Bette 6.
Gerichtssaal.
Mir nichts, dir nichts, uns alles
Brag, 17. Auguſt. Die kommunistische Jugend in Duval bei Prag veranstaltete einen Unterhal tungsabend. Zwei Mitglieder des„ dramatischen Kreiſes" der kommunistischen Jugend wurden dazu eingeladen, der zwanzigjährige Josef Safelba ch, von Beruf Schlossergehilfe, und der zweinndzwanzig jährige Rude Mašek. Das Programm bestand aus Szenen meist heiterer Art. Die jungen Leute bekamen die Szenen und luftigen Auftritte im Sekre. tariate der kommunistischen Jugend in Karolinen that ausgefolgt, darunter war auch ein lustiger Auftritt, in welchem ein Pfaffe eine Meſſe hält und ihn zwei Miniſtranten bedienen, wobei der Text gesprochen wurde:„ Wir nichts, dir nichts, uns alles." Die jungen Lante postierten für den Auftritt einen weiß überzogenen Tisch auf das Podium, der Jugendliche, welcher den Pfaffen mimen sollte, nahm
Donnerstag, 18. August 1927.
wiffe allzu gut aus seinen Schriften, daß sich die sprechers hörbar gemacht. Prinzipielt wird dabei hoch, pierung in der Stürmerreihe vorgenommen wurde, Kirche eher einen Angriff auf ihre 39 Glaubens frequenter Wechſelſtrom verwendet, im Apparat in ig daß das gegenseitige Verstehen und Erfassen der artikel, wie Marg ausführt, als auf ihre 39 und Strom von niederer Frequenz und in die„ Antenne " Situation noch ganz fehlte. In einigen Spielen with mehr Geldjäde gefallen lasse, das passe auch auf gesandt. Bei Eindringen eines leitenden Körpers sich diese Umgruppierung vorteilhaft auswirken. Die dieſen Fall. Es handelt sich um den Ausspruch:„ Mir( aljo der Hand) in das elektromagnetische Feld ver- Duger mußten infolge Fehlens zweier Lente ebenfalls nichts, dir nichts, uus alles", der deshalb so komisch ändert sich seine Kapazität und dementsprechend die umbauen, was auf die Spielstärke natürlich nicht wirke, weil damit der ganze Geiſt jener Inſtitution Frequenz des Stromes. Das hat wiederum Schwan ohne Einfluß blieb. Die Mannschaft spielte ſehr ser karikiert wurde. Ebenso wie Advokaten und Richter kungen der Tonhöhe zur Folge. Da der Ton auf fahren. In der zweiten Halbzeit wurden fie start muß sich auch der Priester eine Kavikatur gefallen physikalischem Wege, ohne Zwischenmedium, direkt bedrängt und mußten sich mehr auf die Abwehr ver. erzeugt wird, ist es absolut rein. Der Erfinder gibt legen. Auch bei Dug war der Sturm das Schmerzens lassen. Der Suat verurteilte die beiden bisher unbe- an, daß er jede instrumentale Klangfarbe zu schaffen kind. Für die Zuschauer, die einen Kampf schen scholtenen, käy eines guten Leumundes erfreuenden vermag. Es gehört demnach keine besondere Phan- wollter, enttäuschte das Spiel umſomehr als bere Angeklagten zu vierzehn Tagen Arrest un tafie dazu, fich das„ Orcheſter der Zukunft" als eine Mannschaften auch noch sehr mit dem Munde spielten. bedingt, verschärft mit zwei Faſten, und erklärte Gruppe von Musikern vorzustellen, die ohne In- Auch in dieser Beziehung war Weiskirchlit den in der Urteilsbegründung, daß die unbedingte Verſtrumente mit den Sänden scheinbar aus der Luft Dugern überlegen. Tore erzielten Erlacher 3, Savreurteilung der Angeklagten deshalb erfolgt ſei, weil das Klangbild formen. Die weitere Entwicklung die- nek und Karli je 1. Für Dug Löffelmann( Elfmeter). aus ihrem ganzen„ Charakter"(!) keine Aenderung, fer epochalen Erfindung wird alle Welt mit Spon- g. Repa leitete sehr objektiv und nahm vom Beginn resp. Toleranz gegenüber einer anderen Religions nung abwarten. genossenschaf zu erhoffen sei, ebenso Achtung vor den Symbolen der kirchlichen Einrichtungen. Siezu sei bemerkt, daß die jungen Leute sich bescheidener, anständiger Art verteidigt hatten und nicht einmal vorbestraft sind.
in
Der Verteidiger meldete gegen die unbedingte Verurteilung die Verufung an.
Kunit und Willen. Wiſſen.
Mufit ohne Instrumente.
vg.
Armin Springer- Gastspiel. Heute„ Bolligers Sochzeitsnacht“ und„ Villa Narren hans". Morgen Novitätenabend„ Ang um
Der Film.
Ein besserer Herr, das bekannte Lustspiel von Walter Hasen clever, wird von Carl Boese für den Phoebus Fm inszeniert.
Der„ Cid" wird verfilmt. In Spanien wird ein Großlm vorbereitet, der über das Leben und die Taten des spanischen Nationalhelden Cid berichten und einen historischen und einen modernen Teil haben wird( ähnlich wie es z. B. der amerikanische Film„ Die zehn Gebote" hatte).
fich ein weißes Hemd üher, das vorn mit einem schwarzen Kreuz verziert war. Die Burschen, welche die Ministranten darstellten. Heideten sich nicht erst um. Haselbach, der den Pfaffen mimte, nahm ein Glas. schüttete Sodawasser hinein, verbeugte sich gegen die zwei Burrschen neben ihm und sagte die Karl Noll, der bekannte Schwejk Darsteller, be Worte:„ Mir nichts, dir nichts, uns alles" dazu, findet sich derzeit in Wien , wo die Aufnahmen zu dann trank er zum Gaudium der etwa vierzig Leute, dem vierten Teil des Schvejf Filmes gemacht werdie als Zuhörer dort waren, das Sodawasser aus. den, der unter dem Titel„ Schweit in 3ivil" Man sollte meinen, selbst wenn Christus sich unter den Zuschauern befunden hätte, würde er vielleicht SPD . Im Zeitalter des Radio verlernt man erscheinen wird. Von deutschen Künstlern spielen darin keine Verultung und Lächerlichmachung der das Ueberraschtsein. Wenn in der Musik beispiels- Dina Gralla und Albert Paulig mit, von tscheheiligen Kirche" erblickt haben. Doch Christus war weise noch vor einigen Jahren die konsequente An- chischen Jiři Hron, Josef Rovensky , Jan Richter. Regie Gustav Ma chaty. nicht im Saale, sondern der Herr Polizeikommissärwendung der Vierteltöne als Zukunftsphantasie galt, von Duval, ein gläubiger Katholik, zwar schon ein so ist sie heute nichts Erstaunliches mehr. Wer auf alter Herr mit weißen Haaren, aber trotz der brand - der Frankfurter Internationalen Musik- Ausroten Farbe seiner Nafe ein Freund der Schwarzen. stellung" Jörg Magers Sphärophon" gehört hat, Der Herr Kommissär schritt zwar nicht gegen die der weiß, daß die Erzeugung jeder Art von Klang Fortsetzung dieses Programms ein, nein, plößlich er innerhalb der Grenzen des Hörens möglich ist. Nun hielten die jungen Leute eine Anklage wegen§ 303 wird diese Methode der Klangerzeugung durch eine ( Berhöhnung der Zeremonien einer Religions- andere übertroffen, die von dem russischen Erfinder genossenschaft) und der Herr Polizeikommissär er- Leo Theremin, Professor am physikalisch techni schien heute in der Verhandlung vor dem" Senate schen Staatsinstitut in Leningrad , ausgearbeitet des OLGR. Pudil als Zeuge, daß diese Szene worden ist. Theremin und sein Assistent Goldnicht bloß zum Lachen gereizt hätte, nein, einige berg haben die neue elektro- akustische Methode der Leute wären darüber erbost gewesen. Mit Recht numittelbaren Erzeugung von Klängen aus der fragten ihn die beiden Angeklagten, weshalb er dann Luft" auf der Musik- Ausstellung in Frankfurt vornicht die Aufführung der Szene verboten habe, da geführt und wiederholen in den Tagen vom 15.- 23. doch das Programm sensuriert war und was August die Demonstration öffentlich. jene„ andern" Lente, die sich darüber aufregten, auf Der äußere Vorgang macht auf den Laien einen einen Unterhaltungsabend der kommunistischen märchenhaften Eindruck: man sicht einen Kasten, Jugend zu suchen hatten; aber darauf schwieg der etwa wie ein Radio- Röhrenapparat geformt( und Herr Polizeikommissär. Die Angeklagten gaben den wie dieser mit Elektronenröhren ausgestattet), jedoch Tatbestand zu und erklärten, daß sie in einem Pro- nur ein senkrechter Metallstab und seitlich eine Drahtgramme, dessen Aufführung vorher zensuriert sein schleife ragen aus dem geschlossenen Gehäuse hervor, mußte, nichts Verfängliches erblickt haben. Herr an das Lautsprecher angeschlossen sind. Nach EinOLGR. Proil erkundigte sich zuerst eingehend bei schaltung des Stromes entstehen zunächst Geräusche den Angeklagten wann sie aus der Kirche ausgewie beim Rückkoppeln. Nach ihrem Verschwinden treten feien. Dann hielt der Verteidiger ein Plä- nähert der Vortragende( oder sonst jemand) die Hand dover , in dem er 11. a. ausführte, daß eine solche der senkrechten ,, Antenne ", und es entsteht ein Ton, Anklege charakteristisch für den heute herrschenden völlig rein und wenn die Hand vibriert mit Geist sei; als die Marienstatue am Altstädterring dem Vibrato und der Tonfärbung der Violine oder
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Bereinsnachrichten.
CHRISTER
DIE
EREIN
UNDE
Touristen- Verein„ Die Natur freunde", Prag . Sonntag, den 1. August: Pikovic Stromschnellen. Abf. 7.54 mit dem Zug von Branit.
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NATURFREUE& ihr 1: Schaffer.— A us ſch u f
jigung: Mittwoch, den 24. August
im Arbeiter Verein.
Zurnen und Sport.
Arbeitersport. Fußball.
,, Gleichheit" Weiskirchliß gegen Hedwing" Dug
niederſeworfen wurde, da iſt es niemandem dinge des per verbou( ften, aber bei an farfer 5: 1( 1: 0), Eden 12: 0. Schon die Edenzahl ſagt, fallen. fidh des§ 203 zu erinnern, an dessen Besei- oder schwächer werden lassen, indem sie näher oder daß Weiskirchlitz in diesem Spiel ein bedeutendes tigung nicht bloß jeder aufgeklärtere Mensch, sondern ferner zu der Drahtschleife gehalten wird. Auf diese Uebergewicht hatte und diese Ueberlegenheit nur in aus jeder Richter ein Interesse haben müsse. Es Weise gelang es Professor Theremin und Herrn Gold- Toren nicht ganz richtig zum Ausdruck bringen befiche cbfolut fein Grund. eine Religionsgesellschaft, berg, eine Reihe Musitſtücke zu spielen, zum Teil zur konnte. Dieses Spiel hätte für die Duger, die mit die nichts anderes ist als jede andere gesellschaftliche Klavierbegleitung des Pianisten S. Feinberg zwei Ersatz antraten, mit einer fatastrophalen Niederkulturelle Formation, durch einen besonderen Para- Musik, die scheinbar aus der um die„ Antenne" ge- lage enden können, wenn der Weiskirchlitzer Sturm, graph zu schützen. Maler farikieren die Kirche, der lagerten schwingenden Luftone kommt. Eine an besonders in der ersten Halbzeit, nicht auf das Erscheinung. Es werden elektromagnetische Wellen mittels geeigneter Apparate in akustische Schwingun gen umgeformt und durch die Membran des Laut
an das Spiel gleich scharf.
A. S. N. Pihanken I a gegen E. R. Sobrujen Ia 9: 0, Eden 10: 1. Sonntag, den 14. August, hatte A. S. K. Pihanken S. K. Sobrujan zu Gaſte. Sobrusan ist derzeit sehr schwach in Form. Nad Anstoß fonnte Pihanken, welche ständig überlegen waren, in furzen Zeitabständen fünfmal bis zur Halbzeit einsenden. Nach Halbzeit wurde Machatsch, der Tormann von Pihanken, verletzt, so daß er den Play verlassen mußte. Pihanken konnte bis zum Schluß, mit zehn Mann spielen, d noch viermal cin senden und so das Endresultat herstellen. Gespielt wurde beiderseits sehr fair. Der Schiedsrichter Gen. eipert leitete das Spiel sehr umsichtig und objektiv. Besuch und Platz gut.
Union " Tepliß sucht Gegner für auswärts oder eigenen Platz für den 21. August. Eilangebote an: W. K. Haufe, Teplit Schönau, Zeidlerstraße 1507.
Raffballwettspiel Komotau gegen Holtschit; 5: 5. Anläßlich des am Sonntag in Komotan stattgefundenen Sommerfestes des Arbeiter Turnvereines Fortschritt" fand mit obigem Ergebnisse zwischen den beiden ziemlich ebenbürtigen Mannschaften ein Wettspiel statt, in welchem speziell von beiden Mann schaften die Torwarte imponierten. Besuch und Intereffe trotz unaufhörlichen Regens gut, Schiedsrich ter Milfajt Komotan umsichtig, Spielverlauf und Stärke dem Ergebnisse entsprechend.
Herausgeber: Dr. Ludwig C3: ch Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emii Strauß. Truch Deutsche Zeitungs- Aktien- Gesellschaft in Prag Für den Druch verantwortlich: Otto Holih. Prag . Die Zeitungsmarkenfrankatur wurde von der Boft- u. Telegraphen direktion mit Erlaß Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. Mai 1927 bewilligt.
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Hühner- Bibliotheken
augen
Hornhaut beseitigt in einigen Tagen nur
VITEK'S
für Organisationen, Vereine, Gemeinden, Gewerkschaften, Schulen usw. werden zwedent.
Anticornein" prechend zuſammenge
Eine Flasche Kč 6-. Zu haben in Apotheken u. Droge rien. Allein echt von
Somiter Baldner bat in im gemahnende, doch Fr. Vitek& Co., Pragll.
Abend für Abend die Wiesse farikiert, es handle sich auch in diesem Falle, um eine Starikatur. Die heutige Ingerd, besonders die bei Marg geschulte Jugend
Tor hineinzukombinieren, fand jedoch in der Duger Verteidigung einen sehr aufmerksamen Gegner. Der Grund mag wohl darin liegen, daß eine Umgrup
Vodičkova 33.
stellt, sowie ergänzt, von der
Boltsbuchhandlung
Ernst Sattler,
Karlsbad.
الازاله الدالة الهالة
Weit draußen liegen die Netze vom vorver- Langsam werden die Netze Stück für Stück| schon auf dem Strand. Sie haben Holzpfähle, gangenen Tage. Es find fünf Fischer, denen sie hochgerafft. Es ist eine sauere Arbeit; denn je die oben gabelförmig auslaufen, in den Sand gehören, die fünf, mit denen wir hinausfegeln. des Netz, durch eine dicke Schnur mit dem näch gegraben. Dahin werden die vollen Neze mut Jeder hat seine eigenen Stücke in der einen lan- sten verbunden, ist fünfzig Meter lang. Schwere ihrer immer noch lebendigen Last befördert und Wenn in die Straßenhotels an der Ostsee - en Barriere aus Sanf und Zwirn, die sie dort Steine, die hin und wieder dem Garnzaun die nun beginnt das langsame Abnehmen der gesanbadeküste das durchaus nicht immer sinnreiche tief unter dem Wasser, zwei Kilometer lang, er notwendige Standfestigkeit verleihen, müssen mit genen Fische, das Auseinandernehmen und Leben der„ Säsong" einzieht, die Sandburgen richteten. Jeder der fünf fährt auf eigenes Ni- emporgezogen werden. In den zusammengeraff- Reuordnen des geteerten Garns, das viel, sehr auf der Dünung entstehen und die Ritter dieser ihnen und die jüngeren anderen Vier, die es Manches Netz bringt zehn Pfund, manches mehr. Größe geordnet, wandern die Gefangenen in die ſiko. Das Boot ſelbſt gehört dem Aelteſten von ten Neßen zappelt's und zuckt's von Flundern. viel Geduld erfordert. In Körben , nach der Burgen in malerischer Toga, genannt Bade- noch nicht zu einem eigenen Fahrzeug gebracht Auch ein Dorsch, den ein verderblicher Irrtum Räucherei. Wer noch zu klein ist für die mensch mantel, ihre erbitterten Urfehden mit Fahnen und Flaggen austragen, dann ist auch Fluu- batten, regulieren mit dem Beſizer die Fahrtspe- seinerseits ins Netz geführt hat, wird mit em- fiche Speisekarte, kann, wenn er noch lebt, fich sen durch Umlage, wie es gerade die Ausbeute porgeleiert. Angstvoll sperrt er sein großes Maul glücklich preisen; man wirft ihn wieder ins dernsaison. Auf See lebt noch die alte a des Fanges jeweils ermöglicht. Das alles, wie auf; aber er hat das Glück, längst schon tot zu Wasser. gerci, da ist das Schießzen frei" und man weiß auch die harte Arbeit an Bord selbst, die eine sein, während die zäheren Flundern noch stundenhier noch nichts von Befiggerechtsamen, Bacht- planmäßige Arbeitsteilung verlangt, geschieht lang in dem großen Garnknäuel zappeln und japverträgen, Erlaubnisscheinen. Die Hauptsache mit einer selbstverständlichen Kameradschaft, die pen, der bald den Boden des Fahrzeuges beist: Man muß es nur verstehen, ihrer zappeln böllig unerschüttert blieb von allen zweifelhaften deckt. Auch ein Knurrhahn mit seinem dicen den Schätze habhaft zu werden. Gesinnungserrungenschaften unseres vielgepriestachelbewährten Panzerkopf kommt hin und Frühmorgens um 2 Uhr; das Tagenmerk der senen Manchestertums. Das ist noch jene uralte wieder mit herauf; zornig brummt er den Tod Netfischer beginnt. In ihrer unendlichen Wiege, Genossenschaft der Arbeit, der ewige Bürge un an, der ihn erwartet. wie aus grünlich ſchimmerndem Blei gefügt, serer Gesittung, ohne den alles Menschliche dehnt und reckt sich die See. Gespenstig steht schimpflich verenden und zerschellen müßte, jenes die Zeltstadt am Strande ; fein Laut, nur das Sohelied von Jahrtausenden, das man wohl Senirschen und Rauschen der Brandung, die mit überschreien, aber nie erstiden fann! weißen, gischtigen Fäusten auf das Land trom- Irgend wo in der unendlichen Wasserwüste melt. Da kommen fie, fünf breitschultrige, bär- flattern an schwankender Stange, die ein schwe, tige Gestalten, in der schmuzigen Teerjade, die cer Stein pendelnd in der Balance hält, wei von härtester Arbeit zeugt, in den schweren schwarze sturmzerzauste Fähnlein. Das ist die Langschäfteen, in denen sie daherschlingern wie Stelle die wir suchen. Das heißt, die fünf Gedie Bäderdampfer gegen den Wind, die Mütze sellen finden sie ohne Seekarte und ohne Kompaß. tief in die Stirn gezogen, die Nezze unter dem Schnurgerade strebt das Boot in den unendlichen Arm und über der Schulter. Schweigend ver- Raum, negen die Wellen stampfend, ihr entgestanen sie Garn und Ballast. schwere Sandsäcke gen. Wir sind dort, nach stundenlanger Fahr. im Boot, das ichzend sich in des Dünung bäunn. Die Findernete ruhen mit ihrer einen De Wind is good, wer freegen no meer: ne durch Blei beschwerten Kante unmittelbar auf man taw." Der Aelteste der fünf, ein Mann dem Meeresboden; die andere Kante, durch Kork wie ein Baum. mustert einige Augenblicke gegen stücke schwimmfähig gemacht, erhebt sich darüber Nordost, wo das schwarze Nachtgewölt schon den nur etwa zwei Meter hoch. Die Flunder ist fast ersten zarten Liebesfuß der Morgenröte empfing, mehr ein Sand- denn Wasserbewohner. Auf dann hebt er uns Landratten wie ein Koli ins dem Meeresgrund selbst würde man sie faum Boot. Fünf stämmige Schultern legen sich an entdecken, weil sie mit ihrem flachen Körper sich ben Bootrand; das gleitet stoßweise vom Strand. tief in den Boden einpaddelt. Nur auf der Schwerfällig flettern sie in das kleine Fahrzeug, Futtersuche wechselt sie, unbeholfen gondelnd, Ruber und Stoßzange zur Hand, am Mast geht den Liegeplay. So fammt sie an die Garnbarbas rostbraune Segel hoch wir fahren- riere, in die tödlichen Maschen.
Ahlbecker Flundernfischer! So weit sie zu rückdenfen können in der Geschichte ihres Dor fes, längst bevor es Kurbad war, hart von der grausamen See umstritten, haben sie es so ge handhabt: Im Sommer Flundern, im Früh jahr und Herbst mit anderen Netzen Heringe und Sprotten, im Winter Dorsche und Wildenten. Das letzte Netz ist gehoben. Nun geht's in Mauch einer von ihnen ist bei diesem harten anderer Richtung ſtundenlang weiter in See, Beruf geblieben, wenn der Sturm den Einsamen einem neuen Fangort entgegen, wo man die mit hoch auf See überraschte und die Brandung gebrachten leeren Neße ausseßen will. Auch das haushnch den Gischt gegen die Ufer donnern ließ. ist, zumal, wenn hoye See geht, eine mühselige Noch erzählen sie von der furchtbaren SilvesterArbeit, in die sich alle teilen. Einer rudert, nacht 1913, wo es gleich vier ihrer Stameraden einer knüpft die Neßbündel zusammen und auf einmal in der heimkehrenden Fiferbarke sorgt für die gehörige Kennzeichnung durch die an den Pfählen der Badeanstalt zerschmetterte; Fahnen, zwei andere bewachen am Bootrand den die Leichen wurden Monate darauf erst irgendwo ungestörten Ablauf des Garns, dem fünften im Sande hinter Swinemünde aufgefunden; liegt die Beschwerung durch die Steine ob. End- meilenweit hatte das tückische Meer seine Opfer lich ist auch das geschafft. Nun geht's vor dem mitgeschleppt. Wind landwärts. Der het sich zu starker Brise Die armen Seefischer macht der Beru erhoben und wirft mannsyohe Wellen, die das zu wirklichen Sozialisten, die Bedrängnis und kleine Boot wie ein lächerliches Spielzeug zu die Dürftigkeit ihrer Existenz, die Kameraðſchaj verachten scheinen; bald ducken sie es mit der und Solidarität bei der Arbeit. So wundert es ase tief in den fochenden Sud, bald stoßen sie niemand, wenn auf den Barken dieser Wadeihm von unten ihre weißen Fäuste gegen den ren, die zerstreut mitten auf dem Badestrand Bauch, daß es vor Schmerz aufstöhnt und auf zwischen den Burgen und Strandkörben liegen, springt. Aber es hält sich tapfer. Noch ein paar auch ein paar zerzauste ärmliche roie oder bange Augenblicke in der Brandung, die blitz- aus dürftigen schnelles Handeln am Steuer und der Tatelage schwarz- rot- goldene Fahnen wehen. Tuchsetzen zusammengesetzte erfordern; dann sißen wir fest auf dem Sande S. Efferoth. unserer Abfahrtsstelle.
Die Fischerfrauen erwarten dic Männer