gelton, 29. Juli 1927.

Schriftsteller- Anekdoten.

Von Franz Blei  .

Rudolf Alexander Schröder   las einmal Gedichte vor. Einige Zuhörer redeten etwas laut. Schröder unterbrach sich: Wenn die Herren, die fich unterhalten, etwas weniger Lärm machten als Herren, welche schlafen, würde das den Her­ren, welche zuhören, nicht unangenehm sein."

Zigeunerromantik.

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3um Prozeß in Rafchau. Bet ben 3igeunern in ben Karpathen. Menschenfleisch.

Von Hanns Stiftegger, Wien  .

len Wochen dem Kaschauer Untersuchungsrichter und wenn sie nirrgen früh verschwunden sein Tag um Tag werden sie jetzt schon seit vie- der Hand, die Männer strolchen im Dorf umher. vorgeführt und von ihm verhört, die 50 schmutzi- werden wer mag wissen, wohin?- wird be gen Gesellen der berüchtigten Zigeunerbande des stimmt im Dorfe irgendetwas fehlen, zumindest Der uralte Mom msen fprach in einer Ge- Anführers Fillo, die blutigen Wölfe der Karpa- ein paar Hühner oder Gänse, darum tun die Gen­kellschaft von der Liebe. Ich kenne," ſagte er, then. Und sie gestehen mit jener zynischen Offen darmen so ziemlich aller europ. Ländern zwischen drei Arten, eine Frau zu lieben: erſt ſtreichelt heit, die hindertmal verworfener iſt, als das Spanien   und Sibirien   ſchon sehr gut daven, auf mant fie... dann füßt man sie und dann..verstockteste Schweigen, einen Mord um den an die wandernden Zigeuner ein scharfes Auge zu Ja, das dritte Gab' ich jetzt vergessen." dern ein. Nicht weniger als 24 Mordtaten regi- haben. striert der Staschauer Untersuchungsrichter bisher,

Als sich jemand über die Untreue der Frauen bellagte, fagte Schnitzler: Das ist eine ein­gebildete Krankheit, mein Lieber. Die wenigsten Männer sterben daran. Die meisten leben davon." Wo steckst du denn? Man sieht dich ja gar nicht mehr," jagte es ist viele Jahre her jemand zu Rößler. Der: Ich bin Möbel­händler geworden."" Und geht das Geschäft?" Gott  , bis heute hab' ich nur meine eigenen verlauft," fagte Rößler.

Mühsam.

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Jemand wollte in das neue Stück von Salbe gehen. Nehmen Sie sich einen Revol­ver mit," jagte we de kind, es ist eine so ein­

Mehrere in ten Karpathen verlebte Son.mer

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davon effen!" Gut, das Tier wird hinter dem Hause verscharrt. Aber in der Frühe ist das Loch offen, das Schwein ausgescharrt. Die 3i­geuner haben es sich geholt. Und selbstverständ lich wird keiner von ihnen krank...

So furchtbarer Verbrechen freilich, wie sie diese heimatlosen Gesellen für fähig gehalten. ihnen jetzt nachgewiesen werden, hätte niemand

Gerichtssaal.

Zwiftigkeiten in der Bokná Myšlenka".

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Prag  , 28. Juli. Zwischen der Hauptfeitung der aber ihre Zahl ist immer noch im Steigen. Aber gaben mir Gelegenheit, auch jene Zigeunerſtämme Volná Myšlenka  ", dem ſſchechischen Freidenker­nicht dies allein ist es, was die Augen der gan- kennen zu lernen, mit denen sich jetzt der Sta- verein, und der Ortsgruppe Prag II. kam es vor zen Welt mit solchem Entsetzen im Banne der schauer Untersuchungsrichter so eingehend beschäf nicht allzulanger Zeit zu Unstimmigkeiten, die ihre Raschauer Untersuchung hält, es kommt noch einigen muß. In diesen einsamen, weltfernen- Ursache darin hatten, daß der Vorsitzende der Orts anderer Umstand hinzu: Lächelnd gestehen diese lern der Karpathen steht die Bevölkerung auf gruppe Brag II., Direktor Josef Pesel auf einer entmenschter Kerle, daß sie viele der Ermordeten einer ziemlich niederen Kulturstufe. Anaiphabe- Versammlung der Zentrale der Volná vyšlenka" einfach aufgegessen hätten, ihr Fleisch gefotten ten gab e3 dort vor etwa 20 Jahren noh genug. gegen diese den Vorwurf erhob, daß sich die tsche. oder gebraten und dann einfach aufgegessen..." In einem Nachbarsdorfe, das hoch oben im Gechische Zentralleitung des Freiens Gedankes" all­Warum nicht?" fragen sie höhnisch den birge lag, hatten wir eine bohinja", das heißt sehr parteipolitisch zu Gunsten der tschechischen Na­Untersuchungsrichter. Es schmeckte gut." Grauen eine Göttliche", nämlich eine Schindlerin, die tionalsozialisten exponiere und sogar die Behauptung schüttelt den Zeitungsleser, wenn er die Einzel- mit Wahrsagekünsten von ganz unglaublicher aufstellte, daß im Sekretariate der Volná Myš heiten aus diesen Verhören verfolgt. Kanniba Plumpheit den Leuten viel Geld abknöpfte, aber lenfa" für die Partei der tschechischen Nationalsozia Borgen Sie mir 600 Mart," sagte Erich lismus mitten in Europa   des 20. Jahrhunderts dafür von weither großer Bulauf hatte. In ei liſten Arbeiten während des Brünner Kongreffes Wozu brauchen Sie so viel wer hätte dies für denkbar gehalten? nem dieser Karpathendörfer gibt es feßhafte 3i erledigt wurden. Diese Mitteilung rief den Unwillen Geld?" Um meine Schulden zu bezahlen. Ich tik Ein verlogener Zauber, eine füßliche Roman gerner. Man hört und sieht wochenlang nichts einer Reihe Mitglieder hervor, so daß die Orts­will endlich damit Schluß machen," sagte umgibt in der Vorstellung des Voltes den von Zigeunern. Dann sind sie piötlich da, meist gruppe Prag II. eine Versammlung einberufen Zigeuner. Taufende von Gedichten nicht erst am Vorabende eines Jahrmarktes oder eines mußte, welche für den Zentralausschuß der Redakteur Mühsam. Lenau   hat damit begonnen haben diese Vor- Kirchweihfestes, denn der Festrummel ist ihnen des tschechischen Freier Gedanke", Herr Rudolf stellung geweckt. Tausende von Geschichten und willkommene Gelegenheit für ihre mehr Stopecty, besuchte. Im Verlaufe der Debatte kam Liedern haben sie genährt. Der Zigeuner stiehlt oder minder dunklen Geschäfte. Niemals brachten es su lebhaften Stontraversen, die ihren Gipfelpunkt Pferde( man ſagt, die Zigeunerbuben werden erst sie ihre Wanderkarren in den Ort, sondern lie in einer Ehrenbeleidigung des Redakteurs Stopecky) an dem Tage großzjährig, an dem ihnen der erste jen sie unter der Obhut alter Weiber verstedt ereichten, der in der Aufregung über die Beschuldi Pferdediebstahl gelungen ist), vor dem Zigeuner ist irgendwo in: Walde zurit k. De Cinder meist gung dem Direktor Pesef zurief: Sie sind ein ge­Frank Wedekind sollte einen Schauspieler nichts sicher, nicht das Geld, nicht das Schwein, völlig nadt, zeigten im Festtrubel fleine Stunſt meiner Lügner." Statt nun die Sache auszugleichen, an den Direktor B. empfehlen und gab ihm zu fein hübsches Kind. Aber der Großstädter, dem Radschlagen, wofür fie manchen Kreuzer nicht die Gans des Bauern, mitunter auch nicht itüde. Sie fomaten auf den änden gehen und fuchte Direktor Pešef Genugtuung beim Gerichte, in­jen zvede das folgende Billett mit: Mein aus lieber Direktor B.! Der Schauspieler, der Ihnen all diese Diebereien verzucker als spannende Er- dem Straßenstaub aufleſen durften. Die Weiber, dem er gegen den Redakteur Kopecky die Ehrenbeilei diefe Zeilen überbringt, jagt, er fei fomisch. Wenn zählungen oder Kinohandluegen vorgefeßt wer- oft mit förperlichen Reizen begabt, die sie ohne digungsflage erhob, worüber vor dem Bezirksgericht cr es ist, danken Sie mir. Wenn er es nicht ist, den, findet sie fablehaft interessant. Und die Neid zur Schau stellten, übten ihre Wahrsage- Brag II. für liebertretungen bereits zwei Verhand er danken Sie ihm. Der Ihre F. W." Leute im Theater lachen unbändig, wenn im 3i fünfte und hüteten sich dabei wohlweislich, etwas ungen stattfanden. Leider wurde tatsächlich durch geunerbaron" die braunen Banditen dem Schwei   anderes als Angenehmes zu prophezeien. Die nezüchter 3supan mitten auf der Bühne, vor al- Männer oblagen irgendeinem Sandel, fie boten ler Augen, zuerit feine Geldsäde und dann über eine schwarze Geige von rätselhafter Serkunft feil dies noch seine goldene Uhr stehlen. Gewiß, der oder eine filberne Uhrfette mit allerlei Anhäng Zigeuner hat ein paar Eigenschaften, die um Sym- feln. Aber all dies schienen eigentlich nur die pathie für ihn werben, vor allem feine angebo- Vorwände zu sein, die es den Zigeunern ermög­rene Musikalität, die aus jedem von ihnen wie lichen sollten, bei dem Feste dabei zu sein und die selbstverständlich einen halben oder ganzen Künst- Augen für das großze, das eigentliche Geschäft ler macht. Das verdient Bewunderung, aber sie ffen zu halten. darf nicht dazu führen, Handlungen zu entschul­digen, durch die sich diese Nomaden vielfach weit außer alle Gesetze und gegen die Gesetze stellen.

same Gegend."

Stefan George   und Friedrich Gundolf  sprechen über die letzten Dinge. George meint, das Weltgeschehen spiele sich in Aeonen ab, und wir befänden uns im Anfang eines Acon. Gun dolf, begierig nach dem tiefsten Wissen, fragt, ob die einzelnen Aconen im vernünftigen Zusammen­bange mit einander stünden. Worauf George ihn vernichtend anblickt: Das geht Sie einen Dred an! Das geht kaum mich etwas an!"

Der Dichter und Arzt Gottfried Benn   ist nicht gern beim Nachmittagsschlaf gestört. Eine Frau stürzt herein: Mein Junge hat eine Maus verschludt, Herr Doktor!"- Lassen Sie ihn eine Staße schlucken und mich in Frieden," sagte Benn  .

Der Maler Weißgerber belam im Kriege eine Kugel in den Oberschenkel. Acht Tage suchen die Aerzte danach. Er litt viel und fragte schließlich, was man denn suche. Die Kugel!" Herrgott, warum haben Sie mir das nicht gleich sejagt! Ich hab' jie in meiner Rodtasche!"

Ein berüchtigter Theaterautor schickte Bar nowsti ein Stid mit einem Brief: Ich wette zwanzig Mark, daß Sie mein Stück nicht lesen werden." Andern Tages bekam der Verfasser zwanzig Mark und auf der Postanweisung ftand: Sie haben gewonnen. Barnowski."

Sadit Beg.

Von Sir John Malcolm  .

Sadik Beg entstammie einer guten Familie, war von schmuder Gestalt und besaß beides, Geist und Mut, aber er war arm und nannte nichts fein eigen außer seinem Schwerte   und Bferde, mit welchem er in der Gefolgschaft eines Rabobs diente. Der letztere war mit dem Stamme Sadiks zufrieden und schäßte seinen Charakter so hoch ein, daß er sich entschloß, Sadik zum Gatten feiner Tochter Hooseinee zu machen, die trotz ihrer Schönheit wegen ihres Hochmutes und ihres un bezähmbaren Temperamentes wegen berüchtigt

war.

Selbstverständlich wäre nichts falscher und ungerechter, als wenn man die grauenhaften Vor­gänge im Kaschauer Bezirke verallgemeinernd alle Bigeuner entgelten lassen wollte. Das wäre ungerecht zunächst gegen jene Zigeuner, die sich durch Seßhaftigkeit und arbeitsame Lebensfüh­rung bereits der zivilisierten Gesellschaft einge­gliedert haben. Sie sind, wie es ihren Neigungen und Kenntnissen entspricht, meist Musile: oder Pferdehändler geworden, doch haben manche auch anderen Berufen sich mit Geschick zugewendet. Aber auch die heute noch unseßhaften, ewig wan­dernden Zigeunerbanden darf man schwerlich samt und sonders als Diebe und Verbrecher an sehen, wenngleich ihnen gegenüber, wie die Gen­darmen sehr wohl wissen, stets große Vorsicht am Plate ist, denn nur selten vermögen sie nachzu weifen, wovon sie eigentlich leben. Die Kinder betteln, die Weiber wahrsagen aus den Linien

mit boshafter Freude wünschte er ihm Glück zu feiner Hochzeit.

Ich gratuliere dir vom Herzen," sagte er zu Sadik, daß du es so gut getroffen hast.

Ich danke dir, mein lieber Junge, ich bin wirklich außerordentlich glücklich und dies um so mehr, als ich sehe, welche Freude dies auch mei nen Freunden bereitet."

lich

Meinst du es wirklich ernst, daß du glück bist?" sprach Merdet mit einem Lächeln. ,, Selbstredend," erwiderte Sadik.

Unsinn!" entgegnete sein Freund. Wiffen wir benn nicht alle, mit was für einem Zanften­fel du zusammengeschlossen biſt? Und ihr Tempe rament in Verbindung mit ihrem hohen Rang müssen aus ihr zweifellos eine süße Gefährtin

Beugen bewiesen, daß im Sekretariate der Volná Myšlenka  ' durch den Sekretär Jaroslav Wo tyka, der auch Mitglied der Parteileitung der tschechischen Nationalsozialisten ist, in der Zeit vor dem Brünner Kongreß Arbeiten für diese Partei er. ledigt wurden. In der vor dem OLGR. Ryzner durchgeführten Verhandlung wurde daher Redakteur Stopecky der Ehrenbeleidigung für schuldig erkannt

und zu drei Tagen Arrest, bzw. 100 Geldstrafe Spät in der Nacht gab es dann gewöhnlich bedingt auf ein Jahr verurteilt. Außerdem wurde eine niedliche Messerstecherei mit Bauernburschen, ihm die Verpflichtung auferlegt, innerhalb eines manchmal auch eine solche zwischen Zigeunern Monates dem gefränften Direktor Pešek in einer untereinander. Und in der Frühe hatte der Erd- Weise Genugtuung zu geben. Der Verurteilte legte boden die Zigeuner spurlos verschluckt samt ingegen das Urteil Berufung ein, so daß die Sache dern und Weibern und Karren, und damit irgend welchen anderen Dingen, um derentwillen die Gendarmen die Entflohenen ebenso eifrig wie vergeblich verfolgten

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Allerlei blieb rätselhaft und ist es wohl bis heute. Wie ist es zu erklären, daß diese ziellos und wild über weite Länderstrecken schweifenden Banden immer genau wissen, was bei sämtlichen anderen Banden los ist? Sie führen ganz ohne Bücher natürlich alle Mitglieder ihres Stammes in genauer Evidenz, wiffen wer ge storben ist, kennen den jeweiligen Aeltesten jeder Bande. Nicht minder unerflärlich ist ihre ganze Vertrautheit mit den dörflichen Ereignissen. Da wurde einem Bauern sein Schwein frank. Der Tierarzt sagte: Gefährliche Seuche! Sogleich tö­ten und das Fleisch vergraben! Ja keinen Bissen

also weitergeführt wird, zur Freude aller Feinde des tschechischen Freien Gedanken", für welche so eine Angelegenheit ja ein willkommener Fraß ist. Inzwi­

schen hat die Zentralleitung der Volná Myšlenka  " den Beschluß gefaßt, den Direktor Pešef aus dem Vereine auszuschließen.

Tragödie einer alternden Frau.

Prag  , 28. Juli. Zu Beginn dieses Jahres hatte eine verheiratete, bereits 53 Jahre alte Frau die Bekanntschaft eines um zwanzig Jahre jüngeren Mannes gemacht, in welchen fie sich verliebte. Der Mann war beschäftigungslos und in Geldnot. Sie lich ihm daher K 5000.-. Als der Mann, ein ge­wiffer Josef Vaš á f, das Geld bekam, fuhr er nach Tabor und begann dort zu lumpen. Die Polizei wurde auf die Ausgaben aufmerksam und vermutete ein Verbrechen. Man setzte ihn hinter Schloß und nicht einladend. Als ich den Raum betreten hatte, Riegel. Er gab wahrheitsgemäß an, daß er sich das famt mir eine schöne Katze, offenbar ihr großer Geld von jener Frau ausgeliehen hatte. Die Frau Liebling, mit Schnurren entgegen. Ich zog beänderte inzwischen ihre Gesinnung und erklärte, daß dachtsam mein Schwert, schlug ihr den Stopf ab, nahm diesen in die eine Hand, den Körper in die andere, und warf dann beides zum Fenster hin aus. Dann wandte ich mich gleichgültig zur Dame, die irgendwie Angst zeigte. Doch machte fie feinerlei Bemerkung, sondern war in jeder Weise freundlich und unterwürfig, und so ist sie es seither geblieben.

Ich danke dir, mein guter Junge," sprach der fleine Merdek mit einem bezeichnenden Kopf nicken, dies war das Wort eines Weisen," und schon eilte er, sichtlich hocherfreut von dannen,

Es war beinahe Abend, als diese Unterre­dung stattgefunden hatte. Bald nachher, als der dunkle Mantel der Nacht sich über den hellen Glanz des Tages gelegt hatte, betrat Merdek das Gemach seiner Gattin mit einer kriegerischen Bose, bewaffnet mit einem türkischen Schwerte  .

ihr der Mann das Geld unter dem Vorwande, es In der heute vor dem Straffenate Prag II. durch für eine Raution zu benötigen, herausgelodt habe. geführten Verhandlung änderte die Frau wieder ihre Aussage und gab zu, dem Manne das Geld auf seine Bitte gelichen zu haben, ohne einen Termin für die Rückzahlung festzusetzen. Da aus allem hervorging, daß es sich um ein zivilrechtliches Verhältnis han­delte, wurde der Angeklagte freigesprochen. Die Frau, die ganz den Eindruck machte, daß sie das gefährliche Alter" noch nicht überwunden hat, bat aufgevegt alle Journalisten, nur ja nichts über den Fall zu berich­ten, da ihre Ehe dadurch gelöst werden könnte.

Entehrung.

Wenn eine Tame von der Art Hoofeinees geben." tinen Gatten in der Art Sadik Begs bekam, so bedeutete dies gemäß dem Gebrauche in solch un- Dann brach er in ein Tautes Lachen aus ebenbürtigen Vereinigungen, daß er ihr als und der kleine Mann blickte geradezu stolz drein, Sklave übergeben wurde, und da sie über seine als er sich dem Bräutigam so überlegen fühlte. persönlichen Eigenschaften viel Gutes vernommen Sadit, welcher seine Lage und seine Gefühle Die arglose Katze kam nach vorne, so wie immer. holt vorbestrafte František Jeřabek hatte der batte, setzte sie der Verheiratung feinen Wider- kannte, war eher darüber amüsiert als gekränkt. um den Gatten ihrer Herrin zu begrüßen, doch stand entgegen, die bald nach der Entscheidung Mein Freund," sprach er, ich verstehe vollkom- binnen eines Augenblickes war ihr Kopf vont feierlich stattfand; sodann wurden dem glücklichen men den Grund deiner Besorgnis wegen meines Rumpfe getrennt, durch einen Schlag jener Hand, Ehepaare in des Nabobs Palaste Räumlichkeiten Glückes. Bevor ich heiratete, habe ich dieselben zum Bewohnen eingeräumt.

Ein paau von Sadit Begs Freunden freuten sich über sein Glück, denn sie sahen in der Verbindung, die er eingegangen war, die Gewähr für sein Vor­

wärtskommen.

Gerüchte, die du mir hier erzähltest, von ande­rer Seite betreffs der Charaktereigenschaften mei­ner geliebten Braut gehört. Aber ich bin glücklich, fagen zu können, daß ich es ganz anders ange troffen habe. Sie ist ein äußerst lenkbares und Andere wieder betrauerten das gehorsames Weib." Los eines solchen edlen, vielversprechenden Jüng" Doch auf welche Weise wurde diese wun­lings, der jetzt dazu verdammt war, sein ganzes derbare Veränderung bewirkt?" Leben lang die Launen und Stimmungen eines Ich denke," sprach Sadit, daß ich irgend ſtolzen, lapriziösen Weibes zu ertragen. Einer welches Verdienst daran habe, doch du sollst es feiner Freunde aber, ein kleiner Mensch namens hören." Merdet, der bei seiner Frau vollkommen unter| Nachdem die Zeremonien unserer Soch bem Pantoffell stand, war über alle Maßen er- zeitsfeierlichkeiten vorüber waren, begab ich mich freut und ficherte geradezu bei dem Gepanten, in meinem Soldatenkleide und das Schwert an daß sich ein anderer in der seiven Situation be meiner Seite in das Gemach poofeinees. Sie faß fand wie er selbst. Nach ungefähr einem Monate in einer äußerst würdevollen Stellung, um mich nach der Hochzeitsfeier traf er seinen Freund und zu empfangen, und ihre Blicke waren alles, nut

die sie so oft geliebkost hatte. Merdet, der sich so tapfer gezeigt hatte, bückte sich, um die abgetrenn ten Teile der Katze aufzuheben, doch bevor er dies bewerkstelligen konnte, legte ihn ein Kopfftüd feiner wütenden Frau platt auf den Boden nieder.

Die Stunde hievon und der Skandal ver breiteten sich mit Windeseite von Ort zu D, und Merdeks Frau erfuhr augenblicklich, wessen Bei­spiel er nachgeahnt hatte.

Prag  , 27. Juli. Der beschäftigungslose, wieder­atharina M. eingeredet, daß er ledig sei und sie heiraten werde, wenn sie ihm Geld leihen würde. Das nicht gerade venusähnliche, auch nicht mehr all­zu junge Frauenzimmer lich ihm das Geld und außer­dem gab sie sich ihm hin. Später erfuhr sie, daß Jeřabet ein geschiedener Mann sei und da er sic nicht zu feiner Frau machte, erstattete sie gegen ihn die Anzeige wegen Entehrung It.§ 506 des St.-G. B. Der Senat unter dem Vorsitze des OLGR. Ned= ved verurteilte den Mann zu sieben Monaten schweren Werfers.

Genossen! müßſet un.

Ihr ausgesetzt für

Nimm dies," sprach sie, indem sie ihm einen anderen Schlag versette ,,, nimm dies zur Belohnung, du schlechter Sterl. Du hättest," die Verbreitung unserer Zeitung agitieren­fuhr sie fort, indem sie ihn auslachte und ver- Setzt euch überall für unsere Parteipresse spottete, du hätteſt die Katze ant Hochzeitstage ein. In das Heim des Arbeiters gehört die töten follé.

Aus dem Englischen übertragen

von J. Reismann.

Arbeiterpresse. Darum,

Genoſſen u.Genoffinnen Agitiert