Bette 2.

Liften? E. S.) vorgenommen!!.

b. 10. eber 1927, Auff. von Resnikow.)

Es kommt also nicht selten vor, daß die Ver­dienste gleich qualifizierter Arbeiter bei der glei­chen Anstrengung und gleicher Arbeitszeit fehr auseinandergehen( Vgl.„ Trud" v. 28. Nov. 1926 a. a. D.). Es kommt auch vor, daß die minder qualifizierten Arbeiter mehr verdienen als die höher qualifizierten. Im allgemeinen aber ist ein scharfes Auseinandergehen der Löhne der quali­fisierten und der unqualifizierten Arbeiter vor­handen. Die Entlohnung der letzteren( unquali­fizierten) ist durchschnittlich unverhältnismäßig niedrig.( Vgl.„ Trud" v. 10. Nov. 1926 a. a. 5.) ( Ein zweiter Artikel folgt.)

Kommunistische Erfolge.

Cerny kündigt eine Kompetenzregelung der Ministerien an.

Dienstag, 14. Juni 1927. , es fann eine gendes ein: Da die sozialdemokratischen Zeitun- I den Zusammenschluß Mährens und Schlesiens| noch Genosse Bo I ach sprechen. Nach den bis ungeheure Menge" solcher Fälle( der ungeset gen vor dem Kriege warnen und auf die größere abzuhalten, auf denen Abgeordnete und Sena- herigen Dispositionen dürfte in den Abendstun lichen Entlassungen) angeführt werden( ebenda). Gefahr aufmerksam machen, heßen sie zum Striege toren der deutschen Oppositionsparteien An- den noch die Abstimmung vorgenommen werden. Die oben dargelegte Art der Festlegung der und ermutigen die englischen Dichards, ja sie sprachen halten werden. Leistungsnormen und der Wertungen hat zu zeigen ihnen erst, welchen Vorwand zum Kriege Berfaffungsausschuß. einer ungemeinen Buntheit der Arbeiterverdienste sie jetzt haben. geführt. Der Arbeitsverdienst derselben Tarif­Man male sich das nur einmal aus. Herr Sonntag fanden in einemt größeren Orte des fategorie, innerhalb derselben Branche und sogar Churchill liest in der„ Times" die Nachricht Ostrauer Industriegebietes, in Radwani, Prag , 13. Juni. Der Verfassungsausschuß innerhalb desselben Betriebes weist außerordent- von der Moskauer Massenhinrichtung. Er ist rat- Gemeindewahlen statt. Ihr Ergebnis ist vor allem liche Schwankungen auf... In einer Reihe der los. Oder vielleicht gar über die Macht der Sow- deshalb intereſſant, weil es aufs neue beſtätigt, des Abgeordnetenhauſes beschäftigte sich heute Betriebe kommt es infolge der Verschiedenheit der jets erschroen? Er weiß nicht, was er jetzt unter- daß im größten Industriegebiet der Replit Sie nachmittag mit den einführenden Artikeln der Normen vor daß der Verdicaft eines Arbeiters nehmen soll und weit und breit rät ihm niemand, Reaktion marschiert. Auf den Spuren der fom Berwaltungsreform. Juriga( Slow.) erflärte in einer Polemik vierter Tariffategorie höher ist als der eines Ar- Alſo läßt er sich per Luftexpreß den„ Sozial munistischen Spaltungsarbeit gedeihen die Früchte beiters achter Tarifkategorie usw. Die Beiſpiele demokrat " schicken. Sier steht es schwarz auf weiß, des Fascismus. Die tschechischen National- gegen Gruřovsky, daß in der Verfassung niemals können noch endlos angeführt werden und es gilt daß Terror ein Zeichen von Schwäche jei und bemokraten konnten ihre Mandate in von der tschechoslowakischen Nation, sondern buchstäblich für alle Induſtriebranchen.“(„ Trud" daß die Engländer jetzt einen Vorwand zur Kriegs- dieser Arbeitergemeinde von 3 auf 8 erhöhen, immer nur von dem tschechoslowakischen Volk heyze haben. Ein Stein fallt ihm vom Herzen. während die Se om muni sten von 18 Mandaten als Summe der Bewohnerschaft dieses Staates Jetzt hat er den Tipp, den er braucht, er wird 8 verloren, davon eines an die abgesplitterte gesprochen werde; wenn man das tschechoslowaki­also im Vertrauen auf unsere Versicherungen zum Gruppe der unabhängigen Kommunisten. Die fche Bolt auch im letzteren Sinne anerkenne, jo Nationalsozialisten, die früher überhaupt feinen gerate man dadurch keineswegs in Widerspruch Kriege hetzen. So oder doch so ähnlich stellt sich der Vor- Besißstand hatten, gewannen im ersten Anlauf damit, daß im Rahmen dieser Republik ein tiche wärts" die Weltgeschichte vor. Jest wissen wir 5 Mandate. Es ist nicht den Kommunisten zu chisches, flowakisches, deutsches, ungarisches und leben. aber auch, daß am Weltkrieg die Sozial- danken, wenn die Gemeinde noch eine proletarische russisches Volt als ethnographische Einheiten Genosse a denberg setzt sich für eine Be­demokraten schuld waren und wahr- Majorität behält. schränkung und Abgrenzung der Kompetenz der scheinlich vor allem Lenin, Luxemburg und Liebknecht, denn sie haben diesen Krieg ja Ministerien ein und verlangt ebenso wie Meißner vorausgefagt, sie haben gewarnt und eine Aenderung des Artikels 1, soweit hier dem die Linien der imperialistischen Politik aufgezeigt, Heute Abstimmung über die Steuer- Innenministerium ausschließlich die innere Ver­die zum Kriege führen mußteit. reform. waltung vorbehalten wird, während das Gau Nach der Moskauer These ist nur der ein Revolutionär, der sich Schenklappen aufsetzt und Prag , 13. Juni. Der Senat setzte heute nach gesetz hiefür die Gaubehörden für zuständig er­blind ins Verderben rennt. Wer warnt oder mittags von 3 bis 8 Uhr die Debatte über die flärte. Junenminister Cerny erklärte, die Kompe­Böses prophezeit, der ist an diesem schuld. Und Steuerreform fort; zu Beginn der Sitzung wurde der lich begründet. Der Wunsch nach einer Kompetenz­Wir sind furchtbar entlarvt...! Vorwärts" wird als leyten Schuldtragenden der Handelsvertrag mit der Schweiz vom tenzerweiterung des Innenminiſteriums fei fach­schon noch einmal eine alte Wahrsagerin aus- 16. Feber d. J. ohne Debatte genehmigt. Zur Steuerreform sprach Wagner( tsch. regelung der Ministerien sei allgemein; es werde Obwohl es dom„ Vorwärts" trotz leb- findig machen, die aus dem Kaffeesatz der Welt­Unifizierungsministerium gearbeitet. hafter Bemühungen noch nicht gelungen ist, zu revolution ein übles Ende prophezeit hat. Die Nat. Soz.), der die einseitige Begünstigung der an einer diesbezüglichen Vorlage auch schon int Bei Artifel II verlangen Meißner und beweisen, daß der Mörder Wojkows ein Mitglied wird dann an allem schuld sein. Denn daß die agrarischen Bezirksvorschußkassen gegenüber den unserer Partei ist, bestehen doch die besten Hoff- Sozialdemokraten an dem Verkrachen aller fom- Sparfaffen bei der Bemessung der besonderenadenberg dessen Streichung, da dieser Ar­nungen, daß wir des Verbrechens noch überführt munistischen Revolutionsträume schuld find, das Erwerbsteuer kritisiert; die Bezirksvorschußkaffen titel nur den Zweck verfolge, die Polizeigewalt der werden. Denn es ist, bereits geglückt, uns als glaubt heute fein Kommunist mehr, so wenig ein werden unter die gemeinnüßigen Unternehmun politischen Behörden auf Kosten anderer Organc zu erweitern. Patejdl veriveist auf die Untlar­Verbündete der russischen Monarchisten zu ent- atentreugler noch glaubt, daß die Juden an gen eingereiht und zahlen nur zwei Promill ihres Grundfapitals. heit der Begriffe„ öfentliche Ordnung"," Ruhe", larven. Es scheint zwar der Aufmerksamkeit der allem Uebel die Schuld tragen. „ Sicherheit“ und„ Deffentliche Deffentliche Sittlichkeit". ,, Vorwärts" Redakteure zum Glück noch ente Meißner verweist varauf, daß sich hinter dent Begriff„ öffentliche Sittlichkeit" alles Mögliche verstecken fönne; die politischen Behörden bekämen dadurch die Macht in die Hand, über Fragen des fünstlerischen Geschmacks zu entscheiden. Ohne Aenderung dieses Kautschukparagraphen werde es überhaupt kein Restt mehr geben, das das Ver eins, Versammlungs- und Breßgesetz einem noch

Inland.

stellung am 20. Juni.

Senat.

Vollay( tsch. Agr.) ist überzeugt, daß im Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses an der Vorlage schon alle Aenderungen durch geführt wurden, die sich überhaupt Surchführen lassen; für den Senat würde es genügen, die Vorlage einfach zu genehmigen. Aber der Senat müsse seine Autorität wahren und so redet auch Herr Vollay ziemlich lange herum, nur, damit die Autorität gewahrt bleibt."

Novak( tsch. Soz.- Dem.) weist auf die Novak( tsch. Soz.- Dem.) weist auf die Wetterkatastrophen hin, die in den letzten Wochen viele Gegenden heimgesucht haben, und verlangt staatliche Hilfe. Dann reagierte er auf die An griffe des Senators Sechtr gegen die Ge­meindepolitik der sozialistischen Parteien.

Nach dem Nationaldemokraten Miller

gangen zu sein, daß in unserer Redaktion täglich 14 Proteftversammlungen in Schlesien. der Großfürst Nikolaj Nikolajewitsch verkehrt und daß in unseren Parteiheimen die Bilder des hin- Aufruf der Oppositionsparteien zur Arbeitsein­gerichteten Zarenpaares aufgehängt sind. Immer­hin aber ist dadurch, daß wir über die standrecht- Troppau , 13. Juni. ( E. P. B.) Die Vertre liche Sinrichtung von 20 politischen Gefangenen ter der deutschen Oppositionsparteien in Schle in einem Augenblick, da alles auf Messers fien hielten heute vormittag eine Beratung ab, in Schneide steht und die britischen Imperialisten der der Beschluß gefaßt wurde, einen Aufruf an nur auf das Stichwort warten, um vom Leder das schlesische Volk zu erlassen, in dem es u. a. zu ziehen, unfere eigene Meinung haben, und da- heißt: durch, daß diese unsere Meinung nicht die der Schlesier! Die deutschen Regierungsparteien bezahlten Moskauer Reklametrompeter iſt, restlos haben erklärt, sie würden den Kampf gegen die erwiesen, daß wir die schwärzesten Monarchisten Verwaltungsreform nicht weiterführen und der find. Wir haben ausdrücklich bedauert, daß Borlage in ihrer jetzigen Fassung zustimmen. Die Rußland , daß der internationalen Arbeiterklasse deutschen Regierungsparteien sind bereit, deutschen Regierungsparteien sind bereit, da durch eine hirnverbrannte Galgenpolitik diefe ganze Volk der Polizeigewalt auszuliefern, dem Gefahr erwachsen muß. Sind wir also nicht Ver- deutschen Volt das Recht der Selbstverwaltung zu räter und Monarchisten? Wir haben be dauert, nehmen, Schlesien mit Mähren zu vereinigen. behörde das Steuereinbekenntnis ein daß England den Vorwand zum Kriege erhält. Schlesier! Laßt Euch das nicht gefalfach respektiere. Am praktischesten findet Setzen wir nicht zum Kriege? Wir haben die len. Verlasset am Montag, den 20. er eine einheitliche progressive Kopfficier. Arbeiter gewarnt, sich von den Kommunisten Juni, um 11 Uhr, die Fabrik, die Sarti( D. Nat.) lehnt die Vorlage ab; als in eine Natastrophe führen zu lassen. Also find Werkstätte, das Haus, schließt Euer wir des Verrates überwiesen. Geschäft, und zieht auf den Haupt­So lächerlich die Vorstellung ist, daß der play und demonstriert gegen das Warner schuld sei am Unglück, das dann tatsäch- geplante Attentat. Erhebet noch einmal lich hereinbricht, daß die Barometer am schlechten deutlich Eure warnende Stimme, damit sie auch Wetter, die Seismographen an den Erdbeben und von den deutschen Regierungsparteien gehört die Aerzte an den Infektionen Schule tragen, sie werde.

wird au Kuriosität noch von der übertroffen, daß Der Aufruf ist von der deutschen National ausgerechnet die deutsche sozialdemokra partei, der deutschen sozialdemokratischen Arbeiter tische Presse der Tschechoslowakei partei und der deutschen nationalsozialistischen für die Politik der englischen Im- Arbeiterpartei gezeichnet. Ferner wurde beschlos perialisten entscheidend sei. Der Vor- sen, am 20. Juni vormittag in 14 Städten West­wärts" redet seinen Lefern nämlich ernstlich fol- und Ostschlesiens Protestversammlungen gegen

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Der Kondor.

Erzählung von Robert Grötzsch.

gleitet der blaurote Fleck an den Antilopengat tern dahinjeẞt macht er bei den Raubvögeln halt.

einräume.

Gegen 8 Uhr abends hält die Diskussion bei den Strafbestimmungen des Artikels III.

Die Zentrumsjugend für Wirth. Berlin , 13. Juni. Eine bemerkenswerte Kund­kommit der deutsche Gewerbeparteiler Tscha pek gebung für den Abgeordneten Dr. Wirth veran­zu Wort; er stellt die Lage des Gewerbestandes staltete die Generalversammlung der deutschen als trostlos hin und verlangt, daß die Steuer- Windhorstbünde, der Organisation der Zentrums­jugend, die in Landau in der Pfalz stattfand. Der Führer der christlichen Arebietr bezeichnete es als Aufgabe der Bünde , Wirth in seiner poli­tischen Arbeit zu unterstützen. In einer großen öffentlichen Versammlung hielt Wirth selbst die Hauptrede, die mit stürmischem Beifall aufges nommen wurde. Dieſe Kundgebung ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie zeigt, daß die Letzter Reduer des Tages ist der ungarische Bestrebungen des rechten Flügels des Zentrums, Christlichsoziale Dr. Franciscy, der zwar Wirth wegen seiner Agitation gegen die Deutsch­einige Bestimmungen gutheiße, die Borlage als nationalen und den Bürgerblock aus der Partei ganzes aber ablehnt. hinauszudrängen, auf den schärfsten Widerstand der Zentrumsjungend und der christlichen Arebiter stoßen werden.

schweren Fehler bezeichnet er es vor allem, daß die Limitierung der Umlagenhöhe ganz un vermittelt, ohne vorheriges Uebergangs stadium, durchgeführt werden soll; er befürchtet, daß der Dotationsfonds zur Sanierung tschechi scher Gemeinden dienen wird.

In der morgigen Sigung, die um 10 Uhr vormittags beginnt, wird für unsere Fraktion

Schlafe. Sein Haar ist schweißig, seine Brust feucht. Draußen färbt der erste Morgenstreif den Himmel fahl.

François sinkt ermattet in die Kissen zurück, hört einen Vogelruf. Wo ist er? Warum steht sperren ihm den Weg. Der Kondor! Regungslos fist er auf der Stange, schaut schräg und hart an François vorüber. Der hört feine eigene Stimme, fremdartig und als spräche jemand. neben ihm... blickst du so abweisend und feindlich? Haft dir die Sondor, du stolzestes unter den Tieren..., warum Welt am tiefsten erfaßt, weil du am höchsten fliegst? Sich Vogel, mich treibt es zu dir, immer wieder zu dir! Du bist die Heimat, du bist die Freiheit....

wieder und wieder. Es geht ihr gut. Der Kleine hat die Masern gehabt. Die Rolladen der Apotheke mußten heruntergelassen werden. Der Krieg! Alle Der Kondor thront unbeweglich auf der Medizin für die Lazarette. Ueberall das gleiche. Stange. François sucht nach einem Gruße. Non- Und wie ihm zumute sei? Der kleine Hund war Aber einmal muß das mit dem Weibe in dor!" sagt er nur. Der schaut wie ein Steinbild jüngst mit dem Schwanz unters Auto geraten und er im Garten? Die Gitter eines Raubtierfäfigs an François vorbei. Kondor!" flüstert Fran- lief mit leicht verbundener Rute umher. Ordnung gebracht werden. Sowie die Elefanten çois wieder.„ Dn, der prächtigste unter den Vö- François muß sich setzen. Die Luft der Hei­dressur hinter ihm liegt. Dann die Medaille und geln." Hoch aufgerichtet, den Schnabel geradeaus, mat umweht ihn. Er füßt den Namen seiner Frau: dann die Photographie. Paula darauf, so wie sie Sie Augen ins Unendliche gewendet, blickt der Kon- auf dem Papier bleibt ein feuchter Fleck. jetzt herumläuft, leicht sommerlich, stramm. Ein dor über den Blauroten dahin.„ Mein Sondor.." Wärter muß eine Frau haben, die auch einmal Es klingt wie ein Werben.„ Du, weißt du, daß ich Krallen in seiner Brust fest, preßt sein Herz, daß . Quälende Sehnsucht haft sich mit langen dich in unseren Bergen gesehen habe? Wie ein Er steht auf und so im Vorbeigehen drückt dunkler Stern schwammist du unterm blauen Sim- es beklommen hämmert und flattert. Vor feinen er doch vor Paula das Streuz durch, sieht ihr ins mel! Du bist traurig, Kondor, traurig wie ich. Augen ist ein Flimmern, als stünde er in heißer Gesicht, das von ein paar Sommersprossen pikant Wir sind gefangen. Willst du mich auf deine Flü gesprenkelt ist, und fnurrt halblaut: Sich dich vor, du weißt nicht, was gequatscht wird!" Und gel nehmen? Du bist start, ich bin schwach. Du auf ihren fragenden Blick noch einmal: Sich agit ein Lamm zu deinem Horst, Kondor. Wenn „ Sich dich vor!" Im Abgehen zieht er das linke" Bein ich mit dir da weit, weit hinaus könnte. Sondor, hörst du!" leicht nach. Ein wütender Büffel hat ihn einmal auf den Hörnern gehabt und auf das Dach seines Schuppens geschleudert. Seitdem hinft er un merklich, wenn er nicht auf sich achtet.

mit Elefanten umgehen kann.

Sonne. Die Gitter? Sind sie unübersteigbar? Einmal entkam ein kleiner Artillerist der Nor­ mandie aus dem Lager. Man hörte nie wieder

von ihm...

François hat tagelang im Trommelfener ge­François schaut sich um, Leute stehen bei den legen was gibt es noch Schrecklicheres, vor dem Adlern. Er weiß nicht, ob er gesprochen hat, aber er sich fürchten müßte? Sein Blick bleibt auf der eine Stimme flingt in ihm weiter. Der Kondor roten, fleckigen Hose haften. Kleider! So kommit Paula blickt ihm nach und hat ihn mißver- mußte sie eigentlich hören. François hat daheim er nicht über die Straße, geschweige denn über Grenzen. standen. War der etwa eifersüchtig? Sie denkt den Hunde, Biegen und Schafe, aber nie hat etwas in Knäuel nicht zu Ende. Ihre Augen waren hinter ihm so heiß um ein Tier geworben. Kondor, hörst du mich?" Doch der hat sich zur Seite ge= François her, der leicht und wie im Nebel durch dreht. Er sieht nicht mehr über den Blauroten hin­die Tür geht. Die Chaſſeurſchuhe knirschen schon draußen im Sande, langsam schlendert er zwischen weg. Er hat etwas Abgewandtes, Abweisendes, den Tiergattern dahin. Der Truthahn sieht seine so dünkt es François. Von den Eulen der schlürft der Raubvogel­roten Hosen und beginnt zu follern, wie immer. Das Publikim des 300 beängt ihn wie ein ero- wärter. François ergreift den Rechen, geht me­tisches Tier. Frauen bleiben stehen und messen ihn chanisch zu dem Alten. Die Arbeit bei den Adlern mit undeutbaren Blicken. Blane Litewfa, rote Ho- beginnt. sen. Man hatte ihm die Tracht seines Regiments gelaffen. In so auffälliger Kluft fann ein Gefan­gener nicht so leicht entfliehen und für die 300 besucher ist er ein Wunder, farbiger Fleck, wie Leopard oder der Tiger oder die Papageien, die gelblau und rotgrün im Ringe schaukeln. Jetzt

Als François an diesem Abend in sein Zim­mer kommt, liegt ein Brief auf dem Tische. War­guerite. Er reißt das fuisternde Papier auf. Das blauseidene Futter sackt heraus, und er denkt an das seidene Froufrou seiner Frau. Hastig liest er zu Ende, um zu den Küssen zu kommen. Und dann

-

Der Kondor wendet den krummen Schnabel bligartig zu François herum, seine Augen leuchten rot auf und flammen durch das Dunkel. Dann spricht er, als käme seine Stimme aus Urgründen der Erde. Was schwatzest du, blauroter Senirps? Du willst fliehen, und ich ich sterbe im Käfig. Hast du mir geholfen, als ich damals mit Stetten an der Stange des Wanderzirkus hing? Mit­gejohlt hast du, wenn ich im Dreck lag und vor Schmach den Staub mit Flügeln peitschte! Du Phraseu..." wirst ohne mich flichen, du Knirps, laß deine

wird greller, züngelt durch die Gitter, François Das Feuer in den flammenden, harten Augen fann ich nicht rühren, will schreien, fühlt eine schmeichelnde Hand, feste Finger, hört eine weiche Stimme: François..."

Paula! Nur sie kann helfen. Kleider... aus dem Halbschlaf hoch. Wenn er die Augen In dieser Nacht reißt es François mehrmals wieder schließt, geht der Tzaum rudweise weiter wie ein Flimmerstreisen, den eine dunkle Nacht immer wieder durchschneidet. François hat eine helle, leichte Jocke auf dem Leibe und schreitet auf einer unendlichen Chaussee dahin. Am Horizont dunkeln die Pyrenäen zum Himmel empor. Paula Er reibt die Augen. Im Zimmer spinut trippelt an feiner Seite fann faum Schritt halten. Was soll er mit ihr, daheim, wo Frau und Kin- graue Dämmerung. Paula sizt auf der Bettfante, der auf ihn warten? Blöblich steht ein deutscher beugt sich über sein schreckschweißiges Gesicht und Landsturmmann aus dem Lager vor ihnen, padt füßt ihn lange, lange. Vaulas Handgelenk und schleppt sie davon. Das Mädchen schreit auf. François schreckt aus dem

( Fortsetzung folgt.)