegoismus der Besitzenden muß die leidenschaftlichste Empörung jedes Arbeiters und Angestellten hervorrufen, der noch Blut in den Abern hat.

Die arbeitende Bevölkerung muß den Agrariern sowie den Parteien der Regierungs­mehrheit überhaupt die Antwort auf diese Politit der Aushungerung der Massen des Bolles geben; zunächst in den Versammlungen der deutschen sozialdemokratischen Partei, die in den nächsten Tagen allerorts stattfinden werden und später gründlich bei den Wahlen. Die Ab­rechnung wird den Vampyren der arbeitenden Bevölkerung nicht erspart bleiben!

Die nächste Sigung wurde für Donnerstag, den 3. März, hal 10 Uhr vormittags, anberaunit; auf der Tagesordnung steht neben der Bauförde­nung noch das Gesetz über die Versorgung der Tängerdienenden Unteroffiziere.

Die Slowaken machen Schwierigkeiten. Die flowakischen Volksparteiler hielten am Montag in Preßbung eine Situng ihrer parlamentarischen Fraktion ab, worin namentlich über die Steuer­reform verhandelt wurde. Sie faßten den Beschluß, eine Erhöhung der Grundsteuer nicht zuzulaffen, sondern auf gewissen Begünsti gungen für Kleinlandwirte und Gewerbe­treibende zu bestehen und außerdem in den Steuer­kommissionen eine Zweidrittelmehrheit für die Mit­glieder der Landeskulturräte u. Handelskammern zu fordern. Bezüglich der Verwaltungs­reform stellte der Slub fest, daß der Entwurf vor dem Eintritt der Slowaken in die Regierung ausgearbeitet wurde; die Partei behalte sich daher das Recht der Kritik bor ; der Slub werde im verfassungsrechtlichen Ausschuß Abände­rungsanträge stellen.

Die Sozialversicherung der Angestellten und Journalisten. Einer Deputation gegenüber hat, wie mehrere Blätter berichten, Blätter berichten, Professor Dr. Schönbaum erklärt, daß die Vorlage betref=

VI.

Von dem Preis für ein Abendkleid, das Fran Doktor Westphal sich bei einer vorzüglichen und Das Zusammentreffen mit Gustav Lembke sooo bescheidenen Hausnäherin hatte machen las hatte der Frieda Glüd gebracht. Sie war gleich fen, gelangte man mühelos zu einem ausgiebigen Montag morgens, nachdem Herr Lembke sich wie­Gespräch über das Stadttheater, das diesjahr gar der der Aufsicht seiner Arbeiter zugewendet hatte, nichts taugte. zu einer Vermittlerin gegangen. Bloß drei Stun­

Zwischendurch trank man Tec, den die den brauchte sie auf der harten Bant im Vorzim­Frieda, von den drei Gästen eingehend studiert, mer neben vergrämten Stolleginnen zu verbringen. hereingebracht hatte, und schließlich verabschiedete Dann wurde sie hineingerufen und der Frau man sich, denn Frau Rechtsanwalt Wezien und Charlotte Kruse vorgestellt. Fräulein von Lessenthin hatten Abonnementstag Frau Kruse war noch sehr jung und erst im Theater, es wurde eine Neueinstudierung von wenig mehr als zwei Jahre verheiratet. Sie Deimat" gegeben, das wollte man doch nicht ver- stellte die üblichen Fragen, machte ein zufriedenes fäumen. Gesicht, als sie das glänzende Zeugnis sah, das Frau Hauptmann Pogge der Frieda außer den Stullen mitgegeben hatte, und erklärte sich bereit, es zu versuchen.

,, Spielt die Werdenberg die Magda," fragte Frau Kruse.

Ja, und denten Sie bloß, was man sich er­So kam die Frieda in das Haus des Herrn zählt," erregte sich Fräulein von Lessenthin und begann, bereits im Vorzimmer, eine längere Ge- Way Struse, der Beamter der Sommerzialbant schichte, die von den Zuhörerinnen mit passenden war und ein mäßiges Einkommen, aber gute Zu­funftsaussichten hatte. Kruses lebten dementspre Ausrufen wie: chend ziemlich einfach in einer Dreizimmerwoh­nung. Ein Zimmer für das Mädchen hatten sie nicht, aber diese Frage war durch den genial kon­struierten Stüchentisch einigermaßen befriedigend Die arme Fran fann einem leid tun...!" gelöst. Die Frieda war ja von den zehn Sommer tontrapunttiert wurde.

,, Gott , ich sage...!"

,, So ein Standal

,, Eine so gute Familie...!"

Aber auch das mußte ein Ende finden. ,, Auf Wiedersehen, liebe Frau Struse! Und vielen Dank für den entzückenden Nachmittag!"

sagte Frau Dottor Westphal.

,, Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen wegen Wehien erhob warnend den Finger.

faisons her an bescheidene Schlafgelegenheiten ge­wöhnt.

Wichtiger war ihr, daß Frau Kruse Herrn Lemble Sonntag nachmittags den Zutritt ins Haus gestattet hatte und auch ein Auge zudrückte, wenn der Küchentisch Sonntag abends erst sehr spät in

Die beiden andern Tamen fanden es auch nungen des Ehepaars Struse, glitt dann über Ihres Mädchens gesagt habe, Frait Rechtsanwalt feine nächtliche Funktion trat. Villenpreise im besonderen zu Preisen im allge­,, Und wissen Sie," begann Fräulein von meien. Die Inflation war noch in voller Blüte, Lefsenthin die Sache von einer andern Seite her das Thema des billigen oder teuern Einkaufs zu beleuchten, bei diesen Leuten- che man es daher unerschöpflich. sich versicht, ist so ein Mädchen in andern Um- Sowas tönnen mur Valutaschieber zahlen," ständen... bemerkte Fräulein von Lessenthin zu den meisten Zu diesent Punkte wußte Frau Doktor West- Dingen.

Schöne Grüße an Herrn Struje !" rief Fräu­lein von Lessenthin und dann fügte sie leise hinzu: ,, ich habe wieder hundert tschechische Stronen von meinen Gästen bekommen, fragen Sie ihn doch mal, ob man noch immer fremdes Geld behalten

foll.

Denn aus Pictät für jenen ersten Nachmittag ihrer Bekanntschaft ging die Fricda mit Herrn Lembke jeden Sonntag abend ins Sino, und die­jelbe Pietät verpflichtete die beiden, auch die Stun­den nach den Kino miteinander zu verbringen wie damals, als man sich fennen gelernt hatte. Darüber waren vier friedliche Monate ver­( Fortseßung folgt.)

gangen.