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Gelegenheit geboten, die Dinge zu prüfen. Ob sie 1, Strife": Man zahle den Behrlingen sie ändern werden, ist eine andere Frage. Jeden entsprechenden Bohn. Sie werden dann
falls können aber die Meister nicht sagen, daß
obige Ausführungen Verdächtigungen feien. Die Beweise, die wir für unsere Behauptungen erbringen können, dürften ihnen noch sehr un angenehm werden.
London , 21. April. ( AR.) Zur Begrüßung des Präsidenten der französischen Republik, der am 16. Mai zu einem dreitägigen Besuch in Lon don eintreffen wird, werden bereits jest große Sehr bezeichnend ist die Begründung, die die Vorbereitungen getroffen. Auf der Fahrt nach Gewerbetreibenden für ihr Verlangen haben, die Dover wird den Präsidenten eine Torpedobootzer Lehrlinge aus der Sozialversicherung zu entfernen. störer Flottille begleiten. In Doover wird ihn Der Senator Tschapet- denn die deutschen namens des englischen Königs der Prinz von Gewerbetreibenden können das Verdienst für sich Wales begrüßen. Vom König und der Königin wird in Anspruch nehmen, den ersten Vorstoß gePräsident Domergue bei seiner Ankunft auf macht zu haben jagt in seinem Antrag, der dem Victoria Bahnhof in London begrüßt werden, die Novellierung des Sozialversicherungsgefeßes von wo die Fahrt nach dem Buckingham Palaft , fordert, wörtlich:„ Der Lehrling im Gewerbe be wo dem Präsidenten Wohnung angewiesen ist, er kommt mindestens in den kleinen und mittleren folgen wird. Am Abend desselben Tages wird Betrieben keine Bezahlung, so daß der Lehrherr ein Bankett veranstaltet werden. Während seines die ganze Prämie aus eigenem wird tragen Aufenthaltes in London wird Präsident Dou müssen. Wenn man hiezu die Krankenkassenbei mergue die Guildhall( das Londoner Rathaus) träge sowie jene für die Unfallversicherung zurech besuchen und an einem von der Regierung im net, so muß jedermann, dom die Verhältnisse im Außenami gegebenen Diner teilnehmen. Man Gewerbestand nicht unbekannt sind, erklären, daß erwartet, daß der franzöſiſche Außenminiſter eine Novellierung des Gesetzes..... nicht nur den Präsidenten auf seiner gerecht, sondern unbedingt notwendig erscheint." Reise nach London begleiten wird. Es wird also ganz unverblümt eingestanden, daß man dem Lehrling feinen Lohn bezahlt. Nun, eben deshalb sind doch die Lehrherren eher Heinlich viele Gewerbetreibende sind, geht aus der innstande, wenigstens die geringen sozialen Lasten Tatsache hervor, daß sie den geringen Urlaub, den zu tragen, die für den Schutz der Lehrlinge notdas Gesetz den Lehrlingen verbürgt, nicht gewendig sind. Es gäbe ja einen Ausweg aus der währen, Acht furze Tage sollen es im Jahre sein, in denen sich der Lehrjunge oder das Lehrmädchen erholen foll; auch die'e furze Zeit ist den Meistern nuviel. Sie wollen den Lehrlingen, deren Befchäftigung für den Gewerbetreibenden mit Scha den verbunden ist", auch nicht diese lächerlich furze Selt hindurch die Schinderei ersparen. Die Lehr linge werden eben heutzutage nicht mehr gehalten, Im Verlage der Wiener Volksbuchhandlung damit sie etwas lernen, sondern damit sie dem ist eben unter dem Titel„ Wir Hafenkreuzler" eine Lehrherrn( es gibt unter diesen natürlich Aus äußerst lesenswerte Broschüre erschienen, in der nahmen) Geld verdienen. Das geht auch daraus auf Grund vertraulicher Rundschreiben der österhervor, daß in fast allen Gewerben eine ganz un reichischen nationalsozialistischen Partei die ganze geheure Lehrlingezüchterei zu bemerken ist, die Schande der österreichischen Parteigenossen der cine vernünftige Unterweisung unmöglich macht Strebs und Payel. enthüllt wird. Die österreichi und nicht nur zur Folge hat, daß die Kenntniffe fche Hakenkreuzlerei des Judenbauf- Gattermayer der Lernenden in ihrem Sandwerk zu gering sind, ist bekanntlich mit Herz und mit Sand in die Einsondern auch die Ueberfüllung aller gelernten Be- heitsfront des Prälaten Seipel eingetreten. Es ist rufe verursacht. Tausende Lehrlinge haben das für beide Teile bezeichnend, was für Partner sic Opfer der Lehrzeit umsonst gebracht und bemerken sich ausgesucht haben! Aus dem reichen Inhalt der Broschüre, die nach der Auslehre, daß sie in ihrem überfüllten Beruf niemals unterfommen fönnen. Selbstver die weiteste Verbreitung unter den durch den ständlich werden die Lehrlinge gewöhnlich nach der Hakenkreuzschwindel irregeführten Angeftellten Freisprechun sofort entlassen, weil die Unter- und Arbeitern verdienen würde, wollen wir nur nehmer nur Kräfte brauchen fönnen, die umsonst eine der interessanten Stellen wiedergeben: arbeiten,
Die hier angeführten Dinge fönnen auch be wiesen werden. Unsere Jugendschußfomitees haben ein Material zusammengestellt, das gerade u erschütternd ist. Die Erhebungen beschränken sich auf die Städte Komotau , Karlsbad , TeplitzSchönau, Bodenbach, Tetchen , Bilin , Auscha , B.- Leipa und deren nächste Umgebung. In diesen wenigen Städten wurde in 228 Fällen Uebertretung des Achtstundentaggefeßes festgestellt.( Dic Angaben sind aber nicht vollständig!) In einem Fall mußte ein Bäderlehrjunge von halb 1 Uhr nachts bis 6 Uhr abends arbeiten, in einem anderen Fall betrug bei einem Fleischerlehrling die tägliche Arbeitszeit 17 bis 18 Stunden. Es wurde desgleichen eine große Zahl schwerer Mißhand lungen der Lehrlinge festgestellt und in einigen Fällen wurden die Meister nach erfolgter Anzeige durch die Jugendschupfomitees von den Gerichten mit allerdings geringen Strafen bedacht. Außer dem wurde nachgewiesen, daß viele Lehrlinge, die bei ihren Arbeitgebern in Logis wohnen, ganz unzulängliche Schlafstellen haben. Da das gefammelte Material dem Ministerium für soziale Fürsorge befanntgegeben wird, ist den Behörden
gerne bereit fein, die Sälfte der Beiträge zu be
Freitag, 22. Abri!_
Das Kommunalprogramm des holländischen Sozialdemokraten
zahlen. Man muß sich die Herren, die den Antrag des Tschapet unterschrieben haben, gut merken. Es Der zu Ostern abgehaltene Parteitag der find das: Spies, Rorinet, Lippert, Rah- niederländischen Sozialdemokratie hat u. a. ein Ter, Dr. Törköly, Zuleger, Lutsch, A. neues Gemeindeprogramm angenom Scholz, Richter. Diese Schüßer" der deut men, das als Ergebnis vieljähriger praktischer schen Arbeiterjugend waren, als der Antrag ein- Erfahrungen in den Gemeindepargebracht wurde( 19. Mai 1926) noch bescheidener la menten zu betrachten ist. Als Zweck ſozialals heurte. Sie verlangten, daß„ Personen, die das demokratischer Gemeindepolitik wird darin einlei fedzzehnte Lebensjahr im Zeitpunkte des Wirksam- tend angegeben, die Organe und Einrichtungen feitsbeginntes dieses Gesetzes( bes Sozialversiche der Gemeinde in der besten und ausgedehnteſten rungsgesetzes. D. B.) noch nicht vollendet haben Weise den geistigen und leiblichen Bedürfnissen und in einem Lehrverhältnis im Sinne des Para- der Eingesessenen dienstbar zu machen, wobei nach graphen 97 der Gewerbeordnung stehen", dem So- dem größtmöglichen Vorteil der Bevölkerung gestrebi zialversicherungsgesetz nicht unterliegen sollen. und mit ihrer wirtschaftlichen Lage Rechnung geHeute behauptet man, es gehe nicht anders, als halten wird. Auf diesem Wege soll die sozialdemo daß man alle jugendlichen Personen unter 17 fratische Gemeindepolitik den sozialiſtiſchen GeJahren aus der Sozialversicherung entferne. danken fördern, an der Stärkung des Verständ Die Gewerbetreibenden( es fei nochmals ge- niffes für die Notwendigkeit einer sozialdemokratisagt, daß es auch unter ihnen Ausnahmen gibt) schen Gestaltung mitwirken und die Organe schaf beweisen durch die Behandlung, die sie den Lehr- fen und entwickeln, die für die Zeitung einer gefingen angedeihen lassen, daß fie fein Recht haben, meinschaftlichen Versorgung bei allgemeinen Bedie Lehrlinge um die Mitgliedschaft in der Sozial- dürfnissen unentbehrlich sind. In näherer Erversicherung zu bringen. Gerade sie treiben Raub läuterung wird die Sorge für Unterbringung, Er an der Gesundheit der arbeitenden Jugend, gerade nährung, Erziehung und Bildung der breiten ihr unmenschliches Verhalten gegenüber den Volksmassen, für die Volksgesundheit, die Sozial wehrlosen Lehrlingen macht es doppelt notwendig. Rückständigen und für die Vereinfachung der Ardaß diese auch weiterhin in der Sozialversicherung beit der Hausfrau als Unterteil der Richtungsbleiben. weisung durch die Gemeindeverwaltung bezeichnet.
Wer spendet für den hatenkreuzlerischen Opferschaß?
Eine intereffante Spenderliste.
Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Großen nicht wert, das sagen sich die Führer der national sozialistischen Arbeiter" Partei, und darum neh men sie nicht nur die großen Geschenke der jüdischen Banken und des jüdischen Phönix, sondern steigen auch hinab in die Niederungen des Ghet tos, wenn sie dort„ milde Gaben" für ihren Sanierungsfonds wittern. Und daß sie das Judengeld mit Erfolg wittern, das zeigt eine Spendenliste, von der drei Originalblätter mit folgendem Aufdruck und handschriftlichem Vermerk vorliegen: Deutsche Arbeiterpresse. Schriftleitung
Spendenlifte.
Bon diesen Grundsäßen ausgehend, wird zunächst der Tragfähigkeit entsprechende Besteuerung mit großzügiger Entlastung der kleineren Einkommen sowie Berücksichtigung des Unterhalts von Kindern, unbemittelten Eltern usw. gefordert. Die Ueberführung aller örtlichen pribaten Monopole und solcher Betriebe, deren pri1.-, Richard Herzfeld 1.-, Ludwig Bernfeld 3.-, vatwirtschaftliche Leitung dem VerbraucherDr. G. Kraitsche! 4.-, Max Gelber, Robert Ko interesse widerstreitet, in gemeindliche Verwal zitschek 2., Hans Trost 1.-, Else Holländer 2- tung, ebenso die rechtzeitige Ausbreitung des geMarcell Holländer 3.-, E. Soynigg 20.-, Josef meindlichen Grundbesizes als Grundlage einer Bollatschet 1.-, Bernhard Schwarz 1-, R. Hod guten Wohnungspolitit, ein weitgehender städ 2.- Fritz Herzfeld 3.-, Gustav Marfus 1-, tischer Wohnungsbau und schnelle Förderung des Karl Pollat 2-, Emil Mandel 5.-, Ludwig Wohnungsbaues durch gemeinnüßige Tauber 2-, Ignaz Brauchbar 1.-, Hermine Bauvereinigungen werden als notwendige Brauchbar 1.-, Gugenie Brauchbar 1., Kurt Forderungen zusammengefaßt. Hierher gehört Holländer 2.-, Marianne Herzfeld 1-, Stari und weiter auf Grund des weitgehend detaillierten Regine Grünhut 3.-, Dr. 2. M. 5.-, Otto Por Programmies die gemeindliche Fürsorge für die ges 1.-, Adolf Singer 1.-, Grete Singer 1.-, Lebensmittelversorgung und Milchbewirtschaf Serta Glast 2-, Manfred Glasl 5.-, F. Horn tung, die Regelung der Arbeitsbedingungen auf berg 2., A.( Aron?) Aschfenes 5.-, Benno der Grundlage des wirtschaftlichen Mitbestim Zwillinger 3.-, Pollak 5.-, Julius Koppel 5.-, mungsrechtes und die Errichtung kostenloser S Feingold 5.-, Hermann Goldner 2., Trude Rechtsbeistandsbüros für Unbemittelte. Zwillinger 2., Schönberger 1.-, Franz Gangel- Ein eigenes Unterrichtsprogramm ist als Abmayer 1.-, Dr. Friedrich Langer 2. S. Groß schnitt 9 diesem Programm beigegeben, worin ge 1.- ,,, Gin Terrorisierter" 5.-, Sudetengebirgs- wissenhafte Fürsorge für den öffentlichen vor verein 1-, Dr. Lemberger 1.-, A. Hornstein 5.-, bereitenden, niedrigeren, mittleren, höheren und Hecht 1. Simon Sommer 2, Markus Wen- Fach- Unterricht für Knaben und Mädchen, Anper 2.60, Thilde Hecht 2.60, Sirsabod 2.-, Emil wendung moderner Unterrichtsverfahren, Sch it l Rybaczewski 2-, Josef und Klara Mentes 3.-, gelderhebung nach Leistungsfähig Siegfried Altmann 2, Ludwig Groß 1.-, Selene feit mit Freistellung der Minder- und Unver Altmann 1., M. Montag 2-, Leo Trebitsch und mögenden, besonderer Unterricht für SchifferLilli Trebitsch 5.-, Hermann Buybaum 2.-, kinder, Kinder mit Sprachfehlern, Schwerhörige, Emma Groß 1.-, N. Popper 3.-, Ewald Popper 2.-.
Diese Namensliste ist natürlich nur ein Aus schnitt arischer Namen. Der Aussiger Tag", der davon wahrscheinlich feine Ahnung hat, ist nun auf diese jüdischen Schweinereien", das ist wohl Sammelspende. Opferschah. der Jargon diefes Blattes, aufmerksam gemacht, Die Sammlung diente dem schönen völkischen und wir empfehlen ihm, diese Liste echt arischer Zwed, die bankrotte Hakenkreuzlerei zu fanieren, Namen seinen Lesern bekanntzugeben. Denn da damit sie mit frischen Sträften und Säften ihrer zu dient ja in diesen Hakenkreuzblättern der Völ heiligen Aufgabe, die Judenbrut zu zertreten, obfische Merker". Der Herr Krebs hat nun das liege. Ein Blick in diese interessante Liste überzeugt Wort zu diesen österreichischen Opferschatzsammel sofort, wie sehr die Parteiführer diesem Hochziel listen und wir stellen ihm die Liste zur Befannt der hakenkreuzlerischen Bewegung ergeben sind. machung für seine Leserschaft zur Verfügung. Er Für den Opferschutz haben eingezahlt: wird uns für die Aufdeckung dieses jüdischen" Schwindels sicher Dauk wissen.
Emil Himmelbauer 2-, Sigismund Fischt
unermeßliche Natur, den vom Schöpfer gewollten dunklen Gärungen. Und so blickte er manchmal, wenn er auf der Bühne auftrat, nach den Frauen in der Menge. Aber sofort wandte er die Augen ab, als habe er eine Uebertretung begangen, und flüchtete sich eilig und reuevoll in seine Seele zurück.
Fügen wir hinzu, daß es ihm an Ermutigung Sie fannten fanm andere Zärtlichkeiten als fehlte. Auf allen Frauengesichtern, die sein Blick einen Händedruck oder einen hauchzarten Ruß auftraf, sah er Abscheu, Widerwillen, Efel. Es war den nadien Arm. Eine leis stammelnde Wollust klar, daß keine andre als Dea für ihn möglich war. genügte ihnen. Das erleichterte seine Rene.
Vierundzwanzig Jahre, sechzehn Jahre. Und so sprach eines Worgens Ursus, der seinen schlimmen Streich" nicht aufgegeben hatte:
„ Nächstens werdet ihr euch eine Religion aussuchen."
daß
Ihr Glück war vollkommen. So vollkommen, sie nicht einmal mehr arm waren. In der Zeit von 1689 bis 1704 hatte sich mancherlei geändert.
"
Augenleidende und Blinde und Förderung der Berufsberatung als Ziel sozialdemokratischer Gemeindepolitik auf diesem Gebiete angegeben sind. Auch die Förderung der freien Jugendbildung, die Errichtung öffentlicher Büchereien und Lesesäle, die Veranstaltung von Theatervorstellungen und Konzerten ist hierbei nicht vergessen.
Der 17. Abschnitt behandelt die Wohlfahrt auf dem flachen Lande und soll damit ländlichen Gemeindevertretern als Fingerzeig dienen. Alles in allem ist dieses Programm ein bemerkens wertes Stück sozialdemokratischer Stulturpolitik, das in der Zukunft eine bedeutsame Waffe in den Händen der sozialdemokratischen Gemeindevertreter der niederländischen Stadtparlamente darstellen wird.
die guten Bürger diese Maschine, die stolz ihres sund der wachsenden Häßlichkeit Gwynplaines das holprigen Weges zog. von Ursus prophezeite, Glüd" gekommen. ,, Was fie dir für einen Dienst getan haben, mein Junge!" sagte Ursus.
Das war Ursus' chemalige Sätte, vom Erfolg vergrößert. Die Gautlerhütte war zum Theater geworden.
Ein Mittelding zwischen Hund und Wolf war unter dem Wagen angefettet. Das war Homio. Der alte Sutscher, der die Pferde führte, war der Philosoph in höchsteigener Person.
Wodurch war es gekommen, daß die elende Sütte sich zu diesem stattlichen olympischen Gefährt ausgewachsen hatte?
Dadurch: Gwynplaine war berühmt ge worden.
Mit feiner Witterung für das, was bei den Menschen zieht, hatte Ursus einst zu Gwynplaine gesagt:„ Sie haben dein Glück gemacht."
Das„ Glück" hatte Ursus, dem Bemvalter von Gwynplaines Erfolgen, gestattet, den Wagen seiner Träume bauen zu lassen, das heißt einen ohnwagen, groß genug, ein Theater zu beher bergen und Kunst und Wissenschaft auf den Jahrmärkten auszufäen. Außerdem hatte Ursus seine Truppe, die aus ihm, Homo, Gwynplaine und Dea bestand, noch durch zwei Pferde und zwei Frauen vergrößern fönnen; diese Frauen waren in der Truppe, wie schon gesagt, Göttinnen, und außerdem Dienstmädchen. Ein mythologischer Anstrich fam zu jenen Zeiten einer Gauflerbande sehr zustatten.„ Wir sind ein wandernder Tem
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Warum denn?" fragte Gwynplaine. In diesem Jahre des Heils 1704 geschah es Damit ihr euch heiraten könnt." zuweilen, daß bei sinkender Dämmerung in irgend Ursus hatte, wie schon berichtet, Gwyuplaine pel", sagte Ursus. Der Philosoph hatte die beiden Frauen unter „ Aber das ist doch schon geschehen", antwor- einer kleinen Stadt an der Küste ein riesiger zu seinem Schüler gemacht. Unbekannte hatten tete Dea. Dea begriff nicht, daß man noch näher schwerer Wagen, von zwei kräftigen Pferden ge- das Gesicht bearbeitet. Er, Ursus, hatte den Geist dem fahrenden Volk in Flecken und Vorstädten Mann und Frau sein fonnte, als sie es waren. zogen, feinen Einzug hielt. Das Ganze glich einem bearbeitet, und hinter dieser so wohlgelungenen aufgegriffen. Sie waren jung und häßlich und Im Grunde gefiel Ursus dieses findliche Geumgekehrten Schiffsrumpf , den man auf vier Maske hatte er an Gedanken erweckt, was er nur hießen nach dem Willen Ursus' Phoebe und nügen der Seele au der Seele, dieses Zölibat, das Räder gesetzt hatte: der Stiel war das Dach, das konnte. Sobald der Heraugewachsene ihm groß Venus. Sprich: Fibi und Vinos vorausgesetzt, Dea für eine Ehe hielt. Wenn er davon sprach, Deck war der Boden. Räder, Deichsel und Wagen genug erschien, hatte er ihn auf die Bühne ge- daß man sich der englischen Aussprache anschließen so tat er es nur, weil man eben reden muß. Aber waren grün angestrichen, und zwar in einer wohl- bracht das heißt, auf den Austritt vorn an der will. Phoebe kochte und Venus scheuerte den der Arzt in ihm fand Dea, wenn auch nicht zu abgetönten Abstufung, die von Flaschengrün an Hütte. Die Wirkung dieser Erscheinung war unjung, so doch zu art und zerbrechlich für das, was den Rädern zu Apfelgrün am Dach überging. geheuer. Sofort waren die Vorübergehenden voller Tempel. Außerdem fleideten sie Dea zur Vorstellung er die Vermählung von Fleisch und Blut" Diese grüne Farbe hatte den Wagen weithin be Bewunderung stehengeblieben. Etwas Aehnliches fanntgemacht; auf den Jahrmärften war er als wie dieser fabelhaft lachende Kerl war noch nie an. Das tam noch immer früh genug. Green Bog befannt das heißt grüner Stasten". dagewesen. Man wußte nicht, wie dieses Wunder Außerhalb dessen, was für Gaukler und Fürs Und waren sie denn nicht verheiratet? Wenn Dieser Green- Box hatte nur zwei Fenster, eines von ansteckender Lustigkeit entstanden war die sten die Deffentlichkeit" ist, war Dea ebenso wie das Unlösliche irgendwo besteht, bestand es denn an jedem Ende, und hinten eine Tür mit einer einen hielten es für natürlich, andere erklärten es Fibi und Vinos mit einem Rock aus geblümter nicht in dieser Zweiheit: Gwynplaine und Dea? Stufenleiter. Ueber dem Dach aus einem Schorn für künstlich, und überall, auf Messen und Jahr Leinwand und einem Leibchen bekleidet, das die Ein Wunder war geschehen: das Unglück hatte sie stein, der grün gestrichen war wie alles übrige, märkten und Festen, strömte die Menge herbei, Arme freiließ. Ursus und Gwynplaine trugen einander in die Arme geworfen. fräufelte sich der Rauch. Dieses wandernde Haus um Gwynplaine zu sehen. Dank dieser großen Männerkittel und, wie die Matrosen im Krieg, Gewiß waren sie unzertrennlich. war immer neue lackiert und frisch gewaschen. Attraktion" hatte es in die armselige Geldfaße der hohe Seemannsstiefel. Gwynplaine hatte außerAber Gwyuplaine möchte noch so schön trän- Born, auf einem Sitz, zu dem man durch das fahrenden Truppe erst Pfennige, dann Groschen dem für die groben Arbeiten noch eine Art ledermen und sich mit seinem ganzen Sein in das Au Fenster gelangte, über der Kruppe der Pferde, und schließlich Silverstücke geregnet. War die Neu- nen Koller über Nacken und Schultern. Er verschauen Deas und ins Innerste seiner Liebe verfaßen neben einem Mann, der die Zügel führte, gier der Menschen an einem Ort erschöpft, so ging sorgte die Pferde. Ursus und Homo versorgten senten er war ein Mann. Keiner entgeht dem als Göttinnen verkleidete trompetenblasende es zum nächsten; und von Jahr zu Jahr, von sich gegenseitig. ( Fortsetzung folgt.) Gesetz des Schicksals. Er unterlag, wie die ganze Frauen. Vaß erstaunt betrachteten und besprachen Stadt zu Stadt war mit der wachsenden Gestalt
nannte.
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