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Samstag, 21. Mai 1927.
Junenminister Sarraut gegen die Kommunisten rechtzeitiges Eingreifen fann ihn verhindern. 1 Zeit Serraten wollte, da er Minister der Tschecho- bereiteten Beute. Oft wurde experimentiert. An und Sozialisten vom Leder zieht, schloß Dou- Aber darüber müßte sich auch Moskau flowakischen Republik war. Er ist nicht der ein- ders ging es nicht. Aber es iſt traurig zu ſehen, mergue mit dem König von England wieder die klar sein, daß jetzt der Augenblick gekommen sige unter den früheren Ministern, die so handeln. wie die früheren hohen staatlichen Würdenträger, Entente cordiale , das herzliche Einvernehmen", ist, unter die Vergangenheit einen Strich zu Es ist das eine traurige Erscheinung die mit dem höchsten Vertrauen geehrt wurden, das diesmal nur gegen Rußland gerichtet sein machen. Moskau kann diesen Krieg nicht wollen, in unserem öffentlichen Leben. Die das ihnen der Staat und das Volt geben kann, kann denn das ist bei dieser Herzlichkeit das aber es fann ihn kaum verhindern, wenn Eng- Demokratie bringt es schon mit sich, daß da und sich nach ihrem Rücktritt in einer Weise benchmen, Sonderbare, daß sie immer einen Krieg zum land ihn wirklich will. Verhindern aber fann dort einmal eine Größe fällt. Unsere Nachkriegs- die wir nicht einmal mit dem richtigen Namen Ziele hat! ihn die Arbeiterschaft Englands, wenn sie einig verhältnisse brachten es weiter mit sich, daß für charakterisieren wollen. Es ist das offenbar Auf dem Wege zu seinem Ziele muß der und start ist. Jest wäre es an der Zeit, den diesen oder jenen Posten eine Verson gewählt eine rein tschechoslowakische Arant englische Imperialismus aber die Arbeiter westeuropäischen Kommunismus zu wurde, welche sich dafür wie sich später zeigte heit, welche die früheren hohen partei überrennen. Mit seinem Ueberfall liquidieren. Zögert Moskau und fährt es nicht eignete. Wir waren auf die Erneuerung Staatswürdenträger erfaßt bat hoffte Johnson- Hicks zwei Fliegen mit einem fort, die einzige Macht, die den Krieg verhindern unserer Selbständigkeit nicht vorbereitet und wir weil wir bei anderen Völkern diese Erscheinung Schlag zu treffen. Fand man bei Arcos Verdäch kann, die internationale Sozialdemokratie, zu hatten für viele hervorragende Aemter feine vor- nicht sehen." tiges, so hätte man die Jingopresse mobilisier!, schwächen, zu bekämpfen und die Uneinigkeit der das Antigewerkschaftsgesetz durchpeitscht und Arbeiterklasse zu nähren, dann schreibt es sich allenfalls in dieser Stimmung Neuwahlen selbst die Kriegserklärung. Wenn die
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Dem Verbandstag der Angestellten und andelbarer Treue erfüllt hat. Die Freinde
cinem Kriege hätten die Dichards nach wie vor mit der Labour Party zu rechnen. Immerhin ist die Lage ernst. Der Sommer kann einen Krieg bringen, darüber muß sich vor allem die internationale Arbeiterklasse flar sein, denn nur ihr
Inland.
ausgeschloffen.
Das Polbüro der kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei hat geſtern den Stellver treter des Primators der Hauptstadt Brag Dr. Johann Skála aus der Partei ausgeschlossen, weil er durch Nicht befolgung der Parteiauffor derung, fein Mandat in der Stadtvertretung von Prag niederzulegen, die Parteidisziplin verlegte. Die fommuniſtiſche Partei will dahin verlegte. Die fommunistische Partei will dahin arbeiten, daß fála scines Mandates enthoben
werde.
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noch nicht verloren haben, dann machen sie den Churchill und Poincaré einen Strich durch die Rechnung. An den sozialistischen Parteien wird es nicht liegen, wenn der englische Imperialismus das Spiel gewinnt!
Verbandstag der Angestellten zum Gruß!
Bodenbach, 20. Mai.
lichen Verpflichtungen mit fester Entschlossenheit der Angestelltenbewegung, die auch hier nichts unversucht gelassen haben, um die Position der An gestelltenorganisation zu schwächen, haben es nicht erlebt, daß ihrer Arbeit ein Erfolg beschieden geSamstag und Sonntag treten die Vertreter wesen wäre. Der überwiegende Teil der Ange des Zentralverbandes der Angestellten in Induſtellten steht hinter der freigelverkschaftlichen Orga strie, Handel und Verkehr, Sitz Teplitz- Schönau " nisation und trop aller Einschüchterungsversuche Kramar als Präsidentschaftskandidat. im Stadt- Prag- Saale in Tetschen zu ernſten und Lockungen haben es die Gegner nicht ver Gestern abend sprachen im Weinberger Beratungen zusammen. Diesem dritten Verbands mocht, dieses feste Bollwert zu erschüttern, obwohl Nationalhaus der nationaldemokratische Senator are der freien Angestelltengewerffchaft fommt ersan mannigfachen Versuchen dazu wahrlich Dyk und die tschechische Schriftstellerin Vik- höhte Bedeutung zu. Es obliegt ihm, neue Wege nicht gefehlt hat. Kuněticky über die Präsidentenwahl. Dyt zum Ausbau der Organisation der Angestellten Die Angestellten des Bodenbacher Gebietes teilte mit, seincz und wohl der ganzen Partei haft und damit zu erhöhter Befähigung und zu betrachten es als eine Auszeichmung, daß der VerMeinung sei, daß Präsident Majar yt erfolgreicher Führung des wirtschaftlichen Kampnicht mehr gewählt werden dürfe, fes zu finden. Die Zeiten sind bitter ernst und die bandstag in ihrer Mitte tagt. aut Sie freuen sich Masaryk habe sich seit 1918 in nationaler in Angriffe der wirtschaftlichen Gegner der Angestell- nicht nur, daß viele Kollegen und Kolleginne; ous ficht zu seinen Ungunsten verändert. Die natio- tenschaft dauern mit unverminderter Schärfe an. allen Teilen des Verbandsbereiches nach Tetschennaldemokratische Partei dürfe sich vom Minister Nicht nur wirtschaftlich, nicht nur in den großen Bodenbach kommen, sondern haben auch alles präsidenten Svehla nicht diffieren lassen, wen sie Unternehmungen der Industrie, im Handel, im wählen solle. Sie werde auch von diesem Stand Speditionsgewerbe , in allen übrigen Berufszweigetan, um ihrer Gastgeberschaft gerecht zu werden als den geeignetsten Mann für die Präsidenten- Organisierten Angestelltenschaft geltend; das Un- Neben Exkursionen in Tetschen - Bodenbacher Bepunkte ausgehen und werde den wählen, den fie en macht sich die Verstärkung des Widerstandes und den auswärtigen Delegierten und Gästen den als den geeignetsten Mann für die Präsidentengen die nur allzuberechtigten Forderungen der Aufenthalt so angenehm als möglich zu gestalten. schaft ansche. Der Beschluß der Parteileitung ternehmertum hat auch seine politischen Vertreter triebe und Ausflügen in die nähere Umgebung und der parlamentarischen Parteiflubs jei zwar vorgeschickt, um in der Gesetzgebung bisher be
Die politische Landesverwaltung als Offenheit sich im Interesse des Staates und des pelik einen scharfen Vorstok gegen die Inter- Tesschner Schüßenhauses eine Begrüßungsfeier noch nicht beſtimmt, aber es sei Pflicht, mit handene Begünstigungen lodfern, in der Sozial- findet am Samstag abends im großen Saale des Schüßerin der Versammlungsfreiheit. Die Randidatur Dr. Kramars zum verſtand gezen diese Bestrebungen fo umfassend sich zu einer würdigen Manifestation der AngeNationalismus zu entscheiden. Er selbst sei für effent der Angestellten zu unternehmen. Den mit fünstlerisch auserlesenem Programm statt, die Prag , 20. Mai. ( Tsch. P.-B.) Von zuständiger Präsidenten. Bei diesen Worten erhoben sich dies möglich zu organisieren, zu prüfen, welche stellten gestalten dürfte, bei der die ausländischen Stelle wird mitgeteilt: Wegen der wiederholten Versammlungsteilnehmer von den Sitzen und neuen Mittel erfolgreich angewendet werden kön Fälle, wo es anläßlich öffentlicher Volks brachten dem anwesenden Abg. Tr. Kramař nen, damit sich die Organisation lückenlos schüßend Gäste, die in großer Zahl gemeldet ſind, Be versammlungen zu gewaltsamer Ovationen dar. vor dem Angestellten und seine Familie stelle grüßungsansprachen halten werden. Störung durch ihre politischen Gegner deshalb die besondere Bedeutung und der besonund damit zu schweren Störungen der öffent Wir entbieten allen Delegierien und der Die tschechoslowakische Krankheit gewejener dere Ernst der diesmaligen Beratungen. lichen Ordnung fam, erließ das Präsidium der Größen. Unter diesem Titel schreibt das Právo politiſchen Landesverwaltung an alle untergeord- Lidu":" Der gewesene Zeremoniär unseres Präzahl von Gästen zum Verbandstage nach Tetschen geben dem Wunsche Ausdruck, daß dieser Ber Den Delegierten, die neben einer großen An- großen Anzahl von Gästen unseren Gruß und neten Behörden eine nachdrückliche Weisung befidenten Herr Guth- Jarkovsky tauchte unter den Bodenbach kommen, geht es weniger darum, Tage bandstag des Zentralverbandes der Angestellten treffend den Schutz der Versammlungs- Mitarbeitern der Fronta" auf, eines Wochen der Erholung zu verbringen, wenn sie ihnen auch die Voraussetzungen schaffen möge, um die Wider. freiheit und der freien Meinungs- blattes, das vor der Wahl zum Kampf gegen herzlich zu gönnen wären, sondern sie strömen standskraft der Organisation zu erhöhen, einen
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in um sebes überhaupt. Es wurde angeordnet, daß irgendwelche Erinnerungen aus seiner Amtszeit fationsarbeit zu leisten. Die Sendboten der großen Schritt nach vorwärts in der Vereinheit alle Volksversammlungen und anderen Unter- beim Präsidenten. Auf dieselbe Weise ist ihm freigewerkschaftlichen Organisationsidee aus den lichung der Angestelltenorganisationen zu tun und nehmen, bei denen sich ähnliche Fälle ereignen schon der frühere Generalinspektor der tschechoslo- entlegendſten Industriedörfern Böhmens , Mäh die sozialen Interessen der Angestelltenschaft noch fönnten, in geraumer Evidenz geführt und entspre- wakischen Armee J. S. Machar zuvorgekommen, rens und Schlesiens und den hochentwickelten In wirksamer wahrnehmen zu können. Ein österreichi chend der sichergestellten Lage überall, wo sich die der als er abtreten mußte in der Bresse seindustriegebieten sind den Bodenbacher Archer Minister prägte einst das Wort, daß bei Nonrendigkeiten die beitern
mit
den Sicherheitsmaßnahmen getrof- Armeeinspektor war, ein Tagebuch, in dem er alle Seommen von Hunderten gleichgesinnten Menschen/ Bodenbach die soziale Frage aufhört." Er hat sich fen werden, um allen beugen. Hiebei ist besonders auch dem Umstande verzeichnete. Dieser Tage hat der ehemalige mit warmer Freude begrüßt wird. Ihnen schla- bitter getäuscht. Das Bodenbacher InduſtriezenAufmerksamkeit zu widmen, daß die gewaltsame Generalstabschef der tschechoslowakischen Armee gen die Herzen jener entgegen, die in den Büros trum hat im Organisationsleben der schaffenden Störung der öffentlichen Versammlungen vielfach( Gajda) ein unterschriebenes Flugblatt heraus und Fabriksräumen der großen Unternehmungen Menschen, sowohl der manuellen, als auch der geinicht von den örtlichen Faktoren der gegnerischen gegeben, in dem er die Abgeordneten und Sena- des Elbetales und seiner Seitentäler Dienste stigen Arbeiterschaft, einen guten Klang und nic Richtungen ausgeht, sondern von gegnerischen toren beschwört, nicht wieder Majaryt zum Prä loiſten, dort wo die Schlote rauchen, wo in tägleisten, dort wo die Schlote rauchen, wo in täg
bandstages.
Es darf wohl ohne Uebertreibung gesagt In diesem Sinne wünschen wir den Bera werden, daß die Augestelltenschaft des Tetschen - Bo tungen der Angestellten besten Erfolg und drücken denbacher Industriegebietes ihre freigewerkschaft- ihnen mit„ Herzlichem Willkommen" die Hände!
Plötzlich schimmerte es rot in dieser Stelle, die wie ein schwarzes Loch war. Der rote Schein
Gruppen hervorgerufen wird, die sich zu diesem fidenten zu wählen. Der frühere Gesandte Bority, licher Fron Angestellte ihre geistigen Fähigkeiten mand wird die erfolgversprechende Tagung der Zwede eigens von anderswoher eingefunden hatten. der nach dem Umstur; die Tschechoslowakische Re- dem Sapitalismus opfern. Als Gleiche unter Glei- Angestellten mit herzlicherer Genugtuung erleben, In allen Fällen, wo sich troß den Präventiv- publik in Rom vertrat und dann in Pension ge- chen, als Kameraden, als Freunde und Freun- als die Angestelltenschaft unseres Gebietes und maßnahmen doch strafbare Gewalttaten ereignen schickt wurde, führt in der Fronta" einen un- dinnen begrüßen die Angestellten des Bodenba- mit ihr die im Deutschen Getvertschaftsbunde versollten, wird gegen die Täter nach den gesetzlichen qualifizierbaren Stampf gegen Masaryk . Auch an cher Gebietes die Delegierten und Gäste des Vereinigte Gesamtarbeiterschaft. Vorschriften zwecks Wiederherstellung der Ord dere ehemalige Gesandte der Republik stehen ihm nung und Einleitung der entsprechenden Straf zur Seite. Der ehemalige Minister Stříbrný steht rerfahren repressiv auf das Energi- an der Spizze einer anderen Gruppe und verrät scheite eingeschritten werden. oder gebärdet sich so, als ob er Dinge aus der Zimmer. Tür und Fensterläden nach der Straße| hinaus waren geschlossen. Meister Nicleß sagte:„ Der Zirfusbesizer wurde heller. von nebenan hat mir aufgetragen, Euch zu sagen, Diese Röte hatte nichts Unbestimmtes an sich; daß er heute früh die Leute von der Polizei ge- sie hatte eine bestimmte winklige Form. Die Gesehen hat, und daß er, der Zirkusbesiper, Euch fängnistür hatte sich in ihren Angeln gedreht. sein Wohlwollen beweisen will; er bietet Euch an, Der rote Schein zeichnete die Wölbung des Bogens um den Preis von fünfzig Pfund Sterling, bar ab. Durch die Tür trat ein Mann, eine Fackel in auf den Tisch gezählt, Euern Wagen, die Green- der Hand. Box, zu kaufen, Eure beiden Pferde, Eure Trom- Eine Glocke läutete immerfort. Zwei Spanpeten mit den Frauenzimmern, die drauf blasen, nungen bewegten Ursus aufs äußerste: mit dem Euer Stick samt der Blinden , die drin singt, Ohr verschlang er das Geläute, mit dem Auge die Euern Wolf und Euch selbst dazu." Fadel. Uvsus lächelte bochmütig.
Die grinsende Fraße.
Roman von Victor Hugo . 55 Aus dem Französischen übersetzt von Eva Schumann.
Schweißgebadet erhob sich Ursus. Ganz leise sagte er zu Homo: Du begreifst -es galt, Zeit zu gewinnen. Ich glaube, es ist uns gelungen. Bis morgen fann Gwynplaine immer noch wiederkommen. Es ist ja nicht nötig, Dea gleich zu töten. Dir will ich die Sache erflären."
Herr Wirt vom Todcaster Hof, Ihr werdet Er nahm die Perücke ab und trocknete sich dem Zirkusbesitzer mitteilen, daß Gwynplaine die Stirn. wiederkommt." " Ich bin ein genialer Bauchredner," mur- Von einem Stuhl nahm der Wirt ewas, das melte er.„ Ich habe wirklich Talent! Dea glaubt im Dunkeln dort gelegen hatte, und trat mit er fest, daß Gwyuplaine hier ist." hobenen Armen zu Ursus hin: in der einen Hand hielt er einen Mantel, in der andern ein Lederfoller, einen Filzhut und eine Bluse.
Ursus." sagte Dea, wo ist Gwynplaine?" Ursus fuhr zusammen und drehte sich um. Tea war auf der Bühne geblieben; sie stand unter der Laterne, bleich wie ein Schatten.
Mit einem unbeschreiblich verzweifelten Lä cheln sagte sie:
Ich weiß, er hat uns verlassen. Er ist fort. Ich wußte ja, daß er Flügel hatte."
Sic hob den nichts gewahrenden Blick ins Unendliche und sagte:
Und wann komme ich daran?" Ursus war ganz verblüfft.
,, Da hätte ich meine Kunst verschwendet." dachte er bei sich.„ Aber was soll nun werden?" Da sah er, wie Meister Nicleß vom Hof ein Zeichen machte.
Auf dessen stummen Winf ging er nun in den Hof hinunter.
Schweigend öffnete der Wirt die Tür zu der niedrigen Wirtsstube. Meister Nicles trat ein, Ursus trat ein. Außer ihnen war niemand im
Und Meister Nicleß sprach:
,, Es ist auch jemand von der Polizei dagewesen; ohne ein Wort ist er gefommen und gegangen, und das da hat er gebracht."
Ursus erkannte Bluse, Koller, Hut und Mantel Gwynplaines.
Er befühlte den Filz des Hutes, das Tuch des Mantels, den Stoff der Bluse, das Leder des Stollers; es war kein Zweifel möglich, und mit leiner furzen gebieterischen Geste bedeutete er Meister Nicleß, die Tür aufzumachen.
Meister Nicleß öffnete.
Ursus stürzte aus dem Wirtshaus.
Eine Viertelstunde später kam er ganz außer Atem in der kleinen Gasse an, wo das rückwärtige Tor des Gefängnisses zu Southwark mündete und wo er schon so viele Stunden in gespannter Beobachtung verbracht hatte.
Er spähte in der Finsternis nach der Stelle, wo, wie er wußte, das Tor des Gefängnisses lag.
Nun würde Ursus sehen, wen sie fortbrach ten. Den Gefangenen, den Mann. Ursus würde Gwynplaine sehen. Jetzt erschien, was sie brachten. Es war eine Bahre.
Vier Männer trugen eine mit einem schwar zen Tuch überdeckte Bahre. Hinter ihnen lam cin Mann mit einer Schaufel über der Schulter. Eine dritte Fackel beschloß den Zug; ein Mensch, der in einem Buch las und ein Geistlicher sein mußte, trug sie.
Im selben Augenblid machte die Spitze des Die Bahre folgte den Polizisten nach rechts. Zuges halt.
Nach dem Mann famen givei andre, dann ein vierter. Dieser vierte war der Wapentake, das fonnte man beim Schein der Fackel erkennen. In der Faust hielt er seinen eisernen Stab. Ursus hörte einen Schlüffel im Schloß fnirNach dem Wapentafe traten hintereinander schen. zwei und zwei, starr wie wandelnde Pfosten, eine Gegenüber dem Gefängnis, in der niederen Reihe schweigender Männer aus dem Tor. Mauer auf der andern Seite der Straße, leuch Geräuschlos, wie eine Schlange, die ihr Loch tete eine zweite Türöffnung auf; eine Fadel ging verläßt, schritt dieser nächtliche Zug durch die durch. niedere Tür.
Die Fadel ließ Gesichter und Haltung hervortreten: wilde Gesichter, stumpfe Haltung. Ursus erfannte die Gesichter der Polizisten, die am Morgen Gwynplaine fortgeführt hatten.
Stein Zweifel. Es waren dieselben. Sie tamen wieder zum Vorschein.
Wahrscheinlich würde auch Gwynplaine wieder herkommen.
Sie hatten ihn hergebracht, sie würden ihn auch wieder wegbringen. Das war klar.
Immer gespannter spähten Ursus Augen. Ob sie Gwynplaine wieder freiließen?
Der Zug drehte Ursus den Rücken und wandte sich nach rechts, in entgegengesetzter Richtung zu dem Teil der Straße, wo Ursus auf der Laner stand.
auf.
Eine zweite Fadel leuchtete unter dem Tore. Das mußte das Ende des Zuges sein.
Diese Tür trug einen Totenkopf. Es war die Tür eines Friedhofs.
Als erster schritt der Wapentafe durch die Deffnung, dann die Männer, dann die zweite Fadel, dann die Bahre, dann der Mann mit der Schaufel, dann der Kaplan mit seiner Fadel und seinem Buch, und dann fiel die Tür wieder zu.
Nur noch ein matier Lichtschein war über der Mauer sichtbar.
Man hörte ein Flüstern, dann dumpfe Schläge.
Das waren wohl der Kaplan und der Toiengräber. Der eine warf Gebete, der andre Erdschollen auf den Sarg.
Das Flüstern hörte auf, die dumpfen Schläge
endeten.
( Fortfcbung folgt.)