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Gegen die Radiozenfur!
Eine Interpellation unserer Abgeordneten an die Regierung.
Samstag, 19. Warz 1921. Während also die Zensur jede, auch die Teifefte Bor der Wiederaufnahme der deut ch Regung des Klassenbewußtseins der Arbeiterschaft unter dem Vorwand der politischen Neutralitat polnischen Wirtschaftsverhandlungen, rücksichtslos unterdrückt, durfte am Samstag, den Warschau , 18. März. Der deutsche Gesand: e 19. Feber, unter den Pressenachrichten des tschein Warschau , Rauscher, ist gestern hierher zuDie Abgeordneten Genossen Dr. Czech, Vertretern aller in Betracht kommenden Inter - choslowakischen Preßzbüros ungehindert folgende rüdgefehrt. Dem Vernehmen nach wurde der Taub und Genossen haben wegen der effenten und Stulturorganisationen zusammenseßt, eminent parteipolitisch gefärbte Meldung gesandt Gesandte von seiner Regierung bevollmächtigt, Handhabung der Radiozensur folgende wird nicht anerkannt. Dagegen sind die Ver- werden: der polnischen Regierung Vorschläge betreffend die Interpellation an die Regierung gerichtet: treter einiger deutscher Institutionen.in den großen„ Die Oppositionsparteien, namentlich die deut- Wiederaufnahme der Wirtschaftsverhandlungen schen bemühen sich, den Widerstand der Bevölkerung zu unterbreiten. In den nächsten Tagen werden Die Zenjurpraris übertrifft im Radiowesen Ausschuß des in feiner überwiegenden Mehrheit natürlich tich e chisch e it Radiobcirates aufge= gegen die Verwaltungsreform zu erregen, es schein: zwischen Außenminister 3alesti und Rauscher die an Umfang und Inhalt jede andere Zensur in nommen worden. Dabei ist aber weder ein aber, daß sie dantit niat einmal unter der deut diesbezüglichen Konferenzen stattfinden. der Tschechoslowakei , sei es die auf dem Gebiete der Presse oder des Theaters. Diese Radiozenjur ein Delegierter des Freien Radio. Vertreter der Arbeiterschaft, noch jchen Bevölkerung Widerhall finden."
richtet sich, was die deutschen Sendungen anlangt, unde s" zugezogen worden, ja jogar die follen, dann darf auch eine Stimmungsmache für gen aber längere Zeit in Anspruch nehmen dürf in erster Linie, ja fast ausschließlich, gegen die olkshochschule, die große deutsche Volfs die gegenwärtige Regierungsmehrheit und einzelne fen. Die veranschlagte Bausumme von 4.5 Mil bildungseinrichtung, in Brünn und in Mähren überhaupt, ist übergangen worden.
deutsche Arbeitersendung, deren Referenten und Themen vom Freien Radiobund'in der Tschechoslowakei " namhaft gemacht werden. Es ist charakteristisch, daß nicht ein mal der Name diefes Bundes jemals im Rundfunk genannt werden darf, daß er gleich bei der ersten deutschen Arbeitersendung fonfis. siert wurde, obzwar der Freie Radiobund" der einzige Bund deutscher Arbeiter Radio Amateure in der Tschechoslowati schen Republik ist, obwohl die Arbeiterschaft einen beträchtlichen Prozentsaz der Abonnenten stellt, obwohl der Freie Radio bund" schon vor einent halben Jahre seiner Mitgliederzahl nach mindestens an die zweite Stelle aller deutschen Radioorganisationen in der Repu blif aufgerüdt ist und obwohl seine Arbeit tot wendig dazu führt, immer neue Abonnenten zu schaffen.
Schon diese Tatsache allein beweist, daß dic Radiozenjur politisch und zwar im bürger Yichen, arbeitergegnerischen Sinne gehandhabt wird.
Weit mehr aber wird das durch die übrigen
Konfiskationen an der deutschen Arbeitersendung bewiesen, deren Vorträge wiederholt vollkommen unmöglich gemacht, oft durch brutale Streichungen entwertet, manchmal durch fleine Tüden und Aenderungen zum Teile um ihren Sinn gebracht werden.
In den Monaten Dezember 1926, Jänner und Feber 1927 hat die Zensur in folgenden Fällen eingegriffen:
Am 1. De ember hat sie aus einem Vortrag über„ Radio als Volksbildungsmittel" folgende zwei Absätze einfach gestrichen.
Obwohl die deutschen Radiosendungen in Brünn erst vor gauz furzer Zeit aufgenommen wurden, hat auch die Brünner Zensur bereits Vorträge vollständig unterdrückt. Es waren dies ein Vortrag des Professor Schweiger über Arbeiterschaft und Radio", cin Vortrag des Senators Professor Polach über Arbeiterbildung", ja jogar ein Vortrag des Dramaturgen des deutschen Theaters, Dr. Glüd, wurde von der Zensur zuerst verstümmelt und dann vom Programm überhaupt abgesest.
Tagesneuigkeiten.
Der Tod von Ifitfitar. Die Reichenberger Zeitung " läßt eine Stadt 200.000 Einwohnern mit Mann und Maus ver
brennen.
Im Schnellzug Reichenberg- Eger hörte ich vergangenen Sonntag nach dem Zuſteigen noch diese Worte:... und die ganze Stadt mit 200.000 Einwohnern wurde verbrannt. Nur 14 Chinesen sind am Leben geblieben." Meine Neugierde war sofort envacht. Ich fragte: Welche Stadt war das? Woher ist diese
Nachricht?"
ifort einzustellen.
Wenn die Radiosendungen unpolitisch sein Untersuchungsausschuß eingesetzt, dessen Erhebunihrer politischen Aktionen im Radio nicht geduldet lionen Kronen soll heute, da die Anlage noch nicht werden. Wenn aber die an und für sich eigen- fertig gestellt ist, bereits um mehr als das Dreiartigen Propagandamethoden des offiziösen Preffe- fache überschritten und auf rund 17 Millionen apparates im Radio nicht verboten werden, dann Kronen angewachsen sein. Die Ueberschreitung ist um so weniger einzusehen, mit welchem Recht wird mit verstärktem Sicherheitsschutz und unvorparteipolitisch vollkommen neutrale, lediglich den hergesehenen Schwierigkeiten im Baugelände befulturellen und sozialen Interessen der Arbeiter gründet. Damit die Arbeiten des Untersuchungsschaft dienende Sendungen restlos unterdrückt ausschusses einwandfrei durchgeführt werden kön nen, wurden die leitenden Beamten des Ueberwerden. Die Interpellanten fragen daher die Relaudivertes für die Dauer der Revision beurlaubt. Ein Postangestellter, der eine Viertelmillion gierung, ob sie bereit ist, die unter Arbeitersendungen sobrudung der Arbeiter endungen offiehlt. Aus 1horod wird berichtet: In der Nacht auf den 25. Feber entwendete ein unbefann ter Täter auf dem Hauptbahnhofe in Berehoo einen Sad mit einer Brief- und Wertsendung im Betrage von 247.000 Kč aus dem zum Bahnhofe zur Ankunft der Züge gebrachten Postwagen. Durch die vom Polizeikommissariat eingeleiteten Nachforschungen wurde die Spur des Täters feft gestellt. Unter dom begründeten Verdachte, die Tat begangen zu haben, wurde der Postangestellte Vinzenz Vasiltovič verhaftet, welcher anfangs leugnete. In der Augelegenheit tra eine Wendung ein, als der entwendete Sad mit dem Gelde, welcher 1½ Kilometer vom Berehover Bahnhofe verscharrt worden war, aufge. funden wurde. Nun gestand Vasilkovič den Diebstahl und hatte sich am 11. März vor dem Gerichte in Berehov zu verantworten. Er wurde zu schwerem Serter in der Dauer eines Jahres unbedingt, ferner zum Verluste des Amtspostens für fünf Jahre und des Wahlrechtes für drei Jahre verurteilt.
Krankenhäuser nur für pünktliche Steuerzah Ier. Die sowjetrussische Prawda"( Nr. 43) er zählt folgenden Fall, den sie selbst als mpisch bezeichnet: Jm Dörschen Pogiblowo( Gouverne vonment Wologda) hat sich ein zweijähriges Kind das Auge durch einen Splitter verlegt. Man brachte es in ein Stranfenhaus, das 20 Werst vom Dorje entfernt war. Der Arzt untersuchte das Kind im Anbulatorium, legte ihm einen Verband an und erklärte, daß es fofort im Krankenhaus operiert werden müsse. Doch das Krankenhaus veriveigerie die Aufnahme des franken Kindes. Man verlangie zunächst die Vorlegung einer Bescheinigung über die bäuerliche Abstammung des Kindes und über die Entrichtung der sämtlichen auf dem betreffen den Bauernhof lastenden Steuern. Die verzwei felte Wutter flehte und schwor, daß die Steuern weis, daß sie wirklich Bäuerin sei. Aber ihre Beschon entrichtet seien, zeigte ihre Hände zunt Be mühungen führten zu feinem Ergebnis.„ Erst die amtliche Bescheinigung!" Die Mutter mußte nun mit dem Kinde den weiten Weg in ihr Dorf zu rüdlegen, um die nötigen Papiere zu holen. Sie erhielt vom Dorfältesten die erwünschte Bescheinigung, jedoch mit dem Vermerk„ Ohne Stempel ungültig". Sie mußte deshalb noch auf die Rüd lehr des Vorsitzenden des Rayonssowjets warten, der die Bescheinigung mit einem Stempel versah. Unterdessen wurde es Nacht, und es gelang ihr nicht mehr, eine Fahrgelegenheit aufzutreiben. Am anderen Morgen war es schon zu spät: das Auge
Umständlich zag der Gefragte unter feinem hervor, sie mit Triumph schwingend; denn die breiten Hinterteil eine etwas zerfnüllte Zeitung Augen der Mitreisenden sahen ihn evwartungsvoll ( oder schadenfroh) an. Bier, da lesen Sie, hier „ Es gibt eigentlich nur ein Hindernis für den in der„ Reichenberger"" itcht's schwarz auf weiß Rundfunk, allgemeines Voltsbildungsmittel zu Der Tod von Tsitsikar." werden, nämlich, daß natürlich auch das Radio Wirklich. In einer Beilage, die mit Kunst Ware ist, daß es bezahlt und heute leider immer und Literatur" überschrieben war, bindet ein noch so hoch bezahlt werden muß, daß nur ein Sprachunkundiger fleiner Offendowski der„ R. 3tg." sehr geringer Teil der Arbeiter sich in seinen mand churische Märchen auf. Er erzählt, wie er Bejiz jeten kann. Daher erscheint es auch als mit feinem Freunde v. S. ,, bom Norden fam", eine der Hauptaufgaben aller Körperschaften, die wie er von Tschita mit der Bahn nach Chailar die Popularisierung des Radios anstreben, immer fuhr( was 1919 oder 1920 eben so leicht war, wie neue Wege zu seiner Verbilligung zu finden und eine Reise auf den Mond), wie beide cinen chineder Freie Radiobund in der Tschechoslowakei ", in fifchen Bet jäger im Zuge trafen, der einige tau- war ausgeflossen." dessen Namen ich hier spreche, sucht dieser Auf- fend elle bei sich führte( wahrscheinlich in der Wieder ein Mensch ärztlichen Salversan- Exgabe nach bestem Яönnen gerecht zu werden, in Westentasche) und wie sie dann selbst auf die Pelz- perimenten geopfert? Ziemliches Aufsehen erregt dem er dem Arbeiter billigen Einkauf der Beſtand- jagd zasen. Nun, Jäger erzählen bekanntlich aller- ein am 11. März in einem kleinen Berliner städli teile vermittelt und ihn zum Selbstbau seines Ap- hand. Aber zu erzählen, daß einige Kom- schen Krankenhaus erfolgter Todesfall, zumal er pagnien Soldaten eine Stadt mit in Verbindung ges: ßt wird zu dem Tod der jungen 200.000 Einwohnern und mindestens 10.000 Mann Militär eingeschlossen hiel ten, daß alles niedergeschossen wurde, was aus der Stadt zu entkommen suchte, daß nur 14 Chinesen am Leben blieben das zu glauben, fann man nur einem gewissen bürgerlichen Lejerkreis zumuten.
parates anhält."
Wir müssen uns mit der Anführung diefer Beispiele für den volksbildnerischen Wert des Rundfunks begnügen. Es ist flar, daß der Rund. funk in seiner heutigen Gestalt dent Interesse and Ansprüchen der Arbeiterschaft so wie auf jedem Gebiete so auch volksbildnerisch zu wenig ent spricht. Das fann nicht anders sein, da sich der Rundfunk, so wie die meisten Bildungsinstrumente, in den Händen der Befintlassen und ihres ſtaat. lichen Machtapparates befindet. Es liegt aber durchaus an der Arbeiterschaft selbst den Rundfunk immer mehr so umzubauen, daß er den Bedürf. nissen und Voraussetzungen der Arbeiterschaft entspricht. Für das arbeitende Volf gilt bezüglich des Radio die Lojung: Das Gute von heute nehmen und danach streben, daß es morgen beffer werde. Bei aller Erkenntnis für die Bedeutung des Rundfunks als Quelle der Zerstreuung und Unterhaltung im freudearmen Arbeiterhaus, bei allem Verständnis für Neigungen zum Bauen und Basteln und für den Machtrausch, buchstäblich im Handumdrehen Zehntausende Kilometer, Länder und Meere, überspringen zu können, hat für den Arbeiter doch neben der politischen, die bildnerische Bedemung des Rundfunks obenau zu stehen, nach dem alten Wort„ Wissen ist Macht" oder nad) unserem neueren Biel von der geistigen Stampffähigmachung des Arbeiters."
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Wir sind erst im März. Wie soll das im Soch ommer werden, wenn die Reichenberger Beitung" jest schon solche Geschichten erzählt? Diese Schaueriade soll sich 1920 ereignet haben. Vielleicht ist das ein Druckfehler. Möglich, daß es 1820 war. Denn es leben heute mehr als 14, die 1920 in Tsitsifar waren und die die Mandschurei und Dauria sehr gut fennen. Einer dieser 14 leberlebenden"( um mit der Reichenberger" zu reden) ist der Unterzeichnete, der in den nächsten Tagen seinen Freunden Li und Wu nach Tsitsikar schreiben wird. Man wird dort lachen.
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Der Bibliothekar als Museumsdieb. In einem Münchner Museum wurden seit einiger Zeit fortgefegt Bücher und Bilder von großem historischen und fünstlerischen Wert gestohlen. Die Polizei hat jetzt den Dieb, einen aufsichtführenden Beamten und Bibliothefar des Museums, festgenommen. Der Gesamtwert der gestohlenen Gegenstände iſt bis her noch nicht ermittelt worden. Ein großer Teil des entwendeten Gutes fonnte zurückgeschafft werden.
Die Schnüffler an der Arbeit. Das„ Berliner Tageblatt" meldet aus Stuttgart , daß in den Räumen einer Stuttgarter Verlags- Versandbuchhandlung im Auftrage der Staatsanwaltschaft von Kriminalbeamten zahlreiche Bücher beschlagnahmt worden seien, darunter Berle von Magnus Hirschfeld , Iwan Blod u. a. Die Beschlagnahme ſoll im Verlaufe eines Verfahrens gegen die Redaktion des impliciffimus" vorgenommen worden fein. Liesbeth Machan kolomat in Bremen . Die 35- Die österreichischen Seilbahnen: In diesen Tagen jährige Köchin Martha Strauert war am 31. finder die Eröffnung der Pfänder. Bahn bei Jänner wegen eines schweren Herzklappenfehlers Bresen; statt, während im Laufe des Sommers noch auf Anraten des sie behandelnden Staffenarztes zwei weitere neue Seilbahnen in Betrich dem Krankenhaus überwiesen worden. Nachdem sichert werden sollen, so daß im Laufe des nächsten die Patientin ungefähr drei Wochen lang wegen Jahres in jedem österreichischen Lande mindestens ihres Herzleidens und wegen Tuberkulojeverdacht eine meberne Seilschwebebahn in Betrieb stehen wird, behandelt worden war, wurden in der Folgezeit womit das österreichische Seilbahnwesen sieben Solverfaneinsprisungen an ihr vorgenom in absehbarer Zeit hinsichtlich des modernen Seil. men, weil die Untersuchung inzwischen das Vorbahnwesens alle anderen Länder, auch die liegen von Syphilis ergeben hatte, auf die auch Schweiz , überflügeln wird. das Herzleiden zurückzuführen sein sollte. Nach Der Bejub wieder in Tätigkeit, Aus Neapel wird der siebenten Einsprißung stellten sich bei der berichtet, daß Donnerstag nach 22 Uhr der Vesuv Kranken bösartiger Hautausschlag und Vereite auf einmal seine Tätigkeit wieder aufgenommen hat. rungen ein, das Befinden wurde immer schlimmer Der ganze Golf von Neapel sei durch die roten und es kam schließlich zum tödlichen Ausgang. Wolfen, die aus dem Krater herausfamen, wie mit Eine Freundin der Verstorbenen hat unmittelbar bengalischem Licht beleuchtet gewesen. nach dem Tode Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Der Direktor des Vesuv - Observatoriums habe erklärt, erstattet, die die Leiche in dem Augenblick beschlag daß keine Gefahr vorhanden sei. nahmen ließ, als ini Krankenhaus die Obduktion vorgenommen wurde, um die Todesursache ein wandfrei festzustellen. Behandelnde Aerzte und Krankenhausverwaltung erklärten, daß es sich um Das tommt davon, wenn man nur Bartels tatsächliche Syphilis gehandelt habe und daß die und Dinter lieft! Der Aufſiger„ Tag" hat eine Verstorbene mit der Salversanbehandlung einver großartige Entdeckung gemacht. Da wurde in standen gewesen sei. Die Angehörigen des MädFrankfurt am Main eine Feier für den verstorbe- chens erheben jedoch den Vorwurf, daß man mit nen Genossen Dißmann veranstaltet. Aus der Verstorbenen experimentiert habe. Die einem darauf bezüglichen Aufsatz unseres Franklärung des Falles wird von der Untersuchung Am 18. Jänner hat die Zensur aus einem furter Bruderblattes zitiert der Tag" einige Bei der Staatsanwaltschaft abhängen. Bortran über Heimat und Welt der sudetendeut- len eines Gedichtes, das er in hafenfreuzlerischer schen Arbeiter" das Wort judetendeutsch" Unbefümmertheit als„ r ote Poesie" bezeichnet Dic Chirurgie ist teine Hegerei und mantonsequent gestrichen, ſo daß beispielsweise, nur um und über die er sich, soweit seine Geisteskräfte rei- her Hochstapler bringt es in ihr so weit wie ein reicher die Gefährlichkeit der Bezeichnung„ sudetendeutsch" chen, lustig macht. Das Bech, das heißt in diefem gelehrter Arzt. In Flensburg wurde dieser teg früh begab sich Gröger in die Wohnung Peters zu vermeiden. der Unsinn gesprochen werden Fall die literarische Unbildung der Herren Schrift Tage ein Arzt, der sich als Freiherr v. Riesewetter und wollte diesen wegen einer Beleidigung zur Rede mußte, daß die„ deutschen" Arbeiter nachleiter, für die die deutsche Literatur nur aus Ro- eingeführt hatte, nach mehrjähriger Tätigkeit entstellen. Als er die Tür öffnete, gab Peter auf ihn Deutschland auswandern. manen von Artur Dinter zu bestehen scheint, will larvt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. aus ciner bereit gehaltenen Wanserpistole zwei Am 10. Feber verfiel ein Vortrag ,, Itu r- nun, daß die zitierte Stelle: Der Hochstapler betrieb eine umfangreiche chirur- Schüsse ab. Der erste Schuß verwundete aufgaben der Presse" vollständig der Begische Praxis und machte die schwierigsten Opera Bröger in der Achfelgegend, der zweite ging durch schlagnahme, obwohl er in feiner Weise politisch tionen, meist mit gutem Erfolg. Auch als den rechten Oberschenkel. Nach der Ta: verschloß sich Dichter betätigte sich der Freiherr", auch hier Peter in seiner Wohnung und brachte sich durch oder gar parieivolitisch gefärb: war und mit Begriffen wie bürgerlich", tapitalistisch", soziali unter Anerkennung der Fachkreise. Schließlich einen Schuß in die Herzgegend eine schwere Ver. stisch". proletarisch" überhaupt nicht operierte. entpuppte sich das freiherrliche Leben als Schwin Ießung bei. Die beiden Verletzten wurden in das del. Jägerndorfer Stranfenhaus übergeführt, wo Grö.
Am 22. Feber wurde in einem Vortrag über Neue Bücher für das Proletariat" das Wort Proletariat" schon im Titel und die Bezeichnung proletarisch" im weiteren Tert ausgemerzt.
Die Zustände beim Briinner Sender sind womöglich noch ärger. Auläßlich der Eröffnung der deutschen Sendungen unterdrückte die Brünner Radiozenfur die Ansprache des Ob mannes des deutschen Radiobeirates vollständig. Der deutsche Radiobeirat, der sich aus
Darum, liebe Reichenberger Tante: China ist ein siedender Tee- stessel. Finger weg. Man verbrennt sich allzu leicht. Richard Reigner.
Um Weib und Besig. Ein blutiges Drama, das ein Menschenleben zum Opfer forderte, spielte sich am 13. März früh in Jägerndorf ab. Zwischen den Wirtschaftsbesiger Richard Gröger und dem Tape. zierer Mar Peter bestand seit längerer Zeit eine Feindschaft. Gröger halte vor enva drei Jahren Peters Schwägeris geehelicht, die früher an Peters Bruder verheiratet gewesen, der das Anwesen, wor auf auch seine Geschwister das Wohnungsrecht hatten, übernommen hatte. Peter vollte verhüten, daß der Besis in fremde Hände überging und wollte deshalb die Schwägerin selbst heiraten. Die Folge war heftige Feindschaft zwischen Gröger und Peter. Am Sonn
Ja, wachsamt stand er, das Gewehr im Arme Und nahte irgendein verdächt'ger Gauch, Da schoß er gut und jagt ihm eine warme, Brühwarme Kugel in den schnöden Bauch" gar feine rote Boefic" darstellt und gar nicht anläßlich des Todes Dißmann verfaßt wurde, son- Große Baufostenüberschreitungen beim Reis ger Dienstag früh seinen Verlegungen dern dem Gedicht„ Enfant perdu" von Hennchenberger Elektrizitätswerke. In der Donnerstags- erlegen ist. Peter dürfte mit dem Leben davon rich Heine entnommen ist. In diesem Falle sigung des Reichenberger Stadtrates wurde eine tommen. haben die Hakenkreuzler freilich die Ausrede, daß Berlautbarung beschlossen, in der es heißt, daß Auflaffung der Mürauer Strafanstalt. Nach Heine ja„ ch ein Jud" war und daß man ihn, ich beim Bau des Spizenkraftwerkes in Studolfs- einer Meldung der Lid. Nov." will das Justiz. lebte er heute noch, ohnehin zur roten Poesie zäh- tai bei Reichenberg, der zur Ausgestaltung des ministerium zwei Strafanstalten, darunter die in len würde. Aber wir wetten, daß diese literarisch Elektrizitäts- Ueberlandwerkes Reichenberg- Engels- Mürau, die schon lange nicht mehr den sanitären gebildeten Erneuerer des Deutschtums sicher auch berg im Vorjahr in Angriff genommen wurde, und Sicherheitsanforderungen entspricht, auslassen. Bitate von Goethe oder Schiller dann, wenn sie in bedeutende lleberschreitungen der Die Auflassung würde ein große Ersparnis bedeuten. einer sozialdemokratischen Zeitung stünden, als Bausumme ergeben haben. Vorstand und Ferner will das Justizministerium die gemeinsame rote Poesie" ablehnen würden. Aufsichtsrat des Ueberlandwertes haben einen Saft in den Strajanstalten abschaffen.