Belte 8.

Kunst und Wien  .

Romeo Finke, der gegenwärtige Direktor der Prager   Deutschen   Musikakademie, schei. det mit Ablauf des Studienjahres 1926/27 von diesem Posten, um in den dauernden Ruhestand zu treten. In diesem Musiker verliert die Prager Deutsche Musikakademie eine ihrer erfahrensten und erfolg reichsten Lehrkräfte; denn Finke hat als 2ehrer des Klavierspieles an dieser Stätte eine fast unübersehbare Reihe ausgezeichneter Pianistinnen und Pianisten herangebildet und dem praktischen Musikleben zugeführt. Fintes pianistische Tüchtigkeit und pädagogische Kunst datiert bereits aus den jun­

gen Jahren des Künstlers, als er noch als Lehrkraft im Musikinstitut Profsch wirkte und seine eigene private Musikschule besaß. Auch als Lehrer des Klavierspieles im seinerzeitigen utraquistischen Pra­ ger   Musikkonservatorium, dessen Lehrkörper er seit dem Jahre 1909 angehörte, hat sich Finke große Ver­dienste erworben. Als nach dem Umsturze im Jahre 1918/19 die Prager   Deutsche   Musikakademie als selb ständige sudetendeutsche Musikhochschule ins Leben ge­rufen wurde, wurde Finke als erster Lehrer des Klavierspieles an sie berufen und bald auch mit der Führung der Direktionsgeschäfte betraut. In dieser Eigenschaft hat Finke ungewöhnliches Organisations­talent, ungeheueren Fleiß und hervorragende Fach

tüchtigkeit an den Tag gelegt. Der Aufschwung der Prager   Deutschen   Musikakademie, die wiederholt mit den größten finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, ist in erster Linie mit ein Verdienst Direktor Finkes und seiner unermüdlichen Obsorge um die ihm anvertraute Musikbildungsanstalt. Finke, der auch Mitglied und Vorsitzender der deutschen Musik staatsprüfungs- Kommission iſt und durch etliche Jahre hindurch den Chormeisterposten beim Holleschowißer Deutschen Sänger­bund versah, wird nicht nur der deutschen Musik­akademie selbst, sondern dem Prager   deutschen Musik. leben überhaupt fehlen. Den durch seinen Abgang frei werdenden Posten richtig und gleichwertig zu be jezzen, wird zu den schwersten Sorgen des Kurato­riums der Prager Deutschen Musikakademie in der nächsten Zeit gehören. Denn Finke war eine als Künstler und Mensch gleich wertvolle, die Sympa­thien aller genießende Persönlichkeit, um die es in unserer nüchternen und egoistischen Zeit sehr rar be­stellt ist.

―ct.

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Dienstag, 28. Juni 1927.

Orchesterbegleitung vorgesehenen größeren Konzert- Ausfig gegen Sp.-V. Tetschen- Bodenbach   2: 1( 1: 0).( S.) 54.49 M. ( 6) 449- eitsprung:

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den Meisterklassen als auch den Normal-[( 4: 1). Shredenstein: Teplitzer FR. Ama- hen( B.) 43.21 M.; 2. Schauffele( S.) 42.94 m.; Klassen des Konservatoriums an. Die Begleitung teure gegen DSB. Bensen 4: 2( 1: 1). Boden 8. Paulus( W.) 41.74 M.; 4. Möbius( M.) 38.33 W. der einzelnen solistischen Vorträge auf dem Klaviere bach: Samstag: Sp.-V. Tetschen- Bodenbach   gegen Speer: 1. Westerhaus( B.) 56.76 M.; 2. Mevdert wurde von Absolventen besorgt, während in den mit DSB. Schreckenstein 4: 2( 2: 2. Sonntag: DFK.( W.) 55.79 M.; 3. Koitsch( M.) 54.62 M.; 4. Zeller nummern das Orchester der tschechischen Preßburg  : Hertha- Wien gegen SK. Bra­Preßburg: Hertha- Wien gegen SK. Bra 1.78 M. Weitsprung: 1. Dobermann( W.) Philharmonie unter Leitung seines Dirigenten tislava 3: 2( 2: 0). Zwirnfabrik gegen Donaustadt 7.53( Rekord); 2. Barth( S.) 6.68; 3. Westerhaus Prof. Stup fa mitwirkte. Bei dem Testen Konzerte 7: 0( 3: 0). Wien  : Rapid gegen Ferenzvaros( B.) 6.66; 4. Stora( M.) 6.50 W.- Stabhod versah die symphonische Orchesterbegleitung das aus- Budapest   3: 5( 1: 0). Admira gegen BAC. 5: 0 prung: 1. Möbius( m.) 3.50 M.; 2. Baltes( W.) 3.50 M.; 3. Sped( 3) 3.45 M.; 4. Lehninger( B.) gezeichnet disziplinierte und imponierend stark be-( 1: 0), Sportklub gegen WAC. 4: 4( 4: 2). Biermal 100 meter: 1. West­septe Söglings orchester des Staatskonser- Belgrad  : Slovan Wien gegen Jugoslavia   2: 1 3.40 0. ( 1: 1). vatoriums unter der Stabführung Prof. Paul Reichsdeutscher Fußball: deutschland   43.4 Sef.; 2. Brandenburg   Handbreite; ( 6: 1), FC. Regensburg gegen 1. FC. Nürnberg 2: 2, Olympische Staffel: 1. Brandenburg 3: 27.2 Bayern München   gegen Europa   Barcelona   4: 1 3. Süddeutschland 44 Set.; 4. Mitteldeutschland  . ( 1: 1), Spielvereinigung Fürth gegen Halle 8 5: 0, min.; 2. Mitteldeutschland 3: 27.6 Min.; 3. Süd­ Pfeil Nürnberg   gegen Wacker Halle 4: 0, Northern deutschland; 4. Westdeutschland. SC. gegen Hertha BSC  . Berlin   3: 2( 2: 0. Nomads, Fortuna Leipzig 5: 3( 1: 1), Dresdner Norwegen 5: 2. Oslo: Schweden   schlug im Fußball- Länderkampf

beceks. Fast alle Veranstaltungen, sowohl die im eigenen Konzertsaale des Konservatoriums stattge fundenen als auch die im Weinberger Radio" Saal, Abend) abgehaltenen, erfreuten sich des regsten zu und im Smichower Svanda Theater( Schauspiel­nahmsfähigkeit der Zuhörer wird es sich fünftig spruches des Publikums. Im Interesse der Auf­empfehlen, die Programme dieser Absoventen­Absolventen so groß wie diesmal, dann genügt es Schlußkonzerte fürzer zu halten. Ist die Zahl der zur Erreichung dieses Zieles vielleicht, einzelne, künst Terisch weniger bedeutende Kräfte nur in Bruch­stücken oder kleineren Vortragsstücken auftreten zi lassen und die Ausführung ganzer, ungekürzter gro­ßer Konzerte nur den bedeutendsten Talenten zu ge­statten.

E. J.

Spielplan der Kleinen Bühne. Dienstag, neu­einstudiert: Peripherie". Mittwoch: Gar­" FI uch t". Samstag: Ein besserer Herr". ten Eden". Donnerstag:" Wette". Freitag: Sonntag, 7% Uhr: Garten Eden". Montag, durch das Nadelöhr". neueinstudiert, Bankbeamten: Kamel geht

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Mitteilungen aus dem Publikum.

Das Beste für Ihre Augen liefert Optiker   Deutsch  , Prag  ,

Graben 25, Kl. Bazar.

Leichtathletik.

tag, 7 Uhr:" Sirkusprinzessin"( 191-3). Schwanseifenflocken verwenden. Einfaches Kneten in Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Diens- Sie zum Waschen der hauchdünnen Gewebe nur Ihre Strümpfe halten doppelt so lang, wenn Mittwoch, 7%" Uhr:" Jonny spielt auf  " einer Lösung von Schwanseifenfloden und mehr Serr( 194–2). Freitag, 7%" Uhr: Rastel- Arbeit. ( 193-1). Donnerstag, 7% Uhr: Ein besserer maliges Spülen in lauem Wasser, das ist die ganze binder"( 192-4). Samstag, 7 Uhr, neueinstu Arbeit. Dabei werden Ihre Strümpfe geschont. 4923 diert: Herbstmonöver"( 195-3). Sonntag, Gastspiel Erit Enderlein, 6 Uhr: Tristan und folde"( 197-1). Montag, 7 Uhr:" Sirkus- Brünn die Leichtathletikmeisterschaften der Tschecho­prinzessin"( 198-2). Die Meisterschaftskämpfe. Sonntag wurden in slowakei   fortgesetzt. Die Läufer litten unter dem schlechten Zustande der Bahn, die aufgeweicht war. 200 meter: 1. Knčnicky( Vyf. Sport  ) 24 Sek.; 2. Borovička( Sparta  ); 3. Vykoupil( Mor. Slavia). -Diskus: 1. Svoboda J.( Mor. Slavia) 43.183 Meter( Reford); 2. Nedbal  ( Slavia) 40.20 m.; 3. Rolejset( Vys. sport) 39.02 m.- 800 Meter: Sindler( Zidenice) 1: 59.4 min.; 2. Riedl( Sparta  ) 2: 0.1; 3. Šimet( Slavia) 2: 02.6. Weit­sprung: 1. Machan( Slavia) 6.67 M.; 2. Jandera ( Slavia) 6.65 M.; 3. Hofmann( Sparta  ) 6.45 M. Machan übertrat bei einem Sprunge von 6.96 Me­ter.Hochsprung: 1. Hofmann( Sparta  ) 1.75 entschieden; 3. Stanislav( Prešov  ) 1.70 M., durch Meter; 2. Nebdal( Slovan) 1.75 M., durch Stechen Stechen. Speer: 1. Chmelik( Slavia) 55 M.; 2. Svoboda J.( Mor. Slavia) 54.19 M.; 3. Beneš ( Vys. sport) 43.01 m. 110 Meter Hürden: 1. Jandera( Slavia) 16 Set.; 2. Liptat( Proßnit) 16.4; 3. Reich( Sparta  ). Stabhochsprung: 1. Votava und Jva  ( beide Slavia) 3.50 m.; 3. Novy ( Olmüß) 3.40 M. 5000 meter: 1. Rozeziat ( Sparta  ) 16: 19.2 Min.; 2. Německy J.( Slavia) 100 Meter zurüd; 3. Vincenc( Zidenice) weitere fünf Meter.- Viermal 100 meter: 1. Sparta- Prag 3: 33.8 Min.; 2. Mor. Slavia 3: 36.4 Minuten.

Aus der Partei.

Jugendbewegung.

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Quer durch Wien  . Den Staffellauf Quer vor WAC. in 17 Min. 19 Set. und Hakoah. In der durch Wien  " gewann WAF. in 17 min. 17.2 Set. Damenkategorie siegte Danubia vor Vienna  .

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Rudern.

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Prager   internat. Ruderregatta. Junioren- Vie­rer: 1. Slavia 7: 15.2; 2. Vajgar( Neuhaus); 3. Liben. Vierer, 2. Klasse: 1. Melnit 7: 09.8; 2. Slavia 7: 13.2. Jungmannenvierer: 1. Roudnice  7:11; 2. Melnik; 3. CVK. Vierer ohne Steuer­mann: 1. Slavia w. v. 7: 30.2. Seniorenstiff: 1. Straka( Melnit) 7:25; 2. Zinker( Raudnis) Wiener Ruderregatta wurde gestern abgeschlossen. 7: 38.5; 3. Cerny( Slavia). Die Mannschaft des Berliner   Rudervereins stellte Brünner Ruderer in Wien   siegreich. Die große mit 6 Min. 13.6 Set. einen neuen Bahnrekord über die 2000- Meter- Strede auf. Den zweiten Vierer

mit Steuermann gewann der Brünner Ruder­ein Bruna( Brünn  ) in 7: 22.8 vor MAC. Buda­verein mit 7: 25.6 vor dem Linzer Ruderverein Ister; den Gäste- Vierer gewann der Ruderver­pest, den dritten Achter gewann der Brünner Ruderverein in 6.38 3.5, den Seniorenachter gewann der Berliner   Ruderverein in 6.13 3.5 vor Panonnia Budapest  . Den alte Herren- Vierer ge­wann Ellida Wien in 7.56.2 vor dem Lundenburger Ruderverein.

Schwimmen.

5 St. 05 Min. 14.6 Sct.

Distanzschwimmen Stěchowiß- Prag  ( 26 Km.). 2. Bohli( APK.) 5 St. 04 min., 3. Stule  ( Slavia) Herren: 1. Konter( AFK.) 4 St. 41 min. 32 Set., Drašek( Sparta  ) 5 St. 10 min. 47.2 Set., 2. Frl. Damen: 1. Frl. Nemeček( Sparta  ) 5 St. 24 Min. 39.6 Sek.

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Turnen und Sport.

Bürgerlicher Sport. Fußball.

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Genoffen!

Ihr mitet uns die Verbreitung unserer Zeitung agitienen ausgesetzt für Seht euch überall für unsere Parteipresse ein. In das Heim des Arbeiters gehört die Arbeiterpresse. Darum, Genoffen u.Genoffinnen

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  . Vierverbandskampf in Ludwigshafen  . Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. hervorragende Leistung vollbrachte der Kölner   Do- Druck: Deutsche   Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag. bermann, der im Weitsprung mit 7.53 Meter einen Für den Druck verantwortlich: Otto Holik, Prag  . neuen deutschen Rekord aufstellte. 100 Meter: 1. Schüller( W.) 10.1 Set.; 2. Körnig( B.) Hand­breite; 3. Suhr( S.) 11.2 Set.; 4. Simson( M.).

Das Prager   tschechische Staatskonservatorium hat in seinen musikkünstlerischen Leistungen heuer im Verein deutscher Arbeiter Gruppenabend. Genosse S. J. Mittwoch, den 29. Juni, 8 Uhr abends, eine geradezu unglaubliche Fruchtbarkeit geoffent-| Goldschmidt ,, Oesterreichische Autoren". bart. Noch fönnen sich Schüler und Lehrkräfte kaum von den anstrengenden künstlerischen Arbeiten erholt haben, die ihnen die zwanzig großen Festkonzerte aus Anlaß des bundertsten Todestages Beethovens auf­gebürdet hatten, und schon wieder hat uns diese musterhafte Musiklehranstalt in zehn großen Konzerten Zeugnis gegeben von ihrer überrei­D. F. C. Amateure schlagen S. R. Liben( Profi) chen fünstlerischen Lehr- und Lerntätigkeit. Diese 3: 0( 2: 0). Die Amateure konnten nach schönem zehn Abschlußkonzerte des tschechischen Staatsfon- Spiel ihren Gegner aus dem Profilager eine ein­servatoriums, bei denen sich die reifsten von der An- wandfreie Niederlage beibringen. Gut bei den Blau stalt in den praktischen Musikberuf entlassenen weißen Stiefel im Tor, die Verteidigung und das Musiktalente vorstellten, boten solistische Half. Im Angriff konnte diesmal bloß die linke Leistungen, symphonische Musik, ton Seite befriedigen. Schiedsrichter Ornstein. setzerische Erstlingsarbeiten und dra Slavia unterliegt dem Teplißer F. K. mit 4: 5 matische Bühnenkunst. Unter den Absol( 1: 4). Sonntag wurde die Prager   Slavia in fom­venten, die durchwegs ausgeglichene technische pletter Aufstellung in Teplitz   vom T. F. K. ge­Fertigkeit auf ihren Instrumenten bzw. in ihrem schlagen. Das Spiel war sehr scharf und gab dem­Fache und auffallende allgemeine künstlerische Reife zufolge auch einige Elfmeter. Die Teplitzer waren zeigten, waren 26. Pianisten, 13 Geiger, 3 die erste Halbzeit überlegen, nach der Pause kam die pard( S.) 22.3 Sek.; 3. Schlößte( S.) 22.4 Set.; 4. Cellisten, 2 Fagottisten, ein Posaunist, Slavia in Schwung und konnte ein für sie günsti- Simon( M.).- 400 meter: 1. Neumann( B.) ein Oboist, ein Kontrabassist, ein Sängeres Resultat erzielen. Schiedsrichter Kunz( Ko- 50.2 Sef.; 2. Büchner( M.) 30.3 Set.; 3. Engelhardt ger( außer den beim Opernabend mitwirkenden motau). ( S.) 51.4 Sef.; 4. Ebera( W.). 800 Meter: Sängerinnen und Sängern) und ein Trompe- Weitere Resultate: Prag  : S. S. Slany   gegen 1. Wollner( W.) 1: 59.4; 2. Riedel( M.) 2:06; 3. ter. Drei Absolventen gehörten der Dirigen Cechosiovan Roschirsch 3: 1( 0: 1), CAFC. gegen Hofmann( S.) 2:08; 4. Friedel( M.). 1500 Me­tenklasse( Prof. Ostrčil) an, neun, darunter Čechie Karolinental 4: 2( 2: 1), Prag   VII gegen ter; 1. Walpert( B.) 4:10; 2. Jennwein eine Frau, repräsentierten den Kompanisten- Union Žižkov   3: 2( 1: 1). Reichenberg  :( 5.) 10: 4; 3. Prager  ( M.) 4: 14.6; 4. Vorbed na chwuchs. Unter diesen erweckten die urwüchsi- SK. Pardubice gegen Reichenberger SK. 7: 2( 6: 2)( M.). 5000 meter: 1. Katz( B.) 15: 32.2. gen und bereits heute persönlichen Talente Jaroslav und DFK. Reichenberg gegen SK. Most 3: 2( 1: 0). 110 Meter Hürden: 1. Tromsbach)( B.) 16 Set.; Ježeks und Stavko Osteree' aus der Schule Sillein  : S. 8. Zilina gegen SR. Zidenice 2. Dr. Wichmann( S.) 16.2 Set.; 3. Pflugbeil( M.) Prof. K. B. Jiraks sowie des Křička- Schü 1: 0( 0: 0).- Troppau: Sport- und Spielver- 17 Set.. Kugel: 1. Schröder( W.) 14.175 M.; Ters, Wenzel Trojan das größte Interesse. Die ein Ratharein gegen DSV. Troppau 3: 2( 2: 2). 2. Salzer( S.) 13,77 M.; 3. Hänchen( B.) 12.89 M.; absolvierenden Instrumentalisten gehörten sowohl Eger: Sportbrüder gegen DFK. Komotau 5:14. Dr. Luther( M.) 12.38 M.- Diskus: 1. Hän­

Prager Filmbörse.

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Der Räuber Arsen. Der Löwe von St. Markus. Der Drahtbinder.

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200 meter: 1. Schüller( W.) 22.1 Sek.; 2. v. Rap- Goldenes Kreuzel

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PRAG II., Nekazanka 7. Abonnements. Vorzügliche Küche, gutgepflegte Getränke, billigste Täglich KONZERT im Garten bei freiem Entree. Fortsetzung im Keller bis 3 Uhr nachts.

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Ausschreibung.

Betreff: Anbot Kanalisationsanlage Parallelweg. und Lieferungen für obige Kanalisationsanlage auf Die Stadtgemeinde Neudek   vergibt die Arbeiten Grund des von der Firma A. Niklas, Teplitz­Schönau, verfaßten Detailprojektes.

Die Baubedingungen liegen beim gefertigten Amte während der Amtsstunden zur Einsichtnahme auf.

Eine Vergütung für die Anbotstellung wird nicht geleistet.

Die ordnungsgemäß gefertigten, gestampelten und versiegelten Anbote sind auf dem Umschlage mit der Aufschrift: Anbot Kanalisation Parallelweg" zut versehen und längstens bis 10. Juli 1927 portofrei beim gefertigten Amte einzubringen.

tifen aber auch noch heute in anderer Form zu fin-|( M. Almirante) ist zielbewußt und intelligent, den sind. Wie packend ist doch nur die einfache Szene, schafft aber dennoch nur Handwerksarbeit. Der Film Die Anbotſtellung ist für die Stadtgemeinde da der Fürst einen seiner alten Diener wie ein Stück steht jedenfalls über dem Durchschnitt, aber was ihm unverbindlich und behält sich dieselbe ausdrücklich das Vich gegen ein weißes Windspiel umtauscht... Es fehlt, das läßt ihn nicht zur größeren Geltung kom- freie Vergebungsrecht unter den Bauwerbern ohne gibt nichts übertriebenes in dem Film, alles ist flar men: er hat feine eigene Note, er ist unpersönlich. Rücksicht auf die Höhe der Anbotsumme sowie die und eindeutig. Und die herrlichen Menschen, die sich Nebenbei gesagt ist es nicht recht verständlich, wie eventuelle Ablehnung sämtlicher Anbote vor. Die Biografia   bringt drei Filme verschie auf der Leinwand herumtummeln! Der Hauptdar- die Biografia die Kopie falsch zusammengestellt vor­dener Nationalität zur Vorführung, die man zwar steller selbst stellt jeden Fairbanks   in den Schatten führen kann; oder ist daran vielleicht der Vorführer nicht als Schulbeispiele der Produktion der einzelnen und dabei sind alle seine Taten zweckvoll, nicht bloß schuld, daß er die einzelnen Akte nicht nach der Reihe Länder bezeichnen kann, deren Vergleich aber immer- der Bravour wegen vollführt. Man fühlt die große nahm, sondern sie leichtsinnig vertauschte? hin überaus lchrleich ist. Da gibt es den russischen Wahrheit, die aus diesem Bildwerk strömt und zwin- Zum Schluß ein Film heimischer Produktion, Film Der Räuber Arsen", eine Filmerzäh gend gefangen nimmt. Die Regie von V. Barski, der Film Der Drahtbinder" unter der Regie lung aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts, unterstützt von einer plastischen Photographic, schafft von V. Ch. Wladimirow. Es ist schwer, über die Verfilmung einer Volksballade, wie sie in der einen Film, der ebenso wahr wie künstlerisch wertvoll diesen Film ein objektives Urteil abzugeben, man Verspätet eingebrachte Anbote bleiben unberüd­Sagenwelt jedes Volkes zu finden und als das reinste ist, eine Bilddichtung, die etwas ganz Bestimmtes weiß gar nicht, wo man mit dem Tadel beginnen soll. sichtigt. und unverfälschte Spiegelbild des einfachen, ungekün- und Abgegrenztes zu sagen hat. Der Haupteindrud: eine Gruppe unbegabter Leute Sogleich bei Bauübertragung ist der Ersteher ver stelten Denkens des Volkes anzusprechen sind. Die Wie anders ist doch dagegen der italienische Film hat Geld aufgetrieben und einen Film zusammen- pflichtet, eine Sicherstellung in der Höhe von 5 Pro­Fabel weiß von einem jungen Mann zu erzählen, der Der Löwe von St. Markus", ein geschicht geleimt. Das Manuskript ist geradezu kindisch ein- zent( fünf Prozent) der Anbotsymme gemäß Baube­schon von Jugend auf den Drang in sich fühlt, feilicher Film aus der ruhmreichen Zeit der Dogen in fältig, man fann ruhig sagen albern: einem Ehepaar bingung zu hinterlegen. nen geknechteten Landsleuten bei jeder Gelegenheit Venedig  . Wir wollen nicht abstreiten, daß die Fabel wird das Kind entführt, als Drahtbinder erzogen und zu Hilfe zu eilen. Die Willkür der herrschenden Für den tatsächlichen Vorfällen nachgebildet ist, aber findet später auf ganz unglaubliche Weise seine Eltern sten hat aus den freien Bergbewohnern äußerlich der Film wirkt in allererster Linie nicht wahr, son- wieder. Die Darsteller? Man sieht auf der Lein- 4925 swar Sklaven gemacht, aber ein gesundes Volt läßt dern eben wie jeder andere Roman: er schildert das wand zwar Leute agieren, aber mit Schauspielern sich nicht so leicht verknechten: der junge Mann Leben und die Menschen in jener ganz bestimmten namens Arsen Odzelašvili wird zum Symbol des Art und Weise, die man even als romanhaft" zu ewigen Kampfes zwischen Herrn und Untergebenen, bezeichnen gewöhnt ist. Herrliche Ausstattung, die zwischen Reichtum und Armut, zwischen Macht und ganze klassische Schönheit des alten Venedig  , eine Freiheitssucht. Die sieben Atte des Filmes entrol Reihe schöner Frauen, gut gesehener Szenen, male len ein wunderbar flares Bild eines abenteuerlichen rischer Bilder, dramatischer Verwicklungen,- aber Schicksals, erzählen uns von dem unbezwingbaren all das zusammen gibt nicht mehr als einen der übli­Geist Arsens, von seinem Haß gegen die rohen Unter- chen Filme, gut genug für das gedankenlose breite brüder, von seiner Leidenschaft zu einer schönen Für Bublifum, aber ohne den Stempel der bezivingenden stin, die er dann verstößt, um seine Zuneigung einer Echtheit der dargestellten Schicksale. Das Schauspie Jungen Stammerzofe zuzuwenden, von den numensch lermaterial ist gut( Amleto Novelli, Nitta Tich harten Zuständen einer Zeit, die uns schon lange Dinelli und Lia Miari), arbeitet aber zu pom enrichwunden scheint, deren menschenunwürdige Prak pös, su bühnenmäßig und aufdringlich, die Regie

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Neudel, am 25. Juli 1927.

Der Bürgermeister: Franz Pecher m. p.

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empfiehlt sich den p. t. Behörden, Vereinen. Orga­nisationen. Gemeinden und Kaufleuten zur Herstellung von Drucksorten wie: Tabellen. Büchern. Broschüren: Zeitschriften. Zirkularen. Mitgliedsbüchern. Einladun­gen. Plakaten, Flugschriften. Fakturen. Briefpapieren usw. In solider und rascher Ausführung. Setzmaschinen­betrieb und Rotationsbetrieb.

haben die Personen nichts gemeinsam. Ein einziger Lichtblid: J. W. Speerger in einer unbedeuten den Episodenrolle, die das Herz erfrischt. Sonst fällt noch die Natürlichkeit eines Wolfshundes und die herzige Anmut eines spielenden Käßchens auf: mehr Erfreuliches ist in dem Film nicht zu finden. Die Regie ist stümperhafte Handwerkerarbeit ohne fil­mischen Blick, ohne höhere Ziele und besteht in einer bloßen Aneinanderreihung aufgenommener Szenen, die durch die Titel dürftig beisammengehalten werden und stellenweise nicht klar sind. Ueber die Photogra- IN TEPLITZ  - SCHONAU phic ist nichts besonderes zu sagen. Der Gesamtein­drud: eine unmögliche Angelegenheit,

Argus.

TISCHLERGASSE NR. 6.