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Dr. E. F.
WHttwoch, 27. Juli 1927.
Turnen und Sport.
Arbeitersport.
bestrittenen Verdienste selbst ein und stellte sich und Liebe zur Kunst, nicht mit den Mäßchen der als Regisseur und Darsteller in den Dienst der Bühnen- Charlatane großen und kleinen Kalibers. hoben Kunst. Bei den Neueinstudierungen und Bedauern wir tief den Verlust des Schaunicht weniger bei den Erstaufführungen vermißte spielers Kramer, so müſſen wir auch dem Direktor man eine ſyſtematiſche Auswahl, in buntem Durch Kramer so viel des Guten nachsagen, daß erst die einander erſchienen wertlose und beſſere Stücke, Erfahrungen der kommenden Direktionsperiode ſter. Bien Stoderau verliert frapp wobei meist die erſten in der Majorität waren. uns ein Urteil darüber gestatten werden, ob nicht 2: 3, Halbzeit 2: 1. Das Schlußiptel wurde für All das wurde mit dem schlechten Besuch des auch der Verlust des Direktors Kramer das Prager Chemnitz- Silbersdorf ein großes Greignis. De Turnspieler von Chemnitz und Umgebung veranitol. Schauspiels und mit der Gleichgültigkeit des deutsche Theater schwer getroffen hat. teten unter Begleitung von Spielleutechören einen Publikums entschuldigt. imposanten Aufmarsch. Das Spiel hatte 2.500 3 schauer auf die Beine gebracht. Bis turz vor Schluß konnte Wien mit 3: 1 führen. Erst in den leyten Minuten gelang es Leipzig den Sieg sicherzustel. len. Beide Mannschafter: waren sich ghwertig Was die Wiener durch ihre körperlichen Erscheinun gen voraus hatten, ersetzten die Leipziger durch Gifer. ,, Gleichheit" Weiskirclip fiegt über S. 8.
Kleine Chronit.
zehrt von dem Vermächtnis eines großen Jahr auch die wenigen billigen Abende, die veranstalter fahr des Verstaubens und anderer Beschädigungen Unruhen konnte die russische Ländermannschaft ihre
Westdeutschland bietet den Russen stärksten
Ueber diesen praktischen, stehen natürlich künst liche Gründe. Das zeigt sich ſofort, wenn man das gleiche Bild mit und ohne Rahmen betrachtet. Das ungerahmte zerfließt, während das gerahmte zuſammengefaßt und in der Wirkung gesteigert ist. Widerstand. Nutr 1: 5( 1: 4) verloren. Die Für ein kleines, anspruchsloses Bild wird man im allgemeinen eine schmalen, für ein größeres Bild westdeutsche Mannschaft lieferte im Stadion in Bareinen breiteren Rahmen wählen. Doch auch hier ist men vor 12.000 Zuschauern ein unerwartet großar. feine Regel ohne Ausnahme. So ist in einem wuchtiges Spiel. Ganz überragend war ihr Torwart. Das tigen, mit einer Solzkehle versehenen Rahmen ein erste Tor erzielte Westdeutschland in 2. Minde zartes Madonnenbildchen von entzückender Wirkung, durch einen famosen Kopfball des Mittelstürmers. denn es ruht darin wie in einem Heiligenschrein. Dann kam Rußland mehr in Form und glich in 18. Im gleichen Rahmen wirken auch alle Interieurs Minute aus. Besondere Bedeutung ist der 2. Halbum so intimer, weil sie ganz von der Umgebung zeit für Westdeutschland beizumessen in der durch losgelöst erscheinen. Runde und ovale Rahmen soll ihren zähen Widerstand den Russen nur noch ein ten nur für solche Bilder verwendet werden, die vom Tor zu erzielen möglich war. Die Westdeutschen ver Künstler auch wirklich in ein Oval oder Rund hin- schenkten großzügig einen berechtigten Elfmeter. Nur einfomponiert worden sind, wie z. B. die föstliche zeitweise war Rußland etwas überlegen. Madonna della Sedia von Raffael . Einem rechteckigen oder quadratischen Bilde aber würde man Gewalt antun, wollte man es in einen andersartigen Rahmen hineinzwängen.
Rußland in
Fußballänderspiel Oesterreich- Deutschland. Troy Verweigerung der Einreiseerlaub nis für die russischen Fußballspieler nach Lefterreich wollen die österreichischen Genossen ihre Kräfte mit den bis jetzt unbesiegten Russen messen und entsenden zu diesem Zwed ihre Ländermannschaft nach Deutschland . Das erste Spiel findet am Mittwoch den 27. Juli in der Ilgenkampfbahn zu Dresden statt, das zweite Treffen am Freitag den 29. Juli im V. f. 2.- Stadion Leipzig . Bei der ſehr guten Klaſſe die beide Gegner ſpielen ſteht uns Deutschen ein sehr guter spielerischer Genuß bevor. Ueber ben Ausgang dieser wichtigen Treffen berichten wir.
Leopold Kramer und das Prager deutsche Schauspiel. Das Prager deutsche Theater und im beson deren das Schauspiel beschließen heute die Spiel zeit mit einer Aufführung von„ Alt- Heidelberg". Nicht ganz mit Unrecht iſt dieſes Symbol, das vielleicht nur dem Zufall des Abonnementskalen ders entspringt, als Schlußstein an das Ende der Aera Kramer im Prager deutschen Theater gesetzt. Nun kommen sicher in Prag zu den oben geEs charakterisiert dabei weniger den Direktor, der nannten Ursachen des Verfalls der Schaubühne noch es aufführen ließ, als das Publikum, für das es besondere lokale Ursachen hinzu. Prag ist als aufgeführt wird. Man hat Kramer während seiner deutsche Stadt eine fast rein bürgerliche Siedlung, Direktionszeit, und viel mehr und viel resoluter es fehlt ein starkes Proletariat, es fehlt auch der Der geschmackvolle Rahmen. noch, als diese im abgekürzten Verfahren zu Ende Mittelstand fast ganz. Die Verfallserscheinungen ging, mancherlei vorgeworfen. Die Partei, die ihn zeigen sich in Prag stärker als anderswo. Vor dem Wenn der Junggeselle die Wände seiner„ Bude" schüßen wollte, hat die Vorwürfe mit überschwäng- Striege bildete das alteingesessene Patriziat mit Ansichtskarten, Photographien und ungerahmten lichem Lob für den Künstler Kramer beantwortet. noch den Hauptkader der Theaterbesucher. Diese Bildern schmüdt, so kann das Ganze in seiner Hie und da versuchte man die Leistung des Di- Schichte ist verarmt und deklassiert. Um lustigen, unbekümmerten Buntheit einen durchaus rektors nicht nur an den idealen künstlerischen For- gut besuchte Klassikeraufführungen zu haben, müßte künstlerischen Eindruck hervorrufen. Doch eines Buschauer saben ein technisch hochstehendes Spiel derungen, ſondern auch an den realen Lebensbe- man dem Kleinbürgertum in der geldlichen Frage schickt sich nicht für alle", und die ſorgſame Haus Schon nach 10 Minuten führten die Unſeren 2: 0. dingungen des Theaterpublikums zu meſſen. Und zu Hilfe kommen; wie weit das Theater dies tur frau würde sich mit Fug und Recht bekreuzigen, Sturz vor der Pauſe holte Hagen ein Tor auf, not das vor allem sei hier nochmals versucht, denn nur kann, ist keine künstlerische, sondern eine Frage der dieſe Kritik kann Kramer gerecht werden, nur sie stalkulation. Die Direktion Kramer zeigte jeben- og tega jer die Getz beden vierhother, and Seitenwechsel gelang es sagen ſogar 3: 1 zu führen los mit Nägeln und Heftzwecken durchlöchern. Auch bis ein Elfmeter und ein schöner Schrägschluß den kann der kommenden Direktion nützlich sein. sind die Bilder, die unser Heim schmücken sollen, Weiskirchlißern Ausgleich und Sieg brachte. Das Theater der Gegenwart, wenigstens das besuch heranzuziehen, sie arbeitete mit hohen PreiRußland- Chemnitz 8: 0. Infolge der Wiener deutsche Theater, hat keinen einheitlichen Stil. Es sen. Nicht nur die Vereinsvorstellungen, sondern doch zu kostbar, als daß man sie ungerahmt der Ge Reise nach Desterreich nicht antreten und spielte hunderts, ohne die großen Leistungen der Ver- wurden, bewiesen aber, daß eine Verbilligung der aussehen möchte. deshalb gegen eine Vertretung der Chemnitzer Vergangenheit auch nur annähernd kopieren zu können. Plätze schon imstande ist, den Besuch zu heben. Nun Ersatzleuten spielte, Es fehlt ihm an allem: den Schau- mag sich die geschäftliche Leitung eines Theaters eine. Troßdem sie mit allen spielern, den Regisseuren, den Diret- fagen, ein volles Haus bei niedrigen Preisen sei stand ein Sieg nie außer Frage. toren, und am wichtigsten, am Publikum. auch nicht mehr wert als ein halbleeres bei hohen. Denn das deutsche Theater von Leſsing bis Otto Dem Schauspiel aber könnte nur durch besseren Brahms war das Theater des Bürgertums, ein Besuch geholfen werden, der wieder nicht aus den Theater von Bürgern für Bürger. Daß es uns vermögenden Schichten der Bevölkerung zu eroft, ja meiſt, als Softheater entgegentritt, ändert warten ist. Der Direktion Kramer kann also der nichts daran, daß seine Welt, seit die„ Emilia Ga- Vorwurf nicht erspart bleiben, daß sie es unterlotti" über die Bretter ging, nicht mehr die Welt ließ, der künstlerischen Sache zuliebe. ein finandes Feudalismus, sondern die der modernen Bour- zielles Experiment anzustellen. Hier wäre auch zu geoisie war. Aus der bürgerlichen Revolution bemerken, daß Kramer die Kleine Bühne, die wird das Drama Schillers, aus dem Zwiespalt der sich ja finanziell viel besser hielt als das große alten und der neuen Welt das Drama Kleist's ge- Haus, etwas einseitig dem modernen Konversationsboren. Im Naturalismus versucht das Bürgertum ſtück einräumte. Unter einem halben Dußend Neunoch einmal aus der kritischen, unromantischen Be- heiten der Kleinen Bühne war manchmal kaum trachtung seiner selbst einen Stil zu schaffen, in eine, die sich künstlerisch rechtfertigen ließ. Die so methodischem Vorgehen der Natur die Technik der gelungene Aufführung des Zerbrochenen Strugs" künstlerischen Formgebung abzulanschen. Die Ele- bewies, daß die Kleine Bühne die Zuflucht mancher mente der neuen Kunst, Menschen, Milient, Stoff Klassikeraufführung hätte werden können. In diebezieht das Bürgertum zum großen Teil aus der ſem Zusammenhang ist es besonders zu bedauern, revolutionären Klasse, die passiv und aktiv in die daß in den letzten Jahren Strindberg, Kulturentwicklung einzugreifen beginnt. Damit Wedekind, Hauptmann, Ibsen hinter Soll nun der Rahmen dicht an das Bild schlieendet aber auch die Geschichte der bürgerlichen Kul- leichten Pariser Schwankdichtern und englischen ßen, oder hat man einen weißen Rand freizulassen? tur in Deutschland . Was nach dem Natura- Dugendliteraten zurücktreten mußten. Bei kräftig farbigen Bildern sollte man den Rahmen řismus kommt, ist Chaos. In der Dichtung, Aber auch in den letzten Jahren finden wir immer direkt an die Bildgrenze rüden, weil dadurch In der bildenden Kunst, auf dem Theater ringt eine ganze Reihe von Aufführungen, die als die Tiefenwirkung des Bildes außerordentlich gestei Altes mit Neuem und scheinbar Modernes mit Höhepunkte zu werten sind und dem deutschen gert wird. Mattfarbigen Gemälden wird man aber scheinbar Veraltetem. Es gibt keinen Weltmaßstab Theater ein rühmliches Zeugnis ausstellen. Es ist mehr, der geſunde Keim läßt sich vom Experiment doppelt erfreulich, daß fie faſt nie auf der Star oft den weißgelben Rand laſſen, wenn er zu den kaum mehr unterscheiden, die Originalität nicht wirkung einzelner Darsteller beruhten, sondern weichen Bildfarben gut abgetönt ist. Wirkt der grelle Von Reinhardt bis immer dem gründlichen Studium, der peinlichen beiße Rand bei farbenprächtigen Bildern fremd und Jeßner ist die Bühne Tummelplatz immer Sorgfalt der Regie und dem gelungenen Zu- störend, so erhalten Schwarzweißzeichnungen durch tollerer Versuche, das neue Theater zu schaffen, aber sammenspiel zu danken waren. Nur durch diese ihn etwas Stlares und Frisches. Stiche und Radieder gesteigerten Technik entspricht wachsende Armut Faktoren kann eine Provinzbühne, wie es das rungen aber verlieren durch das Abschneiden des an Ideen. Das Bürgertum ist weder für die alte Prager deutsche Theater nun einmal ist( es könnte weißen Randes nicht nur einen besonderen Reiz, noch für die neue Kunst das geeignete Publikum, natürlich troßdem in vielen Dingen Großstadt - sondern büßen damit auch einen großen Teil ihres es läßt sich für kurze Zeit vom Effekt gefangen bühnen übertreffen!), Niveau behalten. Die Diret. Wertes ein, weil nun der Plattenrand, das Merknehmen, um in Gleichgültigkeit zurückzuverfallen. tion hat darum vor allem die Aufgabe, bei den En mal der Künstlerhandarbeit, vernichtet ist. Bei allen Die Großstadtbühne kann in solcher Krise gagements auf Repertoire und Ensemble Rücksicht vom Künstler signierten Blättern muß selbstver. noch lavieren. Sie verlegt sich auf eine bestimmte zu nehmen und die einmal gewonnenen Kräfte, die ständlich der weiße Rand erhalten bleiben. Wer dieMarotte: da gibt es eine Bühne, die sich den Moissi sich gut in das Ensemble fügen, auch um den Preissen und ähnlichen Erwägungen nachgeht, braucht verschreibt, während eine andere das„ Bergnerhafte" finanzieller Opfer zu erhalten. Das ist Kramer sich bei der Wahl eines Rahmens nicht vom Kunstbevorzugt, eine dritte„ macht in Pirandello" und nur in geringem Maße gelungen. Das Theater ge- händler beraten zu lassen, sondern kann selbst entläßt der fünften das Monopol für den Tairoff- wann und verlor Künstler wie Hörbiger, scheiden, wie die stärksten Wirkungen aus einem Stil, da konserviert man noch den Stil der Pittschau, Seim, Romanowsky, es ver- Bilde herauszuholen sind. Meininger und das hohe Pathos des alten Burg - lor Sonik Rainer und verliert heuer( faum Magdalene Zimmermann. theaters, dort gräbt man Autoren des 17. Jahr durch Kramers Schuld?) Lili Bader, Paula hunderts aus( verleugnet also auch die bürgerliche Wessely und Renner. Bei Kramer mag in Kunst, indem man ihre Vorgänger zu Ehren der Auswahl der Stücke wie in der Wahl des bringt), hier ist noch immer konsequenter Natura- Ensembles oft die Tatsache mitgespielt haben, daß lismus Trumpf, anderwärts wird orientalische er selbst agierender Künstler ist. Aber es wäre Mystik aufgetragen; läßt dann eine Bühne noch den ungerecht, daraus ableiten zu wollen, daß der Halévys Oper„ Die Jüdin " wurde am Montag Piscator auf die Klaſſiker los, dann hat man an Schauspieler nicht Direktor sein dürfe, und wir im Neuen Deutschen Theater als Schlußeinem Dutzend Theatern das Mosaik der Kultur- haben gerade von Kramer auch viele Beweise für vorstellung der diesjährigen Opernspiel pleite des Bürgertums. die These erhalten, daß der Schauspieler als Direk- zeit gegeben. Fünf verdienten Weitgliedern unserers Die Provinzbühne kann da nicht mit, for ein besserer Anwalt der Kunſt ſei als der bloße Overnensembles gab sie Gelegenheit zum Absie darf sich nicht spezialisieren und kann nicht zum Manager. schiednehmen vom Publikum und von der Exerzierplatz ehrgeiziger Dramaturgen werden. Sie Es gäbe sicher viel an der Auswahl der Re- Stätte langjährigen erfolgreichen Wirkens. Noch muß zwischen den Extremen pendeln und doch so pertoirs, an der Verwendung und Nichtverwendung einmal hörten wir an diesem Abend Klara etwas wie eine einheitliche Linie zeigen, indem sie der Schauspieler, an dem Stile der Aufführungen Swartins wunderschöne, von Wohllaut erfüllte, an irgendeiner Tradition festzuhalten sucht. Das auszusetzen, wenn man Revue über die neun Jahre keusche, jubilierende Lerchenstimme, noch einmal ergelingt am besten in der Oper, wo trotz allen Re- Kramerscher Direktionsführung hielte. Wir wollen quickte uns Hermann Horners prachtvoller, samt formen das hohe" G" sich eben gleich bleibt und aber nicht kleinlich Fehler suchen, sondern als Wagner neben Hindemith noch immer eine gewisse Seramers Gesamtleistung doch gerechter in der Partie des Juden Eleazar, die sicher seine weicher Vaß, noch einmal wußte uns Otto Ma cha Beliebtheit genießt. Der typische Opernbesucher maßen feststellen, daß er auch in schweren Zeiten, läßt sich meist auch veraltete und schlechte Regie die künstlerisch und finanziell für alle Theater eine beste war, durch die dramatische Ausdruckskraft ſeigefallen, genau so wie er die oft krasse schauspie- ständige Krise bedeuten, das Prager deutschenes Spieles und die kraftvolle Frische seines Tenors lerische Unfähigkeit der Sänger und Sängerinnen Schauspiel auf dem Niveau einer zu begeistern, noch einmal freuten wir uns der gern in Kauf nimmt, wenn sie ihm nur stimmlich guten Provinzbühne, unstreitig der besten schönen und wohlgepflegten Tenorstimme Dr. Fellgefallen. Und neben der Oper dominiert die in der Republik , hielt, daß er, wenn der Ver- ners. Auch ein weniger bekannter Gesangssolist unKunst" des ungebildeten Theaterbefuchers, die fall arg fortschritt, persönlich eingriff und daß er seres Opernensembles verabschiedete sich an diesem Operette, die unkünstlerische, rettungslos verblödete den künstlerischen Gesichtspunkt nie ganz hintan- Abend: der Baritonist Engelbert Czubok. Aus der Operette, die ja mit den Werken Offenbachs und stellte. Ohne Zweifel, es hätte manches besser sein Schule der Prager Deutschen Musikakademie( Prof. Strauß nur noch den Namen( zu Unrecht) gemein fönnen, aber wo ist der ideale Direktor, der fehler- Wallerstein ) hervorgegangen, hat sich dieser inhat. Prag bestätigte in den letzten Jahren diese frei wäre? Wir haben vom Rechte der Kritit stets telligente, strebsame und musikalische Sänger wähErfahrung. Die Oper blieb das Refugium der vollen Gebrauch gemacht und dort rücksichtslos an- rend seiner dreijährigen Prager Bühnenwirksamkeit hohen Kunst, erfreute sich eines relativ besseren Be- gegriffen, wo wir gefährliche und nicht zu recht zum ebenso brauchbaren wie zuverlässigen Vertreter suches und leistete immerhin sehr Erfreuliches. Die fertigende Mißgriffe beobachteten. Die Vergebung des kleinen Baritonfaches entwickelt, dem dank seiner Persönlichkeit 3e mlinskys und die größere Be- der Kleinen Bühne an das" Intime Theater" schönen, markigen Stimme anderwärts sicher auch ständigkeit des Ensembles ermöglichten auch eine Heppners, manche Nachtvorstellungen im Deutschen bald große Partien beschieden sein werden. Bis auf stärkere Beharrlichkeit im Stil. Als Kassenstüce Theater, leichtsinnige Bersäumnisse in der Wahl die Rolle der Titelheldin( Recha) also, die Frau lamen nur noch Operetten in Betracht, deren gei- der Premieren und bei der Neueinstudierung guter Reich- Dör ich nach wie vor zu singen berufen iſt, ernsprecher Nr. 271 stiges Niveau eben dem der Prager Bourgeoisie an- Stücke haben wir jederzeit kritisiert. wird sich uns Halévys Jüdin" in der kommenden gemessen zu sein scheint. Für das Schauspiel hatte Als Ganzes gesehen, ist aber Stramers Direk Spielzeit in völliger Nenbesetzung der Hauptrollen man nicht viel übrig; weder die Direktion, noch tionsperiode nicht minder reich an Erfolgen als en präsentieren, müſſen. Wir werden zufrieden sein, Frauenwelt das Publikum schenkten ihm d gleiche Aufmer Fehlgriffen gewesen. Und die Erfolge waren wenn diese unverwüstliche Meisteroper uns in der samkeit wie dem musikalischen Repertoire. immerhin nachhaltig genug, um den guten Ruf des beachtenswerte tufführung zu ſehen bekam. Bei Theater wert zu machen und um ihm neue Freunde deren nicht immer glücklicher musikalischer Zeiter Es vergingen oft viele Monate, che man eine Theater zu erhalten, um seinen Freunden das fünstigen Neugestaltung ebenso zu überzeugen vermag wie die uns diesmal zum Abschiede gebotene, den Klassikeraufführungen war der Unfug einge zu gewinnen. Für das, was am Theater derze
Kunit und Wiſſen.
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Vereinsnachrichten.
DIE
Touristenverein„ Die Naturfreunde, Prag . Samstag- Sonntag: Südwest I. Daubaer Land. Fahrt nach Micheno. Wanderung: Gestrebig- Kokořina Burg. Hausla wird nicht besucht. Badegelegenheit.
Abfahrt 18.19 Wilsonbahnhof. Führer: Strnad. Besprechung der August- Touren mit den Intereſſenten am Mittwoch, 3. August, 7 Uhr abends im Verein der deutschen Arbeiter. Aus diesem Grunde wird kein Augustprogramm verschickt, sondern nur im Sozialdemokrat jeweilig veröffentlicht.
Herausgeber: Dr. Ludwig Czech . Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Druck: Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag . Für den Druck verantwortlich: Otto Solik. Prag .
Allen Genossen und Genossinnen empfehlen sich zur Herstellun
und von der sämtlicher Drucksorten
―ct.
riſſen, ſie überhaupt nur als„ Schüleraufführungen" faul und schlecht ist, kann kein Direktor verant- apellmeister Feinsinger war. Blumen und ohne Sorgfalt zu studieren und auf die Bretter wortlich gemacht werden. Kramer hat chrlich ver- Bänder gaben auch diesem Opernabend das Bild zu bringen. Gerade da griff aber in den letzten sucht, dem Uebel zu steuern, und er tat es meist einer offiziellen Abschiedsfeier. Jahren Kramer- und das ist eines seiner un mit den Mitteln des ernsten Künstlers, mit Fleiß
GARTHER
G.M.D.M. PERBACK
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