Hühner äugen Hornhaut bCSCHMU in einigen Tugen nur VITEKS Anticofnein Eine Husche Ke 6-. Zu haben in Apo­theken u. Drogerien. Allein oeht von VoaiCKOVa 33 Cefa 6. Donnerstag, 28. Juli 1027. den Sic braucht be­vor, Ab- dem de» Fülle imcressan- Folianten ans Herausgeber! Dr. Ludwig Hj.'d). Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Straub. Truck' Deutsche Zeilunge-Aktlen-Desellschalt In Prag . Für den Druck oerantworllich: Otto H o i 1 h. Prag . Unter den klassischen Dramen hat derZerbrochene fintfl" mit zwölf Ausführungen am besten abge- schnltten. Goethe, Kleist, Lessing, Mo­li c r c, Ibsen , waren mit je einem, Schiller und Gerhart H a n p t m a n n mit je zwei Dramen vertreten. Sehr groß ist die Liste der Ansführun- gcn leichten Genre«, das ja vor allem in der Klei­nen Bühne sehr gepflegt wurde. unter Deinen tndtlseremen SirbeittiüSUegMnen oder al» krau in Deinem Preise aus, klärend und in lo»lalMi< lckem Sinne Di« betätiaen I mußt um die» tu riinnen, auch dann und wann einmal ein« Stund « tsir ein»nie» Buch au»»er tlrbeilerdücher« en«rübrlaen wissen) 9enossin l Du darfst Dir täglich, auch wenn Du gamilt» und einen groben Ptichtenkret»»u«rlllllen ball, etne üterletsiunde jür Dein Parteiorgan erübrigen> Rannst die» erreichen. wenn Du Dir Deln» Bett so einwilsl. datz ein lebe» Dina sein« Bett, und auch die geituna ihre Liiertelliunde bat. Scheidende Mitglieder des Schauspiels. Des AbschiednehmenS war im Pragrr deutschen Theater in den letzten Wochen kein Ende. Zu den alljährlich üblichen Auswechselungen kommt der schied einer Reihe von Künstlern hinzu, die Theater sehr viel gegeben und sich die. Gunst Publikums in hohem Matze errungen habe». Nimmt I man das Scheiden der andern als selbstverständlichen klang der Dinge hin, so bedauert man lebhaft den Verlnst wirklich hervorragender Kräfte. Ans dem Schanspicleiisemble scheiden u. a. L i I i Bader und Paula Wessely aus, die man wohl beide noch lange vermissen wird. Lili Bader hat im Lause ihres Prager Engagements vor allem eine seltene Vielseitigkeit des Könnens gezeigt, die allein sie einer Bühne wer! machen mutz und wohl einmal unentbehrlich machen könnte. Ihre ersten I Rollen zcigien sie meist in einem Fach, in dem cs genügte, mit sprühendem Temperament eine Durch- schnitisrolle interessant zu machen. Sehr bald sand aber die Künstlerin und das wird sie ohne Zweifel ihren Prager Regisseuren und Dramaturgen danken Gelegenheit, sich in sehr schwierigen, problema­tischen Rollen zu erproben. Allein ihre Johanna in Shawc Historie bewies, datz in Lili Bader der künstlerische Intellekt, dem Temperament durchaus ebenbürtig ist und datz sie spielend das einholt, was äiidere an natürlicher Eignung sür grtvissc schwierige Fächer voraushaben. Als Eve imZerbrochenen Krug ", ganz anders wieder in ShawsPygmalion", oder von einer grundverschiedenen Seile als Karin in Shaws Historie bewies, datz in Lili Bader der ihre reise Kunst erweisen. Man hat ihre Kräfte in Prag wahrlich nicht geschont sie war wohl die mcislbeschäsligte Schauspielerin und hat sie in viel Duhendrollen neben wenigen gewichtigen spielen las­sen. Daß sie trotzdem sür diese immer volle Hingabe sand, nie wirklich enttäuschte und ost begeisleric, läßt hassen, datz die Künstlerin bei einer überlegenen dramaturgischen Führnng noch Hervorragendes lei­sten wird. Paula Wessely ist. wie viele ihrer Borgän- gcriilncn, in Prag erst recht bcrühnil geworden..Ihr ging wohl ein guter Ruf voraus, aber erst ihr« gro- tzcn Pragrr Erfolge machten in weitesten Kreiselt ans sic ausmerksam. Wie das immer geschieht Prag bützt den einjährigen Besitz einer so gcseierten Künjilcrin mit dem so frühen Verlust. In Paula Wessely fließt echtes Thcaterblut, sic ist wie selten eine.Künstlerin sür die Bühne geboren und meistert in ihrem Fach die größten C sieghaften Leichtigkeit deS begnadeten Talents, größter Triumph in Prag war die dem Geiste des Vvlksstncks abgelauschlc Roll« der Tilly im Eden". Aber auch die Susi in LangcrS Man begab, sich in die Stadt z« dem .Knnstmalcr der ganzen Gegend und eine herrliche Szenerie mit Blumenbeeten jit malen, wurde daS fertige Werk be- nnd am folgenden Sonntag den Kunstmaler zur Pre- dcu bestem Platz im Parkett. im Souneufchein funkelten. DaS wäre eine Ueberraschttng für die Kinder in dem abgele­genen Dörfchen! Rasch erstand SuSka drei der größten und buntesten BallonS und befestigte sie an dem verschlungenen Tüchlcin, in dem ihr Erspartes eingebunden war, feine blaue Dollar­scheine. Seit ihrer Abreise trug sie daS Tüchlcin mit dem kostbaren Inhalt beständig in der Hand. Aufgeregt machte sie sich auf dcu Heim­weg. Als sic fast ihr Dorf erreicht hatte, ballten sich dunkle Wolken am Himmel, und ein starker Wind erhob sich. Eilig wollte Suska de» Rock über den Kopf stülpen, um sich vor dem drohen­den Rege» zu schützen. Da entglitt ihr das Tüchlcin, und in rasender Eile entführten die drei Ballons ihre Ersparnisse, den Lohn zehn­jähriger harter Arbeit, über alle Berge. Die Kulisse. Seitdem die Slowaken in der Rcptiblik ver­einigt sind, werden alle kulturellen Bestrebun­gen aufs eifrigste gefördert. In den kleinsten Dörfern wurden Bildungsvereine gegründet, in denen Baucrnburschen und Mädchen alte und neue slowakische Theaterstücke aufführen. Frei­lich sind Bühne und Ausstattting denkbar Primitiv. Aber bei dem BolksstückLuccrna" wollte man von der üblichen Einfachheit äb- wcichen. Etwas außerordentliches sollte ge­schehen, eine richtige gemalte Kulisse ausgestellt werde»! einzigen beauftragte ihn, Schloß, Park und Nach einigen Tagen zahlt nnd abgeholt, holle ei» Schlitten mierc ab. Er bekam Unter allgemeiner Spannung hob sich der Vor­hang, und rauschender Beifall lohnte daS Werk des Künstlers. Der aber saß mit verlegenem Lächeln inmitten der begeisterten Bauern. Man , hatte die Kulisse verkehrt anfgehängt. Die i Bäume standen ans dem Kopf, daS Schloß vcr- . schwand an der Decke, während der türkisblaue t Himmel die Herrliche Landschaft unten abschloß. !«Rach der Wirklichkeit erzählt von Helmut Krommer .) Aus der Panel. Reugrvndung einer Lokakorganisation in Nllers- loh bei Reudek. Sonntag, den 24. Juli g Uhr abend», fand in UllerSloh eine öffentliche Parteiversammlung statt, die von der BczirkSorgantsafion einberufen war. Nach Genehmigung der Tagesordnung erteilt de, Vorsitzende dem Genoßen Mader das Wort, der i» seinen AuSsührungen anszeigte, wie die wirtschaftliche und politische Entwicklung in diesem Staate seit Kriegsende vor sich gegangen ist und welchen Weg die Arbeiterschaft gehen müsse um sich der Reaktion zu erwehren. Zum 2. Punkte sprach Senosie Schulz einleitend über den Kampf der Sozialdemokratie gegen dai Bürgertum im allgemeinen nnd die lokale,, geschichtlichen Kämpfe irir besonderen, unv nagel'., auch dar Verhalten der Spalter der Arbeiter­bewegung fest, deren einziger Erfolg bisher die Zer. trümmcrung der Arbeite.wegung war und ist. Aus seine Ausforderung zur Gründung einer Lokalorgani- sation meldeten sich sofort 85 Männer und Frauen als Mitglieder. Der prächtige Verlaus die­ser Versammlung und die frohe zuversichtliche Kamps­stimmung lassen hoffen, daß in UllerSloh der ehe­maligen kommunistischen Hochburg in Kürze ein anderer Wind wehen wird. Jugendbewegung. 2. I. Sonntag, den 31. gemeinsamer Ansslng mit den tschechischen Jiigendgcnosicu..Zusammen­kunft 7 Uhr beim Bahnhof Weinberge. die Macht der der zünstlerische unter der Sonne!) nnen fanden die Erwcrbsberufe, sondern ldwerkerinncn. Entweder um die Witwe eines Mei- iernre Handwerkerinnen, dcu Gei'cllcnstand zur In der Voll- und Lci- ud Bortenwirkcrei und glich zahlreiche Mei- Ludwig Thoma im Film. Der Regisseur Hans Behrendt inszeniert den FilmMoral" nach dem bekannten Werk von Ludwig T h o ma. Der Regisseur hat gerade die Aufnahmen zu seinem letzten FilmDie Hose" noch der Komödie von 2 t e r n h c i m beendet. Di« Fran am Steuer, ein Roman von Georges de la Fouchardierc und Felix Celval ist von der Phoebus zur Verfilmung angekauft worden. Dir Revolution-Hochzeit nach dem Derk von Sophus Michaelis wird von der Desina aus die Leinwand gebracht werden. Filmnirdergang in Italien . Die italienische Filmindustrie gehl anschcluend cndgüllg ihrem gänz­lichen Zusammenbruch entgegen. Der Grund ist i Idarin zu suchen, daß der FaseiSmus im Film und im Kino nichts anderes sieht, als rin Mittel ' für seine Propaganda. Das Publikum läßt sich dies natürlich nicht gefallen und meidet die Kinos, lo daß in der letzten Zeit ein Unternehmen nach dem anderen eingeht und die Filmindustrie heute auf dem Hund ist. Die künstlichen Wiederbelebungsver­suche der Fascisteu können diesem Zttsamiucubruch nicht mehr Einhalt tun. Die glühende Aaste» ein Kriminalroman von Paul Rosen Hann, wild unter der Regie von Paul Sugar in Berlin verfilmt werden. In den Hauptrollen Hanni Weisse . Angelo Ferrari. Hans Alber« und Helga Thoma«. Der Rim. Ben Lyon in Berlin . Als Partner Lya Maras in dem Film«Das tanzende Wien" ist der amerikanische Schauspieler Ben Lyon ver­pflichtet worden und in Berlin bereits ringet rossen. Ben Lyon ist unseren Lesern aus einer ganzen An­zahl amerikanischer Filme bekannt nnd gilt in Ame­ rika als einer der zahlreichen Nachfolger des ver­storbenen Rudolf Valenlino. Japanische Filmproduktion. Von einer Film­produktion in Japan ist fast gar nichts bekanni und doch tverden in Japan jährlich an 700 Filme erzeugt also fast so viel wie in Amerika . Da die Filme aber einen rein nationalen Charakter haben, sind sic un­ausführbar und nur sür Orientalen genießbar. Indien gegen Amerika . Laut Blättrrmelduun- gen plant die indische Regierung Maßregeln gegen die übermäßige Einfuhr amerikanischer Filme, weil die öffentliche Meinung so stark da- .,t.gegen i st. Die amerikanische Beherrschung der ^.Filmindustrie in Indien wird als eine Bedro­hung bezeichnet. Werner Schesf al« Filmschriststeller. Werner Scheff arbeitet zur Zeit an einem Filmmannlkript ....Nerven", sür dessen tragende Rolle Lil Dago- Schwterigleiten mit der! v c r vorgesehen ist. Ihr WW Da» Wettrennen mit dem Tode. Ein Ereignis, wie wir es sonst nur im Film zu sehen bekommen, hat sich vor einigen Tagen im schottischen Hoch­lande, zwei Meilen von Balmoral Castle , abgespielt. An dem Aberardcr Hill ist die Strahe tief einge- schnittcn, und von einem, in normalen Zeiten ganz unbedeutendem Bache begleitet. Während eines fürchterlichen Wolkenbruches fuhr ciu mit fünf Damen besetzter nnd von einem Chauffeur gesteu­erter Tourcnwagen die Straße nach North Dccside hinab. DaS Rauschen und Brausen lses unter den von den Bergen berabströmcnden Wassermassen immer mehr anschwcllendcn Baches trieb Wagenführer zur Eile, um so mehr als die steil gcndcn Fluren die Straße zu überschwemmen gannen. Der Cbansscur legte ein Höllentempo um auS den gefahrdrohenden Schluchten herauszu­kommen, ohne Rücksicht auf die kurvenreiche und gefährliche Straße. Langsam trat der Bach auS sei­nen Ufern, so daß sich der Wagen in rasender Fahrt seinen Weg durch das Wasser suchen mutzte. Doch bevor noch der rettende AuSgang erreicht war, schotz eine riesige Wastermengc zu Tal, erfaßte das Auto nnd schleuderte cS gegen einen Felsvorsprung, wo es zum Glück hängen blieb. Mit großer Mühe gelang cS den Insassen des Fahrzeugs, sich an» dem überfluteten Fahrzeuge aus den Felsen zu retten, wo sic über eine Stunde lang warten mutz­ten, bi« das Fallen deS Backes erlaubte, an die völlig Abgeschnittcnen heranzukommen und sic aus ihrer gefährlichen Situation zu erlösen. SchauspielerloS. Bei einer Ausnahme zu dem Metro-FilmThe Trail os 88" sind drei Sckau- Gartcn. spielcr bei einer Aufnahme im Fluß ertrunken. Aber auch die Susi in LangersKamel". ließ erkennen, daß Paula Wessely besser als in das. moderne Konversationsstück in das Bolksstück patzt, das man ihr in Prag anscheinend mir dem kitschigen Ali Heidelberg" zugänglich mache» wollte. Eine Künstlerin von gleich echter Originalität wird Prag wohl sobald nicht wieder finden." Mit Josef Renner verläßt ein Künstler die Prager Bühne, der an ihr gereift ist nnd sich erst im letzte» Jahre in staunenswerter Weise ent ­wickelt hat. Schauspielerisch war Renner allerdings immer auffallend gut, aber seiner Sprache hasteten gewisse klangliche Unreinheiten an, die oft störten. Er überwand sie im Laufe der lektcn Spielzeit nnd\ errang mit einigen Nollen, vor allem als Dorfrichter Adam, als Mohr imFieSco " nnd in ein paar klei ­neren episodischen Rollen einen verdiente» Ersolg. Umsomehr ist cs nun zu bedauern, daß der Künstler, von dem man für die nächste Saison weitere ange ­nehme Ucberraschnngcn erwartete, Prag verläßt. Herbert Königsmark ist nicht vielseitig. Er wirkt fabelhaft echt in gewissen charakterkvmischen Rollen cs sei an seinen ausgezeichneten Schmock erinnert! aber man har an einer kleineren Bühne für ihn wohl nicht die richtige Berwcndnngsmöglich- keit. Er gehörte an eine große Bühne, die ihn seinem Talent gemäß verwendet. Er könnte dort sicher Her ­vorragende- leisten(eine Rolle übrigens, um die er sich bewerben sollte, ist jn Kaisers eben erschienener Papiermühle" der Mr. Berti»!). Prag dankt ­nigsmark manche gute Rolle nnd daneben auch den löblichen Versuch, eine Art literarischen Kabaretts ctnzubürgcrn. Ans sehr brave Lcistnngcn kamt Franja Frey znriickblicken, jo ans eine gute Thekla, eine sehr gelungene Ophelia. allerdings einen guten Mentor, wenn sic etwas aus sich machen will. Hilde Kraus hatte äugen- jcheinlich Pech mit ihren Rolle», auch fehlt ihr»och eine gründliche Schulung, um ihre künstlerische Lei ­stung ihrer blendenden äußeren Bühncncrscheinung anzupassen. Erni Hrubesch hatte wenig Gcle- gmheit, auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Mut ­ier in denGespenstern", ihr« Fürstin in derBraut von Messina" bleiben in guter Erinnerung. Bleibt Herr Breuer, der die Figur eines H-l- dentenors, aber anscheinend leider nicht die Stimme dazu hat. Auf der Sprcchbühnc hat er sich redlich bemüht, seinen Aufgaben gerecht zu Werden, aber glänzend gelang cs gerade nicht. Wenn sei» Ehrgeiz I sich vielleicht ans kleinere Rollen beschränkte, könnte' er eher ans Ziel kommen. Aus der Bühne heißt cS int allgemeinen meist Bivani sequentcs" nnd die Gunst dcs Publikums wendet sich bald neuen Sternen zu. Die jetzt schoi« > dendcn Künstler werden aber gewiß als Gäste oder ! Wieder einmal als ständige Mitglieder frcudia begrüßt , werden, wenn sic nach Prag zurückkcüren sollten. >1W.i' E. F. Klei'.: Moderne Frauenberufe im Mittelalter. Manche Erscheinung des modernen Frauen­lebens findet sich schon im fernen Mittelalter, so die Acrztin, deren Existenz nnsere Zeit sich erst wieder erkämpfen mnßic, die Damenkapcllc, die wir uns als ein« ganz moderne Einrichtung vorzustcl- len pflegen und vieles andere mehr. Tie Kenntnis der mittelalterlichen Fraucnfrage verdanken wir dem hervorragenden Leipziger Gelehrten, Professor Karl Bücher, dessen tiefgründige Forschungen auS dem 13. bis 15. Jahrhundert eine ter Einzelheiten aus verstaut:c» Licht gerettet har. Auch im späten Mittelalter gab cs, genau so wie in unseren Tagen, einen großen Fraucnübrr» schuß. Die Kriege jener Zeit sind zwar inbezug auf die großen Verluste an Soldaten nicht mit dem Weltkriege zu vergleichen, aber sie wurden fast un­unterbrochen geführt, so daß sic dauernd eine Ver­minderung der Männerzahl bewirkten. So ergab z. B. eine Zählung der'Nürnberger Bevöl­kerung von 1448 aus 1000 Männer 1168 Frauen, und in Frankfurt war der Frauenüberschuß noch größer.(Vergleichsweise sei erwähnt, daß heule in Deutschland durchschnittlick auf 1060 Männer zwischen 20 und 45 Jahren 1160 Frauen gleichen Alters entfallen!. Ein Teil der überzähligen Frauen füllten die Klöster. Ein anderer Teil erwarb sich in den verschiedensten Berufen den Lebensunterhalt. Tas Gewerbe war überall durch Zünfte organi­siert, und die Herren der Schöpfung sträubten sich jange Zeit gegen die Zulassung der Frauen zur Ausübung ihre- Gewerbes. Aber Verhältnisse erwies sich stärker als Geist.(Es gibt nichts neues Richt nur als Lohnai Frauen Eingang in dir auch als selbständige handelte eS sich dabei stcrs oder um regelrecht geb die vom Lehrling-- über Meisterwürde emporsticgcn.! ncnwcberei, der Schnur- in in der Schneiderei gab cs sch stcrinncn. An erster Stelle der gewerblichen Frauen- arbeit standen also dieselben Zweige, die auch heute noch einen hervorragenden' Platz behaupten, nämlich die aus dem Textilgewerbe. Hier wurde auch zu­erst eine Art Gleichberechtigung anerkannt. Bei den Goldipinncrn standen an der Spitze ein Meister nnd eine Meisterin, die gemeinsam die Zunft lei­teten. Daß Frauen sich als Aerztinncn betätigten, war keine Neuerung des Mittelalters, sondern kam schon int germanischen Altertum vor. Dagegen hören wir erst im Zusammenhang mit dein starken Frauen­überschuß am Ende des MittelalierS, datz Frauen häusig als Miisikanlinnen in Wcinschcnkcn ansspiel- ten. I» jener Zeit kam anck ans was neuerdings wieder ans einigen anicrilanifchen Staaten bericht- tet wird daß das Rasieren in weiblichen Händen lag. So hat es zn allen Zeiten eine Möglichkeit ge­geben sür diejenigen Frauen, die nicht zum Wir­kungskreis in der eigenen Familie gelangten, Le- bcneiiihalt nnd Lebcnsnnlcrhalt zu gewinnen: die tätige Teilnahme an der Bedürfnisbefriedigung eines größeren Kreises, wie sie der Erwerbsberuf mit sich bringt. EeWchten rms Ler Slowakei., Die Juden von Parniea. I Als durch den Umsturz dcs Wahres 1918' oas ungarische Regime in der Slowakei fein 1 Ende fand, richtete sich die Wnt der sreigewor- deneit Bauern auch gegen dieDorfjuden", die als Besitzer des DvrfwirtshanseS, des Spezerei- ladcnS nnd als Vermittler, aller Geldgeschäfte die Bauern all die Jahre hitidnrch weidlich ausgcnutzt hatten. Auch in Parniea stürmten die wütenden Bauern das Wirtshaus, plün­derten den Laden, schlugen alles kurz nnd klein und legten schließlich Feuer an. Nur mit knap- per Not konnte sich der verhaßte Dorsjude mit seiner Familie in die nahegelegene Stadt retten, wo er der Wohltätigkeit seiner wenig erfreuten Glaubensgenossen zur Last fiel. An seiner Stelle etablierte sich in Parniea ein Tscheche, der, wie sich bald herausstellt, den früheren Dorfjuden in der Ausnutzung der Bauern noch übertraf. Eines Tages erschien bei dem vertriebenen Dorfjuden eine Deputation der Bauern von Parniea, die schon sein Vater nnd sein Groß­vater über den Löffel halbiert hatte. Sie brach­ten ihm eine Menge Butter, Eier und Gänse­leber als Geschenk und baten ihn flehentlich, wieder als ihr Dvrfjude ans dem mitgcbrachten Wagen nach Parniea znrückzukehrcn. Tie Luftballons. Suska kam aus Amerika zurück. Mit vielen anderen Slowaken war sie hinübergegangen und batte sich zehn Jahre lang abgeplagt, nm sich ein paar taiisend Kronen zn ersparen. Nnn war sie reich. Sie konnte sich in der Heimat ein Stückchen Feld und ein Häuschen kaufen. Fren- dig pochte ihr Herz, als sie an der Endstation den Zug verließ. Drei Clnnden mußte sie noch zu Fuß gehen, bis sie in ihrem hoch im Gebirge gelegenen Torfe anlangte. Aber vorher tvolltc sie den Kindern ihres Bruders ein schönes Ge­schenk besorgen. Es traf sich gttt. Im Städtchen war eben Jahrmarkt, und unter anderen Herr- lichkeite» hielt ei» Händler die große Neuigkeit seil: prächtige rote und blaue Luftballons, die Kunst und Willen. Aus der Bilanz des Deutschen Theaters. Tie Direktion des Deutschen LandcsthcatcrS versendet eine Ausstcllung der im Lause der letzten Spielzeit anfgesührtcn Werke. DaS Nene Theater und die Kleine Bühne haben insgesamt 786 Vorstel­lungen zu verzeichnen. Jn der Oper fanden fünf Erstaufführungen statt, von denen e. je zwei(Je- nusa" nndMacht dcs Schicksals") auf sechs Auf­führungen brachten. Die mcistgcspieltc Oper war Carmen", was wohl nicht nur der Zugkraft dieser beliebten Spieloper, sondern auch dem Rufe der Carmen Hella Toros' zu danken ist.Fidelio", ToSca",Die Jüdin" und derFreischütz" erreich­ten je fünf Aufführungen. Puccini war mit drei Opern und drei Einaktern(17 Aufführungen), Wagner mit zehn Werken(25 Ausführungen), Verdi mit fünf Opern(14 Anfsührnngen) ver­treten. Mozart erscheint mit zwei Opern(acht Aufführungen) im erledigten Repertoire. Jn der Operette gab cs eine ganze Reihe von Ur- nnd Erstaufführungen. Aschers Operette Meine entzückende Frau" steht mit 26 Aufführun­gen weitaus an der Spitze der Ausführungszahlen. Insgesamt wurden 26 Operetten ausgcsührt. DaS Schauspiel marschiert an der Spitze der Uraufführungen, denn es hat deren gleich acht gehabt. Davon waren aber einige ausgesprochene Nieten, so Lcrnet-HoleniasAlkcstis", Haases Rokoko-Revolution" und Morgan-NacksPillen, Krach und Karokönig". Einen durchschlagenden Er­solg erzielte keines der nranfgcführtcn Stücke, am besten an Zahl der Ausführungen und auch de.n Zweck-Werte als Unterhaltnngsstück nach stehtDer große Bluff" von Heller-Schütz da. Sehr ost(30 Aufführungciz) wurde MolnarsSpiel im Schloß" gegeben, fast ebenso oftDer Garten Eden". Ein großer Ersolg war tinstreitig LangersPeripherie".