Gette 2
Mittwoch, 1. Fant 1927.
„ Siegreiche Einheitsfront". ten auf solche Manöver hineinfielen. Kern haben daraus gelernt, daß es das vernünftigſte iſt, ohne sich von den kommunistischen Begelagerern des Bir müßten dumm fehn, wir den Diebeswerben erfolglos bleibt. Unſere Jugendlichen Bewegung geht ihren von ihr selbst beſtimmten Weg, Dieser schöne Titel steht über einem Aufsatz in wies auch nach, daß hinter dem Reichskongreß der mit den Kommunisten über die Einheitsfront nicht Klassenkampfes stören zu lassen. Die Aussiger Versammlung wird recht vielen der ,, Roten Jugendwacht", in dem sich ein bolfchewi. arbeitenden Jugend die Kommunisten stehen. Sie einmal zu diskutieren, geschweige denn die Einheitsstischer Schreiber nachzuweisen bemüht, die soziali haben diesen Kongreß vorbereitet und einberufen in der front mit ihnen zu bilden. Wir werden uns Jungproletariern ebenso die Augen öffnen wie einigen stische Jugend wolle über die Köpfe der Führer hin. Hoffnung, daß einige sozialistische Jugendliche auf nicht auf das kommunistische Niveau in Aussig anwesenden Jungkommunisten, die das weg die Einheitsfront mit den Kommunisten bilden. Diese neutrale" Sache eingehen. Aber die Bolsche begeben. Den Bolschewiken wird aber der Aus- demagogische Verhalten ihrer eigenen Führung mit Als eine neue Form der Einheitsfront glaubt man wiken haben sich eben gründlich getäuscht. Unsere gang der Versammlung gezeigt haben, daß ihre Be- Entrüstung fennen lernten. die sogenannte Reichskonferenz der arbei- Leute lehnen überall über die Köpfe mühungen, unsere Mitglieder in einen Gegensatz zur tenden Jugend gefunden zu haben, die Sonn- der Führer hinweg" diese Einheits- Führung zu bringen, ganz aussichtslos sind. Sie er tags stattgefunden hat und die dem. Zweck dienen front ab und es ist gut so. reichen durch das Beschimpfen und Verleumden unsesollte, Dumme einzufangen. Auch der Sozialistische Die Rede des Genossen Stern war oft von stür- rer Funktionäre nur, daß sich unsere Mitglieder von Jugendverband hat eine Ginladung zu dieser Reichs mischem Beifall unterbrochen, der sich steigerte, als den kommunistischen Redereien mit Efel abwenden. konferenz bekommen, hat aber feinen Augenblick festgestellt wurde, daß wir nicht eine jagenhafte ein. Sie halten unserer Organisation die Treue. Unsere daran gedacht, die Einladung anzunehmen. Er hat heitsfront unter kommunistischer Führung wollen, dafür selbstverständlich seine guten Gründe und fin sondern daß es unser Ziel ist, eine einheitliche orga det bei seiner Stellungnahme die einmütige Unter- nisatorisch geschlossene proletarische Jugendbewegung stügung seiner Mitgliedschaft. Die Kommunisten berzu schaffen. Nicht die Einheitsfront ist ften förmlich vor Wut, daß es ihnen trotz allen Ma unsere Losung, sondern die Einheit! Da növern nicht gelingt, die sozialistische Jugend zu aber un die Kommunisten nicht mit. betören und daß sie auch nicht imstande waren, trotz Anwendung lächerlichster Mittel auch nur ein ein ziges Mitglied unserer Bewegung zur Teilnahme an dieser Schwindelfonferenz zu gewinnen. Die sozialistische Jugend hat feine Ursache, über
zen Zahl kommunistischer Jugendlicher besucht, tagte
aber unter sozialdemokratischer Mehrheit.
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Kern konnte zu Ende reden, obzwar die Kommunisten fortwährend zwischen rufe machten. Unsere Genossen regtens sich über diese zwischenrufe, die vom Redner immer entspre dend beantwortet wurden, nicht besonders auf.
Telegramme.
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,, Mehrmals schon habe ich und erneut auch
Siegreiche Einheitsfront? Ja, aber nicht die Einheitsfront, die die Kommunisten wollen. Die I ungproletarier werden bald erken nen, daß die kommunistische Bewegung überwunden werden muß, wenn die Ein. heit überhaupt möglich werden soll. Ein unerschrockener Republikaner . Wirth in Opposition gegen die Reichsregierung. Beting noch in Tichangjolins Befit. Berlin , 31. Mai. ( Eigenbericht.) Am Allgemeiner Rückzug der Nordarmee. 20. Mai hat der Reichskanzler Marg an seinen Paris , 31. Mai. Die Nachrichten, daß die Fraktionskollegen, den früheren Reichskanzler Nordtruppen den allgemeinen Rückzug antreten, Wirth, einen Brief gerichtet, in dem er sich werden bestätigt. Tschangsolin erklärte, daß er über die Rede Wirths in einer Reichsbannerverdie Einheitsfront nicht in aller Offenheit zu sprechen Der Gegenredner Korb machte gar nicht den vorläufig Peting halten will. Nach jammlung in Königsberg beschwert. In der und die Gründe darzutun, die sie zur Ablehnung der Versuch, auf die eigentlichen Ausführungen des Ge. Murden werde er nur im schlimmsten Falle Zeitschrift Deutsche Republik" veröffentlicht kommunistischen Einladungen bewegen. Sie hat des halb im Rahmen der Bezirksorganisation Aufſig am wortgetreu nach, was Streibich einige Tage vorher besonders der Tätigkeit bewaffneter Bauerngrup- Wirth diesen Brief und antwortet darauf: nossen Kern einzugehen. Dagegen aber betete er das zurüdkehren. Der Rückzug der Nordarmee wird Vorabend der fagenhaften Reichskonferenz, am pen ,, Roter 28. Mai, eine öffentliche Jugendversammlung mit in der Schreckensteiner Versammlung erzählt hatte. pen Roter Spieß Großer Säbel",„ HimmelsEr der Tagesordnung„ Die Einheitsfrontmanöver der sprach ganz allgemein von Wirtschaftskrise und tor u. ä. zugeschrieben, die sich allen Militärab in Sönigsberg ausgeführt, daß die ganze Frage tommunistischen Jugend" einberufen. Die Versamm. Rationalisierung, versuchte nachzuweisen, daß die von teilungen zur Wehr sehen und fie entwaffnen. fich dahin konzentriert, bei der nächsten Reichs. lung sollte eine sachliche Auseinanderseßung mit den uns geforderte Ginheit nie bestanden habe und fol- Richt in letter Reihe ist aber der Grund des tagswahl zwei bis drei Duzendent. Kommunisten ermöglichen. Sie war von einer gro- gerte daraus, daß unser Ruf nach der Einheit ganz der Provinz Tschansi zuzuschreiben, der der Mos- den Reichstag zu bringen. Glaubt jemand, gerte daraus, daß unser Ruf nach der Einheit ganz Rückzuges auch dem Verhalten des Generals schiedene Republikaner mehr in mußte man glauben, es sei doch überhaupt beffer, lauer Propaganda unterlegen ist. daß dann noch im Innenministerium und im Der Einfluß der Herren des Südens herrscht Reichsjustizministerium ein Reaktionär liten Genosse Kern behandelte in seinem Referate die wenn sich alle proletarischen, d. h. nur die sozialStellung der sozialistischen Jugend zur Frage der demokratischen, Parteien auflöſten, denn die Einheit jeßt in China allgemein vor. Ueber die Zusam- fönnte? Ich stehe der heutigen Reichsregierung Einheitsfront und zeigte- immer an der Sand jei ja ohnehin für die Kay. Dagegen die Einheits- menarbeit der Truppen von Ranting, Hantau ablehnend gegenüber. Ich stehe zu ihr in front, ja, das ist etwas ganz anderes! Das ist etwas und jener Fengjujiangs besteht kein Zweifel Opposition. Dem wurde mehrmals deutlich Austommunistischer Aussprüche- auf, daß die Einheitsfront von den Kommunisten nur so geesteres, Klareres, schon deshalb, weil die Kom mehr. Wenn auch Tschangjolin große militärische druck gegeben. Mein Nein!" ist unwiderrufbar. meint ist, uns, wie es sinowjew einmal ausgedrückt munisten hinter der Sache stehen! Daneben hat Streitkräfte besißt, befindet er sich jetzt doch in Wenn man so zu einer Regierung in Opposition bat,„ in der Umarmung zu erdrücken". Er verties Storb- nach alter kommunistischer Methode- auch einer schlechten Lage, hauptsächlich wegen des steht und das deutlich durch den Stimmzettel auf die Beschimpfungen unserer Bewegung, die fort einige 2ügen über das wirtschaftliche Mindestpro durch die Tätigkeit der ruffischen revolutionären erklärt, so ist es ganz selbstverständlich, daß während in den kommunistischen Zeitungen zu finden gramm unferer Internationale gesagt, die zu wider Propaganda hervorgerufenen Aufstandes der man diese Regierung möglichst balb gestürzt sehen will und alles tut, sind und las Aeußerungen und Beschlüsse der kom- rufen er nicht den Mut hatte. munistischen Jugendinternationale vor, die nichts Auch dem Korb wurden Zwischenrufe gemacht. diese Regierung zu Fall zu brin= weniger behaupten, als daß die sozialistische Aber die Kommunisten nahmen das sehr ungnädig gen. Der Zeitpunkt ist damit noch nicht berührt; er liegt in der Entwicklung selbst beschlossen. Jugendbewegung eine flare Tendenz auf. Einige Rüpel- und es waren ziemlich viel Wenn also die Zentrumspartei glaubt, daß der Entwidlung zum Fascismus zeige. unter ihnen bedrohten unsere JugendEs genügt, hier nur ein Zitat aus der Kommuni- lichen mit Fußtritten und Ohrfeigen. Schanghai , 31. Mai. ( Reuter.) Die Streit meine Oppositionseinstellung mit der Zugcstischen Jugend- Internationale" anzuführen, das so Selbstverständlich ließen sich unsere Genossen diese fräfte, die notwendig sind, um die Fremden in hörigkeit zur Zentrumspartei nicht vereinbart ziemlich den Gipfelpunt: bolschewistischer Gemeinheit Frechheit nicht gefallen und riefen die Einheitsfront Tientsin und Befing zu beschüßen, betragen nach ist, so bitte ich um eine einfache klare Mitteilung darstellt: ler zur Ordnung. Sie verlangten von ihnen, sich Ansicht der Sachverständigen 1600 Mann. Es darüber. Was Herr Mary will, geht aus einem Dieser Kampf für die Einheitsfront aller anständig zu benehmen, eine Forderung, die man als befinden sich 1000 Mann an Ort und Stelle. Brief, den ich hiemit der Deffentlichkeit überArbeitenden gegen die wirtschaftliche und politische echter Bolschewik nicht gut erfüllen kann. Man ant- Großbritannien , Amerika , Japan , Frankreich und geben will, flar und deutlich hervor. Die näch Reaktion ist auch die Grundbasis zur Bekämpfung wortet als Kommunist am besten darauf, indem man Italien sind darin mit Kontingenten vertreten. ſten Tage führen mich zu weiteren Versammder Gegner, ohne die wir keine wirkliche Massen- eine Rauferei beginnt. Also begann man sie und sie die Peking - Tientsin - Bahnverbindung soll durch lungen. Ich werde jetzt schon alles tun, um für arbeit leisten können... Den ideologischen Haupt- war, da unsere Genossen natürlich sich nicht unter den einen Flugpatrouillendienſt geſchützt werden. Die die kommende Reichstagswahlbewegung kampf gilt es dabei gegen die sogenannte soziali lommunistischen Brügeln dudten, sondern die schla Verteidigung des Pekinger Gesandtschaftsviertels Republikaner zu wecken und auch der Gruppe im stische Arbeiterjugend... zu führen. Durch gegenden Argumente" zurückgaben, bald in schönstem wird einer fombinierten Abteilung der fünf ge- Zentrum meine ſtützende Hand zu leihen, die ichidt aufgestellte Forderungen, die Gange. Korb jab mit Jammern, wie ihn seine Leute nannten Mächte von 2000 Mann anvertraut eine stärkere Vertretung ihrer Meinungen in jedem Arbeiter als„ gerecht"( Die An- um die Möglichkeit brachten, seine Phrafen anzubrin werden. Gestern hat die britische Gesandtschaft der Fraktion anstrebt." führungszeichen sind auch im Original! D. Red.) gen, wenn es ihm einesteils auch offenbar nicht in Pefing Weisung erhalten, die britischen Frauen crscheinen müssen, die aber die unlieb war, auf diese Weise der nicht ganz leichten und Kinder, die außerhalb des GesandtschaftsFührer der SAJ... als Verbündete Berpflichtung, auf unsere schweren Anflagen zu ant viertels wohnen, zum Verlassen Petings aufzuder Bourgeoisie nicht annehmen tön. worten, enthoben zu werden. fordern. Die Vorsichtsmaßnahmen sind auf der nen, um so die Massen von dem EinAnnahme gegründet, daß ein Zusammenbruch der fluß der Sozialdemokratie los zu Nordarmee erfolgt. lösen."
Durch offenen Betrug der Arbeiter soll also die Einheitsfront mit jenen ermöglicht werden, die man vorher Fascisten geschimpft hat. Maßgebend für die Stellung der Kommunisten zur Einheitsfront ist eben die von allen Kongressen bestätigte Aeußerung Lenins , daß die Einheitsfront die Sozialdemokratie und ihre Führer so unterstützen soll, wie der Strid den Sehängten unterstüt." Es ist mehr als selbstverständlich, daß wir auf diese Einheitsfront
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Bauern.
Borbereitungen der fremden Gesandtschaften.
3000 Personen von Näubern erschlagen.
Freispruch der drei ukrainischen Abgeordneten.
Mitten im Lärm löste der Vertreter der Behörde die Versammlung auf, nachdem alle Versuche, die GeWarschau, 31. Mai. Die Verhandlung gegen müter zu beruhigen, gescheitert waren. Die Staatsdie ukrainischen Abgeordneten Wasznczuk, Kozidi polizei marschierte in den Saal ein und drängte die Besucher hinaus. Auf der Straße wurden und Czuczmaj, welche vor dem Bezirksgerichte in unsere Genossen von den StaatspoliRowno stattfand, endete mit dem Freispruch aller zisten brutal auseinandergetrieben, London , 31. Mai. Hier sind Meldungen aus Angeklagten. Wie bekannt, standen die drei Abgeobzvar gar feine Veranlassung dafür vorhanden war. Tientsin eingelangt, denen zufolge Räuber uner- ordneten unter der Anklage antistaatlicher AgitaDie Versammlung hat gezeigt, wie die Kommu- hörte tierische Grausamkeiten in einer Gemeinde nisten die Einheitsfront verstehen. Rohheit und der Provinz Schantung begangen haben, in der sie tion und waren in der erſten Inſtanz zu schweren Ri pelei sind ihre wirksamsten Waffen, an 3000 Personen erschlugen, ihre Wohnungen Kerferstrafen verurteilt worden. die sie in Tätigkeit sehen, wenn ihr heuchlerisches lausplünderten und in Brand steckten.
Tom- Jim- Jad genannt hatte, und in dem er jetzt einen andern zu sehen begann.
Ich danke Ihnen," sagte er.„ Aber das ist meine Sache."
Alle Köpfe wandten sich um. Gwynplaine trat vor. Er fühlte sich zu dem Manne hingetrieben, den er Lord David nennen hörte und der sein Verteidiger war und vielleicht noch mehr als das. Lord David wich zurück.
,, Aha!" sagte Lord David. Sie sind es! Das trifft sich gut. Auch mit Ihnen hatte ich ein Wort zu reden. Sie haben eben von einer Frau gefprochen, die, nachdem sie Lord Linnäus Clancharlie liebe, den König Karl II. geliebt hat?" Jawohl."
Mein Herr, Sie haben meine Mutter be leidigt."
„ Deshalb habe ich Sie hier am Ausgange emvartet. Wir haben unsre Maßnahmen zu treffen. Mylords, ich habe die feste Absicht, einige von Ihnen zu töten. Jch, David Dirry- Moir, ein Soldat der Flotte, ich fordere euch auf, Sefundanten bereitzustellen; ich erwarte euch Mann gegen Mann heute abend, sofort, morgen, am Tag, in der Nacht, bei Sonnenschein und Fackelglanz, wann und wie es euch paßt, überall, wo Plaß genug ist für zwei Degenlängen; und ihr tut gut daran, cure Pistolen zu untersuchen und die Schneide eurer Degen zu prüfen, denn ich habe die Absicht, eure Pairssive vakant zu machen. Mein Wort darauf, Mylords. Und ich werde euch züchtigen. Ich finde es schlecht von euch, daß ihr„ Wir sind Brüder." wiederholte er. DesLord Fermain Clancharlie verhöhnt habt. Er ist halb können wir uns schlagen. Man schlägt sich mehr wert als ihr. Als Clancharlie besitzt er Adel, nur mit seinesgleichen. Wer ist mehr unsresglei
" Ihre Mutter?" rief Gwynplaine. Tann - ich ahnte es dann sind wir..." ,, Brüder," antwortete Lord David und gab Gwynplaine eine Ohrfeige.
wie ihr auch, und als Gwynplaine befißt er Geist, chen als unser Bruder? Ich werde Ihnen meine
wie ihr nicht. Ich mache seine Sache zu meiner Sefundanten schiden. Morgen werden wir uns Sache, den Schimpf, den ihr ihm angetan, habt gegenseitig niedermachen." ihr mir angetan. Wir wollen sehen, wer aus dieser Angelegenheit lebendig dayonkommt, denn ich fordere euch auf scharfe Waffen, hört ihr? Auf jede Waffe und jede Art!"
Auf diesen wütenden Wortschwall antwortete die ganze hochmütige Schar der jungen Lords mit einem Lächeln. ,, Abgemacht," sagten sie. „ Ich wähle Pistolen," sagte Beerlington. Ich den Degen," sagte Rockingham. „ Ich ziehe Bogen vor," sagte Herzog Ralph. Das ist vornehmer."
Gwynplaine trat aus dem Schatten. Er ging auf den Mann zu, den er bisher
Neunics Buch. Zertrümmert.
Als es Mitternacht schlug von Santi Paul, betrat ein Mann, der über die Londoner Brücke gefommen war, die dunklen Straßen von Southwarf. Er schien nicht eben passend gekleidet, um zu dieser Zeit durch die Straßen zu wandern, denn er trug ein Kleid aus gestickter Seide, einen Degen und einen mit weißen Federn geschmüc ten Hut; feinen Mantel.
Der Mann war Gwynplaine. Er war geflohen.
Die Seele hat ihre Stürme, die alles in einer| Art unbegreiflichen Entsetzens durcheinanderwir beln: Himmel und Meer und Tag und Nacht und Leben und Tod. Was empfand Gwynplaine? Einen einzigen Durst: nach Dea.
Gwynplaine war in Eile; jetzt fam er ans Tarrinzeau- Feld. Er ging nicht mehr, er lief.
Er bog um eine Ecke und da stand am andern Ende der Wiese in einiger Entfernung das Wirts= haus wie erinnerlich, das einzige Haus auf dem Jahrmarktsplan.
Er spähte. Kein Licht. Eine schwarze Masse. Ihn schauderte. Er lief nicht mehr, er stürzte auf das Haus zu.
Als er herangekommen war, machte er so wenig als möglich Lärm; denn er wollte Dea nicht plöblich aufschrecken. Er kannte ja den Verschlag, die frühere Hundehütte, wo Govicum schlief. Gwynplaine fratzte leis an der Fensterscheibe.
In Govicums Schlafgemach rührte sich In seinem Alter, dachte Gwynplaine,
schläft man fest. Er klopfte leis ans Fenster. Nichts rührte sich.
Jetzt flopfte er zweimal, lauter. Wieder nichts. Ein Schauder überlief ihn; er ging zur
Wirtshaustür und klopfte da.
Niemand antwortete.
Er hatte gekraße, er hatte leise geklopft, er hatte laut geklopft. Jetzt schlug er mit aller Wucht an die Türe. Eine ferne Erinnerung stieg in ihn auf: Weymouth , als er ganz klein war und Dea in den Armen hielt.
war!
Er flopfte heftigt, wie ein Lord, der er ja
Das Saus verharrte in Schweigen. Er fühlte, wie ihm schwarz vor den Augen
wurde.
Nun ließ er alle Zurückhaltung fahren. Er rief: Nicleß! Govicum!""
Und er spähte nach den Fenstern, ob drinnen eine Rerze sich entzünde.
Nichts regte sich im Haus. Keine Stimme, fein Geräusch, kein Lichtschein.
Er ging zur Einfahrtstür, flopfte und schüt telte sie wie rasend und rief dabei:„ Ursus! Homo!" Der Wolf bellte nicht.
Eistalter Schweiß perlte auf Gwynplaines Stirn.
Er blickte um sich. Die Nacht war dunkel, aber es standen genug Sterne am Simmel, daß der Jahrmarktsplatz erkennbar war. Er sah etivas Unheimliches: alles war verschwunden, feine ein sige Bude stand mehr da; alles war fort.
Wahnsinnige Angst überfiel ihn. Wie der Sturmivind stürzte er auf das Haus zu. Er klopfte an der kleinen Tür, am großen Tor, an den Fen stern, den Läden, den Mauern, er flopfte mit Händen und Füßen, voller Angst und Wut. Er rief Nicleß, Govicum, Fibi, Vinos, Ursus, Homo. Ab und zu hielt er inne und lauschte, aber das aus blieb stumm und tot.
Als sein Rufen und Klopfen sich erschöpft hatte, blieb noch der Einbruch ins Haus. Er zersteckte die Faust durch und schnitt sich dabei in die brach eine Fensterscheibe in Govicums Verschlag, Sand; dann schob er den Niegel zurück und öff; nete das Fenster. Obgleich das Fenster nur schmal war, gelang es ihm, durchzuschlüpfen. Er war im Wirtshaus.
Gespannt schritt Gyuplaine durch die nic dere Wirtsstube, stieß sich an den Tischen, trat auf Teller und Geschirr, warf Bänke und Kannen um, stieg über Möbel weg und ging zur Tür, die nach dem Hof führte. Mit einem Stoß seines Kenies sprengte er das Schloß. Die Tür drehte sich in den Angeln. Er blickte in den Hof. Die GreenBox war verschwunden.
Givyuplaine verließ das Haus und begann das Tarrinzeau- Feld nach allen Richtungen abzusuchen. ( Fortsetzung folgt.)