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7. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Weltfongreß

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Zschechoslowakischen Republit.

der Gewerkschaften.

Sonntag, 31. Juli 1927.

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Coolidge lehnt die englischen Vorschläge ab. Ein Gelöbnis des

Amerita müßte sonst noch mehr Kriegschiffe bauen. Washington  

, 30. Juli. Präsident Coolidge   empfing auf seinem Sommerfitz in Rapid   City Pressevertreter, denen gegenüber er erflärte, daß er immer noch die Hoffnung hege, daß die englischen Vorschläge im Laufe der weiteren Verhandlungen in   Genf eine Alenderung erfahren werden. Die britischen Vorschläge werden in der Form, wie sie vorgebracht wurden, vom Präsidenten entschieden abgelehnt; denn nach Ansicht Coolidges müßten die Bereinigten Staaten entweder eine größere Flotte ausbauen, als es ihre Absicht ist, oder sich mit dem Platz einer Seemacht zweiten Ranges zu­frieden geben.

Ein offizielles Kommuniqué über diese Aussprache autorisierte der Präsident jedoch nicht.

In amtlichen Washingtoner Kreisen wird erklärt, daß der Zwed der Marine­fonferenz, die Präsident Goolidge einberufen hatte, die Herabsetzung des Standes der Kriegsschiffe war, um auf diese Weise in den Budgets der interessierten Staaten bedeutende Reduktionen herbeizuführen. Die britischen Anträge, die eine Vermehrung der Schiffsbestände zur Folge hätten, betrachtet der Präsident als das größte Hindernis für den Konferenz erfolg.

Peffimismus in   Genf.

Sapan einem neuen Wettrüsten nicht gewachsen.

Eine Erklärung für den Fall, des Scheiterns vorbereitet.

Nr. 178.

Ein Gelöbnis des Vorwärts.

Er hält an der Einheitsfront mit der Börsen­presse, den christlichsozialen und Hakenkreuz­blättern fest.

Der Reichenberger Vorwärts" meint, wir wollen eine unangenehme Disfuffion", nämlich die Auseinandersetzung über die Wiener Greig nisse, beenden. Er verspricht hingegen, daß die fommunistische Presse die Diskussion fortsetzen wird. Daran wird sie niemand hindern, nur foll die Arbeiterschaft erfahren, wie sich der Vor­wärts" eine Diskussion vorstellt. Wir haben zu= letzt festgestellt:

1. Der Vorwärts" hat nicht den Schim­mer eines Beweises für seine Behaup­tung, die Wiener   Sozialdemokraten hätten einen Blutpakt" mit Seipel abgeschlossen, erbringen können.

Der Vorwärts" antwortet darauf:

1. Der, Sozialdemokrat" war bis heute noch nicht imstande, zu leugnen, daß Seitz und Otto Bauer   vor der Aufrichtung der Gemeindeschutz­wache in   Wien mit Seipel konferiert haben, daß Seitz in seinem Aufruf über die Bildung dieser Schutzwache erklärt, daß die rote Gemeindeschutz­wache mit der Wiener Blutpolizei Schobers zu­sammenarbeiten sollte und daß Seipel auch nach träglich die Bildung der Gemeindeschutzwache für die Tage der Gefahr im Nationalrat ausdrück lich gebilligt hat. Da ist wirklich auch kein Schimmer" eines Beweises!

Den ertappten Lügnern fällt es nicht im und Seipel ein Blutpaft" abgeschlossen wurde. Traum ein, zu beweisen, daß zwischen Bauer einen Satz in dem amtlichen Aufrufe des Bürgermeisters Seiß, wo aus taftischen Gründen von dem Zusammenwirken zwischen Gemeindeschußwache und Polizei die Rede war. Wie die Tatsachen liegen, daß die Ge mein de schuwache nirgends mit der Polizei zusammengewirkt hat, daß sie nur Arbeiterleben geschützt hat und dafür von der ganzen reaktionären Mente angefeindet wird, läßt diese Todfeinde der Wahrheit kalt. Wir haben außerdem festgestellt:

In den Tagen vom 1. bis 6. August wird Baris in seinen Mauern den Vierten In­ternationalen Gewerkschafts= fongreß tagen sehen und die Arbeiter der ganzen Welt werden seinen Verhandlungen mit gespannter Aufmerksamkeit folgen, denn die in Paris   sich versammelnden Delegier­ten verkörpern den Willen von vielen Millio nen Arbeitern. Aber auch die Sapitalisten al­ler Länder werden aufhorchen, denn sie erkennen in der riesigen Entwicklung der freigewerkschaftlichen Bewegung immer mehr die Schranken ihrer Ausbeutungsgelüste, die zu zerbrechen im Interesse der Mehrung ihres Profits gelegen ist. Vielfach besser als leider noch immer manche Arbeiter sind sie sich be­wußt, daß die Gewerkschaften Schuh, Schirm und Waffe des Arbeiters sind, darum steiger sie überall ihre Angriffe auf die Koalitions­freiheit der Arbeiterschaft. Je mehr die politi­schen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats emporwachsen, desto mehr verschärfen sich die Paris  , 30. Juli. Die in der Nacht Klassengegensätze, desto eifriger jetzt der Stapi   Genf hierher gelangten Meldungen lauten pessi talismus seine Bemühungen fort, dieje Ba- mistisch. In   Genfer amerikanischen   Streisen wer­stionen der Arbeiterklasse zu stürmen. So tritt nehmbar erachtet. Amerifa fönne nicht einer den die neuen Vorschläge Englands als una n- London, 30. Juli. Daily Mail" meldet aus denn der Weltkongreß der Arbeit in einer Zeit Einschränkung des Vaues großer Streuzer mit 203 Tofio: Die japanische Regierung hat bereits eine hoher Spannungen zujammen. Millim. falibrigen Geſchüßen zustimmen, denn Erklärung vorbereitet, die am Montag veröffent- Sie flammern sich in ihrer Verzweiflung an Der Delegierten des Kongresses, den fo- fleine 6000 Tonnen- Streuzer mit einem geringen licht werden soll, falls die   Genfer Konferenz zu wohl innerorganisatorische wie sozial- und welt- Aktionsradius find für die Vereinigten Staaten, politische Fragen beschäftigen werden, harrt welche Marinestützpunkte entbehren, wertlos. Die fammenbricht. Der Premierminister und der reiche Arbeit. Wie jede Organisation, so hat Entscheidung liegt demnach in den Händen des Marineminister hegen jedoch die Hoffnung, daß auch der IGB.( Internationaler Gewerk- Präsidenten der Vereinigten   Staaten, welchem noch immer ein kompromiß noch immer ein Kompromiß mög­die Vorschläge auf telegraphischem Wege befannt­ſchaftsbund) Stinderkrankheiten durchzumachen gegeben wurden. Falls bis Sonntag feine Antich sein werde. Einem neuen Rüstungswettlauf gehabt, deren Ueberwindung den   Pariser Kon- wort einlangt, wird die Plenarsizung verschoben würden die Finanzen   Japans nicht gewachsen greß in hervorragendem Maße beschäftigen werden müssen. wird. Die Gewerkschaftsbewegung hat in vielen Ländern nach dem Aufschwung, der dem Kriege folgte, Rüdschläge erfahren, dennoch umfaßt der JGV. rund 13.5 Mill. Mitglieder gegenüber rund 7.5 Mill. Mitglie­dern, die er im Jahre 1913 zählte. Zum Sleinmut ist gewiß fein Anlaß gegeben, den­noch haben die Rüdschläge einen nachteiligen   Berlin, 30.   Juli.( Eigenbericht.) Im Reichs­Einfluß auf die Mittel und Kräfte des JGB. finanzministerium wird jetzt an einem Entwurf ausgeübt und üben ihn noch aus, so daß sein über die Neuregelung der Beamtenbesoldung ge­gegenwärtiger Apparat der Finanzkraft der arbeitet. Was man darüber hört, ist nicht ges Landesgewerkschaften nicht angepaßt ist. Ob eignet, die Unzufriedenheit unter den Beamten dieses Ziel durch eine Einschränkung des Ap- besonders der unteren Gruppen zu beseitigen. Im allgemeinen sollen alle Gehälter um 10 bis parates oder durch eine Beitragserhöhung an- 12 Prozent erhöht werden. Die unteren gestrebt werden wird, das wird der Kongreß Gruppen würden dabei außerordentlich schlecht zu entscheiden haben, jedenfalls wird er alles wegkommen, denn ihre Gehälter sind so unzu­fun, um dem Internationalen Gewerkschafts- reichend, daß eine wesentlich höhere Zulage er Die tägliche Hinrichtung. bund die Möglichkeit einer großzügigen und forderlich wäre. Der Entwurf soll Mitte Auguſt   Warschau, 30. Juli. Wie aus   Minsk ge­ungehemmten Tätigkeit zu schaffen. Von den fertiggestellt werden; dann folgen die Beratungen meldet wird, wurde dort der polnische Staa's- Zur Erledigung dieser verlogenen Ausrede: innerorganisatorischen Fragen sind noch die mit den Ländern und den Spitzenorganisationen angehörige Rawicki wegen angeblicher Spionage In seiner Nummer vom 22. Juli zitiert der Fragen der Reorganisation der Lei der Beamten, so daß Ende September die Vorzugunsten   Polens zum Tode verurteilt und hin Vorwärts" zustimmend einige gegen die lage dem Reichstag zugehen kann. Ab 1. Of gerichtet. österreichische Sozialdemokratie gerichteten Aeuße­tung des JGB. und das Problem der lage dem Reichstag zugehen fann. Stellung der Angestellten, Be- w wwwwwungen der christlichsozialen Deutschen Presse". In der gleichen Ausgabe verbreitet der Vor­amten und freien Verufe in der die die Kräfte des JGV. bereitzuhalten|   Ungarn und   Rumänien, sondern selbst in so wärts" unter Berufung auf Aeußerungen des Gewerkschaftsbewegung hervorzu- sind. Auch die Sozialpolitik erfordert die zivilisierten Staaten, wie England und Nor- Wiener Tagblatt", der Neuen Freien Breffe" heben, Probleme, die ebenso wie die Frage internationale Beachtung in steigendem Waße. wegen, zu rechnen ist. Sier sollte jede Gewerk- und der Reichspoſt" im Fettdruck, die Nachricht, der internationalen Silfe bei Das internationale Arbeitsamt   in Genf lei- schaftsbewegung, die in irgendeinem Lande fozialen) mit den Sozialdemokraten daß nun die Koalition( der Christlich­Lohnkämpfen im Interesse der gesteiger- stet hier zwar eine wichtige Vorarbeit, aber ihres Eristenzrechts beraubt oder bedroht notwendig und wahrscheinlich ist." fen Wirksamkeit des JGB. gelöst werden mis- diese ist belastet mit starken Hemmungen, die wird, eine sichere Stüße am JGB. finden,

sein.

Gehaltserhöhungen für die deutsche tober sollen dann die neuen Gehälter gezahlt Beamtenschaft.

Fehlende Berücksichtigung der niederen Kategorien.

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werden.

Der Kronprinz will nach   Potsdam.  

Berlin, 30. Juli. Die Vossische Zeitung" berichtet aus   Breslau, daß der ehemalige Kron­prinz mit seiner Familie das Schloß Sels ver­lajien und nach dem Schloß   Cecilienhof in Bots­dam übersiedeln wolle. In den, dem Kronbrinzen nahestehenden Streifen werde erklärt, daß man sich nicht länger den fortgeichten Injultierungen aussehen wolle". Das Blatt bemerkt dazu, daß von derartigen Vorkommnissen in Dels und im übrigen   Schlesien nichts bekannt sei.

der sich der Bedrohten nach besten Sträften annimmt. Wenn das bisher nicht immer mit Erfolg geschehen konnte, so muß das interna­tionale Zusammenarbeiten fester gestaltet wer­den. So erfreulich manche Vorarbeit des In­ternationalen Arbeitsamts ist, so enthebt sie den JGB. doch nicht der Aufgabe und der Pflicht, auf diesem Gebiete selbständige Ar­beit zu leisten und die Kräfte geistig und stra­tegisch zu mobilisieren, die die Regierungen zwingen, auf die Seite der Arbeiter, anstatt der Arbeitgeber zu treten.

jen. von den Regierungen der Länder und von den Neben der Weltpolitik und den Auf- Arbeitgebern ausgehen und denen gegenüber gaben der Gewerkschaften in der Frage der die Arbeiterklasse stark in Nachteil gerät. Sin­Rüstungs- und Kriegsverhin- nenfällig zeigt dies das Schicksal des inter­derung wird sich der Internationale Ge- nationalen Achtstundentages, der, werkschaftskongreß nachdrücklich mit der vor acht Jahren in   Washington begeistert be­Sozial- und Wirtschaftspolitik schlossen, seitdem von den Ländern und Un­beschäftigen. Auf diesem Gebiete fehlt der ternehmern systematisch sabotiert ivird. Hun­Gewerkschaftsbewegung noch sehr vieles, und derte Ausreden werden vorgebracht, um die wenn auch das meiste daran in jedem Lande Natifikation des Washingtoner Abkommens ſelbſt getan werden muß, so bedarf es dazu zu verschleppen und zu hintertreiben. Jedes doch auch oft der äußeren Anregung, daß das Land wartet auf ein anderes, ehe es sich zur Notwendige getan wird, und der Erziehung, Anerkennung des internationalen Abkommens Der Weltkongreß der Gewerkschaften wird wie es zu tun wäre. Jedes Land bedarf des bequemt. Um so mehr ist es notwendig, in al- ruhige, fachliche und nüchterne Arbeit leisten. Austausches ausländischer Erfahrungen und len Ländern die Aktivität der Arbeiterklasse zu Er wird sich, das ist gewiß, ausschließlich von Statiſtiken und der Anleitung zur richtigen stärken, um die Widerstände daselbst zu über den Erwägungen praktischer Arbeit, aber auch Beurteilung derselben, und eine Reihe wirt- winden und auf diesem Wege den internatio- kühler Entschloſſenheit leiten laſſen. Die fret­schaftlicher Probleme, wie besonders die des nalen Fortschritt zu fördern. Auch das Gegewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft aller Freihandels, der Handelsverträge und Zölle, mer fichaftsrecht erfordert einen ener- Länder erwartet von ihm, daß er für eine neue find derartig international verflochten, daß gischen gemeinsamen Stampf gegen jede Be- fammenfassung der Kräfte Sorge tragen internationale Untersuchungen unentbehrlich drohung, mit denen nicht bloß in den soge- wird, damit die kommenden Kämpfe die Ar­find. Hier ist große Arbeit zu leisten, für nannten fascistischen Ländern, wie   Italien, beiterschaft gerüstet finden.

2. Der Vorwärts" hat sein Beweis­material" gegen die österreichischen Sozialdemo kraten der christlichsozialen   Deutschen Presse sowie aus den großkapitalisti­schen Börsenblättern Tagblatt" oder ,, Neue Freie Presse" entnommen.

Der Vorwärts" möchte, wie folgt, aus­tneifen:

2. Der Sozialdemokrat" hat bisher ver­schwiegen, daß die von uns verwendeten Zitate aus der bürgerlichen Presse lediglich, und zwar lückenlos, den Beweis erbracht haben, daß die bürgerliche Presse sich mit den Methoden, die die sozialdemokratischen Führer zur Abwürgung des Kampfes der   Wiener Arbeiter anwendeten, ein­verstanden erklärt hat und daß sie ein sehr kräf tiges und nachdrückliches Lob des Verhaltens dieser Führer enthielten.

Wir haben weiter konstatiert:

3. Der Vorwärts" hat die Lügen des   Wiener Fascisten organs Wiener Neueste Nach­richten" weiter verbreitet und eine Richtig­stellung des darin verleumdeten Gen. Eldersch in der Arbeiterzeitung" unterschlagen. Hier die Auskunft des Vorwärts":

3. Wir bekennen uns dazu, daß wir eine Richtigstellung von Eldersch, die sehr unklar gehalten ist und eher den Charakter einer Be­stätigung der sogenannten Lügen" trägt, nicht veröffentlicht haben.

Das Fascistenblatt, das die Schattendorfer Mörder in Schutz genommen hat und dafür von den Arbeitern demoliert wurde, ist eben dem Reichenberger Bolschewifenblatt ein glaub­würdigerer Zeuge als ein sozialdemo kratischer Abgeordneter. Da kann man halt nichts einmal auf eine gemeinsame Züge geeinigt haben:

machen, wenn sich Hakenkreuz und Sowjetstern

Der nächste Punkt unserer Anklage war: 4. Der Vorwärts" wagt es nicht, den rich­tigen Wortlaut der Rede Otto Bauers auf der Favoritener Vertrauensmänner- Konferenz seinen Lesern zur Kenntnis zu bringen.