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bzw. die hinter ihr stehenden politischen Parteien, ein ganz schönes Geld.

Frattion Wetterfahne.

Die deutschen Nationalsozialisten auf dem Kriegsprad.

gehens Ihren Parteimitgliedern bei der Boden­zuteilung bei den nun einmal gegebe nen Verhältnissen sehr wenig nüßen wer- Diese unsauberen Geschäfte wollen sich nun, ben." wie das Prager Tagblatt" berichtet, die polni Um diesen letzten Satz ganz zu verstehen, schen Kohlenlieferanten nicht länger gefallen las­Angesichts der herannahenden Gemeindewah­muß man wissen, daß die überwiegende Zahl der sen, denn sie werden in ihrem vertraglich zuge- len sahen sich die Deutschrelben bemüßigt, der um ihr Recht fämpfenden Kleinpächter sozial- icherten Recht, im Rahmen des Kontingentes mit Bevölkerung in Erinnerung zu rufen, daß sie auch demokratisch gesinnt ist. Unsere Partei der nach der Tschechoslowakei auszuführenden noch auf der Welt sind. Und so veranstalteten sie hat zwar bei ihren bisherigen zahllosen Be Kohle frei zu disponieren, durch das System der unlängst in Warnsdorf einen völkischen mühungen in der Sache keinen Unterschied zwi Einfuhrscheine stark behindert. Sie können die Tag", verbunden mit einer Landesberatung. Der schen Sozialdemokraten und Nichtsozialdemokraten Kohle nicht einem beliebigen Abnehmer in der nationalsozialistische Massenaufmarsch", auf dem gemacht, ihr fam es auf eine prinzipielle Tschechoslowakei verkaufen, sondern nur der Koh ihre ganze deutschböhmische Streitmacht vertre Entscheidung an. Herr Zierhut scheint den lenhandelsgesellschaft, da nur diese die nötigen ten war, bewegte sich, wie selbst der wohlwollendste Fall anders aufzufassen. Wenn wir den Schluß- Einfuhrscheine vorzulegen vermag. Zum Protest Beurteiler feststellen mußte, ganz in dem beschei satz des Absagebriefes richtig verstehen, so meint gegen diese Machinationen haben nun die pol- denen Rahmen eines kleineren sozialdemokrati er damit, daß er sich um die Einlösung der nischen Lieferanten beschlossen, feine weiteren Lie- schen Bezirksfestes. Der Aufzug der völkischen Eisensteiner Gründe solange nicht bemühen wird, ferungen gegen diese Einfuhrscheine zu tätigen. bis die sozialdemokratischen Holzhauer nicht vor Daher ist die Einfuhr polnischer Kohle im Juli ihm zu Kreuze gekrochen sind. Bei den nun ein auf 6000 Tonnen, also ein Zehntel des Kontin­mal gegebenen Verhältnissen" sollten sie eben gents, zurückgegangen. Als weitere Repressalie firamme Landbündler werden, ihre Partei und wollen die Polen aber auch die Kokseinfuhr aus ihre Gesinnung verkaufen, damit ihnen die Gna- dem Oftrauer Gebiet einstellen, was für das densonne des Herrn Vizepräsidenten scheine! Ostrauer Revier von sehr unangenehmen Folgen Wir haben dei Angelegenheit etwas aus begleitet wäre. Außerdem hat die polnische Re­führlicher behandelt, weil sie mehr als lokale Begierung über Wunsch der Kohlenindustriellen bei der Prager Regierung interveniert, um die ver­deutung hat. Das ist wieder eine Illustration tragswidrigen Einfuhrscheine abzuschaffen. Die zu den scheinheiligen Betenerungen, daß die tschechoslowakischen amtlichen Stellen haben sich Aktivisten mit ihrer Regierungspolitik dem angeblich dahinter verschanzt, daß diese Angele­ganzen deutschen Volke dienen. Wenn genheit in das Ressort des Ministers Spina es dem Vorsitzenden des deutschen Bodenreform- falle, und daß daher vor Ablauf seines Urlaubes nichts unternommen werden könne. ausschusses anscheinend wichtiger ist, den Sozial­demokraten einige Mitglieder abzujagen als ge­genüber der eigenen Wählerschaft seine Pflicht zu tun, so ist das ein neues Stapitel aktivistischer Schande, das nicht nur im Böhmerwalde bei der Bandbevölkerung seine gebührende Einschätzung finden wird.

Inland.

Ein Kohlentonflikt mit Polen . Polen protestiert gegen die politischen Kohlen­

einfuhrscheine.

Freiheitskämpfer" war also alles andere als furchterweckend und so mußte dann wenigstens auf dem Landesparteitag eine höchst kriegerische Stimmung marfiert werden. Das taten die Herrn Knirsch und Krebs in ihren Referaten in ausgiebigfter Weise. Beide schworen sie den akti vistischen Parteien Urfehde und außerdem Tod und Vernichtung bei den kommenden Gemeinde wahlen. Das wären ja ganz löbliche Absichten, wenn nicht zufällig die Herrn Nationalsozialisten nach dem bedingungslosen Regierungsantritt der aktivistischen Parteien noch monatelan mit ihnen friedlich im deutschen Berband gesessen hätten. Die Aufregung der Hakenkreuzler über den deutsch­bürgerlichen Volksverrat wirkt umso fomischer, als doch landesbekannt ist, daß sie monatelang fo­zusagen ihre Westenknöpfe abzählten, ob sie an diesem Berrat teilnehmen sollen oder nicht. Erſt als jie sahen, daß das aktivistische Experiment schief geht, kommen plößlich wieder aus dem Ab­wariewinkel als frisch- fröhliche Kämpfer für fu­detendeutsche Freiheit und Selbstverwaltung her vorgesprungen und jetzt wollen sie in dieser Rolle wieder ernst genommen werden. Wir vermuten, daß die Wählerschaft diese Zumutung mit großen Seiterfeitsausbrüchen quittieren wird.

Sonntag, 21. August 1927.

in Wallern ein Gastspiel gegeben, worüber in der ,, Brüger Volkszeitung" folgendes berichtet wird:

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Der krasse Unterschied im Verhalten der gewerbeparteilichen Parlamentarier in den Berufsorganisationen einerseits und im Par.. lamente anderseits wurde in einer kürzlich in Wallern im Böhmerwalde abgehaltenen Versamm lung der Gewerbetreibenden während einer De. batte mit dem gewerbeparteilichen Senator Tscha­pek, der gleichzeitig Obmann des Reichsgewerbe­verbandes ist, rücksichtslos enthüllt. Auf die pein­liche Anfrage, welche Weisungen der Reichsver. band in der Frage der Verlängerung der sowohl Erzeuger als auch Verbraucher so schwer drücken­den Umsatzsteuer bis 1931 den Abgeordneten der Gewerbepartei erteilt habe, erklärte der Herr Senator zuerst, darauf nicht eingehen zu können, da dics höret und staunet keine wirtschaft liche, sondern eine politische Angelegenheit seit Auf den energischen Protest und das Gelächter der Anwesenden verstieg sich der Herr Tichapek nun zu der famosen Erklärung, ganz entschieden würde ich diktatorische Weisun­gen des Reichsgewerbeverbandes zurückweisen!" Als Herr Tschapek überhaupt nicht mehr ein noch aus wußte. erflärte er, er sei nur seinen Wählern, nicht aber der Versammlung der Gewerbetreiben. den Rechenschaft schuldig. Diese Aussprüche ver­dienen festgehalten zu werden, weil sie, wie schon oben erwähnt, den Widerspruch zwischen dem Ver­halten der Gewerbeparteiler in den Berufsorgant­sationen, wo sie alle Wünsche der Herren Kol­legen" zu erfüllen versprechen und im Barlamente, wo sie entgegen den Weisungen der Berufskörper­schaften arbeiten und sich diesen gegenüber gänglich ohne Verantwortung fühlen, ausdecken...

Die Sache kommt aber noch viel schöner: Weil die Polen feine Kohle liefern, können auch die Einfuhrscheine keine klingende Münze eintra­gen und die Sanierung gewisser Parteitassen aus diesen Geldern bliebe erfolglos. Das konnte und durfte aber nicht sein und so wurde auch gleich ein Ausweg gefunden: Die zitierte Kohlenhan­Der rote Postmeister gestorben. delsgesellschaft bekam dank ihrer guten Beziehun­Berlin, 20. August.( Eigenbericht.) Einer gen als Ersatz für die augenblicklich wertlosen der ältesten deutschen Sozialdemokraten, Josef polnischen Einfuhrscheine noch das fürzlich mit Ungarn abgeschlossene Kontingent von 84.000 Eine ganz besondere Bosheit hat sich der Herr Belhy, ist in Gängenbach in Baden im Alter Tonnen, das sich bis auf 150.000 Tonnen erhö- Abgeordnete se nirsch gegen seinen eigenen Bar- von 79 Jahren gestorben. In den schwersten hen kann, und obendrein für August noch ein be- teifreund Senator Jesser geleistet. In der Bo- Zeiten der sozialistischen Bewegung Deutschlands sonderes Kontingent von 15,000 Tonnen Sohle lemit aege die deutschen Regierungsparteien ver- hat er der Partei geradezu unerse tlich e aus dem Saargebiet und Westfalen hinzu. Ley- wies er u. a. auf die positiven Erfolge Dienste geleistet. Er war derjenige, der unter tere Kohlenforten wurden bisher überhaupt noch der deutschen Opposition bei der Auslands- dem Sozialistengesetz in den achtziger Jahren den nie bezogen! Die Kohleneinfuhr aus Deutschland aufklärung über die Verhältniffe in der Schmuggel sozialistischer Schriften Der Standal mit den korrumpierenden Einsteigt zwar, wie das Prager Tagblatt" siffern- Tschechoslowakei. Ob er darunter auch die Tätig aus dem Auslande organisierte. Vor allem fuhrscheinen für polnische Kohle, die vom Arbeits- mäßig belegt, in der letzten Zeit geradezu beäng- feit des Herrn Senator Jesser verstanden hat, der hat er den damals in Zürich unter der Redaktion ministerium seit langem nur den braven Regie- stigend; im ersten Quarial 1927 wurden 150.000, in Deutschland eine rührige Auslandspropaganda von Eduard Bernstein erscheinenden Sozial­im zweiten Quartal aber schon 250.000 Tonnen zur Rechtfertigung des deutschbürgerlichen Af demokrat" regelmäßig über die Grenze gebracht rungsparteien beider Nationen zugeteilt werden eingeführt. Troß dieser Enuvialung, die die hei- tivismus betrieben hat? Ueber diese Sache und und es verstanden, durch immer neue Sniffe de und aus denen sich für die verschiedenen notlei- mische Kohlenförderung ernstlich zu bedrohen im über die Stellung des Herrn Jeffer zur Verwal- Behörden irrezuführen. Seine Erinnerungen hat denden Parteikassen ganz hübsche Sümmchen her stande ist, bekommt die Stohlenhandelsgesellschaft tungsreform wird zur rechten Zeit noch ausgiebig er in einem Buche Die rote Feldpost" nie­dergelegt. Nach dem Erlöschen des Sozialistenge ausschlagen lassen, dauert trotz aller Enthüllun- noch die Erlaubnis zur Einfuhr weiterer gesprochen werden. gen lustig fort. Nun droht sich aus dieser offenen 15,000 Tonnen über das ohnedies schon genug fetes wurde er im Stuttgarter Verlag der Partei hohe Kontingent hinaus. Das Arbeitsministe Storruptionsaffäre, die eines Balkanstaates wür- rium pfeift in diesem Fall auf alle wirtschaftli­dig ist, gar noch ein wirtschaftlicher Konflikt mit chen Rüdfichten gegenüber unserer Kohlenproduk­Polen zu entwideln. tion, weil höhere Rücksichten auf die Parteikassen befreundeter Parteien eben vorgehen! Es ist be zeichnend, daß selbst das Prager Tagblatt" aus seiner Reserve herausgeht und unter vielen Ent­schuldigungen und Lobpreisungen der persönlichen Integrität des Arbeitsministers Spina ihn of fen auffordert, im Interesse der politischen Rein­lichkeit dem ganzen System der Kohleneinfuhr­scheine ein Ende zu machen.

Die Vorgeschichte ist bekannt: nach dem Han­delsvertrag steht Polen monatlich ein Kontingent von 60.000 Tonnen Kohle zur Einfuhr in die Tschechoslowakei frei; obwohl im Handelsvertrag bezüglich dieses Kontingents ausdrücklich die Be­stimmung festgelegt ist, daß beide Staaten sich ver­pflichten, auf feine Art und Weise den freien Ver­fehr zwischen den polnischen Kohlenlieferanten und ihren Abnehmern in der Tschechoslowakei zu Man kann begierig sein, was Herr Minister beschränken, läßt doch das tschechoslowakische Ar- Spina nach seinem Urlaub in dieser Skandal­beitsministerium die Einfuhr dieser Kohle nur affäre unternehmen wird und wie die amtliche gegen eigene von ihm ausgegebene Einfuhrscheine Dementierspriße die verlogensten Drehs finden zu, die aber nicht allen Stohlenimporteuren, son- wird, um aus dieser unangene men Situation dern ausschließlich der Kohlenhandels- herauszukommen. Uebertriebenen Hoffnungen gesellschaft" der tschechischen und deutschen braucht man sich wohl kaum hinzugeben. Dieses agrarischen Parteien zur Verfügung gestellt wer- ganze forrupte System wird erst verschwinden, den. An dieser vertragswidrigen Monopolstel- bis die Bürgerkoalition, die solches trotz aller lung verdienen diese Kohlenhandelsgesellschaft, Proteste duldet, endgültig zum Teufel gejagt ist.

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Der Rachen.

Querschnitt durch ein Leben. Von Verta Selinger.

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Sonst wäre noch zu vermelden, daß der natio. nalsozialistische Landesparteitag die Errichtung eines Hauptsekretariates in Prag , die Schaffung eines Sport- und Bil­dungsverbandes und ferner einer Licht­bildzentrale beschlossen hat. Die Nachäffung der sozialdemokraischen Organisationseinrichtun gen wird die deutschgelbe Bewegung wohl eben­sowenig in die Höhe bringen, wie ihr ständiges in- und Herschwenken zwischen dem Aktivis mus und dem Negativismus: des deutschen Bür­gertums.

angestellt.

Um Deutschlands Kolonialmandat.

Paris, 20. August. Echo de Paris" vers öffentlicht eine Londoner Meldung, derzufolge bereits seit zwei Monaten zwischen Berlin und Rom Verhandlungen geführt würden, deren Ziel die Zuweisung eines Kolonialman­dates an Deutschland ist. Die Verein­barung, deren Abschluß zwischen den beiden Staaten bereits nahe bevorsteht und welche zwi schen Stresemann und Mussolini ge­troffen wurde, basiere auf folgenden Tatsachen: Italen würde in Genf und auch anderswo die Stolonialansprüche Deutschlands unter der Ve dingung unterstützen, daß die Deutschen ihrerseits Die Regierungsfünfte der Trabanien Svehlas das Prioritätsrecht Italiens bei der Zuteilung finden nicht überall den Beifall der Bevölkerung. eines Mandates anerkennen; mit anderen Wor Insbesondere den Herren von der Gewerbe- ten, das erste zur Verfügung stehende Mandat partei, die ihre paar Mandate den Land- würde Italien und erst ein weiteres Deutsch bündlern verdanken, denen sie die Wähler zu land anvertraut werden. In einigen britischen trieben, geht es herzlich schlecht. So hat vor fur- Streisen sei man der Ansicht, daß Italien das zem der Herr Senator Tscha pek aus B.- Leipa Mandat über Palästina abgetreten werden könnte.

Der Herr Senator Zichapel in der Zwidmühle.

schen liesen hin und wider, rauchten, spielten,| Die Menschen saßen vor den Haustüren, hin-| Die Krankheit, die die Kameradinnen in der lagen herum. gegeben an diesen Zauber, und feiner verlangte Fabrik schon gepackt hatte oder noch packen würde; Am Tage streiften sie im Stadt!, in den Dör- in das dumpfe Pfühl. die die Männer, junge und alte, nicht verschonte; fern, verkauften Angelhaken und Mauſefallen und Die Kinder saßen nicht ſtille. Sie spielten die die Kinder unzählig ins Grab riß und dem allerhand, saßen vor den Türen und flicten mit im Mondenlicht ihre Helletagspiele. Und als sie Pfarrer und dem Mesner und dem Totengräber Draht und zerfautem Brot die zerscherbten irde- die Lust daran verloren, liefen sie hinaus auf den reiche Sporteln verschaffte. Die verfluchte Strank­nen Krüge und Töpfe, die die Hausfrauen ihnen Anger und fungerten dort um die Zelte. Da heit, die sie mit jedem Atemzug in die Lungen Božena und Mara, ihre ältere Schwester, schon bereit gehalten. Kupferne und eiserne Kes- drang ein jammerndes Wehgeschrei auf sie ein, einsogen, die ihnen die Lungen auffraß. waren König über ihre Zeit und über alle Herr- sel und Kannen löteten sie im Lager zurecht und ein Wimmern und Aechzen und Kreischen, daß lichkeiten weitum. Und aus Luft und Sonne, brachten sie manchmal nicht wieder. Sie fischten sie sich vor Angst verhielten und stumm anein­aus Regen, Schnee und Wind, und aus allem, und krebsten in allen Wassern, die Weiber wahr- ander drängten. Dann wurde es plötzlich still. Da lag die Fabrik, groß und weit gedehnt. was ihnen daraus zuwuchs, sogen fie Straft zu sagten und bettelten und tauschten den Kindern Ein altes Weib humpelte an die Tränke, mit Da lag sie in ihrer fahl getünchten Häßlichkeit, Wachstum und Gedeihen. heimlich und beflisjen Mutters blanken Meffing- einem Bündel in der Schürze, nahm es, tunkte es und Dampf und Rauch fraßen an ihren Mauern, Das Häuft lag draußen am Anger, vor den mörfer oder einen fupfernen Asch gegen ein buntes ins Wasser, schweihte es drin hin und her, hüllte und der Putz fiel herab, und auf dem nadien großen Brachen, wo Kühe mit albernen Kälbern, Verlenarmband, einen Riemen mit glänzenden es wieder in den schmußigen Lappen, feifte auf Ziegelgestein saß es wie Aussatz und fressende Ziegen und fromme Schafe weideten. Dort Budeln. die gaffenden Kinder ein und wuschte ins Zelt.. Schwären. fonnte man feine fleine, schwarze Kugeln auflesen, Doch am Abend! Sei, wie fang die Fiedel Ein Kind war geboren. Und die Tore gähnten wie nimmersatte die ganze Schürze voll. In den Wiesengräben so lustig und fein, wie flimperten und blinkerten Božena lief bettelnd zur Mutter. Sie wollte Mäuler und schlangen und schlangen die Men­gab es Kaulquappen und später junge Frösche. Die Münzen in schwarzen Mädchenzöpfen, wie auch so ein kleines Kind. Und die Mutter neigte schen hinein. Die steckte man in den Mund und ließ sie dann stampsten die nackten Füße das taufeuchte Gras! sich und füßte sie lächelnd auf die Augen. Und drin in den Sälen stampften die Ma­heraushüpfen, um andere Kinder zu erschrecken. Die Feuer prasselten und flackerten auf und fielen Dann wurden die Schwestern zur Tante in schinen den gewalttätigen Rhythmus, immerzu, An der Brache wuchsen auch die dicken Sennen, roiglühend zusammen, und hurtig drehte sich das die Stadt gegeben. Und eines Morgens hieß es, immerzt. deren Mark die Großmutter trocknete und färbte gestohlene Huhn im Wirbel" des wallenden der Storch habe eine kleine Schwester gebracht, Da war ein Raum, erfüllt von und daraus sie kleine, seine Körbchen flocht. Wassers. die sei aber gleich ein Englein geworden. Das weißem, glühheißem, beißendem Dampf. Er Schönbemalte, ausgeblasene Gier wurden hinein- Die Kinder liefen rudelweis hinaus und verstanden die Kinder nicht; sie verlangten heim, quoll vom Boden empor, er brodelte von der gelegt und der bunte Schmuck am Deckengebälke schauten und staunien mit großen Augen in die um das Kleine zu sehen, und alles Zureden half Decke herab, er froch in Schwaden an den Wän­aufgehängt. fremde, wunderbare Welt, und Sehnsucht keimte nichts dawider. So nahm denn die alte Muhme den hin, er stand dick vor den Fenstern und ver Die Bache hatte ein mächtiges Wehr mit in ihnen und rechte sich verlangend. Urschl ein jedes an eine Hand und führte sie heim mauerte das Sonnenlicht, er pfiff und zischte bos­einem schmalen, morschen Stege, der, zerbrochen, Bis dann ein lautes Wort, ein freundlicher zur Mutter. haft aus den Ventilen. nicht mehr ans andere User reichte. Es war das Zuruf vielleicht in unverstandener Sprache, ein Da stand mitten in der Stube eine kleine, Voll schwerer Ruh in den quirlenden Wir Herrlichste, auf allen Vieren hinauszufriechen und Beitschenschwirren sie verscheuchte. Dann fiet es Truhe, mit Spitzen umzogen, mit Blumen und beln standen die ungetümen Maschinen, die das dort auf dem Bauche zu liegen. Ueber sich die ihnen bei, daß die Zigeuner Kinder stehlen, um Rosenblättern bestreut. Darin lag ein Kind, ganz kochende Holz in die Formen bogen, und halb. warme, warme Sonne und drunten die schäumen sie zu verkaufen oder gar zu fressen, und sie stürz klein und fein, lag und schlief. Božena hob sich nackte Arbeiter schafften daran. den, quirlenden, brausenden Wasser. Freilichten mit wildklopfendem Herzen heim zu den auf den Sehen und füßte ganz behutlich das Köpfl setzte es Prügel, wenn man dort gefunden wurde. schüßenden Müttern. und die winzigen Fäustl. Auf dem Anger aber gab es erst noch Dinge

Die Mutter trat ein. Sie sah das Gebaren der Kleinen und weinte laut auf.

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Seht den jungen Riefen da, wie er die Lasten hebt, als beliebe es ihm zu spielen!

Und seht jenen dort, tief gebeugt, frumm ge zu erleben. Im Sommer tamen Zigeuner, Ref- Es war ein später Sommerabend. Die Erde zogen von der feuchten Sipe, wie er keucht, wie selflicker, Pferdehändler und schlugen da ihr lag ganz nackt und ihr Leib war noch glühwarm Es war das sechste Kind, das die Mutter er frampfig atmet unter der geringeren Bürde! Lager auf. Die Wagenburg wurde aufgestellt, von lebendigem Leben. Und drüber stand der geboren hatte, und nur die zwei Schwestern In zwei, drei Jahren wird der Junge ihm die Pferde eingepfercht, Zelte eingepflockt, bald Mond und spann seine Silbergespinste, und von waren am Leben. Nun war die Straft der zarten gleichen. hingen Refsel irber offenem Feuer, braune Men- den Sternen tropfte funkelndes Licht. Frau erschöpft, die Krankheit übermächtigte sie.

( Fortsetzung folgt.)