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Borträge.
Eine Auseinandersetzung über den Marrismus.
Der Film.
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Donnerstag, 10. März 1927.
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Sozialdemokratische Studentengruppe Am Freitag, den 11. März, um halb 8 Uhr
Imogen Robertson, die aus München geflüchtete Filmbiva, unterzeichnete einen Vertrag mit„ ll ntted Artists", ebenso auch Nils Asthe'r und abends, veranstalten wir gemeinsam mit den tschechischen Genossen einen Vortrags- und Diskussions Corinne Griffith. abeid über
Pola Negris neuer Film betitelt sich„ Die Frau auf Probe". Die Vorlage benützt ein Theaterstück von Ernst Vajda. Nach Fertigstellung dieses Filmes beabsichtigt sie Guropa zu besuchen. In Hauptsache gedenti sie sich in Paris aufzuhalten, um die französischen Filmateliers zu besichtigen. Von Paris dürfte sie wahrscheinlich auch nach Berlin sie in der Hauptrolle des Filmes Rachel" auftreten, der das Schicksal der großen französischen Tragödin behandelt.
Kleine Chronit.
Die deutsche und tschechische Arbeiterbewegung
im Wandel der Geschichte". Referent: Genosse Dr. Emil Strauß . Der Vortrag findet im Wintergarten( Zimni Masarykbahnhof, statt.
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Zurnen und Sport.
Arbeitersport.
Frau Rubin tröstete sich jedoch bald, als sie fah, daß sie als zweite Frau doch etwas zu kurz kommen würde. Sie verlangte daher die Rückgabe des Geldes. Der Rabbi hatte jedoch das Geld nicht mehr beijamUnd als der Skandal immer größer wurde, Die Filosoficka jednota" veranstaltete Diens verklagte der Rabbi die Frau wegen Erpressung. tag abends in einem Hörsaal der schechischen Uni- Frau Rubin drehte den Spieß jedoch um und verflagte ihrerseits den Rabbi wegen Bigamic. versität einen Vortrag über den historischen MateDies die Vorgeschichte. vialismus, der der erfie in einer Vortragsreihe über Die Angeklagte Zlata Rubin scheute sich nicht den Morgismis überhaupt ist. Der Referent war während ihrer Vernehmung, die intimsten Einzelhei der Professor der Philosophie an der tschechischen ten aus ihrem Zusammenleben mit dem Rabbiner Universität Dr. Emanuel Rádi, der eine Darstel Schapiro zu erzählen. Sie ging bei der Schilderung Tung und Kritik des historischen Materialismus gab, der Einzelhetten so weit, daß einige Frauen den Zu aus der hervorging, daß Rádl ein ausgesprochener hörerraum verließen. Der dritte und vierte Tag fahren.. Nach ihrer Rüdfehr nach Hollywob wird zahrada) des Hotel Monopol", gegenüber dem Revisionist ist, der bei seiner Kritik des Margismus brachte dans die Aussagen Schapiros. Schapiro von diesem fast nichts mehr übrig läßt. In der erklärte unter Eid, daß er mit der Rubin Debatte trat ihm deshalb in ausführlichen Dartein Verhältnis gehabt habe. Troßdem bleibt Iegungen Genoise Dr. Strauß entgegen, welcher es aber unerklärlich, daß er ihr in New York einen an verschiedenen Beispielen die Richtigkeit des hifto. größeren Geldbetrag gab, damit sie sich die Leibesvischen Materialismus nachwies und zum Schluß frit cht abtreiben könne. Ganz entschieden bestreitet darlegte, daß der Marxismus in tschechischen Velke Schapiro, mit der Rubin eine Ritualehe geschlossen in Wirklichkeit niemals eine größere Bedeutung er zu haben. Der ganze Aft jei lediglich eine Komödie langt habe. Die schechischen Sozialdemokraten tien gewesen, denn statt die Worte auszusprechen,„ sei von einer naturrechtlichen, erhischen Auffassung des mir angetra ut", habe er leise die Worte gemur Sozialismus direkt in den Revisionismus, die tsche- melt, sei mir geschieden"! chischen Kommunisten vom Naturrecht direkt in den Leninismus geraten, ohne daß beide Parteien die Phase des Marrismus durchgemacht hätten. In ber Debatte sprachen noch mehrere andere Redner, so der tschechische Genosse Stolz, der auseinander setzte, daß der Margismus den tschechischen Intel Teftuellen in Form des Buches von Masaryk be. fannt worden sei, was aber selbst schon eine Kritik des Marrismus gewesen sei. Positive Darſtelungen des Mary'schen Systems gibt es in der tschechischen Literatur beinahe gar nicht. Außerdem sprachen noch Professor Linhardt und Dr. Sekanina, wor. onus der Referent in einem Schlußwort gegen die Ausführungen der Debatteredner polemisierte. Die zahlreich erschienenen Zuhörer folgten, dem Vortrag und der Debatte mit großem Interesse.
Gerichtssaal.
Ein töflicher Bunderrabbi.
X.
Vor dem Bezirksgericht in Przemys! wird jetzt ein sensationeller Prozeß verhandelt. Der 70jährige Wunderrabb: Schapiro aus dem Städtchen Radymin bei Przemysl reiste vor ungefähr einem Jahre nach Amerika , um Gelder für die Unterstügung von Notleidenden zu sammeln. Als Rabbiner gelang es ihm bald eine Konzession auf rituellen Wein von den amerikanischen Behörden herauszuschwindeln. Im trockenen Ame rika werden solche Konzeſſionen mit Gold aufgewogen. Der Wunderrabbi wollte die Konzeſſion ſchnell zu Geld machen, dem Geschäft stand jedoch eine Schvierigkeit im Wege. Die Konzession lautete auf den Namen des Rabbiners. Doch wozu ist man Wunderrabbi? Er beschloß ein Weib zu suchen, der er seinen Namen und die Konzession und sie ihm ihr Geld, na und vielleicht auch noch etwas Liebe geben könnte. Und es dauerte nicht lange und Frauen, junge und alte, schöne und häßliche, alle aber mit viel Geld, wurden duzendweise dem Rabbi aus Polen zuge schanzt. Von den Frauen, mit denen er bekannt wurde, gefiel ihm die 60 jährige Witwe Rubin, wohnhaft zulept in New York , ant besten. Beide wurden auch bald handelseinig. Auf einem New Yorker Standesamt unterschrieb der Rabbi ein Dokument in englischer Sprache, und die Rubin erhielt die Konzession und der Rabbi das Geld. Einen grö ßeren Betrag von diesem Geld sandte er seiner ersten Frau und Kindern nach Radymin, die nicht wenig überrascht waren, als der Dollarsegen sich so schnell und so reichlich einstellte.
Als der Wunderrabbi von Amerika genug hatte, schiffte er sich nach Europa ein. Die Rubin gab sich jedoch mit der Konzession allein nicht zufrieden; sie fühlte sich noch jung und lebensdurstig und wollte einen Mann haben. Als der Rabbi, der sic so plötzlich verlassen hatte, ihre Briefe unbeantwortet lies, be stieg die Verschmähte ein Schiff und dampfte ihm nach. In Radymin plaste dann die Bombe.
Ausgang.
Weshalb schreckt man aus dem Schlafe auf? „ Gleichheit" Weiskirchlig gegen Union" Tepliz Eine nicht unbeträchtliche Zahl von Patienten flagt 4: 0( 2: 0). Sicherer Sieg des Playbesizers, der dem Arz: in der Sprechstunde über nächtliches Auf bei einer planmäßigeren Arbeit des Stürmers be schreden aus dem Schlafe. Die einen berichten, daß deutend höher hätte ausfallen müssen, Eine allee. Als die Angeflagte aufgefordert wurde, sich zu sie zu Beginn des Einschlafens anit dem Gefühl meine Ueberraschung zeitigte das technisch einwand den Aussagen des Rabbiners Schapiro zu äußern, des Herbstürzens aus coiner Höhe auf freie und aufopfernde Spiel der Teplitzer Mannschaft, rief sie mit erhobener Stimme„ Die Juden in der schreden. Disse Form findet sich sehr häufig bei Sic bilden in der jetzigen Verfassung einen nicht Stadt erklären, der Rabbiner habe geschworen, daß nervösen Menschen. Recht interessant ist die leicht zu nehmenden Gegner. Das Spiel wurde er mit mir nicht einmal zu tun hatte, weil er nicht Erklärung, die der bekannte ungarische Arzt Jen- äußerst flott gespielt und war bis auf zwei grobe einmal, sondern mehrere Mal zu tun hatte." drajit für das Gefühl des Herabſtityzens gibt. Die Fouls Webers durchaus fair. Beiderseits fielen die Sireswerheuge stellen zu Beginn des Einschlafens Verteidiger durch gute' Abwehrarbeit auf; die halfEin Studentenduell mit tödlichem ihre Funktionen nacheinander ein; zuletzt das Haut- reihe der Weiskirchlißer war der des Gegners um gefühl. In dem Augenblick, in dem die Haut bedeutendes überlegen, während die Stürmerreihen Gra 8. März. empfindung des Einschlafenden erlischt, was von dem beiderseits nicht ganz befriedigen konnten. Schieds. Die Unfitte des Studentengweikampjes hat im letzten Rest des Bewußtseins gerade noch wahr richter Tg. Wirtgen gut. November bes verigen Jahres ein Menschenleben genoutmen wird, kommt nan plößlich ein Gefühl zu. Sportplatz Pihanken. ASK. La. gegen„ Bitto. vernichtet. stande, als wenn die Berührung des Körpers mit ria" Budmantel Ia. 2: 1, Eden 8: 5. Sonntag Nach der Darstellung der Anfloge hat sich fol- dem Bett auf einmal aufgehört hätte; und das wird den 6. März, standen sich die Mannschaften im gaudes abgespielt: In der Nacht zuni 12. November eben als Herunterſtürzen empfunden. Starke Raucher Serienspiel gegenüber. Ein überaus harter, zäher gab es in einem Grazer Kaffeehaus Streit unter mit übererregtem Nervensystem schrecken gleichfalls Rampf beider Mannschaften, welchen Pihanken für Sudenten. Hugo Bohrn, Mitglied der Verbin- des Nachts mehrmals aus dem Schlaf auf, aber ohne sich entscheiden konnte. ASK. konnte einige Minuten dung Ostmark, forderte hierauf für Rudolf Lo- Gefüh: des Serebsfärgens; dafür haben sie aber im nach Anstoß durch den Halbrechten in Führung nauer, den Erstchargierten der Verbindung, von Augenblick des Erwachens recht unangenehme Bc., gehen. Nun rollen schon vorgetragene Angriffe abdem Studenten Terpotis Genugtuung. Es sollte schwerden in der Herzgegend, ein Gefühl wechselnd gegen beide Tore, welche aber stets durch ein Säbelkampf bis zur Kampfunfähigkeit einer der des Zusammenzichens un enflopfens. Sobald die zäh arbeitenden Verteidiger vereitelt werden. beiden Teile ausgefochten werden. einige Tage mit dem Rauchen ausgesetzt wird, ver- Nach vieler Mühe gelingt es der Gästemannschaft
Der Zweifarpf wurde zur vereinbarten Zeit ichwinden Ausschreden und Herzbefchyverden vollstän- gleichzuziehen. Nach Halbzeit gelingt es dem ASK., auch ausgetragen. Als Gegner standen sich Lonauer dig. Schließlich ist noch das Aufschrecken bei Herz- das Viktoria"-Tor ein wenig zu belagern, jedoch und Terpotits gegenüber. Anwe end bei dem Zwei- musfelschwäche, besonders infolge Arterien ohne zählbare Erfolge zu erringen, da einige schöne fanpf waren außerdem die Sekundanten des Zonauer, verfaffung zu nennen. Hier wird eine Hebung Chancen vergeben werden. Von da ab bringen auch die Sekundanten des Terpotis, ein naparteiischer der Herzfraft bezw. Behandlung der Schleimhaut beide auf Sieg spielende Mannschaften eine zu harte Kampfrichter und zwei Aerzte. veränderungen, Besserung und Heilung des Auf- Note in das Spiel. Aus einem Gedränge vor dem schredens mit sich bringen. Der Laie hüte sich aber Tor der Gäste kann der Rechtsaußen das siegbrindevor, selbst die Ursache des Aufschreckens erkennen gende Ter für Pihanken erzielen. An diesem Reau wellen und sich und seine Familie zu beunruhigen. fultat fann von„ Biktoria" troy aller Mühe nichts Närt das nächtliche Aufschreder quälende Formen mehr geändert werden. Schiedsrichter Matzke, Boon, so suche er den Arzt auf. denbach, war dem Spiel ein gerechter Leiter.
Der Kampf hatte schon eine Sunde gedauert, ohne daß einer der Gegner eine schwerer: Verlegung erlitten hätte. Beim dreiundzwanzigsten Gang erhielt Terporis emen Dieb gegen das Kinn, der eine fünf Zentimeter lange Schnittwunde zur Folge hate. Dieser von Conamer geführte Sieb traf auch den Säbel des Terpotig. Er war so wuchtig geführt, daß die Spitze abbrach und dem Terporis in die rechte Brustseite eindrang. Terporis starb an innerer Verblutung. Gestern beganu vor dem Grazer Schwur gericht der Prozeß. Die Auflage gegen Lontaner lautet auf Verbrechen des Zweikampfes, gegen die übrigen Teilnehmer auf Verbrechen der Beihilfe zum Zweikampf.
Gegen 11 Uhr nachts wurde das Urteil gesprochen. Die Geschworenen beantworteten die Fragen wie folgt: Lonauer zwölf Nein, Bohrn und die andern Kartellträger und Sekundanten: vier( drei) Ja, acht( neun) Nein. Der Gerichtshof sprach sämtliche Angeklagten frei.
100 holländische Gulden 100 Reichsmart 100 Belgas.. 100 Schweizer Franks 1 Bfund Sterling 100 Lire. i Dollar
100 franzöfifche grants 100 Dinar
100 polnische Sioin
100 Bengös
100 Schilling.
Gelb Ware 1848.75 1854.75 802.50
798.50
468.62
648.75
471.621
631.75 168.27% 164.47% 149.17% 150.5719
38.61% 88.01
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IN TEPLITZ SCHONAU
TISCHLERGASSE NR. 6.
ging die Vieh haltung, die darin bestand, daß man einzelne Tiere, wie Wildschweine, fing und fic in fleinen Gehegen eine Zeitlang hielt, bis man ihr Fleisch benötigte.
Das sind nur so wenige Einzelheiten, die die „ Ein Malaienhäuptling von Selangor be- grundlegende Bedeutung aufzeigen sollen, welche richtete mir, daß die Besisi früher die Gewohndem Cunow'schen Buche für die Aufhellung der heit gehabt haben, ihre Dschungelfrüchte in Urgeschichte der Menschheit, insbesondere aber für ihren fleinen Sütten zu verzehren, die sie sich die Anfänge des Wirtschaftslebens zukommen. an den bekannten Fundstellen errichteten; aber Was Cunow über die Anfänge des Handwerks nachdem sie erkannt hatten, daß dieser Brauch( insbesondere der Kunst des Webens, die aus dem auf jenen Stellen das Aufwachsen einer über Flechten hervorgegangen ist), des Tausches( Hanflüssigen Zahl von Fruchtbäumen zur Folge dels), des Geldes fagt, ist ebenso interessant. wie hatte, gingen sie dazu über, die Früchte an die Darstellung der Kulturhöhe des alimeɣifani weiter abgelegenen Stellen zu verzehren, und schen Reiches der Azteken , des peruanischen Reis später suchten sie sich in jedem Jahr neue Plätze ches der Jukas- das einen ausgebauten Ver aus, um den Samen über weitere Bodenflächen waltungsapparat mit einer Beamtenhierarchic zu verstreuen." auswies und der Malayenstaaten Ostasiens , in
das da geboten wird, können nur wenige Tat- Naturgaben noch roh": Das Säen und Ernten haben die Menschen viel später durch Erfahrung Vicle sozialistisch: Schriftsteller haben sich gelernt. Cunow zitiert da das Werk eines For schon mit dem Urfommunismus beschäf- schungsreisenden, in dem anschaulich darüber ertigt, der in den Anfängen der Menschheits- zählt wird: geschichte Form und Grundlage des Lebens der Ueber die Anfänge des Wirtschaftslebens, die Völker gewesen ist. Cunow zeigt an den WirtEntstehung des Ackerbaues und der Viehzucht, des schaftsverhältnissen einer Reihe von Naturvölkern, Handels und der ersten handverksmäßigen Arbeit, Indianer Nord- und Südamerikas , Australier war bisher noch immer tiefes Dunkel gelagert.[ und Polynesier, Malaien und Afrifanegern, wie Das Verdienst, in dieses Dunkel mit der Fackel dieser Urfommunismus beschaffen war. Arbeitsder Wissenschaft einmal hingeleuchtet zu haben werkzeuge und Waffen waren als Erzeugnisse inund auf viele ungelöste Fragen eine Antwort ge- dividueller Arbeit auch individuelles Eigentum, funden zu haben, gebührt dem Berliner Universi- während der Boden Hordeneigentum getätsprofessor Genossen Heinrich Eunow) der wesen ist. Eine Aufteilung des Hordeneigentums den großangelegten Versuch einer Darstellung der unter die Einzelnen hat es in der Zeit primitiver Entwicklung der menschlichen Wirtschaft von ihren Wirtschaft niemals gegeben. Auch als die SorUranfängen bis zum modernen Kapitalismus den zu Stämmen auwuchsen, blieb das Stammunternimmt und in dem ersten der geplanten vier gebiet Allgemeinbesitz. Die Menschen, die den So hat man sich also die ersten Anfänge des denen es zu einem ausgebildeten Lehenewesen, Bände die Wirtschaft der Naturvölker Boden bebauten, besaßen nur ein Nußungsrecht Acerbaues vorzustellen, die in eine noch frühere ähnlich dem des deutschen Mittelalters. Sam. Hier darstellt. Wir haben es hier mit einem grund- an dem Stückchen Boden, das sie bearbeiteten, Zeit fallen als die Anfänge der Viehzucht. Die zeigt sich ähnlich übrigens wie in den Warflegenden Werke zu tun und können stolz darauf während das Eigentum daran Sache der Gemein- frühere gangbare Auffassung, daß die Naturvöl- genossenschaften der Indianer die Gleichsein, daß es ein Sozalist geschrieben hat. Die schaft war. Der Allgemeinbesitz an Grund und fer erst Jäger und Viehzüchter waren und erst artigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung der Fruchtbarkeit der materialistischen Geschichte auf- Boden, der von bürgerlichen Gelehrten so oft be- später zum Acerban übergegangen sind, läßt sich gesamten Menschheit und die Gesetzmäßigfassung tritt hier deutlich zutage, mit einem impo- stritten wird, ist nach dem fast überreichen Mate - nach den exakten Untersuchungen Cunows nicht feit von deren Ablauf, was nachgewiesen zu nierenden, dem Gebiete der Völkerfunde entnom- rial, das Cunow zur Stüßung seiner Behauptung, mehr aufrechterhalten. Es ist im Gegenteil an- haben eines der bleibenden Verdienste der matemenen Wissensstoff werden die vielfach im roman - beibringt, Tatsache. zunehmen, daß die Aufzucht von Bich viel rialistischen Geschichtsauffassung ist. tischen Halbdunkel liegenden Anfänge der Wirt- Ungemein fesselnd ist das, was Cunow wie- fpäter Eingang gefunden hat als der In dem hier besprochenen Buche hat Cunow schaft an das heile Tageslicht der Erkenntnis ge- der an zahlreichen Beispielen über die Anfänge Ackerbau, wenn auch der ursprüngliche Acker- wieder gezeigt, daß er einer der hervorragerdsten zogen. Aus der ungeheueren Fülle des Neuen, des Wirtschaftslebens erzählt. Die auf Nahrungsbau nicht die Seßhaftigkeit der Bevölkerung mit marristischen Historiker, vor allem aber der be criverb gerichtete Arbeitstätigkeit des Urmenschen sich gebracht hat. Der Boden wurde in primitiver deutendste sozialistische Ethnologe überhaupt ist. *) Heinrich Cantow: Allgem. Wirtschaftsgeschichte. bestand zunächst lediglich in dem Aufsuchen und Weise bebaut, war er ausgenüßt, zog man weiter Erster Band: Die Wirtschaft der Natur- und Halb- Ergreifen bezw. in der Ancignung roher Natur- und bebaute einen anderen Teil des HordenFulturbölfer.. S. W. Diet Nachfolger. Berlin 1926. produkte. Der Mensch verzehrte die ergriffenen bezw. Stammesgebiets. Der Vich zucht voran
E. St.