Gambing, 9. April 1927.

Die Wiener   Beethoven­Zentenarjeier.

Das große Wiener   Beethovenfest, das in An wesenheit der offiziellen Vertreter aller euro päischen Staaten gefeiert würde, hielt die Stadt eine Woche in Atem. Ein in Wien   seit 1884 nicht aufgeführtes Jugendwerk aus der Bonner   Zeit Beethovens machte den Anfang, die Trauerfan tate auf den Tod Josefs II., in der trotz stilistischer Beeinflussung durch Haydn  , Händel und die neapolitanische Schule, die Eigenzüge Beethovens schon deutlich merkbar sind. Die Festreden, die von den offiziellen Vertretern von 13 Staaten gehal

ten wurden, waren im Rundfunk zu hören und find daher allenthalben bekannt. Den Abschluß dieser ersten Festveranstaltung bildete die Chor fantafic, die von Felix Weingartner  , aller­dings nicht gerade besonders festlich dirigiert

wurde.

HERRMANN

NN

Die Kunst der politischen Rede

Die beiden Kammerkonzerte unterschieden GUSTAV sich grundlegend in ihrer Haltung. Für das erste waren Wiener   Stünstler aufgeboten worden. Das zweite wurde in den großen Musikvereinssaal ver legt. Die drei Solisten waren Künstler mit bedeu­tender Persönlichkeit. Hubermann hatte den Geigenpart, Casals   das Cello inne, während Ignaz Friedmann   am Klavier saß. Natürlich wurden Geigen- und Cellosonate, sowie das letzte Klaviertrio stürmisch bejubelt."

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Das Orchesterkonzert bildete den Höhepunkt des vorletzten Festtages, während der letzte durch die Gala- Vorstellung des Operntheaters, eine Reninszenierung des Fidelio  ", gekrönt wurde. Alle Kräfte des Theaters waren aufgeboten wor den, um diesen Abend zu einem ganz augeartenbewirt­wöhnlichen Ereignis zu machen. Das Orchester unter Führung von Franz Schalt überbot sich selbst. Die Leonoren- Ouverture hat man wohl kaum jemals in so mitreißendem Schwunge ge­hört. Die gesangliche Besetzung war ausgezeichnet, Ms erste Veranstaltung im Opernhaus besonders Lotte Lehmann   verlich der Titel wurde das Ballett Don Juan  " von Glud gege- rolle den Glanz ihrer füssen Stimme und ihre ben, wohl mit Rücksicht darauf, daß der Meister dramatische Ausdrucksfähigkeit. Die Bühnenbilder des dramatischen Ausdrucks vor Beethoven   auf waren von Prof. Alfred Roller   neu entworfen wor­diesen nicht ohne Wirkung geblieben sei. Diese den. Man kehrte zur Vierzahl zurück, indem Vorstellung stand ebenso wie die nachfolgende, Roccos Stube vom Gefängnishofe getrennt Beethovens Ruinen von Athen", eine wurde. Die tiefe Ergriffenheit der Höher machte Neufassung der Mufit zu dem Kotzebue  - Festspiel sich in stürmischem Beifallsjubel Luft. Der under­anlaßlich der Eröffnung des Budapester Opern- geßliche Abend trug viel dazu bei, daß die frem­hauses 1812 und des Ballettes Die Geden Gäste des Beethovenfestes ein Erlebnis mit­schöpfe des Prometheus" auf dem Spiel- nahmen und ihnen allen nicht nur die gesell­plan unserer Staatsoper. Der zweite Opernabend schaftsbildende Kraft, sondern auch das völkerver­wurde mit dent Egmont" bestritten. Das bindende Ethos in Beethovens Musik deutlich Burgtheater war in den großen Raum der Oper wurde. übersiedelt. Paul Hartmann als Egmont Dr. Paul A. Pist. stand im Mittelpunkte des Abends..

Beethovens Grab wurde von den Festgästen forporativ besucht. Hiebei wurde von 600 Sän gern der Chor Die Ehre Gottes" und auch

bas felten gespielte,& quale" für Bofaunen Die Frühlingsfeier

vorgetragen. An diesem huldigenden Pilgerzug zur letzten Ruhestätte des Meisters schloß sich eine Aufführung der Missa Solemnis   im großen Konzerthaussaal. Die ersten Künstler Wiens wa ren aufgeboten worden, um dieses Konzert mög­lichst eindrucksvoll zu gestalten. Direktor Salt der Staatsoper dirigierte, der Opernchor und die Philarmoniker boten unvergleichliche Leistungen.

Für den Musikhistorischen Kon­greß, der gleichzeitig mit dem Beethovenfest und im Zeichen Beethovens tagte, wurden einige Fest­veranstaltungen besonders eingerichtet. So wurde im Redoutenjaal die altenglische Oper Dido und Aeneas  " von Henry Purcell   neu ein­studiert. Der Text benützt die bekannte Sage von der Königin Dido von Karthago, die sich in den auf der Flucht von Troja zu ihr gelangenden Aeneas   verliebt, und sich den Tod gibt, nachdem jener sie verlassen. Die Musik dieser durchkompo­nierten Oper gliedert sich in Zierarien, die an Sändel erinnern, Tänze, die in ihrer traftvollen Rhythmik an echte Volksmusik gemahnen, endlich ausdrucksvolle Chöre. Die Aufführung wahrte völlig den Charakter der Barockoper. Die Damen erschienen in Reifröden mit Federnkopfschmud, die Herren in purpurnen Kriegsgewändern mit wallenden Berüden. Dieser historischen Oper, die ein Leckerbissen für Feinschmecker ist, ohne das große Publifum feffeln und mitreißen zu fönnen, folgte die Magd als Derrin" von Pergolese, die ihre sprühende Lebendigkeit bis zum heutigen Tage bewahrt. Ein etwas steifes Rotofoballet Die Freier der Tänzerin" von Ra meau beschloß diesen Abend.

Noch mehr auf den musikhistorischen Kongreß eingestellt waren zwei Konzerte. Das erste um faßte Werke der Vorgänger, Lehrer und Zeitge­nossen Beethovens. Es war eine hübsche Idee, um die Macht des Aufschwungs, den die Musit durch Beethoven   nahm, deutlich zu machen. Die öfter­reichischen Meister der Mitte des 18. Jahrhun derts, die den Uebergang vom altklassischen zum klassischen Stil vermittelten, waren naturgemäß besonders reich bedacht. Auch Neefe  , der Bonner  Lehrer Beethovens, war durch zwei Gesänge, die heute noch als wirkungsvolle galante Mujit zu werten sind, vertreten. Im Mittelpunkte des Abends stand ein Cellokonzert von G. M. Monn, das Pablo Casals   mit so viel edlem Ausdruc vortrug, daß die darin enthaltenen musikalischen Schönheiten voll ans Licht kamen.

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der deutschen und tschechischen   Arbeiter­jugend Prags findet am Samstag, den 9. d. M., 8 Uhr abends, im Gartenjaal des Lidový dum", Sybernergasse, statt. Alle Drucksachen

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Prager Nurse am 3 April

von ihrem Wohnorte Gfell aus nicht mehr rechtzeitig erreicht hätte. Die Anklage nimmt an, daß die Brandstiftung im beiderseitigen Ginverständnis er­folgte, da das Objekt effenbar auch überversichert war. Das Streisgericht Eger verurteilte den Gärtner 100 holländische Gulden Maximilian Himmel und eine Gattin Josefa O Reichsmart

Pfund Sterling

100 französische Frants 100 Bengös 100 polnische Bloth 100 Schilling.

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Simmel, da bei den freiftcheatden Schupfen keine 100 Gefahr für andere Objekte bestand, wegen Ver- 100 Schweizer Franks brechens des Betrizes, bzw. Mitschuld und erfannte 10 Lire bei Maximilian Himmel auf eine Kerkerstrafe von Dollar Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. sechs Monaten, bei Jesefa Himmel auf eine Samstag, Uhr, Urania- Vorstellung: Tarsolche von vier Monaten und   Wahlrechtsverlust. tuffe", Berbrochener Strug"; 7% Uhr, Beide Verurteilungen sind bedingt mit drei  Gastspiel Traute Carlsen, neueinstudiert: Eiferjähriger Bewährungsfrist. inch t"( 125-1). Sonntag, nachm. 2% Uhr, Ar­ beiter- Vorstellung  : Figaros Hochzeit"; 7 Uhr: Nacht in Benedig"( 127-3). Montag, 7% ühr:" Eifersucht"( 126-2).

Spielplan der Kleinen Bühne. Samstag: Mi B Chocolat". Sonntag, 3 Uhr, Gastspiel Trante Carlsen: opf der Schrift"; 7% Uhr, Gast. spiel Traute Carlschen: Eiferfacht". Mon: ap, Gastspiel Traute Cavljen: Großfürstin und 3immerfellner".

Mitteilungen aus dem Bublikum.

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Touristenverein Die Naturfreunde". 3weite Runstwanderung, heute, Samstag. Treffort: Slein eitner Brückenturm um 3 Uhr nach mittags. Begehung des Stadtteiles links   der Brückengasse.

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Das zweite historische Konzert, das unter dem Namen Gotische Mehrstimmig feit" Meisterwerke der polyphonen weltlichen und geistlichen Musif vom 13.- 16. Jahrhundert zusammenfaßte, wurde zu einem außergewöhnli chen fünstlerischen Erlebnis. Die Chöre erinnern dadurch an die Kunst der Gegenwart, daß die ein zelnen Stimmen mit voller souveräner Beherr schung des Ausdrucks ihren Weg gehen, ohne durch tonale Bindungen gehemmt zu sein. Der In der Nacht zum 20. November 1926, etwa stimmungsvolle Raum der Burgkapelle trug dazu um halb 12 Uhr, brannte die unbewohnte hölzerne bei, in dem Hörer ein Gefühl für eine Stultur Bude auf dem Felde der Gärmersehelente Himmel hervorzuzaubern, die anders geartet, aber darum bei Schladenwerth nieder. Die Bude war mit 10.000 nicht weniger entwickelt war als unfere. Kronen versichert. Nach dem Brande legten die Ghe­Verzeichnis über die in der Mitten ins volle Leben führten die eigentli- leute Simmiel ein hen Beethovenkonzerte. In dem einzigen Orche- Scheuer aufbewahrten, mitverbrannten Gärtner Sterkonzerte des Festes wurden die 3. und 8. Sym- geräte vor. Es ergab sich der Verdacht, daß der phonic, das g- dur Klavierkonzert( Ignaz Fried Brand zur Erlangung der Versicherungssumme ge­mann spielte es mit bravouröser Technik und legt worden wäre, und im Verhöre legte Josefa überempfindsamen Ausdrucksschwankungen) und Sinvmel das Geständnis ab, daß sie am 20. Novem die zweite Leonoren- Ouverture aufgeführt. Pablo ber abends beim Fortgehen aus der Bude eine bren Casals darigierte die 8. Symphonie mit echt nende Kerze in unmittelbarer Nähe von Strohmat­romanischen Temperament. Dabei gerieten aller- ten stehen ließ, wodurch diese, als die Kerze zu dings Zeitmaße und Charakterisierung nicht im Ende gebrannt war, Feuer fangen mußten. Darauf­mer in dem uns vertrauten Sinne. Felix Wein hin gestand Maximilian Himmel, daß ihm semie Gat­gartner, der das übrige leitete, war mehr auf tin etwa um 11 Uhr nachts von ihrer Tat Mitteilung technische Vollendung und Eleganz bedacht, als machte, doch sei es zu spät gelesen, den Brand zu auf Tiefe. Der jubelnde Beifall wollte kein Ende verhindern, da seine Gattin bereits um 6 Uhr abends nehmen, ans der Bude weggegangen sei, und er die Bude

Genossion Anna Bloch- Brünn spricht am Mittwoch, den 13. April 1927, um 8 Uhr abends,   im Café Nizza, Weinberge, Fochstraße, in einer

Seite 7.

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Die Stadtgemeinde Seestadtl, pol. Bezirk Komotau, bringt hiemit die Arbeiten zum Bau eines saidt.

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in Seeftabtl zur öffentlichen Ausschreibung. Bewerber erhalten die entsprechenden Angebotunterlagen auf Wunsch und so lange der Vorrat reicht, gegen eine Gebühr von 50 K durch das Bürgermeisteramt in Seestadtl, woselbst auch die Pläne und Bedingungen zur Einsicht aufliegen. Die Angebote müssen für den

Frauenversammlung Schieten und den Bauherrn foſtenise und unvers

über:

Unser Seim in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Genossinnen! Agitiert für einen zahl­reichen Besuch. Das Frauenbezirkskomitee.

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Herausgeber Dr. Ludwig Ezed). Verantwortlicher Redakteur Dr. Emil Strauß Drud: Deutsche Zeitungs- A.-   G., Prag. Für den Drud verantwortlich: O. Holit.

bindlich sein. Dieselben müssen verschlossen und mit der Aufschrift ffert für Rinoban" bis zum 30. April 1927 mittags um 12 Uhr im Bürger­meisteramte Seestadtl abgegeben sein. Später ein­laufende Offerte brauchen feine Berücksichtigung zu finden. Der Bauherr hält sich ferner das Rech: vor, die ganze Ausschreibung zu verwerfen und neue Angebote einzuziehen; ebenso ist der Bauherr auch nicht an das billigste Offert gebunden. Durch die Abgabe des Anbotes anerkennen die Bewerber, daß dieselben in die Pläne Einsicht genommen haben und mit den allgemeinen und besonderen Bedingungen einverstanden sind

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Bürgermeisteramt Seestadtl, am 6. April 1927. Der Bürgermeister  : Richard Nürnberger c.   h.

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