Bette 2.
Inland.
werden.
Donnerstag, 11. August 1926.
nicht berufen sind, für die Gerechtigkeit und ge- munisten bekanntermaßen bei jedem Anlaß strei- bericht wird nach eingehender Debatte gutgebei. gen die Hinrichtung zweier Unschuldiger einzutreten, weil sie das Kampfmittel der Arbei- ßen. Eine lebhafte Aussprache löst der Bericht über ten. Der Fall Sacco- Vanzetti mag nun himmel- tertiasse entwertet haben und weil man weiß, den finanziellen Abschluß der Frankfurter Olym Der tommunistische Brotest- Streit und weit verschieden sein von den russischen Justifi- daß es ihnen nie um die Sache geht, die piade aus. Das noch vorhandene Defizit muß durch Die freien Gewerkschaften. zierungen wir verstehen schon den Unterschied sie vorschützen, sondern immer um demagogi die Verbände gedeckt werden. Es wird scharf friti siert, daß überall Staatsgelder für die bürgerlichen zu Während das„ Rude Bravo" über den nicht machen, der da besteht, und lehnen jede Befche Nebengeschäfte. lehrung, die der Vorwärts uns wird angedeihen Wir werden also uns nicht nur die Ent- Olympiaden gegeben werden. Sodann beschließt der gerade glänzend gelungenen Proteststreif, den lassen, ab- aber das eine ist sicher richtig: die scheidung darüber, ob der Streik in einem be- Kongreß die nächste internationale Olympiade int die Kommunisten gegen die Henrichtung Saccos Ticheta würde keinen Augenblick zandern, zei stimmten Augenblick ein geeignetes Kampfmittel Jahre 1931 abzuhalten. Verbandsfeste dürfen fünftig und Vanzettis veranstalteten, halbwegs ruhig Anarchisten hinzurichten. Sie würde sie nur nicht ist, vorbehalten, sondern auch im Falle eines nicht mehr als Arbeiter- Olympiade bezeichnet hinweggeht, benüßt der„ Vorwärts" den tragi des Raubmordes zeihen, sondern offen zugeben, Streifes die Frage offen lassen, ob eine e- schen Anlaß des amerikanischen Juſtizuordes, daß sie die die Gesinnung als Schuld betrachtet. meinschaft mit den kommunisten der um die Reformisten" gleich mit hinzurichten. Dritter Verhandlungstag. Man nimmt aber die kommunistischen Ak Sache der beiden proletarischen Märtyrer nicht Weil die nordböhmische Streisgewertfdjaftsfom- tionen auch deshalb nicht ernst, weil die Kom- unermeßlichen Schaden brächte. Sonntag vormittags werden unter dem Vormission es abgelehnt hat, über kommunistischen sitz des Genossen Brideur die Beratungen fortgesetzt. Befehl Weisungen an ihre Vertrauensleute hin Riedel berichtet von der Technikersißung. Feste sind auszugeben, fommt der Vorwärts" zu dem bitn gemeldet: 1929 Deutschland, 1980 Aussiger Verband, digen Schluffe: Schweiz und Belgien. Es wird sodann über den Ort der nächsten internationalen Olympiade ver handelt. Kasnin- Lettland tritt für die Abhaltung der Olympiade alle vier Jahre ein und erklärt, daß wahrscheinlich und würde eine Folge der Locarno- auch die Nordländer die Veranstaltung übernehmen maßnahmen sein. Marschall Petain und Ge- würden, jedoch mit Wien ebenfalls einverstanden neral Guillaumat seien gestern über ihr lirneral Guillaumat seien gestern über ihr Ur- sind. Gen. Reiner spricht sich gegen die vierteil befragt worden und hätten ihre Zustimmung jährige Abhaltung der Olympiade aus und befür zu dem Regierungsbeschluß ausgesprochen; nichts- wortet Prag als Festort. Eventuell soll die Bestim destoweniger wird hinzugefügt, daß die Anzahl der mung des Ortes dem nächsten Kongreß zufallen. abzuberufenden Truppen noch geheimgehalten Wildung- Deutschland verlangt das Prinzip der wird. Majsenerziehung in den Vordergrund zu stellen und die Olympiade zu Bölferverbrüderungsfesten auszu gestalten. Cordier- Belgien tritt dafür ein, die Olympiade 1931 in Prag abzuhalten. Hummel. hans verlangt ebenfalls die Veranstaltung der Olympiade in Brag, gemeinsamt vom tschechischent und Aujjiger Verband und verbürgt den Erfolg. Nach
„ Wenn Sacco und Vanzetti in der Nacht von heute auf morgen hingerichtet werden, sind in den Augen der tschechoslowakischen Arbeiterklasse au ch die reformistischen Führer gerichtet." Es wäre wahrhaftig ein Wunder gewesen, größer als das nicht zu erwartende einer Bekeh rung Fullers oder Thayers, wenn der„ Vor wärts" nicht gefunden hätte, daß an der Hin richtung der beiden Märtyrer die judetendeutschen Sozialdemokraten die Hauptschuld tragen, Dak er uns gleich voraus auf unsere Verantwortung aufmerksam macht, ist sehr lobenswert und erleichtert uns die Stellungnahme.
Was die Frage der Streifbeteiligung selbst
Berringerung der Rheinlandsbesaßung um 5000 Mann?
Paris, 10. Auguft. Die heutige Nummer des Daily Telegraph" brachte eine Meldung, der zufolge der gestrige französische Ministerrat den den Beschluß gefaßt haben soll, die französische Okkupationsarmee im Rheinlande um 5000 Mann zu verringern. Wie aus gut informierten französischen Kreisen zu dieser Weldung bemerkt wird, ist die neue Verminderung der Offupationstruppen nicht un=
anlangt, ſo iſt in folchen Fällen der grundlegende Lagung der Arbeiter- Sportinternationale.
zwischen Kommunisten
Sozial demokraten eben der, daß die Kommunisten um
jeden Preis ohne Rücksicht auf die Zweckmäßig keit des Vorhabens streifen, während wir erst überlegen, was mit dem Streif zu erreichen ist. Nun ist es ganz klar, daß sich die amerikanischen Blutrichter durch einen Streif in Nordböhmen, wahrscheinlich auch durch einen Streik in gang Europa nicht beeinflussen lassen. Die amerikani schen Kapitaliſten würden höchstens versuchen, aus einem europäischen Generalstreif Kapital zu ſchlagen. Europa fann nicht mehr tun, als proteſtieren, ſeiner moralischen Entrüstung und feiner Ueberzeugung von der Unschuld der beiden Verurteilten Ausdruck geben. Das hat die Sozialdemokratie, das haben die Gewerkschaften in reichem Maße getan. Nun könnie wohl ein Proteststreit den Eindruck der Proteste verstärken, aber es fragt sich doch wieder, ob der Einsatz den Erfolg lohnt, ob die Möglichkeit, eine Verstärkung des Protestes zu erreichen, nicht geringer ist als die, unseren einheimischen Kapitaliſten durch einen Streik die Gelegenheit zu wirtschaftlichen Repreffalien gegen unsere Arbeiter zu geben. Verhindern könnte die Hinrichtung Saccos und Vanzettis nur das wissen Kommunisten so gut wie wir ein Generalstreik der Arbeiter Amerikas. Daß die zahlenmäßig so große Arbeiterklasse der USA. moralisch und organisatorisch zu diesem Streit zu schwach ist, gehört zu der großen Tragit des Falles Sacco
Vanzetti.
Abschluß der Debatte wird einstimmig beſchloſſen, die Bezeichnung Olympiade beizubehalten, Wien wird mit 10 Stimmen als Festort bestimmt, gegen 7, die für Prag entfielen.
Die Beschlüffe von Helsingfors .- Nächste Olympia: im Jahre 1931 in Wien. Hoch oben im europäischen Norden, in der Sportinternationale mit Hinblick auf die Kampfes Hauptstadt des Landes der 1000 Seen, tagen die weise dieser Organisation mit 16 gegen 2 Stimmen Bertreter der Internationale der proletarischen Kör- abgelehnt. Hierauf gelangt eine Resolution des GeIn Abwicklung der Tagesordnung referiert joperkultur. Die Delegierten der angeschlossenen Arbei- nossen Julius Deutsch gegen die beabsichtigte Hintersportverbände hatten eine Reihe von wichtigen richtung von Sacco und Vanzetti zur einſtim- dann Wildung Deutschland über das Verhält. Entscheidungen zu fällen, die für die Zukunft der migen Annahme. Sodann erfolgt die Wahl der ein- nis der Arbeitersportbewegung zur Bewegung von großer Bedeutung sind. Es handelte selnen Kommissionen. Der anschließende Bericht des kommunistischen Sportinternatio sich um die Vorbereitung der nächsten Olympiade, internationalen Sekretärs Devliger legt Zeug- nale. Er bespricht die Spaltungstätigkeit der Kom. um die Verlegung des internationalen Sekretariats, nis von der guten Entwicklung der proletarischen muniſten in den proletarischen Turn- und Sport. ferner galt es, das Verhältnis zu den kommunisti- Turn- und Sportbewegung ab. Seit 1925 sind der verbänden, namentlich in der Tschechoslowakei und schen Organisationen und zur sozialistischen Arbei- Luzerner Sportinternationale 248.176 Mitglieder zu Frankreich. Was das Verhältnis der Kommunisien terinternationale zu klären. Ueber den Verlauf der gewachsen. Es sind ihr nun 22 Verbände mit ins- sur Luzerner Sportinternationale anbetrifft, muß Berhandlungen sandte uns Genosse Heinrich Weil- acsamt 1,548.000 Witgliedern angeschlossen. Die Be- festgestellt werden, daß es den Russen freigestanden ter mittelst Flugpost einen ausführlichen Bericht, sichungen zu der politischen Gewerkschaftsinternatio- wäre, der Luzerner Internationale beizutreten. bem wir folgendes entnehmen: nale der Arbeiterklasse sind gute. Der technische Auf- Statt dessen haben sie ihre eigene Sportinternatio Am Freitag waren bereits alle Landesvertreter bau der proletarischen Turn- und Sportbewegung nale aufgemacht und gegen Luzern eine Kampfstel versammelt, die Tagung konnte beginnen. Im herr- chreitet erfolgreich vorwärts. Mit russischen Sport- lung eingenommen. Wenn nun die kommuniſtiſchen lichen Gewerkschaftshause von Helsingfors, das neben lern herrscht freundschaftlicher sportlicher Verkehr. Zu Sportler in Briefen ihre Einigungswilligkeit betoder roten Fahne die Flaggen der vertretenen Natio- allen politischen Ereignissen wurde Stellung genommen, so stehen diese Briefe in großem Gegensatz zu nen gehißt hatte, fand die Eröffnung statt. Ein men. Das Sekretaria: ist in den letzten Jahren aus ihren Taten. Die Beschimpfungen der Luzerner Blaserchor spielte die„ Internationale" und hierauf gestaltet worden. Der Kongres nahm diesen Bericht Sportinternationale und die Wühlereien in ihren begrüßte der Präsident des finnischen Sportverbanohne Debatte zur Kenntnis. Nach dem Berichte der Verbänden hören nicht auf. Genosse Wildung bringt des die Delegiertent in herzlicher Rede. Der sozial- Mandatskommission sind auf dem Kongreß zwölf schlagende Beweise, daß die Kommunisten auch in der Arbeitersportbewegung nur Romödie spielen. Wir feinem Gruße die Bedeutung der Arbeitersportdemokratische Außenminister Voi nmaa hob in Verbände durch 37 Delegierte vertreten. nicht auf fommunistischer Basis. sind für die Vereinigung aller Arbeitersportler, aber Internationale für die Gesamtarbeiterbewegung herDie Mostaner vor. Genosse Crifpien, der Vertreter der soziali Sportinternationale ist eine Einrichtung der drit stischen Arbeiter- Internationale betonte den Wert
In der Nachmittagsjigung erstattet Bene di g- Leipzig den technischen Bericht. Der Hauptausschuß ist in Fachausschüsse der einzelnen Staaten gegliedert. Die internationalen Regeln sind
ber Sportorganisationen im Klassenlampse. Genosse fertiggestellt. Drei Techniker sollen fünftig dem Aber nehmen wir den Fall an, wir wollten Tandler- Wien begrüßte namens der Kinder- internationalen Büro angehören. Dem Prager Verstreifen, dann brauchten wir dazu weder den Auf- freunde- Bewegung. Hierauf gab der Vorsitzende e- band wird ein Beisitzer im technischen Hauptaustrag der Kommunisten, noch würden wir uns be- nosse Brideux einen Ueberblick über die Entschuß zuerkannt. 1928 soll ein internationaler Lehrsonders gern in ihre Gesellschaft begeben. Sie wicklung der Luzerner Sport- Internationale in den lurs für Turnen und Gymnastik stattfinden. Das dürfen doch nicht glauben, daß ihre Befehle, daß lezten zwei Jahren und konnte von einem erfren- Uebungssystem muß erarbeitet werden. Gymnastik die Parolen einer unernsten" Minderheit immer lichen Aufstieg der Bewegung berichten. Nach Vor- soll vom Körper ausgehen und nicht, wie in einibefolgt werden müssen! Dazu kommt aber, daßnahme der Konstituierung wurde der erste Bera- gen Ländern, auf Schaustellung eingerichtet werden. den Kampf um das Recht für Sacco und Vanzetti tungstag abgeschlossen. Am Abend fand eine leicht- Der nächste congreß wird sich in einem eigenen nichts so großen Abbruch tut wie die laute Bun- athletische Veranstaltung der Helsingfor- Tagesordnungspunkt mit den Zusammenhängen zwi desgenossenschaft der Kommunisten. Jeden Tag ser Arbeitersportler statt. müssen wir uns von bürgerlichen Blättern vorhalten lassen, daß die Leute, die in Rußland politische Gegner einer Gesinnung wegen füfilieren, die durch Wochen ihre tägliche Hinrichtung feiern,
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Frau Giselas Ehe.
Roman von Carl Otto Windecker.
Voller Ungeduld ließ Frau Gisela ihren Blick über die Einrichnung des Arbeitszimmers streifen. Schöne Stiche bingen neben wissen schaftlichen Tabellen und Anatomiebildern und Stizzen an den Wänden. Der Geruch guter 3igarren lag über dem schweren, vornehm- massigen Möbeln.
Jaum Donnerwener Abteilung B dort? Sier Born. Ist der Abteilungschef da- nicht?- so?"
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Zweiter Berhandlungstag. Nach Eröffnung der Verhandlungen wird die Zulassung eines Vertreters der kommunistischen
Frau! Warten Sie nicht mehr. Mehr fann ich Ihnen nicht sagen!" Er hatte seine Hand, eine weiche, gütige Sand, auf ihr blondes Haar gelegt. Diese Berührung tröstete.
Gisela stand auf.
" Ich danke Ihnen von Herzen, Herr Geheimrat!" sagte sie leise und wandte sich zur Türe. Der Geheimrat stand mit gerunzelter Stirne. Er überlegte.
„ Ginen Augenblick bitte...!" rief er, als Frau Gisela den Türgriff bereits in der Hand hielt, und eilte ihr nach.
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ten Internationale und solange sie dies bleibt, müſjen wir es mit einem gelegentlichen sportlichen Ber
kehr mit den Brüdern aus dem anderen Lager bewenden lassen und mit ehrlichem Willen die Einheit vorbereiten. Indessen wollen wir mit der sozia listischen Arbeiterinternationale gute Beziehungen pflegen. Diese Richtlinien wurden vom Kongreß enerfannt.
Leichtathletische Wettkämpfe.
Genosse Richard Reiner schreibt uns: Anschen Arbeitersport und Frauenfrage zuläßlich der Tagung der L. S. J. veranstalteten die befassen haben. Im Anschlusse an diesen Bericht Arbeitersportvereine in Helsingfors am 5. August wird den streikenden finnischen Metallarbeitern die leichtathletische Wettkämpfe, die neuerlich die große Sympathie ausgedrückt und eine Streikunterstützung Form und hohe sportliche Kultur der finnischen übermittelt. Der schriftlich vorliegende Finanz-, Arbeitersportler bewiesen. Sind doch in den Organi
er sich den Papierfeßen auf den fahlen, nackten| fam mit einem nassen Tuch aber als sie Schädel. Er stierte apathisch vor sich hin. Hanns Brunner sahen, der, wie zum Sprung ge duct, mit zerrissenem Gesicht vor ihnen stand,-- wichen sie zurüd--
Ich bin der König ich will meine Krone wiederhaben...", wiederholte er mit eintönigem Gemurmel. Aber plötzlich sorang er auf. ,, Brunner, knie niederich bin der König du mußt mir huldigen-- du - ich bin der König--!"
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Neugierig fahen einige Patienten durch die offene Glastür herein. Sie lachten, als Hanns Brunner den Alten mit sanfter Gewalt zur Seite schob. Gehorsam setzte sich der auf seinen Stuhl nieder und murmelte seine sich wiederholenden Worte.
Niemand wagte ihn anzurühren. Nur der kleine Robinsohn stand an seiner Seite und streichelte zärtlich seine geballte Faust. Er sang dazu mit seiner hellen Kinderstimme in seiner un verständlichen Sprache.-
8. Rapitel.
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,, Sind Sie mir nicht böse, gnädige Frau, Die letzten Tage im Januar des neuen Jabsagen Sie mir bitte, den Namen Ihres Gewährsres hatten unwahrscheinlich viel Sonne gebracht. mannes, der Ihnen bisher Nachricht vom Zu- Hanns Brunner blieb auf seinem Play. Ein Es war, als sei der Frühling zu frühe gefom Der Geheimrat frommette nervös mit dem ſtand Ihres Gatten überbrachte. Befürchten dumpfes, schmerzloses Brüten hielt ihn gebannt. men, als wolle die Sonne die Menschen für all Bleistift auf die Tischplatte. Sie feine Judiskretion!" fügte er hastig hinzu. Als plötzlich eine weiche, kleine Sand sich auf sei- die Not und das Elend im Lande, entschädigen. Sallo- Ja? Schön hier ist eine Wieder errötete Gisela leicht. nen Arm legte, sah er erschrocken auf. Unbemerkt Ueberall, selbst in den Straßen der Stadt, Dame, die ihren Gaiten besuchen möchte. Fran„ Es ist kein Geheimnis, Herr Geheimrat, war der kleine Robinson zu ihm geschlichen. war der Duft der aufgeweichten Erde. Ein kräf Dr. Brunner Wie? hallo Herr Dr. Bernstein verkehrt schon lange im Hause Hanns Brunner sab mitleidig in das hübscher, würziger Geruch, der Freude in sich trug, Sie haben das meiner Schwester. Er ist glaube ich in fleine Gesichtchen des Schwachsinnigen, in dem und Hoffen.- Besuchsverbot gegeben. -Aha- soso der Frauenabteilung Ihrer Anstalt!" die toten, leeren Augen glanzlos lagen. Der Schon schauten die ersten Grashalme aus das stimmt doch? Wie lange noch? Lange nachdem Frau Gisela schon gegangen fleine, faum vierjährige Junge sprach in seiner der weichen, satteu Erde hervor, als eines VorDas ist doch unmöglich! Ach wo! Na, s ist gut! war, stand der Geheimrat noch am Fenster seines Sprache die aus unverständlichen, unartifulierten mittags Frau Gisela an der Seite Dr. BernDanke!- Wie? gut!" Arbeitszimmers und sah auf den Kiesweg hinab, Lauten bestand. steins die Forsthausstraße hinabging, von Elena der zur Stadt führt.- Audet mit dem Jungen gefolgt.
hören Sie noch?
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So
Nachdenklich hatte der Geheimrat den Hörer auf die Gabel zurückgelegt. Es geht nicht, guadige Frau. Der Zustand ist bedenklich. Ihr Gatte ist int höchsten Grade reizbar, und man fürchtet, daß ein Wiedersehen mit Ihnen von schlimmsten Folgen ist!"
Er stand vor der fleinen Frau und sah mit leidig auf ihren gesenkten Stopf nieber.-
Haben Sie Mut, gnädige Frau. Sie sind noch jung. Und halten Sie Ihr Herz zusammen, wenn ich Ihnen jetzt jagen muß: Warten Sie nicht mehr! Bauen Sie sich ein neues Leben auf. Sie haben Minder?" unterbrach er sich. Einen kleinen Jungen!" nickte Gisela unter Tränen.
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Sohm." Der Geheimrat schien bewegt. Denten Sie an Ihren fleinen Jungen, gnädige
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Er summte leise ein Lied vor sich hin. Das tat er immer, wenn er wütend war, und einen Entschluß faßte.-
Und nun schob die kleine, bleiche Hand des Kindes einen roten, schon anbissenen Apfel in die zitternden Hände Hanns Brunners.
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Dessen Augen waren groß geworden. Ein unruhiges Flackern. war in ihnen.- Die Hände frampften sich zusammen- um einen fleinen, angebissenen Apfel.
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„ Ich kann und kann mich nicht entschließen," wehrte sich Gisela gegen die Anträge des Arztes. Ich werde den Gedanken nicht los, daß die Krankheit meines Mannes doch nur eine vorübergehende Störung ist, die die Entsagungen der Zeit vorher hervorgerufen haben. Und ich möchte feinen unüberlegten Schritt tun, der für Hanns Brunner das Ende bedeuten würde."
Der Pfleger hatte Hanns Brunner zurückgeführt und mit einem beruhigenden Augenzwinkern der Schwester der Abteilung übergeben. Ruhig, als sei der Besuch des Notars eine NebenBorst Gisela mein Junge sächlichkeit gewesen, saß der Kranke in der kleinen meine kleine Frauvorbei- bor Veranda. Die Arme hatte er auf den Tisch ge- bei!!" Das war ein plötzlicher Gedanke- und ,, Aber ich bitte Sie!" Der Arzt schickte die stüßt, das Gesicht mit den Händen bedeckt. Der ein Riß im Herzen- Asche seiner Zigarette mit einer wegwerfenden alte Wild, ein ungefährlicher Idiot, saß am ande- Aufschreiend in irrsinniger Qual sprang Gebärde zu Boden. Ich habe mich erneut nach ren Ende des Tisches, und kniff mit ungeschickten Hanns Brunner auf. Schaum stand vor seinen Ihrem Gemahl erkundigt, es ist vielleicht bit Bänden eine spitze, hohe Papiermüße zurecht. Lippen.- ter zu sagen, und ich verstehe, wie Sie sich im „ Ich bin der König ich will meine Krone Mit stupiden, aufgeschreckten Augen liefen Innersten dagegen sträuben müffen, aber jede wiederhaben..." murmelte er, und der Speichel die Kranken zusammen. Wit fräftigen Stößen Hoffnung ist vergeblich!" lief ihm aus dem Mundwinkel herab. Eilig setzte machte sich ein Pfleger Platz, die Schwester ( Fortsetzung folgt.)
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