Geite 6.
Gerichtssaal.
Eine wichtige Kriegsanleihe- Lombard
entscheidung.
Die Platinproduktion. Im Jahre 1913 Betrug die Platinproduktion der Welt 8308 Kilogramm, wovon Rußland allein 7750 Kilogramm lieferte. Der
Breis betrug damals 8.60 Goldfrank pro Gramm.
Nach dem Krieg war die Platingewinnung stark zurüdgegangen. Sie betrug für die gesamte Welt 3000 Die in der letzten Zeit publizierten Entscheidun. Kilogramm im Jahre 1926. Sauptprobe if a gen des Obersten Gerichtes lassen erkennen, daß die wie vor Sowjetrußland, wo das Platin, besonders im Rechtsprechung sich nunmehr entſchloſſen hat, den Ural, gewonnen wird. Daneben beteiligt sich seit eini anläßlich der Aufnahme von Kriegsanleihezeichnungen Jahren in stärkerem Maße auch Kolumbien in Südamerika sowie Transvaal in Südafrika . Wie die gen gegen Lombard von den Geldinstituten gemachten Zusagen, durch welche die Zeichner zur Zeichnung Deutsche Bergwerkzeitung" meldet, soll jetzt durch bewogen wurden, rechtsverbindliche Wirkung zuzu- M. Köhler, Berlin , ein neues elektrolytisches Verfah ren entdeckt sein, durch das aus Erzen hier in Deutsch . erkennen. land Platin als Nebenprodukt gewonnen werden kann. Wieweit dieses Verfahren Erfolg haben wird, müssen die weiteren Versuche noch zeigen. Natürlich ist es sehr wünschenswert, wenn Deutschland sich da durch eine weitere wertvolle Produktionsquelle er Der
Einfluß dieser Rechtsprechung macht sich nunmehr auch schon in der ersten Instanz und auch in den zahlreichen Prozessen der Schlu denauer Sparkassa, deren Zeichnung durch die Art, wie fie zustande gekommen waren, besonders charakteristisch find, gegen ihre Zeichner bemerkbar.
schließt. Vor dem Kriege wurde eine Zeitlang viel
von einem englischen Verfahren zur Gewinnung von Das Kreisgericht Leitmeris hatte jüngst in dem Gold aus Seewasser gesprochen, aber die darauf geProzeß der Schluckenauer Sparkassa gegen den Tep- setzten Hoffnungen haben sich nicht verwirklicht. Mit liger Kaufmann M. M. zu entscheiden. Der Beklagte dem stark gestiegenen Preis von 7.50 bis 9 Goldfrank wendete ein, daß ihm anläßlich der Aufnahme der pro Gramm ist heute Platin das teuerste Metall der Zeichnung durch den damaligen Direktor Ludwig Welt. Fürstenthal in Teplitz die Zusage gemach: worden sei, daß er über die von ihm geleistete Anzahlung hinaus teine weitere Zahlung zu leiſten habe, feine weitere Haftung übernehme und keinen Pfifferling mehr schuldig sei, und daß er daher auf Grund dieser Zusagen, durch welche er zur Zeichnung bewogen worden sei und welche Inhalt und Bedingung der Zeichnung gebildet haben, der Klägerin nichts schuldig jei.
Der vom Gericht vernommene Zeuge Fürstenthal bestritt in diesem Prozesse, wie in zahlreichen anderen, in welchen er auch die gleiche Rolle spielte, eine solche Busage abgegeben zu haben.
Mittellungen aus dem Publikum.
Donnerstag, 21. Juli 1927.
her gebrechlichen Steg zwischen der Welt des Films und der Welt der Kirche durch eine wirkliche Brüde
Philips Kurzwellenfender. Der oberwähnte Kurzu ersehen". Dieſe„ Brücke" ist natürlich nichts wei wellenfender, dessen regelmäßige Programme unseren ter als eine einzige Propaganda für den kirchlichen Tendenzfilm. Herren Radioamateuren bereits bekannt sind, sendet Neuartige Filmprojektion. Der Amerikaner A. G vom 26. d. M. ab 11.40 bis 27. d. M. bis 11.40 auf Welle 30.2 Meter ununterbrochen aus. Durch diese Hayden hat eine Projektionsfläche konstruiert, die ununterbrochene Aussendung soll der Einfluß der auf der Vorderseite hellweiß und auf der Rüdsei Sonnenstrahlen auf die Verbreitung der elektromag- grün gefärbt ist. Mit dieser Projektionswand soll sich netischen Wellen festgestellt werden und es ist selbst eine bedeutend beffere Lichtwirkung erzielen lassen, als verständlich, daß durch derartige 24 Stunden ununter- mit den üblichen, im Gebrauch befindlichen Vorrich. verständlich, daß durch derartige 24 Stunden ununter brochen ausdauernde Experimente die Einflüsse sowohl tungen. der Sonnenstrahlen als auch des Wetters genauest fonstatiert werden können. Wir ersuchen die Herren Amateure um geft. Nachrichten, wann der stärkste und schwächste Empfang war, welche Störungen während dieser Zeit vernommen wurden, da diese Angaben ein wichtiges Behelf für die weitere Forschung auf die. sem Gebiete bilden. Geſchäßte Nachrichten erbitten wir an unsere Adresse Philips Glühlampen Vertriebsgesellschaft m. b. H. Praha II., Vaclavske nam. 4,
Aus der Partei.
Jugendbewegung.
5013
S. J. Sonntag, den 24., gemeinsamer Ausflug mit den tschechischen Jugendlichen nach Stěchovic ( Stromschnellen). Treffpunkt ¼6 Uhr Palackykat ( Dampferstation).
Der Film.
Turnen und Sport.
Der Fußballsport.
Jeder Sport hat Freunde und Feinde. Wenn auch der Fußballsport von vielen Seiten att gefeindet wird, so so uns das nicht verdrießen. Unbeirrt gehen wir unseren Weg, denn wir haben den Wert des Fußballportes erkannt. Trotz Feinden überall ist der Arbeitersport hochgekommen, ja mon tann sagen, er cilt mit Riesenschritten vorwärts. Welche Gründe sind es, daß der Fußballsport einen so schnellen Aufschwung genommen hat? Es ist ein Spiel, das im Freien betrieben wird, bei dem Ge wandtheit, Kraft und Entschlossenheit eine bedeutende
Rolle spielen. Fußball kann unter seinen Anyangern
feine verzärtelten und empfindlichen Menschen brou. chen, er läßt seinen Freunden die Freude an Kampf und Sieg unmittelbarer empfinden, als mancher an dere Sport Es gibt wohl kein Spiel, das den Körper der Spielenden so durchrüttet wie das Fußballspiel; mit Ausnahme der Arme und Handmuskeln sind bei den geschmeidigen Wendungen des ganzen Körpers, die dieses Spiel erfordert, alle Muskeln in Tätigkeit, wenn auch Bein- und Fußmuskeln besonders start beschäftigt werden. Das Fußballspiel erfordert scharfe
Stodlad für Grammophonplatten. Stocklad ist ein hariges Sekret der Lackschildlaus und wird insbesondere aus den vorder- und hinterindischen Län dern exportiert. Stocklad besteht aus Harz und aus Farbstoff, der früher vor der Erfindung der Anilinfarben eine große Bedeutung hatte. Heute wird Stodlad in steigendem Maße als Isoliermaterial für Elektroartikel sowie neuerdings auch sehr stark zur Fabrikation hochwertiger Grammophonplatten be Farbige Unterwasseraufnahmen. Mit mehr oder must. Hauptabnehmer sind die Vereinigten Staaten minder gutem Erfolge hat man in der letzten Zeit von Amerika und Deutschland . Während früher Stock versucht, für die Kinematographie brauchbare Unter lad nur von den Eingeborenen im Urwald gesammelt wasseraufnahmen herzustellen. Besonders war es der wurde, hat man feit einigen Jahren auch mit der amerikanische Ozeanforscher J. E. Williamson, Das Gericht schenkte aber seiner Aussage feinen ünstlichen Zucht der Schildlaus in besonder eine Tiefseeröhre konstruiert hatte ein rohrGlauben, sondern stellte im Zusammenhang mit verders zu dem Zwed angelegten Plantagen begonnen. ähnliches Gestell, das in das Meer hinabgelassen ſchiedenen Zeugenaussagen auf Grund der ihm glaub. Die Schildlaus lebt in Hinterindien gern auf Feigen wurde und am Ende eine große Stugel mit einem Beobachtung, rasches Erkennen schnell wechselnder würdig erſcheinenden Varteiaussage des Beklagten arten sowie auf der als Gaganns indicus bekannten Striſtallfenster als Beobachtungskammer besaß, mit Lagen, schnellen Snſchluß und ſtacles, nimmer er. ſeſt, daß dem Beklagten die von ihm behaupteten Zu Baumart. Diese werden neuerdings auch in der für der von den kameralenten überraschende Erfolge er- müdendes Vorwärtsstroben zu KStampf und Sieg fagen durch den Bankdirektor gemacht worden waren, die Buch: angelegten Plantagen gepflanzt. Sturz vorzielt wurden. Bisher war es allerdings nicht möglich Stann ein Spiel neben so vielen hygienischen Vortei daß dieſer gemäß Art. 47-S. G. als Handlungsbevoll der im November ſowie später nochmals im Mai gewesen, auch Aufnahmen in größeren Tiefen vor- len mehr erzieheriſche Werle bieten? mächtigter durch seine Erklärungen den Auftraggeber, stattfindenden Schwarmzeit der Insekten werden schon zunehmen, und auch die Versuche eines italienischen Es kräftigt vor allem Herz und Lunge, wodurch in diesem Falle die Klägerin, verpflichtete, und wies mit Lackkruste bedeckte alte Bäume abgeschnitten und Ingenieurs, der unter Anwendung einer Lichtstärke manche Krankheit verschwindet. Im Sport lernt fich daher die Klage tostenpflichtig ab. an den Baumzweigen in der Plantage mit Bambus von 300.000 Kerzen den Meeresboden„ durchleuchten" der Mensch selbst bezwingen, was für die ftliche bast festgebunden. Bald darauf schlupfen die jungen wollte, sind bis heute als gescheitert zu betrachten. Zucht und für die Entwicklung des Charakters von Larven aus und suchen Nahrung auf anderen Zwei- Nun tommt die interessante Nachricht von neuen wesentlicher Bedeutung ist. Bis man die Gewohnheit gen. Dabei sondern die Weibchen das harzige Lad- Unterwasserversuchen, die auf rein farbenphotographi erlangt, recht zu handeln, bösen Trieben zu widerſtefetret ab, womit bald die Zweige bedeckt sind. Der schem Gebiete liegen. Aus Washington wird hen, sinnliches Verlangen zu bekämpfen, mag man Lad hüllt die Tierchen schließlich ganz ein und aus nämlich gemeldet, daß es Charles Martion von wohl eine lange und ausbauernde Zucht nötig haben; ihren Körpern entwickeln sich neue Larven die bei der der National Geographic Society und dem Ichthyo- aber wer einmal die Pflichterfüllung erlernt hat, nächsten Schwarmzeit nach etwa sechs Monaten aus- logen Dr. Longley gelungen ist, auf bestimmten dem wird sie auch zur Gewohnheit und verhältnis. schlüpfen. Die mit frischem Lack bedeckten Zweige werfarbenempfindlichen Platten sehr gute farbige Untermäßig leicht. den abgeschnitten und bei den stärkeren Aesten löst wasseraufnahmen herzustellen. Bemerkenswert ist Nur durch die Betätigung seines freien Willens man die Lackruste ab. An den kleineren läßt man dabei, daß es sich um reine Momentphotographien tann der Mensch stark im Vorsatz sein. Will er auf. das Holz im Lad, da durch Ablösen die Sarzmasse handelt, die unter Zuhilfenahme von großen Ladun recht stehen, so muß es durch sein eigenes Bemühen leicht zerbröckelt und dann an Wert im Markt ver- gen Blißlicht, das unter Wasser zur Entzündung ge- geschehen, denn die Hilfe anderer kann ihn da nicht liert. Der so gewonnene Lad wird einige Tage ge- bracht wurde, zustande gekommen sind. Da die Bilder ſtützen. Er ist Herr seiner selbst und seines Tuns. Er ausgezeichnet ausgefallen sind, darf man annehmen, kann die Falschheit vermeiden und aufrichtig sein; er schiffungshäfen transportiert. Hauptzentrum für den daß sich nunmehr auch für die vielfach besprochenen lann sich von unschönen Taten fernhalten, wohlwol Lachandel iſt gegenwärtig der britische Hafenplatz neuen hypersensibilisierten Filme die Möglichkeit erlend und versönlich sein. Dies alles liegt im Bereich Singapore . gibt, gute farbige Filmaufnahmen unter Wasser her seiner persönlichen Bemühungen und gehört zur zustellen. Für die wissenschaftliche Erforschung der Tiefseen wären derartige Aufnahmen natürlich von Selbstzucht. Von dem Menschen selbst hängt es ab, ob er frei, rein und gut sein will, oder sklavisch, un besonderer Bedeutung. rein und elend.
Kleine Chronit.
trodnet und dann in Säden verpackt nach den Ver
Die fünstliche Züchtung menschlicher Gewebe. Die fünstliche Gewebezüchtung hat bisher in die Forschungsmethoden der Kliniken verhältnismäßig wenig Eingang gefunden. Eine der Hauptgründe liegt wohl darin, daß sie mit tierischem Material arbeitet, wäh rend die Klinik mit den lebenden Menschen zu tun hat. Nunmehr berichtet Prof. A. Mayer( Tübin. gen) über gemeinsame Untersuchungen mit Profeſſor Heim, welche ergaben, daß auch menschliche Gewebe außerhalb des Körpers fünftlich; ich bar ist. Zur Züchtung verwenden sie vor allem den Muttertuchen, die Schafhaut die innerste, der die Frucht umhüllenden Eihüllen) und bösartige Geschwülste. Die neuen biologischen Probleme und Fragen, die sich auf Grund dieser experi mentellen Untersuchungen ergeben, sind sehr zahlreich. So ergeben sich interessante Einblicke über den Einfluß der Umgebung auf das normale Wachstum, über das Gewebewachstum unter dem Einfluß von Rönt - Heute, letztes Auftreten Tonh Schiller„ Ein genschädigungen, über künstliches Wachstum und Herbstmanöver". Kalmans neueinstudierte Operette Funktion der Gewebe, Beeinflussung des Wachstums„ Ein Herbst man över" gelangt heute zur Wiedurch Arzneistoffe usw. Jedenfalls wird man von diesen neuen Forschungsmethoden bei dieser künstlichen derholung. In der Partie der Baronin Risa verabGewebezüchtung bei Menschen noch wertvolle Erkennt- schiedet sich unsere erſte Operettensängerin Tony
nisse erwarten dürfen.
Georg Kaiser und„ zweimal Oliver".*)
Georg Kaisers dramatische Mathematik lann zweifellos nicht von der Zeitgenossen sammelnden Literaturgeschichte übersehen werden. Seine Stüde , jetzt ganz abgesehen von allem künstlerischem Drum und Dran" haben verdammte Aehnlichkeit mit den Regeldetriaufgaben. Wenn eine Semmel zwei Heller lostet das ist die Voraussetzung, der Vordersaß, die Behauptung; fie liegt bei Raisers dramatischen Rechnungen im Hirn des Dichters, das seine Welt bedeutet. Bei 3 weimal Oliver" rührt Kaiser an das Doppelproblem, nur verlegt er es, und das ist das Neue, die Variation vom alten E. T. A. Hoffmann- Thema, er verlegt das Erlebnis dieses Pro blems aus der Seele des Originals in die des Doppelgängers.
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Kunst und Wiſſen.
Ratholische Filmpropaganda in Frankreich . Unter dem Vorsitz des Kanonitus Pierre d'Eremit, der der Verfasser einer Anzahl von Filmmanuskripten mit fatholisch- kirchlicher Tendenz ist, hat sich soeben in Paris das„ C. C. C."( Comité Catolique du Cinéder viele führende katholische Publizisten angehören, matographe) gebildet. Das Protektorat der Gründung, hat der Erzbischof von Paris , Kardinal Dubois, übernommen. Das„ C. C. C." beabsichtigt, den bis
In dieser Willensbildung liegt im wesentlichen der moralische Wert des Fußballsports. Daß ab und zu auch Ausscheitungen vorkommen, soll nicht gelengnet werden. Die Unmitelbarkeit des Stampfes, die Brust gegenüberzustehen, und die unvermeidlichen fortwährende Gelegenheit, dem Gegner Brust an förperlichen Zusammenstöße, denen die Spieler aus gesetzt sind, bergen freilich auch die Gefahr in sich, daß leicht erregbare Temperamente im Spieleifer Ausschreitungen begehen. Dies hat dem Fußballspiel von manchen Seiten den Vorwurf eingetragen, daß es ein rohes Spiel sei. Soll dieser Vorwurf zu Recht be stehen, so müßte dem Spiele als solches irgendeine Eigentümlichkeit anbaften, die den Spieler zu Handlungen zwingt, welche die Bezeichnung„ roh" verdie nen. Die Versuchung, im Spieleifer eine Ausschrei handen. Jedoch die Bundesstatuten und die Wahrung tung zu begehen, ist beim Fußballspiel tatsächlich vorutter Sitten bei den Arbeitersportlern ver bieten diese Ausschreitungen strengstens und unterbinden sie. Die Spieler müssen so erzogen werden, daß keine Ausschreitungen vorkommen. Wir als Ar beitersportler müssen unseren Gegnern beweisen, daß wir mehr können als sic.
wahnsinnig geworden versucht er Selbstmord, trifft| kannt: das eiskalte Oliverproblem schlucht das, was aber sein echtes Ich". Er tommt auf die Polizei, war: Schmerz des Vaters, Gatten, des Hungernden, hernach ins Irrenhaus, glaubt, daß er tot sei, im die besten Momente, Typen, aber auch das Interesse Paradies, der letzte Zar von Rußland , wie der von der Zuschauer mit Recht! Man bedauert tief, was ihm für Gott gehaltene Chefarzt feststellt: unheilbar hätte aus dem Stück werden können, wenn Olivers irrsinnig. Man kann nicht zweifeln, dieser Vorwurf Gattin beispielsweise---! Aber wir sind nicht ist ein Problem und Kaisers- Lösung ist restlos logisch. Raisers Korrektoren. Wenn wir auch das Stüd abNun aber fann man entgegnen: erstens kommt ſo lehnen, können wir keinesfalls Raisers starkausge etwas, extremste Fälle, wie sie das Leben grotest prägte Eigenart übersehen! Stil, Bild, Figuren und genug bietet, in dieser Form kaum vor, die Wahr- alle auf diese Rechnungsart. dieses intelligentesten scheinlichkeit ist gering. Zweitens ist der dramatische aller Köpfe eingestellt. Der Regisseur aber hat sich Rechentünstler, Logifer, Denter auf keinem Gebiete sichtlich Mühe gegeben, diese Eigenart ihrer mangeln so schwach wie auf dem der Phantasie des Gefühls. den Realistit zu entfleiden und Raisers nun scheinbar Das heißt, Shakespeares Dramen, auch anderer, sind abrupte, logisch aber vollkommenste, höchst zijelierte ebensowenig im alltäglich Kleinlichen Leben möglich Sprache in eine Natürlichkeit zu fleiden, die gar nicht wie Kaisers Stücke! Was Lear, Jago und andere zu ihm paßt. Man fann aber Max Liebl, dessen Systeriker tun, ist ebenso unsinnig wie die Einbildung regieliche Arbeit gut war, nicht dafür verantwortlich) Olivers, sein echtes Ich" der Andere sei er selbst, machen. Schuld daran ist Kaiser ! Er schreibt zwar aber und darin besteht der grundsätzliche Unter- so, daß Name und Stoff das Publikum verpflichten, Druck: Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag. schied: Jagos Schlechtigkeit ist eine ins Ungeheure, aber so, daß das Theater fat exochen, vielleicht auch Für den Druck verantwortlich: Otto Holik. Prag . daher ins Sinnlose gesteigerte Bosheit, Lear ist das alte Theater, nichts mit dem wahren Inhalt zu unsinnig- lindisch, also beide leiden an einer Hy beginnen wissen, das beweist das Verhalten der perästhesie des Gefühls, Olivers Wahn aber ist die Schauspieler, die dort, wo sie einfach beim besten WilFrucht einer fühlen Ueberlegung, einer Denttalen nicht mitfühlen konnten, weil die menschliche priole, und wirkt daher, der Schauspieler stelle an, Physis den logischen Figurengerüsten fehlte, in was er wolle: unecht und mit der Unechtheit des schmierenhafte Töne verfielen; das beweist aber auch Wahns fällt das Stück!! Kaiser selbst damit, daß er sich um seine Stücke, einmal geschrieben, nicht mehr fümmert, daß er sie als für Organisationen, überwundene Krankheit betrachtet! Das ist troy allem Bereine, Gemeinden, Neuen, Ansicht von gestern! Das Spiel Fischer. Streitmann als Oliver war angeſtrengte zei- Gewerkschaften, Schulen stung! Er hat versucht, Gefühle in die kalten Töne zu usw. werden zweckent.
Staiser stellt folgende Behauptung in sich auf: wenn ein Ich durch äußere Umstände dazu gezwungen wird, das Leben seines Doppelgängers zu leben, ſo und er setzt den Nachsatz schöpferisch den terisch dazu so färbt dieses Leben auf ihn ab und er findet sein wirkliches Ich nicht mehr, das heißt, er wird wahnsinnig! In zweimal Oliver" wird ein Berwandlungskünstler, Oliver, ein nicht mehr moder- Zudem, sagt uns das Problem irgend etwas? ner Artist, von einer exaltierten Dame, die ihren Ge Salt! Es ist verquickt mit einem geradezu ungeheuerliebten verloren glaubt, engagiert, weil sie ihn in lich echt gesehenen Armelenteproblem: Oliver ist arm, feiner Barietédarstellung gesehen hat und eine ſeiner der Agent verpfändet ſeine Gage, ſchafft fein neues Verkleidungen ihrem Geliebten ähnlich sieht, eine Engagement, dafür verkuppelt er die Tochter dem
Bibliotheten Hühner
von der Bolfsbuchhandlung
Stunde im Lehnstuhl ftill zu ſißen, ſtumm, bewe, Direktor als Tänzerin und anders), bie tas war ſprechend zusammenge gungslos das Idol des Geliebten zu spielen. Er ver- ist rasend eifersüchtig( die echteste Type), er darf das bei Kaiser viel! Besonders in den ersten Szenen war liebt sich in die Frau, wird an dem Tage hinausge- hohe Honorar seiner neuen Tätigkeit bei der Exaltier er gut. Erni Hrubesch als Gattin schuf eine Type, ſtellt, sowie ergänzt, worfen, an dem der echte Geliebte zurückkehrt, ist ten nicht zeigen es ist ein gehester Mensch vor von der ein Schimmer von echtem Mitleid ausging, nun entwurzelt, da er sich in seine Rolle eingelebt, uns, ein großer dramatischer Afford ist angeschlagen. Silde Kraus als Olivia machte die Umwelt, die trifft im Varieté die Frau samt seinem„ echten Ich" Der Vater hat Geld, muß aber die Unschuld der um solch eine exaltierte Dame der besseren Gesellschaft der das doppelgängerische Wunder sehen will Tochter opfern, denn die Eifersucht der Frau, einer lag, glaubhaft( denn es fehlte am Dekorativen), alle cinfältigen Frau, fennt keine Grenzen und dann anderen hatten ihre episodischen Aufgaben gut gelöst, *) Durch ein bedauerliches Verschen kommt die reißt dieser Faden plößlich ab, um faum berührt zu zu nennen sind besonders Reinhardt, PadleBesprechung der Aufführung von„ Zweimal Oliver" werden, Georg Kaisers Klavier spielt seine eigenen sat, Frey, Monati, Bader . erst heute ins Blatt. Noten, uns durch schon häufige Wiederholung be
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– Ernst Sattler,
Karlsbad.
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Vodičkova 33.