Dieses Zusammenwirken zwischen Kinderfreunden, den sozialistischen Jugendlichen und den Arbeiterturnern, soweit die sozialistische Erzichung in Frage kommt, zu erzielen, das ist das organisatorische Problem, vor dem wir stchen.
Es gibt feinen Staat in Europa , dessen Refaffung Handelt. Wir haben noch feine ausgebaugienung, und hier sind es vornehmlich die Vertreten Lehrlingssektionen, wenn wir vom Zentral ter der bürgerlichen Parteien, nicht ganz genau verband der Angestellten absehen. wüßte, daß das Problem des Nachwuch fes auch ein Schlüsselproblem für den Bestand der bürgerlichen Gesell. fchaftsordnung geworden ist. Nur wird diese Tatsache in der Arbeiterbewegung auch int der Partei und auch in unseren wirtschaftlichen Organisationen noch nicht vollständiger faßt. Um diesem Mangel abzuhelfen, uni den Bersuch zu machen, ein organisatorisches Inein- In Desterreich ist es so, daß auch die gewerkschaft andergreifen aller Erziehungsfaktoren herbeizu- lich organisierte Jugend dadurch die Möglichkeit führen, wollen wir, daß im Erziehungsprogramme hat, geradezu in die Partei hineinzuwachsen. dieser Organisationen eine möglichst einheitliche Gestaltung playgreise und daß wir rein organisatorisch die Voraussetzungen schaffen, damit in der Erziehung des proletarischen Nachwuchses größere Erfolge als bisher erzielt werden können. Denken wir an eines: Wir haben das allgemeine Wahl recht für den 21jährigen Menschen. Wenn wir organisatorische Vorkehrungen treffen wollen, müssen wir diese so schaffen, daß wir bis zu die sem Zeitpunkt mit den ersten Aufgaben der prole tarischen und sozialistischen Erziehung fertig find, denn mit 21 Jahren soll das Arbeiterfind schon zu einem festen Bestandteil unserer Bewegung gehören.
Unser Parteitag hat
das Verhältnis zur Arbeiterjugend flargestellt. Es ist der Sozialistische Jugendverband, es sind die Arbeiterturner, es sind die Arbeiterkinderfreunde anerkannt worden, aber alle diese Bewegungen kommen zu wenig vorwärts. Sie werden vielleicht auch in einer ganzen Reihe von Organisationen nicht so gefördert, wie es not wendig wäre. Es lebt in vielen unseren Organis fationen zu stark der konservative Geist.( Zustim mung.)
Wir wollen den ganzen Nachwuchscr fassen, der heute noch in Einflußtreifen des Bürgertums steht. Wir leisten uns heute auf dem Gebiete der Organisationen, das Wort möchte ich
bringt, ist ein doppelter Erfolg hier die Arbeiter jugend.
Wir müssen jeder das letzte Quentchen von Energie und die ganzen geistigen Kräfte, die in der Jugend find, mobil machen für die Arbeiter bewegung! Es ist so, daß die Fähigkeiten, alle Ta lente, die in der Arbeiterklasse und vornehmlich in der Arbeiterjugend schlummern, mußbar gemacht werden vom Kapitalismus, nutzbar von unseren Klassenfeinden zum Kampfe gegen uns. Was wir wollen, ist, daß die Talente der Arbeiter ingend, die Fähigkeiten, die der proletarische Nach wuchs hat, mußbar gemacht werden unseren
Bestrebungen und
wir sind der festen Ueberzeugung, daß der Sieg der Arbeiterklasse über die Bourgeoisie geknüpft ist an die Lösung des Problemes des Nachwuchses und daß dieser unser Sieg ist.
Bensing, 10. i 1927.
amestu, un biefem mest unheilvollen Ginsfluß ent gegenzuwirken. Schon die Lieber, die in der Schul auch heute noch gefungent werden, find vielfach ge eignet, aus den Kindern Chauvinisten zu maden Wir haben im Beziv oder Gemeindeeigentum Krankenhäuser, Erziehungsheime und andere soziali Anstalten, in denen vielfach die Nonnen ihre Aai tationslokale für die christlichsoziale Bartei aufge. schlagen haben. Wir haben in diesen Instituten don etwas Einfluß und müssen diesen Einflus entsprechend geltend machen, um dieser Agitation entgegenzutreten. Zum Schluß fordert er unseren parlamentarischen Klub auf, das Verbot der Beteiligung unserer Jugend an den Maifeiern zum Gegenstand einer parlamentarischen Intervention zu machen. Bei bürgerlichen Veranstaltungen aud von offen politischem Charakter können die Schüler ohne weiteres aufmarschieren, so am Muttertag, su aussprechen, geradezu einen uyus( sehr rich Wir haben die Aufgabe, durch die Heranzic. Fronleichnam usw. Aber hier fagt niemant tig!) den wir auf die Dauer nicht zu ertragen verhung des proletarischen Nachwuchses an die Par- etwas dagegen. Wir müssen die Arbeiterschaft mögen. Wir wollen durch die Zusammenfassung tei, durch die Vereinheitlichung unserer Erzic- 3 Widerstand gegen diese Verfügung organisieren. zunächst einmal in Erziehungsfragen Raum schaf- hungsarbeiten, die unerschönflichen Geistesquellen wir können, wenn wir wollen, auch noch eine fent für die Partei, Raum für die sozialdemokra im proletarischen Nachwuchs frei zu machen für andere Sprache sprechen, wenn es un unfer tische Organisation. uns, weil wir wiffen, daß wir dann das Tempo höchstes Gut, um unsere Schule geht!( Beifall.) Die große Gefahr steht vielleicht nicht unmit zur Erfüllung der sozialistischen Ideale ungeheuer Genossin Deutsch , Prag : telbar vor uns, aber wir sehen, wohin es treibt, beschleunigen. Wir haben vorläufig erst einen wenn das Verantwortungsgefühl der proletari ichüchternen Schritt zur Vereinigung der erflärt, es scheint ihr notwendig, daß wir auch geschen Eltern, unserer Funktionäre der Partei und Erziehungsorganisationen unternommen, weil wisse Teilgebiete der Frage der Jugenderaller proletarischen Organisationen mit besonde- wir glauben, an formelle Hindernisse anzustoßen. sichung betrachten. Es handelt sich nicht nur darum, rem Einschluß der Erziehungsorganisationen, Dieser Schritt wird jedoch nicht der letzte sein, festzustellen, in welcher Weise wir organisatorisch nicht verstärkt wird. weil es bei diesem Problem ums Ganze geht und wir hoffen, in wenigen Jahren die Kraft der Arbeiterklassenbewegung so zu steigern, daß sie die Bürgschaft für den Sieg über den Kapitalismus in sich trägt( großer, langanhaltender Beifall). *
Die Arbeiterjugend, ist schicksalsmäßig der älteren Arbeiterklasse verbunden. Der proletarische Nachwuchs teilt mit der Arbeiterklasse Freud und Leid, aber jeder Erfolg, den die Arbeiterbewegung
In der anschließenben
spricht als erster
Debatte
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am besten die Jugend erfassen, sondern auch darum, in welchem Alter die Jugend am besten einer Beeinflussung in geistiger ind seelischer Hinsicht zu gänglich ist. Unsere Kinderfroundeorganisationen Teisten seit einer Reihe von Jahren erfolgreiche Er. zichungsarbeit; wir haben außerdem noch eine Reihe von Kultur- und Sportorganisationen, welche die urteil, als ob der Verstand einzig und allein die Jugend zu gefunden, freien Menschen erziehen wollen. Aber trotzdem flafft in unserem ErziehungsDomäne des Mannes sei, während die Frau allein auf das start entwickelte Gefühlsleben verwiesen wachsen, dann entgleiten sie uns bis zu einem gesystem eine Lücke: wenn die Kinder der Schule ent Was wir brauchen, das ist eine erhöhte Wür digung der Arbeiter zur Erzielung eines fo wird. Demgegenüber fann nicht oft genug betont wissen Grade. In Oesterreich hat man für dieses werden, daß beide Geschlechter gleich veranlagt find; Alter die Organisation der Roten Falken gezialistischen Nachwuchses. Genosse Janauschek, Turn wäre dies nicht so, dann müßten wir mit unserer schaffen, die auch bei uns bereits auftauchen. Ich Der Zustand, der in mancher unserer OrganisaBildungsarbeit bei den Frauen überhaupt einpaden. sehe in dieser Organisation den Jdealtyp für die tionen weiter besteht, das junge Element nicht für den Bund proletarischer Freidenker. auffommen zu lassen, führt gerade zur Automati Er weist darauf hin, daß der Bund heute das Wir stehen hier alle amter dem Eindruck der Beeinflussung der eben schulentwachsenen Jugend. sierung unseres organisatorischen Lebens. Und das ceftemal offiziell auf dem Parteitag vertreten ist, leidenschaftlichen Sehnsucht, daß sich das deutsche und Sie ist jene Erziehungsorganisation, die wir vor ist eine große Gefahr. Wir können nicht eindring- und spricht der Partei den Dank aus; hoffentlich tschechische Profetariat zu einer Kampfgemeinschaft allem brauchen und die wir überall ins Leben lich genug darnach rufen, der Jugend die Mög- wird dieses Waffenbündnis auch fernerhin erhalten vereinige. Da ist es dopelt wichtig, daß wir von die rufen sollten. Das Bürgertum hat in den Wanderder Arbeiterbewegung bleiben. Er gibt sodann einem furzen geschichtlichen fent Parteitey heimgehen mit dom festen Willen, vögeln, Slants usw. den Rader feines jugendlichen zu geben. Ueberblick über die Anfänge der Freidenferbewegung, unsere Genossen aufzuklären über die Ge. Kämpferheeres aufgebaut. Das Bürgertum ist ein Die modernen Bestrebungen dürfen wir nicht in der das profetarische Element nach dem Striege schichte des tschechischen Volkes, über die guter Psychologe. Erst vom 13. Jahr an fängt sich verhindern, wir brauchen eine Konzentration der immer größere Bedeutung gewann, so daß bereits wir bis auf einige Namen vielleicht so gut der Charakter des Kindes zu bilden an und sucht Erziehungsaufgaben. In Deutschösterreich ist zwi sielbewußt darauf hingearbeitet wurde, die Bewe wie nichts wissen. Wir müssen unseren Genossen vor nach Form und Ausdruck. Dieses Revolutionszeitschen den Arbeiterturnern und den Jugendlichen gung in sosialistische Bahnen zu lenken, mit den Er- Augen führen, daß das tschechische Welt genau so alles Althergebrachte. Nur der um weniges öftere alter ist gekennzeichnet durch die Empörung gegen ein Uebereinkommen dahin abgeschlossen worden, folg, daß auf dem Bundestag in Karlsbad die Pro- unter der Wucht des Kapitalismis gelitten hat und daß alle Mitglieder der niederösterreichischen Turns fetarisierung der Bewegung fast einstimmig be. daß wir mit dem tschechischen Broletariat eine Gestaltungswunder furz vorher eben Jugendführer und die Führerin, die dieses freife bis zu 18 Jahren auch gleichzeitig Mitglie schlossen wurde. Seit dieser Zeit mihr der Abwehr Schicksalsgemeinschaft bilden, die durch die bitterste durchgemacht haben, sind befähigt, in diesem Zeitder der sozialistischen Arbeiterjugend sind. Man lampf gegen den Klerifalismnts so gut wie aus. Not zusammengeschweißzt ist. Er schließt mit dem punkt die Führer der Jugend zu sein. Diese Ju ging sogar so weit, eine Einheitsmitgliedstarte her- fchließlich auf den Schultern des Proletariats. Es prächtigen Sölderlingitat:„ Mit einem einzigen Wet gendführer sind berufen, den Reim des Sozialismus zustellen, einen paritätischen Arbeitsausschuß ins war der impergeßliche Hillebrand, der die erste Ver- terschlag, mit unerbittlicher Notwendigkeit, vollbringt in die jugendlichen Seelen zu pflanzen. Genossin Leben zu rufen, einen Einheitsbeitrag einzuheben. bindung mit der Partei herstellte; Genosse Schweich die Not an einem Tage, was sonst Jahrhunderten Deutsch gibt die Anregung, in den Ferienheimen Die sozialdemokratische Bildungsarbeit bort hat sein Erbe übernommen. Bereits seit zwei gelang."( Beifall.) cigene zwangslose Ferienschulen für 18 bis 16jähwird von der sozialdemokratischen Ar- Jahren wird auch mit den tschechischen Freidenfer rige zu errichten; hier könnte den Jugendlichen un beiterjugend, die übrige Arbeit, also vor- Genossen zusammengearbeitet und auch eine Frei- Genosse Krejčí, Trautenau : merflich das politische Massengefühl eingeimpft wernehmlich die körperliche Schulung, von benferinternationale wurde geschaffen. Die Freiden. den Arbeiterturnern allein besorgt. Aber fer fühlen sich nur als ein zweig der sozialistischen schen Nachwuchs bestellt ist; aber erst die trockenen der pflanzen sollen.( Lebhafter Beifall.) Wir wußten wie trostlos es um den sozialistiden, das sie später in die Herzen ihrer eigenen Stinnoch mehr: Wir haben außer dem Nachwuchs in Gesamtbewegung; ihr Kampf gegen die Kirche ist 3iffern, die Genosse Rögler anführte, bringen einom der Arbeiterturnerorganisation, im sozialistischen ein Teil des Klassenkampfes.( Beifall.) Genosse Schweizer , Brünn : die ganze Schwere dieses Problems so recht zum erklärt im Namen der Kinderfreunde, daß sie den Jugendverband und in der Kinderfreundebewe Genosse Hofmann, Tannwald: Beloußtfein. Wohin strebt unsere Jugend? In erster Vorschlag auf Schaffung einer Zentralstelle für alle Linie zum Sport und zum Spiel. Wir dürfen daher Organisationen, in denen Erziehungsarbeit geleistet Es ist außerordentlich wichtig, daß man bei jeder nicht abseiss stehen, sondern müssen erachten, das wird, frendig begrüßen. Sie erhoffen von dieser Gelegenheit darauf dringt, die Schule umzugeftalien Arbeitsgebiet, die Organisation und die Werbefraft Sentralstelle, daß sie eine planmäßige Zusammen Auch da ist Desterreich vorausgegangen. Es be- und zu dem zu machen, was sie sein soll, zu einem unserer Arbeiter- Turn- und Sportbewegung zu erfassung unserer Erziehungsarbeit ermöglichen wird, steht ein Uebereinkommen mit den gewerkschaft Mittel des Klassenkampfes, denn bisher höhen. Wenn wir den Einfluß der bürgerlichen Er- daß sie das Nebeneinander durch ein Miteinander lichen Jugendsektionen, daß die Lehrlinge und die ist sie nur ein Mittel im Kampfe gegen uns. zichung brechen wollen, dann müssen wir in den Ge- ersetzen und daß damit unsere Erziehungsarbeit ganz Lehrmädchen der gewerkschaftlichen Lehrlingsset- Leider muß festgestellt werden, daß vielfach der meinden und Bezirken, wo wir mitbestimmen, die von selbst reger und intensiver sein wird. Sobald tionen der sozialistischen Arbeiterjugend angeglie- Unterbau der entsprechenden häuslichen Erziehung Erziehungsmethoden unserer Lehrer und namentlich die ersten organisatorischen Schwierigkeiten beseitigt dert werden, soweit es sich um die politische Er- fehlt. Dann wender sich Redner gegen das alte Vor- des Pfaffen kontrollieren und auch in unserer Presse sind, werden wir an das Problem sicher in seiner
gung
auch noch das Problem des gewerkschaftlichen Nachwuchses.
Die grinsende Fraße. Gestalt und zeigte fich ihm Iodend immer wieder. riß er ihn wieder heraus und ſtopfte ihn auf gut lich fühlte er in seinem tiefſten Innern, wie auf
sagt." Es gab für ihn feinen andern Horizont, fein " Du!" rief Givynplaine, und alles war ge Dea var. andres Traumbild mehr als diesen Himmel, wo
Licht, das in Gwynplaine war, strömte ihr entDea brauchte sich nur zu zeigen, und alles gegen, und die Gespenster entflohen in wilder lucht. Welch machtige Friedensstifterin ist gegen, und die Gespenster entflohen in wilder Sie Liebe!
Verfängliche Fragen, flüchtig und hartnädig Er steckte den Brief in eine Brusttasche; aber wovon? Vom Schlummer? Nein, von der Schlafzugleich, umschwirrten ihn. Die Sünde gewann als er merkte, daß er da auf seinem Herzen lag, losigkeit. Das war sie, das war Dea. Und plötz Morgen, um Mitternacht, die Londoner Brüde, Glüd in irgendeine Tasche seiner Seniehosen. Dann unerklärliche Art der Sturmt sich legte und wic der kleine Lakai! Sollte er gehen? Ja", schrie schritt er auf das Gasthaus zu; leise trat er ein, von oben her das Gute sich über das Böse breitete. das Fleisch. Nein", schrie die Seele. ohne den kleinen Govicum zu wecken, der ihn er mit einem Male war er wieder durch die ReinUnd doch, so sonderbar es scheinen mag: die wartete und, den Stopf auf beide Arme gelegt, vom heit dieses Engels der große und gute, unschuldige Frage: Sollte er gehen?" fam ihm kein einziges Schlaf übermannt worden war. Er machte die Gwynplaine, und über seinem sturmbewegten Wer war diese Frau? Was wußte er von Mal klar zum Bewußtsein. Ungute Handlungen Tür zu, entzündete eine Kerze an der Laterne der Herzen erstrahlte Dea mit geheimnisvollem Glanz, ihr? Alles und nichts. Sie war Herzogin, das haben ihre geheimen Pläße, und wie allzu starken Wirtsstube, schob die Riegel vor, drehte den wie ein Stern über dem Meere. wußte er; sie war schön, sie war reich, sie hatte Branntwein trinkt man sie nicht auf einen Zug. Schlüssel im Schloß um und tat mechanisch alle betreßte Diener, Pagen und fackeltragende Läufer Man stellt das Glas wieder hin, um später weiter Vorrichtungen eines Mannes, der spät nach Hause Box war die Frühstücszeit gekommen, und Dea Wie einfach ist ein Wunder! In der Greenauf ihrer fronengeschmückten Karosse. Er wußte, zu sehen, und schon der erste Tropfen ist seltsam tommt. Dann stieg er die Stufen zur Green- Box wollte nun wissen, warum Gwynplaine nicht bei daß sie in ihn verliebt war, oder wenigstens, daß genug. hinauf und schlich sich in die alte Hütte, die jetzt ihnen am Tisch erschien. sie ihm das sagte. Alles übrige war ihm unbe- Eines ist sicher: ihm war, als stoße es ihn sein Schlafzimmer war. Mit einem Blick auf den fannt. Er fannte ihren Titel, aber nicht ihren drängend ins Unbekannte hinaus. schlafenden Ursus blies, er die Kerze aus, aber er Namen. Er fannte ihre Gedanken, aber nicht ihr Uebrigens kam ihm die freche Unverschämt legte sich nicht nieder.' Leben. War sie verheiratet, Witive, Mädchen? heit des Abenteuers, die einen verderbten Mann So verging eine Stunde. Müde, wie er war, War sie frei? Mußte sie irgendwelchen Pflichten vielleicht abgestoßen hätte, gar nicht zum Belegte er endlich den Stopf aufs Stissen, ohne sich zu gehorchen? Zu welcher Familie gehörte fie? War wußtsein. Was Schamlosigkeit ist, wußte er nicht. cutkleiden. Als Zugeſtändnis an die Dunkelheit sie mit Fallen und Schlingen umstellt? Gwyn- Der Begriff der Prostitution war ihm fremd, er schloß er die Augen, aber der Austurm seiner Geplaine ahnte nichts von den Liebesabenteuern hatte nicht die Straft, ihn zu fassen. Er war selber danfen hatte keinen Augenblick nachgelaffen. jener hochgestellten nichtstuerischen Kreise; zu rein, um auf verwickelte Gedanken zu verfallen. Schlaflosigkeit ist eine Mißhandlung des Men wußte nicht, auf was für tragisch schamlose Dinge An dieser Frau sah er nur die Größe. Ach, er schen durch die Nacht. Gwynplaine litt entsetzlich. die Langeweile einer Frau verfallen kann, die sich fühlte sich geschmeichelt. Seine Eitelkeit fah nur um erstenmal in seinem Leben war er nicht zu der gegenüber, zwischen ihnen Ursus, Homo zu Ein paar Augenblide später saßen sic einanüber Männer erhaben glaubt. Begriff er das den Sieg. Daß hier die Schamlosigkeit die Hand frieden mit sich; dieser bohrende Schmerz durch ihren Füßen. Der Teekessel, unter dent ein kleines Ganze? Nein. Erriet er es? Noch weniger. Was nach ihm ausstreckte und nicht die Liebe zu brach seine befriedigte Eitelkeit. Was sollte er tun? Lämpchen brannte, stand auf dem Tisch; Fibi enthielt dieser Brief? Ein Geständnis und ein dieser Erkenntnis mangelte es seiner Unschuld an Es wurde hell. Er hörte, wie Ursus aufstand, und Binos versorgten draußen ihre Arbeit. Einsicht. Neben dem Ich liebe dich" übersah er aber er schlug die Augen nicht auf. Steine Ruhe Geständnis und Rätsel, diese beiden Münder, das erschreckende„ Ich begehre dich". fam über ihn, immer dachte er an den Brief. Es effen, in dem mittleren Raume eingenommen. Der Das Frühstück wurde, wie auch das Abendbon denen einer loďte, der andre drohte, sprachen Die tierische Seite der Göttin war ihm ent- war eine furchtbare Qual., dasselbe Wort aus: Wage es!" gangen. Mitten hinein in diese Angst er hatte die schmale Tisch war so gestellt, daß Dea der TürNie hatte die Tücke des Zufalls eine Sache Auch die Seele hat ihre Vandalen die Augen noch immer geschlossen- hörte er eine öffnung, die der Eingangstür zur Green- Box feiner eingefädelt, nie eine Versuchung so zur schlechten Gedanken, die unfre Tugend verwüsten. holdselige Stimme sagen: Schläfft du, Gwyn- gegenüberlag, den Rücken wandte. rechten Zeit gesandt. Gwynplaine, vom Frühling Tausend verführerische Gedanken stürzten sich über plaine?" Bestürzt öffnete er die Augen und setzte nie berührten sich. Gwynplaine schenkte Dea den Tee ein; ihre und von schwellenden Lebenssaft erregt, hatte Gwynplaine, einer nach dem andern und manch- sich auf. Die Tür zur Hütte stand offen, und Dea erschien im Türrahmen. In ihren Augen und auf nieste sie. Ueber der Flamme des Lämpchens war eben begonnen, den Traum des Fleisches zu träu- mal alle zugleich! Dann wurde es still in ihm. Anmutig blies Dea auf ihre Tectasse; plötzlich men. In diesem Augenblick, im gefährlichsten Plötzlich bemerkte er, daß er nicht mehr grü- ihren Lippen lag ihr unbeschreibliches Lächeln. eben ein Rauchwölkchen entwichen, und etwas wie grü- ihren Zeitpunkt der Strife, bot diefe Frau sich ihm an, belte. Sein Sinnen hatte jenen dunklen Punkt Voller Lieblichkeit stand sie da in ihrem unbe- Papier zerfiel zu Asche. Dieser Rauch hatte Dea erstand vor ihm in strahlender Nacktheit die Brust erreicht, wo alles verschwindet. wußten still- heiteren Leuchten. Es war wie ein ber Sphinx. Er bemerfte auch, daß er nicht nach Hause geweihter Augenblick. Gwynplaine sah sie an zum Niesen gebracht. gegangen war. Es mochte zwei Uhr morgens fein. zitternd, geblendet, plötzlich erwacht. Erwacht,
Rätsel.
Gwynplaine war aufs äußerste bestürzt.
-
Fortfebung folgt.).