Beite 2.
Buchers, nachmittags. Referent: Genosse Paul- Mähr.- Ostrau, Sonntag, den 1. Mat, gemeinsame
Dug.
Suchenthal, vormittags. Referent: Genosse Leopold Goldschmied- Prag.
Erdweis, nachmittags. Referent: Genosse Leopold
Goldschmied- Prag.
Reuhaus, vormittags. Referent: Genosse Johann Pata l- Neubistrit. Reubistrig, vormittags. Referent: Genosse Joſef Friedrich- Budweis.
Kreis Brünn . Brünn , vormittags halb 10 Uhr, im Festsaale des Deutschen Hauses. Redner: Aby. Genosse Dr. Ludwig Czech .
Zwittau, nachmittags 3 Uhr. Redner: Abg. Genosse
S. Tau b.
Mähr. Trübau, nachmittags 3 Uhr. Redner: 2.-A.-B. Genosse Edmund Pipal. Znaim , vormittags 10 Uhr. Redner: Senator Genosse Wilhelm Nießner. Joslowiß, nachmittags 3 Uhr. Redner: Senator Genosse Wilhelm Nießner.
Brüfau, vormittags 9 Uhr. Redner: 2.-A.-D. Ge
nosse Edmund Pipal.
Johann 3drazil.
Josef Schrame f.
Iglan, vormittags 10 Uhr. Redner Genosse Theodor
Lustig.
Blabings, 1 Uhr nachmittags.
Miklis, 2 Uhr nachmittags. Redner aus Brünn . Bratelsbrunn, nachmittags 3 Uhr.
Eisgrub, nachmittags 3 Uhr. Redner: Genosse
Travniczet Lundenburg. Frainersdorf, nadhyattags 3 Uhr. Redner: Genosse Rudolf Spiper.
Probik, nachmittags 3 Uhr. Redner: Genosse Frang Vlajjak
Kreisorganisation Sternberg. Mähr.- Schönberg, vormittags halb 10 Uhr, am
Marktplay. Redner: Senator Johann Pol a dy. Sternberg, nachmittags 2 Uhr, am Marktplatz. Redner: Genosse Schloßnikel. Olmüß, vormittags halb 10 Uhr, am Niederring. Redner: Genosse Rudolf 3ij.ch f a. Römerstadt, vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse Theodor Hafenberg.
Freudenthal, vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse Rud. Richter- Sternberg. Klein- Mohrau, nachmittags 2 Uhr. Redner: Genosse Rud. Richter- Sternberg. Bärn, vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse Julius Rasch Mähr.- Schönberg. Stadt- Liebau , nachmittags 2 Uhr. Redner: Genosse Julius Rajch- Mähr.- Schönberg.
Bautsch , vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse Wilh. Rahabka- Sternberg. Braunfeisen, nachmittags 2 Uhr. Redner: Abg. Genosse Th. Hakenberg. Mähr.- Neustadt, vormittags, halb 10 Uhr. Redner: Genosse Hieronymus Schloßnitel. Goldenstein, nachmittags 3 Uhr. Redner: Genosse R. Leiter Mähr.- Schönberg.
Mügliß, vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse Mar Malcher- Mähr.- Schönberg.
Budigsdorf, vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse R. Schreier- Mähr.- Schönberg.
Freiwaldau - Böhmischdorf , vormittags 10 Uhr. Redner: Genosse J. Pfeffer Olmit. Ober- Lindewiese, nachmittags 2 Uhr. Redner: Genoise J. Pfeffer- Olmütz.
Kreisorganisation Troppau . Troppau , 10 Uhr vormt., Versammlung. Referent: Genosse Scharnowell. Jägerndorf , 10 Uhr, Versammlung am Rathausplay. Redner Abg. Genosse Rudolf Heeger. Neu- Titschein, 10 Uhr Versammlung am Ringplay. Redner: Senator Genosse Pola ch- Brünn.
Maiversammlung der deutschen , tschechischen und polnischen Sozialdemokraten ant Masarykplay. Redner: Senator Genosse JokI( deutsch ), Abg. Genosse Protesch( tschechisch), Sekretär Genosse Sarganet( polnisch).
Dderberg, gemeinsame Maifeier mit den tschechischen Sozialdemokraten um 9 Uhr vormittags am Ringplay. Referent: Genosse Dr. Viktor Ha a s. Würbenthal, 3 Uhr Versammlung im Garten des Arbeiterheimes. Referent: Sekretär Genosse Wagstadt , Versammlung am Ringplay. Redner: Sefretär Genosse Kolbe aus Jägerndorf .
Lindner.
Tschechisch- Teschen, gemeinsame Maiversammlung der deutschen und tschechischen Genossen, vormittags im Schüßenhause. Deutscher Referent Genosse Wessely, Redakteur aus Troppau . Wigstadtl, um 9 Uhr Festversammlung im Arbeiter heim. Referent Bürgerschuldirektor Genoffe Nar. zis Kamler aus Neu- Titschein. Freudenthal, halb 10 Uhr Feswersammlung. Refe
rent: Genosse Richter- Sternberg.
Klein- Mohrau, nachmittags 3 Uhr, Bersammlung. Botenwald, 9 Uhr vormittags im Gemeindegasthaus. Senftleben, Versammlung 3 Uhr nachmittags. RedBennisch, 9 Uhr vormittags Versammlung, Referent: Sekretär Genosse Buresch aus Jägerndorf . Zauchtel, 4 Uhr nachmittags im Arbeiterheim. Refe rent Senator Genosse Hans Jotl
Referent: Genosse Richter- Sternberg.
ner Genosse Köller.
Fulnek , halb 3 Uhr, Versammlung im Arbeiterheim.
Referent: Senator Genosse Polach.
Hultschin , gemeinsame Maifeier mit den tschechischen Genossen um 10 Uhr vormittags am Ringplay. Redner: Stadtrat Genosse Tit aus Troppau ( deutsch ), Senator Genosse Dr. Witt und Ge. noffin Brablik( tschechisch). Spachendorf, 4 Uhr, Versammlung im Gasthaus Christian. Referent Sekretär Genosse Buresch aus Jägerndorf .
Třince, gemeinsame Maiversammlung der deutschen , tschechischen und polnischen Sozialdemokraten,
Freitag, 29. April 1927.
Nächtliche Abstimmung im Budgetansschuß.
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1600 Abänderungsanträge. Ein Referent, der oppofitionelle Anträge berliert.
Prag , 28. April. Der Budgetausschuß be-| Aufregung, da man bei dem Referenten bös. endet heute vormittag die resttlichen Para- willige Absichten vermutete. Schließlich mußte graphen der Strafbeſtimmungen und schritt sich Herr Roudnickh zu dem Zugeständnis be= nachmittags an die Abstimmung über die quemen, dadk er die betreffenden An= Vorlage. Zu den 404 Paragraphen der Steuer- träge einfach verloren habe, und war gezwungen, unter dem Gelächter des Ausschusses reformvorlage wurden gegen 1600 Abänderungsanträge vom Schauplatz zu verschwinden und das betref= eingebracht, über die einzeln abgestimmt wird. fende Bündel Schriften im ganzen Hause zu Die Abstimmung geht ziemlich langsam vor sich; fuchen. Die Beschlußfaffung über dieses Hauptzur Erledigung des ersten Hauptstückes, das 45 stück mußte unterbrochen werden. Inzwischen zur Paragraphen mit 275 Abänderungsanträgen um- wurde über die Vorlage über die Stabilisierungsfaßt, benötigte der Ausschuß allein mehr als bilanzen abgestimmt. drei Stunden. Nach einer Pause wurde um 8 Uhr abends die Abstimmung fortgesetzt; In der Vormittagssitzung erledigte der gegen Mitternacht war sie erst beim zehnten Ausschuß noch die restlichen Paragraphen der die Abstimmung unbedingt in der Nacht zu Ende anträge g: stellt wurden. Genosse Kaufmann Straßbestimmungen der Steuervorlage, wobei Nach der Absicht der Mehrheitsparteien soll von der Mehrheit verschiedene Abänderungsgeführt werden, damit morgen früh um 8 Uhr verlangte in der Debatte, daß jene Personen, die fofort die letzte der Finanzvorlagen, die Regelung das Armenrecht genießen, im Steuerstrafverder Finanzwirtschaft der Selbstverwaltungskör- ahren Anspruch auf Beistellung eines Rechtsper, in Angriff genommen und beendet werden anwaltes haben sollen; der Anwalt wäre aus fann. Die Koalitionsparteion beabsichtigen hiezu den einlaufenden Strafgeldern zu honorieren. eine ganze Reihe von Abänderungsanträgen zu stellen.
Hauptstüd angelangt.
Redner begründet dies damit, daß die kleinen Leu e, welche zumeist gesetzesunkundig sind, nicht fönnen, andererseits aber selbst ihre Verteidigun die Mittel für einen Rechtsfreund aufbringen mit Erfolg zu führen nicht in der Lage sind. Ferner feßt sich Genosse Kaufmann dafür ein, daß das Verfahren öffentlich, unmittelbar und mündlich sei.
zugleich ein bezeichnendes Licht auf die Sorg Zu einem heiteren Zwischenfall, der aber losigkeit wirft, mit der die Koalition die Ab änderungsanträge der Minderheit behandelt, lam es bei der Abstimmung über das V. Hauptstück. Als der Referent, der tschechische Vollsparteiler Roudnicky, über die einzelnen Abänderungs- Gegen Mittag war die Beratung des anträge der Opposition referierte, stellten die 8. Sauptstüdes und damit überhaupt die BeKommunisten fest, daß er ihre Anträge über- ratung der ganzen Vorlage über die indirekten haupt nicht erwähnte. Das gab eine begreifliche Steuern nach mehrmonatiger Arbeit zu Ende.
10 Uhr vormittags am alten Marktplay. Redner: Die Kleritalen und die Präsidentenwahl. I schließlich, daß sich seine Partei bei der Prä
die Genossen Kutscha( deutsch ), Nehyba ( tschechisch) und ein polnischer Genosse. Stiebnig, 10 Uhr vormittags, Gasthaus Wetscherka. Referent: Genosse Dr. Wilhelm Haas aus Mäh risch Ostrau.
Bodenstadt, Versammlung um 3 Uhr nachmittags. Redner Genosse Nitschmann. Engelswald, Versammlung um 3 Uhr nachmittags, Redner: Genosse Silvester Buchta. Johannesthal- Petersdorf- Hennersdorf, 2 Uhr nach mittags Versammlung im Saale des Herrn Pelz, Petersdorf, Referent Abg. Gen. Rudolf Seeger. Sedlniß, Versammlung um 3 Uhr nachmittags. Red.
ner: Genosse Simbrunn.
siden enwahl von den Traditionen ihrer staatserhaltenden Politik leiten lassen werde, der sie oft ihre Parteiinteressen unterordne. Wer aber glaube, daß sie auch ihre Pflichten gegen Kirche und Religion vergessen könne, der werde sich irren. Die Katholiken müßten bei der Wahl sicher fein, daß das fünftige Staatsoberhaupt gegenüber allen Kirchen und Religionen in der Republ gleiches Wohlwollen bewahre.
Eine Rede des Generalsekretärs Stašek. Prag , 28. April. Zur Frage der Präsiden en wahl hat gestern nun auch der Generalsekretär der tschechischen Volkspartei Abgeordneter Stašef auf einer Versammlung Stellung genommen. Er betonte, daß man über diese Frage mit aller Offenherz gleit sprechen müsse, und sprach die Erwartung aus, daß der künftige Präsident, sei er wer immer, wirklich ein Präsident des ganzen Staates und nicht bloß eines Wahl in den Angestelltenbetriebsausschuß der Blocks oder Kartells sein müsse. Den Sozialisten Stodawerke Wie die Nova Doba" berichtet, fan machte er zum Vorwurf, daß sie sich schwer an den dieser Tage die Wahlen in den Angestelltender Popularität versündigt hät en, deren sich der betriebsausschuß der Skodowverte statt. Es wurden Präsident nach dem Umsturz erfreute, da sie sich 2483 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielt in der letzten Zeit bei allen ihren Aft onen, ob der Einheitsverband( Freie Gewerkschaft) 670 es sich nun um gewalttätige Obstruktion im Stimmen und vier Mandate gegen 632 Stimmen Böhmischdorf, 9 Uhr vormittags vor dem Gasthaus Parlament oder um die Hervorrufung ver- und drei Mandate im Vorjahr. Die tschechischen Körbel, Festversammlung. Referent: Genosse schiedener Affären handelte, hinter den Namen nationalsozialistischen Angestellten erhielten diesPfeffer. und die Autorität des Präsidenten verstedt mal 1531 Stimmen und acht Mandate gegen 1699 hätten. stickige für die Auto- Nationaldemokraten erhielten 282 und rität und den Namen des Präsiden en geschaffen ein Mandat gegen 258 Stimmen und gleichfalls worden. Nach einer Kritik der Präsidenten- ein Mandat im Vorjahr. Der Sieg der freien interviews erklärte Stašek weiter, der fünftige Gewerkschaft, die ein Mandat gewann, ist lebhaft Präsident werde sich unter die Kuratelizu begrüßen. der Verfassungsgesetze stellen müssen. Masaryk warf er vor, daß er noch kein einziges Mal in offizieller Funktion im Veitsdom ge
Karlsthal, am 30. April Maifest im Gasthaus Fischer. Redner Sekretär Genosse Lindner aus Jägern dorf.
in der ,, Kanone" in Oberlindowieje. Referent und durch sei eine quickliche Stimmen und ehn Mandate im Vorjahr, die
Genosse Pfeffer.
Budmantel, halb 10 Uhr vormittags, Festversamm lung im Schießhaus. Referent: Genosse M. On dřejka. Saubsdorf- Groß- Kunzendorf,% 4 Uhr nachmittags, Festversammlung. Referent: Genosse M. On dřejka.
Nitlasdorf, halb 2 Uhr nachmittags vor dem Gafſt- weſen ſei( Jedenfalls hätte er wie feinerzeit Der Parteitag
hause des Herrn F. Gröger Nr. 100, Festverjammlung. Referent: Genosse Drescher. Bezirksorganization Preẞburg . Preßburg , halb 10 Uhr ormittags, Fischplatz. Redner: Genosse Pa u l- Prag.
wird bereits am Freitag ben 6. Mai, um 18%, hr eröffnet.
Franz Josef bei der Fronleichnamsprozession ausrüden sollen! Die Red.) und daß bei der Wenzelsprozession die Reliquien des Heiligen nur durch ein Nebentor der Burg getragen werden dürften, durch das man sonst den Kehricht hinausführe. Zum Schluß erklärte Stašek sessa
Die grinsende Fraße. herbei, um die„ grinsende Fraye" zu bewundern. draufgehen ließen. Das alles flutete von der
Roman von V.ctor Hugo.
38 Aus dem Französischen übersetzt von Eva Schumann.
Ursus hatte ein Abkommen getroffen mit Meister Nicleß, dem Wirt, der angesichts seiner Achtung vor dem Gesetz den Wolf uur gegen ein erhöhtes Entgelt zugelassen hatte. Das Schild Gwynplainedie grinsende Fraße" war von der Green- Box herabgenommen und neben dem Wirtshausschild befestigt worden. Die Schenkstube hatte, wie schon gesagt, eine Tür nach dem Hof hinaus; neben dieser Tür saß die Kassiererin", entweder Fibi oder Vinos. Es war wie heutzutage auch für den Eintritt muß man zahlen. Unter dem Schild„ Die grinsende Fraße" hing ein weißgemaltes Brett, darauf stand in gros ßen schwarzen Buchstaben der Titel von Ursus' großartigem Stüd: Das besiegte Chaos".
In der Mitte des Balkons, gerade gegenüber der Green- Box, war eine Abteilung zwischen zwei Seitenwänden„ für den Adel" reserviert. Sie war groß genug, daß zehn Zuschauer in zwei Reihen da Play fanden.
Wir sind in London ", hatte Ursus gesagt. Man muß darauf gefaßt sein, daß auch der Adel erscheint."
Er hatte in diese Loge" die besten Stühle des Wirtshauses stellen lassen, und in die Mitte einen großen Lehnstuhl aus dottergelbem Utrechter Samt mit tirschrotem Muster, für den Fall, daß etwa die Frau eines Aldermans mitkommen
würde.
Die Vorstellungen hatten begonnen, und sofort begann die Menge herbeizuströmen.
Aber die Loge für den Adel blieb leer. Davon abgesehen war der Erfolg derartig, wie man seit Gautlersgedenken keinen ähnlichen
gesehen hatte. Ganz Southwark tam in Scharen| die ihre Heuer auf Schlemmereien und Mädchen Die Taschenspieler und Seiltänzer vom Tar- Straße ins Theater und aus dem Theater in die rinzeau- Feld waren ganz außer sich über Gwyn- Schentstube. Der Bierverbrauch schadete dem plaine. Als hätte sich ein Sperber in einen Sä- Erfolg keineswegs. fig mit Distelfinken gestürzt und picke ihnen das Futter weg. Gwynplaine nahm ihnen die Zuschauer.
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Tom- Jim- Jad", erwiderte der Wirt. Und indem er die paar Stufen der GreenBox herunterschritt, ließ Meister Nicleß folgende tiefsinnige Betrachtung fallen:
,, Wie schade, daß er kein Lord ist! Der wäre ein prächtiges Mistvich!"
Unter diesen Leuten, die hergebrachterweise als„ Hefe des Volkes" bezeichnet werden, war Im übrigen hatten die Bewohner der einer, der größer, stärker, breitschultriger und Green- Box in nichts ihre Lebensweise geändert, Außer dem untergeordneten Volk der Säbel - weniger arm schien; gekleidet war er wie die an- obwohl sie sich in einem Gasthaus niedergelassen schlucker und Grimassenschneider gab es auf dem dern, aber seine Sachen waren nie zerrissen. Stets hatten; jie verharrten in ihrer Abgeschlossenheit. Tarrinzeau- Feld wirkliche Schaustellungen. Es flatschte er Beifall, als ob das Haus einstürzen Von ein paar gelegentlichen Worten mit dem gab einen Zirkus, wo eine Menge Frauen vom sollte; er schrie, fluchte und spottete und wußte Wirt abgesehen, kamen sie in keinerlei Berüh Morgen bis zum Abend alle Arten von Instru- sich mit den Fäusten Platz zu verschaffen; im rung mit den ständigen oder vorübergehenden menten erklingen ließen Trommeln, Hammer- Notfalle schlug er wohl auch ein Auge blau und Bewohnern des Gasthofes, sondern lebten wie glocken, Schalmeien, Sackpfeifen, Dudelsäcke, Hör zahlte die Beche . immer nur miteinander.. ner, Tuben, Flöten und Pfeifen. Es gab eine Dieser häufige Gast war jener Vorüberge. Seit sie in Southwark waren, hatte Gwynwandernde Menagerie, wo ein fomischer Tiger zu hende, dessen begeisterten Ausruf der Leser eben plaine sich angewöhnt, nach der Vorstellung, sehen war, der, vom Dresseur mit Peitschenhie vernommen hat. Er war auf der Stelle hingeris- nachdem Menschen und Pferde ihr Abendbrot ben traktiert, nach der Peitsche schnappte und die sen gewesen und hatte der grinsenden Fraße vor- genossen und während Ursus und Dea sich schla Schmiße zu erfassen suchte. Selbst dieser Komiter behaltlos zugejubelt. Er kam nicht zu allen Vor- fen legten, gegen Mitternacht auf der Wiese noch mit Rachen und Pranken wurde in den Schatten stellungen, aber wenn er fam, riß er das Publi- ein wenig Luft zu schöpfen. gestellt. fum mit. Das Klatschen steigerte sich zu lauten Um diese Zeit war niemand mehr auf dem Neugier, Beifall, Einnahmen und Zuschauer Beifallsrufen. Der Erfolg füllte das Haus nicht Jahrmarktsgelände, höchstens ein paar Betrunalles riß die grinsende Fraße" an sich. Das bis zum Dach, denn ein solches war nicht vor- fene schwankten im Dunkel; die leeren Schenken geschah im Nu- es gab nur noch die Green- Box. handen, sondern bis zu den Wolken.( Freilich wurden zugemacht, in der niedrigen Wirtsstube regneten diese Wolken manchmal auf Ursus' Mei- im Tadcaster- Hof erlosch das Licht, nur in irgendsterwerk herab.) einem Winkel leuchtete eine letzte Sterze einem leßten Zecher; ein undeutlicher Schein drang durch die halbgeöffnete Tür des Gasthofs, und Gwynplaine, froh und nachdenklich und erfüllt von einem unruhigen Glück, schritt vor dieser halboffenen Tür auf und ab. Woran dachte er? An Dea, an nichts, an alles, an die tiefsten Dinge. Nie entfernte er sich weit vom Wirts hauses war, als hielte ihn ein unsichtbarer Faden in Deas Nähe. Es genügte ihm, wenn er ein paar Schritte im Freien machen konnte.
,, Das besiegte Chaos ist das siegende Chaos", sagte Ursus und nahm somit die Hälfte von Gwynplaines Erfolg für sich in Anspruch.
Dieser Erfolg war ungeheuerlich, aber er blieb örtlich begrenzt.
Schließlich bemerkte Ursus diesen Mann, und Gwynplaine sah ihn sich an.
Da hatten sie einen stolzen unbekannten Gwynplaines Berühmtheit drang nicht über Freund. die Londoner Brücke und fand nicht das Echo einer großen Stadt. Wenigstens in den ersten Zeiten nicht. Aber Southwark vermag dem Ehr geiz eines Hanswursts zu genügen. Southwart war hingerissen.
Bei jeder Vorstellung füllte sich der zum Theaterparkett gewordene Hof des Wirtshauses mit einer zerlumpten begeisterten Menge. D. waren Schiffer, Sänftenträger, Schiffszimmer. leute, Bootführer und frischgelandete Matrosen,
Ursus und Gwynplaine hätten ihn gern kennengelernt oder wenigstens gewußt, wer er war. Eines Abends, als der Wirt, Meister Nicleß, zufällig neben Ursus stand, fragte ihn dieser: Kennt Ihr diesen Mann?" „ Aber freilich." ,, Wer ist es denn?" „ Ein Matrose."
Wie heißt er?" fragte Gwynplaine, hin-|
zutretend.
Dann kehrte er heim, fand die ganze Green Box in tiefem Schlaf und schlief bald auch selber. ( Fortfegung folgt.)