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Freitag, 22. Fult 1927.

Drahtloses Telephon Berlin   Bucos Aires. Seit einiger Zeit sind Versuche unternommen wor ben, auf dem Funkwege ine direkte Telephonverbin bung zwischen Berlin   über den Ozean hinweg mit der argentinischen Heuptstadt Buenos Aires   her. zustellen. Die Vorbereitungen sind so weit gedichen, daß schon gestern abends das erste direkte Telephon gespräch mit Buenos Aires   vor sich gehen sollte. geider sind im legten Augenblick Störungen auftre len, die erſt beſeitigt werden müssen; jedoch iſt as unehmen, daß schon in den nächsten Tagen biese

Störungen beseitigt sind.

Jpa". Die Stadt Leipzig  , der Sitz des inter­rationalen Pelzwarenhandels, plant für das Jahr 1929 eine internationale Pelzausstellung. Bei dieser Gelegenheit soll der gesamte Produktionsprozeß Belzgewerbes, angefangen vom lebenden Pelztier zum verarbeiteten Belz bei der Konfektion, vor­geführt werden. Eine historische Abteilung wird den Belzschmud zu allen Zeiten vorführen.

Große internationale Kundgebung in Brünn  .

Eine Manifestation des Brünner Proletariates für die Wiener   Arbeiterschaft.

Jahrzehnten fand heute die erste gemeinsame Sühne haben für die Verbrechen, die Brünn  , 20. Juli. Nach nahezu eineinhalb Blutlachen wälzten. Das Proletariat will Versammlung der Brünner deutschen und tschein Wien begangen wurden, aber es will nicht Blut­chischen Sozialdemokratie, die sich zu einer gewal- rache nehmen, sondern es will rämpfen mit den Me­tigen und eindrucksvollen Manifestation, aber thoden des internationalen Sozialismus, mit den auch zu einer entschiedenen Kundgebung für den Wethoden unserer Partei. Wir wollen nicht die Zusammenschluß des Proletariates aller Nativ Vernichtung des einzelnen Menschenlebens, wir nen gestaltete. Die Versammlung war über Nacht wollen die Vernichtung der fapitaliſtiſchen Wirt einberufen. Die Polizei legte durch St onfista fchaftsordnung. Für dieses Ziel wollen wir kämpfen, tion der Flugblätter der Agitation Sin wollen wir unser Leben einfegen. Dieses Ziel wer dernisse in den Weg. Troy all dem war der Beden wir auch zu erreichen in der Lage sein. Zu den such der Versammlung ein überaus starker und Gefallenen bekennen wir uns offen und freimütig

verfolgte.

vergossen wurde, eine echte revolutionäre Saat er­eine ernſte Mahnung, eine Gelegenheit zur Befin spriesen wird. Die Wiener   Ereignisse sind für alle nung. Niemals die Besinnung verlieren und im mer dem Sozialismus tren bleiben und seinen Me­thoden, das ist die große Mahnung, die aus den Wiener   Ereignissen zu uns spricht.

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nissen politisch Rapital fahlagen zu können. gwet fürchterliche Bilder haben sich mir eingeprägt, die ich niemals vergessen werde, das war das bisher nur im Potemkinfilm gesehene blindwütige Schießen in eine fliehende Menschenmasse und ein noch ungeheuereres Bild: Der Angriff jugend­licher Kommunisten auf das Ottakringer Arbeiter­heim.( Entrüstungsrufe.) Was sich in Wien  ereignet hat, war eine elementare Explosion des Rechtsgefühls der Arbeiter, das jahrelang mit Füßen getreten wurde. Die kühnen Hoffnungen, die jich die Reaktion in der ganzen Welt macht, daß endlich einmal auch im Roten Wien, dem meist ge haßten Fleck Erde  , aufgeräumt werde, dieser Jubel ist verfrüht. Die 2000 Vertrauensmän­ner, die Sonntag im Favoritener Arbeiterheim ver­sammelt waren, haben ihre Besonnenheit wieder erlangt, aber auch ihren Kleinmut sinken lassen, als ihnen ein Wort Viktor Adlers zugerufen wurde:„ Wir lassen uns nicht provozieren, wir

Jubel kann die bürgerliche Preise nicht infolge der Schwäche der österreichischen Arbeiterklasse, sondern

nur wegen der Besonnenheit ihrer Vertrauensmän­Bürgerkrieg zu verhindern, der die Zerstörung der Wirtschaft, die Besetzung durch fremde Truppen, die

ner anstimmen, die alles getan haben, um den

Sitpreußin, Anny Weynell aus Tapiau  , hat Nation die Kämpfe der österreichischen Arbeiter sind überzeugt, daß aus dem Blut, das in Wien  Helgoland   wieder umschwommen. Eine junge das Brünner Proletariat ohne Unterschied der des Sozialismus stets in Ghren halten werden. Wir lassen uns aber auch nicht einschüchtern!" Den am Dienstag als erste Deutsche   die Insel Helgoland  umschwommen. Trotz schlechten Wetters und stavker Strömung brauchte sie für die Strede von etwa 7 Rilometer nur 4 Stunden und 8 Minuten. Die tühne Schwimmerin weilte erſt feit Sonntag auf Belgoland. Die Temperatur des Wassers betrug an der Düne 16 Grad, im offenen Meer nur 13 Grad. Im Gerichtssaal bestohlen. Während einer Berichtsverhandlung im Landgericht Dresden  schlich sich ein Taschendieb in das Beratungszimmer und entwendete einer Schöffin, der Stadtverordneten Grießbach aus Meißen   eine Handtasche mit einer größeren Summe Bargeld.

Einleitung von Fürsorgemaßnahmen für hilfs­bedürftige Kinder in den Katastrophengebieten. Im Wege ihrer Zweigvereine, der Deutſchen   Bezirks jugendfürsorge in Tetschen- Bodenbach  , in Aussig   und in. Karbitz  , hat die Deutsche   Landeskommission für Kinderschuß und Jugendfürsorge in Böhmen   Für­forgemaßnahmen eingeleitet, um raschestens fenen Kindern Hilfe bringen zu können, die durch die Un­wetterfatastrophe in Mitleidenschaft gezogen worden d. Da die laufenden Einnahmen hiezu leider nicht 31sreichen, ist erfreulicherweise das Erträgnis der Wohlfahrts Effekten- Lotterie berangezogen

2.

worden.

Mar Liebermann.

Zu seinem 80. Geburtstage am 20. Juli 1927. Seit Jahrzehnten schon ist Max Liebermann  die bedeutendste Erscheinung unter den Talenten innerhalb der deutschen Malerei. Es lebt kein Künstler, dessen Wirkung auf die deutsche Malerei stärker gewesen wäre und der mehr für das An­sehen der deutschen Kunst getan hätte. Der Jude Liebermann   erlöste die deutsche Malerei aus provinzieller Gebundenheit und führte sie zu euro­päischer Geltung, er ist der erste großdeutsche Maler; durch ihn wurde Berlin   auch in den Bezirken der Kunst zur Reichshauptstadt. Lieber­ mann  , der am Anfang einer neuen deutschen Malerei steht, ist aber auch das letzte Glied einer Kette von Malern, die wir als die wertvollsten Talente des 19. Jahrhunderts schätzen: Chodo­ wiecki  , Gottfried Schadow  , Karl Blechen  , Franz Krüger  , Steffeck und Menzel.

Liebermann   begriff als erster den Im pressionismus, der in Frankreich   von herrlichen Talenten verwirklicht wurde, als eine Welt­anschauung, die auch der deutschen Malerei ent­scheidende Impulse geben mußte. Er revoltierte die deutsche Malerei, indem er die neuen Aus­drucksformen ins Deutsche übersetzte, sie persön­lich machte. Er wurde der Schöpfer eines neuen Malstils, ohne sich vielleicht seiner geschichtlichen Mission bewußt zu sein, weil er, charaktervoll und mit reinem Willen, für die allgemeinen Er­kenntnisse die besondere deutsche   Form fand. Lie­ bermann   verwirklichte das, was eine ganze Ju­gend als die ihr gemäße Ausdrucksform erkannte

Zerstörung der Arbeiterbewegung auf lange Jahre hinans bedeutet hätte. Die österreichische Arbeiter. klasse ist nicht verzagt. Das Erlebte wird uns die Gefahren erkennen lassen, die wir vielleicht in ihrer vollen Größe noch nicht erkannt haben. Die öster­reichischen Arbeiter wissen aber auch, daß sie nicht allein in ihrem Lande siegen können, sondern, daß der Sozialismus in allen Ländern Mitteleuropas  ebenso stark sein muß. Wenn gerade in der Tschecho­ slowakei   zuerst die richtige Lehre aus diesen Ereig nissen gezogen wird, daß die Einigkeit und Ge­ſchloſſenheit der Arbeiterklasse ihr höchſtes Gut ſei, dann wird aus dem in Wien   vergossenen Arbeiter­blut reicher Segen für die Arbeiterbewegung ziehen, daß ist es, was wir Desterreicher vor allem ihnen wünschen. Das Rote Wien ist unerschüttert, unerschüttert die Kraft der Arbeiterklasse, die sich nicht beugen läßt im Kampf um die Niederringung der Macht des Kapitalismus.( Langanhalten­der Beifall.)

waren überfüllt, hunderte Menschen standen in Saal und Galerie im Schubertbundsaal den Korridoren und im Garten und lauschten mit größtem Intereſſe den Ausführungen der Redner. zu wiederholten Entrüstungskund ge­bungen fam es, als jämtliche Redner das ver­räterische Verhalten der Kommunisten brand­Genosse Dr. Czech wandte sich sodann dem markten. Der blutige Wiener   Freitag wurde von Treiben der Kommunisten zu, das das Nieder­den Genossen Sykora und Dr. Eisler aus drückendste für einen in der Arbeiterbewegung Wien   eingehend geschildert. Die Darstellung der stehenden Menschen bildet. Niemals noch ist eine fürchterlichen Schrecknisse, die das Wiener   Prole- politische Partei eine mitten im Kampf ſtehende tariat in den letzten Tagen durchgemacht hatte, Arbeiterschaft durch Verdächtigungen und Beschimp­erweckten bei den Versammelten die größte An- fungen so in den Rüden gefallen wie jetzt die Som­teilnahme. Die politischen Nutzanivendungen, munisten. Die Entrüstung der Versammelten er die ſich für uns aus den traurigen Wiener   Erreichte ihren Höhepunkt, als Genosse Dr. Czech cigniffen ergeben, legte namentlich Genosse Dr. Zitate aus der Aussiger Internationale" Czech   in einem mit enthusiastischem Jubel auf und dem heutigen Reichenberger Borwärts" vor­genommenen Referat dar, in dem jede Stelle, die las, in denen die Führer der österreichischen Sozial­von dem Zusammenschluß der arbei- demokratie völlig verrottet und verspricßen! Daß die Bruderparteien diese Lehren tenden Menschen ohne Unterschied lumpt genannt werden. Das ist, vief der Redner der Nation handelte, den stürmischesten Bei aus, wohl der Höhepunkt des Möglichen, das rich fall der versammelten deutschen und tschechischen tet sich selbst vor der gesamten proletarischen Def­Arbeiter hervorrief. Diese denkwürdige Versammfentlichkeit! Und diese Leute wollen mit lung wird in der Geschichte der Brünner Arbei uns die Einheitsfront bilden! Ja, Ge terbeweguna einen Markstein bilden und eine nossen, wir wollen und brauchen die Einheitsfront, Epoche neuen Aufstieges im Gefolge haben. weil wir auf diesem Boden nicht leben können ohne fie, weil alle unsere Anstrengungen darauf gerichtet sein müssen, die alte Geschlossenheit der Partei wie­der zu erlangen. Aber diese Einheitsfront muß uns gedanklich auf einer Linie finden und das Verleumden und Schimpfen müssen sich die Kommuni

Die Versammlung wurde von den Genossen 3inburg( deutsch  ) und natet( tschechisch) um 6 Uhr abends eröffnet. In das Präsidium wurde seitens unserer Partei Genosse 3inburg und Genossin Saha y, für die tschechische Sozial demokratie die Genossen Pol a ch und Handliř gewählt. Der erste Redner war

Genosse Sykora,

Chefredakteur der„ Delnicke Liſty" in Wien  , der in ausführlicher Weise die Vorgeschichte und Ge­schichte der Wiener   Ereignisse, deren Augenzeuge er war, schilderte. Seine Rede, die häufig von ftürmischen Zustimmungsrufen unterbrochen wurde, gab ein flares Bild der Vorgänge in Wien  .

Nach ihm fam

sten vorher erst abgewöhnen! Wir wollen und werden die Einheitsfront auf dem Boden des Sozialismus schaffen. Nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten haben wir wieder eine gemeinsame Versammlung. Schauen wir, daß wir uns angesichts der Gefahr von rechts und links wiederfinden. Es gibt teine andere Möglichkeit, als den Zusammen schluß des tschechischen und des deutschen Proletaria­tes dieses Landes. Er ist das Gebot der Stunde. Er ist unsere erfte und einzige historische Aufgabe, er ift unsere Pflicht gegen die Internationale!( Lang­anhaltender, jubelnder Beifall.) Haben wir uns auf diesem Boden gefunden, dann werden wir die Zerrissenheit der Arbeiterbewegung über­winden, dann ist auch unsere Zeit gekommen, dann werden auch in unserem Lande die kapitalistischen  3wingburgen geschleift, die Fahnen des Sozialis mus aufgerichtet werden!( Langanhaltender, stürmischer Beifall.)

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In der Versammlung war inzwischen unser Freund und Mitkämpfer

Nationalrat Dr. Eisler aus Wien   erschienen und wurde mit stürmischem Beifall begrüßt. Er führte u. a. aus:

Genoffe Dr. Czech, stürmisch begrüßt, zu Worte, der eingangs feiner Ausführungen auf die Konfiskation der Flugzettel durch die Polizei verwies, die uns in Erinnerung bringen wolle, daß wir hier auf diesem Boden eben falls Gewalten zu bekämpfen haben werden, deren sich in diesen Tagen unsere Brüder in Desterreich zu erwehren hatten. Uebergehend auf die österreichi fchen Ereignisse, erläuterte Genosse Dr. Czech, daß es sich hier nicht etwa bloß um eine Sache der Wie­ ner   Arbeiterklasse handelt, sondern daß auf öster- alter reichischem Boden unser Schidsal mit aus­gefochten wurde, unsere Sache mit verfangen war, daß jede Stugel, die losging, auch gegen unser Ser; gerichtet, jeder Schwertstreich auch in das Herz des internationalen Sozialismus gezielt, jede At­tade der Polizei nicht in letter Linie dem interna Erlebnissen der letzten Tage lommen, mehr auf­tionalen Proletariat gelten sollte. So erklärt es sich, frischen als das Bewußtsein, daß das Blut nicht Es ist ergreifend, daß wir zu den österreichischen Arbeitern mit ganzem bergeblich vergossen wurde. Herzen stehen. Das tschechoslowakische Proletariat daß die laute Anklage, die die gemordeten Wiener Sein Maltemperament schuf ein neues Ver- aller Nationen steht zur österreichischen Arbeiter Proletarier gegen die kapitalistische Wirtschaftsord­Ber- flaffe!( 2anganhaltender Beifall) Tiefe nung erheben, die Genossen bei der Nationen zu­hältnis zur Natur, alle mechanischen Naturimita- Wehmut und schwerer Groff erfaßt uns, wenn wir ſammengeführt hat. Diese erste große Wirkung tionen und die akademischen Künstlichkeiten fegte jener gedenken, die mit ihren zerrissenen Leibern in ist ein Zeichen, daß die Realtion sich verrechnet hat, ſein Pinsel aus den Gehirnen der jungen Maler. Wien   auf der offenen Straße lagen und sich in den, wenn sie dachte, aus den blutigen Wiener   Ereig­Vor der Natur schöpferisch sein! war die Parole. Liebermann   wollte nicht das mühsam zusammen­

und wollte.

Nichts kann uns, die wir aus den schaurigsten

gesetzte und zuſammengedachte Kunstwert der Bildern. Von den frühen Bildern: Gänserupferin-| Das Lebenswerk Liebermanns ist nie popu­akademischen Maler, seine überzeugende Form- nen, Amsterdamer Waisenmädchen, die Bleiche, lär gewesen, wird es vielleicht niemals sein tön gestaltung gewann er vielmehr direkt von der Na- Frau mit Ziegen bis zu den letzten Gartenb: 1- nen, aber es wird immer lebendig bleiben und tur, die ihn inspiziert, von der er das Gesetz emp- bern fann man die sich immer steigernde naive anregend wirken, innig sind Natur und Geist in fängt. Liebermanns Malstil, der die Synthese Natürlichkeit Liebermanns feststellen. Die Naivi ihm zu seiner Einheit geworden.

wollte, der immer ein Ganzes geben möchte, kam tät verleiht den gestalteten Formen etwas End- Der 80 Jahre alte Meister überrascht uns wie von selbst zu jener abgekürzten, fonzentrier- gültiges. Liebermann   versteht es, vor der Natur immer wieder mit reichen und schönen Bildern ten Darstellungsweise, die sich in der Folge als seine eigenste Phantasie zu entwickeln. Seine eines Alterstiles, der den Zauber herrlicher Ju­die Ausdrucksweise einer ganzen Generation Darstellungen haben nichts Einmaliges an sich, gendlichkeit hat. Jedes Bild zeigt ein Vorwärts­durchsezte. In allen seinen Bildern ist das Le- immer kommt etwas Allgemeines, das Leben an gehen, immer stellt er sich neue Aufgaben, die bendige und Meisternde der rasch hingeschriebenen sich hinein. Dabei packt sein Pinsel heftig zu, lebendige Unruhe des wirklichen Talentes hat er Stizze enthalten, der Wille zur Form spricht aus in allen Bildern markiert sich eine persönliche, bis in sein hohes Alter erhalten. Ein paar Zei­der bescheidensten Zeichnung, seine Art ist un- unverkennbare Handschrift. In seinen besten Jahlen aus Liebermanns, Phantasie in der Malerei", romantisch und nüchtern, aber doch so, daß in ren hat Liebermann Holland zu seiner Wahl- eines der besten Künstlerbücher überhaupt, sollen seinen Bildern und Zeichnungen eine kosmische heimat gemacht, und dort entstanden jene Bilder: als Liebermanns gründliche Gedanken über sein Stimmung zu schweben scheint. Allen großartigen Der Reiter am Strande, Badende Jungen, Ge- Metier erkennen lassen: Themen und literarischen Ambitionen ist Lieber- müsemärkte, Dünenlandschaften und Judengassen,

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Nun wurde folgende

verlesen:

Resolution

Die zur gemeinsamen Kundgebung der tschechischen und deutschen sozial­demokratischen Partei Groß- Brünns ver­samelte Arbeiterschaft versichert das kämp fende österreichische Proletariat ihrer wärmsten Anteilnahme und beklagt mit ihm die in den Wiener   Kämpfen gefallenen Opfer, deren Andenken sie stets in Ehren halten wird

In den Kämpfen der österreichischen Sozial­demokraten gegen die durch die klerikal- kapitali­ftische Bourgeoisie verkörperte Reaktion stellen sich sich die Brünner Proletarier an die Seite der österreichischen Arbeiter klasse, in der sie eine Elitetruppe, ja den Vor­trupp des internationalen sozialistischen   Proleta­riates erblicken und der sie für ihre bewunderns­werten sozialistischen   Schöpfungen und für ihre einzigartigen sozialistischen   Leistungen den innig­sten Dank aussprechen

Die von tommunistischer Seite aus Anlaß der Wiener   Ereignisse gegen die öfter­reichische Sozialdemokratie und ihre Führer in Szene gefeßten Treibereien, sowie die ange= strengten Versuche der kommunistischen   Partei, die Wiener   Kämpfe zu neuerlicher Spaltung des Proletariates zu benüßen und in die Reihen des internationalen Proletariates neuer­liche schwere Verwirrung zu tragen, ver. urteilt die Versammlung auf das ent schiedenste.

Der internationalen, tapitalisti. schen und fascistischen Reaktion, die in legter Zeit nicht nur in Oesterreich  , sondern auch in unserem Lande frech das Haupt erhoben hat und fühn nach den politischen und wirtschaft lichen Errungenschaften des Proletariates greift, jagen wir unsern schärfsten und schonungs­losesten Ramps an

Der Weg zum Sieg der Arbeiterklasse über alle ihre Feinde von rechts und links führt nur über den Zusammenschluß der Arbeiter schaft aller Nationen und in diesem Lande über die innigste Rampfgemeinschaft des deutschen und tschechischen Prole­tariates. Darum begrüßen wir das heu­tige Zusammenwirken der tschechischen und deutschen Sozialdemokratie und die Ver­bundenheit des Proletariates im Ab­wehrkampf gegen die internationale Reaktion aufs hezlichste.

Nieder mit der Reaktion!

Es lebe die internationale, revolutionäre Sozialdemokratic!

Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Kommunisten hatten sich mann in seiner Malerei aus dem Wege gegangen, die uns zuerst vor Augen stehen, wenn wir Lie- ,, Alles in der Kunst ist Qualität, und die in dieser Versammlung überhaupt nicht bemerk er malt immer den hellen, klaren Tag, unpathe- bermanus Namen hören. Auch als Porträtist hat Qualität des Kunstwertes hängt von dem Quan- bar gemacht. Mit anfeuernden Schlußworten der tisch malt er Landschaft und Menschen ohne Bus Liebermann   jene Natürlichkeit, die wir aus allen tum von Phantasie, die es erzeugte, ab, denn nur Genossen Bolach und Zinburg wurde die und Stimmungsmache. Werktagsstimmung ist in seinen Werken fennen, auch hier ist er ohne Pose. die von der Phantasie erzeugte Form ist lebendig. gemeinsame eindrucksvolle Kundgebung beendet. allen seinen Werken. Es gibt keine Darstellung wit der Hingabe an den optischen Eindruck ver- Aber die Phantasie erfindet nicht die Form Mächtig erflang das„ Lied der Arbeit", gesungen dramatischer Naturvorgänge in seiner Malerei, bindet sich hier eine feine pfychologische Begabung, denn die ist von Anbeginn der Kunst vorhanden, von deutschen und tschechischen Arbeitern, durch alles Theatermäßige und Stünstliche steht seiner die intensiv das Wesentliche des Objektes erfaßt wie in der Poesie das Wort und in der Musik den Saal. Dieser erste gemeinsame Aufmarsch der malerischen Phantasie entgegen, die in der natür- Ziebermann hat in allen seinen Bildnissen ein der Ton, sondern den Ausdruck für die Form, das deutschen und tschechischen Arbeiterschaft in lichen Anschauung, im Handwerk und sogar im Stück Karikatur, und das gibt ihnen jenes Leben- heißt die Technik. Nicht die Form ist das Drigi- Brünn hat sicher in den Herzen a Iler Arbeiter Technischen ihre Wurzeln hat. dige und Natürliche, das wir auch an den Pornelle, sondern die künstlerische Originalität be- die Hoffnung auf gemeinsame erfolgreiche Räm Natur, eine heitere Gelassenheit wohnt in seinen Manet bewundern. Liebermann   sucht die einfache, unverkünftelte träts des Franz Sals, Rembrandt  , Goya   und ruht darin, wie die Phantasie zur Form geworden auflohen lassen! ist.

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