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Sonntag, 10. Juli 1927.

Kleine Chronit.

Gerichtsiaal.

Seite 5.

Diebstahl von Telephondraht. In der Nacht zum| zenz Bauer in Falkenau verübt wurde und deren 21. Juli 1926 wurden beim Annaschachte in Fal- Gattinnen, Anna Zuber und Luise Bauer, als Der bedrohte Dorfpolizist... Tenau 500 Meter Telephondraht abgeschnitten und Teilnehmer in Frage kommen. Der Draht war an gestohlen, desgleichen in der Nacht zum 24. Juli im einen Aftwarenhändler in Schlaggenwald   verkauft Prag  , 8. Juli. Der in Wien   geborene, nady Werte von 289.80 K, in der Nacht zum 8. Dezember worden. Das Kreisgericht Eger verurteilte Andreas Böhmen zuständige Karl Simánek befand sich am 1926 im Werte von 460 K und in der Nacht zum 3 uber und Vinzenz Bauer zu je sechs Mo eines Bärchens in einem Henschoßer der Scheune schungen ergaben, daß der Diebstahl durch den Glas- Anna Zuber und Luise Bauer zu je sechs wo­50. Mai in Gesellschaft einer jungen Dame und noch 20. Dezember im Werte von 2484 K. Die Nachfor naten schwerem Kerker mit sechs Fasten, des Herrn Gemeindevorstehers von Groß Baště. arbeiter Andreas Zuber und den Tagarbeiter Bin, chen Kerfer. Alle Strafen find unbedingt.

Brinz Domela und fein Fall.

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Gute Gesellschaft? Der Leutnant von Zabern  

Warum fragen Kinder soviel? Wenn in der Erziehung immer und überall Geduld und Takt die Haupterfordernisse sind, so des Kindes, das etva vom 3. bis zum 6. Lebens­jahre dauert, womöglich noch in verstärktem Maße Groß- Baště heißt das Dorf deshalb, weil es so klein brauchen. Einer vielbeschäftigten Wutter ist es ist, daß es fast niemand fennt. Der Dorfpolizist hatte ja faum zu verargen, wenn sie schließlich einmal von den beiden Pärchen irgendwie Kenntnis erlangt. nervös wird und sich zu der unfreundlichen Auf- Von einem Dorfpolizisten in Groß Baště fann man Am Montag, den 11. Juli, findet in| ron", Seine königliche Hoheit"- Baronessen forderung hinreißen läßt: Nun höre aber end nicht verlangen, daß er auch eint lyrischer Dichter sei, Köln   der Prozeß gegen die Königliche und Erzellenzen, Corpsstudenten und ergrante lich auf mit deinen ewigen Fragen!" Es kommt und mit Rücksicht auf die schönen Verse Start Máchas, Hoheit Domela" statt. Räte, alles was Wert legt, zur feudalen Gesell­aber einmal die Zeit, wo die Mutter so gern eds tschechischen Dichters: Byl první máaj, bal lásky ihrem Kinde raten und helfen möchte und das čas"( Es war der erste Mai, der Liebe Zeit  "), ein Domela: typische Nachkriegserscheischaft von anno dazumal zu gehören, um Kind nicht mehr auf ihre Worte hört. Die Mut- Auge oder beide zudrücke. Außerdem war nicht der" ng. Baltischer Landbesitzerssohn; der Vater schwärmte ihn, Tag vor ihm auf beiden Senien. ter hat ihr Kind durch Gleichgültigkeit und Unge erste Mai, wie der Dichter singt, sondern der drei Mutter getrennt. Als deutscher   Bögling in der den sein, in der Rumpelkammer der Frau Ba Der ehrliche Arbeiter Domela mußte zufrie früh gestorben. Bald nach Striegsbeginn von der duld so oft enttäuscht, daß Mutter und Kind sich Bigste. Aufgeregt begab sich der Dorfbüttel zum Lettischen   Fürsorge verhaßt und herumgestoßen. ronin mit Spaten und Harken zusammen zu fremd geworden find. Alle Erziehungserfolge Herrn Vorsteher. Herr Vorsteher, dort bei Ihnen Nach der Eroberung Rigas durch deutsche Trup- hausen, den Hochstapler Domela nahm die Frau find nur durch treue, sorgfältige Sleinarbeit zu im Heuschober Sofort dafür sorge tragen, pen wieder im Elternhause, aber der Mutter und Baronin in ihre Ehrengemächer auf. Was dem erringen. daß diesem Unfug ein Ende gmacht wird!" Der den Geschwistern entfremdet und schon innerlich Sauptmann von Köpenick   recht war, das ist dent Gewiß gibt es auch bei jedem Kinde einmal Herr Polizist ſalutierte und schritt zur Amishandlung. angefressen. Entflieht nach dem Zusammenbruch Betrüger Domela billig. 1906= 1924- nichts die Unart, aus purer Freude daran oder aus Ge- Man kann sich vorstellen, wie freudig überrascht die Deutschlands   zu den baltischen Freischärfern, fin hat sich geändert. dankenlosigkeit immer weiter zu fragen, auch nach jungen Leute waren. Einer unter ihnen, der Ange- det Gefallen am Landsknechtleben und lernt Dingen, die ihm längst bekannt sind. Dann gibt lagte, ferie, daß ihm in einer derartigen Angelügen, daß sich die Balfen biegen. Die glücklichste befand sich in dieser Gesellschaft. Gehören ihr es natürlich feine Antwort, sondern einfach eine legenheit niemand etwas dreinzureden habe. Der Zeit seines Lebens- seiner Meinung nach. nicht auch die Meuchelmörder Rathenaus und Rüdfrage, die das Kind selbst beantworten muß. Bolizist hob den Pendrek. Was, so ein blöder Die Mutter stirbt, Das Baltikumabenteuer Erzbergers an, der Geist der unmenschlichen Eins aber dürfen wir nicht vergessen: Dem Kinde Dorfpolizist, schaun's, daß weiterkommen, sonst wird liquidiert. Domela betritt mit seinem Korps Feme  , stößt er nicht gerade in diesem Kreise auf ist sein Schymerz ebenso tief, fein Suchen nach sonst mach ich Sie und mich unglücklich, werter Herr, zum ersten Mal das große Mutterland". Wird das größte Verständnis? Und der faiserliche Herr, Erkenntnis ebenso wichtig wie dem Erwachsenen. verftehn's?"- Der Polizist entfloh ängstlich. Die abgebaut, dem Gut einer Baronin als Arbeiter um den sie trauern, auf den sie schwören, man Warum reißt der böse Wind alle Blätter ab? Die Pärchen brachten alles in Ordnung und zogen zugeteilt. Kein Lohn, schlechte Lerpflegung, Nacht- fennt seine Randgloffen, man fennt die Anekdoten Wo fliegen die Wolfen hin? Warum ist noch nicht von dannen. Inzwischen alarmiente der Polizist die lager in einer Geräte- und Rumpelkammer. Je- und Indiskretionen feines ehemaligen Kammer­wieder Weihnachten?" So geht es fort bis ins Gendarmerie. Man holte die Pärchen ein. Simaner den Morgen im Speisesaal des Herrenhauses herrn zu gut, um nicht zu wissen, daß er mitun­Unendliche. Wie gefährlich und lieblos iſt es da, wurde hinter Schloß und Riegel geſetzt, Wachebeleidi- bei leerem Magen mit dem Blick auf den reichter eine Lebensart zur Schau zu tragen liebte, sich vom Throne der billigen Erwachsenenwürde gung, gefährliche Drohung usw. usw., hieß es in der gedeckten Frühstückstisch Andach   und dann Schwer die, hätte sie ein Prolet gezeigt, die helle Entrie überlegen und spöttisch zu dem dummen" Kinde Anklage. Wer nimmt bei Gericht Rücksicht auf eine arbeit bis zum Abend bei dürftigster Verpfleitung der guten Gesellschaft hervorgerufen hätte. herabzubeugen und es wohl gar mit seinen drol- gestörte Liebesnacht? OLGR. Wasát verurteilte gung. Man weiß, daß auch der Sohn nicht immer von ligen Fragen vor anderen Menschen lächerlich zu den bereits vorbestraften Angeklagten zu zivei Verwildert innerlich und äußerlich vollfom den Allüren des Vaters frei ist, mag er ihm im Monaten Arrest, wobei er in der Urteilsbegründung men. Wird bei Ausbruch des apputsches übrigen auch nicht gerade übermäßig viel Shm des Angeklagten im Augenblicke des Zusammenstoßes men und nach kurzem Zwischenspiel an der Ruhr als besonders mildernd die heftige Gemütsbewegung einberufen", von der Reichswehr   übernom- pathien entgegenbringen. wieder entlassen. Arbeitslos! Und die Bahn gangs geniert diese Streise nicht, sofern es höhe Aber Ruftifalität der Seele und des Um­mit dem Polizisten hervorhob. zum Verbrechen ist frei. ren Orts so beliebt wird. Nicht das Sein, der Schein entscheidet. Nicht die Persönlichkeit macht den Menschen, sondern sein Kleid. Nicht vor dem Menschen, vor seiner Würde beugt man sich. Gin Geſtändnis der Mittelmäßigkeit und der geiſti­gen Inferiorität liegt in der Einstellung diefer Leute. Alle Geistesgaben sind problematischer Na­tur. Im fwien Wettbewerb der Geister läuft man Gefahr zu unterliegen. So umgibt man sich

machen!

Typische Nachkriegserscheinung. Domelas Schicksal erinnert an das der Attentäter von Leiferde  . Es ist das Schicksal so vieler Jugend licher, die Krieg und Nachkriegszeit auf die Straße des Abenteuers stieß. Es iſt eine schwere Anklage gegen den Krieg.

Aber der Fall Domeli! Er hat ein doppeltes Gesicht. Die von der Goltz, die Roßbach und Erhardt, ihnen sind die Domelas willkommen.

mit dem Kreidekreis der alten Kaiserlichen Klas senhierarchie, die einen nach Abstammung und

Wir sollten auch nicht nervös werden, wenn die kleine, suchende Seele zu viel fragt, denn ,, die geistige Riefenarbeit, die ein sind in seinen ersten fünf Lebensjahren leistet, ist größer als die ge­Büßende Magdalenen. jamte Arbeit eines späteren Gelehrtenlebens. Prag  , 8. Juli. Wenzel Hurt ist ein dreiund Ein solcher Ausspruch kann nur dem unbegreiflich erscheinen, der nicht im engen und dauernden Zu zwanzigjähriger Schlosser und wohnt in den Wein ſammenleben mit Kindern staunentd beobachtet bergen. Am Silvesterabend goß er ein paar Schlud hat, wie jedes Kind sich im geistigen Sinne die hinter die Binde. Er war nicht allein. Drei Mädchen Welt erobern" muß. Die Seele des Kindes kommt waren in seiner Gesellschaft. Er behauptete, daß es aus dem Dämmern und der Unberührtheit; ihr Künstlerinnen waren, Tänzerinnen, Damen vom ist die Schöpfung noch ursprünglich und herr- Ballett. Wir wollen den Grad der Künstlerschaft die lich wie am ersten Tag". Mit allen Dingen steht fer drei Mädchen nicht weiter überprüfen. Jeden­das sind auf du und du; alles glüht ihm von falls hatten die Leute einen Einfall. Sie Sie mißbrauchen die Jugend und den Abenten­Leben ,, und etwas Totes fann es garnicht begrei- fich nach dem Bechgelage in die Weinberger Haupt.rerdrang dieser jungen Burschen für ihre Zwecke, Erbteil gelten läßt, ohne Anforderungen an Geist fen." So kommt es, daß Kinder nach Dingen firche. Sicherlich, weil sie bereuten. Sicherlich, weil sie ebenso rücksichtslos ihrer Jugend und ihrer und Persönlichkeit zu stellen. Man bengt vor fel­fragen, die für uns feine Probleme mehr sind. sie ein anderes Leben beginnen wollten. Aber die wenn das willige Werkzeug seinen Zwed erfüllt ner Söniglichen Soheit das Knie, mag sich hinter hat. Sie lassen den Armen schuldig werden und dem Titel ein Narr oder ein Hochstapler verber­überlassen ihn dann seiner Bein. Ein Ruch aus gen, weil man selbst wünscht. nach Abſtamung den Femelagern der Schwarzen Reichswehr weht und Titel gewürdigt zu werden ohne Ansehen der persönlichen Werte. einem auch im Fall Domela entgegen. Die Struppellosigkeit, die sich hinter dem So gesehen, wird der Fall Domela zum Heute stand er wegen Religionsstörung vor dem Mantel des Nationalismus zu versteden Symbol des Konservatismus: Königliche Hoheit OLGR. Bouček unter Andlage. Er verteidigte sich, fucht, enthüllt sich. Nicht ganz Nachfriegserschei Domela ist verehrungswürdig, nach seinen mensch in die Kirche gekommen zu sein, um eu beten.nung, aber erst nach dem Kriege in seiner nackten lichen Eigenschaften wird nicht gefragt; der ehr­Und wozu haben Sie die drei Mädchen mitgenom Brutalität sichtbar geworden. liche Arbeiter Domela wird nicht höher gewertet men?" Auch zum Veten," meinte der Träger des Ganz Vorkriegserscheinung, ganz als Spaten und Hacke, mag er auch moralisch ominösen Namens. Ta sein Beten öffentliches vorgestrig und mit beiden Füßen auf dem Bound menschlich turmhoch über Seiner Königli ergernis erregt hatte, bekam er vierzehn Tage einden des Kaiserlichen Deutschland stehend, die an- chen Hoheit" stehen. Moral der Feigheit und des fachen Arrestes. dere Seite des Falles Domela. Der Arbeiter Do Eigennußes, Moral des Dünfels und der flein­mela, der Gutsarbeiter der Frau Baronin lichen Angst vor den aufwärtstreibenden Kräf er hatte nicht, worauf er sein Haupt betten ten in der Masse des Volkes. Konservatismus: fonnte, war froh, den hungrigen Magen mit Feindschaft gegen die Demokratie, Festhalten an Bettelbrocken der Mägde zu stopfen, verkam und monarchiſchen Formen aus dem unbewußten Ge­verlaufte, ohne daß groß einer nach ihm gefragt fühl eigener Minderwertigkeit. Soz. Pressedienst". hätte. Der Schwindler Domela, der Herr Ba­

Sie sind es deshalb nicht mehr, weil wir etwa diese Fragen gelöst hätten, sondern weil wir ſtumpf geworden sind gegen die Rätsel, die uns täglich umgeben, und weil wir im Grau des All­tags nicht mehr das silbrige Glänzen der Geheim­nisse des Lebens erkennen. Magdalena Zimmermann.

Feuerwehr gegen Bienen. Dieser Tage ereignete sich in der Nähe der Berliner   Fleischgroßhalle ein Zwischenfall, der schwere Folgen nach sich hätte siehen können. Gin Bienensch warm setzte sich an einem Pferd fest, das mit einem Fleischerwagen vor der Halle stand. Das gepeinigte Tier riß sich von dem Wagen los und raste um die Fleischhalle, Bienen befreien zu können. Schließlich wurde die Feuerwehr alarmiert, die das Tier durch einen Wasserstrahl von den Bienen

freimachte.

Leipziger Bundesschule.

Gläubigen in der Kirche hatten für ihre Frömmig feit fein Verständnis. Hurt behauptete nämlich, daß der betende Prieſter betrunken ſei, und dies mit ſo träftiger Stimme, daß er aus der Stirche gewiesen werden mußte.

" Es ist sehr traurig in der heutigen Welt be stellt," sagte er beim Herausgehen, daß drei Ballett tänzerinnen  , die während der Silvesternacht in eine Stirche kommen, um Buße für ihr vergangenes Leben zu tun, nicht einmal mit einem zusammen eine An­dacht verrichten dürfen."

feit verdrängt wird durch das Streben echter Schönheit und Pracht, die in jedem Menschenleib schlummert und nur der Erweckung und Ent faltung harrt.

Da plötzlich ist der Jubel aus mit wildem wehem Schrei, es holte sich zum Abendschmaus ein Storch die Brauto weh! Klabapp, flabapp usw.

Schnellkraftübungen- furzum ein ganzes Schau­bild der gesündesten, zweckmäßigsten, schönheits­zu ihren legten Darbietungen vollsten Errungenschaften der Störperfultur wird in Prag.  geboten. Die Meisterschaft liegt nicht im Ein­Selten waren Wort und Bewegung so präch zelbild, vielmehr in der Komposition und am aller- Das Allerschönste und Gefallendste an den tig aufeinander abgestimmt; das Watscheln der Die Mitglieder der Leipziger   Bundesschule meisten in der Ausführung selbst. In der Bundesschule- Darbietungen waren zweifellos, die Froschmama, das steife Wesen des Storches, der so wird das Körperschulungsinstitut des deut- Bartheit des Tanzschrittes, in der reizerischen Singspiel und Tanzstudien der Tur Hüpfschritt des Heuschrecks, illustrieren den Text schen Arbeiter- Turn- und Sportbundes kurz ge- Art, wie die Mädels die Köpfe zurückwerfen und nerinnen, die sozusagen als Draufgabe gespendet so plastisch, daß jeder den Gesang verstehen mußte. nannt das sind Propagatoren der gleich dem Wirbelwind über die Bühne fegen, wurden. Motive aus alten Vollstänzen und was an diesen Sing und Tanzspielen ungemein proletarischen Körperkultur. Sie fommt Raffe und Klasse. höchste Vollendung zum Naturtänzen lebten da wieder auf. Allerdings gefiel, das war die freie Ungebunden­sind Propagandisten der Tat. In richtiger Abkehr Vorschein. Wie diese Bilder auf die Zuschauer fehlte zum Glück die so limonadenhaft schmeckende heit ihrer Vorführung.. Von genauem von dem Frrium unseres Jahrhunderts, das den wirken, konnte man bei der Turn- Akademie auf erkünftelte Bartheit, eher wurde bewiesen, daß Eingelerntsein faum eine Spur, ja man muß so­Menschen nur für das gesprochene oder geschrie- der Prager   Sofieninsel erfahren: Spontan Liebreiz und kraftvolle Natürlichkeit sich ganz gut gar vermuten, daß einigemale mit Absicht ge­bene Wort empfänglich hält, werben sie durch die brauſten immer wieder Beifallsstürme mitten in nebeneinander ausnehmen. Mit diesen Tanz- patt" wurde. Löften sich da die Tänzerinnen ſuggeſtive Kraft des Beispiels. Und wie sie wer- die Aufführung hinein, und der energische Ein- studien soll der Sinn für triebhaften Körperrhyth plötzlich in zwei Reihen auf. Ein Mädel iſt drň­ben! Kein großer Volksredner könnte den Arbei- spruch des Meisters Benedir hätte wohl auch ms und ausdruck gefördert werden. Aus der ben zuviel; sie springt in die Mitte zurück, stutt tern den Wert der Leibesübungen, den Reichtum, dann nichts gefruchtet, wenn das größtenteils zwanglos ineinander- gefügten Herrlichkeit der einen Augenblick, lacht, und iſt plößlich wie der der in einem gefunden, gepflegten Störper liegt, tschechische Auditorium seine deutsche Ermahnung Schritt-, Hüpf- und Tanzreigen war zu lernen, Blitz auf ihrem Platz. Dieselbe naive Sarmlosig besser verdolmetschen. Die Leipziger   Bundes­wessen der Störper an Ausdruck und rhythmischer feit auf der Bühne wie unter der Dorflinde. schüler wollen wie es in der knappen Erläu- besser verstanden hätte. Gestaltung aus sich selbst heraus fähig ist. Wenn wir nur diese schreckliche Steifheit von allen Ungebundener Frohsinn, unbeschwerte Jugend- unseren Turn- Vorführungen verbannen könnten! lust, wie könnte man diesen Gefühlen befferen Eigentlich sollte man eine zeitlana den Patern" Ausdruck geben, als die Leipzigerinnen mit ihrem Brämien geben, damit das Vaßen" endlich Tangliedel: seinen lähmenden Schrecken verliert. Die Vor­1. Tanzen, ach tanzen, du liebliche Lust! Taft in turner wissen es am besten, daß die bloße Angst den Füßen, Glück in der Brust:,: Wiegen und vor dem Fehler und der Blamage manchmal aus biegen, selig und frei. Tralala, tralalala, dem beweglichsten Menschen einen Holzkloßz

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terung ihres Programmes hieß teine trickhafte Die Männergruppe der. Bundesschule Schaugymnastik zeigen, sondern Ausschnitte batte nur eine Attraktion zu bieten: Sprünge am aus ihrer Arbeitsmethode, die durch Pferd. Wieder eine ganz einfache Sache. Aber aus fein eigentliches System sein will, die aber wie gefprungen wurde! Wie losgeschnellte Bälle alle neuzeitlichen Anschauungen und Erfahrungen sprangen sie freuz und quer über das Gerät, zu­auf dem Gebiete der Leibesübungen und Körper- lett gar im Sechtsprung über zwei noch aufs bildung verwertet.... Pferd aufgelegte Medizinbälle. Jeder dieser so nennt sie das Programm In dieser von feiner Schablone beengten Mutsprünge so nennt sie das Programm Methode liegt jedoch ein hoher Stil. Schon in war ein tolles Wageſtüd, das Herzklopfen bei der Aeußerlichkeit. Wie ein wilder Trupp losge- hunderten Zuschauern hervorrief. Diese Wirkung oppelter Füllen brechen die Leipziger   Mädels war auch gewollt. Erst die Sensation ist das aus auf die Bühne. Alles an ihnen ist vollentwickelte, löfende Moment für den spontanen Nachahmungs­aber fest gebändigte Straft. Das gleichmäßige zarte trieb. Die Leipziger wollen nichts mehr und auch Braun der Körper, das helle Grün der Trikots nichts weniger, als in dem jungen Arbeiterbur tragen dazu bei, den Eindruck eines gesunden schen, der mit stockendem Atem im Zuschauer­netürlichen Menschenbildes zu erwecken. Gefund- raum fißt, den Wunsch wachzurufen: So cin beit und Natürlichkeit beherrschen jeden Schritt, Teufelsker! möchte ich auch werden! jede Bewegung. Man sieht wirklich feine Tricks, Der kühne, starfe, waghalsige Turner ist für den fein gewaltsames Gliederverrenken, wie es sonst jungen Proletarier sicher ein befferes Vorbild als bei derartigen Aufführungen vorkommt. Ganz der Filmdedektiv oder Filmräuber, der vom Wol­einfache Gesundheitsübungen, deren heilsame fenfraberbach herabspringt. Schließlich wollen herz-, lungen- und muskelstärkende Wirkung schon ja auch die Bundesschülerinnen mit ihrem Kön­längst erprobt ist, sind in die Bewegungssympho- nen nur erreichen, daß in der jungen Näherin nie verwoben, Lauf- und Süpfübungen, Rumpf- oder Fabritsarbeiterin die Sehnsucht nach blen­übungen, Entspannungsübungen, Atemübungen, dender in Samt und Seide gehüllter Aeußerlich­

tandaradei.:,:

2. Flöten und Geigen, wie lacht ihr so füß! Heim­lich im Traume, noch heb ich die Füß!: Hör ich ein Liedel nur, lockt die Schallmei: Tralala, tralalala, tanbarabci.:,:

machen fanit.

Zum Schluß fei noch vermerkt, daß die Leip ziger Bundesschüler und Schülerinnen, die in der proletarischen Turnervelt den unbestrittenen Ruf einer Sonderklasse genießen, durchwegs be­rufstätige Arbeitsleute sind. Das

Aber in dieser schalkhaften Froschballade": In einem fühlen Grunde zur schönen Maienzeit, macht ihre Leistungen doppelt wertvoll, denn mit da tanzen Frosch und Unte im blafen Hochzeits­Meid. Quat, quat, fet, fet, fet usw.

Der Heuschred und die Nachtigall mit Flöt und Geige fein, die wollen bei dem frohen Fest die Musikanten sein. Duidu dideldi usw.

dem Sinübergleiten in den Professionalismus verlöre ihr Wirken den Charakter eines Vorbildes für die proletarischen Maffen. Dieser Mission sollen die Leipziger noch lange treu bleiben, denn sie sind nicht nur unvergleichliche Pioniere der Körperfultur, sondern auch Sendboten d Und Mäuselein in bunter Reih, die tanzen lustig neuen Deutschland  , das seinen Rong mit, sogar die dide Froschamama im Wirbel- Bir- der Welt durch beispielgebende Friedens und belschritt. Mal links herum, ma Trechis herum| Kulturarbeit erobert. 10. f.

im Ringelreihn usw.