Seite 4.

Mittwoch, 1. Juni 1927.

Absturz eines Avia"-Flugzeuges in Bukarest.

der Ku Klux Klan stundenlang gegen die daß sie mit schweren Wunden bewußtlos zu Boden betrifft, die sich gegen die Entscheidungen der Bea Polizei, die die Teilnahme dieser Organisation au ficl. Dann raubte er den Inhalt der Baden- sivke Deutsch- Gabel und Niemes richteten und den Umzügen zu verhindern suchte. tasse mit 29 Mark und mehrere 100 Bigarren gegen deren Teilnahme an der Gründung der Ge Pilot und Mitfahrer tödlich verunglückt. Ein grauenhaftes Verbrechen wird aus und Sigaretten. Unbemterft fonnte er entfommen. nossenschaft der Bezirke und Gemeinden, so wur Bukarest , 31. Mai. ( Tsch. P.-B.) Das Straßburg gemeldet. Ein Holzarbeiter stieg Kurz darauf erschien aber ein Schüler in dem Ge- ben die disbezüglichen Entscheidungen des Landes. tschechoslowakische Flugzeug, B. H. 28" der Firma in der Nähe von Straßburg in ein fleines, am schäfte und fand die schwerverletzte Frau bewußtlos verivaltungsausschusses wegen Mangelhaftigkeit Avia wurde dieser Tage probeweise in Bukarest Waldrand gelegenes Wirtshaus ein und vor. Er weckte den Sohn und benachrichtigte die des Verfahrens ebenfalls aufgehoben. Es werden vorgeführt und absolvierte das gesamte versuchs brachte die Frau des abwesenden Polizei. Als die Frau wieder zum Bewußtsein kam, daher in nahezu allen Fällen, wo Beschwerden weise Programm mit glänzendem Erfolg, doch wirfes um. Als jie tot war, schändete er fonnte sie von dem Räuber eine so genaue Beschrei eingebracht wurden, neue Beschlußzfassungen er wurde es bei dem leßten Versuch von einem tra- die eiche. Das dreijährige und das bung geben, daß er kurz darauf vom Landjäger in folgen müssen. Freitod eines tschechoslowakischen Ehepaares in gischen Unfall ereilt: Bei Feststellung der geringst- fünfjährige Kind wurden von dem Ver- der Person eines 19 jährigen Arbeitslosen möglichen Geschwindigkeit glit das Flugzeug ab brecher durch Revolverschüsse getötet. Der in der Laube seiner Eltern festgenommen werden einem Wiener Hotel. Montag nachts wurden in und stürzte zu Boden. Der Pilot Bican erlitt Gatte, der am Morgen nach Hause zurückkehrie, fonnte. Der Verhaftete legte ein Geständnis ab. einem Hotel des II. Wiener Bezirkes ein Mann und tödliche Verlegungen, der Mitfahrer Ing. Kinsty wollte sich das Leben nehmen und konnte nur mit Für 90.000 Dollar Schmucksachen geraubt. eine Frau, die sich als Alois Varadi, Beamter, fand den Tod. Mühe daran gehindert werden. Der Täter wurde der durch sensationelle Börsengeschäfte bekannte und Gattin aus Sillein in der Tschechoslowakei , verhaftet. New Yorfer Finanzmann Jakob Livermorn mel gemeldet hatten, schwer verletzt aufgefunden. Allem XXXXXXXXXXX000000000000XXXXXXXXXXXXXXXX Salzlager in Bulgarien . In der Umgebung der dete der Polizei, es sei in seinem Hause einge- Anschein nach hatte der Mann aus einer Browning­Flugpost nach Brüssel , Amsterdam , London und Stocholm. Wie die Pojitverwaltung mitteilt, werden Gemeinde Provadia im nordöstlichen Bulgarien wur- brochen und für 90.000 Dollar Schmucksachen ge- pistole Schüsse zuerst gegen die Frau und dann gegen den jüngst Salzquellen entdeckt. Nach den Berichten raubt worden. Die Einbrecher famen in einem sich selbst abgegeben. Die Identität der Schwerver­ab 7. Juni kombinierte Flugpostsendungen nach des Vorstandes der Montansektion des Ministeriums Automobil und brachten eine Leiter mit. Sie legten fonnte noch nicht festgestellt werden, da aus Brüssel , Amsterdam , London und Stockholm eingefür Handel und Industrie ist dieses Sal; kristallrein nahmen zuerst die Schmucksachen eines Ehepaares, den vorgefundenen tschechoslowakischen Reisepässen die führt. Die beim Postamt Prag 7 oder Bodenbach 1 und nicht mit Pottasche oder Magnesium vermischt, das als Gäſte im Hauſe weilte, dann plünderten beschriebenen Seiten samt den Lichtbildern heraus­täglich außer Samstag aufgegebenen Sendungen Die vorhandene gewinnbare Salzmenge wird auf sie die Zimmer Livermorns aus. In beiden Fällen gerissen waren. werden mit dem Schnellzug, der Prag um 23 1hr 40 ungefähr 14 Millionen Tonnen geschätzt. In der gaben sie den Damen ihre Lieblingsschmuckstücke Wiener Unfallstatistik. Nach einer Mitteilung in verläßt, nach Berlin befördert, wo sie um 7 Uhr 10 Gegend werden weitere Nachforschungen angestellt. jurid. der Generalversammlung der Wiener Freiwilligen früh ankommen. Von dort haben sie Anschluß an die Guter Ausgang eines Eifersuchtsdramas. Bei der Rettungsgesellschaft gab es im letzten Jahre nicht Luftlinien Berlin - Brüssel ( Anfunft 16 1hr 30), Die Arbeiter- Zeitung " in Polen verboten. Berliner Kriminalpolizei erschien ein 20 Jahre alter meniger als 23.164 Vernuglüdte, 1838 Selbstmorde Berlin - Amsterdam ( Anfunft 14 Uhr 55), Berlin - Aus Warschau wird gemeldet: Durch Verfügung London ( Ankunft 18 Uhr 30), Berlin - Stockholm des Ministers wurde der Wiener Arbeiter- unger Mann und beschuldigte sich, feine 18jährige und Selbstmordversuche und 359 Fälle mit tödlichem ( Ankunft 17 Uhr 15). Die mit dieser Luftpost be- Zeitung" das Recht des Postvertriebs und des förderten Sendungen treffen in ihrem Bestimmungs. Straßen- und sonstigen Verkaufs in Bolen ent­

Braut erschossen zu haben. Tatsächlich hatte er in einer Laubenkolonie drei Schüsse auf das Mädchen gegangen. Das Mädchen hatte jedoch laut aufgeschrien

Ausgang.

Autounglüd. Ein Personenautomobil der Angers.

ort durchschnittlich einen ganzen Tag früher ein. Die zogen. Der sozialistische Robotnit" protestierte abgegeben. Alle drei waren aber glüdlicherweise jehldorfer Grofri- Werke stürzte, wie der Stunde" aus Zuschlagsgebühren betragen: für je 20 Gramm oder in scharfen Worten gegen dieses Verbot und und sich zu Boden geworfen, so daß ihr Freund Wiener- Neustadt berichtet wird, als es auf der Reichs­Bruchteile bei Briefen K 2.50, für Ansichtskarten verlangte seine sofortige Aufhebung. K 1.25, Drucksachen, Warenproben usw. für die ersten 100 Gramm K 1.10, für je weitere 50 Gramm

K 2.05.

Vor dem Leben geht die Amishandlung. Ein zehnjähriges Mädchen spielte am Ufer eines Flusses, glitt plötzlich aus und fiel in die Flut. Der Bruder des Mädchens ließ sofort den großen Schäferhund, der ihn begleitete, los, um ihn zur Rettung der kleinen Schwester in das Wasser zu schicken. In diesem Augenblid tauchte der Schinder auf, sah, daß der Hund ohne Maulforb war, und warf ihm, der sich zum Sprung duckte, die Schlinge um den Sals. Das

Mädchen trieb in den Wellen dahin, der Bruder schrie den Schinder an und beschwor ihn, den Sund augenblicklich freizulassen, da es sich um ein Wienschenleben handle, aber der Schinder hatte den ſtrengen Auftrag, alle Sunde ohne aufforb zu fangen, und leitete eine Amishandlung ein. Ein Protokoll wurde aufgenommen, der Bruder mußte den vorgeschriebenen Betrag erlegen, und erst, als alles streng nach der Vorschrift geregelt war, gas der Schinder den Hund frei. Das Kind war unterdessen ertrunken. Seine Leiche wurde am Abend geborgen. Das alles ist feine Satire gegen das, was man Amtshandlung nennt, sondern hat sich wirklich ereignet, und zwar in der französischen Stadt Grenoble.

glaubte, jie getötet zu haben. Der Grund für die Tat Eine Schulausstellung in Zwittau . Am 5. Juni lag in verschmähter Liebe. ( Pfingstsonntag) um 8 Uhr vormittags eröffnet die Unfall beim Turnier. In Gollnow ( Pom Anstalt für Bücherkunde des Erziehungswesens ihre mern) scheute bei einer Turnierveranstaltung des im Gebäude der Knabenbürgerschule in 3mittau Reit- und Fahrvereins ein Gespann und rannte in untergebrachte erziehungswissenschaftliche das Preisrichterkollegium. Die Preisrichter selbst Bücherschau berbunden mit einer Schönhengster fonnten noch beiseite springen, aber der Ritterguts Schulausstellung. Das Zentralinstitut für Erziehung befizer v. Petersdorf- Großenhagen wurde vom und Unterricht in Berlin stellte einschlägige Schüler- Wagen erfaßt, zu Boden geschleudert und überfahren. arbeiten in ausreichendem Maße zu Vergleichszweden Schwerverlet mußte er ins Krankenhaus nach Stet. zur Verfügung. Buchhandel und Lehrmittelfirmen in überführt werden. beteiligen sich in entsprechendem Ausmaße. Das fachliche Schrifttum( erziehungswissenschaftliche Werke allgemeinen Charakters, einzelne Sondergebiete, schulreformerische Bestrebungen, Jugendschriften) wird ausgelegt und die Anstalt tritt gleichzeitig mit dem System der Wanderkoffer zum ersten Male in die Deffentlichkeit. Ueber Ersuchen der Anstalt für Bücherkunde des Erziehungswesens ſtellen die Zwit taner Frauen eigene künstlerische Arbeiten zur Ver­fügung. Dadurch wird die Möglichkeit geboten, der heranwachsenden Jugend Vorbildliches zu zeigen und sie zu weiterer Fortbildung anzuregen.

Verunglückte Polizeisportler. Die Handballmann­schaft des Merseburger Polizeisportvereins ver­unglückte auf ihrer Rüdfehr von einem Wettspiel

zwischen Leipzig und Merseburg . Kurz vor Wallen

dorf rannte das Auto in der Nacht auf der Straße gegen einen Steinhausen, wodurch der Führer die Herrschaft über das Steuer verlor. Der Wagen, auf dem sich 15 Personen befanden, fiel 4 Meter tief die Böschung hinab. 3 Beamte würden schwer, mehrere leicht verletzt.

Der befämpfte Sanierungsplan der Jeschten gau- Elektrizitätsgenossenschaft. Wie bekannt, wur­Ben seinerzeit gegen die Durchführung des Sanic­nungsplanes der J. E. G. durch Gründung der neuen Genossenschaft der Bezirke und Gemein­den" zahlreiche Beschwerden seitens der Nichtlicht abnehmer eingebracht. Ueber diese Beschwerden wurde am 25. Mai 1927 vor dem Obersten Ver­waltungsgericht in Prag verhandelt. Was zunächst jene Beschwerden betrifft, die sich gegen die Gültig feit der Gemeindebeschlüsse richteten, so hat das

straße eingefahren werden sollte, bei Guntramsdorf , wo es mit einer Geschwindigkeit von 70 bis 80 Kilo meter fuhr, in einen Graben und begrub die drei Insassen unter sich. Der Monteur Josef Fuchs er. litt schwere Verletzungen, denen er alsbald erlag. Die beiden anderen Insassen wurden gleichfalls schwer verletzt und ins Krankenhaus überführt.

Studentenelend in Rußland . Eine Kommiffion, Die ein Moskauer Studenteninternat besichtigt hat. entwirft in ihrem Bericht ein grauenvolles Bild. Das Internat machte den Eindruck eines Nachtasyls, in dem die Studenten auf dem Fußboden schlafen und nicht das geringste an Bettzeug befizen. Das für 75 Studenten berechnete Internat wird von 200

Mann bewohnt, von denen sich die meisten in Lum­

pen befinden. Warme Mahlzeiten erhalten sie nur weimal wöchentlich. Selbst die Professoren und Universitätslehrer leben nach diesem Bericht in äußerst gedrückten materiellen Verhältnissen. Drei der Lehrkräfte haben Wächterposten am Institut an genommen. Der Bericht der Kommission fordert die Regierung auf, die Zuschüsse für das Institut zu erhöhen.

Fünf Todesurteile in Rußland . Das Gouverne Tode, weil sie den Korrespondenten eines kommuni mentsgericht von Orel verurteilte fünf Bauern zum geflagte wurden zu Gefängnisstrafen von 5 bis 10 stischen Blaites ermordert hatten. Elf weitere An­Fahren verurteilt.

Pfingstmontag schulfrei. Auf Grund der vom Ministerium für Untericht und Volfsaufklärung ge­gebenen Ermächtigung hat der Vorsitzende des Lan­besschulrates in Prag bestimmt, daß der 6. Juni an den Mittel- und Volksschulen in Böhmen aus pädagogischen Gründen freizugeben ist.( Wahrschein lich gilt das auch für Mähren und Schlesien . D. Red.) Die amerikanischen Fascisten. Bei den üblichen Raubüberfall in Berlin . In Berlin - Heiligen­Umzügen am Totemedenktag in New Yorf er fee überfiel am Sonnabend früh ein junger Bursche eigneten sich drei ernstere Zwischenfälle. Die Fa die Inhaberin eines Zigarrengeschäftes, beren Mann Oberste Verwaltungsgericht den Grundsatz ausgehaus entlassenen Hermann Kunze, verübte am scist en marschierten unter starter Polizeidedung, sich bereits auf dem Wege zur Arbeit befand, wäh- sprochen, daß jene Gemeindevertreter, welche zu nachdem zu Beginn des Tages bereits zwei Farend der 15jährige Sohn noch schlief Der junge feisten getötet worden waren und großer Mann erkundigte sich zunächst nach dem Ehemann Tumult entstand, als die Fascisten angebliche und als er erfuhr, daß dieser schon fortgegangen sei, Beleidiger zu verfolgen suchten. Nur durch starkes verlangte er 10 Zigaretten. Während die Frau ihn Polizeiaufgebo: konnte die Ruhe wieder hergestellt bediente, ergriff er einen eisernen Zigarrenabschnei werden. In einem New Yorker Stadtteil kämpfte der und schlug mit ihm der Frau auf den Kopf, so

1

Ein Anhänger der Todesstraße

gleich Mitglieder der J. E. G. waren, infolge der ihnen drohenden fünffachen Saftung befangen und daher zur Abstimmung über die Gründung der Genossenschaft der Bezirke und Gemeinden nicht berechtigt waren, so daß diese Beschlüsse als un­gesetzlich zu beheben sind. Was jene Beschwerden

Schaufenstereinbruch im Berliner Warenhaus Wertheim. Ein gewerbsmäßiger Schaufensterein. brecher, der 32jährige, vor kurzem aus dem Zucht Freitag morgens um halb 5 Uhr einen unglaublich dreiſten Einbruch im Berliner Warenhaus Wert­heim am Leipziger Platz. Während der kontrol lierende Wachtbeamte sich zu der Kontrolluhr am Leipziger Plak begeben hatte, stieg Kunze an dem Schutzgitter empor, ſchnitt rasch ein Stück der Scheibe herans und angelte mit einem besonders hergerich. teten Stock nach den im Schaufenster liegenden Juwelen. The der Wächter zurüäkehrte, erbeutete er | hindere. Auch dieses Argument trifft nicht zu. Es richtige anstellt, der muß auch gegen dieses huma- tatsächlich zwei Brillantringe im Werte von 1500 ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß die Todesstrafe nere" Wittel, das der genannte Arzt statt der Mark. Als der Wächter zurückfehrte, ergriff er die die Kriminalität feineswegs vermindert hat, im Todesstrafe vorschlägt, sprechen. Abgesehen von Flucht, lief dabei aber einer Polizeistreife in die ist der Brager tschechische Staatsanwalt Dr. Gegenteil, nach jedem Vollzug der Todesstrafe möglichen Fehldiagnosen werden es die Zucht- Sände. Er machte kehrt, und es entspann sich eine trilt eine allgemeine Demoralisierung ein und hansdirektoren aller Länder bestätigen, daß sogar wilde Jagd über den Potsdamer Platz . Am Café Bernhard Papif, der sowohl in einem reichs­deutschen, wie in einem schechischen Blatte für die Verbrechen häufen sich. Diese Behauptung hat aus beguadigten Mördern mitunter wieder nach Vaterland versteckte der Einbrecher seine Beute und Beibehaltung der Todesstrafe plädiert. St.-A. ſchon Victor Hugo , einer der eifrigſten Anwälte Verbüßung ihrer Strafe nüßliche Mitglieder der seinen Angelstod in einer Röhre. Daraufhin suchte Dr. Papik schreibt wörtlich: 3d bin nicht nur für die Abschaffung der Todesstrafe, aufgestellt, menschlichen Geſellſchaft wurden. Für degene- er den harmlosen Spaziergänger zu martieren und ein Anhänger der Androhung der Todesstrafe, diese Statistit hat unlängst der Leipziger Sultur- rierte Verbrecher haben wir die Jrrenanstalten sich als Opfer einer Verwechslung hinzustellen. D wille" neuerlich in seiner Sondernummer und diese sind dank der prächtigen fanitären Für aber die gestohlenen Brillanten im Versted rasch ge­sondern auch des Vollzuges derselben, u. ziv, in Fällen von Meuchelmord aus niedrigen Motiven Sustiz" angeführt. Die Berufung auf Italien , forge bei uns schon so eingerichtet, daß ein dort aber die gestohlenen Brillanten im Versted rasch ge­und auch in Fällen von politischem Mord. Ich dessen politische Mißstände unter dem gegenwärmehrere Jahre darin Internierter zu seinem funden wurden, haif kein Zeugnen. halte die Todesstrafe für ein nonvendiges In igen Regime die Berachtung der gesamten ge- Glüd an Tuberkulose, Unternährung und den Bestialische Vergewaltigung. In der Her­strument zum Bollzuge der Gerechtigkeit, welches ittefen Welt herausfordern, ist auch nicht beson- Folgen der Behandlung, die ihm dort zuteil wird, mannsstraße in Samburg fanden die Hausbe beson- Folgen der Staat und die Gesellschaft unter den heuti- ders glücklich. Und das Argument, daß in der sterben muß. wohner abends im Flur besinnungslos ein 13j ä h gen Verhältnissen und sicherlich auch in abseh Nachfriegszeit die Kriminalität so groß ist, wird Ein viel stärkeres Argument gegen die riges Mädchen auf, das völlig nackt war. Das barer Zufunft nicht entbehren tönnen, wenn der hinfällig, wenn man darüber nachdenkt, warum Todesstrafe, als die von Herrn St.-A. Papif für Mädchen hatte einen Knebel im Munde, außer Staat seine Bürger nicht einer ungeheuren Ge- die Kriminalität nach dem Kriege wuchs. Der fie angeführten ist das moralische Gefeß der dem wies es Würgemale am Hals und blutende fahr aussetzen will. Ich bin überzeugt, daß diefe Grund ist, daß die Menschen das Morden gelernt Menschheit: Du solſt nicht töten! Dieses Gesetz Verlegungen am Kopf auf. Im Krankenhaus Ansicht, mit der ich nicht vereinzelt dasiche, durch haben und es nicht leicht ist, eine Generation, die gilt für die Gesellschaft ebenso wie für den Ein kam die Stleine wieder zur Besinnung und gab an, bringen wird, che der neue Strafgefeßentwurf den Blutrausch kennt, wieder in fittliche Bahnen zelnen. Und ein einziger möglicher Justizirrtum, beim Betreten des Hauses von einem Manne ( welcher bekanntlich die Todesstrafe abschafft) Blutvergießen das erzieherische Mittel ist, um allzuoft vorkommen, ist das beste Argument gegen worden zu sein. Dann habe er ihr sämtliche Klei zu lenken. Aber daß wieder Töten und neues wie sie ja in der Striminalgeschichte leider nur überfallen, zu Boden geworfen und geknebelt zum Gesez wird." Verbrechen hinantzuhalten, das ist ebenfalls sehr die Barbarei der Todesstrafe. Wir wollen gar der vom Leibe gerissen und sie vergewaltigt. St.-A. Papil begründet diese seine Ansicht anzuzweifeln. Die technischen Errungenschaften nicht von der Forderung des Herrn Staatsanwalts mit der Fluchtgefahr, die selbst bei lebenslängli- fichen dem Staate und der Gesellschaft im Stampfe sprechen, auch für politische Morde die Todes- zahlen 30 und 84.) 50.000 K: 54684; 40.000 K: 16. tschechoslowakische Klassenlotteric.( Grund­cher Internierung eines Verbreders besteht, fer gegen Verbrecher in hundertfach größerem Aus- strafe einzuführen. Die ganze Weltgeschichte wim- 52930; 10.000 K: 221784; je 5000 K: 2230, 7384, ner weist er auf die modernen technischen Errun maße zur Verfügung, als sich die Verbrecher die melt von Worden an Tyrannen, die Mörder aber 22184, 30130, 33530, 58630, 77084, 87484, 104184, genschaften hin, die sich Verbrecher zunuze ma felben zumute machen können, es ist also gerade verden ein paar Jahren später gewöhnlich schon 107630, 122230, 127784, 139430, 161730, 168130, chen werden( Autos, Flugzeuge), er glaubt, daß umgefehrt, als Herr St.-A. Dr. Papit behauptet. in den Lesebüchern, wenn die Sache gut ging, 182880, 183430, 186030, 216184, 217684; je 2000 K: in der Nachkriegszeit nicht allein erbliche Be Man sehe sich doch die Ausrüstung der Gendar- als Helden gepriesen. Der Herr Staatsanwalt 3984, 6830, 28184, 32684, 34884, 44584, 45630, 49230, lastung, mangelnde Erziehung und Not die Mo- merie an, man betrachte nur das Heer von Agen - braucht doch nicht so weit zu schweifen, oder wäre 51530, 56730, 67730, 70630, 73484, 78630, 93881, tive von Verbrechen seien, sondern Sang und ten, mit dem die Polizei arbeitet, selbst der Hin- er dafür, daß Juarez, daß die Mörder Alexanders 151730, 156130, 160884, 172730, 173030, 182930, 99084, 117984, 138684, 141530, 143184, 147484, Lust zum Verbrechen und schließlich ist unter feiweis auf Lecian, an welchen der Herr Staats von Serbien usw. usw. hätten hingerichtet wer- 184884, 187884, 190684, 206730, 213130, 216684, nen Begründungen auch Italien erivähnt, das anivalt vielleicht denkt, ist kein Argument, die den sollen? Solange unsere Sterker die herrlich- 222784, 238530, 239730; ie 1000 K: 9784, 10584, wieder zur Todesstrafe zurüdfchrte. Soweit St.- Todesstrafe einzuführen. Ein Sterbender, wie es sten Reinfulturen für Tuberkulose 13830, 15130, 16084, 17381, 23584, 27084, 32030, A. Dr. Papif. Lecian ist, kann leicht lachen und noch im Sterker find, wäre es allerdings besser, wenn man die 32830, 33630, 33784, 39684, 42784, 43630, 47630, Was das Argument des Herrn Staats- seine Schergen verhöhnen: das ist der wirkliche Verurteilten gleich hinrichtete, aber im Interesse 51884, 52030, 57030, 60584, 63730, 65130, 65530, anwalts wegen ciner Fluchtmöglichkeit und Ge- Galgenhumor Eines, der da weiß, daß er sterben der Verurteilten, nicht der Gesellschaft( Hanika)! 74984, 76930, 85484, 87130, 88484, 88884, 91684, fahr einer Wiederholung des Verbrechens betrifft, muß, auch wenn der Galgen nicht bereit ist. Wir hoffen, im Gegensatz zu Herrn Dr. 94780, 104084, 109530, 112284, 114184, 118684. 121284, 133530, 134784, 139484, 148184, 150230, 160784, 165284, 166584, 166884, 172684, 173184, 185884, 186130, 187784, 189430, 189884, 191830, 198484, 198184, 198430, 199184, 199584, 204784, 206384, 208530, 208884, 212230, 218930, 215084, 215184, 217884, 218184, 219084, 223030, 229984, 230630, 234230, 234330, 236530, 237130, 239830.( Bichung vom 31. Mai.)

muß bemerkt werden, daß die Fluchtmöglichkeit In einem anderen tschechischen Blatte macht Papit, daß nicht der nüchterne Blick des sogenann- 152430, 154580, 156884, 158284, 158384, 158730, ja nicht nur für Verbrecher, sondern auch für ein Herr MUDr. Ostrý( Namen est omen ten Praktikers, auf den er Aufpruch erhebt, fon­Fersinnige genau so vorhanden ist, und man mit Dstry" heißt Scharf) den Vorschlag, alle Ver- dern die Ansicht der Ethiker, Dichter, Philosophen dem gleichen Argument anraten fönnte, es sei brecher, bei denen eine erbliche Belastung nach- und Religionsstifter aller Völker mit ihrer fittli­beffer, jeben Frrsinnigen sofort hinzurichten, weil gewiesen werden kann, zu fastrieren. In der chen Forderung: Du sollst nicht töten! die barba bie Gefahr besteht, daß er flüchtig wird. Dann Theorie hört sich dieser Vorschlag ja sehr lieblich rische Todesstrafe bei uns bald abschaffen wird. meint Herr Dr. Papit, daß die Todesstrafe ein an: wer aber die Unzulänglichkeit unserer Psy- Unsere unveränderliche Forderung lautet daher: abschredendes Beispiel sei und Verbrechen verchiatrie kennt, die leider mehr Fehldiagnosen als Fort mit der Todesstrafe! J. Reismann.