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Tages- Neuigkeiten.

Brot!

Fabriken flompfen Tag und Nacht. Der Bergmann   bohrt in dunklem Schacht,

Die schwarzen Schlote qualmen,

Das Storn steht hoch in Salmen,

Die Lerche schmettert ihren Sang.

Die Sonne scheint voil Ueberschwang

Und tönet ihre almen.

Die Erde dröhnt vom Hammerschlag, Das Brot wird kleiner jeden Tag, Die dunklen Massen darben. Bold steht das Rorn in Garben, Und sieht in Garben auch das Korn, Ins Ermielied springt beiser Sorn, Beil viele Hungers starben.

Das Brot bleibt klein, die Sorge groß, Umsonst schenkt sich der Erde   Schoß, Die Soune tönt ihre Psalmen, Die schwarzen Schlote quelmen, Und wird die Scheuer berstenvoll, Die Armen frißt der Hungerzoll.. Der Zorn steht hoch in Halmen!!

Bruno Schön Ianí.

Mitternachtsfput.

Ser nationale Biederaufbau rollt, von Roll­tommandos und Kleinfaliberalen, Minderjährigen und Wildwestmatadoren und anderen Helden ge­schoben. Nicht nur die Sonne hat sich zeitweise ver­finstert wie es scheint: auch die Zeit! Mitter­nachtsspuk trumpft und äfft dorch die Sonnwend tage, durch die teutsche Nacht, schwarzweißrot be

bändert...

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Ginige Stunden abseits von Berlin   dehnt sich die Dubrow, himmlichschstes, urwaldverschwiegenes Fleckchen der Mart. Hier gibt es Scen, einsam, fast verschollen, Eichenforste uralt und moosgrau, Rei­her und Möven über den Wellen, Haubentaucher und Wildenten, schnarrende Dommeln im Schilf und qualende Frösche. Dort verbringe ich mein Wochenend. Mein Faltboot landet an verschwie­genem Wald- Wasserwinkel; mein gelt strafft sich unter Buschbrüde und ragenden Birken; Ruhe, märchenhafte Dubrowruhe, nur von Mövenkrah, Reiherschrei, Fischadlerrus, Finkendoppelschlag und Sproffersingsong umtönt, erfrischt. In dem Wasser idyll, das weiße Seerofen, gelbe Schwerffilien, Birlengrün und tiefertuliffe untrahmen. Am Tet ten Sonnabend standen unsere Zelte wieder dort. Der Abend ein Wunder: nach Regen herrlichster Sonnenuntergang, wundersamste Dämmerung, to haltblaue Nacht, besternte, noturnahe Einsamkeit! Da, etwa um Mitternacht, fließen mit Gebrüll und Geheul mehrere Boote in unser Jdyll, Bierfässer, Schnapsflaschen und Besoffene an Bord, außerdem eine fomplette Jazzbandausstattung mit Baute und Schlagzeug und nationalbewußte Fahnen. Fünf­zig Meter von uns abseits lagerten sie. Eine halbe Stunde später flammten die Solzscheite der För terei, von den Rationalbemußten geplündert, wie ein Serenfeuer auf, tat sich ein Höllenlärm, bröhnte negerhaft ihre Bauke, gröhlten, brüllten ihre ver­soffenen Stehlen teutsche Wannenlieder, trampelte man mit Gläsern auf Trommeln akademische Sala mander, lotzten abwechslungsweise die Helden in den mißhandelten See, stand einer oben und schrie by ſteriſch: ir find rechtsstehende Männer! Republif. juden sollen kommen! Wir wer'n se beschneiden! wir rechtstehenden nationalen Männer!" Und auf Stommando lang es durch die staunende Reiher

Die Sinrichtung.

Bon A. W. Frey.

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ebenfalls durch die Wassermassen stillgelegt. An vielen Orten mußten die Einwohner vor den Fluten aus ihren Häusern flüchten. Die Telephon verbindungen sind stellenweise unterbrochen. Eine große Anzahl von Wegen ist gesperrt und Brücken fortgerissen worden. In der Nähe von Riufan- Foß stehen Ländereien unter Waffer. Die Telephonverbindung ist auch hier unterbrochen. um Riufan ereigneten sich mehrere Erd­

Freitag, 1. Juli 1927. dubrom: Balenfreus, am Stahlhelm!" und Wir| Abgeordneten, Selden und Märtyrer Baeran lehrers Mois Fischer- Weipert, über die ein­wollen feine Jubenrepublik...!" Zwischendurch gegründet wurde, womit ja genügend zur heitliche, gemeinsame Organisation radanten ihre Baufenschläge durch die kobaltblaue Charakteristik dieses hafenkreuzgeschmüdten Blat- des Lehrerstandes. Neben den offiziellen Sitzungen Nacht, bespudten sie die Republit, Totten sie am tes ausgefagt ist. Ueberaus angenehm berührt es und Tagungen finden in größerer Anzahl Kolle See, foffen sie, fiel ein Schuß... Wir armen, nach uns, daß, wie der Vorwärts" weiter mitteilt, genzufammenfünfte. Ausstellungen und gesell. Ruhe und Einsamkeit Sehnsüchtigen saßen indessen Genosse Scheidemann das„ Brünnerschaftliche Veranstaltungen verschiedener Art statt. im Zelte bei unseren zitternden oder empörten Montagsblatt" wegen eines gegen ihn ge­Frauen, und zwei deutschnationale Zeltnachbarn richteten beleidigenden Gedichtes gelagt hat. verschiedenen Gegenden des Ostens und Südens Große Heberschwemmungen werden aus Inirschten wutbebend mit den Zähnen:„ Das Ge- Aehnliches follte recht oft geschehen, dann würde Norwegens   gemeldet. Die Stadt Skien   ist sindel versaut nicht nur unsere Dubrow, sondern den Blättern vom Schlage des„ Brünner Brünner ohne eleftrisches Licht und Straft, da das Elektri­auch unsere nationale Bewegung...!" Anderen Montagsblattes" die für sie typische Schreib­Anderen Montagsblattes" die für sie typische Schreib- zitätswert die Arbeit einstellen mußte. Eine Tags zogen sie ab; in der Nähe aber lag ein armes, weise vergehen und damit auch die Existenzgrund Reihe industrieller Unternehmungen wurde maidmund geschossenes Rehtig mit traurigen Augen. lage wegfallen. Wir atmeten auf und säuberten wortlos die Wald­blöße von den Resten dieser nationalen„, Sonnwend Das Loch im Stimmzettel. In der flei­helden" mit akademischer Bildung, sammelten Sonnen holländischen Stadt Rhenen   wurde bei den serbenbüchsen, Eierschalen, Papierreste, Völkische letzten Gemeinderatswahlen ein Stimmzettel der Beobachter", Feßen, Glasscherben usw...." Mitter Autirevolusionären Partei" abgegeben, der ein nachtsspur bei Berlin  ! Das Boch war dadurch entstanden, daß der Mann, der diese Stimme abgegeben In der gleichen Nacht verblutete ein armer hatte, anscheinend noch in der Wahlzelle Zweifel Reichsbannermann, den nationalbewußte Mord an der Richtigkeit seiner Wahl gehegt und begon­bergeknallt hatten wie das Rehtit in der Dubrow. Er hatte dann aber doch die Liste stehen lassen und nent hatte, die Parteienbezeichnung auszuradieren. Was kostet der Spaß? Der Jagdschein ist bereit, den Stimmzettel so, wie er nun ausfah, in die die in nationalen Streisen so beliebte Striegsber- urne gelegt. Daraufhin war der Zettel für un­schüttung ist schon nachgewiesen, ſtrenge Unter- gültig erflärt worden. Beim Skrutinium aber suchung ist versprochen; inzwischen sind zwei der stellte sich heraus, daß diesem fleinen Stimmtzettel, Verhafteten schon entlassen... Und meiter bellt der große Bedeutung zuzumeffen war. Es hatte sich Berwolf und frist und reißt nach Werwolfart! nämtlich einmal gan; deutlich gezeigt, daß es bei die Ortsgruppe Brag der Naturfreunde folgende Mi An alle Brag besuchenden Naturfreunde richtet Wildwestmanieren machen sich breit! Organisierte Verbrecherbanden ziehen durch Berlins   Vororte, Wahlen auf jede Stimme anfommt: von der teilungen: Die auswärtigen Mitglieder finden sich zu räubern mit ,, Sände hoch, Geld heraus!" überraschte einen Stimmte hing es ab, ob die Sozialdemokra den Führungen durch Alt- Prag in den schießen Leute, die sich zur Wehr setzen. Die Ver­Einwohner aus, schießen Schupos vom Gaul, er­ten das vierte Gemeinderatsmandat, das fie bis beutschen Quartieren ein. Am Sonntag berjam­her gehabt hatten, behalten, oder ob sie es an die meln sich alle Naturfreunde um 2 Uhr beim Staut­brecher haben von Nationalbewußten gelernt und Antirevolutionären abgeben sollten. Jetzt fand die Lager am Stadion. Am Montag sind die Pra­fich an Freisprüchen Wut geholt! Witternachtssput Wahlbehörde auf einmal, daß die Stimme doch ger mit den Führungen voll in Anspruch genommen. die Wettermacher ab Mitte Juli einen heiteren, um Berlin  ! Soll man sich damit trösten, daß uns gültig sei, und so sollte das Mandat der Sozial­Am Dienstag abends treffen sich alle beim die Wettermacher ab Mitte Juli einen heiteren, demokraten verloren gehen. Die sind aber ent Freundschaftsabend im deutschen Theatergarten. es weiter... warmen Sommer prophezeien? Borläufig-iputi schlossen, sich das nicht gefallen zu lassen, und Ausflüge in die Brager Umgebung: Siche int haben eine Beschwerde gegen diese Entscheidung iympiade Programm. Bu Ausflü. eingereicht, die in der nächsten Sitzung der Pro- gen nach Karlstein für Montag früh find sofort vinzialregierung von Utrecht   beraten werden schriftlich und dann Sonntags früh im Quartier An­wird. Wenn diese gegen die Sozialdemokraten meldungen zu hinterlegen, damit im Falle eines gro­entscheiden wird, so wird es doch dabei bleiben, en Andranges rechtzeitig Waggons beigestellt wer schwachen Füßen stehen und ihre Macht löch daß die Mandate der Reaktionären auf sehr den können, Drtsgruppe Brag.

buben aus dem Hinterhalt mit Rehposten feige nic.

Josef Maria Frant

Ein Flugzeug, das ohne Unter­brechung von San Franzisko nach

Moskau   fliegen foll!

New York  , 30. Juni.  ( Reuter.) Der Flug­zeugkonstrukteur Foffer, der die" Amerika  " Byrds und das Flugzeug, das soeben nach Sawai geflogen ist, erbaut hat, erklärte, er stelle gegen wärtig ein Flugzeug her, das imftande sein werde, 72 Stunden lang in der Luft zu bleiben und ohne Unterbrechung von San Francisco   nach Moskau   zu fliegen. Für wen das Flugzeug erbaut werden soll, sagte er nicht, sprach aber die Ansicht aus, daß binnen Jahresfrist ein Flugzeug diese Reise durchführen werde.

rig wird.

herabstürzenden Erdmassen begraben und getö rutich c, wobei bier Arbeiter unter den tet wurden. Die Sorlandsbahn ist unterbrochen. In der Ortschaft Rjukan wurden sieben Säv. fer umgeriffen. Eine Straße wurde durch herab­stürzende Erdmaffen völlig gesperrt.

vier Jahren, ist es der Berliner   Kriminalpolizei ge lungen, den Einbruch aufzuklären. Als einer der Tä ter wurde der Pole Wiesz ermittelt, der bereits em

Ein Juwelencinbruch aufgeklärt. Im Juli 1923 war in der Friedrichstraße   in Berlin   cin Juwe­Lehrertag in Leitmeriß. In der Zeit vom 3. lengeschäft geplündert worden. Es handelte sich unt bis 5. Juli halt der Deutsche Landes Lehrerverein den größten Juwelendiebstahl, den die Reichshaupt­Böhmens in Leitmerik seiner diesjährigen Sch stadt je erlebt hatte. Gestohlen wurden 80 Krawat­rertag ab. Die Sitzungen werden sich vornehmlichennadeln, 50 goldene Zigarettenetuis, 4 Berlenket­mit wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen ten, 80 Platinarmbänder, 10 goldene Dosen, 6 Mc­des Lehrerstandes beschäftigen. Die Hauptver- daiffons und ein großer Brillantschmud. Jeßt, nach jammlung wird am 5. Juli in der Festhalle ſtatt­finden. In drei Vorträgen werden Hauptfragen der Schule und der Lehrerschaft behandelt werden. Schulrat F. J. Niemann vom Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht in Berlin  , ein füh render Schulmann Deutschlands, spricht als erster über den Gesamtunterricht. Die Frage Ein feines Blatt. Der Berliner   Vorwärts" ist für unsere Lehrerschaft insofern aftuell, ols die beschäftigt sich mit einem von der offiziellen neuen Lehrpläne für Volksschulen, die im nächsten deutschnationalen Storrespondenz im Reiche ver- Schuljahr in Wirksamkeit treten sollen, besonders öffentlichten, gefälschten Schreiben eines angeb- in den unteren Klassen den Gesamtunterricht vor lichen englischen Spions, der den deutschen sehen. Es handelt sich hiebei vornehmlich um republikanischen Parteien für die eine innigere Verbindung verschiedener Unter­Silfe, die sie während des Strieges England richtsfächer und um ihre Gruppierung um einen geleistet hätten, überschwärglichen Dank aus leitenden Gedanken. R. Bruscha, der Schrift spricht. Die saubere Quelle dieser erfundenen führer des Deutschen Landes- Lehrervereins, be­Behauptungen ist das„ Brünner Mon- handelt die Einheitlich feit unferes Schul­tagsblatt". Der Vorwärts" ist natürlich we sens, eine Frage von hoher schulpolitischer bald dahinter gekommen, um was für ein vor- Bedeutung, die ähnlich wie der erste Programms nehmes Presseerzeugnis es sich handelt. Wir wol- punkt außer der Lehrerschaft auch die breite len nur ergänzend hinzufügen, daß das Brünner Deffentlichkeit interessieren wird. Die Hauptver Montagsblatt" vom chemaligen deutschnationalen jammlung flingt aus in einem Vortrag des Fach­

mtisches, ich fann nicht ganz davon absehen, daß man dabei mein Leben auslöscht."

Sie haben vorher ein anderes Leben aus gelöscht", mahnte der Richter in einer Strenge, die herbeigeholt war zur Verteidigung.

Und fast fönnte ich sagen: ich hab' es getan, weil das meine dabei auf dem Spiele stand und nun verwirkt ist. Wiöchten Sie mir doch glauben: ich habe es leichter getan, als wenn ich ein Weiterleben hinter Zuchthausmauern vor mir gesehen hätte."

Serroische Redensarten", meinte der Richter fopfschüttelnd."

vielleicht an eine Mordiat herandrängen, über­zeugt. Tur haben wir die rohen Exekutionen des vorigen Jahrhunderts beiseite gelassen. Wir ver­abscheuen sic. Als erster, der unter das neue Gesetz fällt, werden Sie sich über die Art Ihrer Hin­richtung nicht zu beflagen haben."

„ Die auf öffentlichem Markt wir die richtige wenn schon eine je richtig war. Die verschämte hinter den Mauern ist falsch; sie tut halb, als sei sie nicht. Eine vertuschte: sie nähert sich mehr der üblen Form des Mordens der feigen, der - meuchelnden"

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Geständnis abgelegt hat. Mess war im Februar 1926 susammen mit einem Dog Bloch unter dem Namen Selig Gutmann an einem weiteren Diamantencin bruchsdicbstahl, ebenfalls in der Friedrichstraße   in Berlin  , beteiligt. Beide internationale Berbrecher fonnten damtals verhaftet werden und wurden zu je einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Durch Fingerab drücke, die von den beiden Verbrechern auch ins Aus land gesandt wurden, konnte festgestellt werden, daß Gutmann und Mesz   indentisch sind und daß auf sein Konto auch ein Juvelenraus in Brüssel   fommt. Aus dem Zuchthaus in Brandenburg   vorgeführt, gab Mess nach längerem Leugnen seine Taten zu. Der Zuwe­lenräuber hat seinerzeit mit einer gefürchteten Ein­brecherbande zusammengearbeitet. Ihr Schler und Anstifter, der Berliner   Juwelier chapper, scheint in Expresserhände geraten zu sein und hat durch Selbstmord oder Verbrechen geendet.

richters auf. Es war vielmehr bestimmt, daß der oberste Richter, der am Urteil mitgewirkt und es verkündet hatte, eigenhändig die Hinrichtung vor­nehmen mußte.

Sehr gut war erwogen worden, daß es ein Ausbiegen sei, cine Infonsequenz, zivar Tod zu verhängen, aber nicht selbst zu töten. Wir be­schließen etwas zu tun, etwas Dringliches, etwas Aeußerstes eine gewichtige Tat, aber wir de gradieren diese Tat zutiefſt dadurch, daß wir sie abschieben, sie von einem ausführen lassen, der alles cher ist als hochgeachtet oder gar hoch geliebt.

Das ging heute nicht mehr, das Infamierende mußte wegbleiben; der scheel angesehene, gesell­schaftlich unmögliche, bestenfalls mit Grauen gaffte Henker mußte in der Versenkung bleiben, in der er rasselnd verschwunden war vor cinem halben Jahrhundert, das noch diese Spur des Wittelalters getragen hatte.

,, Nein," sagte der Verurteilte zu seinen Rich­tern, ich habe mich durch die Todesandrohung durchaus nicht vor dem Tode, den ich verursachen wollte, abhalten lassen. Sie glauben da an die Möglichkeit des Einschüchterns. Ich, sehen Sie, hatte das Gefühl: der Word wird mir leichter ge­macht dadurch, daß ich unter der Schwere dieses neuen Gefeßes stehe. Wenn ich überhaupt bezahlen Berurteilter, unterbrechen Sie mich nicht sollte, bezahlte ich das war mir bewußt ,, Nein", bestritt der Verurteilte. ,, Es ist nicht mehr", verlangte der präsidierende Richter, mit mit dem Leben. Ein äußerster Preis war gefordert leicht zu sagen, was vorliegt. Dieser Word, den rotem Kopf." Sie haben sich jetzt die Art der für die Genugtuung die ich mir verschafft habe! ich begangen habe, ward in eine höhere Sphäre refution anzuhören. Sie entspricht durchaus der Ein Preis, der mir den Wert dessen, was ich be gehoben. Fast war es ein Zweikampf. Ja, so war menschlichen und modernen Art, in der wir hier gehrte, nur erhöht hat. Freilich, ich wäre gern es: hier mein Dolch, und dort euer Beil." verhandelt haben. Sie bewohnen ein kleines darum herumgekommen, bezahlen zu müssen; das Die Richter zudien die Achseln. Haus, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer. Da ist menschlich. Aber die Begehrlichkeit ich muß Der Mann versuchte es noch einmal.„ Wollen Sie den gebildeten Streisen angehören, stehen Es war nicht arg, nicht mühselig, nicht ner­es dem Gesetzgeber zurufen die in unsereinem Sie doch bedenken, meine Herren, wie sehr durch Ihnen Bücher und Radio zur Verfügung. Inner- venerschütternd, was der alte Nichter noch zu ist, wird nur gesteigert durch sein Verfahren." das neue Gesetz meine Tat und die aller derer, halb eines Monats von diesem Tage an gerechnet leisten hatte; er hatte lediglich im Laufe eines Wir verstehen nicht ganz", bemerkte der die sie nach mir tun werden- täuschen Sie sich werden Sie sterben. An welchem Tag, zu welcher Monats einmal auf einen Knopf zu drücken.- älteste und präsidierende Richter und blidte nach bitte nicht, so entsetzlich Ihnen die Erkenntnis Stunde, erfahren Sie nicht." Dennoch ging er vorerst heftig grübelnd umher. links und nach rechts, von wo Köpfe ihm zu sein mag- herausgehoben wird aus dem Um- Zum erstenmal erbleichte der Mann. Er stellte sich vor, was geschehen werde: eines freis aller übrigen Üntaten. Man veredelt den ,, Erschrecken Sie nicht", bat der Richter höf- Morgens, vielleicht in vier Tagen, fagen wir um Mord; man hält ihn für würdig einer Auszeichlich. Ich weiß, was Sie befürchten: das mangel- sehn Uhr, werde ich den Knopf berühren. Der nung der des Mordes am Mörder. Man hafte Funktionieren von Elektrizität. Wir ver­Wan hafte Funktionieren von Elektrizität. Wir ver- Hinzurichtende wird vielleicht gerade einen Brief fann es auch so ansehen." sichern Ihnen, daß wir über Amerika   hinaus sind. schreiben da tritt das Gas von allen Seiten Unser Verfahren ist absolut und schnell tot- durch verborgene Oeffnungen in den Raum. Eine bringend. Sie gehen hinüber und wissen bestimmt Setunde später ist er ohnmächtig, fünf Sekunden nichts davon. Es geschehen keine quälenden Halb- später iſt er tot. Nicht schlimm, wie? Gewiß nicht. heiten wie sie auf dem elektrischen Stuhl vorge- Mian fann fagen: beispiellos human. kommen sein sollen. Und somit find wir fertig. Wir übergeben Sie den Beamten, die Ihre lettet Tage überwachen werden."

nidten.

Ich meine," fuhr der Verurteilte fort, für den echten Mörder gibt es nicht das Mittel der Abschreckung. Mit ihr aber glaubt der Gesetzgeber die Todesstrafe zu rechtfertigen. Die Abschreckung So fann man es nicht ansehen", rief der alte Richter zum erstenmal erbost. So fönnen höchstens gefährliche Verdreher des Geistes Narren die Welt ansehen."

glaubt er wirksam. Er irri jich völlig."

Sie, Verurteilter, irren völlig," lächelte der alte Richter zart und wohlwollend, wenn Sie meinen, unseren gegen Sie gefällten Spruch ers schüttern zu können. Er ist endgültig."

Ich weiß es", sagte der Mann einfach.„, Es, liegt mir durchaus fern, den Hals aus der Schlinge ziehen zu wollen. Ich bin ein einzelner und gegen mich sieht ein ganzes Land, ein Volf, ein Staat, der mich umbringen will."

Umbringen?" wiederholte der Richter un­angenehm berührt. Es handelt sich doch nicht daram, daß Sie umgebracht werden, sondern daß Ihre Tat gefühnt wird."

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Berzeihen Sie," rief der Verurteilte hell, und nun lächelte beinahe er, denn er empfand Sto

ch glaube, bei Sinnen zu sein", sagte Teise

Ich der Mann.

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,, Lassen wir das", lehnte der Richter ab. Weshalb wir hier noch beisammen sind, hat ja Der alte Richter stand auf, und mit ihm die einen anderen Grund. Sie sollen- zum Teil anderen im Saal. Alle nehmen ihre Stopfbedeckun wenigstens erfahren, auf welche Weise das gen ab, es war eine endgültige Bewegung. Der Urteil vollstreckt wird. Sie haben vorhin den Verurteilte verbeugte sich und trat rückwärts Strick und das Beil erwähnt- nichts von allein die Hände derer, die ihn wegführten. dem! Unser Land hat vor fünfzig Jahren die Todesstrafe abgeschafft, vor einem Monat hat es sie wieder eingeführt, denn man ist" er lächelte höflich ganz im Gegensatz zu Ihnen von einer heilsamen Wirkung auf die, die in Gedanken

Aber wenn der alte Richter gesagt hatte: somit sind wir fertig", war er es für seine Ber­fon noch nicht. Denn das neue Gesetz, das die Todesstrafe wieder eingeführt hatte, griff nicht gleichzeitig die gesonderte Einrichtung des Scharf­

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durch das Studierzimmer. Was habe ich gedacht? Der alte Richter unterbrach seine Wanderung fragte er sich der Mann schreibt einen Brief? einem wichtigen Satz abberufe. In einem Sat Es ist freilich möglich, daß ich ihn mitten in an feinen Bruder, an seine Geliebte, der den Grund seiner Fat erst ganz erhellt- in einem

Wort, das ihn selbst am Ende erst erhellt.- Hätte ich da nicht warten sollen?

einfallen, aber er sah gleich, daß damit möglicher Ich fann ja um elf drücken wollte ihut weise nichts gewonnen sei nichts, und wenn er zögerte bis zur letzten Minute des letzten Tages. ( Schluß folgt.)

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