Freiübung der Turnerinnen( DTJ.).

von den Wiener tschechischen Genossen rief laut in seiner Muttersprache ,, Es lebe das rote Prag -macht es so wie wir

in Wien !"

Es folgte dann gewissermaßen ein Ausschnitt aus der gewaltigen, dreimal auf dem Stadion gespielten Fest szene Durch Arbeit zur Freiheit!" Markant und gewaltig wirkten hier die hämmertragenden Schmiede, die in gleichem Rhythmus und mit fräftigem Stoß die Hämmer nach oben streckten, wenn sie grüßten und dankten. Ihre Charakteristik behielten auch die Gruppe der Lohnfklaven aus dem Festspiel mit ihren blauen Aubeitsblufen. Den Abschluß dieser farbenprächtigen Gruppe bildeten die zehn großen breiten Bänder, die in den verschiedenen Sprachen, schwarz auf rot, die Parole trugen: Arbeit und Wahrheit".

Eine gewaltige Heerschau boten dann die tschechischen Turngenossen, die nach Streifen formiert, gewiß 10.000 an der Zahl, alle in der gleichen Tracht und in Sechserreihen auf­marschierten. Jeder Gruppe wurden prächtige Fahnen vorangetragen, durchaus rote Fahnen, unsere Fahnen, was wir hier freudig fest­stellen. Insgesamt dürften in diesem Zuge der tschechischen Arbeiterturngenossen wohl an die 200 Fahnen getragen worden sein. Am stärksten ver­treten war die Kreise Preßburg , Slowakei , Při bram, allen voran strau, Pardubik, Jung­ bunzlau , Königgräs, Brüg, Pilsen und Brünn . Zum Schluß marschierten die Gastgeber, der Gau Brag, in einer gewaltigen Solonne mit 50 Fahnen, Männer, Frauen, junge Burschen und Fahnen, Männer, Frauen, junge Burschen und Mädchen. Mit dem Aufmarsch des Gaues Prag schloß der bunte Teil des Festzuges, an den sich aber noch ein vieltausendköpfiger zug von Ar­beitern und Arbeiterinnen angliederte, die mit­demonstrierten und deren Defile allein eine halbe

Stunde währte.

Jusgesamt dauerte der Vorbeimarsch gegen zweieinviertel Stunden. Nach unserer Schäßung marschierten im Zug 50-60.000 Per­sonen.

Die Ordnung im Zuge war musterhaft, sein Rhythmus hätte aber wohl noch kraftvoller sein wenn für mehr mitmarschierende und häufiger spielende Musikkapellen gesorgt worden wäre. Infolge der sengenden Hive und der starken Massierung fam es zu einigen Unfällen, die leider bei solchen Anlässen nicht zu vermeiden sind und die gestern, so weit wir informiert sind, durchaus leichter Art waren. Die Sanitäts- und die Ar­beiterfamariter, die überall verteilt waren, waren jedesmal sofort hilfsbereit zur Stelle.

2.

Bei der Kavallerie der Fremdenlegion in Afrita!

Von Emil Hlavka- Prag.

Eine schöne und neue Komponente brachte]

Auf dem Altstädter Ring. ein Aeroplan in das Fest. Der Silberglanz, der

Der Redner der Nationalsozialisten bei ihrer von der sonnenblendenden Gondel des Luftfahr­Susfeier schließt mit Magister Husens oft verzeuges ausging und wirksam aus dem Blau des drehtem Wahlspruch:" Die Wahrheit Himmels tauchte, die roten Fahnentücher, die gel­siegt!" Und sie siegt wirklich. ben, orangenen, hellila getönten Sommerkleider der Frauen auf dem Stadion waren ein unge­mein entzückendes Bild.

Denn schon wird der Platz für die zweite Husfeier, durgebracht als Demonstration vor. den Teilnehmern der zweiten Arbeiter- Olympiade! Schon nähern sich unter tosenden 3dar" und Freiheil"-Rufen zuerst die Wiener Roten Falten, Wiener Radfahrer, Tschechen und Deutsche , Slowaken; dann folgen die ameri­fanischen DTJ. Leute in ihren fleidsamen Trap­perhüten, eine DTJ.- Kapelle, die nun genug be­fannten, braven, belgischen Bockspringer folgen, Frankreich , Finnland , Lettland , dann der deut­ sche Turn- und Sportverband( ich saß zufällig neben einem alten deutschen Sozialdemokraten, der mit unter die Gründer dieses Verbandes zählte. Es war Genosse Ropisch, er nannte ein paar Zahlen: Der Verband hatte mit 4000 Mit gliedern begonnen, war 1914 auf 400.000 mit glieder gestiegen, um nach dem Tode von 36.000 Seriegsteilnehmern auf 44.000 nach dem Kriege herabzusinken. Jetzt hat er wieder weitsaus mehr als Vorkriegsstärke. Die Mitglieder der Leipziger Bundesschule trugen grüne Hosen, alle waren fast nadt, vorbildlich gekleidet, Deutsch österreicher folgten, ungefähr 600, Schweizer, trainer, Sila" aus Teschen , Rumänen, dann unsere Aussiger und dann folgten, in endlosem Zuge die Zöglinge: Mädchen, Jungen, die Tur nerinnen und Turner der Tschechoslowakei , zum Schluß der Gastgeber Prag . Man kann vor roten Fahnen und roten Fahnen nichts sehen: vor Rufen: Es lebe das rote Prag , die Sozialdemo­fratie, die Tschechoslowakei , nichts hören. Schließ lich ist der Festzug beendet und die Husfeier, die sozialistische Husfeier, kann nach dieser wirkungs­vollen Demonstration beginnen. Den ehernen Meister Johannes Hus auf dem Denkmal um wehen soviele revolutionäre Fahnen, daß das Standbild auflodern müßte, fönnte es dies, vor soviel revolutionärer Aura! In der Tat fallen die Reden auch alle start revolutionär aus, fast gar nicht gedrückt vom Taft, der einer solchen Beranstaltung von Natur aus auferlegt ist. Als erster Redner fungiert der Vorstand des DTJC., Genosse Summel hans. Er sagt, anknüpfenb an das Wort von der sieghaften Wahrheit, daß auch wir( DTJC.) die Wahrheit wollen, daß es unsere Arbeit, unsere Bewegung und die Arbei­ter- Olympiade beweise, daß wir schwören, das Gebot der Wahrheit in unserem Sinne zu erfül­len. Er schloß unter Hinweis auf die Mitarbeit dem Gedenken, daß wir die Nationen, die in unseres Aussiger Turn- und Sportverbandes mit diesem Staate wohnen, einander zu nähern suchen, ohne etwas dafür zu fordern." Es sprach nun Baga im Namen der Stadt, anscheinend mit verschlagenem Atem. Als Dritter sprach Genosse Tomaš et; seine Rede hatte den markigsten Inhalt, machte stärksten hatte den markigsten Inhalt, machte stärksten Eindrud.

Dienstag Nachmittag im Stadion. Diesmal war die Sonne schon unbarmher­siger, schon heißer. Gleich bei der ersten Uebung forderte sie geradezu eine beängstigende enge Opfer, was die kleinen tapferen " Ringtänzerinnen" nicht hinderte, ihren tadellosen Auf- und Abmarsch und ihre von typisch flawischer Rhythmik getragenen Darbietungen unter lautem Beifall zu vollführen. Wieder waren die Tribünen so voll besetzt, daß kein Stecknadel­fopf auf ihnen zu Boden hätte fallen können. Präsident Masaryk war wieder da und blieb bis zu Beginn der Festszene am Festplay.

aus alten Säcken( zusammengenäht und mit halb­verfaultem Stroh gestopften Strohsäden") ruh ten wir des abends ermüdet von den Anstrengun gen des Tages und gedachten hier wohl auch mit Wehmut der Heimat, die wir verlassen, da sie uns nichts bieten konnte und in der wir doch noch wenigstens das Eine--Menschen gewesen

waren!

Wennerstag, 7. 1977.

Lanzenübungen der Jungturner( DTJ.)

Die Aufmerksamkeit des Publikums, das sich teils durch gelaufte Papiersonnenschirme, teils durch Taschentücherwischen vor der Sonne und ihrer Wirkung zu bewahren suchte, wurde wieder auf die Vorführungen gelenkt, diesmal Pfadfin der, deren Disziplin glänzend war. Rhythmisierte Signalzeichen roter Fahnen, Aufstellen der Zelte in wenigen Minuten, eine Art Sturmangriff, alles das interessierte sehr. Auch die nächsten llebungen entbehrten nicht des nun schon sehr oft erwähnten optischen Reizes, da nun verschiedene Permutationen vorgenommen worden Frauen, Männer, Jugendliche verschlangen ihre llebungen zu einer Art abwechselnden Rhythmus­fes, der aufs Auge so ähnlich wirkte, wie aufs Ohr eine musikalische Variation. Wieder folgte donnernder Applaus den Darbietungen der Bel- mentieren, daß die kleine Minderheit von deut­gier, die wie das erste Mal Bock, Sprungkasten schen Arbeitern und Angestellten Prags an der bearbeiteten, sehr zur Anregung der Lachmuskeln Arbeiter- Olympiade freudigen Anteil nimmt und der Leute, denn ihre Ausführung war fast zu daß sie sich brüderlich verbunden fühlt mit der exalt, fast maschinell genau. Von den Tschechen großen proletarischen Internationale. Genosse traten diesmal die Brünner, Přibramer, Jaksch hob dann die große Bedeutung her­Prostějover, Jungbunzlauer und die Königgrätzer vor, welche ein internationales Arbei auf und führten Simultanübungen auf. Neue terfest gerade in dieser Stadt und in Motive brachten die männlichen Zöglinge mit diesem Nationalitäten staate bea ihren wunderbar gleichmäßig abgebrannten Kör- fit. Es wäre ein arger Trugschluß, etwa aus pern, die mit furzen Lanzen turnten. Diese Lan- der Tatsache, daß einige bürgerliche Minister den zen schlugen Schatten, die noch bei keiner der Vorführungen im Stadion beiwohnten, schließen früheren Uebungen gesehen werden konnten. Es zu wollen, daß hierzulande die schönste Stlassen­war eine Bereicherung des optischen Programm harmonie herrsche. Auch in diesem Staate befin teiles. Es war daher nur zu natürlich, daß die det sich die Reaktion im rücksichtslosesten Angriff fer Teil des Programmes einen großen Beifall gegen die Arbeiterschaft und so gewinnt die Olym erntete. Das Publikum hielt tapfer aus und selbst piade auch eine große tämpferische Bedeu die Festszene, die das dritte Mal gespielt wurde, ung, weil sie zeigt, daß die Arbeiterschaft der hatte ein zahlreiches und interessiertes Publikum. Tschechoslowakei bisher von ihren Feinden nicht -rbunterzukriegen war und auch in Zukunft nicht unterzukriegen sein wird. Nach einer Würdigung der fulturellen Bedeutung der Olympiade schloß der Redner seine Ansprache mit einem Frei der am Dienstag Abend zu Ehren der auswär- Heil!" auf die Luzerner Sportinter­tigen Olympiadegäste im Prager deutschen Thea- nationale und die internationale Verbrüde= tergarten stattfand, brachte den veranstaltenden rung des Proletariats. Als erster Gastredner Organisationen einen vollen Erfolg. Schon in den sprach sodann der Vorsitzende des reichsdeutschen Nachmittagsstunden kamen kleinere Gruppen von Arbeiter- Turn- und Sportbundes Genosse Gel­Desterreichern, Reichsdeutschen und ſudetendeut- lert- Leipzig , der für die an die deutschen schen Turnern angerückt, in den Abendstunden Turngenossen ergangene Einladung herzlich dantte wurde der Zustrom so stark, daß sich der geräumige und betonte, daß die Arbeiterschaft sich über die Garten bald als zu klein erwies. Hunderte von Nations- und Staatsgrenzen hinweg zu gemein­ung gefreut hatten, mußten wieder weggehen, Gastgeb, Sekretär der Askö, überbrachte die Gästen, die sich schon tagelang auf diese Veranstal- famer Arbeit die Hand reichen müsse. Genosse weitere hunderte nahmen froß ihrer begreiflichen Grüße des Roten Wien. Genosse Ermüdung mit Stehplätzen vorlieb und harrten Müller vom Aussiger Verband fand kernige tapfer bis zum Schlusse aus. Unter den Gästen Worte für die klassentämpferischen Ziele der pro­befanden sich auch zahlreiche Mitglieder der son- letarischen Turn- und Sportbewegung. Der fol­ſtigen Auslanddelegation und zahlreiche tschechische gende Redner, Genoffe Dr. Soukup überbrachte vertrat Genosse Dr. Soukup, der Vorsitzende Partei und dankte allen auswärtigen Teilnehmern Turngenossen. Die tschechische Sozialdemokratie die Grüße der tschechischen sozialdemokratischen der D. T. J. Genosse Hume thans sowie Ver- der Olympiade, daß sie mitgeholfen haben, der bandssekretär Genoffe Sillaba waren ebenfalls Arbeiter- Olympiade einen so schönen inter­für kurze Zeit unsere Gäste. Auch unser Partei- nationalen Charakter zu verleihen. vorsitzender Genosse Dr. Czech sowie mehrere Dann sprach noch der junge Genosse Kalnin Abgeordnete waren erschienen. Freudig begrüßt für den lettischen Arbeiter- Turn- und Schutzbund, wurden die singend anmarschierenden Wiener der die Versicherung abgab, daß die Arbeiterschaft Roten Falten und eine stattliche Zahl reichs dieses kleinen Landes im Kampfe gegen die Real­deutscher Kinderfreunde. Genoffe Jaffch tion ihren Mann stellen wird. Mit dem Beifall­eröffnete den Freundschaftsabend mit einer Be- ſturm der dem letzten Redner folgte, vermischten grüßungsansprache, in der er im Namen der deut sich die Klänge der Internationale. Dann schen sozialdemokratischen Organisationen Prags wickelte sich das weitere Programm des Freund­und des Parteivorstandes die Gäste willkommen schaftsabendes in bunter Reihenfolge ab. Die hieß. Es war uns so führte er aus ein Roten Falken und Kinderfreunde gaben schöne Herzensbedürfnis, Euch Turngenossen und Turn Kampflieder zum besten, einige Turngenossen von genofsinnen des Auslandes und des Inlandes für der Beipziger Bundesschule brachten einige Stunden einzuladen, um damit zu dofu wunderbare gymnastische Uebungen, Hambur

Unser Freundschaftsabend

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Meine Arbeit bestand in der ersten Woche im| mit mir zu gehen beschlossen. Ich, der ich nicht Aufladen der Dachziegel auf die Lastenautos. Als fontraktlich gebunden war, fonnte jederzeit auf nach einer Woche meine Hände wund gerieben hören, während meine Arbeitskameraden aus dem waren und bluteten, wurde ich zur leichteren" gegenteiligen Grund dazu nicht in der Lage waren Arbeit und Erholung" in das Werk beordert zur und deshalb entfliehen mußten! Am Morgen Bedienung einer Maschine. Diese Maschine preßte holte ich mir meine Papiere im Büro. Ohne Ge Mein nächster Besuch galt dem städtischen in einem endlosen Band die Lehmmasse aus einer päd, Proviant oder gar Geld, zerrissen und zer­viereckigen Deffnung, und dieses Band mußte ich fetzt, wie verwahrlost, machte ich mich nun auf Arbeitsamt. Wieder wurde ich einem langen Ver­Unsere Arbeit begann um 6.45 morgens, mit stets bei einer gewissen Länge abschneiden, diesen den Weg. Weit hinter dem Ziegelwerk warteten hör unterzogen, mußte einige Formulare aus einviertelstündiger Frühstücspause um 8 Uhr und abgeschnittenen Suchen", der 18 Kilogramm wog, bereits meine beiden Begleiter, die schon zeitlich füllen, erhielt aber hierauf zu meiner großen endete sodann um 12 Uhr. Um 1 Uhr rief uns etwa zwölf Schritte weit im Laufschritt tragen, am Morgen das Werk heimlich und unter Zurüc Freude auch sofort eine Arbeit zugewiesen, und die Dampfpfeife wieder zur Arbeitsstätte, die wir dort niederlegen, dann wieder zu der ununterlassung ihrer Papiere verlassen hatten. Erst gingen zwar im Ziegelwerk( Tuillerie) in Harskirchen, dann um 6 Uhr abends verließen. Doch gewöhn brochen weiter arbeitenden Maschine zurücklaufen wir ein Stück des Weges gemeinsam, dann trennte einige Bahnstationen von Straßburg entfernt. lich mußten wir bis 7 Uhr abends arbeiten und und meine Tätigkeit begann von neuem. Ich be- sich einer meiner Begleiter von uns und setzte Mit der erhaltenen Arbeitskarte fuhr ich auch so sogar Sonntags, und zwar von 3 Uhr morgens rechnete, daß ich etwa 50 Kilometer täglich mit seinen Weg allein fort, während ich und mein fort dorthin. Von dem Augenblick, da ich eintraf, bis mittags, wollten wir an diesem Tage auch einer steten Belastung von 18 Kilogramm zurück- Freund Vohralik zusammen blieben. lernte ich die Leiden und Qualen der fremden essen! Als Lohn erhielten wir täglich legte. Hiebei stand fast den ganzen Tag der Pa- Wir mochten zwei Stunden gegangen fein, Arbeiter" in Frankreich kennen. 18 Franken, das heißt 1.80 Franken pro Stunde, tron" der Chef- bei uns, dem auch die als plößlich vor uns ein Gendarm zu Rad auf­Tschechoslowaken kennt die breite Bevöl- bei täglicher zehnstündiger Arbeitszeit. Doch be- beste Arbeit noch als zu wenig für das Geld" tauchte, der, wohl aufmerksam gemacht durch unser ferung in Frankreich überhaupt nicht, ja in- famen wir vom Lohn auch nie einen Centime zu erschien und deffen einzige Tätigkeit darin bestand, herabgekommenes Aeußere, uns anhielt und unsere tereffiert sich auch weiter gar nicht für uns. Als sehen, da am Zahltag der Kantineur, ein Italiener, daß er uns ununterbrochen mit rauhen Worten Papiere zur Einsicht forderte. Ich wies meine ich mich in Nanch auf der Bolizeistation meldete bei dem wir uns verpflegen mußten, stets den zu immer erhöhter Arbeitsleistung anspornte! Papiere vor, mein Kamerad besaß keine. Doch und mit der Bezeichnung Tschechoslowake " auf ganzen Lohn zur Begleichung der Schuld einſtrich, Zu alledem befanden wir uns hiebei noch in legte augenscheinlich der Gendarm gar keinen so fein Verständnis stieß, einigten wir uns auf den und die Schuld war gewöhnlich noch so berechnet, steter Lebensgefahr, da jeden Augenblick ein oder großen Wert auf die Papiere, denn viel wichtiger Ausdruck Bohéme", der den Polizisten geläufig daß der Lohn hiezu nicht reichte und wir auf der andere Treibriemen herabglitt. schien ihm, zu wissen, wieviel Geld wir bea war und auf deutsch Zigeuner bedeutet! neues Konto noch fünf, zehn oder mehr Franken Es waren noch kaum sier Wochen vergangen, fäßen! Automatisch klappten wir die Taschen u Und später einmal frug mich der Polizeisergeant schuldig blieben. Dabei war die Verpflegung unter und ich hatte nichts mehr zu verkaufen, hatte keine und automatisch kam auch nichts zum Vorschein. in Marsaille mit welcher Dampferlinie jeder Kritik( Salat, Wein, hie und da ein kleines Möglichkeit, mir zur Kost etwas zuzusetzen, begann Das erweckte wohl das allerhöchste Interesse des man nach der Tschechoslowakei fahren könne! Stückchen Wurst und wenig Brot), so daß wir schwach zu werden und erkannte, daß der Tag Gendarmen, da er uns nun zum zweiten Mal und Im Ziegelwerk in Harskirchen arbeiteten zu zusetzen mußten, um die schwere Arbeit verrichten nicht mehr weit sei, an dem ich unfähig zur sehr energisch aufforderte, doch. unser Geld vorzu meiner Zeit etwa achtzig Mann; Fremde, Reichs zu können. Solange ich noch ein paar Franken Weiterarbeit sein würde. Enttäuscht und um eine weisen. Wir wiederholten wortlos das Kunststüd deutsche, Desterreicher, Ungarn , Polen und auch hatte, ging es noch so halbwegs an, als jedoch Hoffnung ärmer wollte ich nun, um mein leptes von vornhin. Merklich verzog sich das Gesicht fünf Tschechoslowaken, darunter mein späterer meine Mittel zu Ende waren, tat ich dasselbe, Hab und Gut gebracht, den Rückweg nach der dieses Gesetzeshüters, die Augen wurden immer Freund Vohralik, der aus Königgrätz stammt. was alle anderen getan: ich verkaufte nach und Heimat antreten, zu Fuß, wie selbstverständlich. größer, der Schnurrbart tanzte erregt auf der Wir Angehörigen eines Landes bewohnten ein nach für wenige Franken die Sachen, die ich mit Ich wußte, daß das Konsulat mir nicht helfen Oberlippe, die Ohren wackelten wie beim indischen schmales Dachgeschoß über dem Backofen, in dem hatte, meinen zweiten Anzug, die Wäsche, den würde und gedachte daher in allernächster Rich- Elefanten, das Kinn war bald links, bald rechts, bei Tag und Nacht unerträgliche Size herrschte. Koffer usw.. und eines Tages besaß ich nur noch tung nach Deutschland zu gelangen, überzeugt, daß kurzum, das kommende große Ereignis warf seine Wir empfanden es daher stets als besondere das, was ich am Leibe trug- es war mir ich dort sicherlich die Möglichkeit zur Heimreise mit Schatten voraus. Ergebens wartete ich auf den Wohltat, wenn Regen durch das an vielen Stel- genau so ergangen, wie jenen Armen, die ich der Bahn finden würde. Augenblick, wo er nun den Säbel ziehen und uns len klaffende Dach eindrang und die hier herr- am ersten Tage meiner Ankunft in Frankreich , beide massakrieren würde, worauf ich aus seiner schende Atmosphäre reinigte und abkühlte. Auf beim Konsulat in Straßburg , gesehen. Miene schloß. ( Fortsetzung folgt.)

Diesen Plan teilte ich eines Abends meinen Landsleuten mit, von denen sofort zwei Mann