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Kommunalwirtschaft nicht die Ursache der Ar- 1 beitslosigkeit erklärt.
Donnerstag, 18. August 1927.
Das Faltenauer Kohlenrevier.
B. S."
Aber die Mittel, die die Fonds enthalten, ge- marktschreierischen und lügenhaften Anpreisungen wie weit die heutige Wirklichkeit von dem komt. nügen noch nicht, um die notwendige Hilfe den der hiesigen Sowetfiliale genau so unter Wirt- munistischen Traume des Jahres 1917 entUm die Wurzeln, die unsere Arbeitslosigkeit Arbeitslosen zuteil werden zu lassen. Daraus schaftskrisen zu leiden hat wie jedes andere Land. fernt ist. nähren, zu erklären, muß man sich der Charaf folgt, daß die Verbandsorganisationen entschieden Gerade die Verhandlungen Sowjetrußlands mit Die eisernen Gesetze der Wirtschaft lassen sich teristit des Kreislaufes der Arbeitskräfte zuwenden Kurs auf eine Vergrößerung des Ausmaßes den amerikanischen Kapitalsmagnaten um einige eben durch keine Dekrete vom grünen Tisch a den, der ununterbrochen innerhalb unserer Un- der Fondszuschüsse aus den Gesamtverbands- Millionen- Dollar- Konzeſſionen in der allerjüng- beseitigen, sie kann man auch in keine Gefängnisse ternehmungen und Aemter vor sich geht. Eine mitteln auch weiter beibehalten müssen. In jenen sten Zeit muß doch jedem Arbeiter flar machen, stecken und zum Schweigen bringen. der Hauptursachen des Wachstums der Arbeits Organisationen, in denen die Arbeitslosigkeit losigkeit bildet der bedeutende Zustrom von Ar- einen bedeutend schärferen Charakter trägt, wird beitsfräften in unserem Verbande. Dieser Zue es notwendig sein, mit Bewilligung des Zentralstrom wird hervorgerufen: 1. durch die Reorga Komitees regelmäßige freiwillige Abzüge zur nisation, die sich innerhalb der einzelnen Unter Unterstüßung der Arbeitslosen von den arbeiten nehmungen abielt und die eine Erweiterung in den Verbandsmitgliedern zuzulassen. Der Arbeitsden einen Teilen und eine Verringerung in den losenhilfsfonds beim 3. K. muß derart benützt anderen hervorruft; 2. durch das Streben der werden, daß er die Fonds der finanziell schwachen Kommunalorgane, die Qualität ihrer Arbeits- und von der Arbeitslosigkeit am meisten betroffe fräfte zu verbessern; 3. Durch eine breite Praktif nen Verbandsstelle stärkt. von Gelegenheitsarbeiten; 4. durch den Ueber- Abgesehen von der Vermehrung der Vergang der Arbeiter aus dem einen Unternehmen bandshilfe für die Arbeitslosen, ist die Zahl der in ein anderes, hervorgerufen durch das Be- Arbeitslosen, die eine Unterstützung bekommen, ſtreben, beſſere Arbeitsbedingungen zu erlangen noch ungenügend: die Verbandsorgane müssen den und schließlich durch den Saisoncharafter einer Kreis der Arbeitslosen, die eine Unterstützung beReihe von Arbeiten in der Kommunalwirtschaft. Pommen, eriveitern, ohne aber zuzulassen, daß Zuſammenſaſſend: in unseren Unternehmungen eine Erweiterung des Kreiſes zu einer Ver und Aemtern findet ein ständiger Ab- und Zu- ringerung der Unterstützung führt, die dann be
strom von Arbeitsfräften statt.
halb der Arbeitsbörse.
Aber das ständige Werken von Arbeitern bringt nicht mit sich eine Verringerung der Arbeitslosigkeit und der stader der arbeitslosen Ver bandsmitglieder nimmt ständig zu, weil die Kommunalorgane noch nicht gelernt haben, wie folgt, die Arbeitskräfte auf die einzelnen Teile der Kommunalwirtschaft zu verteilen und weil sie neue Arbeitskräfte von außen sammeln, man ch mal aus Unorganisierten und außer Daraus folgt, daß die Verbandsorgane viel mehr Aufmerksamkeit als bisher den Fragen eines regelmäßigen Ausgleiches und Verteilens der Arbeitskräfte innerhalb der kommunalen Wirtschaft widmen und energischer die Kontrolle über die Aufnahme von Arbeitern durch die Arbeitsbörse und in erster Linie aus der Zahl der Verbandsmitglieder verwirklichen müssen. In dieser Zeit müſſen die Verbandsorgane darauf ſchauen, daß im Verbande nur jene Arbeitslose bleiben, die wirklich Arbeit suchen und denen an dem Erlangen von Arbeit etwas gelogen ist. Deshalb müssen die lokalen Verbandsorganifationen auf eine flare Registratur aller Arbeitsloser auf der Arbeitsbörse sehen, auf eine reguläre und rechtzeitige Meldung zur Vormerfung in den Verband und auf die Arbeitsbörse und bezüglich jener Arbeitslosen, die die aufgestellten Regeln nicht beobachten und die ohne triftige Gründe die ihnen zugewiefene Arbeit ausschlagen, müssen von Seite des Verbandes bestimmte Maßregeln ergriffen werden.
2. Die Silfe für die arbeitslosen Verbands mitglieder. Die Perspektiven der Entwicklung unserer Wirtschaft und die Lage der arbeitslosen Mitglieder unseres Verbandes erlauben es nicht, auf eine beden tende Mildenung in der nächsten 3eit innerhalb der Verbandsmit glieder zu rechnen. Deshalb müssen die Verbandsorgane zusammen mit den aufgezeigten Maßnahmen, die auf eine Milderung der Arbeitslojigfeit gerichtet sind, die materielle Hilfe für die Arbeitslosen stärfen. Im laufenden Jahre wird in dieser Beziehung eine bestimmte, entschiedene Richtung in unserem Verbande eingehalten. Die Silfsfonds für die Arbeitslosen sind in allen Tei len des Verbandes organisiert; der Prozentsatz der Mitgliedsbeiträge, die in die Fonds abgeliefert werden, hat sich von 4.8 Prozent auf 8.5 Prozent vergrößert. Er wurde ein Fonds beim Zentralfomitee errichtet und der Kreis der Arbeitslofen, die eine Verbandsunterstützung bekommen, wurde erweitert.
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Frau Giselas Ehe.
Roman von Carl Otto Windecker.
,, Mache dir doch nicht diese Mühe," erwie derte Hanns Brunner leise. Was hat es für einen Wert noch?" Ich habe den Kontakt mit dem Leben doch verloren."
„ Schwät nicht!" lachie Solms voller Optimismus. Und gleichfalls leiser setzte er hinzu: ,, Gisela wartet auf dich!"
Hanns Brunner fuhr auf. Aber gleich darauf sant er wieder in sich zusammen.
Ich danke dir von Herzen!" jagte er müde, er reichte dem Redakteur die Hand über die Barre. Geheimrat Born hatte sein Gutachten abgegeben, das Hanns Brunners unberechtigten Auf
enthalt in der Anstalt erwies.
... Ich fann mit reinem Gewissen behaup
ten, daß dies der einzige, der erste und letzte Fall ist, daß ein geistig völlig gesunder und absolut zurechnungsfähiger Mensch gegen seinen Willen, längere Zeit der Psychiatrischen Klinik Frankfurts interniert war. Schmußige Inſtinfie und Intriguen müssen hier mitspielen, die im Interesse des Angeklagten dringendst der Aufklärung bedürfen. Als Leiter einer Nervenflinit von Welt ruf, und als Arzt, fann ich nur immer wieder a: af das lebhafteste bedauern, das ein Mensch, dessen Beruf die Bestimmung hat: Leiden zu heilen its zu lindern und die Pflicht: menschlich zu sein, Dergißt..."
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Der Staatsanwalt hatte sich erhoben und sich mit überlegenem Lächeln an den Gerichtshof ge
wandt.
Ich bitte das Gericht, festzustellen, daß der Berr Sachverständige soeben das Maß des ihm Erlaubten überschritten hat und öffentlich einem Verdacht Raum gibt, der bis jetzt in nichts begründet und durch nichts erwiesen ist!"
deutungslos würde.
Rückgang der Förderung. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.
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Steigen
der Leistung des Bergarbeiters, Ginten der Lohnkosten. Der Revierrat für den Revierbergamtsbezirk bloß rund 122.000 Waggons Kohle verfrachtet, Karlsbad mit dem Sit in Fallenau gibt einen d. i. um mehr als 9000 weniger als im Jahre übersichtlichen und informativen Bericht über das 1925. Die Bergarbeiterschaft hat das ihre zur He Geschäftsjahr 1926 heraus, der mit dem Bilde seines verstorbenen Borsigenden Stellvertreters bung der Konkurrenzfähigkeit und Verbilligung Josef Schusser geschmückt ist. der Sohle beigetragen Während der Förderanteil Dem Bericht nach ist im Falfenauer Revier 13.63 Meterzentner im Jahre 1921 betrug, be im Jahre 1926 ein weiterer Absaßrückgang zu trägt er 23.54 Meterzentner im Jahre 1926. Diese verzeichnen. Das hat seinen Grund im Rüd- ungeheuere Leiſtungssteigerung brachte es mit sich, gang der Kohlenausfuhr und in der daß die Lohnkosten von K 4.37 im Jahre 1921 Zusammen damit ist es nötig, den Modus der geringeren Abnahme von Kohle durch sich auf K 1.64 im Jahre 1926 verringerten, woAusgabe der Unterſtützung, wie er in einigen die Staatsbahnen. Im Jahre 1912 wurden durch sicherlich zur Verbilligung der Kohle die Teilen des Verbandes existiert, zu liquidieren von einer Gesamtförderung von 4 Mill. Tonnen Bergarbeiterschaft im hohen Maße beigetragen hat. und regelmäßige und einheitliche Grundlagen für 2 Millionen Tonnen an das Ausland abgefeßt, Während sich die Lohnkosten bedeutend verringerbas Ausmaß und das Recht auf die Verbands im Jahre 1926 von 3.5 Millionen Tonnen nur ten und sich die Leistung ungeheuer ſteigerte, wure unterstübung für die einzelnen Gruppen der Vereine Million Tonnen. Während der Regie- Koh- den die Verdienste der Bergarbeiter immer gerin bandsmitglieder zu bestimmen. Die Hauptbafis lenbezug der Staatsbahnen im Jahre 1920 ger. So betrug der Durchschnittsverdienst eines für die Beſtimmung des Ausmaßes der Unter- 700.000 Tonnen betrug, betrug er 1926 nur Arbeiters im Jahre 1921 mit Zulagen K 59.63, tüßungen und die Qualifikation des Arbeits- 250.000 Tonnen. Im Jahre 1913 waren im wogegen dieser im Jahre 1926 mit Zulagen nur losen sein, wie ja auch durch diese zwei Falfenauer Revier 7195 Bergarbeiter beschäf- K 38.67 beträgt. Der Wochenlohn ist von Momente der Mitgliedsbeitrag beſtimmt wird, tigt, im Jahre 1921 13.669, im Dezember 1926 K 323.19 auf K 215,23 gesunken, wozu jedoch zur die der Arbeitslose in den Verband in der Dauer betrug der Belegschaftsstand im Kohlenbergbau Gewinnung einer wirklichen Uebersicht gesagt seiner Mitgliedschaft eingezahlt hat. Das Recht nur noch 6620. Dazu kommt, daß das Revier werden muß, daß sich der wirkliche Verdienst des auf den Empfang der Verbandsunterſtützung feit 1923 ununterbrochen kurz arbeitet. Von 1923 arößten Teiles der Bergarbeiterschaft viel niedriger haben in erster Linie jene Arbeitslose, die nicht bis 1926 wurden durchschnittlich höchstens stellt. weniger als zwei Jahre im Verbande sind; ein- 4 Schichten per Woche verfahren, wobei es zelne Ausnahmen müſſen zugelassen werden in Schächte gibt, die nur zwei Schichten verfuhren. reits durch fast 6 Jahre andauert, leidet die Bergeiner zahlreichen Familie, bei Mangel an Ver- Das zweite Halbjahr 1926 brachte infolge der arbeiterschaft außerordentlich. Die Verelendung armisten. Im Zusammenhange damit muß eine kleine Belebung, aber auch in diesem Halbjahr fang angenommen, daß es den Kriegsverhältniſſen dienst in derselben und bei demobilisierten Rot- Ereignisse am Kohlenmarkt( englischer Streif) eine der Bergarbeiterfamilie hat einen derartigen Um bestimmte Frist für den Empfang der Unter- wurden durchschnittlich höchstens 5 Schichten ver- fast nicht mehr nachsteht. stüßung bestimmt werden und es muß die Ausgabe fahren. stübung bestimmt werden und es muß die Ausgabe fahren. Es wurden im Jahre 1926 insgesamt der Verbandsunterstützung mit der aus der Verficherungskasse in Beziehung gebracht werden. für die Arbeitslosen und den Kampf mit der ArMit den Maßnahmen um die materielle Siffe Das Zusammengehen der Ordnungsbeitslosigkeit darf noch nicht die ganze Verbands arbeit erschöpft sein. Es muß eine solche Lage geschaffen werden, bei der der Arbeitslose sich als zweiten Artikel in der„ Deutschen Presse" auf Herr Senator Hilgenreiner fommt in einem gleichberechtigtes Verbandsmitglied fühlt, dem die feine Lieblingsidee, nämlich den Zusammenschluß Verbandsorganisation die gleiche Aufmerksamkeit der bürgerlichen Parteien bei den Gemeindewidmet wie den Beschäftigten. Deshalb muß der wahlen, nochmals zu sprechen. Er schreibt zum Chvalkovsky, seinem außenpolitischen Verband organisatorisch und kulturell den Ar- Schluß: beitslosen entgegenkommen, er muß sie in die Gesamtverbandsarbeit einbeziehen und muß sich periodisch in seiner Arbeit vor ihnen rechtfertigen.
Das Vorstandsplenum des 3. K. muß sich ausgiebiger mit dem Zustande der Arbeitslosigkeit bekanntmachen und muß tonkrete Maßnahmen vorschlagen, die die Arbeitslosigkeit mildern und die Verbandsarbeit verstärken würden, um die vorgezeigte Hilfe und ein Entgegenkommen für die arbeitslosen Verbandsmitglieder zu ermöglichen."
"
parteien“.
Unter der Strife im Revier, welche nun be
Innenpolitisches.
Die„ Narodni Politika" bringt einige Nachrichten, welche für die Politik der ersten Herbstmonate nicht ohne Interesse sind:
zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalt ins Aus Der Ministerpräsident begibt sich Ende August land, wobei er vom Berliner Gesandten, Dr. ensmann, begleitet sein wird. Das Parla,, Daher eine gemeinsame Front aller Ordment dürfte erst in der Hälfte Ofto= nungsparteien überall dort, wo unser Gemeinde- ber zusammentreten, wobei gleich zu wahlgesetz bei getrennten Listen noch Bindungen Beginn zwei Vorlagen dem Hause zugehen dürfoffen läßt, insbesondere durch zweckentsprechende ten, und zwar der Staatsvoranschlag der Koppelungen, die jede Stimme der interessever diesmal um 200 Millionen K geringer sein wird wandten Parteien zur Geltung bringt, entspre als im Vorjahre und der Gefeßentwurf betref chende Abmachungen bei Bürgermeister und fend die Novellierung der Sozialver Stadtratswahlen, die möglichst tüchtige Männer ficherung. Außerdem dürften dem Hause Vorder verbündeten Parteien an die rechte Stelle lagen über Sicherung gegen Elementarkatastrobringen, Beschränkung verbitternder politischer Dieser Bericht aus Moskau zeigt uns ganz Debatten im Wahlkampfe, wobei es natürlich deutlich, wie sehr in Rußland die Argar nicht ausgeschlossen ist, daß sich das durch die beitslosigkeit zugenommen hat und Gemeindewahlen gehobene Interesse der Bevölke noch immer zunimmt. Er beiveist aber rung mit den neuesten Gesetzen beschäftigt." auch, daß die kommunistischen Arbeiter Sowjet- Es wird schon dafür gesorgt werden, daß rußlands bei weitem nicht mit allem zufrieden sich das durch die Gemeindewahlen gehobene vember stattfinden werden ein genaues Datum find, was ihnen von ihren Herrgöttern vorges Interesse der Bevölkerung mit den neuesten Ge- soll noch nicht festgesetzt sein wird das Haus fchrieben wird. Unsere Arbeiter fönnen daraus fetzen beschäftigt." Aber in einer Weise, die der wieder zusammentreten und bis Weihnachten ta ersehen viel besser wie aus so man- Partei des Herrn Senators Hilgenreiner faum gen, wobei es außer den bereits erwähnten Vorchem ,, gemachten" Rußlanddelegier angenehm sein wird. lagen noch behandeln wird: ein Gesetz über die tenbericht daß dieses Land trotz aller Errichtung eines einheitlichen Meliorationsfonds
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Hendvit Solms erhob sich und ging leise an den Ausgang des Gerichtssaales, während der Staatsanwalt mit seinem Plaidoyer begann.
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phen, landwirtschaftliche Interessenvertretungen, eine Vorlage gegen den Feldfrevel und ein neues Jagdgesetz vorgelegt werden. Das Haus dürfte nur furze Zeit tagen, da ja die Vorlagen alle erst den Ausschüssen zugehen. Nach den Gemeindeivahlen, die Ende Oktober oder Anfang No
Frau Elena!" sagte Solms heftig und faßte| Schreiben. Es enthält nichts, als Jhre Worte und die Aufstöhnende am Arm, sagen Sie jetzt Antworten. Ihr Arzt wird es mir als Zeuge bejetzt im Augenblick die Wahrheit--!" stätigen. Schreiben Sie Ihren Namen hier- und Gott mag Ihnen verzeihen-—!"
Sie stehen am Lager einer Sterbenden!" bedeutete ihm der grauhaarige, alte Doktor und versuchte ihn fortzuziehen.
,, Es geht um mehr!" knurrte Solms und viß sich mit einer brüsten Bewegung los. Frau Elena, sagen Sie mir die Wahrheit!"
Dann schüttelte sie wie in tiefen Staunen den Matt schlug die Leidende die Augen auf. Kopf.
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Wieder nickte die Kranke. Matt und welt wai jetzt ihr Gesicht, dessen Falten kein Puder mehr verdeckte. Und Solms stützte ihren Arm, während fie ihren Namen unterschrieb.
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Darf ich bitten, Herr Doktor, es geht um Arzt überflog das Schreiben, dann setzte er ruhig ein Leben", sagte Hendrit Solms ernst. seinen Namen unter das Schriftstück.
... wir hatten das Vergnügen, das Gutachten Geheimrat Borns zu hören, es hat er wiesen, daß der Angeklagte in vollem Grade zu rechnungsfähig und für seine Tat verantwortlich zu machen ist. Mit vollem Bewußtsein hat der Strante die Flucht aus der Anstalt unternommen, -mit vollem Bewußtsein die Waffe aus seiner Wohnung geholt, nachdem er diese vom Hausmeister hatte aufsperren lassen. Nichts hätte den Angeklagten gehindert, in Ruhe den Abschluß fei= ner Beobachtungszeit abzuwarten, die nötig ,, Wasser!" bat sie. Solms reichte ihr selbst„ Ich danke Ihnen!" Der Redakteur eilte wurde, als er, ohne weiteren Anlaß, seine Schwä- das Glas. Sie trank in langen, durftigen Zügen. aus dem Zimmer. gerin mit einem Möbelstück bedrohte..." Frau Elena...!" drängte Solms wieder. Bleich lag Elena Audet, mit eingefallenen Leise fnackend fiel hinter Solms die Tür ins Aber sie wehrte lächelnd ab. Ünd leise begann sie Wangen. Die Augen starrten weit offen.- Sie Schloß. Nun galt es das Leute. Das beifällige ihr Geständnis. Sprach von dem Haß, den sie war fot! Kopfnicken der Geschworenen war ihm nicht entgegen den Menschen in sich getragen, der ihr, wie gangen, als der Staatsanwalt die Anklage gegen Sprach von der Gelegenheit zur Rache, die ihr Staatsanwaltes gefolgt. Leises Sprechen, das nie ein Mensch, seine Verachtung gezeigt hatte. Eine kurze Pause war dem Plaidoyer des Der Redakteur sah flüchtig auf die Uhr, wäh. Banns Brunner selbst geboten in seiner Not und Scharren der Füße und Knistern der Butterbrot
den Freund erhob.
rend er eilig die Treppe zu Elena Audeis Wohnung hinaufging. Es war teine Minute zu verlferen und er war entschlossen, keine Ablehnung an zunehmen.
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papiere erfüllte den Saal, als Hendrik Solms, er Manchmal setzte sie aus im Sprechen. Dann hibt und von Staub bedeckt, die Türe hinter sich waren das Pfeifen ihres Atems und das leise schloß.
Mit einem kurzen Blick auf Hanns Brunner,
Ich bitte Sie, mich sofort zu Frau Audet zu niederschrieb, die einzigen Geräusche im Raum. der ruhig, faft gleichgültig auf seiner Bank saß.
führen!" fuhr er das öffnende Mädchen an.
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,, Es tut mir leid,- gnädige Frau ist trank, man fürchtet"
Das zen Sie jedesmal. Das interessiert mich nicht mehr!" fnurvte Solms bissig und schob bie kleine, schmächtige Person zur Seite.
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Unerbittlich drängte der Redakteur. ,, Und der Brief--?" schrieb ich
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trat er zu dem Verteidiger des Freundes. Ein jungenhaft freudiger Stolz leuchtete aus seinen Augen, als er nun das Geständnis Elena Audets " Und das Zusammentreffen in der Oper?" dem Juizrat überreiche konnte. - ich-
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ich
Ginen Freund wie Sie wünsche ich mir und die eigentümliche Verwarnung auch!" fagte dieser und reichte dem Redakteur die Welches Zimmer?" fragte er kurz. Einge- der Polizei, furz vor dem Zusammenstoß?" Band. schüchtert wies fie auf eine Tür. Mit einem Bernstein während Shritt stand der Redakteur im Schlafgemach der den Streit mit Brunner Sterbenden. vozierte__" ,, Wußte Ihre Schwester davon?" Die Stranke schüttelte den Kopf. Sie sprach nicht mehr. Aber Solms ließ nicht nach.
Elena Audet röchelte leise. Eine heftige Lungenentzündung hatte sie mit plötzlicher Heftigkeit niedergeworfen. Der Arzt, der bei Solms Eintritt aufaeschaut hatte, machte ein ernstes Gesicht.
Kurz darauf erklang wieder die Glocke in der --pro- Band des Vorsitzenden und zeigte den Wieder beginn der Verhandlung an. Mit jugendlicher Lebeibigkeit sprang der Justizrat auf.
Setzen Sie Ihren Namen unter dieses
( Schluß folgt.)