Eonntag, 24. Juli 1927.

Nom Blitz erschlagen. Im murden der

Bayerischen Wald | Trottel und wann hätte ein Antisemit schon ein- 1 hin der große Autokönig und man selbst ist fo mal etwas dazugelernt?

Bater von vier Kindern und ein Stnecht beim Holg-| jägen vom Blitz erschlagen; ein Tagelöhner wurde

erheblich verletzt.

Opfer einer Wette. In Hohenschönau bei Naugard ( Pommern ) ging der Schneider Retzlaff im Gasthaus eine Worte ein, hintereinander fünfzig Schnäpfe zu trinken. Diese unsinnige Wette gewann zwar, aber als er sich auf den Heimweg begab, brach er, vom Serzschlag getreffen, tot zusammen.

CT

Eifersuchtsat einer Greifin. Ein blutiges Eifer­fuchtsdrama spielte sich in der Nacht zum Freitag in Berlin ab. Die 72 Jahre alte Frau Ernestine Stienke gab auf ihren 53 Jahre alten Wann mehrere Schüsse ab und verletzte in schwer. Frau Stiente ist mit ihrem Mann in zweiter Ehe seit 22 Jahren verheiratet. Die ersten 20 Jahre verlief die The glüdlich, dann erfuhr sie eine Trübung, weil der um 20 Jahre jüngere Mann Beziehungen zu einer enderen Frau anknüpfte. Am Donnerstag abend traf die 72jährige ihren Mann mit der Nebenbuhlerin in einem Café, wo er als Mujifer tätig ist. Es kam zu erregten Auseinandersetzungen. Als der Mann fich zu Hause schlafen gelegt hatte, griff die Fran sum Revolver und gab auf den schlafenden Ehemann 6 Schüsse ab. Zwei verletzten ihn am Kopf, einer am Arm. Ehe die Frau die Flucht ergreifen konnte, wurde sie von der von Hausbewohnern herbeigern fenen Bolizei festgenommen. Der Zustand des Man­

nes ist bedenklich.

Es ist demnach ein Pech, das der Ford hat,

wenn er umſtandshalber den Judenhaß ablegen muß. Am Ende müßte mans übrigens auch mal damit versuchen? Aber ach, der Ford ist immer

III.

ein fleiner zerknautschter Pinscher, der auch). ohne Antisemitismus von den Juden nichts ge­

pumpt bekommt. Und da trägt man das Sturm­panier der germanischen Genesung auch fürder schon weiter voran.

Boltswirtschaft.

Wrbeiterbanken.

Fachmännern in diesen schwierigen Fragen Rat holen kann.

Sefte 5

VERLANGET UEBERALL

VOLKS ZUNDER

SOLO

A.S. I.

Am 31. Mai 1924 wurde in Berlin die Am 10. September 1925 eröffnete die Ber­Bank der Arbeiter, liner Arbeiterbant ihre erste Filiale in Ham Angestellten und Beamten A.-G. burg. Ihr folgte die Filiale in Breslau , die am 1. April 1926 ihre Tätigkeit aufnahm. Im gegründet. Der Allgemeine Deutsche Gewerk- ersten Halbjahr 1927 wurden weitere Filialen schaftsbund, der Allgemeine freie Angestellten in Frankfurt a. M., Bremen und Dresden er bund( Afa) und der Allgemeine Deutsche Beam öffnet. Neben diesen Filialen bestehen Zahl tenbund waren die Gründer und im Laufe des ſtellen bei den Ortsausschüssen des ADGB. bzw. Jahres 1925 traten weiters als Aktionäre bei Afa.- Bundes in Bielefeld , Bochum , Braun­der Hauptverband deutscher Krankenkassen E. B. schweig, Chemnitz , Düsseldorf , Flensburg , Greiz , nommen hat. So war die Zihl der Beamten im und die Konzentrations A. G., Berlin . Die Ber- Halle, Hannover , Jena , Kiel , Liegnių, München , Jahre liner Arbeiterbank ist demnach nahezu eine aus Nürnberg , Offenbach und Weimar . Die Bank gesprochene Gewerkschaftsbank. Für die Ent geht daran, einzelne dieser Zahlstellen in 1923 117 d. i. eine Steigerung um 27.2% widlung der Bank mußte demnach die hohe Filialen umzuwandeln. Arbeitslosigkeit im Reiche von besonderer Wir­fung sein. Wenn wir trotzdem konstatieren werkschaften ein lebensfräftiges Institut ge 1926 162 d. i. eine Steigerung um 6.5% Wir sehen also, daß sich die deutschen Ge- 1925 152 d. i. eine Steigerung um 17.7% 1924 129 d. i. eine Steigerung um 10.3% müssen, daß im letzten Geschäftsjahr die Ein- schaffen haben, das sicher in der Lage ist, all den lagen gestiegen sind, daß sich der Umsatz um ein Aufgaben gerecht zu werden, die ihm seine wicklung, den die Filialen genommen haben. bedeutendes vergrößert hat, so ist dies sicher eine Gründer gestellt haben. erfreuliche Tatsache. Die nachstehende Tabelle er Alle Filialen weisen einen Aufstieg utf möglicht uns, die Entwicklung der Bank seit ihrer Gründung zu verfolgen: Jahr Laufende Einlagen Befristete Einl. Zusammen

3,943.898 5,478.926 8,107.599 18,111.197 20,729.367

1924 9,417.824 21,218.796 1925 1926 36,137.249

( 1

an

*

Am 28. Mai 1927 hielt die

In% Genossenschaftsbank Frankreichs , Paris , 125.3 ihre 5. Generalversammlung ab. Die Banque 70.3 des Cooperatives des France, societe annonyme a Die Beträge verstehen sich in Reichsmart capital& personell variables besteht seit dem Reichsmark= 8). 1. Juli 1922,

15,407.882

Das Freibad der 100.000. Das älteste und be­liebteste Freibad Berlins , das am Wannsee, hat in den letzten Jahren, seitdem im Jahre 1924 die Stadtverwaltung von Groß- Berlin die Anlage in eigene Verwaltung übernommen hat, gewaltige Ver bifferungen und Vergrößerungen erfahren. Obwohl in allen Gegenden Groß- Berlins neue und zum Teil sehr große Freibäder entstanden sind, ist der Besuch des Freibades Wansee von Jahr zu Jahr weiter gestiegen. Der Höhepunkt wurde an einem heißen Sonntag des Juli 1926 erreicht, als nicht weniger als 60.000 Bade gäste sich einfanden. Das hat die Stadtverwaltung veranlaßt, die Anlage gewaltig zu weitern und vor allem einen großen Teil des be nachbarten Waldes einzubeziehen, um den Massen außerhalb des eigentlichen Strandes geräumige La­gerpläße zu geben. Mit einem Flächenraum von rund 400.000 Quadratmeter iſt das Bad jetzt für einen Besuch von 100.000 Badegästen gerüstet. Außer bier großen Auskleideräumen ſicht inmitten des Bades das Verwaltungsgebände mit Sanitätsweche, Wäschereianlage, Milchausschank, zahlreichen Ver- betätigt. faufsständen und einem Restaurant. Neuangelegt Eine gute Entwicklung hat die Sparständlich, daß bei einem derartigen Anwachsen der wurde außerdem eine Waſſerpumpſtation, um die tasse der Berliner Arbeiterbank genommen, die Genossenschaftsbewegung die Genossenschaftsbank Abortanlagen mit Wasserspülung zu versehen. Außer den Einlegern eine gute Verzinsung gewährt. auch einen bedeutenden Aufschwung nehmen dem wurde eine eigene Papierverbrennungsanlage Es werden Einlagen von 1 Reichsmart auf- mußte. geschaffen, um der gewaltigen Papiermengen, die sich wärts angenommen. Den Einlegern ist es er­täglich ansammeln, Herr werden zu fönnen. Der möglicht worden, mittels Sparfarten, Spar etiva 2 Kilometer lange Strand unterscheidet sich mit marten und Sparautomaten, wie wir auch jeinen zahlreichen Strandkörben und Liegestühlen in seinerzeit in unserem Blatte abgebildet haben, nichts mehr von einem großen Seebad. zu sparen.

Sudenfreund Ford.

Von Hans Bauer.

Der Vorstand erklärte in seinem Berichte Hand in Hand mit der Entwicklung des die Generalversammlung vom 29. März Genossenschaftswesens in Frankreich ging die Ent­1927, daß die anvertrauten Gelder vor allem wicklung der Bank. Im Jahre 1922 bestanden dazu verwendet wurden, um Kredite an on- 44 Gesellschaften, im Jahre 1926 stieg die Zahl sumgenossenschaften, soziale Bau- und Sied- auf 46. Der Umsatz, der im Jahre 1922 lungsgenossenschaften, soziale Versicherungsan- 412.619.137 Franken betrug, erreichte im Jahre stalten und andere Institute, der Arbeiter zu 1926 eine Summe von 780,373.246. Die Zahl der gewähren. Daneben hat sich die Bank vor allem Genossenschaftler ſtieg im Jahre 1926 auf auf dem Gebiete des kommunalen Kredites 567.933 gegen 551,239 im Vorjahre. Die Zahl der Filialen von 2495 auf 2543. Es ist selbstver

Die Bank wies in der Zeit ihres Bestehens folgenden Gesamtumsatz auf: 1924 1925..

175,200.000.- Reichsmark 448,346.799.- Reichsmart

Attienkapital 750.000 4,000.000

4,000.000

Reservefonds Reingewinn 100.000 200.000 650.000

200.958 878.026

Eine Frau hängt am Auto.

Dibi­bende

Die nachstehende Tabelle wird uns eine Uebersicht über die Tätigkeit der Bank gewähren: Jahr Einlagen In% Einleger 1922 75,700.146 37.000 94,427.920

1923

1924

24.7 107,495.110 13.8

47.000

55.400

1925

1926

122,574.917 14.0 131,540.269

7.3

55.450 57.346

*) Ab 1. Juli 1922.

13,316.000

Aber auch noch andere Zahlen sprechen deutlich von dem Fortschritte, den die Bank ge­ Verlegte

in den Wagen. Was sag: sie denn," Chauf feur, was jagt sie denn?"

1922 92

Erfreulich ist auch der Bericht über die Citte

Douai um fast zwei Millionen. Eine neue Lokalität wurde gefunden, Pariserstraße 28, and erlaubt, dort die verschiedensten Operationen durchzuführen.

Ranch und Bordeau- um eine und eine halbe Million;

Limoges und Lyon - um zwei Millionen; Chateau Thierryum 400.000 Franken. Die Filiale Paris Dank ihrer Lage in Paris und am Size der Union des Cooperateurs nahm einen Aufschwung um 4,118.000 Fran­

fen.

Im Jahre 1926 wurden feine neuen Fili­alen eröffnet, aber es ist in den folgenden Jahren an solche Neueröffnungen gedacht, und zwar vor allem in jenen Städten, wo die Genossenschafts­bewegung den Zustrom von neuen Deposanten garantiert. Bedeutend ist auch die internationale Tätigkeit der Pariser Genossenschaftsbant. Von 8,800.000 Franfen im Jahre 1924 stieg internationale Umfaß auf 17,400.000 im Jahre 1925 und erreichte im Jahre 1926 die folossale Ziffer von 46,278.000 Franfen.

*

Es handelt sich um eine Etappe in der mächtigen Aufwärtsentwicklung, die die Arbeiterbewegung nimmt. Es ist ein Schritt nach vorwärts, in dem großen Emanzi­pationskampfe, den die Arbeiterschaft führt. ( Schluß).

in den reichsdeutschen Blättern las, aber doch ziem lich ausgebrannt.

Es war sicher feine geringe Aufgabe, die sich die Arbeiterbewegurag in den einzelnen Län­dern gestellt hat, als sie daran ging, sich ihre eigenen, modernen Kreditinstitute zu schaffen. Sicher hat es viele gegeben, die nicht glaubten, daß die Arbeiterschaft die nötige produktive Straft zu diesem großen Beginnen haben werde. Wie oft wurde von Experimenten geschrieben und Vor vier, fünf Jahren, in der gesegneten 1926... 716,361.000.- Reichsmark gesprochen. Die Entwicklung jedoch, die die ein Rullenzeit, war Antisemitismus eine dicke Sache. Das heißt von 1924 auf 1925 eine Steigerung Das Geschäft ging reißend und sogar Theodor Wir bemerken ein ständiges sicheres Anzelnen Arbeiterbanken genommen haben, zeigt Fritsch, der knorrige Altmeister des edlen Jum 155.2% und von 1925 auf 1926 eine Stei- wachsen der Einlagen und der Zahl der Einle- und betveift uns, daß es keine Experi denfletscherns, verirrte sich in die halbjährige gerung um 59.8%. ger, was in dem Vertrauen zur Bank begründet mente waren, die da versucht wurden, sondern Herrlichkeit des Inflationsreichstages. Man muß Eine Uebersicht über den Vermögensstand iſt. daß es ein Bedürfnis der Arbeiter­schon sagen, daß die Branche seit langem darnie- und den Erfolg der Bank gibt uns die nach­Die folgende Tabelle wird uns eine Ueber.chaft, ein Bedürfnis der Arbeiterbewegung, der Genossenschafts- und Gewerkschaftsbewegung derliegt aber wen Gott züchtigen will, der stehende Tabelle: sicht über die Kapitalslage und über den Erfolg war, sich unabhängig zu machen vom privat­neutejtamentliche selbstverständlich, dem besorgt Jabr der Bank geben: kapitalistischen Bankier. Es war eine Notwen cts richtig. Man soll die Antisemiter nicht schlech- 1924 139.556 5% Jahr Kapital Reserven Reingew. Verz. digfeit, all die Mittel, über die Gentoffenschaften ter machen als sie sind: unbescheiden sind sie nie 1925 10% 1922 247.532 123.435 6% und Gewerkschaften verfügen, zu sammeln und gewesen. Andere Bewegungen legten sich zuweilen 1926 10% 1923 13,972,000 745.580 356.157 6% so die Spartätigkeit und das Kreditbedürfnis zu geiftvolle Systemte und bedeutsame Führerpersön= 1,380.031 397.997 Die Revisions- und Treuhandabteilung der 1924 14,171.000 6% organisieren. lichkeiten zu, der Antisemitismus hat sich in dieser Berliner Arbeiterbank erfreut sich einer regen 1925 14,171.000 2,064.774 510.139 6% Hinsicht aber immer mit wenigem beschieden und 14,265.000 2,865.396 573.303 6% Cenügsamfeit an den Tag gelegt. Dafür hat er Inanspruchnahme. Sie übernimmt die Ueber- 1926 von sich fagen fönnen, daß der reichste Mann der prüfung und Neueinrichtung von Buchhal­*) A6 1. Juli 1922. Welt, Henry Ford , zu den seinen gehöre. Und tungen, berät in Steuerangelegenheiten usw. un bleibt dem Antisemitismus auch dieses Es ist sicher zu begrüßen, daß sich die Arbeiter­außerste nicht erspart, daß Henry Ford revoziert, schaft derartige Stellen schafft, bei denen sie von daß er den Juden feierliche Abbitte leistet für alle bösen Worte, die er gegen sie gebracht hat und ein befferer Mensch zu werden verspricht. Der Rufer im Streit verläßt das Banner und wendet ihm Endlich erhalten wir Aufklärung: der Geliebte die Sehrseite zu. Wie dies? Nun, die Antisemiten Von Erich Gottgetren. sind leicht mit der Deutung bei der Hand. Also, arbeitet in Wien , ist Stommunist, sprach oft empört der Antisemitismus ist ja sehr schön, eine herz­Der Schnellzug Berlin - Budapest hat in Boden vom Schattendorfer Prozeß, sicher hat er mitdemon erquickende Sache, ein wahrer Jungborn der Ge- bach die Nacht hinter sich, in Prag den Morgen, in ſtriert, sicher ist er tot. Mit nach Wien !", schreit fühle, eine rechte Labjal, aber allerdings: nicht Brünn beinah den Mittag. Als die lange Wagen das Mädchen auf einmal auf deutsch . Mit nach jeder kann ihn sich leisten. Ja, als der Ford auf lette endlich gegen vier Uhr nachmittags in Breß Wien !" Die Schönheit fizzt hinten im Wagen, bequem dem Höhepunkt seiner Macht stand, mochte es burg / Bratislawa einrollte, war die Spannung der wohl angehen, sich solch eine extravagante Lieb- eisenden, die größtenteils nach Wien wollten, aufs und weich, aber die Schönheit weint. Sie ſicht nicht, taberei zuzulegen, aber im Augenblick gehen seine höchste gestiegen: wird man durchkommen oder nicht? was wir im Fluge des 70- Stilometer- Tempos auf. Jezt, Bruder, Reporter, jolle es auch an uns Geschäfte nicht zum besten. Der Marft ist mit sei- Es fam faſt feiner durch. Die streitenden österrei nehmen: diesen sich in vielen Aeußerlichkeiten zeigen nen Wagen überschwemmt, die Geschäftslage ist chischen Eisenbahner sahen keine Veranlassung, die den Wechsel zwischen tschechischem und österreichischem, sein, weich zu werden. Nein? Wit bleiben hübsch ein wenig erschüttert, die Gegnerschaft der Presse Strecke nach Preßburg , die allerkürzeste bis zur Aus die Dreiländerede und die Grenze bei Berg, das ent Draußen. macht sich auch immer fühlbar, na, und da heißt's landsgrenze, zu befahren. Die Preßburger Hotels zückende und furchtbar historisch tuende Städtchen Heinburg, Berge, Berge, rechts die Donau , lints Wir warten eine halbe Stunde, wir warten eine eben, sich einzuschränken, auf mancherlei Lugus sind heute nach: überfüllt. zu verzichten, der einem liebgeworden war und der Nach langen Bemühungen gelang es mir, zusam meist genau parallel mit uns, die Schnellbahn, das Stunde. Dann gehen wir hinein. Unser seltsamer Antisemitismus maß dann eben zuerſt daran men mit einem englischen Journalisten, ein Auto lustige Dahinschießen so vieler Autos mit Journa- Gast sucht noch immer. Der Geliebte ist nicht da. glauben. Die Autiſemiten dennen sich aus darin. zu kapern; der Chauffeur verlangte für die 70 Stilo listen, die nur von Preßburg aus ihre Nachrichten Oder ift er doch da? Was liegen in diesem Teller, in Sie wissen, wie das so ist. In Geschäftsdingen meter lange Strede einen horrenden Preis, es blieb weitergeben können, eine wilde Straße, eine wilde diesem Sinjat", wie seine heute grausigste Abtet­muß der Antisemitismus natürlich aufhören. nichts anderes übrig, als ihn zu bewilligen.-Ton- Fahrt. Man ist ja ſchließlich gern bereit, allerhand Opfer nerwetter, was hindert denn da uns immer noch an Wir sind gleich am Ziel. Straßenbahnen fahren zeichen auf Pritschen? Wer ist denn das alles? schon? Ja, seit heute mitte.; Also ist Ruh. einge- Wer? für seine heilige Ueberzeugung zu bringen, ar der Abfahrts man kann ja doch nicht gut auch noch bares Geld Ein junges Mädchen. Eine Schönheit. Sie treten. Es gibt auch schon, außer den üblichen Auf- ,, Genossen, schickt doch den Buben da raus!" an ihr zusetzen. Auch so eine jüdische Zumutung, spricht tschechisch, uns unverständlich. Junges Mäd rufen an Säulen und Mauern, was Gedrucktes; das ,, Aber, er hat doch eben seinen Vater gefunden..." die das verlangt! Irgendwo muß der Idealismus chen, immer Ja, Schönheit, immer Ja, aber jetzt Mitteilungsblatt der Sozialdemokratischen Partei. ja doch einmal eine Grenze haben! Man kann den wollen, müssen wir doch weg! Der Chauffeur fur- Tausende promenieren in Sonntagskleidung in den Daß ihre Ahnung sie doch trog! Ford also schon verstehen und man widmet fei- belt an, antwortet nicht, schaltet ein, jene redet wei- Straßen, debattieren in kleinen Gruppen, das ten­nem Abfall mehr kommerziell betrachtende als ter, er reagiert nicht, wir fahren los ja, was nen wir, das ist das wypische Bild des Hinterher. Tas moralisierende Erörterungen. Es könnte ja, rein denn?? theoretisch, auch ſein, daß Ford bislang aus rein Das Mädchen hat ſich hinten an den Wagen vorm Juſtippalaſt. Hier arbeitet im Innern noch geiſtigen Gründen ein Antisemit war und nun gehängt, an den Träger geklammert, Gott, wenn der die Feuerwehr. Man hört Krachen. Bläulich kräu­anders denken gelernt hat –– aber praktisch fann Stoffer auf sie fällt anhalten, Chauffeur, anhalten! ſeln sich Brandwolken in den Abendhimmel. Das diese Version natürlich gar nicht in Betracht kom- Der fährt weiter, zehn Meter noch, uns scheinen's Saus ist nicht bis auf die Grundmauern nieder­men; denn der Ford ist ja doch schließlich sein Hundert, endlich ziehen wir die Erschöpfte, schon leicht gebrannt", wie man es morgens und vorabends noch

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Auto folgt dem Strom der Spaziergänger, hält also

So fahrt doch weiter!" ruft, auf deutsch , in unserem Wagen der seltsame Gast. Wohin denn? Die Frau setzt sich neben den Chauffeur, sagt ihm, wie er fahren soll, Gott, diese Frau! Wo halten wir? Vorm Allgemeinen Strantenhaus. Wenn irgendwo, so muß er hier liegen..." Das war nicht gespro chen, das war nicht geschluchzt, das war nicht ge­weint, das war in der deutschen Sprache fehit ein Wort,

Und warten.

lung heißt, für undefinierbare, unidentifizierbare

-- Unsere fand ihren Geliebten noch nicht. Frauen schreien.

Schreien bis Mitternacht.

Um Mitternacht wird der Keller geräumt. Uebrig bleibt eine Totenkompagnie von 42

Mann, bleibt Blut, bleiben gebrochene Augen, bleibt Glend, bleibt der unbekannte Soldat des Proletariats.