2

}

6

.

Preftag, 22. April 1927.

Liebesdrama. Vor einigen Tagen erwürgte in Peterswald bei Mähr.- Ostrau der Berg­ mann se niebel seine Geliebte. Als die Word­tat auffam, wurde sofort seine Verfolgung auf­genommen. Als sich niebel vor den verfolgen­den Gendarmen nicht mehr retten konnte, feuerte er gegen sich selbst einen Schuß ab. Jm Kranken­baus ist er nach Ablegung eines Geständnisses nach mehreren Tagen seiner Verlegung erlegen.

Hochwasser der Elbe . Das Gebiet der mittleren Elbe, das im vergangenen Jahre durch gewaltige Ueberschwemmungen großen Schaden erlitten hat, ist wiederum durch Hochwasser gefährdet. Das Früh jahrshochwasser hat sich plöglich so rasch eingestellt, daß in der Gegend um Wittenberge wieder weite Landstriche unter Wasser gesetzt sind. Zwischen verschiedenen Dörfern ist die Verbindung völlig unterbrochen. Besonders schwer betroffen ist die Benzer Wische, wo etwa 150.000 Morgen besten Bodens vom Hochwasser bedroht werden. Tag und Nacht arbeitet die Landbevölkerung, um den Sommerdeich gegen die ständig wachsenden Fluten zu verstärken. Bei Tangermünde ist das Hoch­wasser bereits über die Sommerdeiche hinwegge­gangen und überflutet das dahinterliegende Land in einer Breite von zwei Kilometern. Die Herbst. bestellung gilt bereits als verloren. Auch die Havel ift auf weite Streden filometerweit über die Ufer getreten. Im Unterlauf der Oder sind ebenfalls große Teile des weiten Tales überschwemmt.

Im Flugzeug über den Alpen .

Ein dreimotoriges Rohrbach- Roland- Flug eng der Deut'chen Lufthansa hat dieser Tage bei einem Fluge von München nach Mailand die gesamte Alpenfette überquert. Pilot Polte( im Streife), der das Flugzeug führte, hat damit eine fliege ri'che Leistung ersten Ranges vollbracht.

Die Autorohlinge. Bei Troppau fand man einen jungen Mann blutüberströmt im Straßengraben. Man erkannte in ihm den 16. jährigen Bürgerschüler I K., der auf seinem Fahr­rade von einem unbekannten Kraftwagen zusammen. 000000000000000000000 gefahren und in den Graben geschleudert worden Spur. Für die Aufklärung sind 1000 Mark Be­war. Der Verlepte mußte ins Krankenhaus geschafft lohnung ausgesetzt. werden.

Vom Zuge zermalmt. Dienstag ereignete sich am Bahnhofe in Freiheitsau bei Trop pau ein schrecklicher Unfall. Der Arbeiter Otto Rürschner aus Mokrolajez wollte auf einen bereits fahrenden Zug aufspringen. Er stürzte Jedoch und geriet unter die Räder, wobei ihm der rechte Oberschenkel gräßlich zermalmt und die Bauchwand zerrissen wurde. Bevor noch die Rettungsabteilung und ein Arzt erschienen war, erlag der im 37. Lebensjahre stehende Arbeiter feinen furchtbaren Verletzungen.

Kinderschutz und Jugendfürsorge am 2. Mai. Im Einvernehmen mit der Deutschen Arbeitsgemein­schaft für Volksgesundheit ist der 2. Mai in der Ge­fundheitswoche den Veranstaltungen des Kinder­schutzes und der Jugendfürsorge vorbehalten. Die Deutsche Landeskommission hat zu diesem Zwede die Vorsorge getroffen, daß an diesem Tage in jedem Bezirke an einiger Orten Vorträge gehalten werden und zwar heuer über die Bedeutung einer geordneten Säuglingspflege für das spätere Leben des Menschen und über die Be­deutung einer geordneten Säuglings- und Kleinkinder fürsorge für den Volksnach­wuchs.

Ein Hotel mit 3000 Zimmern. In nächster Zeit wird in Chicago das Hotel Stephens als größ tes Hotel der Welt mit 3000 Zimmern und 3000 Baderäumen eröffnet. Bisher gilt das Pensylvania Hotel in New York mit 2000 Zimmern als das größte Hotel der Welt

Ein Jahr Gefängnis für Mißhandlung der Frau. Das Schöffengericht Neutin verurteilte am Mittwoch den 25jährigen Georg Pamp wegen schwerer Mißhandlung seiner Frau zu einem Jahr Gefängnis. Der Angeklagte, der erst seit 1925 ver heiratet ist, fam Anfang Jänner morgens 4 Uhr mit zwei Freunden von einer Bierreise heim und verlangte von seiner Frau Kaffee für sich und seine Gäste. Nach der Bewirtung und nach dem das The paar wieder allein war, überfiel der Mann plötz lich die Frau und mißhandelte sie mit Fenerhaken, Kaffeetassen usw. in einer Weise, daß sie schwer ver­letzt sofort ins Krankenhaus überführt werden mußte. Das Gericht machte sich den Strafantrag des Staatsanwalts zu eigen und sprach den sofortigen Haftbefehl aus.

XXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Bette B. genommen wurden, um ihr vollkommen entstelltes Gesicht einigermaßen wieder menschenähnlich aut machen, schrieb ihm u. a.:„ Ich fühle und weiß es erst heute, daß Du der einzige Mensch gewesen bist, der mich geliebt hat und der mich von der Bahn, auf die ich gesunken bin, retten wollte. Ich aber zog es vor, immer tiefer zu fallen. Ich vergebe Deiner Liebe, was Du mir getan hast, verzeih aud) mir!" Und was sich seit Jahren im Prager Schwur. gerichtssaal nicht ereignet hatte und gegen alle Vor­schrift" ist, als der Verteidiger Gercens, JUDr. Viktor Svoboda in einem wundervollen Plä­doyer von der Liebe als Elementargewal: sprach, bie diesen reinen, jungen, unbescholtenen Menschen bazu getrieben hatte, diese Frou emporzuheben, und davon, wie sein reines Gefühl enttäuscht wurde, da brach ein solcher Beifallssturm im Auditorium los, daß der Vorsitzende einschreiten mußte. Gercen wurde natürlich freigesprochen. Während der Pause kam es zu einem kleinen Zwischenfall, der charakteristisch für die Mentalität einer weiblichen Geschworenen ist. Eine Geschworene, die vom Verteidiger ab. gelehnt worden war, wendete sich an denselben mit der Frage, warum er es tat, und fügte hinzu: ,, Wo ich doch eine rschechische Nationai­demokratin und Russophilin bin!" Wan kann sich ungefähr vorstellen, wenn diese Dame über einen deutschen Angeklagten zu Gericht ſiyen müßte, wie der Stimmspruch ausfallen würde.

Eine Entführung.

Prag , 21. April. Die Liebe ist eine Himmels. macht! Die Wahrheit dieser alten Weisheit sollte tschechischen Militärarztes, Mutter eines sechsjähri- ein hübsches Töchterlein hat, das den zwar häufigen, auch der Landwirt Josef Vávra erfahren, der gent Töchterchen. Die Kanovová hatte es mit der aber manchem vielleicht sehr angenehm flingenden Liebe und Troue nie sehr ernst genommen. Ihre Namen Božena führt. Wenn man aber ein so Ehe mit dem schechischen Militärauzt war durch ihr hübsches und 19 Jahre altes Töchterlein im Hause Verschulden geschieden worden, weil sie verschwende hat, da muß man als Vater auf die Knechte schön riscy war und 12.000 K Schulden gemacht hatte, aufpassen, damit kein Malheur passiere. Was nüßt was sie in der heutigen Verhandlung auch zugab. aber alles Aufpassen, wenn die Boženka mit dem Tron aller ihrer Fehler liebte der russische Student einundzwanzigjährigen, bildhübschen Snedye Starl die fleine, einstmals auffallend hübsche Frau mit Schyba jeden Abend beisammen stedt und sich einer solchen Leidenschaft, daß er ihr die Ehe ver- während dieser Zusammenfünfte wohl kaum über sprach, ihr Wohnung, Geld und andere Hilfe bot, Themen unterhält, wie der Papa sie allvöchentlich soweit seine Mittel reichten. Die Staněvová aber im Landwirtschaftlichen Rundfunk" hören fann? verließ ihn bald, weil ihr das Leben als Kaffeehaus. Der Vater Landwirt droht, es nüßt nichts, die fellnerin anscheinend mehr zusagte. Sie lebte mit Beženka und der Karl wollen nicht hören. Der einer ganzen Reihe von Mannsbildevn, schwanzen, Vater fündigt den Knecht. Da geht der Stnecht und braunen und blonden, wie es eben kann, während nimmt die Boženka mit. Und sie leben in gemein. Gereen in seiner Leidenschaft der Verzweiflung in samem Haushalte und sind glücklich. Der Vater geht die Arnte getrieben wurde und beschloß, entweder die zu Gericht und erstattet die Strafanzeige. Heute Staněvová zu einem ordentlichen Lebenswandel zu ficht er die Tochter wieder. Er hör: es jetzt aus rückzuführen oder seinem Leben ein Ende zu setzen. seiner Tochter eigenem Mund, die Antwort, welche Amt 21, November 1926 hatte er ihr das Versprechen Desdemona einst ihrem Papa erteilte, als er ihr abgenommen, anders zu werden und mit ihm au wegen des Mohren Vorwürfe machte:„ Hier steht leben. Sie hatte es ihm hoch und heilig versprochen. mein Garte!" Was bleibt also dom Herrn Vávra Als er gwei Tage später zu seiner Liebsten fam, übrig, als seinen Segen zu geben, da Brabantio fand er in der Wohnung drei Pärchen, die nach schon vor fünfhundert Jahren gegen dieses Argu­einer durchbummelten Nacht schließen, darunter die ment ohumächtig war? Und da Herr Vávra schon Kaněvová. Gercen nahm ein Fläschchen Schwefel- bald Großvaterfreuden entgegensicht, während der säure zu sich, wie er angibt in der Absicht, es aus inzwischen assentierte Schwiegersohn beim Militär utrinken. Am 25. November v. J. ermittelte er Gewehrgriffe üben wird?! Die tschechische Justiz ist seine Geliebre in der Weinstube Harmonie, wo aber gewissenhafter abs die venetianische: Der Ent sich eine ganze Gesellschaft Russen, meistens che führer bekomm: trotz der Versöhnung mit dem malige Rosaken, befanden. Gercen bestellte eine Schwiegervater im Sinne des§ 96 des St.-G.-B. Flasche Cognac, obgleich er Abstinent ist und schon sechs Wochen bedingt. Dennoch fahren alle, seit Jahren feinen Tropfen Alkohol zu sich ge- Schwiegervater, Schwiegersohn und Tocher froh nommen hatte, den er sukzessive austrant. Die nach Hause, glücklich, daß die Sache endlich in Kaněvová hatte urit einer anderen Russin Pravo . Ordnung ist. Erdbeben auf den Philippinen. Auf der Insel slava Zagradska und dom Nikolaj Stars Luzon hat sich ein Erdbeben ereignet, das großen Schaden angerichtet haben soll. Nähere Nachrichten Tij in seiner Nähe Platz genommen. Dann bestellte er ein Glas Bier, dessen Inhalt er ausschüttete und fehlen noch. Auch die japanische Insel Formosa Prag, 21. April. Vor dem Geschworenen dafür die Schwefelsäure ins Glas goß. Die Um­wurde gleichzeitig von dem Beben heimgesucht. gerichte spielte sich heute der letzte Aft eines sigenden befürchteten, daß er das Glas austrinken Eine junge Berlinerin verschwunden. Seit dem Liebesromanes ab, der sich wohl oft im Leben er wolle und baten ihn, davon abzusehen. Durch den 3. April ist in Berlin die 16 Jahre alte Kontoristin eignet und dennoch immer rührend und erschünernd Alkoholgenuß und die seelische Aufregung von Durch die ganze fapitalistische Welt geht Elsbeth Doye verschwunden. Das Mädchen war wirkt. Auch der Fall des russischen Studenten Sinnen, ergriff Gercen das Glas und schüttere seinen augenblicklich eine Stonzentrationswelle, die sich bei einem Immobiliengeschäft angestellt und hatte osma Gereen ist ein solcher und zu seinem Inhalt über die Kvaněvová, der es das Gesicht, den unter anderem in der daffung von Startellen den Auftrag, in verschiedenen Häusern die fälligen Glück und zum Glück der übrigen Beteiligten, seiner Hals, die Brust und den Bauch verbrannte, und äußerst. Auch in der Tschechoslowakei mach. der Wieten einzulaffieren. Whit dem Betrage von 500 ehemalige Liebe Alexandra kaněvová und sogar die zwei Personen leicht verbrannte, die sich Zusammenschluß einzelner Zweige der Produk­Mark ist sie spurlos verschwunden. Da das Mädchen ein paar anderer Russen, fiel die Sache noch ver- in Gerrens Nähe befanden. Gercen wurde verhaftet tion zu Startellgemeinschaften Fortschritte, und an dem Tage vorher über 2000 Warf pünftlich ab hältnismäßig gir: aus. Gereen, ein ehemaliger ruf und wegen schwerer und leichter Störperverlegung gleichzeitig wird offenbar, wie durch die Zu geliefert hatte, wird befürchtet, daß es einem Ver- fischer Offisier, ist Emigrant, 33 Jahre alt, lebte angeflagt. Wohl nicht oft fam im Schwurgerichts. ſammenſchlüſſe der Unternehmer die Non­brechen zum Opfer gefallen ist. Tatsächlich ist be- vorher in Serbien und ist hier an der tschechischen faal ein Brief zur Verlesung, wie ihn heute der fumenten geschädigt werden. Das sei an nbachtet worden, daß die Vermißte nach der Ein- Handelshochschule inskribiert. Zei: längerer Zeit Vorsitzende OTGN. Budil vorlas. Die Staněvová, zwei Beispielen aus der jüngsten Zeit dar­lafſierung des Geldbetrages von einem jungen beste er eine tiefe Neigung zu seiner Pandamännin die zweieinhalb Monate mit schweren Brandwunden Manne angesprochen wurde Seitdem fehlt jede Alexandre svaněvová, der geschiedenen Frau eines im Strankerthause lag und der Hautstücke vom Leibe

Namensgleichheit. Um etwaigen Mißverständ­nissen vorzubeugen, ersucht uns Abgeordneter Gen. Anton Dietl mitzuteilen, daß er mit dem in der „ Bohemia" vom 14. April 1927 genannten Geschäfts­führer Anton Dietl der Lack- Farben- und Firnis­werke Knoche nicht identisch ist und auch sonst feinerlei Beziehung zu der neugegründeten Firma unterhält oder unterhalten hat.

Wieder Wiener Festwochen.

Fünf Pferde verbrannt. In den frühen Morgen­stunden des Mittwoch ging in Berlin - Schöne berg ein Stallgebäude eines Fuhrunternehmers in Flammen auf. Als die Feuerwehr eintraf, stand bas 30 Meter lange Gebäude bereits in bellen Flammen. Der größte Teil der Pferde konnte noch gerettet werden, fünf der Tiere kamen jedoch in den Flammen um. Der Stall ist vollkommen nieder­gebrannt.

Gerichtsiaal.

Ein Eifersuchtsattentat.

Aufführungen Mozart bis Richard ganz neuartige Attion der Wiener Fremdenver­

gelegt.

Volkswirtschaft.

Auswüchse der Kartelle.

Dem Startell gehören fännliche Fabriken des In­

Unlängst ist es zu einem Kartell der Pre befefabriken gefommen, deren Folge die Er­höhung des Preises dieses für den Bäcker und den oper beispielsweise veranstaltet einen Zyklus von auf den österreichischen Bahnen. Eine Priva haushalt hochwichtigen Produktes bedeutet. Von Strauß", im Garten der Hofburg und im lehrskommission versucht jeden Wiener zu veran landes an, so daß die Preiserhöhung restlos Snapp nach der großen Beethovenfeier rüstet ehemaligen faiserlichen Luftschloß Barenburg wer lassen, mindestens einen Fremden( das heißt min durchgeführt werden konnte. Der Konsument fann Wien schon wieder zu Festwochen. Sie fallen in den Freilichtaufführungen( Figaros destens einen Bekannten oder Verwandten) in die sich nicht einmal durch Einfuhr ausländischer die Zeit vom 5. bis 19. Juni und werden Hochzeit“ und„ Evangelimann " und Konzerte sen Juniwochen nach Wien zu bringen. Breßhese helfen, denn der Zoll auf ein Kilogramm von der Fremdenverkehrskommission Wiens und der Wiener Philharmoniker stattfin- Nach alldem zu schließen, dürften die Wiener Preßhefe beträgt 5 K, was eine Einfuhr einfach Niederösterreichs veranstaltet. Tas Burgtheater bringt Zyklen flas Festwochen einen gewaltigen Menschenstrom in verhindert. Wian ersieht daraus auch, welde Es geht den Wienern natürlich weder um den fischer und zeitgenössischer österreichischer Drama die Donaustadt leiten. Und da das Reisen wenig Funktion die Zölle haben. Sie werden zu aus Rummel noch allein um die fünstlerischen Pro- lifer, Wiener Operette und Wiener Tanzfunft ſtens schon zu einem Bruchteile aufgehört hat, ein gesprochenen Startellschutzzöllen, die dazu dienen, duktionen, die einen wesentlichen Teil der Ber - schließen sich an. In Baden bei Wien werden die ausschließlicher Luxus der Bourgeoisie zu sein, dem Kartell den inneren Mark. durch Fernhal anstaltungen bieten. Es geht vielmehr in erster Philharmoniker und der Schubertbund Beetho wird vielleicht auch mancher Arbeiter und Ange- tung der ausländischen Konkurrenz vollkommen Linie darum, den Fremdenverkehr in Wien und vens Neunte Symphonie aufführen, im stellte von auswärts sein Freudejchnen, feinen auszuliefern. Niederösterreich auf neue Weise zu stärken und ſo Burggarten sind festliche Aufführungen von Wer- Bildungsdrang und seine Schauluſt im festlichen Sveben wird auch über die Scha fung eines dem schwer fämpfenden Lande im Verlaufe der ken Brahms' und Mahlers vorgesehen, in Wien jättigen fönnen. Dennoch bringt uns auch 3uderfartells verhandelt. Festwochen und auch nachher durch ihre Auswir- Vöslau Vorführungen der Tanzschule Heldiefe großze, vielleicht einzigartige Feierlichkeit fabriken haben nun zu folgendem Mittel gegriffen. lungen fräftige Mittel zuzuführen. Dies erklärt lerau. Neben diefen künstlerischen Veranſtal neuerdings zum Bewußtsein, wie viel Schönes Sie versenden ein Zirkular, das uns zufällig in auch die Betriebsamkeit, mit der die Wiener Frem tungen( aus deren Zahl wir nur einiges weniges und Herrliches heute noch zum größten Teile nur die Hände gefallen ist, in weichem sie darauf auf denverkehrskommission gerade für diese Festwochen herausgegriffen haben) treten nicht weniger als den besißenden Klassen zugänglich ist. Die fude- merksam machen, daß einige Fabriken vor der Fest­ins Zeug geht. Ihr Sekretär Stronfeld be- fünfzehn Ausstellungen verschiedenster tendeutsche Arbeiterschaft, in schwerstem Kampfe segung des Kontingentes Zuder anbieten, und fuchte auf einer Auslandspropagandareise geſtern Art. Darunter wieder von besonderem Interesse gegen die wirtschaftliche und politische Reaktion drohen jenen Großkonsumenten, welche diesen auch Prag , wo er unter der Aegide der öster die Ausstellung„ Wien und die Wiener " stehend, wird bei ihren elenden Löhnen, bei der ohne Einwilligung des Zuderfariells angebotenen reichischen Gesandtschaft vor einigen Funktionären im Messepalast dort wo sich einst die Hofstal Massenarbeitslosigkeit und Kurzarbeit, wohl nur zuder faufen wollen, damit, daß diese spä er der tschechoslowakischen Handels- und Verkehrs- lungen befanden. Volksfeste im Prater, sehr, sehr wenig von den Wiener Freuden sehen. feinen Zuder bekommen werden. So will das welt und vor den Vertretern der Tagespresse einen sportliche Darbietungen auf allen Ge- Für uns bleibt im allgemeinen doch nur die eine Zuderfartell jeden, der sich ihm nicht beugt, ein­furz und gut unterrichtenden Vortrag hielt. bieten füllen, ja man möchte beinahe sagen: Freude, daß wir auch in den großen Veranstal- fach aushungern. Die Wiener Festwochen sollen auf breitester überfüllen sonst noch das Programm der fungen der Wiener Festwochen auch die Wiener demokratischer Grundlage vor sich gehen. Die zwei Festwochen. Arbeiterschaft mit am Werke sehen, die auch um Veranstaltungen dürften vor allem in fünstleri- Die Festgäste haben, sofern in ihren Ländern diese künstlerische und wirtschaftliche Arbeit ihr scher Beziehung eine Bedeutung haben, die inter - das Visum nicht ohnehin aufgehoben ist, freie Verdienst hat. nationales Interesse beansprucht. Die Staats- Einreise und zahlen nur halbe Preise

Die

Zuder

Diese Auswüchse des Kartellivesens sollten auch die Beachtung der Behörden finden, denn die Bevölkerung ist nicht einzig und allein zu dem Zwecke da, den Kartellen als Ausbeutungsobjekt zu dienen.