Selle

Genossen und Genossinnen!

ihr oftmals verkündetes Bekenntnis zur nationalen gen, es sei ihnen um das Wohl des deutschen Vol- 1 Autonomie preiszugeben und den Namen des deut- fes" zu tun, Glauben schenken, da sie dies Wohl schen Volkes mit der untilgbaren Schmach zu be- um schnöder Gruppenvorteile willen schon einmal Der Parteivoustand der Deutschen   soziala decken, um niedrige Vorteile zu verraten, wofür preisgegeben haben? Wird nicht die Verachtung, demokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslo­fämpfen zu wollen, sie so häufig vorgaben. Die die sie dann auch auf tschechischer Seite erfahren wakoschen Republik beruft für die Zeit vom deutschbürgerlichen Regierungsparteien müssen werden und die der schlaue Regierungschef in seine 7. bis 9. Mai 1927 daran erinnert werden, daß die Mehrheit der deut- fünftigen Pläne mit hineinfaltuliert haben dürfte, den schen Wähler nicht in ihrem Lager steht, daß dies der notwendige und verdiente Lohn solcher Hand­nicht einmal am 15. November 1925 der Fall war. lungsweise fein? Ja, die Zahl derer, in deren Namen sie die Politik

Als

Parteitag

provisorische Tagesordnung der Parteivorstand vor:

Fürwahr, die deutschen   Regierungsparteien des Verrates an den Lebensinteressen der Deut- hätten, wenn es ihnen um mehr als schnöde Par- ein. Die Beratungen beginnen am Samstag, den schen üben, hat sich seitdem noch verringert. Herr teivorteile ginge, viele gute Gründe, ihren Eintritt 7. Wai um 10 Uhr vormittags im Dr. Spina schlägt mit seinem Worte von dem in die Regierung einer Prüfung zu unterziehen gewissen Prosentsatz" der Wahrheit ins Gesicht. und die wayren Motive ihrer bisherigen Regie- Neptun- Saal in Teplitz- Schönau  . Wenn, wie es so deutlich ist, weder die deutsche rungstaten einzubekennen. Sie werden es nicht Schule, noch die deutschen   Arbeiter und Angestell- tun und es fällt uns auch nicht ein, dies von ihnen ten, noch die kleinen Bauern durch die bürgerliche zu erwarten. Sie sind ja auf ihrem rich a Regierung zu ihrem Rechte kommen, wenn der igen Wege", wenn sie unter Preisgabe irre- schlägt ganze Erfolg dieser Regierungsteilnahme sich auf führender Ideologien, mit denen sie soviel kostbare Die bekannten moralisch fragwürdigen Vorteile Zeit verloren haben, nunmehr zu ihrer Klassen­reduziert, kann das der Weg sein, um eine ehrliche politik zurückkehren, wenn sie das Fest ihrer poli­Annäherung der auf dem Boden des Staates lebentischen Auferstehung als deutsche Regierungspar­den Bölfer vorzubereiten? Kann, wiewohl fich teien im tschechoslowakischen Nationalstaat genie­die deutschbürgerlichen Nutznießer des von ihnen ßen wollen und es aufgeben, die anderen über ihr ermöglichten Regierungssystems so sehr an die wahres Wesen, über die wahren Motive ihres poli­Macht flammern, nicht der nächste politische Wind- tischen Handelns zu täuschen. Sie sollen nur dem stoß das politische Gebäude niederreißen? Wer Buge ihres Herzens folgen. Auch dieser Zug des wird in Zukunft dann ihren erneuten Beteuerun- Herzens" ist ihres Schicksals Stimme".

Zum Parteitag der tschechischen Sozialdemokratie.

Aus dem Bericht.

besto stärker werden die Kommunisten. In Heute tritt im Gemeindehaus in Prag   der Böhmen, Mähren   und Schlesien   erhielten die Parteitag der tschechischen Sozialdemokratie die Kommunisten nur 660.444, die Sozialdemo sozialdemokratischen Parteien 958.813 Stimmen, sammen. Auf der Tagesordnung befinden sich außer Berichten Referate des Abg. Meißner über die Innenpolitit, des Sen. Soutup über die Internationale, des Abg. Stivin über die Revision des Barteiprogramms und des Abg. I am pl über joziale und Wirtschaftsfragen. Der Parteitag wird am Samstag, Sonntag und Mon­rag tagent. Die deutsche sozialdemokratische Ar­beiterpartei in der tschechoslowakischen Republit wird durch den Abg. Gen. Taub, die reichs­deutsche Sozialdemokratie durch Gen. Adolf Braun   vertreten sein.

Der gedruckte Bericht, den die Parteiver­tretung dem Parteitag vorlegt, ist ein starker Band von etwa 350 Seiten mit vielen statistischen Tabellen und eindringlichen graphischen Dar stellungen, der reichhaltiges Material über die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung, die Er­gebnisse der Parlamentswahlen von 1920 und 1925, die Organisation der tschechischen Sozial­demokratie, die Gewerkschaften, Genossenschaften und Arbeiterkulturorganisationen enthält. Einiges daraus sei hier mitgeteilt.

In der Tschechoslowakei   beträgt nach dem Bericht die

fratie hat also hier um ein Drittel mehr Stimmen erhalten als die Kommunisten. Ganz anders ist das Bild in der Slowakei  : 65.772 sozialdemokra tischen Stimmen stehen 198.111 fommunistische gegenüber, die Kommunisten sind etwa dreimal so stark als die Sozialdemokraten. In Karpatho­rußland wurden für die Sozialdemokratie 18.183 Stimmen abgegeben, für die Kommunisten Stimmen abgegeben, für 75.668, also etwa viermal so riel.

Die zweite bemerkenswerte Wahlstatistik be­

trifft das

Stimmenverhältnis der bürgerlichen und so­zialistischen Parteien.

1920 wurden für die bürgerlichen Parteien 3,362.058 Stimmen abgegeben( 52 Prozent aller Stimmen), 1925 aber 4,513.454 Stimmen( 63.34 Prozent aller Stimmen). Dagegen entfielen auf die sozialistischen   Parteien 1920 insgesamt 3,092.179 Stimmen( 48 Prozent), 1925 jedoch nur 2,593.957 oder 36.66 Prozent. Die Bürgerlichen haben demnach rund 1.15 Millionen Stimmen ge­wonnen, die Sozialisten eine halbe Million ver­loren. Der Anteil der Bürgerlichen an der Ge­samtzahl der abgegebenen Stimmen ist um 11 Prozent gestiegen, der der Sozialisten um den selben Prozentsatz gefallen.

Was die

Organisation der tschechischen Sozialdemokratic betrifft, zählt die Partei 114.853 Parteimitglieder, hievon 18.822 Frauen und 4630 Jugendliche. Der Zuwachs gegen 1923( 99.810) beträgt 15.143 oder 15 Prozent. In derselben Zeit ist die An zahl der Organisationen von 2256 auf 3022 ge stiegen. Gewerkschaftlich organisiert sind 56.326 oder 49 Prozent aller Parteimitglieder; genossen­fchaftlich 37.783 oder 33 Prozent. Konfeffionslos find 34.239 oder 30 Prozent.

Arbeiterbevölkerung 6,279.857, das sind 46 Prozent der Gesamtbevölkerung. Auf die anderen Berufe entfallen 7,333.315 Angehörige, das find 54 Prozent der Einwohner. Von den Arbeitern sind in der Industrie tätig: 3,411.591( einsch. d. Angeh  .) oder 25 Prozent der Bevölkerung. Von den Wahlkreisen in den histo­rischen Ländern weist den stärksten Prozentsaz an Arbeitern Laun auf( 63 Prozent), den schwächsten Ung. Hradisch  ( 40 Prozent). In der Slowakei  bilden die Extreme Neutra mit 46 Prozent und Staschau mit 30 Prozent, in Sarpathorußland ent­fallen auf die Arbeiterbevölkerung 31 Prozent. Der Anteil der industriellen Arbeiter an der Ge- Nach der Klassen und Berufszugehörigkeit samtbevölkerung beträgt in der Republik 25 Pro- find 47 Prozent der Parteimitglieder Industrie­sent, in den historischen Ländern am stärksten arbeiter, 6 Prozent landwirtschaftliche Arbeiter, in Laun( 44 Prozent), am schwächsten in Ung. 4 Prozent kleingewerbliche Arbeiter und 10 Pro­Hradisch( 19 Prozent). In der Slowakei   beträgt zent Arbeiter öffentlicher Betriebe, zusammen 67 der Durchschnitt 11 Prozent, in Karpathoruz- Prozent Arbeiter. 7 Prozent sind Kleinlandwirte, 4 Prozent Gewerbetreibende, 3 Prozent öffentliche Angestellte( öffentliche Arbeiter und Angestellte daher 13 Prozent), anderen Berufen gehören 19 Prozent der Parteimitglieder an.

land 5 Prozent. Was die Wahlergebnisse vom November 1925 betrifft, sind zwei Zusammenstellungen von Inter­esse: Zunächst das Verhältnis der Stimmen, welche die Parteien der zweiten und dritten Inter­nationale

1. Konstituierung des Partettages: a) Wahl des Präsidiums,

b) Festsetzung der Geschäftsordnung und der Tagesordnung,

c) Wahl einer Mandatsprüfungs- und einer Vorschlagskommission.

2. Berichte:

a) des Parteivorstandes,

b) des Parteikassiers,

c) der Kontrolle.

3. Die politische und wirtschaftliche Lage.

4. Die Erziehung des sozialistischen Nach wuchses.

5. Erhöhung des Parteibeitrages.

6. Aenderungen des Organisationsstatutes. 7. Wahl des Parteivorstandes, der Parteis kontrolle und der Beratungskörperschaften. 8. Allgemeines.

Udber das

Delegierungsrecht zum Parteitag

bestimmt der§ 23 des Organisationsstatus folgendes:

Samstag, 16 April 1927.

Parteifetretariat, Prag   II., Nelajanta 18, aut er. folgen, die Wohnung wird beim Streissekretariat in Teplit Schönau, Theresiengasse 18, angefordert. Prag  , am 25. Feber 1927.

Mit Parteigruß: Blatny Fanny  , Karlsbad  ; Dr. Czech Ludwig, Brünn  ; Hadenberg Theodor, Prag  ; Dr. Heller Carl, Teplitz  ; Hofbauer Josef  , Prag  ; Ia tid) Wenzel, Prag  ; Jok! Hans, Troppau  ; Rögler

Franz, Bodenbach; Seremser Heinrich, Teplių; Nießner Wilhelm, Brag; Paul Glse, Dux; Pohl Adolf, Turn- Tepb; Pöll Leopold, Aussig  ; Schaffer Gusti, Karlsbad  ; Schäfer Else, Rei­ chenberg  ; SchloßnidI Hieronymus, Sternberg  ; Schweichhart Josef, Bodenbach; de Witte Gugen, Karlsbad  .

Genolfinnen!

Im Einvernehmen mit dem Parteivorstand der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterparte: beruft das Frauenreichskomitee für den

5. und 6. Mai 1927

die

Frauenreichstonferenz

nach

Teplitz- Schönau  , Kurhausveranda ein. Die Beratungen beginnen am 5. Mai 1927 um 6%( 18%) Uhr nachmittags.

Als

provisorische Tagesordnung

wird vorgeschlagen:

1. Konstituierung. 2. Berichte.

3. Die politische und wirtschaftliche Lage und die Aufgaben der arbeitenden Frauen. 4. Jugendfürsorge und sozialistische Erziehung. 5. Eventuelles.

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Gentäߧ 20 des Organisationsstatutes der

Zur Teilnahme an Parteitage sind berechtigt: 1. a) Je drei Delegierte jeder Bezirksorganisa­tion. Bezirksorganisationen, deren durchschnittlicher Markemunsatz für männliche und weibliche Partei- Partei sind zur Teilnahme an dieser Tagung be­mitglieder pro Monat mehr als 2000 Stück beträgt, rechtigt: haben das Recht, für jedes weitere 1000 einen Dele Die Bezirks und Kreisorganisationen durch je gierten zu entfenden. Bruchteile über 500 werdem eine Delegierte. als voll gerechnet.

b) Je ein Delegierter jeder Lokalorganisation, deren durchschnittlicher Markemumsatz für männliche und weibliche Parteimitglieder pro Monat mehr als 300 Süd beträgt; für je weitere 300 Mitglieder hat die Lokalorganisation Anspruch auf einen wei­eren Delegierten, bis zur Höchstzahl von drei Delegierten.

c) Die Grundlage für die Berechnung der Zahl der Delegierten bildet der Markenumsaz im Ge schäftsjahr, über das am Parteitag berichtet wird.

d) Bei außerordentlichen Parteitagen gilt als Grundlage der Berechnung das letzte abgelaufene Geschäftsjahr.

e) Die Wahl der Delegierten erfolgt in Bezirks­fonferenzen und, soweit die Vertreter der Lokal­organisationen in Betracht kommen, in Vollversamm­lungen. Das Wahlverfahren wird durch die Statuten der betreffenden Organisation geregelt. In diesen Statuten muß auf eine entsprechende Beschichung des Parteitages durch weibliche Parteimitglieder Rüd­Sicht genommen werden.

2. Je drei Delegierte jeder Streisorganisation. Das Wahlverfahren wird durch die Statuten der betreffenden Organisation geregelt.

3. Die Mitglieder des Parteivorstandes, der Stontrolle und die Sekretäre des Parteivorstandes. 4. Bier Delegierte des Klubs der Abgeordneten  utid zwei Delegierte des Klubs der Senatoren der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei.

5. Zwei Delegierte des Frauenreichstomitees. 6. Zwei Delegierte des sozialistischen   Jugend­

verbandes.

7. Je ein Delegierter der von einem Parteitag eingesetzten Körperschaften und des Reichsvereines der Stinderfreunde. 8. Je ein Delegierter der Redaktionen der vom Parteitag anerkannten Parteiblätter. 9. Zwei Delegierte der Zentralgetverkschafts­kommission.

Dent Bericht, der sonst noch eine Fülle von Material enthält, kann sorgsame Bearbeitung 10. Je ein Delegierter der der Zentralgewerk­insbesondere im statistischen Teil nicht abgeschaftskommission angeschlossenen Zentralverbände sprochen werden. und ihrer Fachblätter. 11. Zwei Delegierte des Verbandes Deutscher wirtschaftsgenossenschaften.,

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erhielten. In der Republik   überhaupt wurden für die deutsche und tschechische Sozialdemokratie 1,042.768, das sind 14.67 Prozent aller Stimmen Ueber den Verlauf des Parteitages werden abgegeben, für die Kommunisten 934.223, das find wir in der Mittwochnummer unseres Blattes zu­13.15 Prozent. Je weiter man nach Osten kommt, Isammenfassend berichten.

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Die handelspolitischen Schwierigkeiten men. Auch Rumänien   wird in der nächsten wachsen! Zeit an die Tschechoslowakei   mit der Forderung nach einer Revision des Handelsvertrages heran­Der Ablauf des österreichisch- tschechoslowaki treten, da das rumänische Parlament vor kurzem schen Handelsvertrages wird, wie die Lidové einen neuen Zolltarif beschlossen hat. Da auch mit Noviny" melden, auch für die Verhandlungen, die Ungarn   und Jugoslawien   die Verhandlungen gegenwärtig mit Deutschland   geführt werden, noch immer nicht abgeschloffen sind, droht die Ge­nicht ohne Einfluß bleiben. Die deutschen   Unter- fahr, daß wir mit einer ganzen Reihe von Nach­händler wollten den Abschluß des österreichisch- barstaaten in. den vertragslosen Zustand kommen. tschechoslowakischen Handelsvertrages abwarten, Das ist der Beweis des völligen Versagens un­weil ja infolge der Meistbegünstigung die Oester- ferer Handelspolitik. reich gewährten Vorteile auch Deutschland   zugute gefommen wären. Die deutschen Unterhändler Konferenz tschechisch- sozialdemokratischer Lehrer glauben nun, daß es zwischen Cesterreich und der und Professoren. Donnerstag fand in Prag   eine Tschechoslowakei   doch über kurz oder lang zu einem Konferenz tschechischer sozialdemokratischer Lehrer Berivage kommen wird und wollen sich deshaid und Professoren statt, in der Professor Weaves nicht sehr beeilen, weil sie ja der Tschechoslowakei   über das Verhältnis der Intellektue la für die Herabseßung gewisser Zölle auf deutsche len zur Sozialdemokratie, Abgeordneter Waren Konzeffionen machen müßten, die ihnen Beneš über die kulturpolitischen Fragen nach Abschluß des Vertrages der Tschechoslowakei   referierte. Nach längerer Debatte wurde eine Ent­mit Desterreich ohne jede Entschädigung von selbst schließung angenommen, in welcher die Schul- und in den Schoß fallen würden. Die Folge des Zoll- Kulturforderungen der tschechischen Sozialdemo­tampfes mit Desterreich wird auch die Verlang fratie zusammengefaßt werden. Zum Vorsitzenden samung der Verhandlungen mit Deutschland   sein der Professoren und Lehrerorganisation der tsche und es wird auch mit Deutschland   in nächster Zeit chischen Sozialdemokratic wurde ebermals Pro­nicht zum Abschluß eines Handelsvertrages font- feffor Mares gewählt.

12. Ein Delegierter des Zentralorganes des Verbandes Deutscher   Wirtschaftsgenossenschaften.

ferenten.

13. Ein Vertreter der Freidenferorganisation. 14. Die vom Parteivorstand berufenen Re­Zugelassen sind nur solche Delegierte, der in den Bunften 9 bis 18 genannten Organisationen, die Parteimitglieder sind.

Die Mitglieder des Frauenreichskomitees und bie weiblichen Abgeordneten.

Der Parteivorstand und die Klubs der Abge­ordneten und Senatoren durch je zwei Vertreter.

Jene Bezirksorganisationen, die durchschnittlich per Monat mehr als 1000 Frauenmarfen um­feßen, haben das Recht, auf je weitere 1000 un gefeßte Frauenmarken eine Delegierte zu entfenben. Bruchteile über 500 gelten als voll.

Mit Parteigruß: Für das Frauenreichskomitee: Die Vorsitzende: Die Sekretärin: A. Perthen. F. Blatny. Eine frohe Osterbotichait für die Großgrundbefizer

Teilweise Aufhebung der Wälderbeschlagnahme.

Nach Mitteilungen der Pr. Pr." sehen die Richtlinien des Bodenamtes zur Durchführung der Wälderreform große Erleichterungen für die Großgrundbesitzer vor. Die kleineren Wald­omplere" bis zu 1500 Hektar sollen ganz aus der Beschlagnahme entlassen werden, wobei das Bodenamt noch über die Bedingungen der Frei­gabe Verhandlungen pflegen will. Wit den Eigen­tümern von mehr als 1500 Settar sind zunächſt informative Verhandlungen" geplant, um ihre Forderungen in Sachen des Waldausmaßes und an anderem Boden zu ermitteln, der ihnen defini­tiv bleiben soll". Das klingt ja recht hoffnungs­voll auch für die großen Waldbefizer. Die Ver­lautbarung läßt durchblicken, daß auch dieser Gruppe mehr als das gefeßlich übernahmsfreie Minimum( bis 500 Hektar) bleiben soll, und zwar ,, mit Rüdsicht auf die Erfüllung jener Aufgaben, denen der Eigentümer weiterhin nachkommen muß"( Pensionslaften, Patronatspflichten, Er­haltung von Naturdenkmälern und Kunst­schäßen usw.).

Nach amtlicher Ueberprüfung der diesbezüg­lichen Forderungen der großen Waldbefizer beab­sichtigt das Bodenamt unter Berücksichtigung der öffentlich- rechtlichen Bedürfnisse und der Ansprüche aller gefeßlich qualifizierten Bewerber die Pläne für die Durchführung der Wälderreform auszu­arbeiten. Auf Grundlage dieser Pläne wird mit den betreffenden Großgrundbefizern neuerdings einzeln verhandelt werden, damit sie womöglich durch ein freiwilliges lebereintom­men die zur Uebernahme beantragten Wald­flächen abtreten.

Ueber die Art der Verwendung der ent­Die Vertreter der in den Punkten 8, 10 und 12 eigneten Waldflächen werden nur geheimnisvolle genannten Blätter, sowie die in dem Punkte 14 Andeutungen gemacht. Zuerst sollen neue Wirt schaftseinheiten geschaffen und dann erst Genannten haben bloß beratende Stimme. Jene Abgeordneten und Senatoren, die nicht falls wird damit die Frage: Verstaatlichung oder das Zuteilungsfubjekt ermittelt werden. Jeden Delegierte des Parteitages sind, haben die Pflicht, Bergemeindung der Wälder auf die lange Bant am Barteitag mit beratender Stimme teilzunehmen. geschoben. Nicht ausgeschloffen ist aber, daß das Gemäߧ 29 des Oncanisationsstatutes müssen Bodenamt die neuen Wirtschaftseinheiten so bil selbständige Anträge der Parteimitglieder mindestens det, daß sie dann viel besser für den Staat, als drei Wochen vor dem Parteitage dem Parteivorstand zur Uebergabe an die Gemeinden oder Gemeinde­schriftlich übermittelt werden. Der Parteivorstand verbänd reignet sind. muß diese Antäge, ebenso wie die von ihm selbst Wie weiter versichert wird, wird im Zuge gestellten Anträge vor dem Stattfinden des Partei- der Wälderreform ein neues definitives tages veröffentlichen. Nach§ 31 können Aenterungen des Organiſa- Existenz der Betroffener Afſet ette hier bit tionsstatutes und der Höhe der Mitgliederbeiträge werden. nur auf einem vom Parteivorstand gestellten oder von Das Bodenamt hat also sehr viel Wasser in einer Organisation bei ihm mindestens sechs Wochen feinen Wein gegossen und verspricht den Groß­vor dem Parteitage eingebrachten Antrag vorgenom- ivaldbesitzern die schonendste Behandlung. Wären men werden. Solche Anträge sind mindestens vier die von der Bodenreform betroffenen Arbeiter, Wochen vor dem Parteitage bekanntzugeben. Angestellten und Kleinpächter nicht ebensoviel Ent­Die Anmeldung der Telegierten hat bei bent gegenkommens wert?