Gamstag, 2. Juli 1927.

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Maffenbergiftung durch Fleisch. 800 pol­Ein gräßliches Autounglüd ereignete sich am I werden, daß die Kommunisten bedingungs- fjedoch vom Gerichte nicht stattgegeben. In seinem nische Soldaten der Garnison Wreschen   sind 29. Juni in Arnedorf( Cstböhmen). Das mit Rale los das Angebot der Unternehmer vom 28. Juni Plädoyer erklärt der Verteidiger, daß von einent Ber an einer schweren Fleischvergiftung ernstlich er- beladene Lastenauto des Herrn Neval aus Neu- laufenden Jahres unterschrieben haben. Zuerst brechen gegen den§ 15 und§ 160 des Mil.-St.-G.-B. frantt. Die Zeitungen vermuten, daß man den Pata, wurde auf der in Reparatur stehenden Straße wurden die Arbeiter aufgeputscht und der Abschluß nicht die Rede sein könne, der von einer Aufreizung Soldaten verdorbenes Fleisch vorgesetzt hat. durch ein entgegenkommendes Auto zunt Ausweichen des Kampfes als ein Begräbnis gebrandmarki, gegen das Militär spricht, well die Armee in dieser Klärung der Steglitzer Schülertragödie. Die Er- gedrängt und kam dabei der Straßenböschung so der Arbeiterschaft wurde eingeredet, daß sie, im Republit doch nur für Verteidigungszwede ins Le mittlungen der Berliner   Kriminalpolizei haben in nahe, daß die Last das Uebergewicht nahm und den Falle sie im Kampfe aushält, viel mehr erreichen ben gerufen wurde und daher im Falle eines Streikes die Primanertragödie insofern eine Klärung ge- Auto befindlicher Knabe war sofort tot. Der laufenden Jahres das Angebot der Unternehmer werden soll, ferner ist doch die Aeußerung nicht zu Sturz über die Böschung herveiführte. Ein auf dem werde, und trotz alledem wurde dann am 28. Juni von Arbeitern gegen diefe überhaupt nicht verwendet bracht, daß der überlebende Oberrealschüler Kranz AutoTenker mußte schwer verletzt in das bedingungslos. durch Herrn Mai unter Soldaten, sondern zu Frauen und zur Jugend gemacht als der eigentliche Anstister der Tat festgestellt wurde. Krankenhaus überführt werden. Ein dritter Insasse schrieben. Während des Zechgelages mit Günther Scheller fonnte sich durch rechtzeitigen Absprung retten und scheint der Plan gereift zu sein, alle aus dem Leben Tam ohne Verletzung davon.

in

worden,

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wenn sie überhaupt gefallen ist. Die Seidenindustriellen erklärten hierauf auf Nichtsdestoweniger wurde der bisher unbescholtene die Anfrage des Gen. Zimmer, daß sie nur einen Angeklagte zu drei Monaten schweren, ver. scheiden zu lassen. Bei Kranz wurde ein Abschied sein Erdbeben in der Krim   war dieses amt stärksten Kampf liquidiert wird. Nach einer separaten Bee fann sich eine gute Vorstellung machen, was Klassen­Erdbeben in der Krim  . Nach Meldungen über Vertrag abschließen, wenn auch in Römerstadt der schärften Kerfers unbedingt verurteilt. Man brief gefunden, in dem er sich selbst als Mörder den Städten an der Südküfte der Halbinsel, wo ratung der Vertreter der Union der Textilarbeiter iusti; heißt, wenn man sich vergegenwärtigt, daß neu und Selbstmörder bezeichnet und in demt es heißt: die Schwankungen 20 Millimeter in der Sekunde wurden die anderen Organisationen befragt, ob lich der Bruder des Exministers Prašek für die unge­Günther wird Hans Stephan erschießen, dann er- erreichten. Ein ebenso starkes Erdbeben in der Krim   fie bereit sind, der Arbeiterschaft in Römerstadt beuerliche Roheit, eine Schwangere in den Bauch schieße ich Günther, seine Schwester und mich." Auch wurde vor 30 Jahren verzeichnet. In einer Reihe die Arbeitsaufnahme zu empfehlen. Trotzdem die getreten zu haben, was eine Totgeburt zur Folge 14 die Waffe scheint von Kranz zu stammen. von Städten sind an den Gebäuden erhebliche Risse Kommunisten das Angebot bedingungslos hatte, dasselbe Strafausmaß bedingt erhielt und Zweihundertsechzig Arbeiter durch ein Mittag- verschiedene Bergstürze erfolgt, so z. B. stürzte der beiterschaft in Römerstadt die Arbeitsaufnahme mal gewiß ist, drei Monate in den Kerker wandern wahrzunehmen. Durch die Erderschütterungen sind unterschrieben hatten, erklärten sie aber, der Ar- bier ein Arbeiter für eine Aeußerung, die nicht ein­mahl vergiftet. An der Straße Innsbrud- a II Mönchsfelsen ins Meer. Das ehemalige faiserliche nicht zu empfehlen, was natürlich als eine In- muß, weil der§ 35 des Gesetzes zum Schutze der Re­sind ungefähr zweihundertsechzig Arbei Livadiapalais in Jalta   hat nicht gelitten. Das frü Konsequenz ärgster Form bezeichnet werden muß. publik eine bedingte Verurteilung nicht gestattet. ter damit beschäftigt, ein Sabel zu legen. Dieser Tage here Khappalais in Bachtschiffarai wurde start be- Suerst geben sie die Unterschrift, daß sie das An­bezogen sie wie gewöhnlich das Mittagessen aus schädigt. gebot der Unternehmer bedingungslos an­ihrer Gemeinschaftstüche; es bestand aus faschiertem Neue Methoden der Wiederbelebung. Ein Wie- nehmen, und dann erklären sie der Arbeiterschaft, Fleisch und Kartoffeln. Nach dem Essen erkrankten ner Arzt, Dr. Eisenmenger, hat einen Apparat ton- dic Arbeitsaufnahme in Römerstadt nicht em fast sämtliche Arbeiter an Erbrechen und istruiert, mit dem es möglich ist, durch elektrische Mas- pfehlen zu wollen. Daraus ist ersichtlich, daß sie Durchfall. Viele von ihnen stürzten bei der Ar- fage vom Magen aus den Blutumlauf in dem Kör- die Kommunisten eigentlich den Kampf bis beit bewußtlos zusammen. Vierundzwanzig per eines vor kurzem Verstorbenen wieder in Gang zur Niederlage führen wollen. Arbeiter, die besonders schwer erkrankt waren, muß zu bringen. Der Apparat soll zu Wiederbelebungsver

Boltswirtschaft. Generalſtreit der franzöſiſchen  Gardinenfischer.

ten in das Spital nach Hall gebracht werden, die suchen bei Verunglückten dienen; der Erfinder hofft, übrigen Organisationen und auch die Union   der Unerhörte Ausbeutung der Fischer durch die

andern befinden sich in häuslicher Pflege. Die Unter­fuchung, ob die Lebensmittel verdorben waren, ist im Gange. Gegen den Menageleiter wurden Demon­strationen beranſtaltet.

daß er auf diesem Wege in schweren Fällen eine wirksame Unterstüßung für die sonst üblichen Metho den, wie künstliche Atmung und Einsprigung von Salzwasser, leisten kann.

Der Kampf in der Seidenindustrie.

Schändliches Berhalten der Kommunisten.

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Sie haben das Angebot Der Unternehmer bedingungslos unterschrieben, hezten jedoch die Arbeiterschaft von Römerstadt höchstwahrscheinlich in eine Niederlage. Nachdem die Verhandlungen, welche durch daß die 3e che die Union   der Textil­das Ministerium für soziale Fürsorge für den arbeiter bezahlen wird. Sie beteiligten 13. Juni 1. J. einberufen waren, gescheitert sich an den Verhandlungen überhaupt nicht mehr, waren, berief dieses neuerlich eine Vertragsver- sondern machten nur untereinander Wiße und handlung für den 23. Juni 1. J. in Brünn   ein. zogen die ganzen Verhandlungen ins Lächerliche. Da die Arbeitervertreter in Prag   das Versprechen Ihre Absicht bestand darin, nur den Beobachter abgegeben hatten, bei ernstlichen Verhandlungen und in den Versammlungen den wilden Mann ihre Forderungen zu ermäßigen, wurde von seiten zu spielen. Nach zehnſtündigen Verhandlungen der Vertreter der Arbeiter dieses Versprechen ein- wurde von den übrigen Arbeitervertretern mit gelöſt und ein ermäßigter Vorschlag überreicht. Die Ausnahme der Kommuniſten erklärt, das Er­Unternehmer lehnten jedoch den ermäßigten Vorgebnis der Arbeiterschaft vorzulegen und zur An­schlag ab. Die Verhandlungen hätten deshalb nahme an empfehlen. Das materielle Ergebnis scheitern müssen, wenn nicht ein neuer Vorschlag ist gewiß febr mager, aber trotz alledem ist der von Seite der Arbeiterschaft überreicht worden moralische Erfolg nicht zu verkennen. Die beiden wäre. Aus diesem Grunde wurde versucht, seitens Arbeitgeberverbände, tschechischer und deutscher der Vertreter der Arbeiterschaft einen gemein- Zunge, hatten, wie bereits berichtet wurde, schon samen Vorschlag aller Arbeiterorganisationen zu vor Monaten beschlossen, die Lohnhöhe vom Jahre überreichen. Alle übrigen Organisationen erklär 1925 zu stabilisieren und feine Lohnerhöhung zu ten sich für einen neuen Vorschlag, nur die Kom- gewähren. Durch den Kampf der Seidenarbeiter muniſten lehnten es ab, ein neuen Vorschlag zu wurde dieser Wille der Arbeitgeberverbände durch brochen und trotz ihrer Beschlüsse wurden 3uge­ständnisse erzielt.

machen.

erfolgt nicht;

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Auf Grund dieser Situation sahen sich dic Textilarbeiter veranlaßt, einen Vertrag nicht zu fertigen, sondern abzuwarten, was der Kampf in Römerstadt für ein Ergebnis zeitigen wird. Be merkt muß werden, daß bei der Firma Flemmich sich bereits am Dienstag, den 28. Juni 1. J., an nähernd 20 Streifbrecher eingefunden hatten. Die Verhandlungen wurden abgebrochen und die Un­ternehmer erklärten, daß sie die zugestandene Lohnzulage solange nicht auszahlen werden, bis der Kampf in Römerstadt liquidiert ist; daß sie jedoch das Zugeständnis aufrecht erhalten und von einer neuerlichen Aussperrung Abstand neh­men, wurde ebenfalls betont. Wenn nun die Ar­beiterschaft die Lohnerhöhung in allen übrigen Betrieben der Seidenindustrie nicht ausgezahlt er hält, so ist dies nur auf das Schuldkonto der kommunisten zu buchen.

Es wird nun natürlich von Seite der Kom munisten verlangt werden, daß auch alle übrigen Seidenarbeiter neuerlich die Arbeit einzustellen haben. Inwieweit dem die Arbeiterschaft Folge leisten wird, fann acaenwärtig noch nicht beurteilt werden. Wenn die Union der Textilarbeiter sich entschlossen hatte, das Angebot der Arbeitgeber der Arbeiterschaft zur Annahme zu empfehlen, so waren hiefür nicht finanzielle, sondern andere wichtige Gründe maßgebend. Falls die Unterneh mer die Aussperrung aufgehoben hätten, was noch im Laufe dieser Woche zu erwarten war, bestand die Gefahr, daß in einzelnen Betrieben, ohne Wei­fung der Organisation, ein Teil der Arbeiterschaft die Arbeit aufgenommen hätte und, falls dies ein getreten wäre, hätten die Unternehmer keine Zu­geständnisse mehr gemacht, sondern sie hätten die Niederlage der Seidenarbeiter möglichst ausge­beutet und ein großer Teil der Vertrauensleute wäre auf der Strede geblieben. Dies bestimmte die Union der Textilarbeiter, das materiell zwar ge­ringe Angebot der Arbeiterschaft zu empfehlen, um cine Generalniederlage vermeiden zu können. Die Kommunisten inszenieren natürlich jetzt eine un­geheuere Seße gegen die übrigen Organisationen, aber hauptsächlich richtet sich diese Beze gegen den Gen. Zimmer, welcher den Kampf der Seiden­arbeiter führte.

mi Gerichtssaal  .

Gibt es eine tschechische Klaffen­juftis?

franzöfifchen Sardinenfabrikanten.

Aus Paris   wird uns geschrieben:

Am dritten Juni gaben die Sardinenfabri fanten Frankreichs   den Sardinenfischern in der Bretagne   bekannt, daß sie in Zukunft nur noch 300 Franten 52 Wart für hundert Kilogramm Sardinen an die Fischer be zahlen würden. Die Fischer hielten darauf in allen Rüstenorten Versammlungen ab und protestierten heftig gegen diese wahrhaft ungeheuerliche Preis­drückerei der Unternehmer, die tatsächlich den Zusammenbruch der Fischerei und das Ber­hungern der betroffenen Bevölkerung herbei­führen würde. Darauf trat die gesamte Fischerei­Bevölkerung in den Generalstreit.

Sierbei ist zu bedenken, daß der Fang der Sardine wahrlich feine Kleinigkeit bedeutet. Die Sardine( auch Pilchard genannt) findet sich häufiger im Süden Englands und längs der französischen   und portugiesischen Küste. Die größere Menge der Fische muß vont Grund des Meeres heraufgeholt werden, da die Sardine dort eher Nahrung findet. Es handelt sich also darum, auf das genaueſte die Gegend zu erforschen, in welcher sich gerade ein Heereszug aufhält, ihm den Weg abzuschneiden, ohne ihn zu verscheuchen. lichkeit und Einsicht des Fischers ab. Er muß zu lichkeit und Einsich des Fiſchers ab. Er muß zu den verschiedensten Mitteln seine Zuflucht neh men, um sich einer reicheren Beute zu versichern.

Wie wichtig der Sardinenhandel für Frank­ reich   ist, mag daraus erhellen, daß Frankreich  etwa 200 bis 300 Millionen Sardinen im Jahre ausführt, die in Del gekocht und in Blechbüchsen verpackt zum Versand gebracht werden.

Die Angelegenheit hat schon zu erregten Debatten im französischen   Parlament geführt. Der Generalstreik dauert an. Die Fischer haben als Nahrung nur noch gekochte Fische. Die wenigen Geldmittel sind ihnen zumeist ausgegan­gen. Der Verdienst dieser Menschen ist ja auch

Angesichts dieser Tatsachen entschloß sich die Jetzt bieten die Fabrikanten nur 300 Fran­Union der Textilarbeiter den Organisationen einen Die Lohnerhöhung beträgt für Seidenweber fen( etwa 52 Mark) für 100 Kilogramm. Um die ermäßigten Vorschlag zu unterbreiten, welchem 12 bis 30 Heller pro Stunde. Das Verhandlungs­Erregung der Fischer über dieses schandbare An­sich alle übrigen Organisationen mit Aus- ergebnis wurde der Arbeiterschaft in allen Be­gebot zu verstehen, muß man wissen, daß im nahme der Kommunisten anschlossen. Aus dem trieben vorgelegt und von seiten der übrigen Dr­vorigen Jahre einschließlich der letzten Frühlings­Verhalten der Kommunisten war zu ganisationen, mit Ausnahme der Kommunisten, monate dieses Jahres 1100 bis 1200 Franken erschen, daß sie auf die Zerschlagung der zur Annahme empfohlen. In allen Betrieben, für 100 ilogramm bezahlt wurden, und Verhandlungen hinsteuerten. Die Unter- auch in kommunistischen, wurde das Angebot der daß daher dieses neue Angebot eine Preis­nehmer lehnten nach mehrstündigen Verhandlun- Unternehmer angenommen, mit Ausnahme der drüderei unerhörter Art darstellt. gen auch das zweite Angebot ab und erst in der beiden Betriebe in Römerstadt, der Firmen Schiel Eine Kommission der Fischer ist bei dem Arbeits. Nacht gaben sie ihren endgültigen, unabänder- und Flemmich. Bloß in Römerstadt hatten die Die Unternehmer dürften, falls es dennoch minister Tardieu in Paris   vorstellig geworden, lichen, letzten Vorschlag bekannt, welcher lautete: Kommunisten Samstag für 9 Uhr vormittags eine Die bestehenden Löhne werden um 5 Pro- Versammlung einberufen, in welcher fie in der zum Abschluß kommt, die Nachzahlung der zuge- der auch seine Hilfe versprach. Die Fischer er. zent erhöht, eine Durchrechnung der Akkordsäge unflätigsten Weise gegen das Verhandlungsergeb- standenen Zulagen vornehmen; wenn die Arbeiter- lärten sich sogar bereit, mit einem Preis von nis und gegen die Vertreter der Union loszogen. fchaft aber nicht gleich diese Zulagen ausgezahlt 600 Franken bei 100 Kilogramm einverstanden Eine Abstimmung in der kommunistischen   erhält, so muß sie sich bei den Kommunisten be- zu sein, aber in den Verhandlungen wollten die die Erhöhung wird auf dem bestehenden Al- Versammlung erfolgte über die Annahme oder danken, denn die Union der Textilarbeiter trägt Fabrikanten als äußerstes nur 400 Franken per 100 Silogramm gewähren. Die Fischer haben den lordlohn trotz bestehender Ueberverdienste gewährt. Ablehnung nicht, sondern die Arbeiterschaft hieran keine Schuld. Beweis angetreten, daß sie bei 600 Franken Für Mähr.- Trüban wird die erste Ortsklasse wurde in die zu gleicher Zeit tagende Versamm­taum auf ihre Selbstkosten kommen. Trotzdem eingeführt, so daß die Lohnerhöhung 10 Prozent lung der Union der Textilarbeiter in den Theater­bleiben die Fabrikanten hartnädig bei ihrem beträgt. faal dirigiert. Die Versammlungsteilnehmer der unmöglichen Verlangen. Für Schichtarbeit wird eine Zulage von 2 kommunistischen Versammlung zogen geschlossen Prozent oder 50 Hellern pro Schicht zugestanden. in den Theatersaal, welcher durch den ungeheueren Ueberstunden werden im gesetzlichen Aus- Andrang derart überfüllt wurde, daß kein Plätz­maße von der Arbeiterschaft geleistet. chen frei war. Bei diesem Ansturm wurden Prag  , 1. Juli. Der Heizer Franz Slanar, Die Lohnerhöhung gilt nicht für Bandwebe- Fensterscheiben eingeschlagen und es setzte sofort der auf der Grube Schoeller" in Kladno   beschäftigt reien, wohl aber für die Fa. Halwachs in Stadt- ein ungeheuerer Lärm ein. Trotz mehrmaliger Er- ist, hatte am 13. März b. J. in einer Versammlung, mahnungen war es unmöglich, die Versammlung die von den kommunistischen   Frauen in Kladno   ein- äußerst gering. Sie verdienten z. B. im vorigen ist, ant 13. d. weiterzuführen, nachdem unter dem fortgesetzten, berufen worden war, als Vertreter der kommuni- Jahre bei dem vielfach höheren Satz vom wütenden Toben sich niemand mehr verständlich stischen Jugend über den Wahlrechtsraub und die 1. Jänner bis zum 1. Juni burch­machen konnte. Daher wurde die Versammlung Soldherabseßung der Soldaten gesprochen. In seinem schnittlich nur 1000 Franken pro geschlossen und vereinbart, eine Mitgliederver Referate soll er angeblich eine Aeußerung getan haben, Mann, und vom 1. Juni bis 1. Novem Mittlerweile hat auch die Firma Harpla in fammlung der Union   für Sonntag, den 26. Juni die gegen das Schutzgesetz verstößt. Der Regierungs- ber etwa 2000 bis 3000 Franten pro Pilnikau   die fünfprozentige Lohnerhöhung zuge- laufenden Jahres, einzuberufen. Doch lehnte auch vertreter JUDr. Jaroslav Ženišet, Stonzipient Mann. Bei dem damaligen sehr niedrigen standen. Der Urlaub gilt für das Jahr 1927 in die Versammlung der Union  , beeinflußt durch die in Kladno  , sagte als Zeuge in der heutigen Verhand Stande des Franken genügt dieser Reinverdienst folge des Streites, respektive der Aussperrung als kommunistischen radikalen Reden, mit übergroßer lung vor dem Senate des OLGR. Hloušek aus, daß( also im ganzen Jahr nur etwa 600 bis 700 tonsumiert, das Urlaubsgeld wird jedoch in Mehrheit das Angebot der Unternehmer ab. Durch er den inkriminierten Satz mitgeschrieben hätte, wähMart) natürlich nicht zur eigenen Erhaltung, ge bollem Ausmaße ausgezahlt. Mag- diese Ablehnung entstand eine schwierige Situa- rend der Ageklagte entschieden darauf beharrie, nicht schweige denn zur Erhaltung eine Familie. Nur regelungen finden niat statt und die tion. Es stellte sich heraus, daß alle Arbeiter der diese Redewendung gebraucht zu haben. dadurch, daß ihre Frauen und Töchter in den Betriebsausschüsse werden nach Arbeitsaufnahme Betriebe das Angebot der Unternehmer angenom- Ein zweiter Zeuge, ebenfalls von der politischen Sardinenfabriken arbeiten, können sie einiger­in ihre vollen Rechte eingesetzt. Dieser Vorschlag men hatten, und daß hievon nur Römerstadt Behörde, der in dieser Versammlung von zirka 300 maßen, aber auch nur färglich, ihr Leben fristen. wurde von allen Organisationen, mit Ausnahme eine Ausnahme machte. Auf telephonischen Personen auch zugegen war, bestätigte die Wiedergabe Die Löhne dieser Arbeiterinnen beliefen sich bis der Kommunisten, unterschrieben. Die Union   der Anruf in Wien  , wurde von seiten der Industriel- der inkriminierten Aeußerung im Sinne der ersten zum Streit auf klägliche 150 bis 300 Franken, Textilarbeiter leistete die Unterschrift vorbehaltlich len erklärt, daß, trotzdem Römerstadt streikt, der Zeugenaussage, fügte jedoch hinzu, daß die Aeußerung also etwa auf 26 bis 52 Mark pro Monat. Die der Zustimmung der Arbeiterschaft. Die Arbeit Vertrag abgeschlossen werden könne, wenn die ohne merklichen Eindruck auf die Zuhörer geblie- gesamte Fischerei in der Bretagne   ist also im follte am 28. Juni 1. J. aufgenommen werden. übrige Arbeiterschaft die Arbeit aufnehme. Aus ben sei. wahren Sinne des Wortes ein Hungergewerbe, Aus der Haltung der Kommunisten diesem Grunde wurde schließlich die telegraphische Verteidiger: Dr. Franz Polat: Da und die französische Regierung hat immbedingt die während den Vertragsverhandlungen war zu er- Weifung erteilt, Dienstag, den 28. Juni 1. J., in Sie die Rede nicht stenographierten, konnten Sie doch moralische Pflicht, diesem schmachvollen Zustand sehen, daß sie auf eine 3erschlagung der allen jenen Betrieben die Arbeit aufzunehmen, mit gewöhnlicher Schrift unmöglich mitkommen! und dieser rücksichtslosen Ausbeutung der Bevöl­Verhandlungen hinstenern und unter allen welche das Angebot akzeptiert hatten. Zeuge: Ich habe die Aeußerung richtig zu ferung sofort ein Ende zu bereiten. Es ist auch Umständen den Kampf, nachdem er sie fast nichts Papier gebracht! eine Angelegenheit, die afle Gewerkschaf tostet, weiterzuführen. Sie wollten ihre Prophe­Der Verteidiger stellt den Antrag auf Einverten und besonders auch das internatio­zeiung wahr machen, daß sie in der Seiden­nahme zweier Zeugen, die die Aussage des Angeklagnale Arbeitsamt in Genf   mobil machen industrie wohl anzünden werden, und ten vollinbaltlich bestätigen werden, dem Antrage wird muß.

Liebau.

Für den Betrieb Harpfe in Bilnikan soll im Nachhinein über eine Lohnerhöhung verhandelt

werden.

Die Verhandlungen am 28. Juni 1. J., an welchen sämtliche Seidenindustriellen teilnahmen, führten jedoch zu keinem anderen, als dem bereits erzielten Ergebnis und es muß hier festgestellt