Geffe 2.

Byrd nach Absturz feines Flugzeugs schwimmend gelandet.

Landung auf dem Wasser. Mit Booten ans Ufer.

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Camstag, 2. Juli 1927.

Inland.

Nicht einmal ein Gerechter in Gemorrha!

beitragen werde. Der Vertrag wird zahlreiche) Bergarbeiter brotlos machen. In eingehender Weise bespricht Genosse Jarolim sodann im eins zelnen die Bestimmungen des Handelsvertrages und ihre Auswirkungen auf den Markt, die aber durch die Zölle aufgewogen werden. Den Courseulles sur Mer, 1. Juli.  ( Havas.)| Präfekt des Arrondissements begab sich zu den Profit werden nur die Großagrarier haben. Ge- Das Flugzeug des amerikanischen   Fliegers Byrd Fliegern und gratulierte ihnen im Namen der Der Pfarrer Reichenberger will kein Ube sein. noffe Jarolim fragt des weiteren, ob, wie unser landete um 2 Uhr 32 Minuten nachts in einer Regierung. Man ging sofort daran, das Flug- Ju der Deutschen Presse" versucht Blatt vor einigen Tagen meldete, noch eine ge- Entfernung von etwa 1800 Metern von Ver- su- zeug zur Küste zu transportieren. der Pfarrer Reichenberger, der sich vor kurzem in heime Abmachung mit Ungarn   geschlossen Mer, ungefähr 300 Meter von der Küste entfernt. Das Marineministerium hat eine Nachricht aus einem Artikel mit der durchaus glaubhaften wurde, nach welcher Ungarn   eine Ermäßigung Die Flieger trachteten, an der Rifte zu landen gegeben, in der es heißt, daß das amerikanische   Empörung des fühlenden Christen gegen das der Umfasst euer zugestanden werden fall. und suchten im dichten Nebe! den günstigsten 2an- Flugzeug von den Fluten ber- Scheinchristentum der tlerifalen Reaktion auf Gegen derartige Geheimabmachungen müssen wir dungsplatz. Da aber ihre Del- und Benzinvor- ich to e m mt ist, so daß nur die Tragflächen des gelehnt hat, einen demütigen Rückzug anzutreten. auf das schärffte protestieren. Durch die von der räte zu Ende gingen, entschlossen sie sich, auf der Flugzeuges aus dem Wasser emporragen. Während Er wirft uns, die wir diesen Artikel als ein Bürgerblodmehrheit auf eine unerträgliche Höhe nächsten geeigneten Stelle zu landen. Nach ihrer der Ebbe aber wird sich das Flugzeug völlig auf Beichen der erwachenden Opposition in den geschraubten Zölle ist die Lebenshaltung der Ar- Landung auf dem Wasser bestiegen die dem Trockenen befinden. Der Kommandant der Reihen der Christlichsozialen besprochen haben, beiterschaft bedeutend verschlechtert worden. Flieger eines ihrer zusammenlegbaren aut Flugmarine von Cherbourg, ein Eskadrill- Kom- vor, daß wir einen Teil des Artikels verschwiegen Daher beantragte Genosse Jarolim die Annahme ich ul boote und erreichten mit Hilfe von zwei mandant, ein Fliegeroffizier, ein Mechaniker und hätten, nämlich jenen, den sonderbarerweise die folgender Resolution: Fischern ohne Unfall das Ufer. Der Ortsvorsteher ein Beamter des Marineamtes in Cherbourg fo-" Deutsche Presse" auch verschwiegen hat. Die Mit Rücksicht darauf, als die Getreide und von Ver- sur- Mer begrüßte als erster die Flieger wie eine Reihe anderer offizieller Persönlichkeiten christliche Textilarbeiterzeitung, auf die uns Rei­und brachte sie in seiner eigenen Wohnung unter. haben sich an Ort und Stelle begeben. Die Flieger chenberger verweist, haben wir aber noch nie zu Die Flieger begaben sich sogleich zur Ruhe. Der baten, man möge ihnen Ruhe gönnen. Gesicht bekommen. wwwww

Zum Schluß gab Redner die Erklärung ab, daß unser Klub gegen den Handelsvertrag stim men wird.

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3um Straßenfonds

Genoffe Neyzl

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Reichenberger hat also geschrieben: " Ich habe den Artikel Priester geschrieben .... nicht als christlichsozialer Parteimann

Ich bin wohl Mitglied der christlichsozialen Partei wie tausend andere Volksgenossen; ich be­fleide aber in der Partei keinerlei Funk­tion, die mir das Recht gäbe, irgendwie als Parteimann zu sprechen. Ich habe auch keineswegs die Absicht, dem Beispiel Udes   folgen d, eine eigene Partei zu gründen; ich habe vielmehr das Vertrauen, daß die chriftlichsozialen Parlamentarier, fotveit ihre Macht reicht, sich mit mindestens demselben Nach­bruck für die berechtigten Forderungen des arbei­tenden Volkes einsetzen wie sozialistische Manda­tare. Ich weiß aber auch, daß die Folgen jahrelan ger politischer und wirtschaftlicher Storruption, deren Träger hier nicht eigens festgestellt werden

Mehlpreise ungefähr 40 Prozent über den Weltmarkpreisen stehen, die Löhne der Arbeiter und Angestellten aber im letzten Jahre zum größ- tige Sochschulinteressen der deutschen   Bevölkerung| Herr Hilgenreiner suchte den Eindruck tenteil überhaupt, zum geringen Teil ganz unwe- zui opfern. Bisher existierten Geometerkurse so- der Rede des Genossen Beutel dadurch zu ver fentlich geftiegen, zum Teil aber sogar gesunken ivohl an der Prager  , als auch an der Brünner wischen, daß er sich selbst zu Wort meldete und in find, daher die Voraussetzungen des Artikel 5, Ab- deutschen Technik. Das soll nun anders werden; iesuitischen Drehs den Nachweis erbringen wollte, sat 3 des Gesetzes vom 22. Juni 1926 Nro. 109 die Sturse sollen nur noch an der Brünner die deutschen Regierungsparteien hätten mit der deutschen Technik absolviert werden, während die Aufhebung des Prager   deutschen Geometerkurses vorliegen, wird die Regierung aufgefordert, die tschechischen Kurse natürlich sowohl in Prag  , als nur das kleinere Uebel gewählt. Sonst Zölle auf Getreide und Mahlpro- auch in Brünn   ihre Fortführung finden. Ein wäre die Vorlage überhaupt nicht eingebracht wor butte vorläufig anf sechs Monate auf deutscher   Kurs, der jahrzehntelang bestanden den und die Geometer hätten durch den Aufschub allen Grenzen aufzuheben. hat, foll fallen. Dies ist nur möglich mit Zustim- der Regelung schweren Schaden erlitten. Aber mung der deutschen Regierungsparteien, vor allem selbst die schönsten Phrasen vermochten die Zu­der deutschen Christlichsozialen. Noch in der vor- hörer nicht über diese mehr als fadenscheinige Be­lebten Sigung des Kulturausschusses hat der Herr gründung hinwegzutäuschen. Hochschulprofessor Hilgenreiner anders ge- Die Vorlage wurde dann angenommen. sprochen. Inzwischen fam aber das Kommando der Regierung und schon sind auch in dieser Frage Im Schlußwort suchte Dr. Brabec die die deutschen Regierungsdeutschen mit Herrn Hil Ausführungen Jarolims abzuschwächen und er- genreiner an der Spize umgefallen. Sie berufen flärte namentlich, von einem Geheimabkommen sich dabei auf den Wunsch der deutschen Geometer entspann sich eine längere Debatte, in die für sogen, nicht heute und morgen zu beseitigen sind". sei ihm nichts bekannt. Die Mehrheit nahm vereinigung, die aus Angst vor der Konfurren; unsere Frattion Der Pfarrer Reichenberger mag die Kunst jodann die Vorlage in erster Lesung an und lehnte des Nachwuchses einen Sturs für genügend hält, verstehen, sich in zwei Hälften zu teilen und die Resolution Jarolim ab. und auf die von ihnen beantragte Resolution, daß eingriff. Er hält ein Straßengesetz für not- anders als Priester, anders als die Regierung bei einer Steigerung der Frequenz in Brünn   auch den Prager   deutschen Kurs wieder wendig; die bisherige Straßenpflege entspricht Chriftlich sozialer urteilen. Wir glauben, eröffnen soll. Darauf ist allerdings nichts nicht mehr. Die Straßenpflege ist auch durch daß der Widerspruch, der doch offensicht zugeben, denn jeder weiß, daß die provisorische nationale Momente beeinträchtigt worden. Wir ich zwischen dem Priester und dem Parteimann Aufhebung gleichbedeutend mit der definitiven ist. haben izrka 58.000 Kilometer Straßen, die in sich aufiut, schließlich den Menschen zwingen referierte Dr. Němec. Das bisher zweijährige Mit ihrer Resolution werden die Regierungsdeut- drei Gruppen vorgerichtet werden sollen zu zirka müßte, sich für eines oder das andere zu entschei 3600 Kilometer. Die vierte Gruppe aber wird den. Das Vertrauen, das Reichenberger in seine Studium wird auf drei Jahre erhöht; nach Abſchen die Bevölkerung nicht täuschen können. nicht hergerichtet, darunter alle Be- Parteigenossen sett, ist doch längst desavoniert legung von zwei Staatsprüfungen haben die Ab­solventen Anspruch auf den Titel Ingenieur. Genosse Beutel brachte dann eine Zuschrift zirks- und Gemeindestraßen. Redner oder müßte es sein, nach all dem, was wir von Durch die Vorlage wird der bisher an der Prager   zur Berlesung, in der das Rettorat der Prager   unterbreitet eine Reihe Anträge unserer Partei Reichenbergers Auffassung des Christentums ge­Deutschen Technit bestandene zweijährige Kurs deutschen Technik die deutschen Senatoren in leßter zu diesem Gesetze.§ 4 bedeutet einen Eingriff in hört haben. Allerdings geht er in seinem Rückzug dann so aufgehoben und eine deutsche Abteilung lediglich Stunde ersucht, die Gefeßwerdung des Gefeßes die Rechte der Sozialversicherungsanstalt. Im an der Brünner Technik errichtet. zu verhindern. Durch den Entwurf werde die Straßenbeirat des§ 7 müssen die Selbstver- weit, die 3 ölle, die ongrua, die Steuer­älteste technische Hochschule auf das schwerste waltungskörper mit 12 Mitgliedern vertreten reform( Was ist's mit den Militär vorlagen?) Der Deutschnationale Sütter bedauert, daß geschädigt und unabsehbare Folgen für alle fein. Unter der Interessenvertretung muß der nicht als Symptome der Reaktion nur ein einziger deutscher Geometerkurs in Brünn   deutschen Hochschulen der Republik   für die Zu- Arbeiterradfahrerverband vertreten gelten zu lassen. Wenn das keine Reaktion ist, vorgesehen ist. Im Motivenbericht wurde direkt funft heraufbeschworen. Alles Ziffernmaterial, sein. Das Gesetz zieht nicht alle heran, die die wenn die mutwillig heraufbeschworene Teuerungs mit falschen Ziffern gearbeitet. Die deutsche das der Motivenbericht über die bisherige Fre- Straßen ruinieren; die Steuersäße sind nicht ge- welle, die Hunderttausenden Arebitern das färg­Oeffentlichkeit wird ſelbst ihr Urteil über diesen quenz dieser Kurse enthält, ist erwiesener recht, da kleine Motore unverhältnismäßig hoch liche Brot noch rarer machte, die Tausende Ar traurigen Erfolg der deutschen   Regierungsparteien maßen unrichtig und tendenziös entſtellt. gesteigert werden. Das Gesetz befriedigt nicht und beiterkinder um ihre Gesundheit bringen wird, fällen. wenn das feine Reaktion ist, Sann ist auch das Genosse Beutel brachte dann den Gegen- it sozialpolitisch eine Gefahr. Christentum des Herrn Reichenberger ein sehr antrag ein, die Geometerkurse an der deutschen dehnbarer Begriff und wir wissen nicht, wo denn technischen Hochschule aufrechtzuerhalten, und fün­sein berühmter Radikalismus die Grenze zwischent digte für den Fall der Ablehnung an, daß wir Christentum und Kapitalismus   zieht. dann gegen das Gesetz stimmen müßten.

Zu der Vorlage über die

Regelung des Geometerstudiums an den technischen Hochschulen

Genosse Beutel

wies in einer stellenweise leidenschaftlich empör­ten Rede darauf hin, daß auch hier wiederum bis­herige Rechte der Deutschen   preisgegeben werden. Noch ist die Drosselung tausender deutscher Volks­schulklassen nicht verschmerzt; noch vor nicht allzu langer Zeit hörten wir die deutschen Regierungs­parteien darüber lamentieren. Heute sind sie aus rein egoistischen Interessen neuerlich bereit, wich­

Die Hinrichtung.

Von A. M. Frey.

Während der Rede des Genossen Beutel kam es mehrfach zu erregten Diskussionen unserer Genossen mit den Vertretern der deutschen Regierungsparteien.

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Mensch kam verlegen und offenbar innerlich sehr beschäftigt ins Zimmer gestolpert. Er vergaß sei­nen Namen zu nennen und begann gleich: Da unten dort- jawohl, ich will schon drücken, denn Mord, o ja, muß schwer bestraft werden. Aber man sagt mir, Sie haben das Urteil gespro­Aber man fagt mir, Sie haben das Urteil gespro­chen, und da möchte ich gerne vorher wissen, was der Verbrecher verbrochen hat."

,, Gemordet," sagte kurz der Alte.

Eine Woche später hatte er die Kleinigkeit immer noch nicht unternommen, aber einen Vor­fchlag zu Papier gebracht, dem er, bei seinem Ansehen, genug Nachdruck verleihen konnte, um ihn schnell und in seinem Sinne entschieden zu" Das weiß ich," beeilte sich der Junge, aber sehen: Er machte geltend, daß das Bolt es sei, wen und wieso? Stimmt es: eine Frau hat einen das gesamte, das die Erefutive habe; das Urteil Kindsmord begangen? Ich stelle mir vor, sie hat sei gesprochen im Namen des Volkes so möge das Kleine ertränkt. Solch entmenschte Mütter - gibt es ja. Obwohl man vielleicht wissen müßte obwohl man sagen könnte" er brach ab.

auch das Volk vollstrecken.

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Man lich seinen Ausführungen ein geneigtes ,, Schlimmer," log der Richter. Etivas trieb Ohr. Man beriet bejahend und beschleunigte die ihn, vorzuspüren, zu prüfen. Um eine Frau mag Verabschiedung der neuen Norm, und alsbaldes fich handeln, aber um feinen schnell gefaßten che jener Monat endete- war der Knopf Entschluß- um eine langsame Prozedur. Ein es sich handeln, aber um keinen schnell gefaßten öffentlich. Giftmord mit weitem Vorbedacht, mit Kalt­blütigkeit und grausamen Sinnes."

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Er war angebracht in Meterhöhe auf einem Marmorblock mitten auf einem Platz. Dort stand auch das Justizgebäude, und ihm gegen­über lag das Haus, in dessen erstem Stock der alte Richter wohnte. Er hatte also war er im Dienst, war er daheimstets den Blid auf den Blod. Er tat ihn, man fann sagen, dauernd. Er hatte Ferngläser hüben und drüben und beobach­tete, soweit Arbeit und Schlaf ihm Zeit ließen, unausgesetzt die Passanten.

Ah! Schensal!" Es war, als wollte der Fremde zur Türe und hinuntereilen.

,, Bleiben Sie noch," sagte der Richter. Eine Frau hat getötet aus ungezügelter Gier. Ihren Gatten. Um einem anderen gehören zu können."

Der Junge trat näher. Aus Liebe?"

Ich habe gesagt, aus Gier, erklärte der Alte scharf. Sie hat ihr Opfer leiden sehen und hat gelacht. Lächelnd hat sie es getröstet über To­desschmerzen, die sie zubereitet hatte."

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ist sie schön?" fragte der Junge leiſe. Der Alte befann sich so, als sei er sehr Zweifel, was er antworten müsse. Aber dann betonte er: Sehr schön. Und jung."

Sie kamen und lasen wie von einem Tisch -die Aufschrift ab. Sie zögerten, manche wie gelähmt; sie fahen einander heintlich an und schlenderten schlichen flohen weiter. Die im Schrift lautete: Wer den Knopf berührt, tdet einen zu Recht im Namen des Volkes von Gesetzes wegen verurteilten Mörder. Das Wort tötet" wurde nach zwei Tagen wieder herausgemeißelt und ersetzt durch das Wort richtet". Nun lag es tiefer als die anderen Wörter; es war, als wolle es unsicher sich verkriechen in den Stein.

Dem alten Richter mißfiel dies. Er wanderte an seinen Fenstern hin und her, den Operngucker in der einen Hand und die andere mit unruhig wirbelnden Fingern.

Da wurde ihm ein Mensch gemeldet. Der

Der Fremde schwieg. Dann wagte er zu wi­dersprechen: Aber vielleicht müßte man doch sa­gen, daß sie aus Liebe nur". Er fuhr nicht fort. ,, Alendert es etwas?" fragte der Richter sehr

laut.

Der Junge schien trotzdem nicht gehört zu haben. Wenn ich bedenke," sprach er vor sich hin, daß um meinetwillen eine Frau solches täte ja, wie sollte ich die Straft haben, ihr das Leben zu nehmen, ihr, die mir, das ihre bringen wollte?"

Es geht nicht um Sie. Es geht um alle."

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Hierauf wird auch diese Vorlage ange­nommen, worauf im verkürzten Verfahren auch gleich die zweite Lesung der drei Gesetzentwürfe vorgenommen wird.

flares Programm seines Sozialismus, der Reichenberger entwickelt dann ein sehr u woh! dem christlichen Sozialismus Vogel­fangs und dem Rathedersozialismus nahesteht, aber Nächste Sitzung morgen Samstag um halb feinerlei praktische Bedeutung haben kann, wenn zwölf Uhr vormittag. Reichenberger es mit ihm vereinbar findet, ein

,, Ginge es gerade da nicht um mich und die Frau? Es geht doch um Menschen unter uns Menschen..."

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Salt, Sie lassen sich verwirren, weil Sie glauben, die Frau sei jung und schön. Aber das ftimmt nicht Sie müssen verzeihen ich glaube stimmt nicht Ihnen Erfundenes vorgesetzt. In Wahrheit war­tet ein Mann auf eine Tötung, der einen anderen mit Vorbedacht getötet hat."

Aus welchen Gründen?" " Ich werde mich hüten, Ihnen Gründe zu nennen, ich habe gesehen, auf was für Abwege fie führen. Es muß genügen, zu wissen, daß jener sich selbst als Mörder bezeichnet, daß er nichts beschö­nigt, daß er unter das Gesetz fällt so glatt einer nur darunter fallen fann."

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leicht hat auch er aus Neigung Aber die Worte schienen abzuprallen. Viel aus einem sehr schönem Haß gehandelt. leicht hat auch er aus Neigung oder aus Haß Wißt Ihr, was Ihr eigentlich hinrichten müß­tet? Die Liebe selbst und all diese Dinge, jawohl, all diese Dinge!"

Im Philosophieren sind Sie schwach," be­lehrte der Richter hochmütig- milde. Im Handeln werden Sie besser sein. Gehen Sie hunter und tun Sie, was Sie schon vorhatten."

,, Nein," schrie der Junge, nein, ich nicht! Und ich will jeden abhalten, den ich abhalten fann. Aber ohnedies wird wohl niemand es tun." Warum eigentlich nicht?" fragte der Richter in die Luft, mit gefalteten Händen. ,, Weil wir uns

Kite

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fürchten," sagte der

Junge stockend. Weil-" Der te winkte ab. Ich möchte mit Ihnen nicht mehr diskutieren. Wir verstehen einander doch nicht recht. Bitte gehen Sie."

Der Junge war schon draußen.

"

Warum eigentlich nicht?" wiederholte der Alleingebliebene. Er spähte hinunter. Da standen fic, lafen und gingen weiter, schen über den Play. Sollte die wichtigste Person beim ganzen Sandel am Ende doch der Scharfrichter in der Versentung sein? Jene Person, die man immer als die nebensächlichste hingestellt hatte? Finsteren Gesichtes begann er zu grübeln.

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Er unterhielt Verbindung mit den Wächtern des Verurteilten. Er lebt, lebt, lebt waren die ununterbrochenen Auskünfte auf seine Anfragen. Denn ihm genügte nicht eigene Beobachtung durch die Gläser. Er verzichtete nur dann auf telepho­nische Kontrolle, wenn er, wie jetzt, sich ans Fen­ster seben und unablässig den Stein belauern konnte.

Der sinkende Abend ließ Passanten spärlicher vorbeistreifen. Als der Verkehr schon so dürftig war, daß der Plaß manchmal minutenlang men­schenleer blieb, nahte eine Gestalt, die ein Arbeiter sein mochtecher noch ein bäuerliches Wesen. Es trug eine Art Korb auf dem Rücken, und man fah, daß ihm heiß und beschwerlich zu Mute war.

Die Gestalt trat an den Stein heran, der schien etwas Neues für sie zu sein. Mit Spannung bemerkte der alte Richter, daß sie niederbeugte auf die Inschrift zu seinem& aunen aber von der verkehrten Seite, bis er begriff: das Wesen dort kann gar nicht lesen: er merkt nicht, daß die Buchstaben vor ihm auf dem Kopf stehen.

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Fast entrüstet fuhr der Richter zurüd. So etwas sollte es noch geben in diesem hochentwi­delten Kulturstaat?- Einzelerscheinung! Aus nahme: Denn wie sollte man sich sonst verständi gen fönnen Himmel! mit dem Volfe, bei­spielsweise in solch brennender Frage wie der da unten!

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Aber er mußte das Gesicht wieder dichter an die Scheiben bringen, denn jener schien etwas unternehmen zu wollen. Er richtete sich hoch von den Buchstaben, mit einer gleichgültigen Bewe­gung, und schnallte den Korb vom Rücken. Und dann sette er ihn mit einem befreien­den Schwung mitten auf den Stein, sich daneben, zog eine Flasche hervor und trank.

Der alte Richter riß das Fenster auf, daß die Scheibe zersprang.

,, Salt!" wollte er schreien, Irrtum! Du, bleib weg vom Knopf!" Da Klingelte schon das Telephon.

kurz, Vollzogen!" meldete die Stimme durch den Er wantte hin. Ein Gefängniswärter sprach Draht.

"