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7. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Am Bau der Zukunft.

Zur Reichskonferenz der Kinder­

freunde.

Wenige Tage nach dem Parteitage, der zum

Samstag, 14. Mai 1927.

Genosse Kautsty an unsere Partei.

An den

erſten Male über die Gewinnung und soziali Borstand der deutſchen ſozialdemokratischen Partei in der Tſcheģojlowakei.

stische Erziehung des proletarischen Nach­wudyjes beraten hat, treten die Vertrauensleute jener Organisation, die keine andere Aufgabe hat als die, sich um die Arbeiterkinder zu sorgen, um Leib und Seele der Ar­beiterfinder, zu einer Reichskonferenz zu­jammen. Heute, Samstag, versammeln sich die Vertreter der Kinder­in Marlsbad freunde"-Gruppen, um Rüdschau zu halten auf ihre Arbeit, auf das Ergebnis sechsjährigen Mühens, und um darüber zu beraten; wie besser, erfolgreicher noch als bisher gearbeitet werden kann, wie der herrliche Gedanke, dem diese Bewegung dient, in größere Massen geiragen werden kann, wie ihm neue Anhän­ger gewonnen werden fönnen. Denn so sehr wir alle uns des Vordringens, des Raum­gewinnes der Kinderfreundebewegung freuen fönnen, diese Bewegung ist doch noch zu schwach und zu arm im Vergleich mit der Zahl des deutschen Proletariats in diesem Lande, im Vergleiche selbst nur mit der Zahl der so

-

Liebe Genossen!

Da ich augenblicklich nicht in Wien   weile, erhielt ich) das Begrüßungs­telegramm des Teplitzer Parteitags verspätet. Ich fann crst heute dafür danken, durch Vermittlung unseres Sozialdemokrat" in Prag  .

Euer freundliches Gedenken hat mich nicht nur aufs tiefste gerührt, cs wirkte auch belebend und träftigend auf mich. Und das ist mir sehr willkommen, denn ich habe noch nicht die Absicht, Schluß zu machen, sondern gedentc, weiter zu arbeiten im Dienste unserer großen Sache, so lange die Kräfte reichen. Nicht mit bloßen Dankesworten will ich Eucre freund:

lid; en Wünsche erwidern, sondern, wenn möglich, mit neuen Leistungen.

Wen einmal die Idee des Sozialismus gepackt hat, den läßt sie nimmer los, für den gibt es fein' Ruh' und Rasten, so lange nicht der Stamps zur Einstellung tommt durch Sieg oder Tod.

Ich begrüße Euch aufs herzlichte Ener ergebener

zialdemokratisch organisierten Arbeiter und die Joachimsthaler Konferenz.

Arbeiterinnen.

laut:

8. Rautj

3, 3t. Breitenstein am Semmering  , 12. Mai 1927.

Der die Debatte über die Gesamtlage

Die nächste Sigung findet Samstag vormit

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Nr. 111.

14. Mai 1907.

Der schönste Sieg der judetendeutschen Sozialdemokratic.

Der 1. Mai 1906 hatte noch im Zeichen höchster Kampfbereitschaft um das gleiche Wahl­recht gestanden. Am Morgen dieses Tages, der nach meiner Erinnerung ein Sonntag gewesen ist. erreichte uns die Nachricht aus   Wien, daß Ministerpräsident Prinz Konrad Hohenlohe   die Regierung nicdezrelogt hatte, weil die Schwierig feiten für die Wahlreform unüberwindlich schienen. Hohenlohe- das war der Mann, der als Bezirks­hauptmann von Teplitz   in betontem Gegensatz gu den meisten anderen. t. Zensurbehörden, Ger­hard: Hauptmanns, Weber" freigegeben hatte, fo daß man sie in Nordböhmen   viel früher als int  Wien sehen fonnte. An der Ehrlichkeit diefes Ministerpräsidenten im Wahlreformwillen zwei­felte tein Mensch, um so mehr wirkte sein Rüd tritt alarmierend. Seit der gewaltigen Rund­gebung vom 28. November 1905 war eben schon biel Zeit vergangen und die Wahlreformgegner im Reichsrat hatten wieder Mut geschöpft. So wurde denn die Maifeier 1906 zu einer mächtigen Neu­belunding proletarischer Stampfentschlossenheit; die Nachricht aus   Wien wir damaligen Provinz­redakteure und-referenten entnahmen sie den bürgerlichen Morgenblättern, denn eigenen De­pefchen oder Telephondienst konnte sich die Partei noch längst nicht leisten schlug in den Mai­verammlungen wie eine Bombe ein; ich felbst war

von Gablon aus vormittags Referent in fortgesetzt werden wird, damit alle Probleme be- Neuvelt barrachsdorf, wo die Glasmacher den leuchtet werden, die besonders die Kleine Entente Weltfeiertag   schon immer mit Böllerichüffen und tereffieren, und damit die notwendigen Be- Musif einleiteten: man erreicht es am belten von schlüsse gefaß. werden können."

Kommiffionsberatungen in   Genf.  Genf, 13. Mai. Den ganzen heutigen Nach Subtem mittag über fanden in den verschiedenen Subfem missionen und Redaktionsausschüssen der Ston­ferenz vertrauliche Beratungen statt.

Eine heftige Tebatte entspann sich im Redaf tionsunterausschuß der Handelsfommission, in

der ersten preußisch- schlesischen Station Strider­häwer, indem man durch den Bergvald hinab steigt. Nach der ernstrestimmten Versammlung machte ich mich auf den Weg nach dem entlegenen, an schattigen Stellen noch Schnee! Wegen der Mai feier der Tertilſtlaven von Rochlitz   waren ogar die t. t. Finanzwächer von den Grenzprten her

eingezogen worden so hatten die Schmuggler eine besondere Maifroude der f. 1. Betirkshaupt mannschaft Starfenbach zu verdanken.

Aber das gleiche Wahlrecht war nicht mehr

Ankunft der Delegierten. In sechs Jahren von winzig fleinen Anfän gen zu einer stattlichen Organisation auf Joachimsthal  , 13. Mai. Minister Dr. Bene Joachimsthal, 13. Mai. Minister Dr. Benes gestiegen zu sein, zu den damals bestehenden und Gemahlin famen beuie um 10 Uhr 50 mittels vei Organisationen( Brünn   und Nestomik) Auto aus   Prag hier an. Der jugoslawische Außen­viernbachiziq neue Orisgruppen und sechs minister Marinković und der rumänische Rahlstellen geschaffen zu haben, das ist gewiß Außenminister Mitilinen sind mit den Jour schönes Ergebnis emsiger, oft von den Arbei- nalistendelegationen um% 1 Uhr mittels Sonder­tern faum recht verstandener Arbeit. Aber der Reichsverein zählt doch erst rund viertausend zuges in Schlackensverb angekommen, wo sie von Mitglieder und betreut in ieinen 92 Organi- Minister Dr. Benes und Gemahlin am Bahnhof fationen allerhöchstens zehntausend profeta- empfangen wurden. Von hier begaben sie sich in rische Kinder. Das ist viel gemessen an den das etwa 12 Kilometer entfernte Joachimsikal. bescheidenen Anfängen der Kinderfreundebewe­Die erste Beratung. an welcher mur die guna, gemessen an den vielen und schwer zu Außenminister teilnehmen, wird nach dem Mit der die Anhänger des Freihandels mit den An- aufzuhalten. Die schäben Pluralwahlrechtspläne bewältigenden Hindernissen, die sie überwinden tagmahl stai finden. In offiziellen Stonferenzfreihängern der Schutzölle zuſammenſticßen. Die und alle sonstigen An chläge scheiterten nicht mußte, das ist wenig. aemeisen an der Sun- fen herrscht eine optimistische Stimmung Debatte, die bis in die Abendstunden dauerte, fleinen Fration, der man- dant Joseph San­zum geringsten an der geschickten Abwehr un'erer derttausendichar proleterischer Kinder. Die im Hinblick auf das Gelirgen der Konferenz vor führte aber trondem zu einer grundsäßlichen nichs Verzicht auf den Wahlkreis Reichenberg­Rede des Genossen Köoler ouf dem Partei- und von neuem betont man die absolute Unität tane hat allen Genossen und Genossinnen sehr der Kleinen Entente  . Einigung über die verschiedenen Punkte. So Warnsdorf- Rumburg   auch Vittor Adler ange­eindringlich neinnt. welche unacheure Aufgabe wurde die grundsätzliche Notwendigkeit einer hörte. Die Hauptwaffenschmiede für den geistigen da nicht nur der Kinderfreunde- Organisation, Serabsetzung der Zolltarife aner uiterlis und Karl Renner  . Abwehrkampf der Fraktion waren Friedrich Das amtliche Komm niquee sordern auch der Partei, ollen der Partei nahe­fannt. Bei der für morgen Nachmittag festgeset Das Frühihr 1907 jah bei uns in Nord­itchenden Omonijotionen und allen mit Liebe über die heutigen Beratungen hat folgenden Wort­ten definitiven Redaktion soll auf einige Bunfte böhmen und überall in alten Desterreich, wo on der Partei und ihrem Werk hängenden Die Außenminister der drei Staaten der Rücksicht genommen werden. Es handelt sich Industrie und Größere Arbeitermassen waren­Genossen gestellt ist. Weil die Schor der Arbeiterfinder, die unt 15 Uhr 30 zu der ersten Beratung zusammen. Gruppen, die im Interesse der Nationalverteidigeblieben sein muk, die ihn miterlebt haben, schon Kleinen Entenie tra'en heute Freitag den 13. Dia hauptsächlich um den Schutz von industriellen einen Wahlkampf so voll Schwung, Begeisterung und Siegessicherheit, daß es allen unvergeßlich unter den Einfluß flerifoler und nationaler Die Minister gaben nacheinander eine Darstellung gar, wenn sie im Vordertreffen hatten mitfämpfent und neutral sich gebärdender und darum umso über die auswärtige Gesamtlage wie auch über gung liegen, gefährlicherer Vereine und Gruppen so un- den Stand der Beziehungen ihres Landes zu den Was die übrigen Probleme betrifft, wurde fönnen. Wir hatten als Gegner die Freialdeut­then. H. Wolfs, schon weniger die ganz in die heimlich groß ist, weil es eine Lebensfrage Nachbarstaaten und den übrigen Ländern. in der Frage der Zollnomenklatur und auch in Verteidigung ihres faum zu erhaltenden Besitz­des Sozialismus ist die Kinder unserer Klasse Dieser allgemeine Bericht wurde durch einen der Frage der Nationalisierung der Produktion standes gedrängten Fort chrittler: in den meisten zu bewohren vor firdlicher Umstridung und Austausch von Informationen der beteiligten nationalistischer Benebeluna, sozialistisches Ge Minister über alle Fragen, die jeden der drei volles Einvernehmen erzielt. Auch in der Frage eutschen Gerenden der Sudetenländer waren die nationaliſtiſcher Benebelung, sozialistisches Ge Staaten der kleinen Entente betreffen, ergänzt. der Industrie- Kartelle erwartet man, daß bald Christlichyfo ialen ziemlich bedeutungslos. Das war für uns eine ziemliche Vereinfachung, denn die meinschaftsoefühl in ihren zu wecken und leben­Die Sigung wurde um 19 Uhr 45 geschlossen. eine Einigung erzielt wird. meisten Deutschbürgerlichen hatten sich dem dig zu machen, fie in sozialistischen Kinderge­XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX gleichen Wahlrech: widerfett teils aus reaffio­meinschaften zu profetarischem Stlassenempfinden und zum Klassenstolz zu führen, weil die so- wird die Erkenninis der ungeheuren Ver- So ist es denn nur eine Ergänzung des So ist es denn nur eine Ergänzung des nären Gründen, teils allerdings auch aus Anast um das deutsche Uebergewicht im Staate- dic zialistische Erziehung an einer der allerersten antwortung gegenüber ihren Kindern. Hat die Verlangens nach Verständnis für die Bedeu- Chriftlichsozialen aber, die in   Wien und den Alpen­und allerwichtigsten Anfarben der modernen Reichskonferenz diesen Erfolg, dann wird tung der Kinderfreundebewegung, wenn die ländern doch das Weiterbestehen des Kurien­Arbeiterbewegung geworden ist, darum ist die sie Ausgangspunkt einer neuen, rajch aufwärts Reichskonferenz auch den Ruf nach Verſtänd ſyſtems für die Landtage und Gemeinderäte ge­Reichskonferenz der Kinderfreunde für uns so führenden Entwicklung der Kinderfreundebe- nis für das proletarische Stind erheben wird. jidert wußten, batten sich zu demagogiſden wichtig, ift fie michtig für die Gesamtheit der wegung werden. Ja, erst wenn wir unsere Stinder wirklich fen- Zweden für das gleiche Wahlrecht eingelegt. Wir Klasse und für jeden einzelnen Genossen und Auch damit müssen die Arbeiterelern sich nen gelernt haben, wird es nus möglich sein, im Fercebirge merften von christlichiosialer für jede Genoffin. vertraut machen, daß sozialistische Erziehung nach den Worten zu handeln: Laßt ims Agitation eigentlich nich viel mehr, als daß sie An autem Ergebnis der organisatorischen nicht heißt, die Kinder gewaltsam, in eine be- unseren Kindern leben!" Wir wollen unseren gons Wegenladungen ihres Wemveifer" ver breiten ließen, der in Wort und Bils die Gegner Beratungen zweifeln wir nicht. Die Genossen stimmte Richtung zu drängen, sondern den Kindern leben, indem wir dafür kämpfen, daß vermöbeite, manchmal auch ganz wivig verspottcie. und Genofsinnen, die heute in Starlsbad zu Kindern Entwicklungsraum zu geben, daß nicht sie in freien Kindergemeinschaften für die Frei- vermöbelte, manchmal auch ganz wißig verspottete. Die Reichsratswahlen von 1901 batten der sammenkommen, haben in sechs Jahren der Befehl und Verbot, sondern gerade Freiheit die heit, in die Freiheit wachsen können, indem deutschen Sozialdemokratie in den Sudetenländern Arbeit und des Studiums reiche Erfahrungen Kinder zu uns führt. Neue Organisations- wir als Eltern unseren Kindern solche Freiheit were Verfuſte gegen den Nationalismus ge= gesammelt, fie willen, was der Organisation not formen, die die Finder sich selber gebildet ha- sichern, indem wir als Parici der Arbeiter bracht. Von den 1901 eroberten Mandaten der tut, sie wissen, was unseren Kindern not iut. ben und die so vielen Erwachsenen recht fremd klasse dadurch, daß wir den Kindern des Pro- 5. Starie behauptelen wir in Deutschböhmen nur Den Beratungen braucht man guten Erfolg erscheinen, wie die" Roten Falken", müssen letariats soviel an Slaisenstolz, soviel an Frei­gar nicht zu wünichen. Aber zu wünschen ist nicht nur geduldet, sondern gefördert werden. heitssehnsucht mitgeben, daß ihnen die fapita ihnen das Interesse der gesamten organisierten Je selbstloser wir gegen die Kinder zu sein liftische Gesellschaft und jedes Stompromiß mit Arbeiterschaft, zu wünschen ist, daß in alle Or- vermögen, je beijer wir unsere Kinder verste- ihr unerträglich wird, daß sie die Verwirkli aarifationen die Remunis der Reden und Be- hen werden, umso besser, umso inniger werden cher werden des schönen Traumes von einer schlüsse dieser Reichskonferen; dringt, daß alle wir unsere Seleinen, die doch die kommende gesellschaftlichen Ordnung, in der in Wahrheit Organisationen und alle Genossen und Genoi- Generation des Sozialismus sein sollen, an das Verhältnis des Menschen zum Menschen finnen beginnen, sich sehr crust mit der unsere Bewegung zu binden vermögen, weil sie das sein wird, das abnend aufflingt in unsc­Hrage Tozialistischer Erziehung zu beschäf- ihre Bewegung, die Bewegung dieser Kinder rem Gruße: Fraundschaft! tigen, daß in allett Arbeitereltern wach sein wird.

beſſer

00

den 8. Kreis- Reidenberg. Im 9. Kreis, Gablon;-Trantenau Grulich- Landstron Tacereise von Gablon; nach Grulich und Lands­fron habe ich gemacht) war unser Wilhelm Stices Baden bei Wien. unterlegen, der bald darauf als übles Subjekt. Denuntiant utfw. enthüllt wurde, jedoch ebenso Abgeordneter blieb wie fein Vartei genosse Rudolf Berger, der die Städtchtvie Gablon; dem Altliberalen Prof. Bendel abgc­nommen hatte. Auch Bergers Ruf hatte start

wetter einem Deutschvölkischen, Herzog aus