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yreuag, L. Juli 1927.
Eine sehr günstige" Sonnenfinfternis. Aus Ehefrau Anna der Ermordeten und ihren Bruder) Stodholm fommt folgende beruhigende Mel- Paul Gerlach. Burrmeister verschwand vor sechs dung: Die Nachrichten aus dem Gebiete der tota- Jahren plöglich und seine Frau streute das Gerücht len Sonnenfinsternis sind sehr günstig. Die aus, daß ihr Mann sie unter Mitnahme von 60.000 wissenschaftlichen Expeditionen, die Mark verlassen habe. Bei den Einwohnern der Gezwischen dem nördlichen Norrland und Jämtland gend fand diefe Darstellung allerdings kaum Glau ihre Beobachtungen angestellt haben, sind mit den ben. Ein Berliner Kriminalbeamter, der seinen Ur Ergebnissen sehr zufrieden.
gewähren.( TAP.)
verarbeitungsfabriken streiken.
Volkswirtschaft.
1 Seite 5.
Vor der Aussperrung in der gesamten Borzellanindustrie.
Der Lohnkonflikt innerhalb der tschechoslowa-( Arbeitnehmer schreiben, hat sicher viel Wahres an laub in Lippehne verbrachte, ging den Gerüchten fischen Porzellanindustrie nimmt immer schärfere sich, doch ziehen sie daraus die verkehrten Konsenach und seine Ermittlungen führten zu der Anklage. Formen an. Statt einzulenten und mit der Orga- quenzen, wenn sie dem Verband der Keramarbei Trotz aller Rochforschungen ist die Leiche des Ermer- nisation zu verhandeln, auf welche Weise der seine Teilstreiks begonnen habe Verhältniffe her doren allerdings noch immer nicht gefunden. Beugen Skonflikt zu bereinigen wäre, ist der Arbeitgeber- beizuführen, welche für Unternehmer und Arbeiter ter die Verantwortung zuschieben, daß er durch eer, Tat fehlen.
verband der Porzellanindustriellen nach der erfolg ten Kündigung des Kollektivvertrages daran, weitere Maßnahmen im Auftrage seiner Plenarverfammlung über die Arbeiterschaft zu treffen.
zu fatastrophalen Wirkungen führen müssen.
Soweit wir informiert sind, hat sich der Vorstand des Verbandes der Keramarbeiter seit dem Tage der Einreichung der Lohnforderungen bis heute jederzeit bereit erklärt zu verhandeln. Wer bis heute in rücksichtsloser Weise diese Verhandlungen als zwecklos zurückgewiesen hat, wer aufgebracht hat, das war der Verband der Arbeit bis heute trotz der bestehenden Teuerung für seine geber der Porzellanindustriellen. Arbeiterschaft nicht das allermindeste Verständnis
Der Vorstand des Verbandes der Keram arbeiter erhielt vom Arbeitgeberverband eine ZuHerren beschlossen haben, ihre Arbeiterschaft soweit schrift, in welcher ihm mitgeteilt wurde, daß die die Unternehmungen der Porzellanbetriebe, ihrem Verbande angefchloffen sind, mit Montag den 4. Juli 1927- achtägig zu kündigen, die wei- geber der Porzellanindustriellen mit finanziellen Wenn wir auch wissen, daß einzelne Arbeit tere Hälfte der Arbeiterschaft wird Montag den Schwierigkeiten aus verschiedenen Ursachen heraus, 11.Juli 1927 achttägig gekündigt, so daß die Aus- die wir hier nicht erörtern wollen, zu kämpfen ha sperrung der gesamten Porzellanarbeiterschaft am doch keine solche, daß die Herren nicht in der Lage ben, so ist die Gesamtlage der Porzellanindustrie 16. Juli 1. J. zur Tatsache geworden sein wird. wären, ihrer Arbeiterschaft eine Lohnerhöhung zu bewilligen.
Diese Maßnahme ist der Arbeitgeberverband nur dann bereit zu unterlassen, wenn sich der Borstand des Porzellanarbeiterverbandes bis Freitag den 1. Juli 1927 dahin äußert, auf die bereits aus dem Arbeitsverhältnis ausgetretenen oder in KünSigung stehenden Arbeiter einzuwirken, daß die felben die Erklärung abgeben, daß sie spätestens bis Montag den 4. Juli 1927 die Arbeit in den Betrieben zu ihren bisherigen Löhnen wieder aufnehmen.
bandes kennt die Konsequenzen und wirtschaftlichen Der Verbandsvorstand des KeramarbeiterverSchäden, die eine lange Aussperung für Arbeitge ber und Arbeitnehmer im Gefolge hat, sehr genau. Gerade diese schwerwiegenden Motive haben ihn immer wieder dazu bewogen, seine Verhandlungs. bereitschaft zu betonen, um zu einem Wirtschaftsfrieden zu kommen.
Fascismus in Bulgarien . Schon längere Zeit bemühen sich einige führende bulgarische Politiker, in Bulgarien nach italienischem Muſter eine fascistische Bewegung zu begründen, die der Regierung eine feste Stütze gegen die Gefahr sein soll, die von den Arbeiter und Bauernorganisationen Deutschbürgerliche Wahrheitsliebe. Aus Olm üz drohe. Wie TAP. aus Sophia erfährt, sind die Be- wird uns geschrieben: Unsere Feststellungen aus der ratungen über die Errichtung einer fascistischen Dr Gemeindeftibe haben einen durchaus unwahren Beganisation in Bulgarien schon soweit gediehen, daß richt im„ Olmüver Tagblatt" hervorgerufen. Wir in Sophia bereits ein Direktorium, und in einer teilen nun mit, daß der Firma Blum& Trulley die ganzen Reihe von Städten fascistische Ortsgruppen analarbeiten für Paulowitz für den Betrag gegründet wurden. Diese Attion geschieht im Ein- von K 750.000 deshalb vergeben werden mußten, schon daraus hervorgeht, daß die Initiatoren dieser die billigste war. Für die Kanalisierungsarbeiten in vernehmen mit dem italienischen Fascismus, was weil diese Firmta von den Ölmütern offerierenden Bewegung eigene italienische Instruktoren herbei- Laska, für den Betrag von K 500.000, hatten mehrere gerufen haben, deren Ziel war, eine Organisations- Firmen ein Offert eingebracht. Diese beiden Berordnung für die neu gegründete fascistische Orga- gebungen wurden als zwei von einander getrennte nisation auszuarbeiten und eine genaue Belehrung Angelegenheiten in der 1. und 3. Sektion der Olmüßer der Arbeitsmethoden des italienischen Fascismus zu Rathausstube verhandelt. Die 1. Sektion beschio, den ersten Teil der Kanalisierungsarbeiten für Pau Die Sardinenfischer streiken und die Arbei- lowit der billigsten offerierenden Firma Blum& ter helfen ihnen. Vor etwa einer Woche brach in Trulley zu vergeben, was auch die 3. Seftion und Benmarch( Frankreich ) ein örtlicher Streit das Stadtverordnetenkollegium beschloß. Die Stana der Sardinenfischer aus, die eine bessere Beslisierungsarbeiten für Laska wurden, obzwar die zahlung für ihren Fang verlangten. Diese Firma Blum& Trulley die billigste von den Streifbewegung hat sich derart vergrößert, daß Olmüßern Firmen gewesen ist, der tschechischen jetzt fämtliche am Sardirenfang interessierten Firma Dr. Chlup vergeben. In der Sigung der 3. Säfen lahmgelegt find. Im ganzen sollen nach der Sektion beantragte der Referent Kučera die Ver Sumanite" 17.000 Fischer und 8000 Arbei gebung der Arbeiten an die Brünner Firma Uhlir. fer und Arbeiterinnen in den Sardinen- In der Debatte beantragte der tschechische National demokrat Dr. Klaibi, man möge eine hiesige Firma, wenn sie auch teuerer ist, berücksichtigen. Da die Firma Blum& Trulley das niedrigste Offert ftellte, beantragte unser Genosse Jika die Ver gebung der Arbeiten an diese Firma. Ter Antrag Kučera blieb in der Minderheit und der Antrag Jilka, der sechs Stimmen für und sechs Stimmen Wie uns von allen Seiten mitgeteilt wurde, gegen erhielt, wurde durch Dirimierung des Vorhaben die Unternehmer diese neuen Maßnahmen ſizenden Genossen Lang angenommen, worauf gegen ihre Arbeiter bereits durch Anschlag von učera den Akt vor den Augen der Herren Dr. Sah Blafaten an den Fabrikstoren bekanntgegeben. linger und Stratfy dem Genossen Jilta zur Bericht Damit soll jedenfalls bezweckt werden, daß die erstattung für das Stadtverordnetenkollegium über Arbeiter leunigst, ohne einen Heller mehr an gab. Der tschechische Gewerbeparteiler Prochaska Lohn zu erhalten, in die Betriebe zurüdkehren. enthielt sich der Abstimmung. Nicht die tschechischen Auf der einen Seite versucht man es mit der ErSelbstanzeige eines Totschlägers. Aus Komorn Sozialdemokraten haben den Antrag, man möge die preffung von Unterschriften auf Reversen", daß wird gemeldet: Die Landwirte Wilhelm Eserepes Arbeiten der Firma Blum& Trulley übergeben, ein die Arbeiter auf eine Lohnerhöhung verzichten und Boldizsar Balint zu Stomaromszentpeter, die gebracht, sondern der deutsche Sozialdemokrat Genoise follen, auf der anderen Seite wird in der Form Nachbarn waren, lebten in ständigem Unfrieden. Jilka, was aus dem Afte ersichtlich ist, womit der der Aussperrung versucht die Arbeiterschaft einDienstag flaubte die Nichte des Eserepes Beeren Beweis für die unwahre Berichterstattung im zuschüchtern. vom Baume des Balint. Als dies Eserepes sah, er- Olmüßer Tagblatte erbracht ist. In der genannten Zuschrift des Arbeitgeber griff er eine Schaufel und versetzte dem Mädchen, Bärtliche Ehegatten. Das Chepau: Kröger in verbandes der Porzellanindustriellen wird noch das ein kleines Rind am Arm trug einen Schlag. der Snefener Straße in Berlin bearbeitete sich am auf die Konsequenzen aufmerksam gemacht, die bei Das Mädchen ließ das Kind fallen und schrie um Dienstag im Laufe häuslicher Auseinandersetzungen einem länger andauernden Stillstand der Betriebe Hilfe. Auf die Hilferufe eilte Balint herbei, der derart mit Sohienschaufel Ar: uns Mes- ür Unternehmer und Arbeiter eintreten müssen. als er jah, was sich zugetragen hatte mit einerser, daß beide von der herbeigerufenen Feuerwehr Es wird darauf hingewiesen, daß für die ArbeiterSade Ejerepes den Kopf spaltete. Balint eilte darauf in das Krankenhaus eingeliefert werden mußten. schaft dadurch ein wöchentlicher Lohnentgang von Prager Nurse am 30. Juni. zum Telephon und erstattete gegen sich bei der Gen- Die Verlegungen des Mannes find so schver, taß ca. zwei Millionen Kronen entstehen wird und daß darmeriestation in Ogyalla die Selbstanzeige. Er er dort bleiben mußte. mit der Eventualität zu rechnen ist, daß den Ar- 100 holländische Gulden machte sich auch sofort auf den Weg nach Oghalla, Der größte Einbruch, der jemals in Berlin beitgebern dadurch viele Aufträge verloren gehen, 100 Helgas. von wo er durch die Gendarmerie der Komorner verübt wurde, die Plünderung des Juwe- die in absehbarer Zeit nicht zu ersetzen fein werden, 100 Schweizer Frants Staatsanwaltschaft übergeben wurde. lengeschäftes von Rosenthal und Sohn in der sodaß bei Wiederaufnahme der Betriebe mit der Pfund Sterling . Ein mysteriöser Gattenmordprozeß. Vor dem Friedrichsstraße im Juli 1923 ist jetzt aufgeklärt vollen Beschäftigung der Arbeiter nicht mehr gei Dollar: Schwurgericht in Landsberg a. d. W. begann worden. Einer der Täter, der nach einem Einbruch rechnet werden kann und zu befürchten steht, daß am Dienstag der Prozeß wegen der Ermor- verhaftet wurde, der Pole Moszal hat eingestan im Herbst und Winter dieses Jahres eine Arbeitsdung des Fleischermeisters Burmeister den, mit zwei Komplizen den Einbruch begangen zu losigkeit in größeren Unifange eintreten dürfte. aus Lippehne. Die Anklage richtet sich gegen die haben. Was die Herren hier an die Organisation der
Urlaub aus der Irrenanstalt. Gräfin Käte v. Bassenheim hat Berlin Jahre hindurch als Taschendiebin unsicher gemacht. Da sie als geistesfrank gewertet worden ist, wurde sie in einer Berli ner Jrrenanstalt untergebracht. Angeblich zum Geburtstag Ihres Vaters wurde sie auf einen Tag beurlaubt. Sie benügte ihn umgehend, um in verschiedenen Geschäften wieder ein Gastspiel zu geben und große Mengen von Strümpfen und sonstigen Waren zu entwenden. I'm dritten Geschäft wurde sie ertappt, von der Polizei rasch erkannt und wieder in die Jr. renanstalt zurüdgebracht.
Ein Soldat.
Von Jla. I.
verband, und lassen sich nicht unterkriegen, wenns auch die Herren auf sie scharf haben.
beiterschaft und neue Schwierigkeiten des ProdukDie verschlechterte Wirtschaftslage der Ar tionsprozesses sind nicht durch einseitiges Diktat aus der Welt zu schaffen, sondern müssen in bei derseitigen Interesse ihre einvernehmliche Regelung finden.
Eine Organisation, die etwas auf sich hält, wäre eine schlechte Sachverwalterin der Interessen ihrer Arbeiter, wenn sie einen anderen als den vorgeschlagenen Weg gehen würde. Solange dies auf der anderen Seite nicht erkannt wird, kann ein Ende des Konfliktes nicht erzielt werden.
einer Aussperrung der gesamten Porzellanarbei Wenn der Arbeitgeberverband glaubt, mit terschaft die Vernichtung der Organisation, die Beseitigung des Vertrages und die völlige Rechtlosigkeit seiner Arbeitssllaven zu erreichen, so soll er es immerhin versuchen. Die Arbeiterschaft wird sich zu wehren wiffen.
Devisenturse.
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wohnt haben und daß sie früher bei Rußland Iranza. Der Kapitan ist gut gelaunt. Er klopft ihm waren. Laszlo hat manche im Verdacht, daß sie| auf die Schulter und gibt ihm einen Stoß in den Und jetzt schickt man auch sein Regiment auf wieder zu Rußland zurück wollen. Komischer Ge- Magen. Nagy Laszlo ist schläfrig. Er denkt an einen wichtigen Posten. Laszlo hat gehört, daß schmac, wo es doch dort so zugeht. Da hat ihm Beförderung und an die Tanja, das dumme dort früher Truppen aus dem Regat waren, die die Tanja was gesagt, daß er wirklich hat lachen Mädel. Säit nie gedacht, daß ein russisch- rumähat man wegschicken müssen, weil sie feine Ord- müssen. Sie sagt, daß in Rußland die Bauern nisches Bauernding so was Liebes sein kann. nung haben halten fönnen. Es handelt sich näm Herren geworden sind und Land bekommen haben. Hoffentlich bleibt die Stompanie lange in NikolaNagy Laszlo aus Kolozsvar ist rumänischer lich um Bessarabien , das ist so nah von Rußland , Sie sagt, sie hat's von ihrem Better gehört; seine jewka. Ist ein ruhiger Posten. Nicht so wie in Soldat. Denn Stolozsvar ist jetzt rumänisch und wo eine Mörderregierung herrscht, wie der Ser- Schwester ist in Odessa verheiratet. Und es soll Tatar Bunar oder wie das Nest heißt, wo sie heißt Cluj , und die Rumänen brauchen Solda - geant sagt, die gern Rumänien überfallen möchte. was für die Bauern geschehen in Rußland . Also, schießen haben müssen. Diese armen, dummen ten. Nagy Laszlo ist zwar ein Ungar, fein Ru- Dort in Bessarabien schicken die verfluchten russi- darüber hat Laszlo wirklich lachen müssen. So Bauernferle! mäne, o nein, aber mein Gott, sein Vater ist schen Bolschewiki Spione in die Dörfer, die als eine dumme Red! Und was ist mit den russischen Nagy Laszlo !" ein Häusler, hat faum zu leben, hat viele Söhne, Bauern verkleidet sind und die Leute aufheben Spionen, die die dummen bessarabischen Bauern Ho, der Kapitan ruft. Was ist denn schon zahlt Abgaben, und ein rumänischer Soldat sollen. Die dortigen Bauern sind noch viel unwis- aufheben, he? Tanja soll achtgeben, vielleicht ist wieder los? Der Stepanow steht dort... ja, friegt Löhnung zu einer Zeit, wo in Kolozsvar sender als die rumänischen, heißt es, sprechen ihr Vetter so einem aufgesessen. Dann müßte er was ist denn? Der Dorfpolizist? Der Stepanow vible Burrschen feine Arbeit finden können. So ist überhaupt meistens russisch, die machen auch selber, Laszlo, es dem Kapitän von der Siguranza ist verhaftet, der gute, alte Onkel? Unsinn. Lazslo ganz froh, daß er beim Militär ist. manchmal einen Wirbel. Na, die siebenbürgischen anzeigen, denn er ist der Siguranza zugeteilt ,, Nagy Laszlo , du wirst diesen Kerl bis aufs Einem armen Teufel geht es überall schlecht, fagt Regimenter werden schon Ordnung machen, bes- worden. Ja, ja, er gehört jetzt mit zur Polizei und Blut auspeitschen." ser als die altrumänischen, die mit den Bauern so ein dummies Mädel muß vor ihm Respekt Schnaps gesoffen haben und zu gut mit ihnen ge- haben. Zum Teufel, Mädel, geh her und laß dich worden sind. Und vielleicht wird Laszlo so einen füffen! Spion erwischen fönnen und wird befördert werden!
der Vater immer.
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Nagy Laszlo ist ein recht guter Soldat. In Siebenbitrgen fönnen sehr viele Bauern schreiben und lesen. Laszlo kann das auch. Er hat fogar öfter Zeitungen gelesen. Seine Mutter hat ihm gefagt:„ Bacitam, du wirst bald Korporal, mein Goldener." Die Stameraden aus Aftrumänien find ganz anders. Sie sind unwissende, schmußige Schweine, sie wissen nicht, wie der König heißt und was im großen Strieg geschehen ist. Aber ( woher sollen fie das gelernt haben, diese Rumänen? Laszlo hat eine Zeitlang bei Campina geTebt, wo die Betroleumfelder find, er kennt die Petroleumarbeiter. Du lieber Gott, was sind das für Leute! Die meisten waren früher Bauern, wie eben rumänische Bauern find, die in Erdlöchern leben und Stuturuz fressen. Und dann als Arbeiter leben sie wieder in Löchern, in die fein anständiger Arbeiter aus Kolozsvar hineingehen möchte, und einen Lohn nehmen sie, der nicht auf den Schnaps reicht, und davonjagen lassen sie sich wie Hunde, und wenns gar zu schlimm wird, Schlägt einer seine Frau tot. Genau so sind die Rameraden in den Regimentern aus dem Regat. Sollen das dann Soldaten sein, die wissen, was sie zu tun haben? Die Siebenbürger Ungarn sind ganz anders. Schaut euch nur einmal die Arbei ber zu Hause an, was das für Serle sind sind viele sogar in dem Dingsda, dem Gewerkschafts
Nagy Laszlo ist mit seiner Kompagnie in einem beffarabischen Dorse. Anfangs hat er die Bauern gar nicht verstehen können, sie sprechen so ein schlechtes Rumänisch, und Russisch kann er ja nicht. Aber Laszlo ist intelligent. Jept hat er schon manches herausgekriegt. Zum Beispiel, die Bauern sind böse, sie sind geradezu tüdisch böse, weil fie feit soviel Jahren immrer Soldaten ausfüttern müssen, wie sie sagen. Und dann erzählen sie blödsinnige Geschichten von Bauern, die totgeschossen wurden und totgeprügelt. Na ja, es wird schon so sein, daß es sich um Spione handelt, mit denen darf man fein Erbarmen haben, die sind Verbre cher. Aber friedliche Bauern, denen geschieht nichts. Und wenn sie keine Soldaten im Dorfe haben wollen, sollen sie sich halt danach benehmen.
Die Tanja hat schwarze Augen und schwarze Augenbrauen, sie ist auch fest und start, man fpirrt was, wenn man sie angreift. Seit Laszlo mit ihr so gut ist, gefällt es ihm viel besser in Nikolajeita. Der Dienst ist nicht schwer, es ist nichts los in dem Nest. Die Bauern haben die Rumänen nicht gern, das ist wahr, sie sagen, daß sie arm gemacht werden, wo sie ohnedies schon arm waren. Die Bauern sind auch unzufrieden mit dem Kapitan, der jeden durchpvügeln läßt, der ihn bei der Mittagsruhe stört. Die Bauern find verstockt und märrisch, die armen Teufel, aber aufrührerischnein, dazu sind sie viel zu dumm und armselig. Die sind froh, wenn man sie in Ruhe läßt, das hat Laszlo ganz genau gefehen. Er ist jest immer am Abend in der Hütte mit den Bauern und der Tanja. Dort ist es wenigstens warm. Und dann ist er dort der Held, er, Nagy Laszlo aus Kolozsvar , der schon in Brasso und in Bukarest genvesen ist und der manchmal Das sagte Laszlo auch dem Mädel, das bei Zeitungen gelesen hat! Diese armen, dummen seinem Bauern, dem Bauern, bei dem er selber Bauern! Wirklich, nur der Dorfind kann lesen einquartiert ist, im Dienste steht. Das Mädel und schreiben und vielleicht die deutschen Bauern heißt Tanja, sie ist eigentlich eine Russin. Wieso in der Nähe. Warum macht man feine Schule die vielen Russen in Rumänien wohnen? fällt für die Kinder? Der Pope? 2h so! Schweigen. ihm ein. Warum die nicht in Rußland geblieben Was, fomm, Tanja, gehn wir schlafen! sind? Aber sie behaupten, daß sie immer da ge- Am nächsten Tag hat er Dienst in der Sigu
II.
Heiliger Stephan, das kann doch nicht sein. Es war nichts los, sonst müßte er es doch wissen, die Tanja hätte es ihm erzählt. Das muß ein Irrtum sein... ber gute, alte Serl mit dem weißen Haar!
Nagy Laszlo falutkert und fragt:„ Bitte gehorsamst, Herr Kapitan , weshalb soll ich den Stepanow auspeitschen, er hat ja nichts getan?"
Gott , aber was hat er selber jetzt getan? Der Kapitan macht Augen wie ein Wolf. Die Beförderung
Brüllt der Kapitan : Du Sund, das ist ein boljchowifischer Verräter, ein Roter, er muß ge stehen! Schlag' zu, Schweinehund... sonst..!"
Nagy Laszlo hat das Leben lieb. Er hat die Tanja gern. Aber der Alte hat nichts getan. Er könnte der Bruder feines eigenen Vaters sein. Ein Roter... ist das so?
Nagy Laszlo stellt sich hin und sagt:„ Melde gehorsamst, Herr Stapitan, ich kann nicht."
Es gibt andre Soldaten in Nikolajewka, die noch Angst haben.
Der alte Stepanow hat nach der Aus peitschung nicht mehr sehr lange gelebt.
Nagy Laszlo vom Kolozsvarer Infanterie. regiment ist aber nicht erschossen, sondern zu Tode geprügelt worden.
Ein unbedeutender Bauernaufstand in Nikolajewfa in Bessarabien wurde kurz nachher niedergeschlagen.