Br. 274. 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. two, 23. November 1898.
Zweiter Verbandstag des Zentralverbandes der deutschen andere selbständig wurden, war der Ausschuß wiederum nicht übernommen habe Stucateure, Gipser und verwandten Berufe.
Halle, den 21. November 1898.
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Mittwoch,
nicht famen. Im Frühjahr 1897 wurde der Ausschuß reorganisirt, heblicher Bedeutung. Er solle befunden, daß der Kutscher doch kam dann der Streit und da zwei Mitglieder abreisten, zwei den Transport der darauf verzeichneten bestimmten Güter und ferner solle der Zettel als Nachweis lebensfähig. Der Ausschuß muß an einen Ort verlegt werden, dafür dienen, daß alles richtig abgeliefert worden sei. Diese Be der eine alte Organisation besigt und in welchem die Mitglieder stimmung habe Kläger verkannt. Er habe den Zettel ohne weiteres, ständig sind. Sittenfeld Hamburg glaubt, Odenthal hätte eingesteckt und die geladenen Güter ohne sorgfältige Kontrolle ab besser gethan, wenn er alle anderen Aemter niedergelegt und nur geliefert. Gewiß sei das ein Versehen, das scharfe Rügen verdiene. Heute begannen hier die Verhandlungen auf dem Verbandstage das arbeitsreiche des Vorstandes behalten hätte. Das Agitations Hier wäre aber zu erwägen, wie es denn eigentlich auf einem Speder Stuckateure. Vertreten sind die Orte: Köln , Barmen, Hagen , fomitee hat sich gar nicht bemerkbar gemacht; es hätte ihm bei ditionshof zugehe? Nach den Gutachten der sachverständigen BeiDüsseldorf, Mannheim , Frankfurt , Bischheim, Nürnberg , Stuttgart , fräftigerer Arbeit möglich sein müssen, einzelne der eingegangenen figer prüften die Kutscher fast nie die Lieferzettel, obwohl Pforzheim , München , Dresden , Leipzig , Berlin , Breslau , Hamburg , Filialen zu halten. Die Festsetzung der Mitgliederzahl jei richtiger es ihre Pflicht wäre. Sie könnten auch manchmal Hannover , Stettin und Halle. Ins Präsidium werden gewählt: beiträge durch den auf ein Mitglied fallenden Jahresbeitrag theilt, Nachtdienst, oft hätten fie es eilig u. f. w. Umsomehr müſſe der dadurch zu berechnen, daß man die Summe der geleisteten Jahres- die Prüfung nicht vornehmen; es gebe zum Beispiel Odenthal Köln, Schäfer- Reipzig und Hahn- Halle. Den Geschäftsbericht erstattet Odenthal . Es darf ange- dann würde sich herausstellen, daß wir eigentlich nicht 2500 Mit- Arbeitgeber dafür sorgen, daß alles stimme. Die Beweiserhebung nommen werden, daß es in Deutschland 9000 Stuckateure giebt. glieder haben, wie die Filialen angeben, sondern vielleicht nicht sei nun zu gunsten des Klägers ausgefallen. Die Beklagte sei den Vor drei Jahren waren 679 derselben organisirt. Die Zahl sant viel über 1000. Auskunft möchte gegeben werden über die Beweis dafür schuldig geblieben, ob Kläger die Kisten überhaupt im ersten Vierteljahre 1896 auf 400; dann ist fortgesetzt eine starke Natur der an drei Filialen geleisteten Vorschüsse. Besler erhalten habe. Die Aussagen der Zengen, deren persönliche AufZunahme zu verzeichnen gewesen, so daß jest rund 2500 Kollegen München widerlegt die Behauptung, Süddeutschland wünsche sich fassung nicht ausschlaggebend sei, ließen diese Frage offen. Aus organisirt sind. Der Wiedereintritt der Hamburger Gipser hat einen von Norddeutschland zu trennen. Ein darauf hinzielender Antrag diesen Gründen sei dem Kläger die Kaution zu überlassen. fräftigen Zuwachs gebracht, Auch Berlin und Süddeutschland haben Nürnbergs ist auf der süddeutschen Konferenz kurzer Hand abgelehnt gut gearbeitet. Von den 17 Filialen, die vor drei Jahren zur Zeit und abgefertigt worden. des ersten Verbandstages zu Staffel best. den, gingen mehrere ein, Galle, Odenwald - Dresden , Daschütt Charlottenburg und beim Gewerbegericht verflagt. J. war vorübergehend als An der Debatte betheiligen fich noch GIyz Hagen, Hahn Brovisionsreisende J. den Inhaber des Adressen- Bureaus Brode Wegen des Betrages von 45 Pfennigen hatte der doch bestehen jezt 39 Bahlstellen. a 7000 Mitglieds Odenwald - Dresden ,- bücher sind seit dem ersten Verbande an die Filialen Sobotnthal weist nach, daß zur Erhaltung der eingegangenen geleistete Arbeit. Der Beklagte machte dagegen geltend, Kläger habe gegangen. Größere und kleinere Lohnbewegungen sind in beträchtAdressenschreiber bei Brode thätig und verlangte die 45 Pf. für licher Zahl zu verzeichnen gewesen, ihr Erfolg war meist Filialen das mögliche geschehen ist, aber sie ließen sich eben nicht die betreffenden Adressen zu schlecht geschrieben und habe auch befriedigend. In Köln hat sich aus Streitbrechern eine zweite Halten. Das Agitationskomitee für Rheinland- Westfalen hat vor- nicht die richtige Auswahl getroffen. Es seien unter seinen Studateur- Organisation auf Hirsch- Duncker'schem Boden gebildet, doch züglich gearbeitet. Trimborn wünscht, daß nicht alle Agitation Arbeiten einige falsche Adressen gewesen. stirbt sie schon dahin, ein Mitglied nach dem anderen kommt wieder von Odenthal gefordert wird. Ueber die an Halle, München und und J. bestritt dies betonte, zur alten Organisation zurück. Daß ein straffes Streifreglement Frankfurt a. M. geleisteten Vorschüsse wird Auskunft gegeben. die Adressen, die er geschrieben habe, seien eingeführt wird, erklärt Berichterstatter unter Hinweis auf den lesbar, und das genüge für die Postbestellung. Für den geringen Nürnberger Streit als unerläßlich. Der Nürnberger Streit ist verAffordlohn von 25 Pf. pro 100 Adressen, die erst aus Büchern ausYoren gegangen nicht nur durch die recht erheblichen Forderungen, gezogen werden müßten, tönne Herr Brode teine falligraphisch schöne Schrift verlangen. Im ersten Termin rieth der Borsigende Dr. Meier zu einem Vergleich, damit wegen des geringen Streitobjektes Der Rollkutscher und sein Lieferzettel. Der Kutscher Sch. nicht noch einmal verhandelt werden müßte. Der Vertreter des Herrn der Lohn oder ein Theil desselben gezahlt wird. hatte eines Tages als Angestellter der Speditionsfirma Jakob Brode lehnte aber aus Prinzip" jedes Entgegenkommen ab. Es Der Hauptvorstand hätte vielleicht besser gethan, jemanden nach sohn, klaffte u. Komp. laut Lieferzettel neben vielem andern komme zu oft vor, daß die Schreiber schlechte Arbeit lieferten. Der Nürnberg rechtzeitig zu senden, aber daß der Hauptvorstand oder auch zivei Kisten Weißblech abzufahren. Es stellte sich dann heraus, Kläger , der jetzt in Konfituren" reist, stellte darauf den gar der Berichterstatter schuld sei an der Niederlage, müsse mit Ent- daß die Kisten nicht an den Adressaten abgeliefert waren. Alle Nach Antrag, ihm für den zweiten Termin eine Versäumnißgebühr zuzuschiedenheit verneint werden. Bei starker Agitation ist die Erforschungen nach ihrem Verbleib blieben erfolglos und die Firma machte billigen. In dem neuen Termin wurde der Beklagte Brode ver richtung neuer Filialen und die Stärkung der bestehenden recht wohl schließlich Sch. für den Verlust haftbar. Er sollte seine Kaution von urtheilt, dem Kläger die 45 Pf. rückständigen Lohn und eine möglich. 14,75 Mart verlieren. Sch. flagte beim Gewerbegericht auf Versäumnißgebühr von 2,50 M. zu zahlen. Gewerberichter Den Kaffenbericht erstattet Trimborn Köln. Die Beiträge Herausgabe der Kaution und machte geltend, er habe die Kisten Meier führte zur Begründung aus: Unstreitig habe J. drei Stunden zur Deckung der Kosten des Verbandstages find sehr mangelhaft garnicht auf dem Wagen gehabt. Herr Klaffte hielt dem entgegen, an den fraglichen Adressen gearbeitet. Der Beklagte habe nicht nacheingegangen. Der Kassenbestand beträgt heute 6208,55 Mart. Die daß Sch. dies der Firma sofort hätte melden müssen. Es wäre seine weisen können, daß die Arbeit gänzlich unbrauchbar gewesen sei. Gesammteinnahme seit dem letzten Verbandstage bis Ende Juni Pflicht gewesen, den Lieferzettel mit der Wagenladung zu vergleichen. Für den gezahlten Preis von 25 Pf. für 100 Adressen könne Bebeträgt 18 830 M., die Ausgabe 14 787,86 m. Die Belege find Der Inspektor Malchow und der Bodenmeister wurden als Zeugen flagter thatsächlich eine besonders schöne Schrift nicht vernicht alle eingegangen; auch fehlen noch die Abrechnungen auf das vernommen. Beide haben den Kläger aufgefordert, das Blech auf langen. Und wenn wirklich falsche Adressen dabei gewesen wären, dritte Quartal von fünf Städten. In Heidelberg und Heilbronn zuladen; ob er diesen Auftrag ausgeführt hat, wissen sie indessen damn hätte er J. höchstens verpflichten können, sie herauszusuchen. find die Filialen eingegangen, ohne daß bis jetzt die Reste von nicht. Der Inspektor hält es für ausgeschlossen, daß Sch. Der Abzug sei somit ungerechtfertigt. Das Gericht habe aber auch 16 bezw. 28 M. abgeführt worden. das Blech nicht mit auf die Tour genommen habe. die Frage eines der fachverständigen Beifizer giebt er aber zu, daß wenngleich es der Ansicht sei, daß eine Person, die Prozesse führe, Auf geglaubt, dem Kläger die Versäumnißgebühr zusprechen zu sollen, im Speditionsbetriebe Fehlsendungen oft vortämen. Die gewisse Unbequemlichkeiten mit in Kauf nehmen müsse. Hier sei beklagte Gesellschaft wurde verurtheilt, die Kaution heraus- jedoch zu berücksichtigen, daß der Beklagte oder sein Vertreter bei zugeben. Zur Begründung führte Gewerberichter Dr. Meier aus: der geringen Klagesumme und dem einfachen Thatbestande ohne Unzweifelhaft sei der Lieferzettel in juristischer Beziehung von er- I weiteres den Prozeß im ersten Termin hätte erledigen können.
sondern namentlich infolge des in Nürnberg verbreiteten, ganz und Soziale Rechtspflege.
würdigen Lohnsystems, des sogenannten„ Schußsystems", bei welchem täglich
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Den Bericht des Ausschusses erstattet Robofiel- Nürnberg. Eine von Homburg an den Ausschuß gerichtete Beschwerde ging demfelben infolge falscher Adressirung erst nach langer Zeit zu. Infolge Abreise mehrerer Ausschußmitglieder, hat der Ausschuß längere Zeit eigentlich gar nicht bestanden, da die anderen Mitglieder
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