ftttfan. Sv. A»n 1VS7. Seite S. Es dämmert in den Köpke». Ein offener Brief an Dr. Medinger. Schwere Anklagen gegen die khristlichsozialen. In derBohemia" richtet ein Mitglied der Union der Bölkerbundligen, dessen Namen der Redaktion derBohemia" bekannt ist, einen offe­nen Brief an Dr. Medinger, der der Präsi­dent der sudetendeutschen Böikcrbnndliga ist. Ter Schreiber des offenen Briefes erimiert Medinger an seine Tätigkeit im Dienste der nationalen Min- derhcitcil und an die persönlichen Opfer, die er, Medingcy.^dabei gebracht haben soll. Ma» habe zu ihm das größte Vertrauen gehabt. Ter Brief fährt«ort: Mit dem Eintritt einiger deutscher Parteien in die Regierung der Tschecho­slowakischen Republik hat sich das Bild ver­schoben, und Sie haben selbst össcnilich bekannt­gegeben, baß Sie mit der Borbringung der sudr- tendeutschen Beschwerden an den oben genannten Orten und in der Weltöffentlichkeit znrückhalte» wollten. Sicherlich geschah das nicht bloß, weil just die christlichsojialr Partei war, die sich bedingungslos den tschechischen Macht. Habern zur Verfügung stellte, jene Partei, aus deren Händen Sie nunmehr da» parlamen­tarische Mandat angenommen hatte«; auch weitere deutsche Kreise wollten damals die praktische Auswirkung der sogenanntenAnteil- nähme an der RegierungSmachi" seitens deutscher Parlamentarier abwarten! Nunmehr hat sich aber herauSgestellt, daß diese Anteilnahme nur die Folge hatte, daß die Zurück- drängung des Sudetendeutschtums, die seit dem Umstürze konstant und konsequent seitens der allrschechischcn Koalition betrieben worden war, jetzt durch eine deutsch -tschechische Koali- t i o n fortgesetzt worden ist: Durch die DerwaltungSresorm wurde unter Beihilfe der deutschen Regierungsparteien der sudetendeutschen Minderheit überhaupt dir Möglichkeit benommen, die Rechte, die ihr die FriedenSverträge gegeben, fernerhin auch nur gütend zu machen." Der Ankläger zitiert zum Beweise seiner Behaup­tung verschiedene Stimmen und weist nach, daß die Berwaltungsrcform. im Widerspruch mit. den primitivsten, selbst im Fricdentzvertrag festge­setzten Rechten der Minderheiten steht. Er schließt sein Schreiben mit den Sätzen: Und nun gestatten Sie die z w e i Fragen, um derentwillen dieses Schreiben an Sie gerichtet wird: Wie vereinbart sich Ihre Vorstandschast der Liga zur Wahrung der Rechte der sudetendeutschen Minderheit, wie vereinbart sich Ihre bisherige rühmliche Tällgkcii als Ligapräsidenl mit Ihrer Mitgliedschaft bei der christlichsozialen Partei, dir diese Rechte der sudetendeutschen Minderheit aus­gegeben und mit aufgehoben hät? Sagen Sic nicht, daß Sic für di» Tätigkeit ^hrcr nunmchrigen Partelgenosien nicht verant­wortlich sind! Noblesse adlige; Fähigkeit verpslich tct! Wenn Sie sich einer Partei anschlicßcn, so gehören Sie nicht zu de» Geführten, son­dern zu den Führenden: die Bcrantworilichkcit können Sie nicht ablehncu, auch wen» Sie gc- schlvicgcn haben. Sie durften nicht schwei­gen! Und zweiten»: Hat unsere Liga noch eine Ezi» ftenzberechtigung? Ich habe die Satzungen nicht zur Hand, aber die Hauptaufgabe war doch sicher­lich die Wahrung de» Minderheits-Rechtes. Wir können uns ja in eine Liga für ethische Kultnr oder für Verbreitung des pazifistischen Gedankens umbiidcn, auch sehr schöne Dinge, die Förderung verdienen, wenngleich cs von den in Genf Immer wieder propagievtcn drei Zeilen:Sicherheit, Schiedsgerichte, Abrüstung", angesichts der realen Abwicklung der Dinge in Genf oft schwer ist, das Leben zu verbeißen; aber die Vertretung der Minderheitrnrechte hat Ihr« Partei un» unmöglich gemacht. Ich spreche als Einer für viele, sozusagen als Populankläger; deshalb stelle ich die Fra­gen öffentlich, aber unpersönlich." Die Politik der Christlichsozialen, die bereits ten Bestand des deutsch -parlamentarische» Schulausschusscs in Frage gestellt hat und»ach- gerade jeden vernünftigen Menschen davon über­zeugt, daß es den Bock zum Gärtner machen heißt, wenn man die Christlichsozialen zur Wahrung irgend eines Bolksrechteü heranzieht, beginnt also auch die Bölkerbundliga zu zerstören. Tatsächlich muß sich ja jeder Mitarbeiter dieser Betvegung fragen, ob er nicht an einer Hauswurstiadc teil­nimmt. wenn er den Präsidc>ltrn der Liga in den Reihen der Mahr-Harting-Partei findet, die ob ihrer rückgratlosen Kriecher­politik bald die europäische Berühmt­heit erlangt haben wird. Der Leiter der Bauernschule in Ullersdorf, Jng. G. E. Bürger, stellt fest,daß Bauern­bildung ohne Religion und bei uns ohne den Katholizismus nicht möglich sei. Die Entartung komme von der Stadt. Dem sudclendeiitschcil Bildungsziele stellt er das Ziel desostdeutschen" Melrschen cnt- flcflen." Der Buchhändler und Ingenieur Karr Koberg aus Leitmeritz , ein fanatischer Bolks- bildner, der vor keiner Konsequenz zurückschreckl, hat sich auch eine Meinung über ein Bildungs­ziel gemacht. Er unterscheidet auf dcutschböhmi- schem Boden drei nebeneinairder bestehende Zicl- richtungen: Das realistische, hunianistische rind das soziale Leitbild. Er sieht das Ziel aller Volksbildung in der H e i m a t b i l d u n g.Die Ideale des Humanismus, Realismus und Sozialismus sind wie die göttliche Dreieinigkeit." Er scheint verflicht zu haben, Hendrhk bu M ans BuchZur Psychologie des Sozialisnms" zu lesen. Er hat aber vorbei gelesen. Dr. A. Laß mann gab einen Ueberbl'ck über die Entwicklung des deutschen BilduugS- ziels vom Mittelalter bis zur Neuzeit.Seit Braunau am Inn denkt man nicht mehr an die Mass«, sondern an die wertvollen Einzelnen. Das ganze Sein muß als Leben erfaßt werden. Als Schicksal. Wie eine bunte Wiese liegt das Ziel vor uns." Dem Laßmann stimmte>nan nicht zu. Ein Sekretär K u n d t aus Prag wandte sich als Politiker" gegen das Bild der bunten Wiese. Er hielt selbst eine Wiesenrcde und for­dert« als Bildungszicl dendeutschen Menschen". Bei einer anderen Gelegenheit äußerte sich dieser Politiken mich über die Arbeiter. Auch über den Arbeiter sind wir nicht genü­gend unterrichtet. Was wir ihm wohl gerne glauben. Dr. E. Lehmann, der Führer der völki­schen Volksbildungsarbeit, der sich seit Jahren vergeblich bemüht, alle völkischen Äolksbildncr unter seinen Geßlerhui zu bringen, sagte viel des Langen und Breiten über das Sudelcirdcutschtum aus, und legte, wie es nicht anders von ihm zu crrvarte» war. eincii Arbeits- und Forschungs­plan vor. wobei die Kürze der Zeit ihm erlaubte, nur kurze Andeutungen zu mache». Ein ganzer Tag tvar der praktischen Bokksbilduilgsavbeit gewidmet. Das Ergebnis tvar ein sehr mageres und stand im auffallende» Gegensatz zu der Wortflut der Reden, die an de» Vorlagen gehalten wurden. Der Erz.-Rat H. Heller sprach über Bolksbildungsausgaben in der Fürsorgcarbeit. Er will die Jugend in den Arbeitsprozeß einstcllen, in die Wohnstube Kultur tragen, das Erbgut ivahren, Zusammenhalt pflc- gen unddaran glau be», daß wir nicht zum Untergang be st i>n int s i» d". TaS klingt sehr pessimistisch. Dr. L o ch n e r erzählte seine Bildungscrfolge mit dem Kleinbürger- t n m, die ihn nicht befriedigen und stellt fest, daß jede Partei nach eigenen Biidiingsansschüsseii strebt, die, im Falle der Sozialdemo­kratie, auch den Namen der amtlich eingerichteten.Stellen a n n c h m e n. Die Gesellschaft für Volksbildung i st zu ersuchen, auch diesen Fragen ihr A u g e n m e r k z u z u w e n d en." Warum wir so vieles aus dieser harmlosen Tagung berichten, tvird mancher nut Recht fra­gen. Wir ivollten aufzeigen, wie sich Cliquen und Stammtischrnndcn sammeln, die gequält von der Ideenlosigkeit des Bürgertums, bar jeder höhe­ren Zielsetzung der menschliche» Gesellschaft, in ihrer geistigen Ratlosigkeit sich nicht anders zu helfen wissen, als daß sie sich der Erziehung des Volkes widmen wollen. Die sudetendeutsche Arbci- terschaft hat alle Ursache, diese Kannegießereicn eingebildeter Bolksbildner im Auge zu behalten. Ter Tag wird nicht allzusernc sein, wo sich die Gesellschaft für Volksbildung als die Gesellschaft zur Bekämpfung der Sozialdemokratie in aller Oeffentlichkeit vorstellen wird. Dann wird ihnen di« sozialdemokratische Arbeitersthaft dir richtige Antwort auf das wortereichc Bildungsgeflunker von heute geben. Astor. M tim hurte Wiese liegt las Ziel»or ans. Aus keinem Gebiete kommt so recht zum LBdarck, daß das deutsch « Bürgertum kein« großen Ideale mehr zu verwirklichen hat, als vif dem der Volksbildung. Hier tummelt sich aller, was so tut, als ob cs berufen wäre, dem tzartsthen Volke zu raten und zu helfen, um zu «iner großen«nd geschloffenen Weltanschauung zu kommen. Viele Retter, von dcncir das deutsche Lev keine Ahnung hat, finden sich mit den« Wil­len zur Erfüllung ihrer hohen Sendung zusam­men: Universitätvprofcssor, MttelschuUehrer, Pfarrer u*b VolksschulleÄrer. Die völkische Kammtischrundc gab den Anlaß und zur Volkü- bäducrtagung wuchs sich das völkische Gespräch «iS. Da» führt zu der seltsamen Erscheinung, daß sich Bolksbildner znfammenscharcn, hinter denen kein Volk steht und von deren Vorhanden, sein eS noch keine Kenntnis hatte. Das hinderte -aber die Berufenen nicht, der.^Volksbildung" «in Ziel setzen zu wollen, um endlich einmal sestzustellen, was man will. Do- war keine so einfache Sache. Wir er­hallen erst jetzt Kenntnis über diese schivere Ge» ntti durch einen Bericht über die.Dreitägige Arbeitsgemeinschaft sudetcndeuischcr BolkSbild- ntt*. die in den ersten Jännerlagen 1927 in Reichende rg abgehalten wurde. Die Tagung ward einberufui von derGesellschaft für deutsche DolkSbildung in der Tschechoslowakischen Repu­blik", so nennt sich die völkische Stamnktifchrunde, welche auch dirRichtlinien" und ihrenGrund- plan" für die weitere Tätigkeit vorlegt«. Es sind immer wieder di« gleichen Menschen, die da zu­sammenkommen, ob sie nun Kulturwochen oder Pollsbildnertage veranstalten wolle», oder sich vcimatbildncr oder Heimatforscher nennen oder Pläne für ein« Organisation des sudetendeutschen Pottes auShackrn: sie sind, wem» sie kein« S>ng- qemeinde eines völkischen Ingcndbunds um sich Haien, immer ohne Volk, immer am Stammtisch allein. Daher fühltei« sie sich berufen, der Volk»- dildungSarbeit in unserem Lande ein Ziel zu setzen. Ein ganzer Tag schweres Kopfzerbrechen nmrde dieser Arbeit gewidmet. Ei» fröhlicher evangelischer Pfarrer, als Vorsitzender der Tagung, sagt« gleich bei der Eröffnung: Wir wollen durch unsere VokkSbikdungS- arbcit die wesentlichen Grundlagen schaffen, auf denen sich unsere Zukunft aufbauen kann. Des­halb ist unsere Arbeit Schutzarbeit." Ter Monn ist nämlich der Vorsitzende nicht nur der Gesellschaft für Volksbildung, sondern auch der denischen Schutzverbände und vieler vöEi- schen Stammtischgcscllschasten. Er kann nur Vorsitz führen, sonst nichts. Al» erster kam Dr. Walter H o f st o« d e r aut Tresten, ein Führer der dcutschländlichen Prwegung imReiche", auf das ,Liel der Polksbildung" zu sprechen. Er will etwas, was für alle gültig ist:- Wir brauchen eine Erziehung des ganzen Polte» und eine Erziehung zum Bolt. In diesem Anne stellt sich mir das Ziel der BokkSerziehung so: es gilt deutsche gesunde Menschen zu erziehen, di« fähig und willens sind, Art, Loge und Aufgabe unseres Boltes zu erkennen, sich ihm rin- jiwrdncn und nach Kräften an seiner Aufgabe mitzuarbeiten. Diesem Ziele hat alle» zu dienen." Äo der Führer der Teuischkiiiidlichen auf die Arbeiter stößt, dort iveiß er nicht mehr zu sagen alt: Bon einer ganz anderen Seite kommt der Tcutschnationalc Dr. L o ch n e r aus Reichen­berg. Er istunbeirrbar wissenschaftlich" und überraschte durch den Reichtum wohlgeglieder- icr Einzelmcrkmaic." Er empfiehlt für das allge­meinste Ziel keine kurze Formel. Was er eiacnt- iich will, weiß er selber nicht, aber er hat sieben Teilziele: ein iutelleltucllrs, ästhetisches, religiöses, ethisches, soziales, hedonisches und ein praktisches Ziel. Er wunderte sich am Schluffe der Aussprache, daß nieniand auf seine Aufstellun­gen eine klare Antlvvrt gegeben hat. Der Univ.-Prof,»lud Pfarrer Dr. A. Na eg le(Prag ) versuchte die Bolksbildner- ioguiig etwas katholisch zu machen und will zu Volk und Heimat auch die Religion hinzugefügt wissen. Er Hot später, bei der Besprechung des Ergebnisses dieser Tagung in der Prager ,,Deutschen Presse" folgendes geschrieben: ....für den Arbeiter der Großstadt wird man ausgehcn müssen von seiner Sehnsucht nach Bin­dung, nach Fanlilie, nach Heim." Wenn auch der Satz richtig:Wissen.ist Macht" so zeigt die Geschichte aller Zeiten und Völker und vor alleni die Geschichte unserer Tage, speziell-le neueste Geschichte des deutschen Volke», daß bloße BerstandeSbildung keineswegs, geeignet und fähig ist, den Menschen z» veredeln. Um letzteres zu erreichen, bedarf cS vielmehr der>Ge- müts- und WiilenSbildung vor allem auf sittlicher und religiöser Grundlage, nm unser Volk zu Charakteren im wahren Sinne des Wortes zu erziehen." Als einfaches VolksbildungSziek sollte daher allen BolkSblldungdbcstrebnngen vor Augen schweben: Den breiten Schichten dcS Volke» muß da» geboten werden, was sie an geistigen und ethischen pHilfen zu ihrer notwendigen Auseinan­dersetzung mit Welt und Leben brauchen." Der Hochschulprofeffvr Dr. L. Stephin- 0 er aus Brünn unterschied dasletzte Ziel und das Zwischenziel", Er will eine unpolitische Staatsbürgererzichung. Er hob die Tatfiche einer künstlichen SchlotgF- nnnung hervor, die z. B.ein Brünn "vas PolksbildungSwesen bestimme. Rundfunk für Alle! Programm für morgen, SamStag. Preu, 310. 11: SchallvlallenmuNk. 11.15: Landwirt- schaflStunt. 12: Zeilganai. PrcilcnachrlLtcn. 12.10: MMa,»> saniert. 13; Arbeilömarn. 13.IS: Rundfunk für Jnvustriec Handel und Gewerbe. 17: NachmUiaaölonzeri. Mozart: 1. Ouvertüre»Tituö-. 2. a) Sirie aus.Die Zanbrrflilr": b) Arie aus.Die Eniführnng ans dem Serail". 3. Phan- taste aus.Don Inan".«. Arie au».Don Juan ". r>. Tschai- kawflii: Maearliana. S. Ouvertüre»FiaaroS Hochicii». 13: Borlrag: Wandorunn naiv dem Sammer. 18.13: Deutsche Eenvung. WeUerberichi»nd Tagceneuinkeilon dam Prebbüro, blrrauf: Ernst Mathe. Pra«: Lieder. 18.iL: LandiairlfchasiSsmis. 10: Vortrag: Aus der Umgr- dung Nru-tknin«. LV: Pressenachrichtrn. 28.18: OperrUen- mustk. 1. Strozch: Zigeunerbaron . Ouvertüre. 2. Straub: Äaiikrlraum", Hotpourri. 3. Ehaukon». i. Kalman: Gräfin Martz«". L.^Hanson ». 8. Nedk-r Datier au«..Zolrx- dlut". 21: Wie Brünn . 22: Zrltggnas. Levle Nachrichten de- PrebbüraS, Uoborstchi der laaeöereianige und Sporl- nachrlchten. 22.20: Tbralcrnachrichten. 22.25: Wie Brünn. vrttn«, III. l-'.tS: MitlagSsoniert. 11.30: Pradnklrn. bürs«, WcUorbciicht, Pregcnachrtchlen, Sparl und Tbraier. 18.1L: Mnderese. 17.33: Drutsrbe Dressenachrichicn. 17.13: Deutsche Sendung. klon«ertsünger Karl Kara, fiat: Lieder von Schubert und Wals. Ain Ittavler Fr. grzavv. 18: Zeiiiiüiial. Autonomer Runbsunk, 18.20; Bortrag: van skrwa»um Rathost. 10: Nonzeri. t. Nicolai: Die Innigen Weiber von Windsor. Ouvertüre. 2. vtanvin: Türkische Suite. 3. Deitbei: Jnlermeiio au«.Natio". i. Matltart:.Da« miürkchen de» Eremtten". 2»; isesangü- oktett. l. Äogl: Malier. 2. Jtndktch: Lolsiiicbrr. 3. Baus. ner: Lieder. 4 Doslokil: Mährische Lieder. 3. Lev: Die Rochllgail. 8. BrovaiNtk: Nailonallicder. 7. Dausner: Mazurka. 21: Tainbiirizzachor. I. Brok: Lieder. 2. Tscher«. VIn: AidrS Lied. 3.»Tatc: Lied. i. Ischerepin: Russische Melodie. L. tiasleneder: Lied. 0. Ischerepin; Der schöne Sarasan. 7. Brak: Marsch. 8. Roikolnv: Fanfaren aus .Aschenbrödel". 22: Wie Brog. 22.20: Regimenlömngs. Wie», 317. II: BormittagimnNk.>0: Nachmiilagö. saniert. 18.30: Dar Burgenland . Ivvr:.Die Foschingtsee". Operelle von Kalman . Jazz Band. Deutfchkanv. Brcilau, 310. 12.13: Schallplollenkonierl. 10.30: Unter. baNunaüsoniert. 10: Ein Wort in Aahrmilltonen. 10.33: Sntdtaungbretskn zum Südpol. 20.IL: viventuntaedailun«. 32.13: Tonomusil. i-ranssur«,<20. 12: chlorkeitspltl. 13.30: Jugeubstunve. 13.30: Operetienmulik. 18.43: Schopenhauer. lv.1L; Bant Natorp.>0.13: Dostojeivskilr»Schuld und Sühne". 2V.1L: Bunter Abend. 21.1L:.grührre Lcrhültnisse". Bolle von Rrftrov. Tanzmusik. München , 838. 11.30: Schallplaltenkonierl. 18: Die Aiptn. 18.30: zionzerl. 17.38: Sibrungen im Rundfunk. 18.18: Dar Neueslc aus deutschen Stöble»>0: Ter Botsaj- sc«. 10.3V: Bunter Abend. 22.20; Lanzmuftk. 8. Sammelauswels für Ne Spfer der Wiener ffreignlffe. Karl Schneider(Zdle) 10., Technisch«» Per­sonal der Bohemia-Drnckerei kn Prag 180., Familie Dr. Stark(Marirnbad) 250., Franz Trögner(Lhk.bie) 80., Ernst Teller(Brünn ) 228., Kubelka lBriinn) 100., D. Hochmann (Brünn ) 5,0.» Nachtrag Personal de»Sozialde. mokrol"<Preg) 80, Unabhängig« Freimaurer­logeBrücke" In Prag 1000., Union der Berg- arbellcr iTnrn-Tepiitzi 00., Josef Adler(Prag ) l>0.-. Liquid. Aktionskomitee d. Glasarbeiter Süd­ böhmen «»00., Politische Sektion der Privatan- gefteklten(Brünn ) 20s>0., Svaz dein, teztilniho sidlo veno 1000., Öip» Katschinka(Brann) 80., So;, dem. Bezirksorgamsation(Komotau ) 132.00, Soz. dem. BezirkSarganisatio« Weipert 200.., Dr. Czech(Brünn ) 300., Wagner(Brünn ) 10., Ma« resch(Brünn ) 20., Panscher(Brünn ) 10., Dr. Tarn(Brünn ) 50., Hrabal (Brünn ) 20., Dr. Thierlrben(Brünn ) 8., Baderke(Brünn ) 8.. Summe de» 3. Ausweise» K 0007.60. Summe dri» 1. und 2. Ausweise» K 28.038. Gesamtsumme K 31.132.60. SiiltMd. DerVorwärts- möchte auslneifen. Einige' abschließende Feststellungen über die konimunistisch-fascistische Einheitsfront gegen die österreichische Sozialdemokratie. Ter RcichciibcrgcrVorwärts" strengt je>..e ganze Talmudwcisheit an, um den Eindruck der verdienten Züchtigung abzuschwächcn, die wir ihm fiir seine lumpige KanipseSweise vor der Arbei- terösseutlichkeit verabreicht habe». ES fällt uns nicht ein, den Raum unserer Presse dauernd fiir eine Auseinandersetzung mit Fälschern und Igno­ranten zu vcrschivenden, und so begnügen wir uns als Ergebnis unserer Abrechnung mit dem Vorwärts" folgende Tatsachen fcstzuhalteil: 1. DerVoriväriü" hat ni ch t den Tch im­mer c i n cs Beweises für seine Behauptung, die Wiener Sozialdemokraten hätten eine»Blut­pakt" mit Seipel abgeschlossen, erbringen können. 2. DerVorwärts^ hat seinBeweis­material" gegen die österreichisch . Sozialdemokra­ten der christlichsozialenDeutschen Presse", sowie aus den großkapitalisti­schen BörsenblätternTagblatt" oder Reue Freie Presse" entnommen. 3. TerVorwärts" hat die Lügen des Wiener FascistenorgansWiener Neueste Nachrichten" weiter verbreitet und eine Richtigstel­lung des darin verleumdeten Genossen(kldrrsch in derArbeiterzeitung" unterschlagen. 4. Der vorwärts" wagt es nicht, den rich­tig e n Wortlaut der Rede Otto Bauers auf der Favoritener Lertrauensmännerkonferenz seinen Lesern zur Kenntnis zu bringen. ». DerVorwärts" hat sich mit keinem Worte dagegen verwahrt, datzderhakenkreuz« lerischeTag" seine Lligenmcldungen Uber die Wiener Sozialdemokraten einschließlich der Titel wortwörtlich übernommen und weiterverbreitet hat. Er findet«S also in Ord­nung, in einer Front mit Bundesge­nossen derösterreichischen Fasel st en gegen die österreichischen Arbeiter zn kämpfen. lieber dies« Feststellungen wird derVor­wärts" mit spallcnlangen Verdrehungen nicht hiiiwegkoninien. TaS Urteil über seine irnddienicht minderniederträchtige Kam Pf e S w c i sc derInternatio­nale" überlassen wir der gesamten A r b c i t e r s ch a f t. DemTag" zur AuMärung. Was es mit demGenossen" Müller für eine Vewandnis hat. Tas Anssiger Hakenkrenzblait seht in enger Geiilcinschaft mit der kon«mnnistisck)cn Presse seine Lügenkampagne gegen die österreichischen Sozialdemokraten fort. Nun veröffentlicht rS in großer Ailfmachuna die Aeußening eines angcb- .lirhen reichSdeutschcn Sazialdcmokraten über Wien . Es handelt sich um den früheren Staats­sekretär Dr. August Müller, der in einem Ber­ liner Blatte die Taktik Otto Bauers venirteilt und von einer offenen Niederlage der österrei­chischen Sozialdemokratie spricht. In der Mei­nung, mit diesem Kritiker einen besonders guten Fang gemacht z>i haben, erhebt derTag" die Frage,>vas der Prager Sozialdemokrat" zu seinemGenossen" sage. Hier unsere Antwort: Zu diesemGenossen" haben wir zu sagen, daß es sich um ein Subjekt handelt, das bereits vor fünf Jahren aus der deutschen Bruderpariei hin» auSgeworfeu wurde. Wenn dieser Renegat nun die Wiener traurigen Vorfälle dazu benutzt, um für sich bei der reaktionären Presse einige Mark Zeilenhonorar herauszuschinden, so ist das der beste Beweis, daß der Mann niemals ein über­zeugter Sozialdemokrat, sondern ein'.znz lvöhnKchen Streber tvar. Damit glauben wir die Neugier desTag" vollkommen befriedigt zu haben, befürchte» aber, auf die Sache nochmal« zurückkomnien zu niüflen, weit kaum anzunehmcn ist, daß sich derBor- wärt»" und dieInternationale" diesen Schla­ger entgehen lassen.