Bette 2.

Die Mörder von

freigesprochen.

Frettaa, 15. Juli 1927.

Gesetze, die nichts als eine Augenauswischerei| Realgymnasiums ernannt wurde. Noch bevor aber bewegten Worten auf die ungeheure Wetterfatastrophe find. Ich erinnere nur an das Gesetz vom Jahre die Ernennung im Amtsblatt des Schulministeriums hin, die sich in Aufsig, Bodenbach und Teplitz in der 1921 über die Bekämpfung der Geschlechtskrant- verlautbart war, wurde Spitzer nach Znaim versetzt; Vorwoche ereignet hat. Sie schildert ausführlich die heiten. Dort heißt es ebenfalls, daß die Kranken aber bevor er diesen Posten antreten konnte, hat Verwüstungen und das Elend der Betroffenen, die Wien , 14. Juli. Nach zehntägiger Dauer in Asylen, in Seimen und Anstalten unterzu- man ihn wieder nach Mährisch Ostrau dirigiert. Was vielfach auch noch arbeitslos werden, und er­wurde heute nachts das Urteil gegen die Mörder bringen sind, für deren Errichtung der Staat es damit für eine Bewandtnis hat, geht aus einer flärt, daß die von der Regierung zur Verfügung ge von Schattendorf gefällt. Die drei Frontkämpfer, Sorge zu tragen habe. Bis zum heutigen Tage ist Erklärung des Abgeordneten 3ajicet hervor, der stellte Aushilfe von einer Viertelmillion absolut die am 30. Jänner in Schattendorf gelegentlich aber noch nicht eine einzige derartige Anstalt er sich direkt rihm t, gegen diesen sehr verdienten nicht genügt. einer Schußbundtagung einen Striegsinvaliden richtet worden! Ja, man legt sogar Gemeinden Schulmann bei den Behörden interveniert zu haben, das nadie Leben retten und haben keine Wohnstätte. und ein Kind durch Gewehrschüiffe töteten, wur- und Bezirken oder gemeinnüßigen Korporationen, und ganz offen erklärt, sie könnten in 3naim Diese Leute können unmöglich warten, bis das Bar­ben von den Beschworenen nach vierstündiger die derartige Seime errichten wollen, unüberbrüd teinen margistischen Direktor srau- lament nach zwei oder drei Monaten zusammentreten Beratung von sämtlichen Schuldfragen fret bare Hindernisse in den Weg! chen. Das ist die reinste Gesinnungsschnüffelei! wird, um einen neuen Kredit zu bewilligen. Pflicht gesprochen. Unsere Anstaltspflege ist gänzlich unzu( Empörte Zwischenrufe!) des Finanzministers wird es deshalb sein, Vorsorge 000000000000000000XXXXXXX000000000 reichend. Da sind schwer psychopathische Kinder für die cheste Flüssigmachung der heute zu bewillt­nerdiebe stigmatisiert wurden. Wir wissen mit Waisenkindern, förperlich defekte mit geistig genden Gelder zu treffen. Der Herr Finanz­aber, daß dort, wo die Bedingungen vorhanden defekten Kindern beisammen. Ein Erziehungs­minister glänzt aber gerade heute durch seine Ab. sind, die Zigeuner sich afflimatisiert haben, und erfolg ist da überhaupt nicht möglich. Die Landes­wesenheit! Kollege Ne čas hat uns erzählt, daß in der Slo- jugendfürsorge bemüht sich wohl, hier Wandel Wohin kommen wir denn, wenn es so weitergeht? wafei ganze Gebiete von Zigeunern bewohnt sind, zu schaffen, aber auch ihr sind die Sände gebun- Das sind die Erfolge" der aktivistischen Politik. die dort ansässig sind und bürgerliche Berufe den, denn die staatlichen Subventionen nehmen Wenn im Oktober die Gemeindewahlen stattfinden

ergriffen haben.

Man kann also nicht, wie der Herr Bericht erstatter, generalisieren und alle Zigeuner als verwahrloste, arbeitsscheue Elemente hin ftellen!

( Genosse Hackenberg: Wian follte ihnen Gele genheit zur Arbeit und ein Stück Boden geben.) Wir lehnen das Gefeß ab, bemühen uns aber doch, in Abänderungsanträgen zumindest die größten Härten zu mildern.

Schon der Paragraph 1 zeigt, wie unsozial

und unmenschlich das Gesch ist. Es fallen nicht nur Zigeuner unter das Gesetz, sondern auch die andern nach Zigeunerart leben den Landstreicher", auch wenn sie und das ist das Härteste während eines Teiles des Jahres einen ständigen Wohnfis haben, ja selbst, wenn sie etwa während des ganzen Winters gearbeitet haben! Es kommt nicht selten vor, daß Arbei­ter von Ort zu Ort ziehen und Arbeit fuchen, wobei ihre Kleidung selbstverständlich oft defekt wird. Diese kann man nun bei der ersten besten Gelegenheit erfassen und nach den Bestimmungen des Zigeunergeseves behandeln. Wir beantragen deshalb die Streichung dieses Passus.

Ganz verfassungswidrig ist die Aufhebung der Freizügigkeit der Zigeuner, denen man Richtung und Weg und Aufenthaltsort vorschreiben fann. Es liegt im Ermessen der politischen Behörde, ob und für welche Zeit sie die Bewilligung zum Umherziehen erteilt; das bedeu­tet, daß die Willkür der Beamten hier freien Lauf bekommt.

Das erinnert an die Zeiten, da Lueger in Wien sozialdemokratische und deutschnationale Lehrer magregelte.

Man muß für die Katastrophe nicht in letzter Linie die Regierung verantwortlich machen,

weil sie der Wildbachverbauung viel zu wenig Auf­von Jahr zu Jahr ab und die Fürsorgeinftitutio- werden, dann empfehle ich den Landbündlern, Chrift merksamkeit schenkt und nicht die erforderlichen Mit nen müssen sich auf private Wohltätig lidhjozialen und Gewerbetreibenden, mit diesen Ertel bewilligt. Sonst hätte die Katastrophe nicht einen feit verlassen. Wenn Senator Dr. Stolberg folgen" in die Wahlen zu gehen. Neugierig wäre ich, derartigen Umfang annehmen können. Sogar flein. int Senat dem Ministerium für soziale Fürsorge einmal zu hören, wie man in den intimsten Kreisen liche Kompetenzfragen sind da oft hinderlich gewesen, für sein Entgegenkommen gegenüber der Jugend der tschechischen Mehrheitsparteien über diese Politik ob ein Wasserlauf als Wildbach oder als Fluß in fürsorge gedankt hat, so ist das der reinste Wider- der Aktivisten urteilt; es wird sicher fein schmeisie Kompetenz dieses oder jenes Ministeriums fällt. spruch zu dem, was wir von den Vertretern der helhaftes Urteil sein, das ihnen da aus­Jugendfürsorge selbst vor ein paar Wochen auf gesprochen wird. Wir haben zu diesem Gesetzentwurf der Verirefertagung in Teplitz gehört haben. Dort den Antrag gestellt, daß auch an der Prager bent­wurde über die mangelnde finanzielle Unter- schen Technik ein Geometerfurs angegliedert wird. stützung seitens des Staates bitter Selage geführt. Wir wissen, daß auch die deutschen Regierungsparteien Was Herr Stolberg da gesagt hat, ist eine diesen Antrag glatt ablehnen werden. Diese Ab­Kriecherei vor den tschechisch- r- lehnung ist aber gerlichen Parteien!( Zwischenrufe.)

Wir verlangen Spezialisierung der Austal­ten, in denen Kinder untergebracht werden, und vor allem moderne Anstalten und moderne Väda­gogen; Prügelpädagogen vom Schlage eines Herrn Schubert lehnen wir von vornherein ab. Dic Kinder sollen sofort erfaßt werden, sobald der Beginn der Verwahrlosung bemerkbar ist.

Das alles ist nur durchzuführen auf Grund eines von sozialem Geiste getragenen moder­nen Jugendfürsorgegesetzes und eines moder­nen Jugendstrafrechtes.

Wir wiederholen diese Forderung bei jeder Bud­getberatung. Das vorliegende Zigeunergeseb ablehnen.( Beifall.) fen wir als unmenschlich und unsozial

die

Nach längerer Debatte, in der noch eine

biefer Bunft abgebrochen und die Vorlage über ganze Reihe Redner zu Worte kamen, wird auch Regelung des Geometerstudiums in Verhandlung gezogen. Hiezu nimmt für unseren Klarb

Genoffe Schäfer

eine neuerliche Anklage gegen die verfehlte Po­litit, die heute von den Aktivisten gemacht wird. Kramar und Švehla behandeln allerdings die deutschen Aktivisten, wie sie es nicht anders er­warten können. Wer sich bedingungslos Kramař und Švehla an den Hals wirft, der muß sich gefallen lassen, daß er wie ein Schuhfeßen be­handelt wird.( Lebhafter Beifall.)

Nach Verlesung der eingebrachten änderungsanträge wird die Vorlage über

Hilfeleistung bei Wetterschäden

Wir verlangen von der Regierung sofortige Hilfe und für die Zukunft die Verbauung der Wild­bäche und die Errichtung von Talsperren.

Nur so kann die Wiederholung derartiger Kata­strophen vermieden werden. Zum Schluß verurteilt Genossin Kirpal noch das Verhalten der deutschen Regierungsabgeordneten, die so tun, als ob nur ihnen zuliebe die Viertelmillion ausbezahlt worden sei. Diese Reklame ist wohl doch etwas zu geschmacklos! Siec schließt mit der Aufforderung:

Rasche Hilfe tut not, also weniger reden und mehr leiften!( Beifall.)

*

Hiezu sprechen noch Redner fast aller deut schen Parteien. Als sich auch Herr Krumpe Ab- einstellt, kommt es sehr bald zu scharfen Zusam menstößen zwischen Krumpe, unseren Genossen und Deutschnationalen, die zu sehr stü r-

in Verhandlung gezogen, die der Senat in einigen mischen Szenen ausarten, als erumpe Punkten abgeändert hat. Der Referent be- in arroganter Weise die Opposition beschuldigt, tont, daß er diese Aenderungen nur darum gute wolle aus der Ueberschwemmung ihre Bar­heiße, weil die Session ende und die teisuppe herausretten! Ms Krumpe die Redner­ganze Vorlage bedroht sei, wenn die qualifizierte Wenzel in einen Konflikt, der fast in Tätlichkeiten tribüne verläßt, gerät er mit dem Abgeordneten Mehrheit nicht aufzubringen sei.

Zu diesem Punkt ergriff neuerdings Genoffin Kirpal

ausartet.

Nach Beendigung der Debatte erfolgen nun die aufgeschobenen Abstimmungen, denen noch die Schlußreferate der Berichterstatter vor­ausgehen. Alle heute behandelten Vorlagen wer ben auch in zweiter Lesung genehmigt, worauf mal y petr kurz vor 10 Uhr nachts die Sigung mit einem Rückblick auf die Session und den üblichen Ferienwünschen schließt.

Vorsprache beim Minister des Innern.

Einer der unmenschlichsten Paragraphen ist der Paragraph 12, der festett, daß Kinder das Wort, die die angenommenen Aenderungen als unter 14 Jahren den herumziehenden Zigeu eine offenkundige Verschlechterung be­nern weggenommen werden können, zeichnet, denn nach den neuen Bestimmungen werden wenn sie außerstande sind, für die Kinder gebüh­auch größere Besitzer, die in ihrer Existenz feines­rend Sorge zu tragen. Im Senat wurde das Stellung. Er verwies darauf, daß wir hier wieder wegs gefährdet ſind, Anspruch auf die Unterstützung Alter noch auf 18 Jahre erhöht. Das ist vielleicht einmal einen attivistischen Erfolg vor uns haben. haben, so daß für die kleineren Befißer sicher nicht das Härteste, was übehaupt Eltern, aber auch In den Versammlungen draußen erzählen die Atti- mehr viel übrig bleiben wird. Wir lehnen diese Sinder treffen kann, wenn Kinder von den Eltern visten ihren gläubigen Zuhörern, daß sich bei uns, Verschlechterung ab und beantragen die Belassung des gerissen werden. Jeder Mörder hat das Recht, seit sie an der Macht sind, so manches zum Vorteil alten Wortlautes, obschon die ganze Vorlage ja über­Berufung einzulegen, nur den Zigeunern steht und Rügen des deutschen Volkes gewandelt habe. haupt unzulänglich ist. Neben vielem anderen müßte dieses Recht nicht zu. Nicht nur Gefühlsmomente, Ganz abgesehen von dem Schlag, der durch den vor- die Regierung auch dafür Sorge tragen, daß den auch der flare, nüchterne Verstand wendet sich liegenden Entwurf wieder gegen das deutsche Hoch- Geschädigten Gelder zu einem sehr niedri Wegen der Wafferkatastrophe. dagegen. Aber von Ihnen, meine Herren der schulwesen geführt wird, beweist die ganze Art, wie gen 8insfuß zur Verfügung gestellt werden; die Die Senatoren Dr. Heller, Jarolim, Majorität, die gewohnt sind, mit Arbeitern nach bei uns Schulpolitik getrieben wird, das Gegen- Vorlage sagt auch nichts darüber, welche Institute Dr. Soukup und Ledebour sprachen beim ihrem Belieben umzugehen, die keine Humanität teil von dem, was die Aktivisten erzählen. Sie die Gelder hergeben sollen, so daß man heute schon Minister des Innern vor und ersuchten ihn, eben­fennen, fann man nicht verlangen, daß Sie sich geben Handlungen der Regierung als Erfolge" aus, voraussehen kann, daß man nicht auf 4, 5 oder 6 so wie dem Bezirke Tetschen und Aussig, auch gegen diese Unmenschlichkeit verwahren. Sie die es bei näherem Zuschauen gar nicht sind. Der Prozent, sondern auf 8 bis 10 Prozent wird Gelder dem Bezirke Tepliß eine momentane Aus haben ja überhaupt keine Ahnung, was Humani- deutsche Berater für Hochschulangelegenheiten wird tät ist! feinerlei Einfluß haben, sondern höchstens zu­Im Gesetz ist die Unterbringung der Zigeu- schauen fönnen, was die Bürokraten tun, und wird nerfinder in Familienpflege oder in Anstalten sich mit allem abfinden müssen, was geschicht. vorgesehen. Wir können aber nicht einmal alle Genosse Schäfer bringt dann ausführlich unsere hilfsbedürftigen Kinder in Anstalten den Fall des Professors Spiter unterbringen. Wo werden Sie da noch alle Zigeunerfinder unterbringen? Sie schaffen nur vor, der ursprünglich zum Direktor des Amüßer

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Bei der Kavallerie der Fremdenlegion in Afrita!

Von Emil Hlavla- Prag.

Doch auch dieser Wunsch blieb uns versagt, da wir samt und ſonders nicht einen Centime be­faßen und der Betrag für Marke und Papier für

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aufnehmen müssen. Wir verlangen, daß in erster Linie die Landesbanken zur Mitwirkung heran­gezogen werden und daß der Staat die gesamten Zinsen trägt. Der Fonds müßte auf 50 Millionen erhöht werden. Der Minister hat ja selbst erklärt, daß mit diesen Mitteln nicht viel anzufangen sein wird.

Bei dieser Gelegenheit weist Genossin Kirpal in

hilfe zu gewähren. Der Minister versprach, diese Aushilfe unverzüglich zu erteilen, sobald das ent­sprechende Ansuchen seitens des Vezirles vorliegt. Die genannten Senatoren werden im Laufe der nächsten Woche auch bei den übrigen in Frage kommenden Behörden vorsprechen, um eine rasche und günstige Erledigung der überreichten Gesuche zu erwirken.

uns

weggeschafft werden. Etliche Tage später gaben um beim Tor hierauf, der Vorschrift entsprechend, und schmeckenden, Moccas, wie er wohl auch im wir diesem unglücklichen Kameraden, den wir gut den Wachkommandanten um die Erlaubnis zum erstklassigsten Kaffee der übrigen Weltteile, leiden mochten, da er einer der Lustigsten unter Ausgang zu bitten, die uns dieser auch nach stren meiner Ansicht nach, nicht zu finden sein wird. uns war, solange wir noch in Frankreich waren ger Prüfung unseres Aeußeren und mit der Be- Bald erhoben wir uns wieder und verließen die das lezte Geleite! Er war wohl nicht merkung, daß er auch davon was sehen" möchte, ansonsten sehr unfreundliche Stätte und setzten widerstandsfähig genug, um die ersten Leiden und erteilte. unseren Weg fort, der uns nun weiterhin wieder Strapazen zu überstehen und die Sehnsucht nach Wir zogen die staubige Sandstraße entlang zu einem Tor, dem Ausgang in das europäische der Heimat zu überwinden. In einer Siste bis zum Tor der Araberstadt, an dem eine An- Viertel, führte. In diesem Viertel betraten wir wurde er in die afrikanische Erde versenkt, wäh- zahl der typischen arabischen Bettler saß, die je- ein franzöſiſches Reſtaurant und bestellten rend dort drüben, weit über dem Wasser, seine den vorübergehenden Glaubensgenossen uns daher unerschwinglich war. mit jeder ein Nachtessen, dessen hohen Wert wir je und wohlberechnet, gerade in dem Augen- Mutter die Hände rang für ihren Einzigen, der einem Spruch aus dem Koran begrüßten und doch einzig und allein am Preis erkannten. Auch blick, in dem der Legionar die Hoffnung auf ein so lange von sich nichts hatte hören lassen. hiefür ihr Almosen heischten, während sie bei hier verblieben wir nicht lange und nachdem ich Weiterleben aufgibt und sich in sein Schicksal Wir jedoch empfingen unseren Lohn und als unserer Ansicht uns allerhand liebliche Flüche mir noch etwas Proviant, meist Konserven, ür willenlos fügt, in diesem Augenblick erst erhält er wir unsere Barade wieder betraten, waren hier aus dem Koran, an denen dieser ebenfalls reich die nächsten Tage, eingekauft hatte, traten wir die Hälfte der Prämie, für die er sich verkauft bereits fast alle Unteroffiziere unseres Regimentes ist, mit Höchstleistung ihrer Stimmorgane zu- wieder den Rückweg an, der uns wieder durch hatte die erste Rate von 250 Franken, der vier versammelt, die uns ziemlich brüst sofort auffor- riefen. In ein wintliges Gäßchen bogen wir ein, die Araberstadt führte. Meine Stameraden führ­Monate nach diesem Tage die zweite und letzte derten, mit ihnen in die Stantine zu gehen und das von den im maurischen Stil gehaltenen niedri- ten mich hier, um mir auch etwas Besonderes zu Rate in gleicher Höhe folgt. Dann ist der Legio- was zum Besten zu geben". Nicht etwa, weil gen, und blendend weißen Häusern gebildet war, zeigen, in ein kleines, finsteres Gäßchen von etli­när für die fünf Jahre Dienstzeit abgetan, erhält es nur um das Geld zu tun war, sondern nur des über denen sich aus dem Dache stets die halbkugelchen Säusern, durch deren offene Türen im er­bloß seine Löhnung von 25 Centimes täglich, die halb, weil mich der Ton dieser Machthaber, die förmige Wölbung hervorhob und in deren obe- leuchteten Innern auf Bolstern ruhende und in ihm zum 1. und 15. eines jeden Monates ausbe- sonst kein Verständnis, kein Mitgefühl für uns rem Stock stets das mit funstvoll verziertem Git- Tüchern eingehüllte, unförmige Klöße zu sehen zahlt werden. Hat der Legionär seine Dienstzeit an den Tag legten, empörte, schlug ich jedwede ter versehene Fenster sichtbar war, das Fenster waren, das verkäufliche arabische Weib. An­beendet, also gelang ihm nicht die Flucht, wird er Aufforderung glatt ab, selbst dann, als mir alte des -- Harems. getvidert wandte ich mich von diesem sang und flanglos freigegeben, nennt eine schä Kameraden prophezeien, daß ich nun ein, saures Weiterschreitend gelangten wir in einen so- Bilde ab, als plötzlich ein baumlanger Araber bige Ziviluniform aus Militärtuch sein Alles und Leben" führen werde. Ich beschloß, lieber an die genannten Basar, ein gedecktes Gäßchen, in dem vor uns stand, der in seinem uns unverständli­wird an der französischen Grenze entlassen. sem Abend zum ersten Male als freier Legionär rechts und links fich die arabischen Geschäfte be- chen Kauderwelsch uns anschrie. Einer meiner Nach fünf Jahren Dienst hat der Legionär die Araberstadt zu besuchen und einige alte Lei- fanden. Ein buntes farbenprächtiges Bild wahl- Kameraden stick ihn zur Seite, worauf jener Gelegenheit, sich noch einmal engagieren" zu densgenossen mitzunehmen und zu bewirten und los zusammengefügt. Hier der Teppichladen, Miene machte, sich auf ihn zu stürzen, und im laffen, für weitere fünf Jahre, vorausgesetzt, daß so diesen zu Genüffen zu verhelfen, die diese schon daneben ein Südfrüchtestand mit tropischen Nu war eine regelrechte Seilerei im Gange. Der er hiezu förperlich noch fähig ist, was durch eine lange entbehren mußten. Nach Weisung der Al- Fruchtsorten, daneben ein Geschäft, in dem die be- Araber farie wie am Spieß und rief damit seine strenge Prüfungskommission festgestellt wird. ten" zog ich mich denn auch an. Erst die von der fannten Lederwaren á la marocaine" ihres Näu- Landsleute herbei, die plößlich aus dem Dunkel Doch auch zehn Jahre Dienst bieten ihm weiter Sonne blendend weiß gebleichte Shakibose, die fers harrten, ein Fleischerladen, Uhrgeschäft usw. der Nacht auftauchten. Wir nahmen unsere Rie­keinerlei Vorteil, denn erst nach dem 3. Engage- schweren Schuh sodann, die schwarzen Lederga- Schließlich langten wir auf einem freien men ab und hieben nach Leibeskräften auf die ment", nach 15 Jahren Dienstzeit, hat der Ze- maschen, die dunkelblaue Stoffbluse, um den Hals Plat an, in deffen einem Eck sich ein arabisches Auftürmenden ein. Siebei taten uns auch unsere gionär Anspruch auf Pension oder eine Staats das gelbe Halstuch, auf dem Kopf den hellgelben Kaffeehaus befand, das wir nun betraten. Gleich Sporen vortreffliche Dienste, die wir rasch ab­stellung in Frankreich als Pförtner, Zöllner oder Schech Turban und um die Hüften ein breites, den Eingeborenen ließen wir uns auf den Pol- genommen, den Riemen um die Faust gewickelt, bergleichen. sehr langes, schreiend rotes Bauchflanell außen stern längs der Wand nieder, die Araber in un- als- Borer benüßten, und so war so weit alles Als wir auf dem Weg zu der Barade waren, gewickelt, darüber den gelben Bauchriemen ferer Nähe rückten eilig weg, als wären wir vom in bester Ordnung. in der die Auszahlung stattfinden sollte, brach so, sahen wir sicherlich sehr afrikanisch" aus! Aussat befallen, und auf wiederholte Auffor­ciner von uns, ein junger Reichsdeutscher, be Noch die genickelt" polierten Sporen mit Rie- derung hin erhielten wir endlich auch jeder ein Fortsetzung folgt.) wußtlos zu Boden und mußte auf der Tragbahre men befestigt, dann verließen wir die Baracke, kleines Täßchen, allerdings prächtig duftenden

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