Date 2.

Saale, halb von Menschenhand, halb von der Namer gestaltet, deutlich zu vernehmen. Ein Hoch auf die deutsche Sozialdemokratic, ein Soch auf den internationalen Sozialismus, und die Massen wandern wieder ab.

Das rote Heer der Arbeit marschiert. Der Barteitag hat seine Arbeit begonnen, draußen aber fordert der Alltag wieder fein Recht. Die deutsche Sozialdemokratic darf jetzt schon den Parteitag von Niel, kaum daß er begonnen hat, als einen weit hin wirkenden Erfolg versuchen. Wir sind die Masse des Volkes, wir werden das ganze Volk für uns gewinnen!

Der zweite Verhandlungstag. Berichte und Debatte.

Kiel , 23. Mai. ( S. V. D.) Jeder sozialdemo­fratische Parteitag erlebt zu seinem Beginn einen etwas jähen Abstur; aus gehobener Feststimmung in die Proja des Alltags. Diesmal empfindet man ihn besonders starf. Noch sieht man im Geist das Wehen der tausend schwarzrotgoldenen und roten Nahnen, noch haften im Ohrt die Klänge der Jinternationale und der Mauschtritt der Maffen und schon erscheint Genosse Wels auf dem Rednerpult, um den gedruckten Bericht des Partei­vorstandes zu erzänzen und durch das Gestrüpp der Anträge allerverschiedenster Art den Weg zu fuchen. Es ist nicht seine Schuld, daß die Reste des Sachsenstreits ein wenig abgestanden schmecken, und daß man Mühe hat, sich in eine Betrachtung der Streitigkeiten zu versenfen, die unter den Jungjezialisten entstanden sind, oder über die Frage, wie sich die Partei zu den verschiedenen Beamienorganisationen zu stellen hat. Was be­deuten diefe kleinen Sorgen des Tages gegenüber dem großen Erlebnis von gestern. Uns doch, ohne jorgfältigste Behandlung all dieser Einzelheiten wäre das große Ganze nicht möglich, das geſtern

so machtvoll in Erscheinung trat.

Erfolg der oftböhmischen Textilarbeiter.

Der Lohntampf beendigt.

Twoch, 25. Mat 1927.

Die Sozialdemokratie begrüßt daher an sich ein Strafgesetz, welches die Berücksichtigung der die Straftat verursachenden Umstände zuläßt. An­gesichts der in Deutschland herrschenden Erschei

Die Verhandlungen zwischen den Vertretern ter eine Zulage im Durchschritt von 3 K pro nungen der Klassen und Parteiiufti; Woche oder 3 Prozent. besteht aber die Gefahr, daß das freie richterliche der ostböhmischen Flachsindustrie und jenen der Wohl ist mit diesen Zugeständnissen der Ermessen zur richterlichen Willkür wird. Arbeiterschaft, die von Freitag früh bis Samstag Unternehmer die Forderung der Textilarbeiter besonders mangels ausreichender Rechtsgarantien mittag gepflogen wurden, führten zu folgendem nicht restlos in Erfüllung gegangen, aber die Erin Gerichtsverfassung und Strafverfahren, die Ergebnis: reichung der einheitlichen Lohntabelle ist ein ge- Justiz noch mehr als bisher zum Kampfmittel der Die Lohnerhöhung in den Betrieben waltiger Fortschritt für unsere Textilarbeiter und Bourgeoisie gegen die Arbeiterklasse wird. mit niedrigen Tabellen beträgt pro Stunde 7 bis fallen für den einzelnen Arbeiter immerhin ins beiterschaft zu der Gesamtheit der auch die damit erzielten wirtschaftlichen Erfolge Das Vertrauen der deutschen Ar­23 Heller oder im Durchschnitt 10.55 Heller oder Gewicht. Und wenn auch die einmalige Aushilfe deutschen Richter ist zu sehr erschüt 5.23 Prozent. Für diese Lohnerhöhung kommen in der Höhe von 56 Stundenlöhnen nicht zu ert, als daß die Sozialdemokratische Partei der vor allem die Arbeiter der Betriebe Faltis Trau vergleichen ist mit einer generellen Lohnerhöhung. vom Gesetzentivurf vorgeschlagenen Erweiterung tenau und Jungbuch, Haase Trautenant, Etrich jo bringt sie doch manchem Arbeiter die Möglich des richterlichen Ermessens zustimmen fönnte. Oberaltstadt, Jerie Hohenelbe , Buhl Schablar feit, ein fleines Loch in seiner Hauswirtschaft zu und die Leinenindustrie Oberadersbach in Beverstopfen und schließlich es ist noch nicht aller Im einzelnen fordert die Sozialdemokratische tracht. Bei einigen Abteilungen erhöhte sich der Tage abend. Dieser Lohnkampf muß für alle Partei um Strafgesetzentwurf vor allem: 1. Ab Lohn auf das Niveau der höheren Lohntabellen. Arbeiter der Textilindustrie das Signal sein, dar- schaffung der Todesstrafe, 2. Scharfe Präzisierung Dieser Erfolg des Kampfes bringt der Arbeiter auf zu achten, daß der letzte Textilarbeiter in den der Strafvorschriften, 3. Beseitigung des jeßigen schaft einen einheitlichen Vertrag für Betrieben der Organisation beitritt, damit der Mißbrauchs des Hoch- und Landesverraispara­alle Betriebe. Außerdem wurde eine ein nächste Ansturm auf die geschlossenen Bastionen graphen, 4. Abschaffung aller Ehrenstrafen, malige Aushilfe mit Geltung bis Ende 1927 er des Unternehmertums noch eine größere Brejche 5. Rechisgarantien gegen die willkürliche Anord zielt. Die Aushilfe beträgt für alle Betriebe 356 schlagen wird, als der Lohntarispf der letzten nun; der Sicherheitsverwahrung. Zeitliche Be Stundenlöhne. Das ist für den einzelnen Arbei­grenzung der Sicherheitsverwahrung, 6. Fortfall 000 der Ersatzfreiheitsstrafe bei unverschuldetem Un

werden.

Wochen.

der Berliner Partei im Sinne des Beschlusses ganz anders feien als in Deutschland , weswegen vermögen zur Zahlung einer Geldstrafe, 7. Schus | des Berliner Bezirtstags einsetzt. Darüber foll mit man sich nicht immer unbedingt auf Desterreich der Arbeiterbewegung vor Strafbestimmungen, die dem Parteivorstand fameradschaftlich verhandelt berufen dürfe. Die Lage sei in Oesterreich viel den Klassenkampf des Proletariats hindern, übersichtlicher, während in Deutschland die 8. Verstärkter Schutz der Arbeitskraft gegen Aus, Dann zensplittert sich die Diskussion in man- Sozialdemokratie eine Reihe gegnerischer Parteien beutung. 9. Die Abschaffung der jetzigen Bestrafun herlei Einzelheiten. Liebmann- Leipzig spinnt zu befämpfen habe. Mit einer Reihe von Er- wegen Ghebruchs und widernatürlichen Verkehrs. den von Rosenfeld angesponnenen Faden weiter flärungen, darunter des Gen. Dr. Rosenfeld und polomisiert heftig gegen Wels und verteidigt über seine Tätigkeit als preußischer Juſtizminister die von diesem angegriffene Korresponden; des schloß die heutige Sigung des Parteitages. Genossen Paul Levi . Dann wendet er sich gegen das Buch des Leipziger Genossen 2i­pinski über die Geschichte der Partei, das er die sozialdemokratische Juriftentagung. gramm als ein Gesez vor. Auf Antrag des Gen.

als jämmerlich bezeichnet.

Zur Frage der Strafvollzugsreform sprach Genoffe Dr. Siegfried Rosenfeld Der Entwurf bedeute einen weiteren Schritt auf dem Wege zur Verwirklichung der Erziehungs gedanken und stelle im wesentlichen mehr ein Pro Rosenfeld wurde von der Konferenz folhende Re­solution angenommen: Unter Vorbehalt einer späteren Stellung­

Sturt Rosenfeld die gut besuchte Konferenz. Nach einer regen Diskussion schloß Genosse

800000

Kiel , 23. Mat.( S. P. D.) In Verbindung Nach Weis kommt Ludwig. Vom Partei­Otto Braun, der preußische Ministerprä­faffier fann man erst recht nichts anderes cr­sident, rechtfertigt gegen Rosenfeld den Sohen- mit dem Parteitag fand am Montag im Gewerf­gebliebenschaftshaus warten, als nüchternste Prosa der Tatsachen. zollernvergleich, der als der einzige Weg geblieben fchaftshaus die vierie Konferenz der sozialdemo Genug, wenn diese Tatsachen so sind, daß sie sich soi, nachdem der Volfsentscheid versagt habe. fratischen Juristen statt. Zum Thema Strafnahme zu dem aus den fünftigen Reichsratsbe. fehen lassen fönnen. Man ist dem Genossen Lud Braun versichert zum Schluß. unter stürmischem rechtsreform hatten die Genossen Obor- strebungen hervorgehenden Entwurf eines Straf wig dafür dankbar, daß er seinen Bericht mit Beifall, was den Deutschnationalen und Kommu- nider- Berlin und Eisler- Wien das Refera: vollzugsgeseßes fordert die Konferen; die Vertreter Kommunicer Sumor zu würzen weiß. Gerade den Kassier sicht nisten nicht gelungen sei, werde den Kritifern aus übernommen. Ihren Niederschlo fanden beide der S. P. D. auf, unverzüglich die Reform des mon ja besonders gern bei guter Laune. Sachsen auch nicht gelingen: freiwillig werde die Referate in einer einstimmig angenommenen Re Strafvollzuges dadurch vorzubereiten, daß die Be­Am Nachmittag berichtet Seinrich Schul; Partei ihre Machtposition in Preußen nicht räu folution, die dem Parteitag zur Beschluß amten der Strafanstalten für ihre Aufgabe in Fachschulen zweckmäßig ausgebildet und unverzüg über die Bildungsarbeit der Partei, die men. Aufhäuser bemerfi zum Streit um die fassung vorliegt. Meinungsfreiheit, daß auf beiden Seiten gandigt Genossin Juch ac; über den Stand der Einleitend begrüßt die Resolution den Ab- lich Mittel für die Anstellung von Fürsorgern an Frauenbewegung. Beide können von Fort Beamtenorganisationen und verlangt eine flare eines neuen Strafaciebbuches. Die Sozialdemo die Entlassungsfürsorge bereitgestellt werden. werde. Dann beschäftigt er sich mit der Frage der schluß der vorbereitenden Arbeiten zur Schaffung den Strafanſtalten in ausreichender Zahl und für schritten melden. Sie alle müssen sich mit zahl- Entscheidung im Sinne des freigewerkschaftlichen fratische Partei exfennt an, daß dieser Entwurf reichen Anträgen beschäftigen, zu ihnen Stellung Prinzips. Aber dafür, daß einstweifen noch Ge- vom rein juristischen Standpunkt aus nehmen, und es läßt sich voraussehen, daß der offen im Deutschen Beamtenbund bleiben sollen, gegenüber dem jetzigen Strafgesetz erhebliche Barteitag ihnen bei der Abstimmung in den mei hat dieser erfahrene Gewerkschaftler dennoch Ver- Fortschritte bringt. iten Fällen folgen wird. Das kommt nicht daher, ständnis. daß der Parteivorstand etwa unfehlbar ist und Es ist Abend geworden. Am Dienstag geht stellen, daß im Klassenstaat Wesen und Inhalt der Die Sozialdemokratische Partei muß aber fest­der Parteitag ihm blind folgt, sondern vielmehr ſtellen, daß im Klaſſenſtaat Wesen und Inhalt der Sozialdemokratischer Gemeinde­daher, daß alle die Fragen, die in Anträgen be die Debatte weiter. Jetzt aber treten die Mitrafrechtsnormen durch die Interessen der wirt­handelt werden, unzählige Male im Parteivor- glieder des Parteitags den Ganz zu den Gräbern schaftlich und politisch herrschenden Klasse ent wahlsieg in Warschau . stand erörtert worden sind. Weil hier ja die Mög scheidend bestimmt wird, und daß daher der Straf­Warschau, 23. Mai. ( Eig. Drahtb.) Bei lichkeit besteht, die Dinge von einem zentralen resetzentwurf diejenigen Rechtsgüter, welche die Standpunkt aus zu behandeln und alle möglichen Dritter Verhandlungstag. Existenz und Entwicklungsgrundlage des Prole- den am Sonntag in Warschau stattgefundenen Informationen einzuziehen, sieht da manches an- Stiel, 24. Mai. ( Eigenbericht.) In der heuti- tariats bilden, Freiheit, Arbeitsfvaft Gemeindewahlen hat die Sozial. ders aus, als es aus dem Gesichtswinkel einer gen Vormittagssigung des Parteitages wurde die und Gesundheit, nicht hinreichend demokratie einen bedeutenden Sieg einzelnen Organisation erscheint. Debatte über den Vorstandsbericht abgeschützt. Die Ursachen des Verbrechertums sind Die Debatte beginnt mit einem sehr tempera- chlossen. Es fehlte nicht an Stritifen, im wesentlichen in den sozialen Verhältnissen be errungen. Bon den 120 Sißen wird fic 28 Man­feld gegen den Parteivorstand, dem vorgebracht wurden. Genosse Stampfer der Verbrecher eine vorbeugende Sozialheriger Besißstand 23 betrug. Die Rechtspar­menwollen Vorstoß das Genossen Kurt Rosen- die insbesondere von sächsischen Delegierten gründer, deshalb ist die wirksamste Bekämpfung date im Stadtrat innehaben, während ihr bis­er vorwirft, daß er die Meinungsfreiheit nicht antwortete ausführlich auf die Vorwürfe, die politik, cin der Besserung und Stärkung der teien haben ein Drittel der Mandate genügens achtet. Dem Genossen Leuteriß ist dem Zentralorgan der Partei gemacht wurden. Arbeitsfähigkeit dienender Strafvollzug, cingebüßt, während ein von der Regierung der Vorwärts", den er beschuldigt, in Hamburg Der Vorwärts" suche die Einheitlichkeit der eine ausgebildete soziale Gerichtshilfe unterstüßter demokratischer Block 15 Mandate er­preußischen Fragen einseitig berichtet zu haben, zu Partei zu wahren und die Stellung der Partei und Entlassenenhilfe und ein Strafgesets, unterſtüßter demokratischer Block 15 Mandate er­ehr Berliner Blatt. Er gibt damit dem Genoffen förperschaften der Oeffentlichkeit gegenüber zu ver- das der Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse, halten wird. Für die ungültig erklärte fommu Münster das Stichwort für seine Rede, in der treten. Gen. Dr. Renner- Wien, erklärte, leb- aus denen die Tat erwachsen ist und der Ver- nistische Liste wurden demonstrativ ettva er sich für Schaffung eines besonderen Blattes haft begrüßt, daß die Verhältnisse in Desterreich sönlichkeit des Täters Raum läßt. 60.000 tim men abgegeben.

der Opfer der Revolution an.

Die grinsende Fraße. Geliebte einer Herzogin! Der geliebte Geliebte!| ,, Gwynplaine, ich liebe dich. Nächte, nächte, in dem Umschlag enthalten. Auf dem großen

Roman von Victor Hugo .

58 Aus dem Französischen übersetzt von Eva Schumann.

,, h," sagte sie, Gwynplaine!" Und plößlich, mit einem jähen Sprung denn diese Stazze war eine Tigerin, warf sie sich ihm um den Hals.

Ein großes und ein kleines Pergament waren prangte das grüne Wachssiegel der Staatskanzlei. Sie schob das große Pergament beiseite und entfaltete das kleine.

,, Es ist ihre Schrift die Schrift meiner Schwester. Das langweilt mich. Gwynplaine, ich habe dich schon gefragt, ob du lesen kannst. Kannst du lesen?"

bestätigten es ihm. Er, Gwynplaine, war der! Plößlich faßte sie seine beiden Hände. Unermeßlicher Stol; mit seinen tausend düsteren nächtelang habe ich von dir geträumt. Mache mit Häuptern regte sich in seinem unseligen Serzen. mir, was du willst. Schmähe mich, schlage mich, Die Herzogin fuhr fort: bezahle mich. Behandle mich wie eine Dirne Jch ,, Wie lange bist du schon da? Hast du mich bete dich an." nadt gesehen? Ich bin schön, nicht wahr? Ich Die Sinne vergingen Gwynplaine. Von die wollte eben baden. Oh! Ich liebe dich. Du hast sem drängenden Ansturm fühlte er sich bejiegt. meinen Brief gelesen? Hast du ihn selbst gelesen, Ich liebe dich!" rief sie. oder hat ihn dir jemand vorgelesen? Du wirst Und sie biß ihn mit einem Stuß. Gwynplaine machte ein bejahendes Zeichen. wohl sehr ungebildet sein. Ich stelle dir lanter Homerische Wolfen hätten sich vielleicht auc) Er nahm das Schriftstück, entfaltete es und Sie preßte seinen Stops tief in ihre nackten Fragen, aber antworte mir nicht. Der Ton für Gwynplaine und Josiane nötig erwiesen wie las mit einer von tausendfältiger Erregung durch Arme, von denen bei der heftigen Bewegung die deiner Stimme gefällt mir nicht. 3u jauft. Ein für Zeus und Hera . Es war ein föstliches, bliz- zitterten Stimme: Aermel zurückgeglitten waren. so unvergleichliches Wesen wie du sollte nicht. haftes Erlebnis für Gwynplaine, von einer Frau Und plötzlich stieß sie ihn zurück, die kleinen sprechen, nur mit den Zähnen fnirschen. Du geliebt zu werden, die sehen konnte und ihn sah, Hände wie zwei Strallen in seine Schultern schlafingst wohltönend und süß. Das hasse ich; es ist auf seinem unförmigen Mund den Druck gött Wir übersenden Euch hiermit die Abschrift gend; so stand sie vor ihm, so stand er vor ihr: das einzige, was mir von dir mißfällt. Alles licher Lippen zu spüren. Vor diesem rätfelhaften eines Protokolls, beglaubigt und unterzeichnet langsam, seltsam sah sie ihn an. übrige ist fürchterlich, alles übrige ist groß und Dieser Mann und diese Frau blendeten, ver- herrlich. Komm in meine Arme." zauberten sich gegenseitig, er durch seine Ungestalt, Sie ließ sich auf das Ruhebett fallen und zog sie durch ihre Schönheit, beide durch das Entsetzen. ihn neben sich. Sie rief: Ich liebe dich nicht nur, weil du mißge­ Du bist fühn. Du bist gekommen. Du hast staltet vist, sondern weil du niedrig und veracht­gewußt, daß ich London verlassen mußte. Du bist lich bist. Ich liebe das Ungeheuer, und ich liebe mir nachgekommen. Das hast du gut demacht. Es den Komödianten."

Gnädige Frau..."

Weib schwanden ihm alle Gedanken. Die Er innerung an Dea wehrte sich mit leisem Schreien gegen dies Dunkel.

Noch einmal sagte sie: Ich liebe dich!" Und wild preßte sie ihn an ihre Brust. Gwynplaine rang nach Atem. Plößlich ertönte neben ihnen ein fräftiges, helles Läuten. Es war das Glöckchen an der Mauer. Die Herzogin wandte den Kopf und sagte. ,, Was will sie denn von mir?" Und jäh, mit der Geräusch einer federnden Tür, öffnete sich die silberne Platte mit der fönig lichen Strone."

,, Gnädige Frau!

von unserm Diener William Cowper , Lord­fanzler von England; aus diesem Schriftstüd er­gibt sich die bemerkenswerte Tatsache, daß unter dem Namen Gwynplaine der rechtmäßige Sohn des Lords Linnäus Clancharlie unter niedrigen fahrenden Volk sich wiedergefunden hat. Die Ver­tuschung seines wahren Standes geht bis in seine früheste Kindheit zurück. Entsprechend den Ge­setzen dieses Lande und kraft seines erblichen An­spruchs wird Lord Fermain Clancharlie, der Sohn des Lords Linnäus Clancharlie , noch heute mit allen seinen Rechten ins Oberhaus eingeführt werden. Weil wird Euch gnädig gesinnt sind und Das Innere einer mit blauem Samt aus die Euch übertragenen Güter und Besitztümer des denem Teller erschien ein Brief mit einem Sie- nehmen wollen, so empfehlen wir ihn Eurer gel aus rotem Wachs. Das Glöckchen läutete Gunst an Stelle des Lords David Dirry- Moir. immer weiter. Wir haben Lord Fermain in Euer Schloß Cor­Die offene Drehlade befand sich neben dem leone Lodge bringen lassen; wir befehlen und Ruhebett, wo die beiden saßen. Die Herzogin, den wünschen als Königin und Schwester, daß be­einen Arm um Gwynplaines Hals geschlungen, sagter Lord Fermaiin Claucharlie, bis auf den beugte sich vor, streckte den andern Arm aus, er- heutigen Tag Gwynplaine genannt, Euer Ge­griff den Brief und stieß die silberne Tür wieder mahl sei, denn so ist unser gnädigster wille." zu. Die Drehlade schloß sich, das Läuten hörte auf. ( Fortsetzung folgt.)

ist unerhört, daß du hier bist. Wie hast du es nur Gwynplaine stammelte: angestellt, bis zu mir zu gelangen? Du weißt Be scheid? Meinen Namen, Herzogin Josiane, wuß Sie legte ihm die Hand auf den Mund. test du wohl? Wer hat dich hereingelassen? Ge Still! Ich sehe dich an. Gwynplaine. Rein wiß der kleine Latein. Er ist sehr geschickt, ich Mann hat mich berührt. Mein Herz ist von werde ihm hundert Guineen schenken. Wie hast du Stein, aber es gleicht jenen geheimnisvollen Nie­dich bei alledem benommen? Sag mir das. Nein, seln, die am Fuße des Huntly- Nabb- Felsens im geschlagenen Drehlade tat sich auf, und auf gol- Lords Clancharlie- Hunkerville nicht sag mir das nicht, ich will es nicht wissen. Du Meere rollen; wenn man sie aufschlägt, kommt bist mir lieber, wenn du überraschend bist. Aus eine Schlange zum Vorschein. Die Schlange ist den Wolfen herab oder aus Schwefelflammen meine Liebe. Eine allmächtige Liebe, denn sie hat empor, so kommst du zu mir. Deiner ist es wür dich zu mir gebracht. Sage kein Wort. Nimm dig, wie ein Gott zu erscheinen. Es ist abgemacht: mich. du bist mein Geliebter."

Sie hielt inne. Er zitterte.

Gwynplaine lauschte voll Verwirrung; Ihr Gewand war herabgeglitten, nackt zeigte immer mehr begannen seine Gedanken zu schwan- sie ihren jungfräulichen Oberkörper. fent. Es war aus. Unmöglich), länger zu zivci- Blindes, tierisches Entzücken ergriff Gwyn feln. Der Brief in der Nacht und diese Frau plaine. Qualvolles Entzücken.