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Mittwoch, T. September 1927.
Nur teine Ueberschäßung der Arbeit.
Die Philosophie des Dum- dum- Prälaten.
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Wirtschaftsordnung.
Es gibt keine christliche
Wer aus unfruchtbarem Doktrinarismu heraus, anstatt alles daranzusetzen, in der gegen wärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnun tunlichst vielen die Möglichkeit eines glüdlichere Lebens zu schaffen, einem Zukunftsidea zuliebe Haß gegen die Gegenwar ausjät, ist ein Freund der Menschen, son dern ihr Feind."
boten. Auf der Frankfurter Tagung wurde zur| schaft ihrer Macht sicher zu sein. Aber schon zei- wieder nach aufwärts geht. Erst das Proletariat Neue Wirtschaftsethit. Durchführung der Qualitä sarbeit eine neue Wirtgen die steigenden Mitgliederzahlen der proleta aber wird die neue Wirtschaftsethik ſchaffen, bie schaftsethik gefordert und der Geheimrat Bücher rischen Organisationen, in Deutschland wie den I e ben den Menschen und nicht den toten Aus Berlin wird uns geschrieben: hat sie folgendermaßen umschrieben:„ Der Mann, anderswo, daß die Entwicklung der Arbeiterklasse Profit in den Mittelpunkt der Produktion stellt. Neben den amerikanischen Trust- und Bank in dessen Händen die Leitung der modernen Unmagnaten zählen wahrscheinlich die deutschen Internehmung liegt, muß ein Aristokrat, kein duſtriekapitäne zu den mächtigsten Herren der Autokrat sein. weder Techniker noch Kaufmann, Welt. Die deutsche Wirtschaft hat zwar durch den sondern der Leiter des Unternehmens, mit dem Krieg ungeheuer gelittent, aber ihre industrielle er mit seiner Eristenz verwachsen ist. Die Lei Organisation steht trotzdem noch in der ersten tung durch ein Direktorium gleichgestellter PerReihe der kapitalistischen Staaten. Es sind nicht sönlichkeiten hat sich nicht bewährt. Gleichordviel mehr als zwei Dutzend Menschen, die den nung ohne Führung führt zum Kompromiß und größten Teil des Reichtums der ganzen Nation in zur Ünverantwortung. In nicht geringerem Maße ihren Händen gesammelt haben und über ihn dif- als die Leitung des Unternehmens sind die übrigen In Dortmund hat ein Ratholitentag statt- wäre, wenn man den Geist der Schieber un tatorisch verfügen. Industrielle Herzöge hat sie Beteiligten an das Gedeihen desselben ideell gefunden, der eine Heerschau des rheinischen Bantmagnaten änderte, den Geist dei christli Walther Ra: henau genannt, eine neue Dynastie bunden. Diese Gebundenheit wächst bei Ange- Zentrums bedeutete. Die Leiter und Drahtzicher sozialen Politik, die dem Volle die Lebensmitt von Monarchen, die das alte Gottesgnadentum stellten und Arbeitern mit der spezifischen Leistung der Partei, zu denen auch der bekannte Groß verteuert, aber die Löhne fürzt, die dem Mi abgelöst haben. Sie fizzen in der rheinisch- west- für das Unternehmen." industrielle K Iödner, einer der reichsten und tarismus Milliarden opfert, aber die Invalide phälischen Schwerindustrie, im Kohlenbergbau. Aus dem Unternehmerdeutsch in eine ver- mächtigsten Kapitalisten Deutschlands , gehört, und Arbeitslosen um ihre Kreuzer bringe fie führen die Riefentonzerne der Elektrowirtschaft. ständlichere Sprache übertragen, würde das be- verschrieben sich als Referenten den Bundes- möchte, die den Zinsgeiern der Großstadtmie ihnen ist die chemische Industrie untertan, und denten: der Arbeiter, der Angestellte muß sich in fanzler Seipel. Der Anwalt der Wiener kasernen ihren blutigen Schindergewinn wiede zusammen mit ihnen arbeitet das große Bank die Werkgemeinschaft" eingliedern, er darf nur Großbanken und der Alpinen Montangesellschaft in der alten Höhe zuschanzen, aber den Arme kapital, um die mittleren und fleineren Unterneh- das fun, was der Aristokrat" an der Spizze be- wußte sich die Ehre zu schätzen und hielt den das Dach über dem Kopfe rauben möchte mungen in dauernder Abhängigkeit zu halten. Sie fiehlt. Mag der Arbeiter draußen so viele poli- reichsdeutschen Katholiken oinen jesuitischen Vor- Dieser Geist ist es allerdings, der unsere Zeit find sich ihrer Macht wohl bewußt, und wenn sich fische Reche formaler Art wie nur immer haben, trag, der sich gewaschen hat. Es galt, den zahl- grausam macht, aber solange die Pfaffen d das Präsidium des Reichsverbandes der deutschen im Betrieb hat er zu schweigen, da gilt nur das reichen Arbeitern, die im rheinischen Zentrum Schulen beherrschen, solange die Menschen de Inoustrie versammelt, wie das fürzlich in Wort des„ Aristokraten", da herrscht die Diklatur. organisiert sind, einmal eine ordentliche anti- Pfaffen glauben, wird der Geist sich eben nic Frankfurt a. Main geschah, so wissen wir: und macht er von seinen politischen Rechten nicht marxistische Seyrede vorzusetzen und das ändern. Seipel will ihn auch nicht geänder hier sitzen die, die vorläufig noch die wirtschaftliche den richtigen" Gebrauch, dann wird eben die doch so anzupaden, daß die Arbeiter nicht abge- wissen, denn er tradiert: Gewalt in Händen haben, die bürgerlichen Var- Diktatur aus dem Betriebe auf den Staat über- stoßen werden. Als Jesuit und Maroltheologe seien sind ihnen untertan und nur einen Feino fragen. Derselbe Redner hat noch darauf hinge- hat Seipel feine Aufgabe natürlich glänzend ge haben sie, die organisierte Arbeiterschaft. wiesen, daß etwa zwei Dri'tel der gesamten deut- löst. Der Priester der Kirche, die den Spruch Das Hauptthema der Frankfurter Tagung schen industriellen Betriebsvermögen auf Unter- Bete und arbeite" angeblich so hoch hält, war die Qualitätsarbeit. In sorgfältig nehmungen mit über einer Million Mart Kapital erklärte also: vorbereiteten Vorträgen wurde es von mehreren entfallen. Dazu kommt die Tatsache, die Herr Rednern ausgiebig erörtert. Ein altes Thema Krämer nicht erwähnt hat, daß sich diese zwei übrigens, den darüber ist man sich in Deutsch Drittel des deutschen Kapitals in ganz wenigen land theoretisch schon längst klar, daß die deutsche Händen befinden, daß in den einzelnen Betrieben Industrie und auch die deutsche Landwirtschaft in Wirklichkeit garnicht der„ Aristokrat" herrscht, Gibt es nicht irgendwo in den Moralvor nur dann behaupten können, wenn sie nicht schlecht sondern daß sie anonyme Unternehmungen nur schriften des Katechismus einen Say, nach den und billig. sondern gut und billig produzieren. zu dem Zwecke sind, den draußen stehenden Beverachten und bekämpfen soll? Wird nicht der man das Gute immer wollen, das Schlechte Das gilt für den Weltmarkt ebenso wie für den fißern möglichst hohe Profite zu bringen. NehGottesglaube geradezu mit dem Gebot, gut inneren Konsum. Wenn auf der Frankfurter Ta- men wir einen der bekanntesten Namen, den des Werke zu tun, verknüpft? Aber hier ist ei gung die Losung von der Qualitätsarbeit so be- Geheimrats Duisburg , der die Frankfurter wußt betont wurde, so hatte das nicht nur pro- Versammlung geleitet hat. Dieser Duisberg steht Priester, der nichts davon wissen will, das duktionstechnische sondern noch viel mehr wirt an der Spitze der J. G. Farbenindustrie, des Reine Ueberschäßung der Arbeit, das heißt man das Gute erstrebt, der die Menschen lehrt schaftspolitische Bedeutung. Gute Waren zu ver- größten chemischen Trustes der Welt, der zahl vor allem, auch keine gute Bezahlung der Arbeit, das Schlechte willig zu dulden und nichts andere hältnismäßig billigen Preisen brauchen weder den lose Betriebe besitzt oder maßgebend kontrolliert, das heißt Verachtung des Arbeiters zu wünschen. Denn nach seiner Lehre ist aud Zollschutz im eigenen Lande, noch haben sie die der mit Japan , mit England, mit Frankreich wie und seiner Plage. Dafür heißt die Schäßung das Schlechte von Gott gewollt: Bollmauern der anderen Länder zu fürchten. In eine selbständige politische Großmacht verhandelt. Der Güter, die ein Geschent Gottes" ,, Der Christ kann einem solchen Doktrinaris Frankfurt waren auch bereits Anklänge an diese Welch einen Einfluß hat er noch auf den einzel- sind: Seiligkeit des Eigentums, Schutz des ausmus nicht verfallen, ohne dem Christentum untreu Erkenntnis zu hören, wenn zum Beispiel der nen Betrieb? Die Hunderttausende von Arbeitern beuterischen, errafften, ergaunerten und erpreßzu werden. Denn das Christentum lehrt ihn, der Direktor Krämer erklärte: Nur Qualitäts- und Angestellten in seinem Konzern aber sollen ten Kapitals. Die Ueberschätzer der Arbeit seien Finger Gottes in all em sehen, was ware vermag die Zölle des Auslandes zu über- stumm sein wie Hunde, wenn ihre Herren heute auch, sagt Seipel, Feinde des Eigentums. Das geschicht, und darum die Tatsachen achten" springen. Auch der Reichswirtschaftsminister C u r- die Herabsetzung der Löhne verfügen oder morgen Eigentum aber ist ein Geschenk Gottes und der tius hat wiederholt betont, daß mit dem Abbau die Stillegung von Betrieben kommandieren und Christ kann nichts dagegen tun, daß Gott in Der Finger Gottes war es darnach wohl der Zollmauern endlich begonnen werden müsse. damit Massenarbeitslosigkeit, Hunger und Elend seiner Weisheit sein Geschenk nur an ganz der durch Schobers Dum Dum Ge Aber von dieser Theorie zur Praxis ist der Weg über unendlich viele Menschen heraufbeschwören? ivenige auserwählte Christen und Juden, an schosse am 15. Juli in Wien 89 Menschen noch lang genug. Die Beherrschung der deutschen Die neue Wirtschaftsethit, von der in Frank- Rockefeller und Rothschild , an Lloyd und Van- niederstreckte, der Finger Gottes ist es nach Wir schaft durch eine Sandvoll Industrie- und furt die Rede ging, soll in Wahrheit nur die derbilt, Strupp und Klöckner, Loucheur und Seipels Lehre, der in den schrecklichen Tater Bankgrößen ist nur möglich, wenn ihnen die be- dauernde Erhaltung der kapitali - Stoda verteilt hat, während er den Millionen sichtbar wird, die der Kapitalismus tagtäglic fißenden Klassen in Stadt und Land treue Gestischen Lohnknechtschaft auf sozu- andern das verächtliche Geschäft der Arbeit zeugt! Ein Priester, der solches lehrt, der seinem folgschaft leisten, bei den Großagrariern spielen sagen höherer Stufe sichern. Herr Bücher zuweist. Gott die Fraße eines bösen Dämons aufsetzt, der aber die Hochschutzzölle, wie das Auftreten hat dort behauptet:„ Wir gehen einer Zeit des Wahrhaft eine christliche Auffassung, die an das Gute im Menschen und in der Welt nich des deutschnationalen Reichsernährungsministers Hochkapitalismus entgegen, der nicht durch eine Lehre des Blutprälaten von den Geschenken glaubt, ein Pfaffe, der Schiele beweist, noch eine gewichtige Rolle." sozialistische Ordnung im Sinne des Marrismus Gottes, derenthalben man die Arbeit nicht über- werfung unter das Böse rät, der traut natürlic Die Losung von der Qualitätsarbeit bedingt abgelöst werden wird, sondern wir müssen evolu- chätzen darf! Aber Seipel hat noch andere Weis aber noch ein Anderes. Die Zeit des industriellen tionistisch zu Wirtschaftsformen fommen, die die heiten verkündet. Er lehrt zum Beispiel: Feudalismus ist ja wohl endgültig vorüber. Für Härten und Ungerechtigkeiten der vergangenen einen Stumm aus dem Saarrevier, für einen beseitigen oder doch mildern." Die Großherren Krupp aus Essen, die in den Arbeitern nur Hörige des Kapitals werden sich täuschen. Gerade die sahen, ohne Koalitionsrecht, ohne politische Frei Zeit seit dem Weltkriege hat gezeigt, daß der Kaheit, ist heute kein Raum mehr. Das Zeitalter pitalismus innerlich morsch ist, daß er durch eine der Demokratie fordert auch vom Kapitalismus höhere Wirtschaftsform, durch den SozialisZugeständnisse. Nun aber heißt es, die Demo- mus ersetzt werden muß. Nur weil die Wirren fratie ihres lebendigen Gehalts zu berauben, die der Kriegs- und Nachkriegsepoche und dazu noch Demokratie umzufälschen in ihr Gegenteil, in eine die kommunistische Zersplitterungsarbeit die Or Herrschaft der wirtschaftlich Mächtigen mit anderen ganisationen der Arbeiterklasse zurückgeworfen Mitteln, als sie die früheren Regierungssysteme haben, glauben die jetzigen Beherrscher der Wirt
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Der Rachen.
Querschnitt durch ein Leben. Von Berta Selinger.
Die fielen wie hungrige Spatzen in die Körner, balgien sich auf den geernten Feldern und hatten allerhand Auswege, um nicht zu verhungern. Und das grüne Obst, die halbreifen Rüben schlugen ihnen wohl den Bauch voll, jedennoch, sie halfen ihnen nicht wachsen. -- Die Großmutter lag schwer frank, und die Gevatterinnen trugen wieder guten Ra: ins Haus, den sie wohlfeil erstanden.
Konnte irdische Hilfe der alten Reperin frommen?
Wäre ihr eine tägliche fräftige Suppe, ein Säälein Mehl, eine wohlgefelchte Speckseite vornöten? Sollte man ihr die Bürde ihrer Arbeit, ihre Sorge erleichtern?
Mit nichten! Sie wußten es: Sie dermachts nimmer lang," da tat geistlicher Zuspruch not, um die irrende Seele zu vetten.
Sie aber wehrte sich:„ Da brauchts keinen Pfaffen, zu meinem Herrgott trau ich mich schon ganz allein."
Ihr tauget nicht vor dem Herrn," mahnten sie fromm ,,, er wird euch in die ewige Verdammwis stoßen."
Wenn ich nit vor ihm tauget, hätt er mir nit die Kinder in die Hände gelegt."
Frevelt nicht," mahnten sie wieder und schlugen ein Kreuz. Gott scheidet die Böcke von den Schafen und sondert den Weizen und wird die Spreu in die höllischen Flammen blasen."
Sein Wort ist bei mir," sprach die alte Frau ruhig und legte die welke Hand vertrau end auf das Buch mit dem heiligen Kelch, um dent ihre Väter in Blut und Tod gelitten. Und sie ließ feinen Priester vor sich kommen.
„ Eine gefährliche Frrlehre schlum. mert in der modernen Ueberschäßung der Arbeit. Es ist nicht wahr, daß die Arbeit für sich allein Güter und Werte schafft. Was der Mensch für sein Leben braucht, ist in erster Linie ein Geschent Gottes. Im Anfang war dieses Geschenk Gottes, das in den Schäßen der Natur gelegen ist, so groß, daß wenig Arbeit hinzugefügt werden mußte, um aus ihm heraus zuholen, was den Menschen nottat."
,, Eine Wirtschaftsordnung, die durch sich selbst. nach Art einer Maschine, Gerechtigfeit und Liebe verbürgt, gibt es nicht. Der Geist ist es, der lebendig macht, auch im sozialen Leben, und der Geist. der betörte und verkehrte Geist, ist es, der die Menschen unglüd lich macht."
Mag sein, daß der Geist es tut, aber dann muß man eben den Geist ändern, der die Ord nung von heute so ungerecht und schändlich macht. Ob das dem Herrn Seipel eben recht
feinem Glauben und seiner Religion auch rich die Kraft zu, die Not der Menschen zu lindern und darum krönt die Rede eines Priesters Christi , der für seinen Glauben an das Gute, an die Menschheit fein Leben hingab, das Ge ständnis, daß es eine christliche Wirt schaftsordnung nicht gebe, daß man di Frage nach ihr so gut mit Ja wie mit Nei beantworten könne.
Das sind die Verheißungen de Kirche für die Arbeiter. Wo sind die Wahn sinnigen, die aus ihnen Hoffnung und Glauber schöpfen?!
Der Vater trug schwere Sorge, und in den geschleppt und sind mürbe geworden, unmächtig| Fenster und knurrten und bläfften in ihre Kindern troch die Angst hoch, der die Großmutter das Joch abzuschütteln, können nur noch zer- Stuben vor sich hin und warteten auf stille Nach immer schicher wurde. Der Schmerz um die sprungen lachen über ihr bun scheckiges Elend, Sie schalten und prügelten ihre Sprossen ohn Mut er erwachte, und das Böse, das sie von den wie der Narr über Kappe und Schellenhedlein? Saft und Kraft und ohne die richtige Liebe. Un fremden Händen erduldet, stand wieder vor ihnen So ein Lachen, das nicht laut und tönend nach die Gezüchtigten empörten sich nicht mit lauter und zeigte seine Schrecken auf. außen flingt, das sich schmerzhaft nach innen Gebrüll, es wurde nur ein verbissenes Geweime Gelt, du stirbst n't, Großmutterle," bettel- frißt? Sie waren immer Grafenleute geweien, v elleid ten fie und die Augen liefen ihnen über. Im Stadtl lebten sie, drüben ini Schloß- tam ihnen daher dies Zertretene. Gedrückte. ,, Nein, ich stirb nit," röstete sie ,,, meine viertel im selbigen altersessenen Elend. Es ge- In endlosem Tagewerk saßen Mann un Zeit st erst um, wenn ihr mich nimmer braucht." höre so zu ihnen, scher als sollte feiner wagen, Web am Webstuhl und warfen das Schifflei Stirb du doch überhaupt nit," schlug es ihnen ſtre tig zu machen. Aber es war nicht raten die Kinder das Spulrad und füllten em Bozena vor. Da lachte das ganze runzelige buntscheckig, und nicht einmal biss g lustig. Es Da lachte das ganze runzelige buntscheckig, und nicht einmal biff'g lustig. Es fe fe um Pfeife. Es half nichts dawider, 3 Bfe Gesicht:„ Du Aff, soll ich am End niemals in war ein armseliges, dürft ges, graues Elend. harten Tagen mußten sie doch, Kind und Reg die ewige Ruh eingehn?"" Und die blizzblante Sauberkeit in diesen Hütten hinaus auf die Dörfer, den Bettelsack von T und Stübchen, die die Armut schamhaft ver- zu Türe tragen. decken soll e, machte die Lebensluft darin noch Ihrem Handwerk war seit langem dünner, alles so trist und frostig. goldene Boden ausgeschlagen, es war nur me Es war ein armsel ges Elend, abgestanden, ein löcheriger Sad, der all ihren Schweiß u schal geworden in den langen Gezeiten, wie die Mühe und ehrliche Arbeit schluckte. Und Und er, der die Hand gütig ausgestreckt, um Bierne gel, die die Männer sich zuweilen im war etwas darin, paß zu ihrem Nutz u der greifen Pilgerin die treuzeslaft von den Wirtshaus gönnten. Die schlugen ihnen nur Frommen. Schultern zu nehmen, er lächelte nur und legte ins Gedärm, erregten ihnen faum ein sparsames sie ihr wieder auf. Und sie blieb leben und war Räuschlein. dafür voll nnigen gläub'gen Dankes, um der Kinder willen.
Und sie lag fo mutterseelenalle'n den Sommer hin, all die schleichenden Tage, all die tröpfelnden Sunden. Dann rang sie mit ihrem Gott um ein paar Jahre Frist:" Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn."
Viele schon hatten die Hantierung der Vät Ihr Elend vergaß sich nie, erlaubte ihnen die ihren Mann nicht mehr nährte, verlassen u niemals sich selber zu vergessen, topfüber in die in der Fabrik Arbeit gesucht. Doch gab es ihr ,, Gott ruft sie nit," sprachen die Basen, Freude oder in ein Laster gestürzt. noch genug die zähe an der alten Zeit und de solang sie ein Ketzer ist." Sie kannten teine wüste Betäubung in alten Elend hingen. Trunt, Spel und Rau'erei, aber auch kein überDie Leineweber han eine saubere Zunft. strömendes Schenken und Verschenken an den Das weiß man von alters:
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Se schunden die Laus auf ihrem Balg, und schmurgelten sie im eigenen Talg. und zurletzt hat der Lehrjung die Pfann ausgewischt,
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Unter dem mageren, nach inwendig wachse goldenen Augenblick, fein Verlangen nach einem den schmalgesichtigen Weberlein lebten vier B stolzen, großen Menschentum. Nur das Zu- der. Müller hießen sie und aus einer Mü sammenscharren des einen schmutzigen Pfennigs mußten sie wohl gefallen sein; denn wenn m zu dem andern, um sie dann erbit ert festzuhalten. alle vier mit vier feisten Mehlsäcken zusamme Sie sparten am Haß und an der Liebe, sie stellte, so warens deren acht. Runde Beine, rur zwadten an der Freundschaft ab und geizten mit Wänstlein, runde Hände und Köpfe. Blinzel Born und Wut. Aeuglein. als stäube es hinein, weißlichtſtäubig Die Männer schlugen ihre Weiber nicht, aber dünnes Haar und stäubige runde Buckel. die Burschen schlugen sich auch nicht für ihre merkwürdig rid- rad- flappernde immen. D Was für ein leich sinniges, singendes, sprin- Mädel. Waren die Weiber sich unfreund, so die konnten sie so gut vom Webstuhl haben, gendes Elend! Oder sollte es Bitternis fein, fch mpften und teiften sie nich über die Gaffe vom Mühlenrad.
drei Nisse, zween Schiffe, sunst fand er weiter nischt.
harum, dtscharum, dideldekdum,
didelde dum, bum, bum!"
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grimm'g würgender Spott und biffiger Sohn? hin, daß alle Ohren gellten und ihrem Haß
Haben sie zu lange Leibeigenschaft und Robot offen Genüge geschah. Sie schlossen Tür und
( Fortsetzung folgt.)