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eines Holzhauses eingedrückt. Ein Auto, das diese Stelle kreuzen wollte, wurde von den Wasser­massen erfaßt und an die Wand eines Hauses ge­drückt, von wo es heute früh mittels eines Last­autos weggeschleppt werden mußte.

Nicht weniger schlimm steht es

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Sonntag, 10. Juli 1927.

betragen. Auf jeden Fall wird der 8. Juli 1927| nachmittags schwere Gewitterwolfen zusammen. im inneren Stadtgebiete von Bodenbach in der Geschichte des Eulautales mit schwarzen Es wurde stockfinster, so daß in den Geschäften Lettern eingetragen werden müssen. und Wohnungen Licht gebrannt werden mußte. aus. Am schwersten in Mitleidenschaft gezogen Bald folgte die Entladung. Ein schreckliches Ün wurde hier die sogenannte Schmelze, ein älte­Hiobsbotschaften kommen aus dem benach- wetter, glücklicherweise nur von furzer Dauer, Schwer beschädigt wurde das Haus des Josef rer Ortsteil Bodenbachs, ziemlich tief und ganz barten Sachsen . In Gottlebau soll das Unwetter ging nieder und binnen wenigen Minuten er­Mosig, unterhalb der Brand'schen Fabrit. an den Ufern des Eulaubaches gelegen. Zehn Durch Unterwaschung der Grundmauern stürzte Häuser wurden hier inundiert. Dar verheerend gewesen sein. Neben ungeheuren reichte das Wasser des Eulautales, das im Ver­die ganze Front des Hauses ein, und unter auch die Voltsfüche. In all diesen Materialschäden sollen dort auch mehrere Perso- laufe des Vormittags ganz gewaltig zurückgegan man fann vom jenseitigen Ufer des Gulaubaches Häusern stand das Wasser bis zu Fensterhöhe und nen der schrecklichen Katastrophe zum Opfer ge- Stand. Im Augenblide ist es in raschem Stei­gen war, nahezu den gestrigen, katastrophalen Einblick in die ehemalige Wohnung der bedau- darüber. Dabei kamen die Wassermassen so fallen sein. gen begriffen. Der Bewohner der gestern heim­ernswerten Menschen nehmen. Wie ein Wunder plötzlich, daß die überraschten Bewohner nicht gesuchten Häuser, bemächtigte sich Panikſtimmung. mutet es an, daß hier einmal mehr Zeit fanden, die Häuser zu Die Vollendung des Zerstörungswertes. Die Feuerwehren von Bodenbach, Tetschen und fein Menschenleben der umliegenden Orte wurden allarmiert. Ob zugrunde ging. Die Frau des Mofig befand sich ihrer Habseligkeiten zu denken. Sie mußten vor Bodenbach, 9. Juli,( 4 Uhr nachmittag). und in welchem Umfange auch das heutige Was­wenige Sefunden vor der Matastrophe in der den eindringenden Wassermassen in die höher Noch zittern die Bewohner des Eulautales unter fer Schaden geſtiftet hat, läßt sich zur Zeit nicht Wohnung. Auf ein verdächtiges Geräusch hin, gelegenen Stodwerfe flüchten, von wo dem Eindruck der gestrigen Ratastrophe und schon feststellen. Doch müssen die größten Befürchtun trat sie vor die Haustüre, um nachzusehen, was sie dann durch die Fenster, von den die ganze ist neues Unheil über die Stätten des Unglücks gen gehegt werden, da durch die gestrigen Unter­los ist. Im selben Augenblicke stürzte unter en te lacht in aufopferungsvoller Weise beschäftigten hereingebrochen. waschungen die Ufermauern gelockert sind und jeglichem Getöse die ganze Wandin Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht werden Nachdem in den Vormittagsstunden drückende kaum dem neuerlichen Druck der Wassermengen die Fluten des wildbrausenden mußten. Ihre Möbel, Betten, Kleider und Ge- Schwüle geherrscht hatte, zogen sich gegen 3 Uhr Stand halten dürften. Wassers. An dieser Stelle wurde auch ein räte, sind durchwegs schwer beschädigt und wohl ** massives Wehr zum Teil weggeris- zum größten Teil völlig unbrauchbar geworden. Daß es in diesem Ortsteil nicht zu einer Katastrophe fam, deren Tragweite gar nicht abzusehen ist, ist nur dem Umstande zuzuschrei ben, daß vor einigen Jahren die Regulie

ſen, das Flußbett verlegt und eine lange Strecke Weges vollständig aufgerissen. Dieser Fuhriveg bildet nunmehr das neue Flußbett.

Sowohl in Königswald, als auch in Eulau

verlassen, geschweige denn an die Rettung

fluteten die Straße.

Das Unwetter im Lepliker Bezirt. wurde das Mobilar vernichtet; viele Zentimeter

Graupen schwer heimgesucht. sich am Freitag abends in Nordwestböhmen er Von der furchtbaren Unwetterfatastrophe, die eignete, wurden auch einige Orte im Bezirke eignete, wurden auch Teplit sehr schwer betroffen.

Schaden.

hoch bedecken Schlamm- und Schuttmassen den Fußboden. Das Wasser, das vom Abhang des und Riegersdorf wird das grauenhafie Bild der rung des Eulaubaches durchgeführt eine Höhe von etwa einem Meter. Die Bewohner Gebirges in das Haus eingedrungen ist, erreichte Zerstörung ergänzt durch verwüstete Gär- worden ist. erleiden ungeheueren Schaden, der für sie um ten, weggerissene Schupfen, entw it r Auch weiter flußabwärts, und zwar in der so schlimmer ist, als sie nicht versichert sind. Der selte Bäume, angeschwemmte zent- Dresdnerstraße, nahe dem Bahnhofe, rich­Umfang der Katastrophe wäre noch größer ge­nerschwere Steinblöde usw. tete die Flut noch schwere Schäden an. In den Ueber Teplitz Schönau und das Erzgebirge Nicht minder groß ist die Verwüstung in Säusern 855, 814 und 793 wurden Keller und ging bereits um 6 Uhr abends ein ziemlich worden, wenn, wie dies noch vor kurzer Zeit der Merzdorf. Es ist unmöglich alle Einzelheiten Werkstätten bis zur Dede vollständig un- heftiges Gewitter nieder, ohne daß jedoch ein Fall war, der Bach im unteren Ortsteil nicht zu schildern und noch schwerer ist es zu sagen, ter Wasser gesetzt. Die Schnelligkeit mit der größerer Schaden verursacht wurde. Allerdings reguliert gewesen wäre. Es iſt nur der von der Bezirksverwaltungskommission und der Stadt­wo der Schaden am größten ist. Das ganze das Wasser diese Räume ausfüllte, machte eine hatte dieser starke Gewitterregen zur Folge, daß gemeinde Graupen mit großen Opfern durchge­Gulautal bildet wie gesagt, Bergung der davin befindlichen Sachen u n mög- die Bäche am Erzgebirgskamm bereits mächtige führten Regulierung des Stadtbaches zu ver­ein einzelnes entfeßliches Bild der Zerstörung. Lich . Schwer geschädigt ist insbesondere das Wassermassen führten. Die Katastrophe, die in banken, daß feine größeren Verwüstungen einge In Merzdorf wurde von dem einstök Pianohaus Mich e 1. Außer Werkzeugen und den letzten Jahren nicht ihresgleichen hatte, nahm treten sind. Die Stadtgemeinde und der Bezirk, Geräten blieben in den unter Wasser gesetzten ihren Anfang, ihren Anfang, als gegen 9 Uhr abends ein figen, massiv gebauten Wohnhause der Firma Räumen Grammophone, Grammophon schweres Gewitter niederging. In furzer Zeit aber auch Privatparteien erleiden ungeheuren Dt. Stimmer eine Ede bis unter das platten, ein Pianino und ein Flügel, schwollen die Gebirgsbäche durch den wollenbruch- Aber furchtbarer als in Graupen sind die Dach weggerissen. Außer dem Hauseigen die wohl völlig unbranch bar geworden artigen, mehrere Stunden andauernden Regen zu Berheerungen im Erzgebirge . Auf ischechoslowa tümer, ist die im ersten Stock wohnhafte Partei find. Auch im Sause 793 hat eine Biera breißenden Strömen an. Gebirgswässer, die in der fischem Boden wurden insbesondere die Ortschaf am schwersten betroffen. Mit dem Einsturz der Echwand stürzte auch im ersten Stock der Fußerei schweren Schaden gelitten. Die Bahn- regenarmen Jahreszeit ausgetrocknet sind, führten ten Boitsdorf und Miglik betroffen. An boden mit sämtlichem Mobilar ein. Die durchlässe selber am Ende der Dresdnerstraße plöblich ungeheuere Wassermengen in großer Ge- Boitsdorf trat der den Ort durchfließende Grenz­bach aus den Ufern und vernichtete zahlreiche Möbelstücke verschwanden binnen weniger Setun- wurden durch das angeschwemmte Material zum schwindigkeit zu Tale. großen Teil verlegt und die Wassermassen über- Von den am Abhange des Erzgebirges liegen- Brüden. Die ungeheuren Wassermassen führten den in den wildbrausenden Fluten. den Ortschaften wurde vor allem große Steine, Baumstämme und Balfen mit sich. Große Verheerungen wurden durch die Was­Schwer gelitten haben auch die an der Elbe . Ein wenige Meter, vom Grenzbach gelegenes sermassen auch in Uitgersdorf hervorgeru gelegenen Sportpläbe, namentlich der Fuß­Graupen Haus, daß dem Bergarbeiter Rubesch gehört, jen. Die leser und die angrenzenden Wiesen ballplatz wurde schwer beschädigt. Kurz vor hart mitgenommen. Schon am Fuße des Erz wurde unterwaschen und stürzte zusammen. bieten das übliche Bild. Auch hier Baumstämme, Gebält, Gartenzänne und entwurzelte Sträucher seiner Einmündungsstelle hatte der Gulaubach gebirges zeigen sich die erſten Verwüstungen. Je Außerdem geriet es in Brand. Es gelang nur mit höher man aber die steile Gebirgsstraße hinauf Mühe und Not, den um Hab und Gut gekom­in Massen. Die Gärtnerei John ist voll­die Ufermauern weggerissen steigt, desto sichtbarer sind die Schäden, die das menen Bewohnern, aus dem brennenden Hause ständig verwüstet. Der Schaden ist umso und große Teile des Fußballplatzes und des Spiel- Unwetter angerichtet hat. Furchtbar ist der An- durch die das Haus umgebenden Fluten zu flüch größer, als nicht nur die Pflanzen zerstört wur- plates am Weiher vollständig in mehreren Me- blick, den der obere Ortsteil von Graupen bietet. ten. Eine Scheuer wurde vom Wasser fortgerissen. den, sondern auch der Humusboden teilweise tern Tiefe weggeschwemmt. An der Einmün- Der steile Gebirgsbach, der von den Hängen des Weiter unten erreichte das Bachbett eine Breite vollständig weggespült worden ist. Teilweise dungsstelle hat sich im Bette der Elbe eine förm Mückenberges in das Tal stürzt, und der im un- von 30 bis 40 Metern. Noch gestern Mittag wur­schwer gelitten hat auch das Gasthaus Fiedliche Insel von gewaltigen Steinblöcken gebildet. teren Teile von Graupen im vergangenen Jahre den die an der Straße liegenden Häuser vom ler und viele meist von Arbeitern be- Der Elbe damm wurde an zwei Stellen weg von der Bezirksverwaltungskommission und der Wasser umspült. Große Verheerungen hat das wohnte Häuser. In zahlreichen Wohnun- gerissen. Viele tausende Tonnen Steine und Ma- Stadt Graupen unter finanzieller Beihilfe des Unwetter auch in dem Hause des Herrn Mattan­gen stand das Wasser meter hoch und viel- terial lagern hier im Flußbett der Elbe, so daß Landes reguliert und unter die Erde verlegt schowitz in Müglitz angerichtet, Der Schaden, den fach mußten die Leute die Schiffahrt eingestellt wurde, hat Verwüstungen angerichtet, deren Um die von der Unwetterkatastrophe betroffenen Be die Flucht von den Dächern werden mußte. Sie wurde zwar teilweise wieder fang im gegenwärtigen Augenblick noch gar nicht wohner erleiden, geht in viele 3ehntau aus antreten. Bei dem Fiaker Jarosch wurde aufgenommen, doch dürfte, wenn das Wasser der genau festgestellt werden kann. Große Steine und sende Kronen. Der Bevölkerung des Erz­der Stall in wenigen Minuten vollständig vom Elbe sinkt, diese Stelle kaum schiffbar sein. Ge- Geröllmaffen bedecken die Straße. An einzelnen gebirges bemächtigte sich wegen der drohenden Wasser ausgefüllt, so daß ein Pferd ertrant. rade daran aber ka man die ungeheuren Ge­man die ungeheuren Ge- Stellen hat sich der Bach ein neues Bett metertief Gefahr naturgemäß ungeheure Erregung. Ferner ist ihm ein Wagen und andere Geräte walten ermessen, welge der Eulaubach entfesselte, Sonnenhof" in Graupen erreicht die Verwüftung bahnlinie Komotau - Bodenbach an vielen Stel durch die Straße gegraben. Vor dem Gasthaus Im Kohlengebiete wurde auch die Eisen­Fabriksgebäude der Firma zwei Meter tief und die Strömung an die ihren Höhepunkt. Die Stelle, wo die Straße war, len beschädigt, so daß der Verkehr durch mehrere Schmidt, Taschenlampenbatterie- Fabrik, ist die ser Stelle eine ziemlich starke. Troßdem wurde leicht heute einem breiten Gebirgsbach. Auch der Tage eingestellt werden muß. Wand des Fabriksgebäudes in beträchtlichem aber die Fahrrinne vollständig ausgefüllt und es benützt wurde, ist nurmehr ein einziges Geröll. alte Graupner Weg, der von zahlreichen Touristen Ausmaße eingestürzt und die Arbeitsräume wird langwieriger Arbeiten bedürfen, ehe der Durch die Unwetterfatastrophe wurde auch die wurden zum großen Teile unter Wasser ge- alte Zustand wieder hergestellt ist. Nach über Telephonleitung zerstört. Aber das wütende jetzt. Ein ähnliches Bild bietet die Schlosserei einstimmenden Anschauungen berufener Streise Element hat auch die Häuser nicht verschont. Das Fritsche. Auch hier zerstörte Wände, über- dürfte dem pensionierten Bergarbeiter Sobotka gehörende Haus, Nr. 55, das neben dem Bache liegt, wurde vollständig überschwemmt. In den Räumen

von den Fluten entführt worden. Von

ist doch die Fahrrinne der Elbe mehr als

schwemmte Arbeitsräume und schwer beschädigte der Gesamtschaden mehr als 5 Millionen Maschinen und Material.

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Bei der Kavallerie der Grembenlegion in Afrita!

Von Emil Hlavla- Prag .

Kronen

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Amtliche Maßnahmen.

Gestern vormittags begab sich eine Kommission, bestehend aus dem Bezirksobmann Dr. Frind, dem Bezirksobmann Genossen Hergeth, dem Baumeister Focke und dem Oberbaurat Jug. Surz, in die von der Wetterkatastrophe betrof

Kanal dieser Stadt ein und nach einer Stunde Kanalfahri rasselte der Anker hinab- wir waren im Hafen von Tunis angelangt. Kaum war der Landungssteg herabgelassen, betraten einige Gendarmen das Schiff, der Schiffskapitän überreichte ihnen unsere Papiere und hierauf ver Schiff und den Hafen. ließen wir unter Führung der Gendarmen das

der Linken die Mähne ergreifen, die Rechte auf| ,, Blauen "( Refruten) ausgebildet um dann einer den Rücken des Pferdes stüßen und aufschwingen, der Kampfeskadronen zugeteilt zu werden. Die dann im Schritt eine Strede reiten, umdrehen, außen liegenden Eskadronen werden je nach einem zurück per Trap fommen und wieder abspringen. Jahr stets abgelöst. Jede Eskadron besteht aus Als es mir so einige Mann vorgemacht hatten, vier pelotone"( 3üge) von je 50 Mann. nahm ich einen verzweifelten Anlauf, frampfte Von Marseille gehen Woche für Woche stets Ich hatte wohl noch nie auf dem Rücken der Gaul sette sich sodann gewohnheitsgemäß Tunis und Samstags der Transport zur Infan mich am Hals des sehr verständigen Tieres feft, Mittwochs der Transport zur Stavallerie nach eines Fferdes gesessen, doch, da ich zu der Ueber von selbst in Bewegung, hin und zurüd und terie nach Oran in der Algiere ab. Und so wur zeugung gekommen war, daß es mir wohl nicht schließlich langte ich wieder nach einem eleganten den wir auch bereits am fommenden Mittwoch in wir das europäische Viertel von Tunis betraten, Es war eben um die achte Abendstunde, als mehr gelingen würde auszufommen, so dachte Schwung, der meiner Elastizität zur Ehre ge- den Hafen esfordiert, dort eingeschifft, die Wache seinem Eindruck nach mit der modernsten europä ich mir, daß es jedenfalls beffer sein werde, bei reichte, wieder auf Mutter Erde an. Es muß verblieb noch im pafen bis das Schiff auf hoher einem Eindruck nach mit der modernsten europä der Mavallerie zu dienen, als die beschwerlichen fabelhaft geklappt haben, denn der Offizier, der See war und dann waren wir frei jeglicher Beſchen Stadt vergleichbar. Theater, Infanteriemärsche mitzumachen, und so trat ich dabei ſtand, fragte mich freundlichſt, wie lange" wachung, denn da gab es tein Eutrinnen mehr! Kinos, Bars, Restaurants und Kaffeehäuſer

Varietés,

prächtige Palastbauten, riesenhafte Fremdenhotels mit allem Luxus ausgestattet. zogen an unseren Blicken vorüber, Autos rasten an uns vorbei und

Senn, mit meinen Freund Vohralif, der dasselbe ich bei der Kavallerie gedient hätte, und als ich denken und fühlen mochte, aber auch noch nie ein ihm feck zur Antwort gab:" Fünf Jahre!" meinte Roß unter sich gehabt hatte, schnell hervor. Wir er: Trés bien! Trés bien!"( Sehr gut! Sehr Als Unterkunftsraum diente uns am Schiff stauten sich an den Straßenkreuzungen, dem waren etwa 20 Mann gediente, alte Ravalle gut!) Auch Vohralit fämpfte verzweifelt um sein riſten", die wir uns meldeten; doch wurden, wie Ziel und auch ihm gelang das Kunststück und so ein Kellergeschoß, an deſſen Eingang eine Tafel Signal des Verkehrspolizisten folgend. ich schon eben sagte, nur zehn Mann benötigt. gerieten wir beide und acht Reichsdeutsche zur Raum, halb angefüllt mit in Säden eingenähtem mit der Aufschrift Vierte Klasse" prangte. Der Daraufhin wurde uns eindringlichst vorgehalten, Savallerie der Fremdenlegion! Schließlich langten wir vor dem Tor der es mögen sich nur diejenigen melden, die wirklich Gefrierfleisch, war dumpf und in diesem Raum Araberstadt an. Die Städte im Tunischen be­lange Jahre gedient hätten. Vobralik und ich Die Fremdenlegion besteht aus diesem einen verbrachten wir, am Boden liegend, von der See- stehen, wenigstens der Küste entlang, stets aus blieben weiter standhaft stehn, während etliche, Ravallerieregiment( fünf Eskadronen), dem regi­Kavallerieregiment( fünf Eskadronen), dem eingeschüchtert. zurüdivaten, so daß wir nunmehr ment étanger de cavalerie" und aus vier Infan- rankheit befallen, die Ueberfahrt. Der Krankheit der von einer sehr hohen und starken Mauer unt­ment étanger de cavalerie" und aus vier Infan­15 Mann zählten. Da wurde auf den Hof eine terieregimentern. Jedem Infanterieregiment ist wegen nahmen wir nichts zu uns. Doch hätten gebenen Araberstadt, zu der an verschiedenen Stel­terieregimentern. Jedem Infanterieregiment ist wir auch sonst das uns in verrosteten Blechkübeln len Eingangstore führen. Vor der Mauer der außerdem noch eine sognannte eine sognannte compagnie alte, sehr hohe Schindmähre geführt, ohne Sattel, außerdem noch nun mit Baumzeug, bei deren Anblick mir etwas monte"( Maulefel- Kompagnie) zugeteilt, die der einfach vor die Tür gestellte und einen äußerst un- Stadt breitet sich das europäische Viertel aus. Es sehr übel zu Mute und noch übler wurde, als ich art sich fortbewegt, daß der Reiter fich eine angenehmen Geruch verbreitende Essen wegen Un- ist merkwürdig, daß, troßdem die Europäer mit den Arabern schon Jahrzehnte dergestalt beisam­hörte, daß wir nun auf diesem Gaul Proben un- Stunde von dem Tier tragen läßt und die nächst appetitlichkeit nicht angerührt. jeres Mönnens abliefern follten, Bobralik, dem folgende hierauf neben dem Tier einherläuft. Nach zweitägiger, uns endlos erscheinender menwohnen, doch noch kein innigeres Band zwi­ebenfalls der Gaul hohen Respekt einflößte, trat Die Hauptgarnison dr Infanterie liegt in Fahrt schleppten wir uns zur Spätnachmittagsschen diesen beiden Welten besteht. So sieht man erschrocken einige Schritte zurück. Ich mußte ihn Sidi- Bel- Abbés in der Algerie , die der Savallerie ſtunde auf Deck, als irgendjemand uns zurief: nur höchst selten im europäischen Viertel einen am Rodärmel trampfhaft festhalten und ihn so in Sousse im Tumesischen. Da ich bei der Staval- Land in Sicht!" Eingeborenen" in seiner Tracht und ebensowenig zum Ausharren zivingen. Denn hatten wir ein lerie diente, mit der Infanterie überhaupt nicht In der Ferne war die von der Sonne be- Welt für sich die Europäer( meist Franzosen) den Europäer in der Araberstadt. Jeder Teil eine mal A gejagt, so wollten wir auch nun B fagen, in Berührung fam, so muß ich mich bei meiner schienene Stüfte sichtbar, langsam unterschieden verachten die minderwertige" Rasse der Araber dachte ich mir! Vorsichtshalber ließ ich einige Schilderung natürlich auf das Leben bei meinem wir niedrige, blendend weiße Häuser- Afrika, vod Afrika , und die wieder hassen die fremden Eindring­andere vor mich treten( die ich stark im Verdacht Regiment beschränken. Eine unserer fünf Esta- unsere neue Heimat, das heute fast jeder Roman­hatte, wirklich bei der Kavallerie gedient zu dronen lag in Syrien , eine in Marokko , eine in fit schon bare Land der Sehnsucht so vieler Aben- linge, die Besitz von ihrem Land ergriffen haben. haben), um womöglich zu lernen wie man sich in Sidi- Lani im Tunesischen und die letzten Beiden teuerer wurde sichtbar. An Karthago ( aus der folch einer Situation zu benehmen habe. Einzeln in der Garnison in Sousse . Die fünfte Eskadron, römischen Geschichte bekannt), dem Siz des jetzi­mußten wir nun antreten, Anlauf nehmen, mit das sogenannte Depot", ist jene, bei der die gen Beys von Tunis , vorbei, fuhren wir in den

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( Fortsetzung folgt.)