Mittwoch, 20. Juli 1327.

Arbeiterpartei am 19. Juli 1927 versammelte fosial­demokratische Arbeiterschaft erklärt nach Anhörung des Berichtes über den heldenmütigen Abwehrpampf des Wiener Proletariates folgendes:

Das Klassenurteil, wodurch die fascistischen Mör­der der sozialdemokratischen Arbeiter in Schattendorf befreit wurden, war der Höhepunkt der feindlichen Handlungen der tlerita­len und fascistischen Reaktion gegenüber dem klassenbewußten Proletariat in Oesterreich . Die jer provokative und gewalttätige Vorgang der bür­gerlichen Revolution, der sich bis zum Arbeiter. mord gesteigert hat, war das Signal zu Demonstra tionen, bei welchen durch Verschulden der Regierung und der Polizei Arbeiterblut geflossen ist. Die demon­strierende und gegen die Gewaltakte protestierende Arbeiterschaft sollte niedergerungen, die sozialdemo­hatische Bewegung in ihrem Blute critidt und die fasciitifdie Diatur errichtet werden. Wir ver urteilen, vaß sich zu den Angriffen ver Realtion auf die Sozialdemokratie und die klassenbewußte Arbeiterschaft die Kommunisten hinzugefellt haben, die in Zeiten des schwersten Kampfes den kämpfenden Arbeitern in den Rül­ten gefallen sind und deren Kampf ab­acichwächt haben.

Die sozialdemokratische Arbeiterschaft Groß­Prags erblickt in dem Abwehrkampfe des Wiener Proletariates den unerläßlichen Kampf gegenüber den gewalttätigen Methoden der Hakenkreuzler und Fascisten, gegenüber der Diktatur der reaktionären Bourgeoisie, die auf die Vernichtung aller bürger­lichen und politischen Rechte der arbeitenden Men­schen abzielt; sie spricht der österreichischen Arbeiter­schaft in diesem Kampfe ihre aufrichtigen Sympa thien aus und verpflichtet sich, mit allen Kräften den Kampf gegen die Reaktion zu unterstüßen. Sic hebt die Verdienste der österreichischen Sozialdemo Iratic um die Erhaltung der Demokratie hervor und ist überzeugt, daß die Zeit nicht ferne ist, in welcher die sozialdemokratische Partei in Oesterreich ihr großes, gewaltiges Ringen siegreich beenden wird.

Beite 3.

Der Verlauf der Wiener Boltserhebung.

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Es begann mit dem friedlichen Aufmarsch der Arbeiterschaft. Reiterattaden und scharfe Salven. Menschenjagd in den Straßen Wiens. Die Polizei schießt auf Berwundete, Kinder und Aerzte. - Die Die bürgerliche Ordnungsbestie wütet bis in die Nacht.

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19. Juli.

Heute, da die ersten Zeitungen aus dem wieder beruhigten Wien einlangen, da man Berichte der verschiedensten Art fennen lernt und da cine ganze Meihe von Augenzeugen zu Worte tommt. vermag man sich ein annäherndes Bild der chronologischen Folge der Ereignisse zu machen, die sich an dem unglücklichen Freitag in Wien abzielten. Es steht nun einwandfrei fest, daß die Winer Erhebung weder eine Revolte der Arbeiter gegen die Partei- wie es die kom: munistischen Heifer der Reaktion darstellen noch ein geplanter und mit Vor: satz in Angriff genommener Putsch war, wie es die Klerifalen und Nationalen darstellen. Das Volk von Wien , empört über das Urteil im Schattendorfer Pazch, das dem Arbeitermord einen Freibrief ausstellt, gewohnt, von der Ringstraße aus den Herrschenden seinen Protest entgegenzuschleudern, marschierte in die Stadt. Auf der Ningstraße trafen sich die Züge und sozialdemokratische Politifer fanden sich bei ihnen ein. Aber schon begann die ungewohnte Pro­volation: der Ming war durch Polizeifordons gesperrt. Die Erregung steigt, als Berittene erscheinen. Während noch interveniert wird, reitet die Polizei die erste Attade. Die erregte Masse wendet sich von der Universität zum Justiz­palast, wird von den Berittenen durcheinandergetrieben, um das Parlament ge jagt und postiert sich schließlich vor dem Symbol der Klassenjustiz. Wir schildern im Folgenden die Einzelheiten und die Etappen der tragischen Ereignisse dic nun einsetzten.

Der Samstag verlief im Zeichen des Generalstreifs ruhiger, nur die fom munistischen Plattenbrüder greisen den Schutzbund in scrnals und ein Arbeiter­sekretariat in Siching an, wobci co Todesopfer gibt. Der Sonntag sicht wieder cin ruhiges, aber auch ein trauerndes Wien . Die Vertrauensmännerfonferenz bestätigt, das; die Massen hinter der Partei stehen, die Gefahr eines Putsches, der nur mit der Niederlage der Arbeiter enden könnte, ist abgewehrt.

Wie es begann.

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Die erste Folge des Mitteilungsblattes der Sozialdemokratie Deutſchöſterreichs stellt die blutigen Zusammenstößen unwiderlegbar fest. Schuld der Regierung und der Polizei an den Ueber den Beginn der Demonstrationen schreibt das Blatt folgendes:

Vor dem Justizpalajt.

Wachleate aus Fenstern des dritten Stodes in die untenstehende Menge.

Plötzlich erfcholl aus der Menge der Ruf: Zu den bürgerlichen Zeitungen, die sind an allem schuld. Einzelne Gruppen liefen in die der benachbarte Strozzigaste, zum Gebäude Reichspost", das von einigen Polizisten be wacht war. Die Polizei Die Polizei zog sich zurück, Steine prasselten gegen das Haus, das schwere Tor wurde einige aufgebrochen, Demonstranten drangen ein und warfen noch gestern nach dem Ürteil geschrieben hatte, den triumphierenden Titel: Ein flares urteil" und im nächsten Augenblick züngelten Flammen empor. Bald schoß das Feuer aus den Fenstern, eine dunfle Rauchsvolle hüllte das ganze Ge­bäude ein, brennende Zeitungssetzen wirbelten durch die Luft und ein flares Urteil" rief im erschütternden Sprechchor die Menge, die hier ein fürchterliches Gericht hielt.

Achnlich erging es den Wiener Neue it cit Nachrichten", und der Deutsch­österreichischen Tageszeitung". Es war eine wilde Abrechnung mit der Presse der Arbeitermörder.

Das Bild des hellbrennenden Justizpalastes hatte die Erregung der Menge ins Maßlose ge­steigert. Sie wollte nun nicht zulassen, daß dieses große Haus, das ihr die 3 wingburg der furchtbaren Klassenjustiz zu sein schien, vor der Vernichtung bewahrt werde. In besinnungsloser Erregung wendete sie sich gegen die Löschzüge und verhinderte die Wegräumung ten. Vergeblich bemühten sich die Schutzbündler, der Barrikaden, die die Feuerwehrkolonnen hemm Raum für die Löschautos zu schaffen. Auch dem Abgeordneten Deutsch gelang dies nicht. Und auch der Bürgermeister Seiy, der einen der großen Löschwagen bestieg, vermochte gegen die durch das brennende Gebäude versinnbildlichte Schandjustiz erfüllt war, nichts auszurichten.

Mit tiefer Erregung gedenken wir der großen Opfer, die die Wiener Arbeiterschaft durch den To von über 80 Arbeitern gebracht hat. Wir sprechen Namen aller jozialdemokratischen Arbeiter der Tiche cheflewalischen Republik der österreichischen Sozial demokratie und den Hinterbliebenen das innigste Beileid zu diesem schweren Verluste aus, wir ver­urteilen den Terror der Polizei und der Regierungs­Die Nachricht von dem Freispruch der Mör­gewalt, zu deren Laften diese Opfer zu buchen sind. der von Schattendorf hat wie eine Bombe in Unser aller Gedenken werden morgen bei jenen Wien eingeschlagen. An hundert Stellen zugleich teilen, deren tote Rörper in den Särgen vor den trat die Arbeiterschaft Wiens zusammen, gehor wurden, aus Parkbänken und Pflastersteinen Menge, die von wildester Empörung über die Gräbern in Simmering und vor dem Wiener re- chend der Empörung, die das Urteil bei ihnen matorium ruhen werden. Auch sie sind Mär ausgelöst hatte, und forderte Sühne. Alles lam threr des gemeinsamen Gedankens der in die Betriebe, aber niemand konnte arbeiten. Befreiung der Arbeiterschaft. Im Rathaus, im Hause der Arbeiter Zeitung ", in allen großen Betrieben wollte sich kein Sozial demokrat zur Arbeit bereitfinden. Ueberall Ber­sammlungen, überall Reden der Vertrauensmän ner, überall derselbe Beschluß: Auf, vor das Parlament!

Die Versammelten erklären den Kampf der Reaktion und dem Fascismus, der auch bei uns in der Tschechoslowakischen Republik Gewaltmethoden anwenden wil, der darauf abzielt, die Demokratie zu vernichten und die Arbeiterschaft ibrer Errungenschaften zu berauben. Wir fordern die Arbeiterschaft und die fortschrittlichen Elemente zur Bereitschaft und zur steten Wachsamkeit auf. Alle in die Reihen des laffen

bewußten Broletariats! Alle in den Kampf

für die Demokratie, fiir die gerechten Forderungen des arbeitenden Volkes und für den Sozialismus! Weg mit der Reaktion, weg mit dem Fascismus!

Alles für den endgültigen Sieg der internationalen Sozialdemokratie!

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Die Arbeiter der Elektrizitätswerke hatten noch in der Nacht einen Demonstrationsstreit be noch in der Nacht einen Demonſtrationsstreit be­schlossen. Von 8 bis 9 Uhr steht die Straßenbahn und die Stadtbahn. Aus allen Bezirfen und Be­trieben feßen sich die Züge der Arbeiter gegen die trieben fetzen sich die Züge der Arbeiter gegen die innere Stadt in Bewegung.

Und in diefe Erregung, die nur zu begreiflich war, greift die Regierung mit groben Händen ein, sie läßt berittene Polizei, die sich schon seit langer Zeit bei feiner Wiener Demonstration mehr gezeigt hatte, auf die wehrlose Maffe los, da und dort, zu gleicher Zeit vor dem Parlament und vor der Universität! Und blutige Ernte ist das

Neue Schußbundabteilungen vermochten lang es ihnen, eine Seite zu bilden und den einen Keil in die Menge zu treiben. Langsam ge= Platz allmählich abzusperren. Endlich gelang es, ſtätte zu führen. Gerade in diesem Augenblick ſtätte zu führen. Gerade in diesem Augenblick aber ertönten von der Stadiongasse wieder Schüsse.

Auf der Freitreppe des Justizpalastes stand ein Polizeifordon. Als die vor den Berittenen menge auf die Freitreppe gedrängt wurde, 30g vom Schmerlingsplaß her flüchtende Menschen sich die Wache in das Innere des Gebäudes zu riid und verriegelte das Tor. Inzwischen hatte man, um den tollen Treibjagden der berittenen Wache ein Ende zu machen, aus den Gerüst leitern, die von einer Hausreparatur geholt niedrige Hindernisse errichtet. Plöglich kam vom Ring her wieder eine Wacheabteilung im Laufschritt zur Reichsratsstraße, machte rechts­fich inzwischen eine große Anzahl von Arbeitern um und begann gegen die Reichsratsstraße, wo angesammelt hatte, Schüsse abzugeben. Die Menge wendete sich gegen die Wacheabteilung, die schleunigst die Flucht ergriff. Die Menge blieb nun auf dem Platz, an einzelnen Stellen wurden Ansprachen gehalten. Plöblich ertönten auf einmal in unmittelbarer Nähe der tausend- Plötzlich stürmten schreiende Töpfigen Menge Schußdetonationen. Maſſen in regellofer Flucht durch die Bar­Alles wendete sich dem Justizpalaste zu: Aus tenſteingasse und hinter ihnen tauchten im dem Fenster des ersten Stodes hatte die dort aufschritt Polizisten auf, die mit Rarabi verborgene Wache geschossen. In heller Empönern bewaffnet waren. In der Mitte der rung stürmten die Arbeiter auf das Tor los, Gasse blieben sie stehen, nahmen die Gewehre in aber es war fest verschlossen. Nun drangen Anschlag und im nächsten Augenblid trachte einige junge Burschen durch mehrere offene eine Salve. Die Polizei hatte in die Parterrefenster in das Gebäude ein, riffen einige flüchtende, we hrlose, waffenlose Menge große Kaiserbilder von den Wänden der Zimmer geschossen, und damit die Erbitterung ins und zeigten sie der harrenden Menge. Da Ungeheuere gesteigert. Nun setzte eine förmliche schricen die Arbeiter in höchster Erregung auf: Treibjagd ein. das ist unsere republikanische Juſtiz. Steine

Vei der Abstimmung erhebt sich ein ganzer Maid von Fänden für dieſe Reſolution. Bei der Ende. Zu den Opfern von Schattendorf gesellen wurden aufgehoben und im Nu waren alle Bericht eines neutralen Augen­

Gegenprobe werden ganze vier Stimmen gezählt. Es hat also eus) die gesamte communistische Arbeiterschaft, die an der Kundgebung teilnahm, die Mißbilligung der Haltung ihrer kommunisti­fchen Führer ausgesprochen, ein für die Dema­gogic der kommunistischen Führung vernich­tenbes Urteil gefällt!

Nach einem furzen Schlußwort des Borsigenden, der die Anwesenden auffor­dert, ruhig und ohne Demonstrationen die Kund gebung ebenso würdig zu beenden, wie sie ver­laufen ist, wird die prachtvolle Kundgebung kurz vor 8 Uhr geschlossen und die Tausende zerstreuen jich langsam, nicht ohne auf Schritt und Tritt auf ein Massenaufgebot an Polizei zu stoßen, das die Zugänge zum Graben und Havlicefplatz ängstlich absperrt.

Während der Versammlung kam es vor dem Lidovy Dum zu kleineren Zusammenstößen fom­munistischer Jugend mit der Polizei, die die De­monstranten gegen Zizfow abdrängte und hiebei zweimal von ihren Gummifnüppeln Gebrauch

machte.

sich entsetzliche Opfer des 15. Juli, eines der blu­tigsten Tage Wiens after und neuer Geschichte.

Par­terrefenster zertrümmert. Seffel und Tische wurden auf die Straße geworfen, die Kaiser­Auch der städtischen Angestellten bilder daraufgetürmt und der so entstandene Das Fener hatte sich ungeheure Erregung bemächtigt. An ein Scheiterhaufen in Brand gestedt. Arbeiten in den Aemtern und Kanzleien war nicht lohte hell auf. Ein Windstoß trieb die Flammen zu denken. Um neun Uhr vormittags versam gegen das nahe Gebäude hin und es gerieten melten sich die Angestellten des Rathauses im einige Parterrefenster und, wie man später be­Arladenhof. Genosse Reder, der Vizepräsident merkte, auch die Kellerräume in Brand, in des Verbandes der Angestellten der Stadt Wien denen große Vorräte von Brennmaterial aufge; berichtete über den Schattendorfer Prozeß und stapelt waren. Bald hatte das wilde Element feinen Ausgang. Die Versammlung beschloß die von der ganzen Borderfront des großen Gebäu­Arbeit zu unterbrechen und einen Demonstrations des Besit ergriffen. zug über den Ring, am Parlament vorüber zu veranstalten.

Beim Burgtheater hatte die Polizei die Ring­straße vollkommen abgeriegelt. Welchen Kriegs­plan sie damit befolgte, war nicht recht ersichtlich, aber daß damit Gefahr verbunden war, fühlte Gemeinderat Reismann, der eben an der Spitze der städtischen Beamten und Angestellten vom Rathaus zum Ring fam und nun den Ring abgesperrt fand. Er wendete sich an den Polizei beamten: Laffen Sie doch den Zug, der vollkom­men geordnet iſt, ruhig abmarschieren!" Das war es zu feine Forderung. Der Beamte gestandes zu und Reismann wollte dies eben verkünden, als vom Parlament her eine heftige Polizeiattade ge­ritten wurde. Ganz brutal ritten die Polizisten in die Menge hinein. Nun wendete sich Reis­Nach der Versammlung kam es beim Vrch- mann an den Sofrat Tauß, der als Beainter licfypark erneut zu Zusammenstößen, wobei eine der politischen Polizei vor dem Parlament Dienst Abteilung berittener Polizei eingesetzt wurde. machte. Er forderte das einzig Vernünftige, das XXXXXXXXXXXXXXXXX000000000000000 einzig Natürliche, daß die Polizeireiter sofort zu Mostauer Wünsche. rüdgezogen werden. Aber Hofrat Tauß autors tete: Sie müssen erst zeigen, daß Ihre Leute Moslau, 19. Juli. ( Taß.) Die fommunistische ruhig" weggehen!" Bur felben Zeit traf auch Internationale veröffentlicht veröffentlicht einen Ausruf, GI& I auf dem Plaß ein. Drei Reihen Berit worin sie das österreichische Proletariat auffor- tene waren da. Er setzte es bei Hofrat Tauß dert, den Generalstreit bis zum Sturze der Re- durch, daß die Berittenen zurückgezogen verden, gierung Seipel fortzusehen. Der Aufruf fordert wird auf die Schultern einiger Leute gehoben, um ferner Entweffnung der fascistischen Organisasio- dies zu verkünden, aber schon hatte die Polizei nen und der Polizei, Bewaffnung der Arbeiter, de: Kopf verloren. Ein wildes Gewoge hin und Schaffung von Arbeiterräten im ganzen Lande her setzte ein, Attacken der Polizei und die Abwehr und die Bildung einer Arbeiter- und Bauern der wehrlosen Menge mit Steinen und Latten, der dann alle späteren Ereignisse folgten.

regierung.

Da die im Gebände verschanzte Polizei noch immer nicht die Tore öffnete, um die ein geschlossenen Beamten zu retten, tamen furz entschloffen vom Parlament her zwei Schuß bundabteilungen, die die Glasscheiben der Tore einschlugen und die ganzen Räume nach Menschen absuchten. um sie vor dem Feuer ins Freie zu führen. Dabei drang auch ein Teil der Menge in die Stock werke, von wo bald Aftenbündel und Einrich­tungsgegenstände auf die Straße geworfen wur­den. Inzwischen hatte der Schußzbund alle im Hause befindlichen Menschen binnen wenigen Hause befindlichen Menschen binnen wenigen Minuten durch einen Seitenausgang ins Freie die durch ihre geführt. Nur die Polizistent. Schüsse die eigentlichen Urheber der Brand­fatastrophe waren, verkrochen sich nun vor der crregten Menac in die lebten Wintel des Ge­bäudes. Die Schutzbündler, die mutig, um das Leben der Polizisten zu retten, durch den furcht­baren Qualm in die oberen Stockwerke vor­draugen, mußten allerlei Mittel anwenden, um die Polizei aus dem brennenden Gebäude in Sicherheit zu bringen. Die von den Volizisten abgelieferten Waffen wurden in der Salle des Palestre zu einem großen Haufen aufgeschich.ct. Ginige Polizisten wurden von der Menge er fannt und es gelang nicht immer, sie angesichts der ut der Augciammelten mit heile Saut durchzubringen. Während aber die Schutzbünd ler unter Lebensgefahr die Polizisten in Sicher heit zu bringen suchten, scholfen auf einmal ciniae, onscheinend vor Analt toll gewordene

zeugen über das Massafer.

Stock des Parlamentes aus die Szene beobachtete, erklärte folgendes:

Ich bin kein Sozialdemokrat. Ich stehe den ganzen Dingen unparteiisch gegenüber, aber das muß ich sagen, das habe ich selbst gesehen: Die

Polizei hat ganz ohne Not die ganze

ache begon

Vor dem Reiterpostament bei der Stadion­gasse, Ecke der Rampe, bis zum Parlament stan­den in loser Kette etwa zehnt Polizisten zu Fuß. Eine ganz loſe Polizistenkette stand auch vor der Rampe. Als die ersten Züge unten vorüberzogen, schrien sie wohl Pfui, aber es war sonst weiter nichts. Plöblich sah ich, wie vom Ring her Poli­zeireiter in die Stadiongasse scharf einbogen. Hier standen einige hundert Arbeiter. Einer, ein Mann ohne Hemd und Bluse, erhielt plößlich von dem linken Flügelmann der Polizeireiter einen flachen Säbelhieb über den Rüden und im nächsten Augenblick nahmen einige Polizisten zu Fuß den Mann fest und zerrten ihn ins Parlament. Das war der Anfang der ganzen schrecklichen Sache."

Im nächsten Augenblick aber hatten alle Wachleute schon die Säbel aus den Schei­den und nun ging die wilde Jagd um das Par­lament herum. In demselben Augenblick waren von der Bellaria Margarethener Arbeiter auf dem Schmerlingplatz angelangt. Raum waren sic um die Ecke gebogen, rasten die Polizeireiter wic die Wilden in sie hinein. Alles flüchtete zunächſt. Aber die Erbitterung über diesen Ueberfall durch die Polizei war so groß, daß sich die Menge sofort wieder an zehn Stellen sammelte und daß viele versuchten, sich irgendwie zu bewaffnen. An der Ede der Reichsratsstraße und des Schmerling­plates wird eben ein aus gepubt. Die Latten, die dort zu Haufen lagen, sollten als Waffen die­nen. Glöd stellte sich mit einigen Vertrauens­männern auf den Battenhausen . Noch versuchte